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Von Kindern für Kinder: Wünsche an das Christkind

 

Kinder erzählen dem Weihnachtsmann ihre Wünsche/ Foto Oliver Morin, AFP

Wunschzettel gibt es viele. Vor allem in der Vorweihnachtszeit malen, basteln, kleben und schreiben viele Kinder in langen Briefen an den Weihnachtsmann und das Christkind, was sie sich sehnlich wünschen. Die 15jährige Isabelle hat einen ganz besonderen Brief an das Christkind geschrieben. Voller Wünsche, die man nur mit Geld allein nicht erfüllen kann. Aber lest selbst:

Liebes Christkind!
Ich hoffe, dass du momentan gesund bist und nicht von einer langwierigen Grippe befallen bist. Denn ich sorge mich sowohl um dein Wohlergehen, als auch darum, dass auch dieses Jahr an Weihnachten wieder alle Kinder dieser Welt eine Freude von dir bereitet bekommen werden.
Was auch nicht schön wäre ist, wenn du starke Zahnschmerzen hättest, da diese zu vermindertem Konzentrationsvermögen führen können. Es wäre doch zu schrecklich, wenn ein kleines Mädchen im Alter von einem Jahr einen Zauberumhang, wie Harry Potter ihn hat, bekommt, sich darunter versteckt und von seinen Eltern nicht mehr wieder gefunden wird. Und über einen hübschen neuen Schnuller würde sich kein Zehnjähriger freuen…

Weißt du worauf ich hinaus möchte?
Sei einfach gesund, okay?
Und wenn nicht, dann werde es schnell, damit du wieder an manchen Abenden mit den Engeln zusammen Plätzchen backen kannst. Ich erfreu mich stets daran wenn ich abends in den Himmel schaue und dieser ein wunderschönes Rot trägt. 🙂

Nun, naja, der eigentliche Grund, warum ich dir schreibe, sind meine Wünsche für das diesjährige Weihnachtsfest. Ich würde mir wünschen, dass an Weihnachten niemand auf dieser Welt hungern muss, kein Kind zu Kinderarbeit oder Prostitution gezwungen wird. Bitte sorge dafür, dass kein Kind leiden muss. Natürlich wäre es schön, wenn man stets alle Kinder schützen könnte. Jedoch ist die Zahl an Helfenden zu gering. Vielleicht kann dir ja der Weihnachtsmann dabei helfen. Könntest du auch dafür sorgen, dass alle Kinder, die an Weihnachten geboren werden, keinen Kindstod sterben? In vielen Ländern ist die Kindersterblichkeit leider sehr hoch. Zum Beispiel in Angola stirbt alle drei Minuten ein Kind. Alle DREI Minuten!!! Das Schlimme ist, dass nicht nur die Kinder sterben –was alleine schon schlimm genug ist- sondern es sterben auf Grund der geringen medizinischen Versorgung auch viele der gebärenden Mütter. Es ist auch schlimm, dass viele Kinder Kinderarbeit ausüben müssen, weil sie entweder versklavt werden oder weil sie ihre Familie unterstützen müssen, da ihre Eltern bereits viel zu wenig verdienen. Nach angaben von UNICEF arbeiten heute 190,7 MILLIONEN Kinder im Alter von 5 bis 14 in der Landwirtschaft, kleinen Werkstätten, Steinbrüchen oder als Dienstmädchen -also als Mägde und Knechte. Diesen Kindern wird somit die Möglichkeit auf Bildung und ein besseres Leben genommen. Wenn man bedenkt, dass in vielen Ländern nur sehr wenige Kinder überhaupt die Chance haben in die Schule zu gehen.

Am liebsten würde ich die Patenschaft für ein solches leidendes Kind übernehmen, aber ich glaube, dass ich sowohl für eine Patenschaft als auch für eine Adoption zu jung bin. Meine weiteren Wünsche zu erwähnen ist mir etwas peinlich, da sie anhand der Schande und Not auf dieser Welt, die es zu vermindern gilt, viel zu unwichtig wirken und es anscheinend auch sind. Schließlich wäre es mir sonst nicht komisch sie hier zu erwähnen.

Ich hoffe, dass ich dich mit diesem Brief auf manches aufmerksam gemacht habe und hoffe, dass du irgendeine Möglichkeit findest, zumindest etwas Kleines gegen die Ungerechtigkeit auf dieser Welt zu tun.
Mit freundlichen Grüßen!
Isabelle Fiedler, Wachenheim

Liebe Leserinnen und Leser der KinderZEIT, nun seid Ihr dran. Was wünscht Ihr Euch zum Weihnachtsfest – und von wem? Würdet Ihr auf Geschenke verzichten, wenn dadurch einem notleidenden Kind geholfen werden könnte? Schreibt uns: kinderzeit@zeit.de oder nutzt die Kommentarfunktion unter diesem Artikel. Wir freuen uns auf Eure Antworten.