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Leistungsloch oder Spritmangel?

 

Lieber Autopapst,

seit längerem habe ich folgendes Problem mit meinem doch etwas älteren Gefährt. Bei Umdrehungen etwas über 3000 bricht die Beschleunigung des Fahrzeugs ab. Wenn jetzt vollgas gegeben wird, wird der Motor zwar hörbar lauter, doch die Geschwindigkeit steigt nur schleppend. In der Annahme, es handelt sich um ein Problem der Zündung, habe ich Zündverteiler und Kabel ausgetauscht, jedoch ohne Erfolg. Gerade war ich auf der Autobahn – ab und an zieht der Wage an und ich kann auch bis auf die Höchstgeschwindigkeit beschleunigen – doch immer zu unregelmäßigen Zeitpunkten nimmt eine beliebige Geschwindigkeit bei gleicher Gaszufuhr ab und nur ein Durchtreten des Gaspedals kann den Totalverlust eines Überholmanövers mit einem 36-Tonner solala verhindern. Es handelt sich um einen Einspritzermotor – gibt es da ein Steuerrelais, das das Gemisch steuert und der Motor aufgrund eines Wackelkontakts o. ä. dann in der Performance einknickt, wenn zu viel Benzin im Gemisch ist.

Ich danke für eine Antwort –
viele Grüsse aus München,
Marina

Antwort vom Autopapst:
Hallo Marina, die Einspritzanlage Ihres Autos wird elektronisch gesteuert, d.h., es gibt immer gerade soviel Sprit aus dem Tank, wie zur idealen Verbrennung nötig. Ideal ist die Verbrennung dann, wenn ein „idealer“ Kompromiss aus Leistung und Abgasqualität erzielt wird. Jetzt könnte man meinen: „Das habe ich alles im gefühlvollen Gasfuß!“ und läge nicht einmal schlecht. Ins Spiel kommt aber noch der KAT, der immer ein stöchiometrisches Gemisch (1 Teil Benzin auf 14,7 Teile Luft) zur optimalen Funktion erwartet. Wie kann jetzt die Gemischzusammensetzung in Abhängigkeit von der Gasfuß- bzw. Drosselklappenstellung beeinflußt werden? Mit dem berühmten Drosselklappenpotentiometer, das die Gasfußstellung ins „elektronische“ übersetzt. Der jeweils gültige Widerstandswert zeigt dem Rechner der Einspritzung an, wie die Drosselklappe steht und wieviel Sprit gerade jetzt eingespritzt werden muß. Das ist die Theorie. In der Praxis geht auch bei einem japanischen Auto der Drosselklappenpoti irgend wann einmal kaputt; das scheint bei Ihnen der Fall zu sein. Die Widerstandswerte, die der Rechner erhält, stimmen nicht mehr mit der Drosselklappenstellung überein und führen zu „Fehleinspritzungen“ (den Begriff gibt es eigentlich nicht, er wurde nur zur Verdeutlichung gewählt…). Abhilfe bringt die Erneuerung des Drosselklappenpotentiometers mit anschließender Kalibrierung. Ich bin gespannt, ob der Lancer danach wieder alle Pferde zur Mitarbeit überreden kann….