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Erst eine Sonderzone, dann die ganze Welt

Als ich Mitte der achtziger Jahre das erste Mal in Shenzhen war, gab es an den Buchten zwischen den Hügeln wirklich nicht mehr als ein paar Fischerdörfer zu sehen, und nur etwas weiter im Landesinneren entstanden die ersten Fabrikhallen. Chinas Staatsoberhaupt Deng Xiaoping hatte die Gegend an der Grenze zu Hongkong erst kurz zuvor zur Sonderwirtschaftszone erklärt und damit freie Marktwirtschaft im damals noch wirklich sozialistischen China zugelassen. Viel war aber noch nicht los.

Heute ist Shenzhen eine der pulsierendsten und modernsten Metropolen der Volksrepublik und hat bereits doppelt so viele Einwohner wie Hongkong, einen inzwischen sehr viel größeren Hafen und dürfte auch in der Wirtschaftskraft schon bald Hongkong übertrumpfen. Was Deng Xiaoping vor 30 Jahren lediglich als Experiment begonnen hatte, ist die Musterstadt des modernen chinesischen Kapitalismus. Nun wird die Gegend um Shenzhen erneut als Experimentierfeld genutzt. Weiter„Erst eine Sonderzone, dann die ganze Welt“

 

China bereitet sich auf den Fall der Fälle vor

Vor Kurzem habe ich mich mit einem chinesischen Banker unterhalten. Als wir auf die Krisenpolitik in Europa zu sprechen kamen, reagierte er verwundert. Er fragte mich: Wie kann ein so kleines Land wie Griechenland den wohlhabendsten Kontinent der Welt in den Ruin treiben? Mit solchen ökonomischen Schwergewichten wie Deutschland, Frankreich und Italien müsse die Euro-Zone doch imstande sein, die Schuldenmisere ihrer Krisenländer selbst zu bewältigen.

Die Führung in Peking habe auch massive Probleme, ihre überschuldeten Provinzen wie etwa Guangdong oder den Stadtstaat Chongqing zu disziplinieren und sie dazu zu bringen, ihre Finanzlöcher zu stopfen. An einen Rauswurf würde aber niemand in Peking denken. Auch Washington würde ja nicht auf die Idee kommen, die völlig überschuldeten Bundesstaaten Kalifornien oder Florida aus dem Staatenverbund zu schmeißen, sagte er. Und ich glaube: So wie der Banker denken in China derzeit viele, die sich mit dieser Materie befassen. Weiter„China bereitet sich auf den Fall der Fälle vor“

 

Erfolge einer Ökodiktatur

Wer sich in diesen Tagen in Peking aufhält, hat es nicht leicht: In der von Autos völlig verstopften Stadt ist es diesig, die Luft riecht nach Schwefel – und das bei stickigen 35 Grad. Die US-Botschaft, die regelmäßig Messungen über die Feinstaubwerte vornimmt und die Daten ins Netz stellt, meldet: hazardous – gefährlich. Dennoch muss sich die chinesische Verhandlungsdelegation bei der Klimakonferenz in Rio nicht verstecken. Denn tatsächlich gibt es kein Land, das derzeit so viel Geld für den Klimaschutz ausgibt wie China. Weiter„Erfolge einer Ökodiktatur“

 

Chinesisch zwitschern

Schutz der Privatsphäre? Das scheint vor allem für junge Chinesen kein Thema zu sein. Neulich bin ich in Peking mit ein paar chinesischen Freunden unterwegs gewesen. Als ich kurze Zeit später nach Hause kam und meinen Rechner hochfuhr, fand ich einen Teil unserer Gespräche im Netz wieder. Auf einem Weibo – dem chinesischen Pendant zu Twitter. Weiter„Chinesisch zwitschern“

 

G20-Gipfel: Kein Retter aus Fernost

Ganz schön viel, was derzeit auf Angela Merkels Schultern lastet. Wenn am Montag im mexikanischen Los Cabos zum inzwischen siebten Mal seit Beginn der Finanzkrise 2008 der G-20-Gipfel beginnt, werden die anderen Teilnehmer wohl vor allem auf die Bundeskanzlerin schauen. Die meisten von ihnen glauben: Nur Deutschland ist imstande, die Krise in der Euro-Zone nach Jahren des Hickhack endlich zu beenden. Und die Stimmung ist gereizt – längst belastet die europäische Krise auch den Rest der Welt.

Merkel hingegen wird versuchen, den Spieß umzudrehen. In ihrer Regierungserklärung vor dem G-20-Gipfel hatte sie bereits erklärt, dass alle G-20-Länder „in der Pflicht“ stünden. Die Euro-Zone könne nicht allein für ein „starkes und nachhaltiges Wachstum sorgen“. Und mit Euro-Zone meint sie vor allem Deutschland, der einzigen großen Volkswirtschaft im Euro-Raum, die überhaupt noch nennenswert Wachstum verzeichnet. Alle anderen befinden sich tief in der Rezession.

Aber hat Merkel Recht? Kann Deutschland die Krise wirklich nicht allein stemmen? Was zum Beispiel ist mit China? Hier rechnet die Weltbank für 2012 immerhin auch weiter mit einem Wirtschaftswachstum von rund acht Prozent. Kann China nicht helfen? Weiter„G20-Gipfel: Kein Retter aus Fernost“

 

Die Welt wartet vergeblich auf China

In keinem Land der Welt sparen die Menschen so viel wie in China. Die Sparquote liegt je nach Berechnungsart zwischen 30 und 50 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutschen, die auch nicht gerade für ihre Konsumfreude bekannt sind, legen im Schnitt etwa elf bis zwölf Prozent zurück. Die Amerikaner haben mit einer Rate von sechs Prozent erst in den vergangenen zwei Jahren wieder mit dem Sparen begonnen, nachdem Jahre der Konsumsause das Land in die tiefste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit getrieben haben.

Dass die Chinesen so viel Geld zurücklegt, hat Gründe. Wer wegen möglicher Krankheit, eventuellem Unfall oder gar Tod gleich den Ruin seiner Familie befürchten muss, der spart. So zumindest sehen es Sozialexperten aus aller Welt, die Chinas Führung daher dringend empfehlen, ein flächendeckendes Sozialsystem einzuführen. Nur so werde Chinas verhältnismäßig schwache Binnenkonjunktur angekurbelt – und vielleicht die Weltkonjunktur insgesamt. Weiter„Die Welt wartet vergeblich auf China“

 

Hollywood-Filme sind in China kostenlos

Was hat Hollywood nicht schon alles für Kämpfe ausgefochten. Die neuesten Streifen waren noch nicht einmal in US-Kinos angelaufen, da kursierten sie auf Chinas Gemüsemärkten bereits als illegale Kopie oder im chinesischen Internet als Stream. Da halfen weder Klagen bei der Welthandelsorganisation noch Versprechen der chinesischen Führung, dieser Piraterie Einhalt zu gebieten. Weiter„Hollywood-Filme sind in China kostenlos“