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Die Versuchung Krieg

 

Der iranische Präsident Machmud Achmadineschad bedroht Israel, unterdrückt die Opposition und provoziert die internationale Gemeinschaft. Da ist es nicht leicht, die Ruhe zu bewahren. Besonders schwierig wird es, wenn der Verdacht sich weiter erhärtet, dass Iran an einer Bombe bauen könnte. Gerade eben übersandte die IAEA dem UN–Sicherheitsrat einen Bericht, wonach Iran an Atomsprengköpfe bastle. Damit werden neuerliche Sanktionen gegen Iran nötig.

Die Machthaber in Teheran müssen nämlich spüren, dass ihre Zweideutigkeiten in der Nuklearfrage eine Preis haben. Wer als Unterzeichner des NPT-Vertrages, wie Iran einer ist, auf Dauer nicht voll mit der IAEA kooperiert, der muss Konsequenzen zu spüren bekommen. Doch im Augenblick ist nicht nur von Sanktionen die Rede, sondern auch von Krieg. „Bomb Iran“ – dieser Spruch findet Anklang, nicht nur unter strammen Rechten Amerikas. Krieg als Lösung einer verfahrenen Situation. Krieg als deus ex machina. Das kennen wir.

Im Irak schien Krieg eine einfache Lösung, um den Diktator Saddam Hussein loszuwerden und den Irak wieder für den Westen  „aufzuschließen“.  Krieg schien auch das Allheilmittel, um al-Qaida in Afghanistan loszuwerden.

Krieg ist eine blutige Versuchung.

Es gibt dabei mindestens vier gute Gründe, dieser Versuchung zu widerstehen.

1. Eine Krieg macht eine atomar bewaffneten Iran wahrscheinlicher. Das iranische Atomprogramm, falls es denn wirklich gibt, kann durch einen Krieg nur gebremst aber nicht gestoppt werden. Sollten Bomben auf Iran fallen, werden die Machthaber in Teheran ein solches Progamm eher beschleunigen.

2. Krieg bedeutet den Tod der Opposition. Wenn sich das Land im Krieg befindet, dann werden die Iraner sich hinter ihre Regierung stellen. Bestimmt nicht aus Begeisterung, aber aus dem Gefühl heraus, keine Alternative zu haben.

3. Krieg ist unkalkulierbar. Ist das Monster entfesselt, entwickelt es ein Eigenleben

4. Es gibt eine Alternative zum Krieg: Eindämmung. Diese Politik war auch gegenüber der atomar bewaffneten Sowjetunion erfolgreich. Sie brauchte aber viel Geduld und große Entschlossenheit.