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Von Kindern für Kinder: Erich Käster weitergedacht

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Immer wieder erreichen uns Kurzgeschichten, Gedichte und Comics, die sich unsere Leser für Euch ausgedacht und aufgeschrieben haben. In loser Reihenfolge veröffentlichen wir hier ausgewählte Texte. Viel Spaß beim Lesen und – wenn Ihr mögt – beim Schreiben eigener Geschichten.

Diese Woche veröffentlichen wir das Gedicht des elfjährigen David, der an einem Gedichtwettbewerb teilgenommen hat und sich zu zwei vorgegebenen Textzeilen von Erich Kästner (das ist der Autor von „Das doppelte Lottchen“, „Emil und die Detektive“ und „Das fliegende Klassenzimmer“) Folgendes ausgedacht hat:

Die Badewanne ist schuld

Frühmorgens begann es.
Ich saß in der Wanne,
und wünschte mir, nie mehr aufzustehen…

…als ich da so herrlich ruhte,
sagt‘ ich mir: „Ach, komm schon, noch eine Minute!“
Doch aus einer wurden plötzlich zehn,
weil ich zu faul war, um aufzustehn.
Doch bis ich das merkte,
war es längst schon zu spät.
In der Zeit, wo ich meine Hose suchte,
hätte ich schon fünf neue genäht.

Ich raste und suchte durch das ganze Haus,
die Tür hinein, die Tür hinaus.
Doch nirgends konnte ich meine Hose erspähn,
die war wohl weg! Nichts dran zu drehn!
Da musste ich wohl eine andere nehmen.

Doch, wo war die?
Im Hotel in Bremen?
Vielleicht sogar in meinem Haus?
Vielleicht auch bei dem Nikolaus?
Ich musst‘ mir wohl eine neue kaufen!
Aber,
wer traut sich schon
ohne Hose durch die Stadt zu laufen?

Der Abendhahn fing schon an zu krähen,
ich musste wohl eine neue nähen.
Früh am Morgen war sie dann fertig,
jetzt konnt‘ ich auf die Arbeit gehen,
doch konnt‘ ich vor Müdigkeit kaum noch stehen.
„Ich leg‘ mich noch eine Minute ins Bett“,
doch als ich da so herrlich ruhte…

Frühmorgens begann es.
Ich saß in der Wanne,
und wünschte mir, nie mehr aufzustehen…