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Occupy Central bringt Börse unter Druck

Ausnahmsweise mal eine Occupy-Aktion, die unmittelbar etwas bewirkt: Seit Sonntagmorgen steht der Verkehr in der Innenstadt von Hongkong still. Demonstranten halten das Regierungs- und Finanzviertel besetzt.

Occupy war ursprünglich eine Erfindung von New Yorker Aktivisten, um gegen die Macht der Banken im Zuge der Finanzkrise zu protestieren. Eine Hongkonger Demokratie-Initiative hatte diese Protestform aber mittlerweile übernommen. Seit Monaten drohen sie damit, das Regierungs- und Finanzviertel zu besetzen. Jetzt haben sie ihre Drohung wahr gemacht – Zehntausende sind ihrem Aufruf gefolgt. Die Aktivisten fordern mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungsregion.

Die Folgen für die Stadt sind groß: Die Hongkonger Börse erwägt sogar, den Handel auszusetzen, falls die Kurse in den kommenden Tagen angesichts der massiven Proteste und Blockaden noch weiter fallen sollten. Hongkongs Hang-Seng-Index fiel am Montag um fast zwei Prozent. In der ehemaligen britischen Kronkolonie befindet sich der sechstgrößte Börsenplatz der Welt, nach Tokio der zweitgrößte in Asien. Und der Hongkong-Dollar gerät angesichts der Demonstrationen unter Druck. Er fiel zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten.

Der massive Protest so vieler Hongkonger Bürger überrascht. Die Sieben-Millionen-Metropole ist nicht gerade bekannt dafür, schnell auf die Straße zu gehen. Vielmehr galt sie lange Zeit als Hochburg der freien Märkte. Steuern werden kaum erhoben, Zölle gar nicht. Die Briten hatten bis zur Rückgabe Hongkongs an die Volksrepublik im Jahre 1997 die Stadt als Versuchslabor für eine möglichst regulierungsfreie Marktwirtschaft genutzt. Die chinesische Führung setzte die liberale Wirtschaftspolitik fort. Hongkong gilt auch heute noch als ausgesprochen wirtschaftsfreundlich.

In den vergangenen Monaten hat sich die Stimmung unter den Einwohnern der Stadt jedoch gedreht. Zwar gibt es unter anderem mit PricewaterhouseCooper, Ernst & Young und KPMG prominente internationale Konzerne, die sich zur Freude der chinesischen Führung in Peking in ganzseitigen Anzeigen gegen die Proteste ausgesprochen haben und vor „Chaos und Instabilität“ warnen. Es gibt jedoch auch Unternehmer, die aktiv die Proteste unterstützen und selbst an den Blockaden teilnehmen, darunter der Hongkonger Medienmogul Jimmy Lai der Boulevardzeitung Apple Daily (die allerdings auch häufig mit Peking aneckt). Die als wirtschaftsfreundlich bekannte Hongkonger Juristenvereinigung steht sogar an der Spitze der Bewegung. Sie fürchtet um die bislang garantierte Unabhängigkeit der Justiz und hat schon vor einigen Monaten davor gewarnt, dass ohne Rechtssicherheit auch die wirtschaftliche Stabilität Hongkongs gefährdet ist.

Hongkongs reichster Mann, Li Ka-shing, dem unter anderem auch die deutsche Drogeriekette Rossmann gehört, hat sich zwar gegen die Proteste von Occupy Central ausgesprochen. Ihm bereite die derzeitige Situation Hongkongs aber dennoch „schlaflose Nächte“ und er mache sich Sorgen über den Zustand der Stadt. Die rasant gestiegene soziale Ungleichheit würde den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden, befürchtet er. Bereits seit einiger Zeit zieht er sein Vermögen aus der Stadt ab – auch eine Art, den Unmut zum Ausdruck zu bringen.

 

 

Wird Chinas Reformkurs gebremst?

In China könnte sich ein Ende der Reformen – vor allem im Finanzsektor – anbahnen. Zumindest wird eine Meldung des Wall Street Journals aus diese Woche so interpretiert. Die Zeitung berichtete, die chinesische Führung wolle schon sehr bald ihren langjährigen und international angesehenen Notenbankchef Zhou Xiaochuan absetzen. Er gilt als Wirtschaftsliberaler.

