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04. Februar 2016 – Ausgabe 6

 

Der Artikel („Märchen für Millionen.“)bezieht sich zwar auf die Schwerpunkte der Berichte des ZDF, er gibt mir jedoch Anlass, auf ein Versäumnis der deutschen Medien insgesamt hinzuweisen.
Im Herbst des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen wegen fehlender Mittel die Auszahlungen an die Flüchtlinge in den großen Lagern in der Türkei, Jordanien und im Libanon drastisch kürzen müsse. Mit den verbleibenden Zahlungen war ein Überleben im Winter kaum möglich. Folge war ein starker Anstieg des Flüchtlingsstroms insbesondere nach Deutschland.
Sofortige Zahlungen an das Flüchtlingshilfswerk hätten diesen Anstieg sehr wahrscheinlich dämpfen können. Nicht nur unsere Politiker sondern auch die Medien haben die Folgen der Kürzungen der Auszahlungen an die Flüchtlinge nicht erkannt und deshalb nicht reagiert. – Dietrich von Saldern


Ihr Artikel betont den „Kult“- und Glaubens-Charakter bei der Auswahl von Essen; man sei, was man esse, und durch seine Auswahl zeige man das sich selbst und vor allem – dazu auch die Soziologie-Professorin als Expertin – anderen. Diese Aussagen helfen vor allem den Lust-Essern, die sich 1. nur ungern vorschreiben lassen wollen, was sie essen sollen und 2. sich von anderen gewollt oder ungewollt unter Druck gesetzt fühlen, das „Richtige“ zu tun; Ihr Artikel soll nun wohl, so verstehe ich das, den Druck von den Menschen nehmen, so dass man wieder beherzt das essen könne, was man gerne mag. „Ich will so bleiben wie ich bin“, rieche ich da aus allen Poren, wider dem teuflischen Selbstoptimierungszwang.
Ich möchte Ihnen da zwei Dinge entgegenhalten:
1: Als Arzt begegnen mir tagtäglich viele Menschen, die, ganz rational beurteilt, aufgrund Ihrer Lebensweise nicht mehr lange zu leben haben, da sie übergewichtig sind, an den Volkskrankheiten Übergewicht, Altersdiabetes und Bluthochdruck leiden, und die letzten Jahre, die sie noch vor sich haben, mit dauernden ärztlichen Behandlungen wegen Folgeerkrankungen an den Augen, Nieren, Gelenken, Beinen (offene Wunden) etc. verbringen werden. Würden sie gefragt, ob sie ihr aktuelles Leid als „Bezahlung“ für ein Nachkriegs-Nahrungsmittelangebot im Überfluss akzeptierten, wäre die Antwort bei den meisten ein „Nein“ (wobei ich dazu keine empirische Studie habe), da niemand gerne freiwillig leidet. Empfehle ich ihnen, künftig auf Bewegung und Ernährung zu achten, ist die Standardantwort: „Was soll ich denn noch mehr machen, ich tue doch schon alles und esse praktisch nichts!“. Wie immer ist die Trägheit und Gewohnheit des Menschen hier das Grundproblem, und eben nicht die Lösung. Ihr Artikel tröstet diejenigen, die ungern gegen ihren inneren Schweinehund kämpfen – aber außer ihre innere Moral zu stärken, bewirkt das „in echt“ eben wenig. Bezeichnend die Aussage: „Schnell Käse essen, bevor sich die Studienlage wieder ändert.“
2: Betrachtet man die Nahrungsaufnahme als anderes Extrem zu Ihrem Artikel als reine rationale Maßnahme unter dem Aspekt, dass man ohne diese eben stirbt – und noch gibt es genügend Menschen auf dieser Welt, denen ein Überfluss auf diesem Gebiet wahrlich fremd ist – , so wären folgende Punkte wichtig:
– Was ist für den Körper am verträglichsten?
– Was macht am wenigsten landwirtschaftlichen Aufwand?
– Was ist am umweltverträglichsten?
– Welche Ernährungsweise könnte alle Menschen gleichermaßen ernähren, ohne dass man hierfür einen weiteren Planeten bräuchte?
– Welche Ernährung passt am ehesten zu unserem Lebensstil, der momentan wenig Bewegung und viel sitzende Tätigkeit beinhaltet?
– Welche Ernährung wird geistige und körperliche Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter am ehesten gewährleisten?

Ich möchte mich nicht über alle diese Punkte hier auslassen, dazu gibt es genügend Fachliteratur im Netz, empfohlen hierzu seien wie immer pubMed und die Cochrane Collaboration; ich schmeiße Ihnen nur kurz ein paar Schlagworte in die Runde:
– Allergien, rheumatische Erkrankungen und Neurodermitis im mittleren Lebensalter
– Krebs im mittleren und höheren Alter
– Herz-Kreislauf-Erkankungen im höheren Alter, Arteriosklerose
– Energiedichte und Wassergehalt der Nahrung (Aspekt: wenig körperliche Tätigkeit im Alltag)
– Nachhaltigkeit der weltweiten Produktion (Umwelt, weltweite Volkswirtschaft, Effizienz bei Hungerbekämpfung und Stärkung regionaler Kleinbauern)
– Vaskuläre Demenz-, Alzheimer- und Parkinsoninzidenz unter Ernährungsaspekten
– Inzidenz degenerativer Erkrankungen wie Arthrosen, Maculadegeneration etc.
Mit Hilfe solcher Überlegungen könnte man zu einem rationalen Schluss für eine Ernährungsempfehlung kommen. Das Rationale ist es aber auch, was den Menschen langfristig glücklicher machen wird, da es langfristig weniger Probleme mit sich bringt als die lustvolle Völlerei, die als Ausnahme von der Regel sicherlich auch ihren Platz hat; aber: ohne Regel auch keine Ausnahme! Und wenn Sie mir sagen wollen: „…wenn ich all das beachte, dann macht das Leben doch gar keinen Spaß mehr“, dann stelle ich Ihnen mal ein paar Patienten aus Punkt 1 vor, mit denen können Sie sich dann mal unterhalten.
Also, schön, dass Sie mit Ihrem Artikel eine Lanze für den trägen Durchschnittsesser brechen, aber in das Gebiet „Wissen“ passt das eher nicht. Wenn, dann eher ins Feuilleton als Einzelmeinung zur heutigen Kultur.
Eine Ernährungsempfehlung werde ich Ihnen hier übrigens nicht abgeben, denn ein rationaler Schluss, das ist das Wesen der Logik, ist für alle gleichermaßen nachvollziehbar; es müsste ihn nur jemand für die obigen Aspekte vorführen, vorzugsweise unter der Rubrik „Wissen“. Aber kleiner Tipp: „Paläo“ wird’s wohl nicht werden. –Dr. med. Aleksandar Ćirković


Einen wichtigen Aspekt haben weder die Autorin noch die von ihr vorgestellten „Digitalnomaden“ erwähnt: Wie steht es mit der Absicherung im Alter oder bei „Berufsunfähigkeit“? Wieso soll überhaupt irgendjemand für Lebensrisiken (z.B. Krankheit) dieser Personen aufkommen, wenn sie dafür keine (Vor-)Leistungen erbringen? Auch zur Finanzierung der am jeweiligen Aufenthaltsort in Anspruch genommenen Infrastruktur leisten die „Digitalnomaden“ wohl keinen Beitrag. Abgesehen von den im Artikel genannten gesamtgesellschaftlichen Problemen einer solchen Individualisierung halte ich sie für zutiefst „asozial“. Selbst darüber könnte man wegen ihrer zahlenmäßig doch recht geringen Bedeutung hinwegsehen, sofern die betreffenden Personen sich wenigstens selbst erhalten würden, ohne darüber hinaus andere Menschen, Gesellschaften und Staaten in Anspruch zu nehmen. – Dr. Harald Geiss


Gerade habe ich kurz die neue Ausgabe der Zeit von heute in die Hand genommen mit Ihrem Leitartikel „Der Kult ums gesunde Essen“.
Während der Lektüre habe ich an die Hungerzeit von 1945-1948 (bis zur Währungsreform) gedacht. Was hätten wir damals darum gegeben, solche „Sorgen“ zu haben.
Das liegt etwa 70 Jahre zurück, eine Zeit, an die sich heute nur noch wenige erinnern können, dazu gehöre auch ich. Meine Mutter hatte große Mühe, uns drei Kinder satt zu bekommen.– mein Vater war damals in US-Kriegsgefangenschaft verschollen – er ist abgemagert aber sonst gesund Ende 1945 heim gekommen. Im Gegensatz zu seinem Bruder, der in Sibirien verhungert ist. Von Fleisch konnten wir nur träumen, es gab „kochfertige Suppe“, wir gingen in den Wald, um Bucheckern und Pilze zu sammeln oder auf die Felder, um nach der Kartoffelernte übrig gebliebene Kartoffeln oder Rüben aufzulesen, „ zu stoppeln“. Meiner Frau ist es zu dieser Zeit in Schlesien noch viel schlechter gegangen als uns im Westen, sowjetische Soldaten haben den hungrigen Kindern dort damals sogar von ihrem knappen Brot (Klepa) abgegeben, auch das gab es..
Damit zurück zu Ihrem Artikel – was sind das im Vergleich zu der damaligen Zeit für „Luxusprobleme“. Seien wir froh, dass wir sie haben und nicht unsere nach dem Krieg. Das hat natürlich nichts damit zu tun, in unserer Zeit des Überflusses (zumindest in einem Teil der Welt-woanders gibt es immer noch Hunger ) über gesunde Ernährung nachzudenken, das ist immer richtig.
Hoffen wir, dass es bei diesen „Sorgen“ bleibt. – Rainer Schäferdiek


Mit Interesse habe ich in der aktuellen Ausgabe das Pro und Contra zum o.g. Thema gelesen. Als Entgegnung v.a. auf D. Lamparter würde ich gern folgendes (nicht repräsentatives) Einzelbeispiel beisteuern:
Wir haben uns als 5köpfige Familie (3 Kinder zwischen 2 und 6J.) im letzten Jahr ein neues Auto angeschafft. Veranschlagt hatten wir dafür maximal 15.000 €, + Inzahlungnahme unseres Alten im Wert von etwa 2000 €, nur mit größeren Anstrengungen wäre für uns mehr drin gewesen. Mit wachem ökologischen Bewusstsein haben wir ernsthaft versucht, ein Elektroauto zu erwerben. Die geringe Reichweite hätten wir in Kauf genommen, auch wenn wir als Familie insgesamt nur ein Auto haben wollten – es gibt ja noch Pedelecs mit Kinderanhängern (im Sommer), Busse und Carsharing (die nächste Station ist für uns allerdings nur per Bus erreichbar). Unter den rund 30 E-Modellen am Markt kam für uns wegen unseres Platzbedarfs faktisch nur ein einziges in Frage, ein Renault Kangoo ZE (auch unter Verbrennern unterhalb der Bus-Größe gibt es übrigens nur überraschend wenige Autos mit Platz für 3 Kindersitze). Wir haben durchgerechnet: Deutlich über 22.000 € hätte der NP betragen, + rund 80,- € monatliche Batteriemiete, hinzu kommen Kosten für den Mietwagen im Urlaub (wer fährt schon im E-Auto zum Zelten nach Rügen, das scheitert an den Ladestationen). Der örtliche Renault-Händler war ehrlich überrascht, dass wir den Kangoo ZE ernsthaft als alleiniges(!) Familienauto in Betracht zogen. Und versuchte uns einen Zoe schmackhaft zu machen (Größe = Elefantenrollschuh). Ohnehin scheiterte das Ganze an den Kosten. 5000,- Prämie hätten uns also sehr geholfen – s.o. unsere Ausgangsrechnung. Denn um einen Tesla als Drittwagen handelte es sich eben nicht. (Ich muss zugeben, dass mich dieser Satz in Ihrem Contra-Artikel irritiert hat.) Inzwischen haben wir einen Opel Combo, einen Benziner, groß und nicht sehr schön, aber mit Schiebetüren und Platz für alles, was man mit 3 Kindern so braucht. Verbrauch: stolze 8,5 Liter. Wir versuchen ihn so wenig wie möglich zu benutzen.
Schade – vielleicht gibt es beim nächsten Autokauf (in 5-7 J?) ja mehr Auswahl – und familienfreundliche Preise. – Prof. Dr. Matthias Clausen


Ein Jahr lang wurde die Flüchtlingskrise von den Politikern weitgehend parteipolitisch diskutiert und ausgeschlachtet. Selbst das, was die Regierung jetzt beschlossen hat und dazu äußert, war noch vor Wochen unvorstellbar und unvereinbar. Es bleibt jedoch unzureichend und löst die Probleme der Flüchtlingskrise nicht.
Insofern hat der Verfasser Dank für das in unseren Händen liegende Lösungskonzept verdient, das ich für kohärent und umfassend finde. Auch bin ich überzeugt, dass weitere kleine, in unseren Händen liegende Tippelschritte nicht zur Lösung der Flüchtlingskrise führen. Deshalb bedarf es eines „radikalen“ Wechsels im Lösungskonzept, das auch dem Geschäftsmodell der Schlepper den Boden entzieht, das Leid der Flüchtlinge minimiert und die vielen Toten vermeidet. Mit einem Wechsel von der unkontrollierten zur kontrollierten Ein-Wanderung von Flüchtlingen verringern sich auch die volkswirtschaftlichen Lasten und Kosten in den Ländern und in der EU. Die eingesparten Mittel können sinnvoller für Flüchtlinge vor Ort, in ihren Ländern oder nahe ihrer Länder eingesetzt werden.
Bei besserem guten Willen könnte die Politik auch schon soweit sein, da alle Fakten und Elemente der aufgezeigten Lösung schon länger bekannt sind. – Dr. Herbert Powelz


Die Überlastung der Gerichte ist zum Teil hausgemacht. Beim Kachelmann-Prozeß durften wir mitverfolgen, wie der Ankläger monatelang Zeugen auftreten ließ, die zur angeblichen Tat nichts aussagen konnten. Der Richter hat den Staatsanwalt zum Schluß noch gelobt. Hätte er ihn von Anfang an gemahnt, sich auf den Beweis seines Tatvorwurfs zu konzentrieren, wäre dem Gericht Arbeit erspart geblieben, dem Beschuldigten ein unnötig langes Verfahren und dem Steuerzahler die Rechnung für das Schauspiel. – Thomas Matzner


Was den Besuch von H.Seehofer in Moskau betrifft, haben wir es mit zwei Problemfeldern zu tun.
Das eine ist richtig, wir haben es heute bei Russland mit einem Problemfall zu tun. Dieser Fall hatte aber sehr hoffnungsvoll begonnen. Schließlich hatte Russland mit dem Mauerfall eine Neuordnung im Osten ermöglicht und sich militärisch zurückgezogen. Für mich völlig unverständlich, hat der Westen dies Russland nicht im Mindesten gedankt. Beim 1.Irakkrieg hat Russland noch mit den USA zusammen gegen Saddam Hussein gekämpft. Und es schien so, als ob das Ende aller zweifelhaften Potentaten angebrochen wäre.
Überraschender weise war der Westen nur daran interessiert, die Nato nach Osten weiter vor zu schieben. Und Russland hatte man sich selbst überlassen. Die russische Bevölkerung hat unser Glück bezahlt mit wirtschaftlichem und militärischem Niedergang. Der Wunsch heute in Russland, diesen Niedergang wieder rückgängig zu machen, ist mir verständlich.( ob es der richtige Weg ist, ist fraglich)
Das andere ist, das unsere politische Lage heutzutage eine einzige Katastrophe ist:
– Europa ist in einem bösen Zustand. Überall blüht der Nationalstolz. Alle sind rein egoistisch ausgerichtet. Entweder ist man an Transferzahlungen interessiert oder an direkten nationalen Zielen.
– Die Politik ist unfähig Konflikte zu lösen. Im Gegenteil, man schafft ständig neue. Inzwischen ist der Politik wieder eingefallen, das man Russland braucht. Eigentlich wollte man mit ihm ja nicht mehr sprechen. Das geht leider nun nicht mehr.( Vietnam, Iran, Afghanistan, Palästina, Ukraine, IS, Flüchtlingskrise, Eurokrise, Griechenlandkrise, Globale Erwärmung.) Einzig im Iran tut sich ein Lichtblick auf.
Wenn heute Seehofer nach Moskau fährt, hoffe ich für mein Teil, das es zumindest nicht schadet. Es bestünde ja die Möglichkeit, das das Gesprächsklima mit Moskau etwas, und sei es auch nur kurzfristig, aufgehellt wird. Das wäre schon ein großer Erfolg. Wenn er in einem solchen Falle Pluspunkte einsammeln könnte, hätte er sie sich verdient. – Reiner Püschel


