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Typen wie Lau

 

Die Reaktionen von selbst ernannten Amerikafreunden sind kurios:

Zitat aus dem Blog Wind in the Wires:

„Hinz und Kunz fühlen sich bestätigt. Während man nicht einmal bei den amerikanischen Geheimdiensten den eigenen Bericht für bare Münze nimmt und über Wahrscheinlichkeiten, Eventualitäten und Unsicherheiten schreibt, ist man plötzlichan allen möglichen Orten davon überzeugt, ganz genau zu wissen, wie es um das iranische Atomprogramm bestellt ist.

Zum Beispiel erklärt Jörg Lau auf den Seiten der Zeit seine Erleichterung darüber, dass es nun „doch kein[en] Weltkrieg“ geben soll. Der Bericht der US-Geheimdienste lasse „den US-Präsidenten de facto als Lügner und Kriegshetzer dastehen“. Es handele sich um eine „Ungeheuerlichkeit […], die einen Amerika wieder lieben läßt.

Typen wie Lau machen keinen Hehl daraus, die USA zu hassen. Für gewöhnlich ist die bloße Erwähnung amerikanischer Nachrichtenagenturen für solche Leute der Beginn eines Gesprächs über Lügen, finstere Machenschaften und Intrigen. Solche Regungen sind mit einem Mal verschwunden: Man liebt Amerika „wieder“.

Dabei spielt es keine Rolle, dass die Geheimdienste nicht einmal ihren eigenen Angaben Glauben schenken. Weshalb sollte man sich auch bemühen darüber nachzudenken? Der NIE-Bericht lässt sich so schön in das antiamerikanische Ressentiment einfügen, dass man gar nicht mehr bemerkt, wie man plötzlich an Leute glaubt, die sonst als das absolute Böse galten.“

Ich habe den CIA nie für das absolut Böse gehalten. Das sind zum großen Teil auch nur Leute, die herumrecherchieren und dann Artikel schreiben. Sie haben ein paar andere Quelle als unsereiner, und ihre Papiere können direkt Politik beeinflussen.

Ich fühle mich auch nicht bestätigt: Denn ich habe geglaubt, dass es ein aktives Bombenprogramm gibt.

Ich glaube nicht zu wissen, wie es heute wirklich um das Programm steht. Ich nehme zur Kenntnis, dass der amerikanische Geheimdienst das Bedrüfnis hatte der Welt mitzuteilen, dass er das auch nicht ganz genau weiß. Das ist schon ein Hammer.

Antiamerikanische  Ressentiments? Kann ich ehrlich von mir weisen. Bush der Jüngere ist ohne jeden Zweifel ein Verhängnis für Amerika und die Welt. Die Mehrheit der Amerikaner sieht es auch so. Und offenbar die Führung des Militärs und der Geheimdienste.

Damit hätte ich nicht gerechnet, und daß es so etwas geben kann, macht einen „Typen wie Lau“ froh und stolz, ein Freund Amerikas zu sein.