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Pekings Aufruf zum autofreien Tag blieb ungehört

Der Wille war da. Schon Tage vorher hatte Pekings Stadtregierung in Fernsehwerbespots und auf großflächigen Plakaten die Einwohner gebeten, am Montag ihre Autos stehen zu lassen und auf Busse, U-Bahnen und Fahrräder umzusteigen. Der Aufruf verhallte quasi ungehört. Am Montagmorgen war es zur Stoßzeit gegen halb neun auf Pekings Straßen wieder so voll wie eh und je – mit Autos versteht sich. Weiter„Pekings Aufruf zum autofreien Tag blieb ungehört“

 

Die Risiken der Alibaba-Aktie

Um 9.30 Uhr New Yorker Ortszeit war es so weit: Alibaba-Gründer Jack Ma läutete auf die Sekunde genau die Eröffnungsglocke der New York Stock Exchange. Zuvor überreichte er dem Präsidenten der größten Wertpapierbörse noch eine etwa 1,20 Meter große Tao-Puppe, das Maskottchen von Alibabas erfolgreicher Handelsplattform Taobao.

Seitdem wird auf dem Börsenparkett eifrig gehandelt; die New Yorker Börse brauchte sogar mehr als zwei Stunden nach Handelsbeginn, ehe sie den ersten Kurs für die begehrte Aktie des chinesischen Online-Händlers nennen konnte. Der Preis für das Wertpapier kennt am ersten Handelstag nur eine Richtung. Und zwar nach oben. Die Aktien waren zu einem Stückpreis von 68 Dollar ausgegeben worden, doch angesichts der riesigen Nachfrage lag die Erstnotiz am Vormittag bereits bei 92,70 Dollar – ein Sprung von mehr als einem Drittel.

Damit sind tatsächlich die anvisierten 25 Milliarden Dollar Einnahmen für Alibaba zusammengekommen, der wahrlich größte Börsengang aller Zeiten. Mit dem ersten Kurs war Alibaba fast 230 Milliarden Dollar wert, mehr als etwa Coca-Cola. Der Hype verwundert – denn die Alibaba-Aktie ist alles andere als ein sicheres Papier. Weiter„Die Risiken der Alibaba-Aktie“

 

Alibaba-Börsengang rettet Yahoo

Yahoo befindet sich bereits seit geraumer Zeit im Niedergang. Das Unternehmen hat seit Jahren keine innovativen neuen Angebote auf den Markt gebracht. Die Fotoplattform Flickr hat erheblich an Bedeutung zugunsten des Konkurrenten Instagram verloren. Und selbst im Heimatland, den USA, gehen die Nutzerzahlen der Suchmaschine stetig zurück.

Dennoch steigt der Aktienkurs von Yahoo seit einigen Wochen stetig. Der Grund: Yahoo ist zweitgrößter Anteilseigner von Alibaba. Das chinesische Unternehmen plant an diesem Freitag in New York seinen Börsengang. Analysten gehen vom bislang größten Börsengang der Geschichte aus. Und das treibt auch den Aktienkurs von Yahoo in die Höhe. Weiter„Alibaba-Börsengang rettet Yahoo“

 

Die Chinesen sind zu dick

Chi, chi, chi, sagt die Großmutter immerzu und stopft den Mund des schreienden Kindes mit Süßigkeiten und anderen Leckereien voll – iss, iss, iss. Es ist eine inzwischen häufig zu beobachtende Methode in China, ein Kleinkind zur Ruhe zu bringen. Und häufig scheint sie zu wirken. Doch die Nebenwirkungen sind auch nicht ohne. Viele Kinder in China neigen inzwischen zu Übergewicht und Fettleibigkeit.

Und nicht nur die Kinder sind zu dick. Weiter„Die Chinesen sind zu dick“

 

China ernährt die Russen

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte – in diesem Fall ist das China. Im Handelskrieg mit Russland planen Nordamerika, Australien, Neuseeland und allen voran die EU-Staaten, die bereits bestehenden Sanktionen noch weiter zu verschärfen. Am Montag wollen die EU-Staaten weitere Maßnahmen gegen Russland verkünden, und Moskau hat bereits Vergeltung angekündigt. Schon seit einigen Monaten verbietet die russische Führung die Einfuhr von Lebensmitteln aus der Europäischen Union. China profitiert davon.

Zu Beginn der Krim-Krise waren die Chinesen zwar ebenfalls verärgert über die Annexion der Halbinsel durch Russland. Sie hatten erst wenige Monate zuvor umfangreiche Abkommen mit der Ukraine abgeschlossen, die vor allem den Agrarhandel erleichtern sollten. Jetzt liefern die Chinesen aber einfach nach Russland. Weiter„China ernährt die Russen“