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„Time Is Illmatic“

 

„My people be projects or jail, never Harvard or Yale“: Das Zeise Open Air Kino zeigt die Doku über Nas‘ bahnbrechendes Debütalbum.

Nach über 20 Jahren, einem Sequel-Album (Stillmatic), einem Re-Issue des Original-Albums, einem Buch und ungezählten Artikeln über dieses Jahrhundertalbum, diesen Meilenstein des East-Coast-Hip-Hop: Was könnte es da geben, das noch nicht erzählt ist? One9’s Doku konzentriert sich auf die Biografie, auf das Leben von Nasir Jones von seiner Kindheit in den Housing Projects von Queensbridge, New York bis zur Produktion seines inzwischen legendären Debütalbums Illmatic, die er im zarten Alter von 19 Jahren begann. Eine Aufnahme, die 20 Jahre Leben in 40 Minuten Hip-Hop konzentriert. Aber neben den außergewöhnlichen poetischen Rap-Fähigkeiten von Nas ist der Film, der beim Zeise Open Air läuft, vor allem so sehenswert, weil er diese Zeit einfängt, in der er auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft war. Eine Zeit, in der er so gute Raps reimte, dass er auch heute, mit über 40, immer noch Songs performt, die er als Teenager geschrieben hat. Und die, wenn er sich von seinem Chauffeur zum Goldschmied fahren lässt, die Erinnerung daran wach halten, wo er herkommt: „My people be projects or jail, never Harvard or Yale“.

Text: Nik Antoniadis