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Der Tod …

 

… und das Mädchen: Den Nachklang eines zerstörten Lebens inszeniert Hans-Peter Kurr für das Hamburger Sprechwerk – nichts für schwache Nerven.

Das Motiv „Der Tod und das Mädchen“ taucht in der Kulturgeschichte immer wieder auf. In Form von Kunstliedern, Gedichten, Kompositionen setzen sich Künstler mit dem traurigen Thema eines jungen, gerade erblühten Lebens auseinander, das ein jähes Ende findet. Der chilenische Autor Ariel Dorfman verlieh dem Stoff eine besonders grauenhafte Dimension: Sein Theaterstück Der Tod und das Mädchen erzählt die Geschichte von Paulina Salas, deren bürgerliches Leben von einem schrecklichen Trauma überschattet ist. Als junge Frau wurde sie von Soldaten verschleppt und gefoltert. Auf der Suche nach Erlösung nimmt sie Rache an ihren Peinigern … 1994 verfilmte Roman Polanski das Stück mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle, auf eine Art und Weise, dass einem das Grauen noch Tage später in den Knochen sitzt. Ziemlich harter Tobak, den Hans-Peter Kurr auf die Bühne im Hamburger Sprechwerk bringt. Eindringlich zeigt er eine Realität auf, die leider besteht: Gewisse Dinge, die Menschen anderen Menschen antun, sind so furchtbar, dass sie ein Leben zerstören können, auch wenn dieses weitergeht.

Text: Katharina Manzke