Der obige Artikel ist ein Paradebeispiel dafür, wie linksorientierte Journalisten Falschinformationen bewußt als erzieherisches Mittel für Ihre Zwecke einsetzen. So wird u.a. behauptet, dass unter den Bedingungen des Kapitalismus ein großer Teil der Menschheit immer mehr verarmt und verelendet und der kleinere Teil immer mehr an sich rafft. Dies führe dazu, dass der ärmere Teil der Welt nun eben zu uns kommt und sich seinen Anteil am Wohlstand selbst holt.
Belegt wird diese These mit dem sog. World Overshoot Day, also dem Tag des Jahres, an dem alles verbraucht ist, was die Natur innerhalb von 12 Monaten erneuert. 1970 lag war dieser von Umweltschützern ermittelte Tag am 23.12. und 2015 am 13.8..
Offizielle und seriöse Statistiken sprechen allerdings eine ganz andere Sprache: So gab es 1990 weltweit 1.010,7 Mio. hungernde Menschen, 2015 waren dies noch 795 Mio., Zugang zu Trinkwasser hatten 1990 nur 77% der Menschen weltweit und 2015 dagegen 91%. Die weltweite Lebenserwartung erhöhte sich im selben Zeitraum von 65,3 Jahren auf 71 Jahre und die weltweite Kindersterblichkeit reduzierte sich von 12,7 Mio. auf 5,9Mio.
Diese Entwicklung vollzog sich vor dem Hintergrund einer vor allem in den armen Teilen der Welt dramatisch steigenden Weltbevölkerung ( 1990 – 5,32 Mrd./2015 – 7,39Mrd.) und unter den „menschenverachtenden“ Bedingungen des Kapitalismus.
Wohlgemerkt, die Zahlen für 2015 sind nach wie vor schlimm genug, aber Sie können die positive Entwicklung doch nicht einfach ins Gegenteil verkehren um Ihren Lesern eine bestimmte Ideologie näher zu bringen. Ich muss Ihnen sagen, ich halte das für unseriös und habe diese ideologiegetriebene Berichterstattung langsam satt! – Klaus Weber


Vielen Dank für Ihren Artikel, der versucht, Türen zwischen verschiedenen Lagern zu öffnen. Er verlangt allerdings eine grundsätzliche Koordination auf nationaler und europäischer Ebene, abseits eines sofortigen medialen Verrisses. Ich kann nur hoffen, dass die Entscheidungsträger in der Politik die dazu notwendige Selbstdisziplin aufbringen. Und eine Anmerkung zum Umgang mit den Äußerungen von Frau Petry sei erlaubt. Es wäre schön, in der Zeit eine sachliche Information eines Juristen vorzufinden, wie die zitierten Paragraphen in Wahrheit zu verstehen sind, in welcher Situation sie beispielsweise zu Anwendung kämen. Die Tatsache, dass ein Politiker von anderen Politikern derart zerrissen wird, weil er ein deutsches Gesetz zitiert, verlangt eine sachliche Aufklärung über den Inhalt dieses Gesetzes. Dass man nirgends eine derartige positive Aufklärung über den Anwendungsbereich dieses Gesetzes findet, spielt den Rechtsextremen und Schweigekartell-Theorien direkt in die Hände. Trauen Sie sich! – Dr. Christian Voll


Sie haben ja wirklich gerade einen Lauf. Letzte Woche erklären Sie mir „den arabischen Mann“, diesmal ist „der Feminismus“ dran, und zwar durch niemand geringeren als die stellvertretende Chefredakteurin persönlich.
Frau Rückert, Sie haben bei Ihren Klischees vergessen, dass „wir Femistinnen“ uns alle nicht die Beine rasieren, dazu sind wir auch viel zu beschäftigt, schließlich müssen wir ja „die Männer“ für unser Scheitern verantwortlich machen und immer Recht haben. Das schlaucht ganz schön und ist unheimlich zeitintensiv. Offenbar haben auch Sie sich kraft Ihrer Persönlichkeit durchgesetzt. Tipptopp! Ich wünschte nur, es gäbe mehr deutsche Journalistinnen mit dieser Eigenschaft, dann sähe es in den deutschen Zeitungsredaktionen doch sicher bald anders aus. Da muss wohl die ein oder andere Kollegin nochmal zum Persönlichkeits-Seminar. Dass Sie allen Ernstes glauben, der Feminismus entbinde Frauen und Männer von der Verantwortung für ihr Tun, ihr Scheitern oder ihren Erfolg, macht mich fassungslos. Wann darf ich denn wieder mit Texten rechnen, die der Komplexität der Welt gerecht werden? Auf dem Glatteis Sind sie ausgerutscht, Frau Rückert. – Jetta Lüdecke


Ihr Artikel hat mir gefallen, der vorige übrigens auch. Gleichwohl ist die Aussage trivial: Eine Begrenzung der Zuwanderung muß sein, um die Unterstützung der Mehrheitsgesellschaft zu sichern, und diese Begrenzung ist mit vertretbaren Mitteln möglich.
Diese Unterstützung geht übrigens im Augenblick verloren oder ist schon verloren gegangen, da Merkel und ihre Regierung keinerlei Konzepte anzubieten hat, die dem Bürger in der Mitte der Gesellschaft realistisch und plausibel erscheinen. Dafür bietet sie mit ihren Worthülsen, daß die Krise nur international zu lösen sei, ein Bild der Hilflosigkeit. Merkel predigt weiter, und in der Zwischenzeit kommt die nächste Million ins Land, womit eine Integration immer unwahrscheinlicher wird.
Ihre Vorstellung von den Mitteln zur Begrenzung ist nicht neu oder ungewöhnlich. Die Naturwissenschaftler kennen aus der Thermodynamik den Satz, das System weicht dem Zwange aus. Diese Aussage gilt ebenso für die Soziodynamik, und deswegen sind Ihre Beispiele plausibel. Daß Merkel und ihre Regierung sie wie Brüssel offenbar nicht selber denken können, ist für den geradeaus denkenden Bürger schockierend und spricht für einen weitgehenden Realitätsverlust.
Ihre Vorstellung von Flüchtlingskontingenten ist sympathisch. Ihr Hinweis auf eine moralische Rechtfertigung mag die Gutmenschen zufrieden stellen. Die Reaktion der übrigen Europäer zeigt mit wenigen Ausnahmen, daß die politische Realität sich nicht an solchen Vorstellungen orientiert. Daß damit der Gedanke eines fairen europäischen Miteinanders in Deutschland ernsten Schaden genommen hat, ist in ihrem Ausmaß noch gar nicht abzuschätzen. – Dr. Walter Engel


Merken denn Seehofer und Stoiber nicht, dass sie sich von Putin als, man muss es so deutlich sagen, nützliche Idioten missbrauchen lassen? Ihre Reise, obwohl formal korrekt zustandegekommen, hatte keinen Grund und keinen Sinn: Außenpolitisch haben die beiden kein Mandat, eine bayerische Wirtschaftsdelegation soll erst im Laufe des Jahres anreisen, und als Sprecher für Frau Merkel in Sachen EU- und Flüchtlingspolitik taugen die beiden nun wirklich nicht. Profitiert hat ganz allein Putin, dem es wieder einmal gelungen ist, einen Keil zwischen die Verantwortlichen in der EU und deren innenpolitische Gegner und Kritiker zu treiben. – Wolf-Rüdiger Heilmann


Früher fand ich Ihre Reportagen aus dem Gerichtswesen eher – äh-hm – recht bieder – mühsam zu lesen.
Das hier gefällt mir sehr gut; regelmäßiges Gespräch mit meinen drei Töchtern ähnlichen Alters, ähnlicher Zielstrebigkeit, ähnlicher Nüchternheit und Robustheit, mit ähnlichen Erfahrungen (Gespräch inzwischen auch mit deren Kindern) in der so gern beschworenen Wirklichkeit. Meiner Auffassung nach vernachlässigen Sie ganz und gar unzulässig, geradezu leichtfertig die Biologie.
Der Reproduktionsdruck in der gesamten Biologie geht vom weiblichen Wesen aus. Dadurch entsteht eine von uns vermeintlich so modernen Menschen nicht gerne eingestandene Asymmetrie. Frauen sind durch die Vorprägung der Reproduktion quasi auf den Mann angewiesen; da mag man heutzutage noch so vermeintlich modern daher kommende Gegen-Argumente in’s Feld führen – Biologie ist in diesem Sinne ein unveränderbares System. Doch genau daher rührt nahezu alles von dem von Ihnen beanstandeten Unterwerfungs-Kokolores. Das ist so – auch wenn Sie ja meinen nachweisen zu können, dass manche Frauen da anders programmiert seien. Schau’n wir uns doch nur unsere gesamte so beschaulich-schreckliche Umwelt an – die Frau, die zum Mann aufschauen können muss; die Frau, die immmmmmer kleiner sein muss als der Kerl; die Frau, die in allen verfügbaren Darstellungen ausschließlich dem Kerl gefallen, sich ihm anbiedern muss… – Was sind denn das für geradezu erbärmliche Vor-Prägungen, aus denen wir auch weiterhin nicht herauszufinden vermögen?
Wenn man sehr spitzfindig argumentieren wollte, müsste natürlich noch die Beobachtung thematisiert werden, dass Biologie ganz anders zu sehen, zu werten ist, wenn dann schon einmal die Reproduktions-Aufgabe erfüllt ist. Dann erst ist die Bi-Polarität zwischen Frau und Mann von ganz und gar anderer Qualität – oft genug auch bereits vollends im Eimer. Genau so oft aber dann erst auch wahrlich gleichwertig (und himmlisch – nota bene).
Sicher haben Sie sich selbst auch schon mal die Frage gestellt, ob Sie so auch bereits im Alter zwischen – sagen wir – 18 und 35 hätten schreiben wollen.
Das andere ist Ihr § 10 – die Gefühle. Schlimm, wie in letzter Zeit so sehr vordergründig größter Wert auf Gefühle gelegt wird. Gefühle – ganz klar OK. Gefühle indes nur solange OK, wie sie kontrollierbar sind. Heutzutage gelten Gefühle indes nur als vertretbar, wenn sie vollends aus Kontrolle geraten. Wie soll sich da ein schlichtes Gemüt in den Griff bekommen? Man könnte aus Ihrer Anregung ein größeres Thema machen… – Hans von Schack


Nicht nur die Aussage von keiner Obergrenze, sondern auch unsere verhältnismäßig großzügige Sozialhilfe hat viele Menschen nach Deutschland geführt. In England diskutiert man eine völlige Streichung in den ersten Jahren, wenn ich das richtig gehört habe. Das ist mir zu radikal und kontraproduktiv. Gerade in den ersten Jahren wäre es bitter nötig, den Menschen zu helfen. Ich würde eher eine umgekehrte Variante wählen. Nach einer bestimmten Zeit, meinetwegen von circa 4 Jahren die Hilfe total streichen. Das würde eher dazu beitragen, die Flüchtlinge zu motivieren sich anzustrengen, um ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte unser Land wieder verlassen. Ausnahmen bei Krankheit oder körperlichen Gebrechen versteht sich von selbst. – Gunter Knauer


Ihr Artikel („Das große Teilen.“) ist so voller Unausgewogenheiten, daß man nicht weiß, ob man dazu überhaupt einen Leserbrief schreiben, oder, wo man anfangen soll.
Ich fange an:“ … mit jedem Treck und Boot werden die Ungerechtigkeiten zwischen denen und uns sichtbarer.“ Kann man so sehen. Die deutschen Flüchtlinge am Ende des Krieges hatten keine Chance, in ein friedliches Land zu flüchten. Es gab rundherum keines, das sie hätte aufnehmen können und wollen.
Von meinen Cousins ist mehr als die Hälfte gefallen oder versehrt zurückgekehrt. Die jungen Männer hatten keine Chance, sich dem Wehrdienst zu entziehen wie z.B. heute die jungen Syrer. Kann man diesen Differenzen mit dem Thema „Gerechtigkeit“ beikommen? Wohl kaum.
„..warum sind wir so reich und die anderen so arm sind“. Doch nicht etwa, weil es uns so geht wie den Saudis und anderen Nahost-Staaten, sondern weil wir eine Entwicklung gehabt haben, die uns aus der Armut herausgeführt hat. Die Erfindungen seit dem 19. Jahrhundert wie z.B. Elektrizitätserzeugung usw. wurden doch kaum auf dem Rücken der Entwicklungsländer gemacht.
Overshoot Day: Der Tag ist auch deswegen so weit vorgerückt, weil die heutigen Entwicklungsländer eine derart wachsende Bevölkerung haben, die deren wirtschaftlichen Fortschritt immer wieder auffrißt. Daran sind die entwickelten Länder auch mit verantwortlich, weil sie Medikamente hergestellt haben, die das Bevölkerungswachstum mit befeuert hat. Müssen wir uns das vorwerfen? Weitere Beispiele: Diesel-Motor, Otto-Motor, mit denen global viel Unfug getrieben wird, aber es werden damit auch Transportmöglichkeiten geschaffen, die Leben retten. Solar-Energie, LED-Leuchten, Mobil-funk etc.
Daß Wachstum zumindest auf der Basis eines ständigen Resourcenverbrauchs nicht unendlich geht, diese Binsenweisheit ist uns allerdings noch nicht ganz klar geworden. Unsere Sünden werden uns langsam bewußter, und auf sie sollten wir auf jeden Fall verzichten.
Mit dem Geben hatten wir oft kein besonderes Glück. Wessen Fehler? Waren wir vielleicht zu dämlich?
Das von Ihnen geforderte Teilen ist zumindest in der Wissenschaft realisiert durch das Mit-Teilen. Die Informationen der Forschung sind global verfügbar, lassen wir die Patente mal beiseite, aber die laufen nach 20 Jahren aus. Daß das Ländern wie Somalia nicht hilft, ist auch klar. Daß die wachsenden Einkommensunterschiede in den westlichen Ländern unser Wirtschaftssystem bedrohen, wird langsam auch offenbar. Kurzum, es gibt Diskussions- und Handlungsbedarf in Fülle. Daß dazu Ihr Artikel beiträgt, wage ich zu bezweifeln. – Dr. Walter Engel


Ihre 10 Wahrheiten für junge Frauen sollte zur Pflichtlektüre für alle jungen Frauen werden. Aus der Erfahrung meiner fast 60 Jahren kann ich diese Wahrheiten nur bestätigen und muss gleichzeitig bedauern, dass sie auch heute noch nicht zur Selbstverständlichkeit im Leben jeder Frau geworden sind. Im Gegenteil hat man den Eindruck, dass viele alte Vorstellungen über das Leben von Frauen sich hartnäckig halten oder gerade wieder eine Renaissance erleben. – Mia Herber


Das Problem ist leicht zu lösen. Die Gerichte sollten Urteile fällen, die ihren Namen auch verdient haben. Leichtfertig die Täter bei angeblichen Bagatellfälle nach Hause zu schicken, sollte der Vergangenheit angehören. Die Kriminalität wird spürbar zurückgehen. Dann steht der Justiz wieder mehr Zeit zur Verfügung. – Gunter Knauer


Leider war mir der Auslöser Ihres Artikels im Moment der Lektüre unbekannt. Auf Flüchtlinge an einer Grenze zu schießen, halte ich für komplett unvereinbar mit unserer Gesinnung. Allerdings wollte ich anschließend mehr über das besagte Interview erfahren. Ich suchte mir den Original Wortlaut beim Mannheimer Morgen heraus. Hier zeigte sich ein differenziertes Bild: „[…] Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht.“ , so Petrys Worte nach ihrem folgenschweren Zitat. Warum reißen Sie wenige Worte einer Politikerin aus dem Zusammenhang ? Warum spielt die Relativierung in Ihrer Berichterstattung keine Rolle ?
Ich freue mich stets über die Artikel in Ihrer Zeitung, die mir das Gefühl vermitteln, dass Sie der Praxis einfacher Botschaften entgegenwirken wollen. Aktuell scheint kaum etwas einfach zu sein, die Probleme sind komplex. Petry = schießen = DDR-Grenze = böse. Ist das wirklich alles ? – Frank Geninger


An sich ein lesenswerter Artikel. Er zeigt aber auch, dass der Dadaismus mit einem ‚normalen’ Feuilletonartikel nicht zu erfassen ist. Diese Bewegung war so facettenreich, dass immer etwas vergessen wird. Auf dieser Seite der ZEIT hätte man aber einen guten Ausgangspunkt gehabt, um einen wichtigen Aspekt auch zu präsentieren. Auf der Collage von Erwin Blumenfeld sehen wir einen schwarzen Boxer. Er lässt sich einordnen, in die vielfältige Begeisterung dieser Bilderstürmer für alles Schwarze: schwarze Boxer, afrikanische Masken und Tänze, erfundene Negerverse u. a. Später sprach man vom Primitivismus, der sich immer wieder in der Kunst und Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts manifestiert: verschiedene Wege um die europäische Ästhetik zu verlassen. – Dr. Franz Joachim Schultz


