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Wochenrückblick

Marathon, Brückenabriss, Bombenentschärfung

 

Diese Mal geschrieben von Ingo Henning.

Sonntag pünktlich um neun Uhr war es wieder so weit: Zum nunmehr 30. Mal wurde der Countdown zum Start des Hamburg Marathons heruntergezählt. 1985 von Wolfgang Kucklick in Leben gerufen, entwickelte sich der Marathon schnell zu einer festen Größe in Hamburger Kalender der Großveranstaltungen. Auch wir sind seit einigen Jahren in unterschiedlichen Funktionen immer dabei. Egal ob als Zuschauer, Streckenposten, Läufer oder wie an diesen Sonntag als Team-Elbmelancholie in der Staffel: Das Marathonfieber packt uns jedes Jahr aufs Neue.

Bei Nieselregen – für manche perfektes Laufwetter – machten sich 15.279 Läufer auf die 41,195 km lange Strecke. Getragen von zahlreichen Bands und vielen Tausend anfeuernden Zuschauern erreichte der Kenianer Lucas Rotich in 2:07:17 Stunden als Erster das Ziel. Bester Deutscher wurde Julian Flügel in 2:14:51 Stunden. Nach 2:25:41 Stunden folgte mit Meseret Hailu (Äthiopien) die erste Frau – nicht weit gefolgt von der deutschen Serienmeisterin Sabine Mockenhaupt, die nach 2:32:38 Stunden als Sechste wieder an den Messehallen ankam.

Die besten Hamburger – und damit auch Hamburger Meister – wurden Mourad Bekakcha bei den Männern in 2:26,49 Stunden und Andrea Diethers, die in 2:44:24 Stunden deutlich unter den angepeilten magischen drei Stunden als insgesamt 15. Frau die Ziellinie überquerte. Unser Team-Elbmelancholie erreichte nach 3:05:36 Stunden das Ziel und sicherte sich damit unter über 1.000 Mixed-Staffelteams Platz sieben.

Gefreut haben sich auch die Fußballer des HSV. In seinem zweiten Pflichtspiel als Trainer hat Bruno Labbadia die Mannschaft perfekt auf die Augsburger eingestellt und eine klare Richtung vorgegeben: Ein Tor mehr als der Gegner machen! Pierre-Michel Lasogga und Ivica Olic  ließen sich das nicht zweimal sagen und katapultierten den HSV mit ihren Toren zum 3:2 auf Platz 16. Nicht so erfolgreich war der Spieltag für den FC St. Pauli, der mit 1:2 in Heidenheim den Platz als Verlierer verließ und nun die Tabelle der zweiten Bundesliga anführt – von unten.

Während die Fußballer noch einige Spiele vor sich haben, konnten die Basketballer der Hamburg Towers ein erstes Saisonfazit ziehen. Nachdem sie in der ersten Playoff-Runde gegen den späteren Aufsteiger aus Würzburg ausgeschieden sind, freut sich Sportchef Marvin Willoughby immer noch über die Bombenstimmung bei Heimspielen, war die Inselparkhalle in Wilhelmsburg doch bei zwölf Spielen ausverkauft. Insgesamt traten die Towers zu 16 Spielen vor heimischem Publikum an. Nachdem auch die sportlichen Ziele in der ersten Saison erreicht wurden, wird mittelfristig weiterhin der Aufstieg ins Basketballoberhaus angestrebt, wie Willoughby dem NDR verriet.

Was noch außer Sport? Anfang Mai ist wieder die Europawoche in Hamburg. Vom 1. bis zum 10. ist ein breites Angebot an Veranstaltungen rund um die Europäische Union geplant. Schon am Montag trafen sich dafür die Hamburger Europaabgeordneten Knut Fleckenstein (SPD), Jan Philipp Albrecht (Grüne) und Gesine Meißner (FDP) mit interessierten Bürgern im Museum für Kunst und Gewerbe, um über ihre Arbeit im Europäischen Parlament zu berichten. Unter dem Eindruck der jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer gab es einen regen Austausch über die Möglichkeiten, weiteren Katastrophen vorzubeugen. Über Parteigrenzen hinweg wurde eine ehrliche Diskussion auf nationalstaatlicher Ebene vermisst, wie die Flüchtlings- und Asylpolitik in der EU zukünftig gestaltet werden solle. Sowohl das EU-Parlament als auch die Europäische Kommission hätten viele Reformvorschläge erarbeitet – die allesamt von den nationalen Regierungen abgelehnt worden seien.

Abschließend sollen zwei zentrale Vollsperrungen nicht unerwähnt bleiben: In der Nacht zum Sonntag war die A7 zwischen Kaltenkirchen und Schnelsen-Nord gesperrt, weil gleich drei Brücken dem geplanten Ausbau der Autobahn im Weg standen. In dieser Nacht wurde bewiesen, dass auch in Hamburg Bauarbeiten noch im geplanten Zeitfenster fertig gestellt werden können. Zumindest fast – es gab eine Stunde Verspätung. Das befürchtete Verkehrschaos blieb aus.

Und am Mittwoch wurde in der Hafencity bei Bauarbeiten mal wieder eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die rund 500 Pfund schwere amerikanische Bombe musste vor Ort entschärft werden, weshalb vorsorglich die Elbbrücke gesperrt wurde. Doch zum Glück konnte schon nach kurzer Zeit Entwarnung gegeben werden.