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Volatilität oder Liquidität?

Was treibt die Finanzmärkte wirklich? Volatilität oder Liquidität? Diese Frage muss nach dem Anschauungsunterricht der Tage seit dem Grauen Dienstag gestellt werden. Das Standardargument kennt jeder: die Notenbanken fluten die Märkte, pumpen Geld ins System. Es ist zu viel Suppe da und diese treibt dann die Kurse an den Finanzmärkten. So oder so ähnlich. Zumindest wird immer so getan, als würden die Notenbanken mit ihrer Geldpolitik die Liquiditätsbedingungen an den Finanzmärkten festlegen. Diese Sichtweise habe ich noch nie recht verstanden. Ist es nicht vielmehr die Volatilität, also die Schwankungsanfälligkeit der Kurse, die Blasen erzeugen kann, wenn die Vola niedrig ist?
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Die Woche nach dem Grauen Dienstag

Das Wochenende neigt sich seinem Ende zu. Die Hektik an den Märkten, die mir eine spannende Woche beschert hat, ist weit weg. Habe in den vergangenen beiden Tagen eine Menge Research-Material gelesen und bin, ehrlich gesagt, recht gelassen. Nicht, weil ich glaube, das Schlimmste sei überstanden. Bis zu einer ordentlichen Korrektur an den Aktienmärkten fehlen noch fast 15 Prozent Kursverluste. Und die Verluste in Amerika am Freitag in den letzten Handelsstunden, der feste Yen sowie der recht brutale Anstieg der Volatilitäten auf den verschiedensten Märkten verheißen bis auf weiteres kaum Entspannung.
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Der Tag danach

Irgendwie ist heute alles anders. Zwar regnet es wie gestern, ist es für die Jahrszeit noch immer zu warm und auch sonst sind in der realen Welt keine Änderungen festzustellen. Und doch hat sich seit dem heftigen Kursrutsch am Dienstag die Welt geändert. Die virtuelle zwar, die finanzielle Sphäre des Kapitalismus. Die Erschütterungen an den Märkten waren zu heftig, als dass man über sie hinweg gehen könnte. Es handelte sich immerhin um den stärksten Kurseinbruch an den US-Börsen seit der Wiedereröffnung nach dem 11. September 2001. Und die US-Börsen sind die größten und liquidesten der Welt!

Auch wenn am Tag danach die Unsicherheit nicht in Panik gekippt ist, so ist noch lange nichts ausgestanden. Weiter„Der Tag danach“

 

Das Risiko ist zurück

An den Märkten ist der Teufel los. Angst geht um, direkt ablesbar am gestrigen 64-prozentigen Anstieg des Volatilitätsindex auf den amerikanischen S&P500, der als das wichtigste Angst-Barometer gilt. Das war mehr als jemals zuvor an einem einzigen Tag. Der Index auf den DAX war nur um 27 Prozent in die Höhe geschossen, aber das kam daher, dass der deutsche Markt schon zu war, als es richtig rund zu gehen begann. Zur Zeit liegt er um 46 Prozent über dem Stand von Montag. Die Botschaft ist klar: das Risiko ist zurück. Die niedrigen Volatilitäten waren abnormal, wie wir schon in unserem Jahresausblick geschrieben haben. Irgendwann musste es hier zu einer Kehrtwende kommen.

Was ist los, und wie wird es weitergehen?

Die Anleger, die noch einen klaren Kopf hatten, wussten, dass es auf einigen Märkten Ungleichgewichte gab, die geradezu nach einer Korrektur schrieen. Ich war in meinem Investment Outlook vom Montag auf die wichtigsten Risiken für die Weltwirtschaft eingegangen, und darauf, was passieren würde, wenn sie tatsächlich einträten. Bei zweien ist das nun passiert, plötzlich, aus heiterem Himmel, wie das so ist.
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EZB will weitermachen – wenn auch noch nicht im Februar