In einer Stunde breche ich mit meiner 21-j. Tochter auf,um die letzten Regale für ihr WG-Zimmer zu kaufen. Sie zieht jetzt nämlich endgültig aus. Bei einer Tasse Tee bekam ich dann – oh Wunder! – Ihre „Ansage“ in die Hand und hatte sofort das Gefühl, dass Sie gemeinsam mit mir und meiner Tochter am Tisch sitzen und wir Gefahr laufen uns ‚festzuquatschen‘. Deshalb rasch nur zwei Dinge bevor ich losmuss:
1. nicht alle Frauen sind finanziell so unabhängig, dass sie den Absprung aus einer konfliktbeladenen Ehe wagen (können) – ich habe dies leider im eigenen Bekanntenkreis und als Sozialpsychiaterin oft genug miterlebt, aber die Infantilisierung der (jungen) Frauen (bei geändertem Scheidungsrecht!) treibt auch mich auf die Palme, da bin ich ganz bei Ihnen.
2. Putzerfische – ha! – super! Danke für das tolle Bild – in diesem Zusammenhang: die Protagonistin meines neuen Romans dürfte Ihnen Freunde bereiten: Blanche ist der dritte uneheliche Sproß einer Familie, die ausschließlich aus alleinerziehenden (erfolgreichen) Müttern besteht. Zugegeben, sie ist das schwarze Schaf … (sonst wäre der Roman nicht mehr spannend), aber die treudoof verliebte Sybille kostet ihre Naivität das Leben und zum Schluss gewinnt … nein, nicht Blanche, die liegt mausetot in der Badewanne, sondern … lassen Sie sich überraschen! Jedenfalls ist das Buch so jenseits aller gängigen Klischees, das ich alle Liebesroman-Leserinnen wieder mal mit Wonne vergraulen werde… – Ulrike Blatter


Warum reiben Sie sich schon wieder an der veganen Ernährungsweise und labern von Ersatzreligion. Das wird langweilig. Oder rührt sich doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie eine Currywurst verdrücken? Natürlich ist es moralisch und ethisch gesehen besser, vegan zu leben. Es sei denn, man weiß mit folgender Wertehaltung nichts anzufangen: „Was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen leidensfähigen Wesen zu.“ Wachen Sie aus dem Dornröschenschlaf auf. Kleines Beispiel gefällig? Sie wollen als frisch gebackene Mama und auch sonst keinesfalls monatelang in einen engen Käfig gesperrt werden? Eh klar. Bei den Schweine-Mamas steht diese Behandlungsweise auch nicht auf der Wunschliste. Sie meinen, das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Freiheit und Leben stehe nur der menschlichen Spezies zu? Na dann. Wer ist hier wohl religiös. Und keine Sorge. Auch die meisten VeganerInnen haben eine Vergangenheit, in der sie sich keinen Deut um die Gefühle ihres Essens gekümmert haben. Es gibt also für niemanden einen Grund, sich überlegen oder minderwertig vorzukommen. Ach ja, um Verzicht geht es bei Vegan ganz sicher nicht. Um mehr Gesundheit, Energie und Freude für alle schon. Aber dies zu erkennen, ist eine Frage von Information, Herz und Zeit. – Kamila Simma


Ich will ihnen kurz mitteilen wie entsetzt ich über eine headline wie „Nahrung soll Energie und Freude bringen “ und ihren heutigen Wissensteil bin. Und „Textilien sollen ggf. warm halten und gut aussehen „? Die globale Nahrungsmittel und Textilindustrie sind große politische Felder. Als Konsument bin ich mächtiger als als Wähler. Ernährungsverhalten losgelöst von einer Darstellung über das große Leid, welche die Produktion von z.B. Fleisch, Fisch und Milchprodukten für Tiere, Menschen und den Planeten bedeutet, halte ich für tief unmoralisch und auch dumm und es steht der ZEIT auch nicht. Unzeitgemäß. Machen Sie es wieder gut!!! – Mike Petry


Das Konzept zur Lösung der Flüchtlingskrise, das Heinrich Wefing aufzeigt, ist in sich schlüssig und auch nahe liegend. Wenn es realisiert würde, könnte die Zuwanderung in Europa vernünftig geregelt werden und es käme wohl zu deutlichen humanitären Verbesserungen. Die Situation wäre klug und menschlicher als jetzt geregelt.
Aber das hieße andererseits, dass man Angela Merkel zumuten müsste, ihre Flüchtlingspolitik öffentlich zu revidieren.- Wie unmenschlich ist das denn! – Michaele Happich


Das heutige Magazin mit dem Artikel „Ans Licht gebracht“. Sofort nach der Arbeit auf dem Sofa „verschlungen“. So wünsche ich mir „mein“ Magazin: Berichte über Menschen, Kultur, Kunst, Natur. Nichts über Uhren, Schmuck und Totenkopf-Models in gelangtweilt-langweiligen Posen. Eine Wohltat. – Bettina Güttler


es geht um Herrn Meuthens Zitat. Natürlich drängt sich die Parallelität zu Ulbrichts unseligem Aussruch auf; aber was hat Ihr Kommentar „im Walter-Ulbricht-Stil“ in einer Zitatensammlung verloren? – Klaus Matma


ich beziehe mich auf die Ausgabe vom 05. Februar 2016 des Zeit-Magazins, speziell auf die Beiträge von Herrn Martenstein und Frau Anna von Münchhausen.
1. In den 50iger Jahren wurden gern mal die Kneipen in Münsters Innenstadt von englischen Soldaten in Kleinteile zerlegt. Die englischen Soldaten hatten deswegen Lokalverbot bei einigen Kneipenbesitzern. Falls Sie Clubbesitzer wären, Herr Martenstein, Sie würden wahrscheinlich gern mal in den Geruch kommen, eine Plattform für übergriffige Männer zur Verfügung zu stellen, nur um nicht Gefahr zu laufen, auch Unschuldige damit zu treffen und zu diskriminieren?
Kann man nicht von Gästen erwarten, dass diese sich zivilisiert verhalten? Und ist nicht jeder Gastgeber auch verpflichtet, gerade als Gastronom, Schaden von sich und Gästen abzuwenden?
2. Die vorgestellte Verwendung von Orangenschalen, Frau von Münchhausen, nennt man auf Zypern „Glyko“ und wird zum griechischen Kaffee gereicht. Dort trifft man auch Menschen, die mit Vorliebe die Schale von Orangen essen statt des saftigen Inneren. – Maria Pfad


Als Ehemann einer Typ 1 Diabetikerin, als Vater einer Sohnes mit einer seltenen Stoffwechselerkrankung und Vater einer Tochter mit Allergien, die mit Kontakt bestimmter Nahrungsmittel lebensgefährlich ist, kann ich sehr deutlich behaupten, dass Ernährung ein Teil unseres Lebens geworden ist.
Mit sehr großem Interesse habe ich Ihren Artikel >Der Kult ums gesunde Essen< in der Ausgabe vom 4. Februar gelesen.
Köche, insbesondere Starköche sind Unternehmer und profitorientiert. Sie kochen das, was die Menschen wollen. Das Angebot richtet sich an der Nachfrage. Man liest und hört es sehr oft, dass das Verlangen nach gesunder Ernährung in Deutschland immer mehr wächst. Obwohl Deutschland auch „Weltmeister“ in Essen sparen ist.
Menschen müssen wieder lernen bewusst zu essen. Oft wird man einfach mit Essen überschüttet. BIG FOOT Angebote, XXL für wenig Geld sorgen für Fressorgien. Wie oft werden Lebensmittel weggeworfen? Wenn man sich vor Augen hält wieviel Kinder täglich verhungern, obwohl die Nahrungsmittelindustrie mit dem produzieren nicht hinterher kommt und einen Umsatzrekord nach dem anderen erzielt, würde ich es als pervers betrachten.
Ob die Menschen Fleischfresser, Vegetarier oder Veganer sind. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Keine Diät der Welt ist auf die Dauer erfolgreich. Das Wissen sich korrekt und abwechslungsreich zu ernähren und das Genießen der natürlichen Lebensmittel haben sehr viele verlernt. Durch Zucker, Salz und durch den Einsatz verrücktesten Kräuter werden die Lebensmittel todgewürzt und es werden unbewusst Dickmacherbomben gezaubert.

Selbstversuch: Ich lebe seit fast nun 2 Jahren fleischlos. Diese Entscheidung habe ich getroffen als ich mit meinem Sohn eine Kur besucht habe. Dort habe ich Kinder kennengelernt, die wahrscheinlich alles dafür geben würden etwas Normales zu essen. Normale Nudeln, einen leckeren Fisch, normales Gemüse oder ein zart gebratenes Stückchen Fleisch. Nur ist es Ihnen untersagt, da es lebensgefährlich für sie ist.
Seit einigen Wochen verzichte ich wenn es möglich ist auf raffinierten Zucker und Auszugsmehle (Typ 405). Ich bin zufrieden und empfinde es nicht als Diät sondern lebe es aus Überzeugung. Der positive Nebeneffekt ist eine Gewichtsreduktion und ein gutes Wohlbefinden.
Ob ein Mensch klein und rund oder groß und schlank ist, ist uns schon in die Wiege gelegt und genetisch veranlagt.
Durch einen kleinen Verzicht auf bestimmte künstlich erzeuge Nahrungsmittel und ein bisschen Wissen könnte man die Welt ein wenig verbessern und nebenbei mit Sicherheit positive Nebeneffekte erzielen. – Miroslaw Zgrzendek


SEX SELLS! Ich habe den Artikel „Die Schlacht der XXL-Vermieter“ noch nicht gelesen, aber das Bild dazu stößt mir und meiner Frau sofort auf. Warum muß die ZEIT ein Foto drucken, daß ganz klar sexistisch ist? Dieses Foto ist ganz klar gephotoshopt (entschuldigen Sie mein Denglish)! Die Hose des Kindes (ist es 8, 10 oder 12 Jahre alt?) bedeckt geradeso die Hüftknochen. Die Schamlippen drücken leicht durch die Hose, die Bauchmuskeln sind konturiert nachgezeichnet, die Arme sind so retouschiert, daß es unnatürlich wirkt und die Unterschenkel sind unnatürlich verlängert. Muß ich Ihnen das erst so detailliert aufzählen (es ist ekelhaft, ich komme mir vor wie ein Pädophiler, nur um es Ihnen zu verdeutlichen), damit Sie erkennen was Sie da drucken?!? Einerseits werden Frauen – und hier Kinder – zum Objekt erniedrigt – auch von Ihrer Zeitung – und dann wundert sich die Gesellschaft über Ekzesse wie in Köln! Wie krank ist das denn??? – Wolfgang Michel


Adam Krzeminski arbeitet anschaulich den Einfluss R. Dmowskis und J. Pilsudskis auf die Politik des heutigen Polens heraus. Ein ‚Dritter im Bunde‘ müsste eigentlich Wladislaw Sikorski (1881-1943) sein, ein Gefolgsmann Pilsudskis, in der Zwischen-kriegszeit Oberbefehlshaber, Regierungschef und Kriegsminister. Von 1939 bis zu seinem Tod beim undurchsichtigen Flugzeugabsturz vor Gibraltar wieder Regierunschef und Oberbefehlshaber der polnischen Exilregierung bzw. Exilstreitkräfte.
Nach Entdeckung des sowjetischen Massenmords an etwa 20.000 Menschen der polnischen Elite bei Katyn forderte er eine neutrale Untersuchung durch das Rote Kreuz, nahm diese Forderung auf Druck Churchills aber zurück. Sikorski durchschaute Stalins Strategie: Durch die Abtretung großer Gebiete an die Sowjetunion im Osten und die Kompensation mit großen deutschen Gebieten im Westen sollte Polen für immer den ‚Erbfeind‘ Deutschland haben und so in Abhängigkeit von der Sowjetunion gehalten werden. Weil er sich weigerte, der ‚Westverschiebung‘ Polens zuzustimmen, wurde er beseitigt.
Warum ist Sikorki wohl kein willkommenes Vorbild für die heutige polnische Regierung …?! Anstatt den eindeutig verursachten Flugzeugabsturz des polnischen Präsidenten W. Kaczynskis mit etwa hundert Angehörigen der Elite bei Smolensk neu untersuchen zu lassen, sollte sein Bruder J. Kaczynski lieber den Flugzeugabsturz vor Gibraltar neu untersuchen lassen …! – Dr. Alexander Folta


„Selbst an dem martialisch gesicherten Zaun zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten wird nicht scharf geschossen,…“ Wo haben Sie die letzten 20 Jahre gelebt, um diesen Satz so zu formulieren? AfD und Pegida Anhänger werden ihn sicher gern zitieren. Nachstehend nach 2-minütiger Recherche nur 2 Zitate von vielen aus dem Internet:
02.07.2007 Die Welt – „Ein neuer dramatischer Rekord von Todesfällen an der Grenze zwischen Mexiko und den USA. Seit Jahresbeginn seien 275 Mexikaner bei….“
30.06.2015 Frankfurter Rundschau „In den USA hat sich für Ordnungshüter eine Kultur der Straflosigkeit entwickelt. An der Grenze zu Mexiko schießen Gesetzeshüter besonders schnell.“ Offensichtlich zählen Sie auch die vielen Menschen, die diesen Zaun umgehen wollten und dabei umkamen (wenn auch nicht durch Schüsse), nicht zu den Opfern des Zauns. – Werner Weldert


Sie können sich kaum vorstellen, wie sehr Sie mir mit Ihren Überlegungen zur derzeitigen Flüchtlingskrise aus dem Herzen gesprochen haben!
Auch ich habe mich immer wieder an den kühnen Prophezeiungen unserer Politiker gestört, dass eine Grenzschließung unweigerlich Chaos, Konflikte und Bürgerkrieg nach sich ziehen muss. Wären wir selbst Flüchtlinge, würden wir doch auch rational handeln, nichts dem Zufall überlassen und uns genau über die Möglichkeiten unserer Migration informieren. Wer will schon – Lemmingen gleich – sich auf eine Reise ohne große Überlebenschancen einlassen? Ein Aufnahmestopp an der Grenze würde rasend schnell kommuniziert werden, es gäbe vorübergehend Wut und Empörung, aber im Folgenden bessere Lösungen: geregelte Flüchtlingskontingente, keine Wirtschaftsmigranten mehr, eine gefahrfreie Zuwanderung, weniger Schlepper und eine gerechtere Auswahl von Flüchtlingen nach sozialen Kriterien. – Marlies Fitzner


Auf einmal kommt der ärmere Teil zu uns…. Ja, es ist richtig, wir als der aufgeklärte Westen haben große Teile der Erde für unser Wohl missbraucht und wir wundern uns, wenn jetzt unsere heile Welt nicht länger heil ist. Auch ich reise gerne durch die Welt und freue mich an den ursprünglichen Gegebenheiten, die bei uns der Globalisierung zum Opfer gefallen sind.
Ich glaube nicht an John Rawls‘ Utopie, viel mehr sehe ich eine Chance darin, unsere christlichen Werte zu leben, die bedeuten, aufrichtig zu teilen, den Fremden aufzunehmen und soziale Gerechtigkeit anzugehen. Ich sehe einen Weg in Netzwerken, die Menschen ein Zuhause vermitteln. Ob das aufgeht, wird sich in den kommenden Jahren zeigen, denn diese Flüchtlingskrise gebiert weitere Missstände. Ich habe die Hoffnung, dass wir einen würdigen Beitrag dazu leisten werden, ein Anfang ist geschehen in unserem Deutschland; und darauf bin ich sehr stolz. – Bernd Schippel


