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Hoffenheim-HSV

Endlich mal nicht kollabiert

 

Der HSV scheint ja doch noch in der Bundesliga bestehen zu können. Nur bringt der eine Punkt gegen Hoffenheim leider nichts.

„Es war ein gutes Fußballspiel.“ Dieser Satz fällt im Zusammenhang mit dem HSV eigentlich nicht oder zumindest nicht mehr. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim kann man sicher darüber streiten, was dieser Punkt nun wert ist. Auf eines werden sich die meisten aber einigen können: Es war ein gutes Fußballspiel. Und das ist doch zumindest mal ein Anfang.

Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich dem HSV eine Leistung wie gegen Hoffenheim nicht zugetraut habe. Zu viel spielte sich beim HSV in den vergangenen Tagen abseits des Platzes ab, als dass die Spieler sich aufs Fußballspielen konzentrieren könnten, dachte ich: die Absetzung Johan Djourous als Kapitän, die Ernennung Gotoku Sakais zu seinem Nachfolger und die unrühmliche Suche des HSV nach einem neuen Sportdirektor.

In der ersten Phase der Partie schien es mir noch so, als würde ich recht behalten: Hoffenheim dominierte und erspielte sich Chancen. Dass der HSV diese Anfangsviertelstunde ohne Gegentor überstand, glich nahezu einem Wunder. Doch dann fing der HSV an den Gegner früh zu attackieren, zu rennen, zu kämpfen – und zu treffen.

Ausgerechnet Kostić. Der bislang enttäuschende 14-Millionen-Mann, der im Sommer aus Stuttgart an die Elbe kam, legte einen traumhaften Sololauf hin und traf in der 28. Spielminute zur 1:0-Führung. Die hielt aber nicht mal bis zur Halbzeitpause an. Kurz nach der Pause befand sich der HSV sogar im Rückstand. Eigentlich hatte ich erwartet, dass die Mannschaft nun zusammenbrechen würde, aber das tat sie nicht. Im Gegenteil: Der HSV kämpfte sich zurück ins Spiel und machte den Ausgleich.

Nach dem Abpfiff trat der neue HSV-Kapitän Sakai vor die Sky-Kameras. Und er sagte einen sehr wichtigen Satz: „Das war heute ein kleiner Schritt für uns.“ Dieser Satz ist wichtig, da der HSV in Markus Gisdol einen Trainer hat, der immer gleich alles „super“ und „spitze“ findet. Ein wenig Realismus tut dem Verein und der Mannschaft da ganz gut.

Der Punkt gegen Hoffenheim ist insofern zu wenig, als dass der HSV endlich Siege braucht, um sich aus dem Tabellenkeller zu kämpfen. Die Partie hat aber auch gezeigt, dass der HSV in der Bundesliga bestehen kann, wenn er bereit ist, in jedem Spiel bis an die Schmerzgrenze zu gehen. Zum Beispiel nächste Woche im Nord-Derby gegen Werder Bremen.