Es ist so gut wie ausgemacht, dass die EZB die Zinsen morgen unverändert lassen wird. So mancher spekuliert aus zwei politökonomischen Gründen allerdings darauf, dass schon im Februar die nächste Anhebung kommen wird: zum Einen soll ein klares Signal an die deutschen Gewerkschaften und Arbeitgeber gesendet werden, dass sie es bei den diesjährigen Tarifverhandlungen nicht übertreiben sollen, auch wenn die Konjunktur ganz gut läuft und eigentlich ein ordentlicher Schluck aus der Pulle drin wäre (anders als ihre Vorgänger in alten Zeiten drücken sich die Herren Sommer und Peters allerdings so nicht mehr aus); zum zweiten will die EZB angeblich das, was sie sowieso vorhat, hinter sich bringen, bevor der französische Wahlkampf seine heiße Phase erreicht. Dadurch vermiede sie es, den Politikern einen Vorwand für die Thematisierung ihrer Unabhängigkeit und einseitigen Inflationsfixierung zu liefern. Beides sind populäre rote Tücher für die Rechten wie die Linken. Klingt gut, aber gleichzeitig zu sehr nach Verschwörungstheorie. Die EZB-Spitze denkt nicht so.
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Warum europäische Aktien nicht teuer sind

Makler oder die freundlichen Berater am Bankschalter sind fast immer der Ansicht, dass man nichts falsch macht, wenn man Aktien kauft. Meist geben sie dann Ziele aus, bis wohin die Aktien auf jeden Fall steigen können. Sind diese Kursniveaus jedoch einmal erreicht, müsste es eigentlich ans Verkaufen gehen. Wetten, dass die freundlichen Berater dann in der Regel Aspekte finden, die bisher übersehen worden sind, und die einen neuen, höheren Wert rechtfertigen? Umsatz lässt sich nur in steigenden Märkten machen. Mit anderen Worten, es fällt schwer, eine Behauptung ernst zu nehmen, die man schon so oft gehört hat. Irgendwann müssen doch Aktien auch zu teuer sein.
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Wo sind die Schwankungen hin, wo sind sie geblieben?

Der Oktober ist vorbei, wir schreiben den 1. November – und die Finanzmärkte sind bester Laune. Ich habe mich geirrt, als ich Anfang Oktober ein kleines Beben vorhersagte. Damals war es mir zu ruhig an den Märkten, die üblichen Kennziffern wie die Volatilität lagen damals fast schon wieder auf den Rekordtiefs von Anfang Mai, als ich das Beben ganz gut vorhergesehen hatte. Heute notieren der amerikanische VIX und der deutsche VDax noch tiefer als Anfang Oktober. Meine Vola-Zertifikate, die ich als Absicherung gekauft hatte, weisen ein Minus von 15 Prozent auf. Also Handbremse lösen, Aktien und andere riskante Anlageklassen wie Emerging Markets oder High Yields aufstocken nachdem der gefährliche Oktober so eindrucksvoll zu Ende gegangen ist?
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Des Rätsels Lösung: der fallende Ölpreis

Als der Ölpreis Anfang August fast die Marke von 80 US Dollar erreichte, konnte es einem schon etwas mulmig werden. Das Risiko, dass die Weltwirtschaft am Ende doch noch auf der Ölspur ins Schleudern kommen würde, nahm mit jedem neuen Höchststand zu, obwohl – wenn man sich die Umfragen bei Verbrauchern und Unternehmern, oder auch die „harten“ Statistiken ansah – zu keinem Zeitpunkt Anzeichen von Panik zu erkennen waren.
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Auf ein Beben vorbereiten

Der Oktober hat mit einem neuen Rekord beim Dow Jones begonnen. Gestern übertraf der älteste und berühmteste Aktienindex der Welt seine alte Bestmarke vom 14. Januar 2000. Ja, die Höchststände von damals, als sich die Anleger noch im New Economy Rausch befunden haben. War die anschließende Baisse gar nicht nötig, waren die Übertreibungen gar nicht so schlimm? Weiter„Auf ein Beben vorbereiten“