Ernst Peter Fischer hat unter der Überschrift ‚Zeigt uns die Pioniere! Biografien unserer Forscher erscheinen vor allem auf Englisch. Die Deutschen scheint das Leben der Wissenschaftler nicht zu interessieren. Das ist schade‘ ein Thesenbündel vertreten, dem ich in dieser Allgemeinheit zunächst freudig zustimmen konnte. Allerdings ist beim Lesen des Artikels, der sich ja anheischig machen müsste, diese Thesen zu belegen, wenig Freude verblieben. Vielmehr herrschte Sprachlosigkeit vor, die sich erst jetzt – und auch nur langsam – ihren Weg in Worte bahnt.
Lassen Sie mich mein tiefgehendes Unbehagen kurz begründen. So sehr ich die Zustandsbeschreibung teile, so wenig sind die angeführten Gründe, besser Überlegungen, um nicht Spekulationen zu sagen, nachvollziehbar, ja auf irgendeine Weise belegbar. Zwei Punkte fallen meines Erachtens besonders ins Gewicht.
1. In seinem schon lange andauernden Kampf gegen die Vernachlässigung der Naturwissenschaften als Teil von Bildung, wie er vorzüglich in der Schrift Bildung von Dietrich Schwanitz vorgeführt wird, schüttet der Verfasser nun, in einer Art imperialen ‚Zwei-Welten-Theorie‘, das Kind mit dem Bade aus, indem Wissenschaft mit Naturwissenschaft gleichsetzt wird. In der Tat wäre es wünschenswert, dass uns mehr Arbeiten über die Biographien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, über Genesis und Geltung von Ideen, zur Verfügung stehen würden. Aber: Die Wissenschaft besteht nicht nur aus den Naturwissenschaften, auch in jenem Bereich, der im Artikel als ‚schöngeistig‘ (ab-) qualifiziert wird, also zuvörderst in den Geistes- und Sozialwissenschaften, werden kreative Ideen entwickelt, wird die ‚Entstehung des Neuen thematisch, über die sich in wissenschaftsbiographischen Arbeiten zu berichten und erzählen lohnt – ich erwähne hier stellvertretend für andere Biographien Stefan Müller-Doohms eindrucksvolles Werk zu Jürgen Habermas.
2. Völlig unhaltbar werden die Aussagen jedoch, wenn deutsche Autoren im Vergleich zu angelsächsischen Verfassern von biographischen Schriften ins Spiel gebracht werden. Willkürlich ausgewählt werden in diesem Zusammenhang einige kritische Aussagen von Hans Magnus Enzensberger, der ansonsten Alexander von Humboldt sehr geschätzt hat. Der SPIEGEL hat 2004 in diesem Zusammenhang Humboldt ein Titelheft unter der gelungenen Überschrift ‚Das Abenteuer und die Poesie der Wissenschaften‘ gewidmet – und im ausführlichen Interview in diesem Heft lobt und preist Enzensberger Humboldt („Humboldt hat mir einfach immer gefallen“) über alle Maßen. Warum also dieses selektive Zitat? Warum, um ein anderes Beispiel zu nennen, nicht auf Daniel Kehlmann eingehen, der in ‚Die Vermessung der Welt‘ belletristisch Humboldt und Gauß auf eine originelle und liebevolle Art zusammenbringt und damit die Entstehung von Paradigmen, die Lust auf Forschung und die Entdeckung des Neuen so gelungen beschreibt, dass sich in Seminaren darüber trefflich diskutieren lässt. – Natürlich gibt es auch bei Kehlmann einiges an Kritik, das aber nur dann als anstößig gelten könnte, wenn man Hagiographien als Vorbild anstrebt. – Und im engeren Sinne wissenschaftsgeschichtlich sind diese Arbeiten nun auch nicht.
Völlig daneben, so muss ich sagen, sind dann allerdings die Hinweise auf Habermas und Heidegger. Das gilt nicht nur im Hinblick auf deren Leistungen, sondern auch und vielmehr, wenn eine vermeintliche Rezeptionsgeschichte angesprochen wird. Die These im Artikel lautet wie folgt: „Im Gefolge [ihrer] ideologischen Vorgaben lassen Wissenschaftshistoriker hierzulande lieber Finger von Würdigungen in Gestalt von Lebensbeschreibungen“. Dies ist eine kaum zu belegende Aussage und zugleich ein Schlag vor allem gegen Naturwissenschaftshistoriker, denen unterstellt wird, im Gefolge von Habermas und Heidegger, die ja ihrerseits in ihren Positionen doch recht weit auseinander liegen, ja, was eigentlich zu tun oder zu lassen? Und wer und wo sind die genannten „habermas- und heideggerhörigen Intellektuellen unseres aktuellen Feuilletons“? Und wenn es sie gäbe, wäre es an Ihnen, wissenschaftliche Biografien zu verfassen? Hier geht einiges durcheinander und der Verfasser bleibt im Vagen. Oder anders gefragt: Schreiben die ‚Anhänger‘ von Heidegger und Habermas keine wissenschaftlichen Biografien? Wohl kaum. Schreiben sie diese, wenn sie sie schreiben, ideologisch, d.h. zum Beispiel kritisch-theoretisch verfremdet? Wenn dem so wäre, so sollte dies kritisiert werden. Schließlich: Gibt es empirische Belege dafür, dass Wissenschaftshistoriker, also im Sinne des Verfassers Naturwissenschaftshistoriker, in ihrer historisch-naturwissenschaftlichen Aus-Bildung in den Bann Heideggers oder Habermasens geraten sind?
Vorurteile statt Analysen, Verdacht statt Obacht, Selektion statt umfassende Würdigung einer Problematik, bringen uns nicht voran. Den Beobachtungen zum Stand der Dinge lässt sich durchaus zustimmen, den Überlegungen, wie es dazu gekommen ist, allerdings nicht. Ich denke, dass der Artikel allen ernsthaft an der biographischen Forschung Beteiligten einen Bärendienst erweisen hat. Erforschen lässt sich nämlich, das hat schon Wilhelm Dilthey, einer der Begründer wissenschaftlichen Biografieforschung, vor mehr als 100 Jahren erkannt, „jedes Leben …, das kleine wie das mächtige, das Alltagsleben wie das außerordentliche“. Und zwar unvoreingenommen mit großer Geduld – und insbesondere ohne wissenschaftliche Scheuklappen. – Prof. Dr. Detlef Garz


Vielen Dank für Ihren Artikel „Das große Teilen“ in der aktuelle Printausgabe der ZEIT. Bei allen Diskussionen und Beiträgen zur Flüchtlingsdebatte, ihren Chancen und Risiken, dem Für und Wider, dem Leid der Betroffenen und den politischen Antworten der Parteien, kam doch ein Thema häufig zu kurz: Die großen Fragen der globalen Gerechtigkeit und die weltweite Ungleichheit, die Sie in Ihrem Artikel in einen direkten Bezug zur aktuellen Flüchtlingsdebatte stellen. Ohne den erhobenen Zeigefinger skizzieren Sie sachlich fundiert eine progressive Idee, die sich kritisch mit Wachstum und Wohlstand zu Zeiten der Globalisierung in den Industrieländern auseinandersetzt. Eine Frage, die Sie selbst auch pointieren, bleibt dennoch auch nach dem Lesen des Artikels bestehen: Wie setzen wir solche emanzipatorischen Vorstellungen denn nun in die Realität um? Gibt es ohne eine Weltregierung überhaupt die Chance solche normativen, umstrittenen und spannungsgeladenen Theorien zu realisieren? Was uns jeden Tag zur Zeit bewusst wird ist nur (wie Sie selbst auch schon feststellen), dass sich die Folgen unserer Art zu Leben und zu Wirtschaften auch nicht mit Gewalt und Abschreckung aufhalten lassen werden. Eine Festung Europa scheint Ihrer Meinung nach nicht die Lösung zu sein. Doch welche umsetzbare Lösung ist es dann? Danke, dass Sie in Zeiten von Pegida und AfD eben keine schnellen und vermeintlich einfachen Lösungen zu den großen, herausragenden Fragen der Menschheit geben, sondern erst einmal aufzeigen, warum ein „Weiter so“ auf Dauer nicht funktionieren kann. – Christian Beinhofer


Marc Brost und Mark Schieritz legen überaus kluge Gedanken dar, aus denen der Leser aber noch Konsequenzen ziehen muss. Ich versuche sie darzulegen.
In ihrem Artikel stehen Feststellungen von sensationeller Klarheit über die Beziehung zwischen Globalisierung und Rechtspopulismus: Gegen die Migranten, die am Wohlstand der Reichen in Europa oder Nordamerika teilhaben wollen, wende sich eine Aggression von faschistoiden Bewegungen oder Parteien.
Die Autoren gliedern ihre Analyse in vier Kategorien: „Nehmen“, „Geben“, „Teilen“, „Machen“. Die Ideologie des Gebens und Nehmens wird überzeugend entlarvt: „Das meiste Hilfsgeld fließt in hochgradig korrupte Länder…“ Und „wir verbauen den anderen den Weg zum Wohlstand, denn wir haben uns bereits einen so großen Anteil am Reichtum des Planeten genommen, dass den Menschen in den ärmeren Gegenden kaum etwas bleibt“. Wandel durch Handel sei also ein verlogenes Motto.
Teilen gilt als altruistisch motiviertes Verhalten. Dies hat in der Marktwirtschaft keinen Platz. „Denn es ist ja so: Deutschland mag ein reiches Land sein, aber nicht alle in Deutschland sind reich. Das gilt auch für die USA, für Frankreich oder für Großbritannien. Und wie soll man Menschen zum Teilen bewegen, die selbst nichts haben?“ Die Autoren legen John Rawls‘ Fairness-Konzept als Ansatz zur Problemlösung nahe. Die Umsetzung des Konzepts könnte in der Tat die Ursachen der Massenmigration beheben helfen, z. B. „ein verbindliches Abkommen zum Schutz des Klimas, … weniger Rüstungsexporte, und es wäre nicht erlaubt, fremde Länder zu destabilisieren, um an Bodenschätze zu gelangen, wie es in den vergangenen Jahrzehnten in den ehemaligen westlichen Kolonien in Afrika, Asien und Lateinamerika so häufig geschehen ist“.
Ich frage mich, warum die Autoren das entscheidende Kennzeichen einer solchen Politik verschweigen, denn es handelt sich um Sozialismus. Mit dem Verweis auf Bernie Sanders, den sozialistisch gesinnten US-Demokraten, verbinden sie das Schlagwort „Verzicht“. Was Brost / Schieritz nicht schreiben, ist eine Antwort auf die Frage, wer denn Verzicht üben soll. Da die Vielen, „die selbst nichts haben“, nur folgenlos verzichten könnten, müssten die Wenigen, in deren Händen die Eigentümermacht konzentriert ist, zum Verzicht veranlasst werden. „Das Problem ist nur: Mit solchen Theorien gewinnt man keine Wahlen.“
„Die Vielen“ könnten Wahlen zugunsten eines demokratischen Sozialismus entscheiden. Voraussetzung dafür wäre ein öffentlicher Diskurs, der geprägt ist von Aufklärung und argumentativem Umgang mit nachprüfbaren Sachverhalten. Stattdessen beherrschen Angstmacher und Volksverhetzer (nicht nur) den Internet-Stammtisch. Und mächtige Parteien schielen furchtsam auf den Wählerverlust „am rechten Rand“. Zynisch stoßen sie ins fremdenfeindliche Horn, immun gegen Belehrung durch Tatsachen. – Viktor Rintelen


Manchmal sind einfache Ja-Nein-Fragen falsche Fragen. Natürlich bedarf ein 100 000 € teurer Tesla keiner Kaufprämie und auch kein E-BMW oder E-Audi. Aber E-Mobilität mit NIEDRIGEM Material- und Stromverbrauch könnte staatliche Föderung sehr wohl gebrauchen. Bei Fahrzeugen, egal ob 3- oder 4-Rad, sollte die Grenze bei 600kg Gewicht und 7 kwh/100km Verbrauch liegen. Darunter fielen dann: TWIKE, TWIZZY – Renault, E-SMART. und dazu die vielen 1- und manchmal 2-sitzigen Trikes mit Carbonkarosserie und E-Bike-Technik, 25 oder 45 km/h schnell, die mit 5000€ Förderung dann nur ca. 2500,- kosten würden. Eine E-Bike-Prämie von 75% der Anschaffungskosten für Sozialhilfe- und ALGII-Bezieher zur Föderung ihrer beruflichen Mobilität fände ich auch richtig gut. Damit sollte auch Jedermensch belohnt werden, der/die den Führerschein abgibt, + einem 3-jährigen kostenlosen Bahncard 50-Bezug. – Thomas Schöpel


Herr Schröder hat einst für Nordstream Wilhelmshaven geopfert. Warum? Ist es die Freundschaft zu Herrn Putin? Und warum denkt nun auch noch Brunsbüttel an einen LNG-Terminal? Litauen und Koratien schafften das, wir nicht. Natürlich ist LNG 20 % teurer als Leitungsgas, – Dank der Nachfrage aus Asien – aber ihm kann nicht der Hahn abgedreht werden. – Paul Schwedtke


„Es ist ärgerlich, wie Sie argumentieren. Schon die Parallele Hildmann (Veganismus) und Richter (Steinzeit) ist nur unter dem Aspekt erfolgreichen Marketings möglich. Sind da nicht auch Solarfirmen und Windparkbetreiber verdächtig? Was Sie verschweigen? Zum Beispiel, dass die vier Vegan-Kochbücher von Attila Hildmann, die ich kenne, eine Vielzahl von Rezepten enthalten, die von raffinierter Küche bis zu einfacher, schneller Küche den Genuss in den Mittelpunkt stellen – von Verzichten kann da nicht die Rede sein! Für die Lebensmittelindustrie und für die Fleischerinnung ist das allerdings verheerend: ohne tierische Produkte gesund und lecker essen! Denn für die traditionelle Ernährungsleere sind Fleisch, Fisch und Milch unverzichtbar. Das stimmt aber nicht; richtig ist eher das Gegenteil.
Sie verschweigen darüber hinaus (aber dazu – siehe Überschrift – wollen Sie ja gar nichts beitragen), dass veganes Essen nicht nur gesund ist, köstlich und abwechslungsreich, sondern auch ethisch überlegen (kein Lebewesen töten), dass es die sittlich verwerfliche Massentierhaltung boykottiert, dem weltweiten Verbrauch von landwirtschaftlicher Nutzfläche durch Tierhaltung etwas entgegensetzt, die Schädigung des Klimas mindert und einen Beitrag leistet zur Bekämpfung des Hungers und der Armut in der Welt. – Dr. Helmut Landwehr


Wie schön, meine (und sicher nicht nur meine) in verschiedenen, ungedruckten Leserbriefen der letzten Monate geäußerten Überlegungen zur Zuwanderungskrise so ausgewogen formuliert wiederzufinden! Vielen Dank für die mutige Pointierung, die echte Denkalternativen einer breiteren Diskussion stellt. Meine Zuversicht in Deutschlands Fähigkeit zu nicht bloß moralischer, sondern auch politischer Debatte wächst. Unserem Land ist zuzutrauen, dass dem Bekenntnis zur Nächstenliebe das zur Eigenliebe beigesellt werden darf, ohne dass dies zu Politfundamentalismus führt. Der Migrationsdruck dürfte über die nächsten Jahrzehnte nicht abnehmen, Rücksiedlung und Wanderungsursachenbekämpfung durch einen außenpolitischen Zwerg wie die Bundesrepublik Deutschland stellen allenfalls extrem langfristige Perspektiven dar. Ein funktionierender Wirtschafts- und Handelspartner Deutschland könnte allerdings zur Staatenentwicklung in Afrika und Asien beitragen, wenn er endlich von Politikern regiert würde, die Antizipationsfähigkeit mit starken politisch-moralischen Visionen verknüpfen können und nicht bloß am eigenen Machterhalt interessiert sind. – Andreas Goletz-de Ruffray


Es ist ein guter Brauch der „Zeit“, ein Thema von einigem Gewicht durch Pro- und Contravertreter zu beleuchten, obwohl es unendlich viele Ansichten gibt. Weil sich offensichtlich kein Antipode bemüßigt fühlte oder keinem Erlaubnis zu Teil wurde, möchte ich ausnahmsweise zum Notebook greifen. Natürlich ist mir bewußt, daß Sie alle Informationen ( vielleicht sogar noch mehr )kennen, die ich anführen kann. Daß Sie die wichtigen verschweigen, müssen Sie mit Ihrem Gewissen ( ? ) vereinbaren. Die USA brauchen nicht einmal den Vorwand, US-Bürgerschutz für ihr Eingreifen im Iran, Chile, Vietnam, Irak, Kuba, Georgien, Ukraine und Syrien ( Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) zu erklären – mit Millionen von Opfern. Nein, diesem Staat geht es um Freiheit (des Großkapitals), Meinungsfreiheit (einer Hand voll Medientycoons ), Freihandel ( Beherrschung des Weltmarktes durch Ausschaltung kleiner Volkswirtschaften) und einem Rüstungsvolumen ( das öffentlich genannt ist )von ca. 500 Milliarden Dollar. Mit diesem Polster im Rücken braucht man kein Völkerrecht mehr. Eine Frage nebenbei: Wer hat noch Mal als erster und einziger Staat Atomwaffen auf Zivilisten eingesetzt und schießt heute mit uranangereicherter Munition? Sie kennen natürlich die Rede von Herrn G. Friedman , Stratfor, vor dem ChicagoCouncil über die strategischen Ziele der USA seit 1871 (!), oder die Aussage von Herrn Kornblum an den EU-Parlamentspräsidenten Schulz: “ Sie können natürlich mit den Russen verhandeln, aber Washington hat das Sagen“. Ich mochte Herrn Seehofer die längste Zeit nicht besonders, bis er in der Sendung“ Pelzig hält sich“ ganz leise und ruhig sagte: Die Politiker, die gewählt sind, haben nichts zu entscheiden; aber diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt.“ Ist das Verleumdung oder ehrlich? Sie kennen vom Hörensagen das Versprechen des Westens an Gorbatschow, die Nato nicht über die DDR nach Osten zu erweitern ( Pech, das nicht
schriftlich eingeholt zu haben! So ist halt die „Moral“ des Westens. ) Aber wahrscheinlich haben Sie nicht die Friedenspolitik Willy Brandts als Start in eine neue Zeit der Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Russen erlebt. Sie wissen auch, daß der 911-Report die wichtigsten Fakten unerwähnt läßt, damit der Erfinder und die Nachfolger des „war on terror“ unbehelligt bleiben. Trotzdem sind Sie eifrig zusammen mit dem mainstream bemüht, Feindbilder zu malen. Ich weiß, wie hart es ist als Zeitungsjournalistin den Lebensunterhalt zu verdienen. Aber ich kann Ihnen nur wünschen, daß Sie wenigstens so lange im „Wunderland“ verharren dürfen, bis der letzte Zeitungsleser des Verschweigens überdrüssig geworden sein wird. – Hans Helmut Jülicher


Danke für Ihren Artikel über den CSU – Vorsitzenden. Besser kann er sich nicht diskreditieren. – Manfred Förste


