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„Welt-Klimakonferenz“

 

Vor dem internationalen Gipfel im Dezember simuliert das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll mit Experten aus Forschung und Politik im Schauspielhaus das „Hauen und Stechen“.

„Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt. Und die letzte, die etwas dagegen tun kann“, sagte US-Präsident Barack Obama im September 2014 beim Sondergipfel der UN zum Klimaschutz in New York. Das weiß mittlerweile jedes Kind. Getan wird aber global zu wenig, um den Prozess tatsächlich aufzuhalten. Die nächste Chance für ein Abkommen bietet die internationale Klimakonferenz im Dezember 2014 in Perus Hauptstadt Lima. 190 Nationen versuchen da, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dieses Großereignis folgt seinen eigenen Regeln – oder, bringen wir es auf den Punkt: Das ist das reinste Hauen und Stechen. Da wird um Zahlen und Formulierungen gerungen und in Grüppchen, neben dem großen Plenum, werden die Geschäfte abgeschlossen. Das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll spielt so eine Konferenz beispielhaft auf der Bühne des Schauspielhauses nach. Drei politische Wochen fassen sie zu einer dreistündigen, modellhaften Simulation zusammen. Die Zuschauer werden zu Delegierten, gehen in kleinen Gruppen durch das Theater zu länder- und themenspezifischen Meetings. Zwanzig Experten aus Klimaforschung (wie dem Max-Planck-Institut), Politik und gesellschaftlichen Organisationen führen die Gäste und klären auf: Wie läuft die Konferenz ab? Welche Delegationen sind die Blockierer von Entscheidungen? Wer will was?

Text: Lena Frommeyer