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Wochenrückblick

Eine Woche zum Abtauchen

 

Das Walrossbaby in Hagenbeck ist ein Hipster. Außerdem im Wochenrückblick: die Elbvertiefung, Twitter-Gerüchte und neue Reiseziele vom Hamburger Flughafen.

Wow, was für ein Wochenende. Am besten zu genießen mit viel Sonne, Abkühlung im Wasser und Grillgut. Sich im Wasser kühlen und viel Essen – das soll auch unser Walrossbaby in Hagenbecks Tierpark. Mitte der Woche dann jedoch der kleine Alarm: Der Zoo-Star nimmt nicht genug zu und darf sich daher zunächst einmal nicht der Öffentlichkeit präsentieren. Doch mittlerweile gibt es gute Nachrichten: Das Junge hat ordentlich zugenommen – auch dank laktosefreier Robbenmilch. Klingt nach einem kleinen Hipster da im Zoo.

Kommen wir von einem Walross zu einer Ente: Twitter zieht nach Hamburg – das behauptete am Mittwoch jedenfalls das Abendblatt. Demnach verlege das soziale Netzwerk die Deutschland-Zentrale von Berlin nach Hamburg. „Am Dienstag war zum Thema Standortwechsel nach Hamburg kein Kommentar von dem börsennotierten Konzern zu bekommen, schrieb das Abendblatt im Artikel. Es dauerte am Mittwoch jedoch nicht lange, bis sich Twitter nach der Veröffentlichung des Beitrags sehr wohl mit einem Kommentar meldete. In einer dpa-Meldung erklärte Rowan Barnett von Twitter Deutschland: „Ein Umzug nach Hamburg wird nicht stattfinden.“

Vielleicht hat das Abendblatt aber nicht ganz den Fail Whale geangelt, sondern nur etwas verwechselt: Twitter will nämlich ein Vermarktungsteam aufbauen. Das könnte in Hamburg seinen Sitz bekommen – immerhin sucht man laut Stellenausschreibungen Personal in unserer Stadt. Aber auch hier: Wo das geplante Vermarktungsteam seinen Sitz haben werde, „wurde noch nicht offiziell bekannt gegeben“, so Rowan Barnet im dpa-Text.

In Sachen Netzwirtschaft hat sich aber an anderer Stelle in Hamburg diese Woche etwas getan: Die Registrierungsphase für die .hamburg-Domains hat begonnen – zumindest für Besitzer von Marken. Allerdings haben auch erste Privatpersonen, die sich eine Domain vorregistriert haben, bereits Nachricht erhalten, dass sie nun verbindlich bestellen können. Verfügbarkeit demnach: Ende August.

Wenn schon nicht Twitter, so entscheiden sich dennoch jährlich viele Personen aus dem Ausland für Hamburg als Heimat. Und nicht wenige bekommen auch irgendwann den deutschen Pass. Während deutschlandweit der Wert bei 112.350 neuen Bundesbürgern und damit konstant blieb, fanden in Hamburg knapp 1.600 Einbürgerungen mehr statt als im Jahr zuvor, was einem Plus von rund 28 Prozent entspricht. Das vermeldete das Statistische Bundesamt vergangene Woche. In Hamburg bemüht sich der Bürgermeister zuletzt unter anderen mit persönlichen Briefen an die Hamburger, die ein Anrecht auf den deutschen Pass haben, um mehr Einbürgerungen. Und hey, nun kann er sagen: Dann seid ihr auch Weltmeister.

Schnell rausgeflogen in Brasilien ist hingegen Portugal. Schnell nach Portugal hinfliegen geht ab Herbst. Ryanair wird ab Oktober vom Hamburger Flughafen nach Porto und Lissabon fliegen. In Lübeck brechen dafür noch schwerere Zeiten an. Die Fluglinie hat dem kriselnden Flughafen den Rücken gekehrt.

Dass die großen Schiffe künftig Hamburg den Rücken kehren könnten, ist eine anhaltende Angst der Unternehmer im Hafen. Deshalb fordern sie eine weitere, umstrittene Elbvertiefung. Seit der zurückliegenden Woche wird über das Thema vor Gericht verhandelt. In Leipzig stehen sich am Bundesverwaltungsgericht die Stadt Hamburg und die Naturschutzverbände BUND und Nabu gegenüber. Die einen wollen Arbeitsplätze, die anderen seltene Tierarten retten.

Keine leichte Entscheidung, die das Gericht fällen muss. Aber vielleicht fällt es auch gar keine: Vor dem Europäischen Gerichtshof wird bereits eine ähnliche Sachfrage bezüglich der Weser verhandelt. Womöglich wandert auch die Entscheidung zur Elbe dorthin oder aber es wird zunächst abgewartet, wie auf europäischer Ebene entschieden wird. Möglich ist aber auch, dass es schon im August ein Urteil gibt und die Bauarbeiten noch dieses Jahr starten. Keine Elbvertiefung brauchte jedenfalls die Queen Mary 2 bei ihrem jüngsten Besuch – genau zehn Jahre nach ihrem ersten Auftritt in Hamburg. Und wie nicht anders zu erwarten, wurde das direkt einmal gefeiert.

Wir wünschen einen guten Start in die neue Woche und genügend Abkühlung. Am Freitag startet übrigens der Sommer-DOM.