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Von Kindern für Kinder: Ein Gedicht über die radioaktive Gefahr in Japan

 

Wer in diesem Jahr unter den blühenden Kirschbäumen in Tokio eine Bootsfahrt macht, wird erhöhter radioaktiver Strahlung ausgesetzt sein/ Foto: Koichi Kamoshida/ Getty Images

Die Ereignisse im fernen Japan – erst das Erdbeben, dann der Tsunami und danach die noch immer nicht gebannte atomare Gefahr durch das zerstörte Atomkraftwerk in Fukushima – beschäftigen Euch sehr. In Schulen wird über das Thema Atomkraft diskutiert, Demonstrationen gegen Atomkraftwerke finden dieses Wochenende in ganz Deutschland statt.

Viele von Euch haben uns Briefe und Gedichte geschrieben, in denen klar wird, dass Ihr alle vor allem Angst habt, so ein Unfall wie in Fukushima könne auch in Deutschland geschehen. Ganz besonders gut gefallen hat uns das folgende Gedicht von Miriam Menz aus Pulheim bei Köln.

Miriam ist 12 Jahre alt und hat ihre Gedanken und Gefühle in einem sehr berührenden Gedicht zum Ausdruck gebracht. Dass sie dabei an rosablühende Kirschblüten – die berühmten japanischen Bäume – dachte, ist nur verständlich. Überall in Deutschland zeigen die Zierbäume schon dicke Knospen. In Japan ist es jetzt noch bitterkalt. Dort blühen die Bäume erst im Mai – doch auch dann wird die atomare Gefahr noch lange nicht gebannt sein.

Ein anderer Frühling

Kirschblüten im Wind, wunderbare Pracht,
zarter Duft, der Frühling ist erwacht.
Der heilige Berg, auf dem Gipfel Schnee,
glühend rot spiegelt er sich im See.

Tempel mit Pagoden in den Himmel ragen,
weiß gekleidet Menschen darin Trauer tragen.
Über dem Land liegt der unsichtbare Tod,
gefährliche Strahlung bringt den Menschen Not.

Blühende Gärten, ein Frühlingswind weht,
verseucht ist die Erde, das Leben vergeht.
Ruhig wacht der Berg über das Leid,
verändert ist das Land bis in Ewigkeit.