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Die Energiewende gibt´s jetzt bei IKEA

 

Heute schon ein bisschen Energiewende geshoppt? Der chinesische Solarkonzern Hanergy will in Großbritannien künftig Solarmodule über Ikea verkaufen. Jetzt gibt es also neben Kommoden und Köttbullar auch Dünnschicht-Module bei dem Möbelgiganten.

© Peter Muhly/AFP/Getty Images Die Module sind Teil eines Komplettpakets. Der mögliche Standort wird bewertet, die Zellen werden installiert und natürlich gibt´s auch eine Garantie. Hanergy-Chef Jason Chow sagt, er glaube „an das Wachstumspotenzial des britischen Markts.“

Der Hanergy-Konzern macht seit einigen Monaten in Europa von sich Reden. Nach eigenen Angaben ist er der größte private Ökostromkonzern Chinas. Er betreibt dort vor allem Wasserkraftwerke und Solarparks. Vor Kurzem übernahm er in Deutschland die Solibro, eine Q-Cells-Tochter. Auch den Berliner Solarspezialisten Soltecture kauften die Chinesen auf.

In China kooperieren Ikea und Hanergy bereits. Erst kürzlich gab Hanergy bekannt, auf Dächern von Ikea-Filialen in China Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 383 Megawatt installieren zu wollen. Damit will Ikea 10 bis 15 Prozent seines Strombedarfs decken. 383 Megawatt entsprechen, zumindest theoretisch, der Leistung eines kleinen Kohlekraftwerks.

Jetzt plant Hanergy also den Einstieg in den europäischen Massenmarkt. Ich bin gespannt, ob das klappen wird. Bislang galt eigentlich die Regel: Dünnschicht-Module sind zwar günstiger in die Herstellung, kommen aber auf niedrigere Wirkungsgrade im Vergleich zu kristallinen Modulen (die vor allem auf deutschen Dächern landen).

Ob sich die Module, die Ikea anbieten wird, durchsetzen werden, ist also vor allem eine Frage des Outputs und der Vergütung von Ökostrom im britischen Energiemarkt. Und es ist eine Frage der Installation. So trivial sind ja Solarmodule auch wieder nicht. Sie müssen gescheit installiert werden, man braucht Wechselrichter, um den Gleichstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen und und und. Da erscheint es schon sinnvoll, dass Hanergy ein Rundumsorglos-Paket anbieten will.

In Deutschland hatte übrigens die Kaffeekette Tchibo auch eine Zeitlang Solarzellen im Angebot. Das war allerdings vor zwei Jahren.