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Entschuldigung angenommen

 

Der HSV gegen den FC Ingolstadt. Was sollte man da schon erwarten? Aus fußballerischer Sicht am besten gar nichts. Das tat ich auch nicht – trotzdem wurde ich enttäuscht. Es war das „erwartete Schweinespiel“, wie HSV-Trainer Bruno Labbadia das 1:1-Unentschieden nach dem Abpfiff bezeichnete. Nur noch schlimmer.

Josip Drmic, der die Hamburger mit seinem ersten HSV-Tor früh in Führung geschossen hatte, kam der Wahrheit schon etwas näher als sein Trainer: „Es tat in den Augen weh, dieses Fußballspiel. Mir tat jeder leid, der das sehen musste. Es war krass, hier zuschauen zu müssen.“, entschuldigte sich der 23-jährige Stürmer. Wenigstens merken sie es noch. Entschuldigung angenommen.

Ich erwarte gar nicht, dass der HSV schönen Fußball spielt, und mir ist es eigentlich ganz recht, wenn der Gegner das auch nicht tut. Was ich nicht verstehe, ist, dass der HSV sich seit Jahren mit den vermeintlich leichten Gegnern schwertut, aber jederzeit dazu in der Lage zu sein scheint, in Dortmund oder Mönchengladbach zu gewinnen. Ich rege mich nicht darüber auf, wie der HSV die Punkte liegen gelassen hat, sondern darüber, dass er es getan hat.

Woran liegt das? Liegt es an der Einstellung, mit der der HSV die Spiele angeht? Meinen die Spieler angesichts der vergangen Jahre wirklich noch, sie seien in der Position, sich aussuchen zu können, wann sie mit welcher Motivation in ein Bundesligaspiel gehen?

Ich weiß es ehrlich nicht. Es fällt mir nur seit Jahren auf. Und auch wenn eine Sieg gegen Mannschaften wie Dortmund schön ist, mir wäre es tatsächlich lieber, der HSV würde gegen alle „großen“ Mannschaften verlieren, und dafür gegen alle „kleinen“ Mannschaften gewinnen.

Was mich aber noch viel mehr ärgert, als die Tatsache, dass der HSV sich gegen die schwächeren Klubs der Liga so schwertut, ist, dass die Hamburger jede Gelegenheit sogenannte „Bigpoints“ zu machen, liegen lassen. Mit einem Siege wäre der HSV jetzt auf Platz neun, neun Punkte vor dem Relegationsplatz und vor Ingolstadt. So steht er nur auf Platz elf, sieben Punkte vor dem Relegationsplatz und hinter Ingolstadt. Eigentlich immer noch eine recht komfortable Ausgangsposition für die kommenden Wochen.


Die nächsten Gegner des HSV sind Schalke (Platz 6), Berlin (3) und Leverkusen (4). Was soll da schon schiefgehen?