Vielen Dank für diesen inspirierenden Artikel.
Nicht selten frage ich mich, warum sich viele Frauen so sehr von Lob und Leistung abhängig machen. Ist es nicht häufig so, dass wir denken nur mit Fleiß und makellosem Erscheinungsbild überzeugen zu können? Sowohl im Studium als auch im Arbeitsleben, erlebe ich Frauen als zurückhaltender wenn es darum geht, auf bereits erreichte Ziele stolz zu sein. Die männlichen Kollegen hingegen brüsken sich gerne.
Natürlich will Frau heutzutage mithalten. Alleine schon, so hat man den Eindruck, weil es jetzt „in“ ist. Frau soll nicht nur ebenbürtig, sondern am besten auch noch klüger, weiser, strebsamer als die männlichen Artgenossen sein. Mehr als ein eleganter Katzensprung sollte es einer karriereorientierten Frau in den Vorstand nicht bedürfen.
Völlig in Ordnung soweit: Nur dann wird es merkwürdigerweise kompliziert. Eine schwieriges Ausbalancieren beginnt.
Auf der einen Seite sehnt man sich nach einer von Harmonie geprägter Zukunft – mit Mann und Haus und Hof und Kind und und und… Eine Perfektion aus Familie und trauter Zweisamkeit. Welch ein Unterfangen. Das Ziel ist fern, der Weg ist lang also fängt man am besten direkt an. Nur womit? Na klar, so ungefähr halt, wie es früher angeblich ja auch geklappt hat. Ein bisschen Konform sein, aber nicht zu viel. Grade noch so, dass es eben für das Abbild einer zuverlässigen, netten und trauten Frau reicht.
Auf der anderen Seite möchte man sich dann aber doch selbst verwirklichen. Nur bloß nicht so viel, das Frau am Ende in der verwirklichten Wirklichkeit alleine da steht. Keine Zeit gehabt den richtigen auszumachen. Luftschloss ade.
Ich bin für mehr Toleranz gegenüber Fehlern. Denn die Angst davor hindert uns Frauen nur an der eigenen Verwirklichung und sie führt zu Verunsicherung. Ein einfacher Aufruf mag man meinen.
Ganz so simpel scheint es dann aber doch nicht. Sonst hätten wir wohl kaum so viele von diesen „Was ist aber wenn….?“ Geschöpfen. (Davon gibt es in der Gesellschaft nun wirklich schon genug. Zu häufig höre ich diesen Einwand: „Ja bestimmt kriege ich das hin, aber was ist WENN..?“) – Und wenn schon „WENN“- Dann eben dieses „WENN“ ausprobieren. Und „WENN“ dann nicht klappt? Kein „Ohgottohgott“ sondern mehr: Hinfallen, Aufstehen, Weiterspringen.
Fehler sind klasse. Aus ihnen kann man lernen. Wie viele Fehler also erst eine kluge, selbstverwirklichte Frau machen muss? Ganz klar, ausprobieren! – Hannah Sophie Becher


Vielleicht erscheint es Ihnen kleinlich, aber in einem Qualitätsblatt sollte auch die Chemie stimmen. DIE ZEIT Nr.6/2016, Seite 4 zeigt eine Graphik „Wenn Damaskus Berlin wäre“ mit einem angenommenen Chemiewaffeneinsatz nördlich von Charlottenburg: „…Über 70 Verletzte durch den mutmaßlichen Einsatz von Chlorin-Gas“.
„Chlorine“ ist jedoch die englische Bezeichnung für „Chlor“ – und so sollte das zu den Chemiewaffen zählende Gas auch genannt werden. Verwerflich das eine wie das andere. – Reimer Edens


Zur Illustration: Wenn sich die gute Frau, die feine Dame teilt sich ihren locker umhängenden Schal mit einem Turban tragenden Bettler und leicht zweckentfremdet mit einer nun verschleierten Afrikanerin, den Schal der Barmherzigkeit um den Hals geschlungen hätte, wäre sie durch ihre gut gemeinte Nächstenliebe bald erwürgt… Was den Wenigen auf dieser Erde zu wahrem Wohlstand verholfen hat, ist Bildung. Erfahren in einer liberalen, von ethischen Werten geprägten Welt. Vielleicht finden wir in dem Tsunami aus Wirtschaftsflüchtlingen den Archetyp menschlichen Strebens nach materiellem Besitz und Konsum gespiegelt, was in seiner reinen und rohen Form geradewegs zum Untergang jeglichen Wohlstands führt. Da hilft auch kein sentimentales Teilen. Das Teilen geistiger Güter hat noch keinem weh getan. Leider wird es in einigen Ländern unterdrückt und verhindert. Hier muss der Exodus ansetzen. – Andrea Groß


Ich danke Ihnen von Herzen für diese wunderbare und starke „Ansage“! Ich werde mir diesen Artikel aufheben und in schwachen Momenten immer wieder zu Gemüte führen! Sie sprechen mir aus der Seele! – Isabella Gartmayer


Als Chefredakteurin bei der ZEIT mit Familie ist es ein erstaunliches Faktum, gut gelaunt zu sein. So erstaunlich, daß daraus ein Artikel in der ZEIT wird. Liegt es an den Arbeitsbedingungen in Ihrem Hause, so daß dies allenthalben für Erstaunen sorgt? Oder stehen berufstätige Frauen per se in dem Verdacht, miesepetrig zu sein? Man weiss es nicht, und die Oberflächlichkeit des darauf folgenden Artikels gibt ebenfalls keinen Aufschluss. Ratgeberlektüre einer eher nicht „ZEIT“-gemäßen Art. – Andreas Steffen


In einem der letzten Gespräche, das Günter Grass mit der „Die Zeit“ führte, wies er auf die „Jofferisierung“ der Wochenzeitung hin. Der von Herrn Dr. Joffe verfasste „Zeitgeist“- Artikel wird unter der Rubrik Politik/ Meinung veröffentlicht. Als Beitrag zur Diskussion über Sinn und Unsinn einer ausgeweiteten Militarisierung der Bundesrepublik Deutschland hat er durchaus einen Platz in einer großen liberalen Wochenzeitung. Jedoch wird die Ironisierung pazifistischer Positionen und die latente Aufforderung, das Volk umzuerziehen, um es von seiner „ohne mich“ – Haltung abzubringen, was eine manipulative Erziehungsaufforderung, Sie nennen das „Überzeugungsarbeit“ im Dienste von Deutschlands Weltbedeutung, intendiert, zum Schibbolet der zu erwartenden inhaltlichen Entwicklung der „Die Zeit“. Deutschlands Weltbedeutung wurde für alle Zeiten von 1933 bis 1945 verspielt. Wenn überhaupt davon wieder etwas zurückzugewinnen ist, dann gelingt das Angela Merkel mit ihrer Haltung gegenüber den flüchtenden Menschen , die Opfer von militärischen Interventionen und Ausbeutung geworden sind.
Ich sehe in diesem zur Debatte stehenden Artikel („Der Listenkrieger“) eine Bestätigung der Einschätzung von Günter Grass. Immerhin ist Herr Dr. Joffe mittlerweile alleiniger Herausgeber der „Die Zeit“ und somit zweifellos nicht ohne Einfluss auf die Entwicklung des „Zeit“ – Geistes der Wochenzeitung. Ähnliche Positionen kann ich auch in meiner Tageszeitung ( „Die Rheinpfalz“) lesen und und es wäre kein Verlust, wenn ich nicht mehr zu den Zeitlesern gehören würde. – Dieter Wittmann


Bei Ihrem Lösungsvorschlag zur „Flüchtlingskrise“ empfinde ich zunächst Erlösung von Ratlosigkeit bei der Behandlung von weltweiten, menschlichen Wanderungsbewegungen; Wanderung aus unterschiedlichsten Gründen. Endlich ein Vorschlag, der unter skizzierten Randbedingungen die letzte Konsequenz im Zaun mit Schießbefehl nicht benötigen wird. Die Randbedingungen erscheinen flexibel und trotzdem wirkungsvoll genug, dass auch ein einzelner Staat mit Beispiel vorangeht. Schweden hat den Anstoß in die richtige Richtung begonnen. Deutschland könnte an der Nahtstelle der Schweden-Strategie Ihren Lösungsvorschlag andocken und dann schon gemeinsam mit Schweden Erfahrungen in ein selbstlernendes Abwicklungsmodell einspeisen. Dies wird dann nichts anderes als ein ganz normaler Geschäftsprozess, der im Laufe der Zeit und mit steigender freiwilliger Länderteilnahme Lösungen für alle erforderlichen Anwendungen bietet. Damit lernen wir nicht nur von gängigen Managementwerkzeugen sondern wir lernen auch von den „Flüchtlingen“ selbst, wie Sie es beschreiben, wie sich die Migranten in ihrem Migrationsmarkt selbstlernend professionell eingerichtet haben. In dem Markt fließen die besten Lösungen für die Ziele der Migranten in deren Geschäftsprozesse ein, immer genau auf Höhe der Aktualität.
Vom ersten Beginn an kann die zugehörige Kommunikation zum Abwicklungsprozess beginnen, beispielhaft ist da der leere Hafen Rostock nach nur 2 Tagen. Nun war dies ausschließlich ein Erfolg der Schweden, weil sie zeitgleich die Grenze gedichtet haben. Mit Deutschland hatte das Null zu tun. Bei uns wird es aber leider noch erheblicher Aufarbeitung von selbstverschuldeten Mankos bedürfen, bis wir uns die Kommunikation mit zeitgleichem tatsächlichem Vollzug auch leisten können. Einfache Ankündigungen aus Deutschland werden im Migrationsmarkt wohl postwendend kommentiert und ggf. entlarvt. Die gestrige Ankündigung unseres Innenministers aus Afghanistan wird da hoffentlich nicht für weiteren Hohn und Spott zur gesamten „Flüchtlingsabwicklung“ in Deutschland sorgen. – –Klaus Lamontagne


Haabe soeben die Artikel zum Essen in der aktuellen Ausgabe gelesen. Wiewohl ich manche Kritik an dogmatisch anmutenden Diät-Vorschriften teile, finde ich es doch einigermaßen erstaunlich, wenn keinerlei Hinweis darauf gegeben wird, dass die heute gängige Ernährung bzw. deren industrielle Produktion Haupterzeuger der CO2-Belastung ist. Diese Tatsache liegt bei vielen Menschen der Entscheidung zugrunde, vom Konsum auf Fleisch und Milch (ab und zu) abzusehen. Ich vermisse in der Argumentation auch jeglichen Hinweis auf die Forschungsergebnisse von Kognitionsforschung und Verhaltensbiologie, die zumindest ein Überdenken der gängigen Betrachtung von Tieren als Objekte, die dem Appetit des Menschen zu dienen haben, notwendig machen.
Was ist mit dem ansonsten so hoch gehaltenen und häufig realisierten Anspruch von Kritik in den Artikeln passiert? Und woher kommt der, in seiner Konservativität fast naiv anmutende Verweis darauf, dass man „wie früher“ geniessen solle? Was ist falsch daran, wenn man gesund und verantwortungsbewußt leben und daher auch konsumieren möchte?
Die generelle Ridikulisierung von Menschen, die sich Gedanken ums Essen – und wo es herkommt – machen, ist unangebracht, ebenso die verallgemeinerte Darstellung von jenen, die sich für veränderte Essgewohnheiten stark machen, als quasi religiöse Erlöser. Könnte man nicht im Gegenteil behaupten, die Verteidiger des „traditionellen“ Essens-Stils seien religiös? Und zwar genau deswegen, weil sie „glauben“, und nicht hinterfragen dürfen? Und sind dann analog Menschen, die etwa billige T-Shirts aus Kinderarbeit ablehnen, auch lächerlich, weil sie nicht einfach den günstigen Preis und die tollen Farben etc genießen? – Susanne Karr


Wenn im 4. Satz des Beitrags der FAZ-Herausgeber argumentiert, dass die meisten Flüchtlinge aus der Türkei über die „SLOWAKEI“ nach Österreich und dann nach Deutschland gekommen seien, dann liegt er mit seinem Argument aber total falsch. Ein kurzer Blick auf die Karte hätte ihm – wenn er es schon nicht weiß – so doch gezeigt, dass die Flüchtlinge über „SLOWENIEN“ nach Österreich kamen. Über die Slowakei nach Österreich hätten sie nur nach Durchquerung von Ungarn oder der Ukraine kommen können. Über diesen Weg wurde bisher noch nie berichtet.
Also schlecht (oder gar nicht) recherchiert! Das darf auch der FAZ nicht passieren (und die ZEIT sollte so einen Unsinn nicht nachdrucken)! Und da wundern wir uns immer, dass die EU nicht funktioniert! – Günther Lettau


Mehr noch als die Industrialisierung hat letztlich die Aufklärung den Westen reich gemacht. Warum gibt es die große Armut eigentlich in Afrika und Arabia, aber nicht in Fernost? – Werner Koetz


Warum räumt die ZEIT dem guten Herrn Joffe so viel Zeilen ein, mal wieder im Kaffeesatz zu lesen? Was ist denn so schlecht an einem Schutzwall gegen den Herrschaftsanspruch des Establishments, an der von Trump gefordeten Reichen- und Vermögenssteuer, einer nationalen Gesundheitsversicherung a la Cruz und Trump, an der Kritik an der Kapitalistenwohlfahrt, an den Forderungen von Sanders: Bankenzerschlagung, Gratisstudium, Reichensteuer, Staatskrankenkasse, das Entmachten des Marktes und der Mächtigen, Mindestlohn, „Raus aus Afghanistan und Irak“? Sowas nennt Joffe Sozialisolationismus und „Links-rechts-Populismus“. Joffe setzt auf die wohlige, aussitzende „Mitte, wo die Realisten wohnen“, die am Schluss siegen werde. Na, dann muss man sich ja auch um Mutti und ihre Sozis keine Sorge zu machen, oder?  – Wolfgang Frings


Das ist der konstruktivste Artikel, den ich in den letzten 12 Monaten über dieses Thema gelesen habe, herzlichen Glückwunsch! Die leidgeplagten Menschen vor Ort in den Krisengebieten abzuholen, scheint mir die zeitgemäße Asylgewährungspolitik des 21.Jahrhunderts zu sein. Damit erreicht man tatsächlich diejenigen, die unserer Hilfe am dringendsten bedürfen. Die jetzige Praxis steht quasi unter dem Motto “ der stärkere setzt sich durch”; wie lange wollen wir diesem Wettbewerb noch hilflos gegenüberstehen, ja ihn fördern? Wie lange wollen wir noch dem unheilvollen Treiben der Schlepper tatenlos zusehen? Lieber Herr Wefing, bitte lassen Sie Ihre wertvollen Vorschläge den maßgeblichen Politikern zukommen! – Amadeus Heutling


Als ich die Bemerkung zur „Wurzel“ (Zeit-Magazin Nr. 5) las, fiel mir ein, wo, wann und von wem ich diese Bezeichnung für die Mohrrübe zum ersten mal gehört habe. Es kam Anfang der 80 er Jahre aus dem Mund meines Nachbarn Erwin, der im Speckgürtel – damals sagte man vielleicht noch Weichbild – von Schwerin aufgewachsen war. Ich hielt es für eine Übersetzung aus dem Plattdeutschen, denn dort heißt das Wort „Wöddeln bzw. de Wöddel“. Darauf kommen wohl Leute, die nicht mehr Platt sprechen, wohl aber noch eine regionale Beziehung zum Plattdeutschen haben. Bei uns zuhause wurde Platt gesprochen und wenn Hochdeutsch, dann ordentlich, und somit hieß das Ding „Mohrrübe“. Für Karotten hielt ich als Kind die runden Exemplare dieser Gemüsesorte. Als ich vor nunmehr mehr als zehn Jahren ein Interview mit Till Schweiger sah, wurde ich sofort an Erwin erinnert, denn der deutsche Superbarde, der seine Bildung anscheinend in Amerika genossen hat, wusste nicht, dass „realisieren“ auf Deutsch „verwirklichen“ heißt, und entsprechend benutzte er es im Sinne von „feststellen“ wie das amerikanische „realize“. So ändert sich die Sprache, denn das tun mittlerweile alle deutschen Superstars.
Nun noch ein anderes Sprachphänomen deutscher Talkshowsuperstars.
Von Kindesbeinen an wusste ich, dass man Hemden und Hosen anzieht, Mützen und Hüte aufsetzt, Krawatten umbindet, sich Ketten umlegt und Ringe ansteckt.
Unsere Superstars ziehen all diese Dinge an. Es lebe die deutsche Sprache! – Hartmut Winterfeldt


