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Airbag statt Helm

 

© pd-f / Hövding
© pd-f / Hövding

Auf den ersten Blick sieht das Ding aus wie eine futuristische Trockenhaube. Es ist aber ein moderner Hightech-Airbag für Radfahrer. Einmal ausgelöst, soll sich der Hövding als schützende Hülle innerhalb einer Zehntelsekunde um den Kopf stülpen, und zwar weiter, als das ein klassischer Fahrradhelm tut. Den Airbag trägt man in einem Kragen verborgen wie einen Schal um den Hals.

Zwei schwedische Produktdesignerinnen haben sechs Jahre lang den Hövding (auf Deutsch: Häuptling) entwickelt. Unter einer waschbaren Außenhülle verbirgt sich der Airbag. Er ist mit Sensoren versehen, die laut Hersteller das typische Bewegungsmuster im Falle eines Unfalls erkennen und daraufhin den Airbag auslösen. Fehlauslösungen gebe es nicht, erläutert der Hersteller. Denn der Hövding sei mit Bewegungsdaten programmiert, die ausschließlich bei Unfällen auftreten. Wie alle Fahrradhelme, die in Europa verkauft werden, ist er CE-geprüft.

Im Fall eines Unfalls bläst ein Gasgenerator, der sich hinten am Kragen befindet, den Airbag mit Heliumgas auf. Aktiviert wird der Schal über einen Druckknopf. Die Energie erhält er aus einem Akku. Dieser wird über eine USB-Schnittstelle geladen, eine LED zeigt den Ladezustand an. Wird der Hövding 18 Stunden ununterbrochen getragen, muss er wieder aufgeladen werden, im Stand-by-Betrieb erst nach 36 Tagen. Wenn es soweit ist, meldet er sich per Signal.

Für Helmmuffel und Fahrer, die auf ihre Frisur achten, ist der Häuptling eine echte Alternative. Zumal er eine abnehmbare Außenhülle hat. Der Hersteller bietet derzeit zwei verschiedene Hüllen an, will aber künftig weitere Modelle designen, mit neuen Farben und Mustern. So wird der Hövding zum schicken Accessoire. Wenn auch ein kostspieliges. 399 Euro kostet er im Fachhandel. Dafür bekommt man viele schöne Fahrradhelme.

Dieses Video zeigt, wie der Hövding funktioniert: