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Berlinale: HET SCHNITZELPARADIJS

 

Einer der skurrilsten und liebenswertesten Filme, die mir in der letzten Zeit untergekommen sind. Der Marrokaner Nordip jobbt in einem unfassbar trostlosen Hotelrestaurant als Tellerwäscher, verliebt sich in die Nichte der Besitzerin und fliegt aus dem Job, als die Besitzerin das spitzkriegt, denn auch sie ist schwer in Nordip verknallt.

Das klingt nach einer der zahlreichen, mittelkomischen Immigrantenkomödien, die gerade sehr en vogue sind, doch – und so betonte es der Regisseur auch beim abschließenden Q&A – hier geht es weniger um das Thema „Multikulti“, sondern hauptsächlich darum, das unglaublich anstregende Schuften in einer Großküche zu persiflieren. Das Küchenteam, bestehend aus unappetitlichen, zynischen, gleichsam buckelnden wie tretenden – aber trotzdem fast durchgängig liebenswerten Chargen, sollte eigentlich komplett für den goldenen Bären nominiert werden.

Regisseur Martin Koolhoven hat einen enorm abwechslungsreichen Stall junger, unverbrauchter Darsteller aus allen Kulturkreisen zusammengetrommelt, die in aberwitziger Komik und unglaublichem Tempo agieren. Der Film ist vollgepackt mit Dialogwitz, böser Satire und wunderbaren Pointen. Die Hauptdarsteller Mounir Valentyn und die an Erotik schwer zu überbietende Bracha van Doesburgh [seufz] sind schlichtweg grandios.

Mehr Infos zum Film hier. Wenn sich für diesen Film kein deutscher Verleih findet, werde ich richtig sauer.

Läuft noch am 16.02. um 17:00 im Zoo Palast 4 und am 18.02. um 18:00 im Colosseum 1.
Sehr empfehlenswert.