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Umbau zur Green Economy: Europa fällt wegen Schuldenkrise zurück

 

Die weltweiten Ökostrom-Trends  lassen sich wohl am besten mit Bill Clinton auf den Punkt bringen: „Es ist die Schuldenkrise, stupid.“

Glaubt man dem jüngsten  Global Renewable Energy Market Outlook von Bloomberg, so wird Europa zwar weiterhin ein wichtiger Markt für die erneuerbare Energien-Branche bleiben. Doch die Regierungen werden ihr Engagement in diesem Bereich wegen der Schuldenkrise zurückfahren. Erst 2015 könnte Europa wieder zur Wachstumsregion werden, und zwar wenn die Staaten „kalte Füße“ bekommen, ob sie ihre Ausbauziele für das Jahr 2020 tatsächlich erreichen werden (etwa das Ziel: 20 Prozent Ökostromanteil).

Natürlich stehen schon andere Staaten parat: In zwei Jahren wird China Europa als weltweit größten Finanzierer ablösen: Knapp 50 Milliarden US-Dollar wird Peking dann jährlich in den Umbau der Wirtschaft stecken. Dicht gefolgt wird es von anderen schnell wachsenden Volkswirtschaften wie Indien, dem Nahen Osten und Lateinamerika. Hier werde die Ökobranche, so Bloomberg, jährlich um 10 bis 18 Prozent wachsen.

Und welche Technologien werden angesagt sein? Die Fachleute von Bloomberg setzen wegen der rasanten Kostenreduzierung vor allem auf Solarkraft. Ihr Ausbau wird allerdings kosten: Jährlich gebe es bis zum Jahr 2030 einen Finanzierungsbedarf von rund 130 Milliarden US-Dollar – zum Vergleich; 2010 waren es 86 Milliarden.

Das ist allerdings noch nichts im Vergleich zum globalen Bild: In den kommenden acht Jahren, also in 2020, wird sich der Wert der jährlich installierten Ökostrom-Kapazitäten verdoppelt haben. Konkret heißt das: Im Jahr 2020 werden Anlagen im Wert von beeindruckenden 395 Milliarden US-Dollar am Netz sein. Im vergangenen Jahr waren es 195 Milliarden US-Dollar.