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Chinas Spritspar-Revolution

In Deutschland waren extrem sparsame Autos bislang wenig gefragt – man denke nur an den Flop mit dem 3-Liter-Lupo von VW. Die Sparmodelle wurden von der SUV-Mode überrollt.

Auch die Chinesen fahren eigentlich gern dicke Autos. Doch die Führung in Peking hat den Trend zum Spritschlucker als Problem erkannt und will nun mit mehr oder weniger sanftem Druck die Einführung kleiner, Kraftstoff sparender Wagen durchsetzen. Die Wachstumsnation in Fernost könnte Deutschland also demnächst in umweltfreundlicher Mobilität überholen.

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China überholt die Euro-Zone

Schon 2011 wagte der Internationale Währungsfonds die Prognose, China könne bereits 2016 die USA als größte Wirtschaftsnation der Welt ablösen. Damals waren es vor allem chinesische Volkswirte, die die IWF-Berechnungen in Zweifel zogen. „Gegenüber dieser ‚Schmeichelei‘ der internationalen Gemeinschaft muss China kühlen Kopf bewahren“, sagte etwa Chen Fengying von der Tsinghua Universität.

Der Wissenschaftler lehnte den Spitzentitel für sein Land mit der Begründung ab, die internationalen Ökonomen hätten bei dem Vergleich die Kaufkraftparität zu Grunde gelegt und nicht den tatsächlichen Wechselkurs. Die Kaufkraftparität versucht, unabhängig vom täglichen Wechselkurs den Wert des Geldes beim Kauf von Waren zu vergleichen. In der Tat wird sie von Ökonomen zuweilen etwas willkürlich festgelegt. Dennoch ergibt die preisbereinigte Berechnung beim Vergleich von Ländern mit unterschiedlichen Währungssystemen sehr viel mehr Sinn.

Die Industrieländerorganisation OECD kommt nun erneut zu dieser Einschätzung, dass China 2016 die Vereinigten Staaten als größte Volkswirtschaft der Welt überholt haben werde. Die Euro-Zone habe man sogar bereits hinter sich gelassen, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría am Freitag in Peking. Weiter„China überholt die Euro-Zone“

 

Volkswagen wird den Chinesen zu stark

Eigentlich läuft es für Volkswagen in China großartig. Von mehr als neun Millionen weltweit verkauften Autos ging im vergangenen Jahr fast ein Drittel an Chinesen. Bis 2018 will das Wolfsburger Unternehmen die Stückzahl in der Volksrepublik noch einmal um zwei Millionen erhöhen. Damit nicht genug: In den kommenden Jahren sollen zehn neue Werke entstehen, allein sieben davon im Reich der Mitte. Doch ein zunächst rein technisches Problem zeigt nun, wie schwer sich der drittgrößte Autokonzern der Welt mit dem chinesischen Markt und mit der Führung des Landes tut. Weiter„Volkswagen wird den Chinesen zu stark“

 

Chinas Angst ums Trinkwasser

Rätselraten um das Schweinesterben am Huangpu: Seit Tagen werden am Stadtfluss der Hafenmetropole Shanghai tote Schweine und Sauen angeschwemmt. Bis Dienstagabend waren es nach Angaben der Stadtverwaltung 5.916.

Woher die Tiere stammen, ist bislang unklar. Die Behörden teilen mit, die toten Schweine seien wohl in der Stadt Jiaxing flussaufwärts in der Provinz Zhejiang ins Wasser geworfen worden. Gleichzeitig ist jedoch nicht von einer Schweineepidemie in Jiaxing die Rede, auch nicht von vergiftetem Wasser. Das Landwirtschaftskomitee von Jiaxing bestätigte lediglich, dass sie in einem Kadaver ein für Schweine gefährliches Virus festgestellt habe. Menschen seien hingegen nicht in Gefahr. Auch die Stadtoberen von Shanghai versichern, das Trinkwasser sei nicht gefährdet.

Das Problem ist nur: Kaum einer in China glaubt ihnen. Weiter„Chinas Angst ums Trinkwasser“

 

Die Milchpulverschmuggler aus China

Vier Jahre ist es her, dass in China fast 300.000 Neugeborene wegen Melamin im Milchpulver erkrankten. Sechs Babys starben damals durch die gepanschte Milch. Heimische Hersteller hatten Melamin in ihr Milchpulver gemischt, um einen höheren Eiweißgehalt vorzutäuschen. Heute, sagen die chinesischen Behörden, habe der Skandal keine Bedeutung mehr. So gut wie alle getesteten Milchpulverprodukte aus heimischer Herstellung seien bedenkenlos.

Chinesische Eltern kaufen trotzdem lieber Milchpulver im Ausland – und zwar so viel, dass Milchpulver inzwischen weltweit knapp wird. „Aufgrund der enormen Nachfrage aus Asien und besonders aus China“ seien einzelne Produkte zeitweise nur schwer erhältlich, bestätigt Milupa. Stefan Stohl, der Sprecher von Deutschlands größtem Milchpulverhersteller, sagt, er habe Hinweise darauf, dass inzwischen sogar Großhändler die Bestände von deutschen Supermärkten und Drogerien aufkauften. Weiter„Die Milchpulverschmuggler aus China“

 

Wie viel Demokratie wagt Xi Jinping?

An Mut mangelt es in Peking derzeit nicht. Obwohl in der chinesischen Hauptstadt anlässlich des Nationalen Volkskongresses (NVK) seit Tagen die höchste Sicherheitsstufe gilt, und bewaffnete Polizisten Bahnhöfe, Kreuzungen und in U-Bahnstationen patrouillieren, wagen sich Kritiker und Intellektuelle mit öffentlichen Aufrufen hervor.

Die „Mütter von Tiananmen“ etwa, ein Zusammenschluss von Angehörigen der Opfer von 1989, haben vergangene Woche kurz vor Beginn des NVK  von Chinas Führung die Aufklärung des brutalen Militäreinsatzes auf dem Tiananmenplatz vor 24 Jahren gefordert.

Seit Tagen kursiert zudem ein Aufruf zur Freilassung des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, den Südafrikas Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu initiiert hat.

Und ebenfalls vergangene Woche haben 120 Intellektuelle an die Führung appelliert, den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) zu unterzeichnen. Es ist bereits der zweite Aufruf dieser Art, seit Xi Jinping im November zum Parteichef der Kommunisten ernannt wurde. Auf dem NVK soll er in diesen Tagen auch als Staatschef inthronisiert werden.

Auf den ersten Blick scheinen diese Appelle nach Veränderung recht waghalsig zu sein, hat die chinesische Führung Liu Xiaobo 2009 doch genau aufgrund eines solchen Aufrufs zu elf Jahren Haft verurteilt. Doch letztlich nehmen die Kritiker das künftige Staatsoberhaupt nur beim Wort. Xi hat in den vergangenen Wochen mehrfach Transparenz und politische Neuerungen versprochen. Weiter„Wie viel Demokratie wagt Xi Jinping?“

 

Drei Billionen Euro für Chinas Wanderarbeiter

Ein ambitionierter Plan: Immer mehr chinesische Bauern sollen vom Land in die Städte ziehen. So will es Chinas Führung. Das Ziel: Den Lebensstandard der Landbevölkerung zu heben. Langfristig soll der Anteil der Landbevölkerung weniger als zehn Prozent betragen.

Chinas Führung hat für ihr Vorhaben auch ökonomische Argumente. Eine entwickelte Volkswirtschaft braucht schlicht weniger Menschen in der Landwirtschaft. Eine Entwicklung, die Deutschland bereits vor Jahrzehnten vollzogen hat. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts arbeiteten 38 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Heute sind es rund zwei Prozent. Ähnlich sieht es in den meisten Industriestaaten aus.

In China arbeiten derzeit noch 50 Prozent der Erwerbstätigen als Bauern. Die meisten von ihnen sind sehr viel ärmer als die Menschen in den Städten. Eine Weg, die Einkommensschere zu schließen, lautet daher: Urbanisierung. Chinas Führung verspricht, in einem ersten Schritt mindestens 260 Millionen Menschen zu Stadtbewohnern zu machen – innerhalb von drei bis fünf Jahren. Fast alle von ihnen sind Wanderarbeiter und arbeiten schon in der Stadt. Allerdings sind sie dort nicht offiziell registriert und zählen deshalb weiter als Bauern. Weiter„Drei Billionen Euro für Chinas Wanderarbeiter“