Ist eine derartige Frage eine Antwort eigentlich wert? Ich mache es einfach!
Zwei Sprachen möglichst früh in der Schule zu lernen ist natürlich ein richtiges Ziel, aber Deutsch hier bei uns an die zweite Stelle zu rücken, erscheint mir schon total abwegig. Eine weitere Fremdsprache ist in der globalisierten Welt sicher auch erstrebenswert, aber dann doch wohl eine wirklich wichtige! Arabisch dagegen ist völlig unbedeutend und wird es auch in der kulturellen und wirtschaftlichen Welt weiter bleiben. Das war einmal anders: Vom 8. bis zum 12. Jahrhundert war Arabisch in der Mittelmeerkultur die dritte Sprache der Philosophie, aber danach hat die arabisch-islamische Welt nichts mehr zum Fortschritt der Menschheit beigetragen, weder kulturell noch technisch oder wissenschaftlich. Ich habe mal zwei Jahre im Irak gelebt und gearbeitet, da brauchte man selbst zum alltäglichen Leben kein Arabisch. Für die Türkei war die Abschaffung des Arabischen geradezu eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung zu einem modernen Staat. Die arabischen Länder dagegen haben gerade in der jüngsten Geschichte bewiesen, dass sie nur unter einer mehr oder weniger diktatorischen Regierung überleben können. Ansonsten sind sie unfähig zur Demokratie, zur Toleranz und zum Frieden, und daher werden sie und damit auch ihre Sprache trotz ihres Reichtums auch in Zukunft niemals eine echte Bedeutung in der kulturellen Welt erreichen. Mir würde noch mehr zu dem Thema einfallen, z. B. der unheilvolle Einfluss des Islam, der zur arabischen Kultur gehört. Aber das soll`s gewesen sein! – Ludwig Fensch


„Die Rohrbombe“, ein Titel wie in der Bildzeitung. Was ist los mit Euch? Da regen sich Länder, die wir über die EU seit Jahren aufpäppeln, die uns nun mit den Flüchtlingen allein lassen, die unserer Kanzlerin z.B. in Sachen Griechenland oft mit unverholener Abneigung straften, gewaltig auf, so auch das u.a. von SS-Runen behelmten Söldnern gestützte ukrainische Oligarchenregime. Sie motzen, dass wir mit den Russen eine zusätzliche Gasleitung bauen, die nicht durch launische Transferländer gekappt werden kann, an der sie nicht mitverdienen. Gerade Polen ist jetzt mit seiner neuen deutschfeindlichen Regierung ein Argument für Nord Stream 2! Auch wenn Putin kein „lupenreiner“ Demokrat unserer Prägung ist: Ein verbessertes deutsch-russisches Verhältnis ist mir derzeit wichtiger als dieses unsolidarische Europa. Unsere amerikanischen Freunde würde übrigens keine Minute zögern, diese Pipeline zu bauen, wenn sie an der Ostsee grenzten. Zu Recht. Einzige Kritik an der geplanten Pipeline: Ein Teil der Einnahmen würde über Gazprom in die Kassen von Schalke 04 fließen. Da bin ich allerdings gegen! – Wolfgang Frings


Dass es diesen Beitrag gibt finde ich notwendig (ein bischen „leider“ notwendig) und gut – wobei ich fürchte, dass die meisten, die stark zum Kleinmachen neigen, nicht unbedingt die ZEIT lesen. Aber für die, es teilweise tun, ist ein mutmachender Artikel sehr wichtig. :)
Jedoch zwei Anmerkungen: Die ersten fünf Abschnitte sind sehr Männer- und Partner-fokussiert (bis auf eine Erwähnung eines Mannes als Chef). Die Abschnitte 1,2,4 und 5 sind für mich von der Aussage her sehr ähnlich, da hätte man vielleicht noch auf andere Aspekte – gerade aus der Berufswelt – eingehen können.
Ihr Rat aus Abschnitt 8 ist gut gemeint, widerspricht leider jedoch für die meisten der Realität…. Die Frage Kind oder Karriere beeindruckt mich durchaus, da die Betreuungsmöglichkeiten und Flexibilität vieler Unternehmen so wenig entwickelt sind, dass die Vereinbarung unmöglich ist. Gerade wer im Sinne von Punkt sein/e Kind/er nicht mit deren Vater zusammen aufziehen kann oder möchte, hat ein Problem, da Betreuungsangebote und Flexibilität der Unternehmen nicht ausreichen um eigenständige Mütter zu fördern.
Nun ist der Artikel auch teilweise mit Augenzwinkern zu verstehen, aber es ist ein ernstes Thema. Denn den Leuten, die alleinerziehend sind und versuchen sich beruflich zu entwickeln, werden in der Realität viele Steine in den Weg gelegt. (Besteuerung, fehlende Betreuungsangebote, Ü55- Chefs die nicht finden, dass Mütter arbeiten sollten…) Wenn dann jemand schreibt, für sie sei die Karriere mit Kind erst richtig losgegangen, könnten die sich – zu Recht – brüskiert fühlen!
Denn für viele Mütter ohne Partner (freiwillig oder nicht) sieht die Realität ganz anders aus.
(Also ich habe studiert, spreche 3 Fremdsprachen, habe Auslandserfahrung und tippe jetzt als Sachbearbeiterin Küchen ein. Mega Karriere! Mega!) – Kathrin Röllke


Die Vorschläge des Herrn Wefing sind zynisch. Warum? Zunächst wirbt der Artikel dafür, Flüchtlinge als selbstbestimmte und selbstentscheidende Individuen ernst zu nehmen. Anschließend werden für Flüchtlinge in Europa denkbar schlechte Rahmenbedingungen für ihre vermeintliche Entscheidungsfreiheit vorgeschlagen: über Nacht ein Aufnahmestopp in Deutschland und allen Ländern längs der Balkanroute. Stattdessen dann verbindliche Aufnahmekontingente aus den Flüchtlingslagern in Syrien und seinen Nachbarländern. Wer wird diese Kontingente verhandeln? Wer legt „verkraftbare Aufnahmezahlen“ fest? Bestimmt nicht Flüchtlinge, sondern Staaten, die ihre Eigeninteressen vertreten. Die individuelle Not und Bedrohung zählen nicht, sondern werden zur Verfügungsmasse in Kontingentverhandlungen.
Warum nur diese Planspiele? Wenn ich mich in meinem Alltag umschaue, stelle ich fest: diejenigen, die direkt mit Flüchtlingen zu tun haben, Deutschlehrende und Integrationshelfer, reden wenig von Überforderung, sie reden von harter, aber oft bereichernder Arbeit. Von Überforderung und dringend gebotener Reduzierung reden jene, die Flüchtlinge vor allem im Fernsehen sehen. In der sogenannten Flüchtlingskrise brauchen wir Menschen, die hilfsbereit und tatkräftig sind – und keine Begrenzungsstrategen. – Johann Nikolaus Schneider


Sofern es überhaupt noch eines Beweises bedurfte, dieser Mann vereint wie kaum ein Anderer zwei der gefährlichsten Charaktereigenschaften eines Politikers in sich: krankhaftes Geltungsbedürfnis gepaart mit grenzenloser Naivität! – Klaus Kroek


Zur o.a. Debatte (Kaufprämie für Elektroautos) um die Förderung von Elektroautos mit staatlichen Zuschüssen möchte ich anmerken, dass das Auto ja an sich ein ökologisches Problem darstellt und man eher das öffentliche Transportwesen und den Ausbau eines funktionierenden Fahrradwegenetzes fördern sollte. Wie wäre es, statt einer Kaufprämie für Elektroneuwagen einen Zuschuss zu einer ÖPNV-Jahreskarte zu spendieren? Politisch wahrscheinlich nicht gewollt, da dadurch die allmächtige Autoindustrie nicht unterstützt wird. – Ruth Wegener


Es ist das gute Recht, vielleicht auch die Pflicht des Chefredakteurs des ZDF, Kritikern zu antworten. Er sollte dabei aber den richtigen Ton treffen. Anstatt sich für das Versäumnis zeitiger Berichterstattung im „Fall ´Köln`“ zu entschuldigen, bläst er zum Angriff: „Ein ´Schweigekartell` zu konstruieren . . . war total überzogen.“ Er verschweigt geschickt, dass es das ZDF war, das als allerletzter Sender erst am 5. Januar über die Vorfälle in der Silvesternacht berichtet hat.
Wie lautet doch der stolze Anspruch des ZDF? : „Mit dem Zweiten sieht man besser.“ Nach Köln darf man sagen: „Mit dem Zweiten sieht man später.“ – Heinz Dieter Mück


Sie stellen das bewusste Essen als hippen Lebenstil und als reinen Trend dar. Dabei ist es eher eine transformierende Bewegung, die an der Spitze etwas extremer, aber dennoch friedlich abläuft und langsam in der Mitte unserer Gesellschaft ankommt. Sie ist nicht nur auf Distinktion und einen hippen Lifestyle aus. Sie wehrt sich vielmehr durch alternative Ernährungsansätze gegen das übergreifende Nahrungsdiktat einer Lebensmittelindustrie, die mit landwirtschaftlicher Ausbeutung, chemischer Geschmacksangleichung und aus reiner Gewinnmaximierung Verbrauchern mit ausgeklügelten Marketingstrategien und künstlichen Produkten zusetzt. Achtsamkeit ist nicht umsonst ein Meta Trend, der dagegen setzt, denn mit einer bewusst hinterfragenden Haltung gewinnen wir ein Stück Autonomie zurück und verhalten uns gleichzeitig „ethischer“ gegenüber unserer Umwelt. Nur weil die Protagonisten der Szene in Kaffeebars Hipster Bärte haben, und die Showrooms der Bio-regional-saisonal-fairen Produktwelten in Holz gehalten sind, kann nicht der Vergleich zur seichten Popkultur gezogen und purer Egoismus unterstellt werden. Es ist vielmehr nötig sich dieser markt- und medientauglichen Inszenierung zu bedienen, um überhaupt die Massen für einen bewussteren Konsum zu gewinnen. Was kann daran falsch sein? – Annette Coumont


Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, basteln unsere technisch so versierten Ingenieure der Automobilfirmen an Batterien, die Vergaser- und Diesel-Antriebe leistungsgleich ersetzen sollen. Was bis heute erreicht wurde sind Batterien mit eingeschränkter Reichweite, langen Aufladezeiten, fehlende Infrastruktur und Fahrzeuge zu extrem hohen Preisen. Eine Million Fahrzeuge bis 2020 im Bestand sind demzufolge eine Illusion.
Was mich sehr wundert ist, dass über den Antrieb der Zukunft in unseren Medien sehr wenig berichtet, als auch politisch nicht förderungswürdig unterstützt wird. Antrieb der Zukunft ist Wasserstoff mit Brennstoffzelle ! Gerade bei uns mit der expandierenden Stromerzeugung aus nicht-fossilen Quellen bietet sich doch die Wasserstoff-Technologie geradezu an. Die Infrastruktur wäre gegeben durch Ausbau der Wasserstoff-Tankmöglichkeiten im bestehenden Tankstellennetz. Hier sollten Subventionen eingesetzt werden, nicht aber in Form von Beteiligung am Anschaffungspreis von Neufahrzeugen mit leistungsunfähigen Batterien. – Gerd Friedrich


Bravo! Endlich sagt es mal einer. Nicht ungesunde oder – was immer das sein sollte – unmoralische Ernährung ist das Problem. Schuld an unser aller Unwohlsein sind Veganer und Gut-Esser, die unsere heile Gesellschaft zersetzen. Sie geben vor, Tierleid vermeiden und gesund leben zu wollen. Doch Investigativ-Journalistin Schäfer deckt schonungslos auf, worin die eigentliche Absicht dieser freud- und seelenlosen Geschöpfe liegt: Sie können so etwas wie eine pervertierte Form von Glück offensichtlich nur empfinden, wenn sie uns normale Menschen unter der Last unseres durch sie kontaminierten Gewissens stöhnen sehen.
Nun mag Frau Schäfer nicht die Allererste sein, welche die Gefahr erkennt hat. Doch oft genug kann man auf diese gar nicht hinweisen, und deshalb finde ich es gut, dass die Zeitungen ihr neben den ebenso sämtlich unverzichtbaren Trump-Artikeln regelmäßig Raum geben. Das beweisen schon allein Zuschriften wie die meine.
Ein Vorschlag: Warum schleusen Sie Frau Schäfer sich nicht einmal undercover in die zwielichtigen Zirkel der Verschwörer ein, um deren verkommene Naturen endgültig bloßzulegen? – Sven Raschke


Ein deutscher Richter bestimmt selbst –unabhängig von jedem Vorgesetzten- wann er arbeitet, wo er arbeitet und wieviel er arbeitet. Da finde ich es nicht verwerflich, wenn die Justizverwalter als Interessenvertretung des Steuerzahlers eine Mindestanzahl an Entscheidungen pro Jahr einfordert.
Es gibt Richter, denen Entscheidungen leicht fallen, andere quälen sich damit. Deswegen sind die einen nicht faul, die anderen aber auch nicht besonders sorgfältig oder qualifiziert. Bei einem Lehrer geht man auch nicht davon aus, dass derjenige der Schularbeiten erst nach 8 Wochen zurück gibt, diese besonders sorgfältig und gerecht korrigiert hat. Die Lebenserfahrung zeigt, dass schnell korrigierende Lehrer einfach besser organisiert und diszipliniert sind und Ihre Notengebung nicht besser oder schlechter ist als bei den langsamer arbeitenden Kollegen.
Den Glauben, dass die Mutter der Gerechtigkeit die Zeit sei, habe ich schon lange verloren. Ich kenne Gerichtsverfahren im Baubereich, wo nach sieben Jahren Prozess und nach dem fünften zuständigen Richter (Pensionierungen, Mutterschutz, Beförderungen) immerhin schon eine mündliche Verhandlung angesetzt wurde. Diese langfristige Denken – unsere Mühlen mahlen langsam – ist im System tief verankert. Auch vom Gericht beauftragten Gutachter wissen, unter einem Jahr Bearbeitungszeit kann eine Sachfrage nicht qualifiziert und fachgerecht beantwortet werden. Leidtragende dieses Denkens sind bei Zivilprozessen oft die kleineren oder wirtschaftlich schwächeren Parteien. Sie nehmen schon im Vorfeld des Gerichtsverfahrens unvorteilhafte Vergleiche an, da Ihnen eine sofortiger Minizahlung lieber ist, als eine Urteil in 5 Jahren. – Bernhard Sagmeister


Zur Unehrlichkeit der Debatte gehört auch, daß man die unsäglichen menschlichen Katastrophen, die sich im Nahen Osten vier Jahre lang abgespielt haben, so lange übersah, bis man das griechische Problem scheinbar (!) gelöst hat. Wie aus dem Nichts stand dann plötzlich eine Flutwelle von Flüchtlingen vor der Tür, der man nicht Herr wurde, weil man sie nicht hat kommen sehen. Zur Unehrlichkeit der Debatte gehört auch, daß verschwiegen wird, ob und was das Außenministerium dazu zu sagen hatte. Hat man auch die Kanzlerin im Unklaren über die katastrophalen Zustände in diesen Ländern gelassen? Ist ihre Aussage ”Wir schaffen das” eine Folge der mangelhaften Informationspolitik des Außenministeriums? Oder waren die selber überrascht?! Zur Unehrlichkeit im Flüchtlingsspiel gehört auch der alberne und nicht zielführende Aktionismus über neue Gesetze, mehr Polizei, Videoüberwachung, Grenzkontrollen, Ausweitung der sicheren Länder etc., weil die Konzeptlosigkeit vertuscht werden muß, um die Bevölkerung zu beruhigen.
Und zur Unehrlichkeit Ihres Artikels gehört, daß Ihr Flüchtlingsspiel nicht am Anfang beginnt! – Klaus Riediger


