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Wochenrückblick

Chinesen im Hafen

 

Ein letztes Mal – vorerst – war der Fußball das Thema der Woche, denn unser Hamburger Dino hat sich am Montag noch einmal gerettet. Die meisten Hamburger Stadtteile jubelten überwiegend ausgelassen. Aus dem Spiel lässt sich übrigens viel lernen. Zunächst einmal heißt es nun aber Sommerpause – und dann wird wohl von der Champions League geträumt.

Kurz nachdem die neue Bundesligasaison startet, kommt, wie es nun aussieht,  ein echter Sport-Superstar nach Hamburg – wenn auch nicht zum HSV. Dirk Nowitzki​ wird bei der Basketball-Europameisterschaft antreten, wie er am Donnerstag bekannt gab. Aber nicht nur das, er wird aller Voraussicht nach auch beim Vorbereitungsturnier, dem Supercup vom 21.-23. August 2015, in Hamburg spielen. Das schreibt der Deutsche Basketball Bund.

Sportlich ging es am Freitag und Samstag auch auf dem Rathausmarkt zu. Im Rahmen des „Tag ohne Grenzen“ gab es mehrere inklusive Sportevents. Highlights waren Spiele im Rollstuhl-Basketball sowie ein Weitsprungwettbewerb vor dem Rathaus. Dass mit der Veranstaltung nicht nur für den Behindertensport, sondern auch für Olympia in Hamburg geworben wurde, ist augenscheinlich. In Sachen Olympiabewerbung gab es diese Woche ohnehin einige Neuigkeiten: Am Dienstag stellten die Behörde für Stadtentwicklung und Oberbaudirektor Jörn Walter die ersten Ideen für das Olympia-Gelände auf dem Grasbrook vor. Entwürfe des asynchronen Olympiastadiums gingen vorab bereits an die Presse. Dennoch war das Interesse an der Veranstaltung groß.

Weniger groß war das Interesse an der letzten Bürgerschaftswahl, zumindest wenn man die Wahlbeteiligung betrachtet. Wie nun bekannt wurde, gibt es zudem einen Manipulationsverdacht. Womöglich gab es eine größere Anzahl gefälschter Briefwahlstimmen. Für zwei Kandidaten in Billstedt, einen von den Grünen und einen von der CDU, gibt es auffällige Ergebnisse, wie Wahlrecht.de feststellte. Die Überprüfung der Wahlscheine erhärtete den Verdacht. Die Bürgerschaft antwortete dem Portal vor kurzem: „Eine Überprüfung der Unterschriften auf den Wahlscheinen in den betreffenden Briefwahlbezirken hat einen Anhaltspunkt für eine mögliche Manipulation in mehreren Fällen gegeben. Die Fälle wurden wegen des Verdachts einer Wahlstraftat an die Polizei gegeben.“

Diese Woche wurde es auch musikalisch: Während die Foo Fighters am Mittwoch die O2 World rockten, lockte Helene Fischer direkt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ihre Fans in die Imtech Arena. Insgesamt kamen so über 70.000 Personen zu den Helene-Konzerten, die auch an die Technik große Herausforderungen stellt. Die Mopo schrieb: “Für die Technik an einem Abend wird Strom verbraucht, der für rund 2500 Einfamilienhäuser reicht!” Das macht tatsächlich “atemlos”… Doch neben den beiden großen Konzerten locken weiter auch viele Geheimtipps zu Livemusik in Hamburg.

Kein Geheimtipp ist der Hamburger Hafen, auch nicht für Investoren. Ein besonders großer kündigte diese Woche in einem Interview mit dem Abendblatt sein Interesse an einer Beteiligung an: Chen Xuyuan, der Vorstandsvorsitzende des Hafens von Schanghai. Auch am Bremer Umschlagplatz zeigte sich der Chinese interessiert. Solche Pläne seitens der Chinesen gibt es bereits länger, die Hamburger Politik war dazu bislang jedoch nicht bereit.

Am Mittwoch vergab die BürgerStiftung Hamburg zum zehnten Mal ihren mit 10.000 Euro dotierten Preis für Initiativen in Hamburg, die den Leitsatz „Menschen verbinden – Zukunft stiften“ im Alltag wirkungsvoll umsetzen und das Miteinander in der Hansestadt fördern. Preisträger wurde der „UnterstützerInnenkreis Flüchtlingsunterkunft Litzowstraße“. Er erleichtere laut der BürgerStiftung durch umfangreiche Angebote ehrenamtlich Engagierter das Leben und die Integration von Geflüchteten in Wandsbek. Jurymitglied Stephan Karrenbauer vom Straßenmagazin Hinz&Kunzt begründete die Entscheidung der Jury bei der Übergabe wie folgt: „Das hervorragende und professionell organisierte Engagement der Preisträger ist beispielhaft für Initiativen in Hamburg und leistet wertvolle Arbeit, die den Flüchtlingen in unserer Stadt Lebensperspektiven eröffnet und bei HamburgerInnen Verständnis für ihre Situation ermöglicht.“

War sonst noch was? Ach ja: Am Flughafen arbeiten jetzt Schafe. Offen, ob sie den Mindestlohn erhalten. Wir wünschen einen guten Start in die neue Woche.