Das ist natürlich ein sehr interessantes, facettenreiches Thema! Das Überdrehte daran sehr gut getroffen von Herrn Weisbrod! Weniger erhellend fand ich den Beitrag von Frau Schäfer „Was darf ich noch essen?“. Dass Herr Hildmann und Herr Richter ähnlich Erfahrungen mit ihrer ganz verschiedenartigen Ernährungsumstellung gemacht haben heißt ja noch nicht, dass BEIDE einem Placeboeffekt erlegen sein müssen. Da sind außer Autosuggestion noch andere Gründe denkbar. Das Interview mit Frau Barlösius bringt einiges Anekdotisches zutage. Sicher kann gesundheitsbewußtes Essen ein Medium der sozialen Distinktion sein – wie so viele andere Dinge auch. Vor allem gehören dazu ja immer zwei Seiten, die sensibilisiert für soziale Unterschiede und vielelicht übermäßig emfänglich für was-denken-die-anderen-über-mich sind. Denken Sie an die Bio-Bewegung, zunächst als verschroben-asketisch, später als elitär wahrgenommen: Dabei war Ziel der Bio-Bewegten ja keineswegs Abgrenzung, sondern dass alle mitmachen sollen: desto eher würde die ökologische Zielsetzung errreicht. Das Interview zeigt meines Erachtens deutlich die Grenzen der soziologischen Deutung. Ernährungsweisen haben reale medizinische und moralisch relevante Folgen. Sehr fraglich, ob „jemand ihnen etwas vorgemacht“ hat, wenn die benannten Jugendlichen glauben, dass mit Verlust des Übergewichts alle ihre Problem verschwinden würden. Solche Heilserwartungen sind dagegen eine sehr verbreitete psychologische Reaktion: die Hoffnung auf eine vergleichsweise einfache Lösung. Da macht man dann sich selbst gern etwas vor. Eine Ärztin wird ihnen kaum gesagt haben, dass durch Abspecken das Finden einer Lehrstelle problemlos würde – sondern dass dadurch zusätzliche gesundheitliche Probleme vermieden werden. Das ist positiv, oder? Wer „Übergewicht“ (oder was immer) als Grund für seine Probleme benennt, behauptet vielleicht auch: der Hauptgrund für meine Lage ist, dass Übergewichtige diskriminiert werden – was wiederum psychologisch entlastet. Die Lage ist unübersichtlich. Wenn Frau Barlösius sagt, dass durch die Kommunikation im Feld gesundheitsbewußte Ernährung bestimmte Lebensformen entwertet werden, ist das zwar richtig. Man sollte aber nicht übersehen, dass für jede Verhaltensänderung, die ein Mensch an sich vornehmen möchte, zunächst eine Entwertung des bisherigen Verhaltens notwendig ist. Ob man nun beschließt, in Zukunft mehr oder weniger zu Arbeiten, mehr oder weniger Sport zu treiben oder religiöse Speisevorschriften zu befolgen: immer muss man für sich selbst den vorherigen Zustand entwerten, sonst klappt es nicht. Der Anstoss dafür kann manchmal aus der Gesellschaft kommen, manchmal aus der eigenen Gesundheit oder aus der Religion. Und schon ist man wieder beim Problem der Bewertung, welche Verhaltensänderungen man aus welchen guten Gründen vornehmen sollte. Die Gründe findet man außerhalb der Soziologie. Man sollte also nicht allzu schnell schließen: „Wir entwerten das? – Das dürfen wir nicht!“. „Entwertung“ würde die Soziologie ja immer beobachten, egal ob das Ziel „gut“ oder „unsinnig“ ist. – Dr. Gunda Matschonat


Ihre Kolumne im Zeit – Magazin habe ich immer als Erstes gelesen. Sie war manchmal besser und manchmal schlechter , aber sie war immer sehr gut.
Meiner Meinung nach sind sie bis heute der beste Kolumnist Deutschlands, dicht gefolgt von Axel Hacke.
Ich möchte Ihnen ins Gewissen reden: bitte halten sie den weinerlichen Tonfall aus ihren Betrachtungen. Das bringt nix, ist nicht lustig… Ich möchte den Martenstein wiederhaben, der mich zum Lachen bringt, der mich inspiriert, manche Dinge aus anderer Sicht zu betrachten, der kritisch ist. Die Welt war ja schon immer schlecht, Rumnörgeln ist kontraproduktiv. Trotzdem vielen Dank für viele Augenblicke der Heiterkeit und der Zustimmung. – Rita Stolle


Ihr „Brief“ ist eine perfekt-jesuitische Lobeshymne auf das hohe „C“. Sie übersehen aber und blenden aus, dass auch andere Begriffe mit c beginnen, vor allem „capitalistic“. Das „C“ in der von Ihnen – venia sit verbo – angehimmelten Bedeutung ist doch recht bald nach Schaffung des Parteinamens zu der Bedeutung „kapitalistisch“ verkommen, etwa wenn schon Ende 1950 das Bundesversorgungsgesetz die einfachen Kriegerwitwen mit einem Hungerlohn abspeiste und gleichzeitig der Bundesfinanzminister das dadurch Eingesparte in seinen „Juliusturm“ legen konnte. Weitere Beispiele dafür, dass das Soziale dem Wirtschaftlichen immer untergeordnet wurde, gibt es in der 70-jährigen Parteigeschichte zuhauf; heutzutage ist es sogar so, dass die Firmen-Syndici Gesetzestexte ausarbeiten. Und auch was „die Überwindung des verhängnisvollen interkonfessionellen Gegensatzes in der deutschen Politik“ betrifft, war das „C“ der erste Volksbetrug der jungen Republik, denn das Schlitzohr Adenauer rechnete sich eine Majorität katholischer Prägung (Fortsetzung des Zentrums) aus, könnte er die West-Protestanten nur einfangen, denen die meist protestantischen Ostgebiete ja weggebrochen waren. Das gelang ihm ja auch perfekt, denn nur so war protestantische Teilhabe an der Macht möglich. Der Parteiname hätte also eigentlich KDU lauten müssen. – Volker Morstadt


Hervorragend und mir aus dem Herzen geschrieben. Pointiert, intelligent und zugleich witzig formuliert. Sollte allen Mädchen als Pflichtlektüre verordnet werden. Ich (Jg. 1949) glaubte früher mal an eine gewisse Weiterentwicklung, sehe aber leider wenig Erfreuliches angesichts der um sich greifenden Verpinkisierung und Modellierung. – Maren Mecke-Matthiesen


Schade, wenn die Nachfrage nach E-Mobilen wegen Diskussionen bzgl. Finanzierungshilfen für die Automobilindustrie, nicht gefördert wird. Die Förderung von Elektroautos geht auch ohne Geld (aber es bräuchte politischen Willen).
Grundsätzlich sollen E-Mobile privilegiert werden.
z.B:
– E-Mobile dürfen Bus- oder Taxispuren nutzen.
– Mindestens 10% aller Parkplätze sind für E-Mobile reserviert (noch besser mit einer Stromsäule).
– E-Mobile zahlen keine Parkgebühren.
– In allen Parkhäusern sind E-Mobilparkplätze nahe dem Ausgang zu platzieren.
– E-Mobile müssen Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen Lärmschutz nicht einhalten.
– Zubringerfahrverbote gelten nicht für E-Mobile.
– Jede neu bewilligte Tankstelle wird nur mit einer E-Säule bewilligt.
– Parkplätze für E-Mobile dürfen ohne Bewilligung erstellt werden.
Mit ein wenig Kreativität würde sich diese Liste sicher verlängern lassen. Solange es keine derartigen Privilegien für E-Mobile gibt, zeigt die Politik, dass sie nicht an den E-Mobilen interessiert ist. Warum sollte es dann der Bürger sein – der ja immerhin schon mehr Geld für den Kauf ausgibt. – Astrid Trulson


Warum schreibt Herr Klingst in diesem ansonsten hervorragenden Artikel nichts zu einer ganz eindeutigen Aussage seiner statistischen Zahlen zur Abschiebepraxis der einzelnen Bundesländer? Dass nämlich in allen ostdeutschen Bundesländern wesentlich konsequenter abgeschoben wird, als im Rest der Bundesrepublik – von Bayern eimal abgesehen. Dazu müsste er allerdings zugeben, dass im Osten mal etwas besser funktioniert, als im Westen. Was ihm offensichtlich seelische Schmerzen bereiten würde. Im Abschnitt „Der fehlende Abschiebewille“ nennt er zwar Bremen als Schlusslicht, das nur jeden 113. Ausreisepflichtigen tatsächlich abschiebt. Um nicht Mecklenburg-Vorpommern erwähnen zu müssen, dass von allen Bundesländern mit fast jedem 3. die Gesetze am konsequentesten durchsetzt, führt er dann doch lieber Bayern an. Liegt zwar nur auf Platz 2 – aber dafür im Westen. Schade. – Frank Wiechmann


Polemik ist leider die Hauptzutat von Susanne Schäfers Buchstabensüppchen „Was darf ich noch essen?“, was mir als Leserin schon Verdaungsbeschwerden bereitet hat. Die vielen Halbwahrheiten und Falschaussagen darin macht diese schließlich gänzlich ungeniessbar. Frau Schäfer schreibt: „Dicksein ist (…) – ganz schlimm- ungesund.“ Die Ironie ist hier wohl mehr als deplatziert! Hat die Autorin ihr gesamtes Wissen zum Thema Übergewicht und die Folgeerkrankungen für den Artikel aus ihrem Gehirn verbannt? Und gleich der darauffolgende Satz: „Schlank, fit, leistungsfähig bis ins Grab – das ist die Devise.“ Wieso zieht Frau Schäfer Leute durch den Kakao, die gesund bleiben wollen? Es kommt der Verdacht auf, dass sie außer Polemik nichts kann.
Der Gipfel der Verantwortungslosigkeit ist, dass die Autorin Nico Richter vorwirft, er würde Patienten mit Autoimmunkrankheiten versprechen, mit „seiner Paleoernährung“ symptomfrei werden zu können. Frau Schäfer prangert an: „Er macht ihnen Hoffnungen – ohne wissenschaftliche Grundlage.“ Dabei ist ihr Gemecker völlig substanzlos. Da es bei der Paleoernährung keine Risiken gibt, wird im schlimmsten Fall keine Verbesserung der Gesundheit erzielt. Es gibt aber unzählige Menschen, die durch die Paleoernährung symtomfrei geworden sind. Eine Frau, der das gelungen ist, und die seitdem viele Menschen inspiriert, ist die an MS erkrankte Dr. Terry Wahls (USA), die, nachdem ihr die besten Therapien keine gesundheitliche Verbesserung gebracht hatten, durch die Steinzeiternährung ihre Gesundheit zurückerlangte. Da sie Ärztin ist, forscht sie zu dem Thema und hat schon bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen. Wir können uns auch in Deutschland umschauen. Heidrun Schaller erkrankte an einer Autoimmunkrankheit und nachdem ihr Ärzte nicht helfen konnten, suchte sie selbst nach einer Lösung. Diese fand sie in der Paleoernährung, die sie symptomfrei werden lies. Ihre eigene Erfolgsgeschichte sowie beeindruckende Geschichten anderer geheilter Menschen kann jeder in ihrem Buch „Die Paleo-(R)evolution“ nachlesen.
Frau Schäfer nörgelt sich mit ihrem Halbwissen so durch das Thema durch, und weist auf die „Umdeutung des alltäglichen Essens von der Ernährung zur Therapie“ hin. Ich bezweifle, dass es sinnvoll ist, zu behaupten, es gebe diese „UMdeutung“. Ich denke, die BEdeutung der Nahrung für die Gesundheit kann gar nicht überschätzt werden, so sagte schon Hippokrates vor über 2000 Jahren: „Lass Nahrung deine Arznei sein und Arznei deine Nahrung.“ – Jana Wegener


In Ihrem Artikel über afrikanische Flüchtlinge in Israel, überwiegend aus Sudan und Eritrea, heißt es, jene würden dort vor folgende Wahl gestellt: „Knast oder Ausreise nach Uganda oder Ruanda“. Eine NGO-Sprecherin wird zitiert mit den Worten: „Aber welches Schicksal erwartet diese Menschen [dort]?“ Dass das Leben in Uganda und Ruanda kein Zuckerschlecken ist, zumal im Vergleich zu Erste-Welt-Ländern wie Israel und Deutschland, davon darf auszugehen sein. Aber in diesem Artikel wie in so vielen anderen – in der ZEIT sowie in anderen deutschen Medien – wird „Wirtschaftsflüchtling“ offenbar gleichgesetzt mit „politischer Flüchtling“. Wer politisch verfolgt wird, im Heimatland womöglich um sein Leben fürchten muss – ja, der hat ein Recht auf Asyl, so schreibt es u.a. die UN vor (sowie deutsches Asylrecht). Aber sehr viele der Migranten, die dieser Tage nach Israel sowie Europa drängen, fliehen nicht vor politischer Verfolgung, sondern der miserablen Wirtschaftslage ihrer Heimatländer. Das ist menschlich verständlich – fällt aber rechtlich und auch moralisch eine andere Kategorie als ein Bürgerkriegsflüchtling aus Syrien, ein Yazide aus dem Irak oder ein Dissident aus dem Iran. Erweitern wir unsere Definition von „Flüchtlingen“ auf all jene, die ihre Heimat verlassen, um sich anderswo ein besseres Leben aufzubauen, dann heißt das folgerichtig, dass wir im Grunde all jene aufnehmen müssten, die aus Ländern mit wesentlich schlechteren Lebensbedingungen kommen – und das betrifft die allergrößte Mehrheit der Länder dieser Welt, wir sprechen also von Miliarden potentieller „Flüchtlinge“. So ehrenwert und verständlich es ist, all jenen Menschen ein besseres Leben zu wünschen – ein Quäntchen gesunden Menschenverstandes genügt, um zu erkennen, dass Deutschland allein ihnen nicht dabei helfen kann. Ich glaube, dass es u.a. der inflationäre Gebrauch des eigentlich rechtlich klar definierten Wortes „Flüchtling“ ist, der viele Menschen derzeit in solchen Ärger gegen „die deutschen Massenmedien“ versetzt – und der, im Übrigen, den tatsächlichen Flüchtlingen, die ein Recht auf Asyl in Deutschland haben, nur schadet.
Wer einmal in Tel Aviv zu Besuch war, weiß übrigens, dass sehr viele der afrikanischen Migranten keineswegs im Gefängnis ausharren müssen, sondern mitten in der Stadt leben und sich dort frei bewegen. Es gibt in Tel Aviv inzwischen ganze Viertel, die fast ausschließlich von Afrikanern bewohnt werden. – Lea Kohler


Sind wir denn alle durchgeknallt einschließlich der ZEIT-Redaktion angesichts unserer Diskussionen, was sollen wir essen?
Kein Fleisch, keine Wurst, keinen Fisch, kein Getreide, kein Reis, keine Nudeln, kein Zucker, kein Alkohol, keine Milch, kein Käse, etc. etc… Na was denn ?
Dass Ihre Redakteure auf eine immer größere Zahl von großteils sebsternannten „Experten“, „Besserwissern“ und „Wichtigtuern“ in Sachen food eingehen und auch noch abdrucken, ist für eine Zeitung Ihres Formats erbärmlich. –Günter Braus


In derselben Art wie dieser populistische Artikel entstanden sein könnte, entstehen auch ärztliche Behandlungsfehler: mit Halbwissen, Teilwahrheiten, in dem man sich übernimmt und v.a. das eigene Nicht-Wissen nicht realisiert. Aber es gibt auch andere Gründe, auf die man keinen Einfluss hat, wie Überarbeitung, Zeitmangel, Unerfahrenheit oder Fehleinschätzung. Es gibt hunderte von Zeitungsartikeln und Fernsehbeiträgen wie der Ihrige, mit einseitigen Schuldzuweisungen und der Aufforderung, wehrt Euch! Das Problem ist delegiert und der Schreiber auf der richtigen Seite. Wenn tatsächlich Behandlungsfehler vermieden werden sollen, dann nur durch verbesserte Ausbildung, Information, offene Kritik, ggf. fachliche Begleitung, Anleitung und Kontrollen. Und durch Reduktion von Arbeitsbelastung. Dies kostet Geld, wahrscheinlich viel Geld.
Wie wäre es mit einem Votum für eine tatsächliche Verbesserung, nicht nur an eine Berufsgruppe delegiert, sondern als politische Gesamtaufgabe? Zumal es sich um den mehr oder weniger einzigen Bereich unserer Gesellschaft handelt, der jeden einzelnen von uns erreichen wird oder erreichen könnte, nämlich krank und damit Patient zu werden. – Dr. med. Gerhard Riethmüller


Herrn Imboden muss man dankbar sein für die offenen Worte in diesem Interview: deutsche Universitäten leiden unter einem Zuviel an Demokratie, ihren Rektoren fehlt es an Macht und Machtbewusstsein, und wenn es beim Umbau der Universitäten irgendwo hapert, dann regelt das der freie Markt. Imboden lässt uns tief in den Abgrund des postdemokratisch-marktgläubigen Neoliberalismus schauen, der seine Unfähigkeit, irgendetwas zu regeln, in den letzten Jahren so eindrucksvoll unter Beweis stellt. Aber unverdrossen hält er an den alten Dogmen fest. Mich erinnert er an Erich Honecker, der die überholten Parolen des Staatssozialismus bei der Vierzig-Jahr-Feier der DDR noch einmal herausposaunte, während sein Land draußen dem Bankrott entgegentaumelte und sein Volk vor den Türen demonstrierte. Die Imboden-Kommission war schon nach einer Stunde ein „verschworener Club“. Gegen wen oder was ging denn wohl ihre Verschwörung? – Prof. Dr. Thomas A. Schmitz


Auch ich bin gespannt, wie es in dieser pekuniären Geschichte weitergeht. Deshalb möchte ich hier einen Aspekt erwähnen, der bisher gar nicht beachtet wurde. Möglicherweise ist die HASPA direkt betrachtet unschuldig an dem kleinen Faux­pas. Wenn der Mucki-Mann nämlich ein Online-Kunde bei dem „Geldinstitut seines Vertrauens“ war, dann weiß er doch sicher, dass er, nachdem er seine Kontonummer und seine persönliche Geheimzahl eingegeben hat, nicht mehr ganz alleine mit seinen Daten arbeitet. Wie bekanntlich jeder HASPA-Online-Kunde feststellen kann, schaltet die HASPA in dem Moment – völlig diskret, so diskret, dass es nicht einmal mit dem Kunden abgesprochen ist, im Hintergrund arbeitend, nicht sichtbar – eine Drittfirma ein. Werbeslogan dieses heimlichen HASPA -Partners : „ Unterstützung bei der erfolgreichen Website-Optimierung „. Somit ist es doch möglich, dass diesem Partner beim , natürlich völlig harmlosen, unterstützenden Ausspionieren der Kontodaten , dieser 6-stellige Fehler unterlaufen ist.
Ich glaube nicht, dass der Partner das gerne zugeben würde. Aber Anwalt Dieter könnte doch versuchen einen Deal „TIP-Pumpen gegen Kohle“ – ohne großes Aufsehen auszuhandeln. Die HASPA freut sich sicher über ein Ende der Negativschlagzeilen und der Bundesgerichtshof würde auch Arbeit und Kosten und Zeit sparen.
Das ganze wäre dann eine win-win-win-Situation. – Manfred von Bergen


Manipulation u. Desinformation weiter wie gehabt. Es gehört schon zur Allgemeinbildung, dass USA es als ihr legitimes Recht erachten, US -Staatsbürger im Ausland durch militärische Intervention zu schützen. Also bitte-gleiches Recht für alle.
Weiters. Die Krim wurde nicht annektiert. Die Krim hat durch einen Volksentscheid beschlossen, zu RU zu gehören. Auch das gehört zum Wissensbestand politisch Interessierter. Wenn also die Sanktionen mit der Annexion der Krim begründet werden, dann beruht dies auf einer Geschichtsfälschung. Die Fortsetzung oder Sistierung der Sanktion sind eine Angelegenheit der EU? Was diese leistet sieht man im planlosen Verhalten in der sogenannten Flüchtlingsfrage.
Wir wissen es doch alle, Seehofer u. Stoiber wollen die Sanktionen loswerden und das wieder gutmachen, was Frau Merkel verpatzt hat. Dasselbe will Minister Mitterlehner aus Österreich, der einen Tag später in Moskau dran war. Die Sanktionen liegen nicht in unserem Interesse und wir haben sie auch nicht erfunden . Sie wurden uns aufgedrängt. Das wissen alle, nur traut sich niemand, das zu sagen. Auch darf die hauptverantwortliche treibende Kraft hinter der Ukrainekrise nicht genannt werden. Da ist es nur zu begrüßen, daß von einzelnen mutigen Repräsentanten die Initiative zu einer Normalisierung ausgeht. Innenpolitische Motive anzudeuten ist der Bedeutung der Sache nicht angemessen und als kontraproduktive Polemik zu werten. – Kurt Kalina


1) „Die Krankenkassen erstellen kostenlose Gutachten“: Es ist zwar richtig, dass eine geseztliche Krankenkasse für das einzelne Gutachten nichts bezahlt, allerdings lassen sich die Krankenkassen den Apparat des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) jährlich einiges kosten. Zweck dieser MDK-Gutachten ist es übrigens nicht primär, geschädigte Patienten zu unterstützen, vielmehr kann die Krankenkasse bei nachgewiesenem Behandlungsfehler die Behandlungskosten vom Arzt zurückverlangen. Es geht der Kasse nur ums Geld. Der MDK ist übrigens auch die Stelle, die Therapieanträge, die die Patienten selbst stellen, ablehnt. Beispielhaft wird vom MDK regelmäßig die Reduktionsoperation bei übergroßer Brust der Frau abgelehnt, obwohl nachweislich langjährige massive Probleme (Rücken- Kopfschmerzen …) bestehen.
2) „Trotzdem hat der Arzt nach den gültigen Gesetzen im Zweifel eher recht“. Wenn die Situation unklar ist, dann hat der Patient in den meisten Fällen die Nachweispflicht …“: Da hat Ihr Sachverständiger aber gründlich was verschlafen. Nach bisherigem sog. Richterrecht und dann in Geseztesform festgehalten tritt bei Behandlungsvorwürfen häufig die sog. Beweislastumkehr in Kraft. Das bedeutet, dass (anders als für jeden anderen, der sich innerhalb der Grenzen unseres Landes aufhält) für Ärzte der fundamentale Grundsatz des Rechtsstaates der Unschuldsvermutung nicht gilt.
3) „Kann man den Aufklärungsbogen … in Ruhe lesen“: Das Lesen des Aufklärungsbogens durch den Patienten mag vielleicht eine gewisse Vorbereitung auf das Aufklärungsgespräch sein, rechtsgültig ist aber nur das Aufklärungsgespräch (Mündlichkeitsprinzip). Der Bogen dient nur dazu, eine Chance zu haben, im Streitfall das stattgefundene Aufklärungsgespräch gegenüber dem Richter wahrscheinlich zu machen (siehe Beweislastumkehr).
Und noch ein Wort zu Prominent ignoriert: Wenn einem Jornalisten garnichts mehr einfällt, dann macht er sich lustig über die Ärzte. Ist billig und zieht immer. Und ist ein weiterer Sargnagel in der flächendeckenden medizinischen Versorgung, weil sich junge Kollegen solche Lästereien nicht mehr zumuten wollen. Stattdessen wandern sie in patientenferne Fachgebiete, oder ins Ausland ab, wo ärztliche 24/7 Tätigkeit noch nicht in den Schmutz gezogen wird. – Dr. Michael Eckert


Durch den Aufsatz „Recht&Unrecht“ von Constantin van Lijden in der ZEIT v. 04.02.2016 fühle ich mich provoziert. Die wesentliche Problematik unseres Rechtswesens liegt woanders .
Was über den frühe­ren BGH-Richter und MdB Neskovic zitiert wurde, wird offensichtlich falsch verstanden. Wichtiger ist für mich seine Feststellung: „der Mythos von der hohen Moral der Richter ist ein Märchen“ Und O. Wassermann meint: „Die Deutsche Justiz ist korrumpiert bis ins Mark.“ Wo liegt also das wirkliche Problem unseres Rechtswesens.
Nobert Blühm hatte bereits früher einmal festgestellt: „Justitia braucht einen Behinderten­ausweis. Sie ist schwer beschädigt.“ Sein Buch als Polemik abzutun, ist mir zu billig. Wenn die katholische Kirche nach Richter­meinung (Berlin-Tiergarten?) durchaus als „kinder­fickende Sekte“ bezeichnet werden darf, aber unser Rechtswesen nicht als: „Saustall der mit eiser­nem Besen ausgemistet werden muß.“ (DRiZ 2007 77). ist man als Bürger irritiert.
Ein gesundes, und von der Bevölkerung anerkanntes Rechtswesen ist die Basis der Demokra­tie. Und welchen Eindruck haben wir Bürger? Wenn ein früherer Verfassungsrichter meint: „In Deutschland kann man, statt einen Prozess zu führen, ebenso gut würfeln.”
Skandalöses Verhalten der Justiz bei Fehlurteilen mit — angeblich aus Zeitdruck — „effizient ver­dichtetem Verfahren“ quasi entschul­digen zu wollen, erscheint dümmlich und frech. In etli­chen Talkshows wurde über menschen­ruinierende Fehlurteile gesprochen (Christiansen, Paßberg, Kerner, Beckmann, Lanz, Maisch­berger, Monitor, Kölner Treff) Besonders schlimm ist bei allen Fällen (Mollath, Montgazon, Würz usw.), daß die Amts­funktionäre trotz zwischenzeitlich bekannt gewordener erheblicher Zweifel bis zur Korrektur offensichtlich ganz bewußt gemauert haben. Die Bayrische Justizministerin Beate März wollte im Fall Mollath zunächst alles für eine Wiederaufnahme verhindern. Wegen der Wirkung auf das Landtags­wahlergebnis in Bayern (Seehofer läßt grüßen) hatte sie allerdings ihre Meinung umgedreht.
Übrigens wenn man googelt, kann man, sehen wir ruhig von unflätigen Anmerkungen ab, durchaus ein wenig erfreuliches Bild von unserem Rechtssystem bekommen. Und da meinte die Frühere Bundesjustizministerin Zypries: „Justizskandale gibt es nicht in Deutschland.“; und Oettinger, damals noch Ministerpräsident: „in der Justiz gibt es keine Mißstände.“ (Es ging um Äußerungen des Richter Fahlens). Was Politiker doch so selbst­herrlich daherreden! Gegen Ende laß ich in dem Artikel noch: „Ein Gerichtsverfahren ist ein Prozeß der Zeit kosten muß.:….usw.“ Dafür muß man Verständnis haben. Es wurde uns allerdings auch vorgeführt, wie sich ein Gericht wegen einer vorgeworfenen Vorteilsannahme von 750 € etwa ein Jahr lang (mit über 10000Seiten !! Akten ??) erfolglos beschäftigte. Und wie dann, damit die schwache Position eines selbstherrlichen Staatsanwalts nicht auffalle, gegen einen hohen Geldbetrag die Einstellung des Verfahrens (ein Deal??) angeboten wurde. Und dann mußte der Beklagte zur Beschämung des fleißigen Staatsanwaltes doch freigesprochen werden. MdB Bosbach kommen­tierte dazu: „mit einem Ermittlungsauf­wand wie im Falle Wulff wäre Harry Wörz (Fehlurteil wegen Totschlag) nicht einmal angeklagt worden.“ Nur nebenbei: wer § 25 DRiG oder Art 97 GG strapazieren will, sollte auch den zweiten Teil: „nur dem Gesetz verpflichtet“ nicht vergessen. Exminister Baum zeigte sich in einer Talk­show bestürzt, daß „so viele auf die Verfassung Vereidigte fortwährend gegen die Verfassung verstoßen.“ Sorgen um das Rechtswesen gab es auch früher. Erasmus von Rotterdam (um 1500) meinte über Juristen: „niemand ist so eingebildet wie sie.“ Und Friedrich Wilhelm (1726) war ganz radikal und verfügte den Robenzwang: „damit man diese Spitzbuben schon von weitem erkenne.“ Auf was kommt es wirklich an? Würde unser Rechtswesen mit Mehreinstellungen so viel besser werden? – Dr. Klaus Pfaff


Sie meinen es zu gut mit dem C. Bei dem C der Unionsparteien geht es allein um Macht, das ist die eigentliche Tradition. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Christen hauptsächlich auf dem rechten Spektrum zu finden sind? Dort, wo die Affinität zur Wirtschaft am größten ist, wo einige wenige über das ganz große Geld entscheiden? Sogar mit den faschistischen Diktatoren Franco, Mussolini und Hitler haben die christlichen Kirchen gemeinsame Sache gemacht und damit dazu beigetragen unendliches Leid über die Menschen zu bringen. Auf jedem Koppelschloss der deutschen Soldaten im zweiten Weltkrieg stand „Gott mit uns“. Auch heute sieht es nicht anders aus, nur weniger deutlich: die Unionsparteien haben Gerhard Schröder hart angegangen für seine Ablehnung des Irakkrieges. Was hat dieser Krieg gebracht außer unendliches Leid und eine bis heute destabilisierte Region? Gute Einnahmen für die US Industrie, sehr zum Gefallen der christlich-konservativen republikanischen Politiker. Wer erinnert sich noch an die „Koalition der Willigen“ zu denen auch so katholische Länder wie Spanien und Polen gehörten? Schröder war christlicher als eine ganze christliche Generation!
Ist das C etwa gegen Waffenlieferungen? Nein, die Linken sind es.
Ist das C etwa gegen den zunehmenden Abstand zwischen Arm und Reich? Nein, die Linken sind es.
Ist das C etwa gegen den Überfluss und die Verschwendung? Nein, die Linken sind es.
Ist das C etwa gegen Massentierhaltung? Nein, die Linken und die Grünen sind es.
Ist das C etwa gegen Umweltzerstörung auf Kosten der ärmsten Länder? Nein, die Grünen sind es.
Ist das C etwa für eine menschengerechte Berufswelt, die Arbeit für alle bietet?, Nein, die Linken sind es.
Sie sehen, das C hätte durchaus Alternativen, um wirklich christlich zu sein – und es sollte mal wieder die Bergpredigt lesen. – Uwe Dieckmann


Offen muss ich Ihnen gestehen, dass ich mich sehr auf den Titel „Der Kult ums gesunde Essen“ gefreut habe und bitter enttäuscht wurde. Mir scheint, alle drei Artikel zu dem Thema sind von den persönlichen und negativen Meinungen der Autoren völlig überlagert. Jeder Satz trieft nur so vor Zynismus, sodass beim Lesen mehr und mehr der unschöne Eindruck entsteht, jemand habe sich hier seine schlechte Laune über den Essenstrend von der Seele geschrieben. Ich weiß nicht genau, wieso der Wandel in unserer Essenskultur so viele Leute so derartig angeht. Man könnte meinen ein „Du bist was du isst“, kommt auf das Gleiche hinaus wie „Kleider machen Leute“ – tut es aber anscheinend nicht. Offenbar bewirkt die neue Esskultur, dass sich viele Menschen für ihre Lebensweise getadelt fühlen – mehr, als wenn ihnen jemand sagt, die Hose die sie tragen sei aus der Mode oder die Musik die sie hören langweilig. Mal ganz abgesehen davon, dass auch Kleidung und Musik ein moralisches und politisches Statement sind, scheint es plötzlich im Kern verwerflich wenn nun auch das Essen zu einem derartigen Statement erhoben wird. Und ja, man mag es kaum glauben, aber keiner der Menschen die ich kenne nennt es, wie in Ihrem Artikel beschrieben „Food“, sondern ESSEN! Das zu den „deutschen Werten, die verloren gehen…“
Ich bin seit 16 Jahren Vegetarier aus moralischer und ethischer Überzeugung, seit etwa 6 Jahren Veganer aus gesundheitlichen Gründen. Zwei Aspekte, die in ihrem Artikel offen gestanden mehr als nur zu kurz gekommen sind.
Sie dürfen gerne von der derzeitigen Esskultur halten, was Sie wollen – doch ich finde es richtig und wichtig, dass Essen einen derartig hohen Stellenwert zugeschrieben bekommt und die Herkunft und Qualität der Nahrungsmittel oberstes Gebot sind. Nicht, weil es hipp oder trendy ist – sondern weil es unsere Verantwortung ist!
Frau Barlösius sagt im Interview auf Seite 29, dass sie sich wundert, „wieso Essen überhaupt so ein Thema der Sorge ist. Hier in Mitteleuropa gibt es immer ausreichend zu essen, Nahrungsmittel werden streng kontrolliert, Probleme mit Lebensmittel sind minimal.“ Das ist aber nunmal nicht alles, worum es geht. Wir haben diesen Planeten über die Jahrzehnte hinweg kaputt gewirtschaftet. Wir beuten die Natur aus, als gäbe es kein Morgen. Die Landwirtschaft und die Massentierhaltung sind zu über 90% verantwortlich für die Abholzung des Regenwaldes, damit Anbauflächen für Weizen und Soja entstehen können. Die Felder werden mit Unmengen an Wasser bewässert, geerntet und in alle Länder verschifft, dort zu Tiernahrung verarbeitet und in Tonnen an Rinder und Schweine verfüttert, die wiederum unzählige Liter Wasser am Tag benötigen, während sie das Grundwasser mit ihren Massen an Ausscheidungen verseuchen. Um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen, werden zwischen 5000 und 20.000 Liter Wasser benötigt. Das Wasser, was anderswo dringend gebraucht wird, damit Menschen nicht verdursten – und uns erzählt man, wir sollen den Wasserhahn beim Zähneputzen zudrehen, unsere Duschköpfe austauschen und unsere Rasensprenkler nach Lecks absuchen. Keiner schlägt vor, vielleicht etwas weniger Fleisch zu essen – und dabei geht es nicht um Bio oder nicht Bio, sondern schlicht und ergreifend um weniger Fleisch an sich! Die Unmengen an angebautem Soja und Weizen könnten den Welthunger locker stillen, wenn wir sie nicht an Tiere verfüttern würden, um diese zu mästen und zu schlachten und für einen spottbilligen Preis im Discounter anzubieten, der einem den Ekel hochtreibt. Frau Barlösius macht sich also keine Gedanken darüber was sie isst? Von einer Soziologin hätte ich etwas anderes erwartet. Meiner Meinung nach liegt es in unser aller Verantwortung, sich eben doch Gedanken darum zu machen, was man isst und woher es kommt. Weil es viel mehr ist als nur ein Nahrungsmittel, dass ich mir in den Mund schiebe, es zerkaue und herunterschlucke, um es zu verdauen damit es meinen Körper am Leben hält. Es ist – im besten Falle – ein Stück Wertschätzung des empfindlichen Ökosystems Erde, der Tiere UND Menschen, die an dessen Herstellung beteiligt waren. Es ist der Wunsch, nichts zu essen, was auf der brutalen Ausbeutung von Tier, Natur und Mensch gegründet ist. Und es ist der Wunsch, bei all der Machtlosigkeit die uns von Seiten der Politik suggeriert wird, doch aktiv einen Beitrag für die Zukunft unserer Umwelt zu leisten.
Dies sei nur zu den moralischen und ethischen Aspekten einer bewussten, vegetarischen oder veganen Ernährung gesagt – von den unmöglichen Zuständen, unter denen Tiere gehalten werden um uns mit Fleisch, Milch, Käse oder Eiern zu versorgen mal ganz zu Schweigen. Wie man sich das mit Genuss einverleiben kann, bleibt mir weiterhin ein Rätsel – aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Was die immer wieder angesprochene „medizinische und wissenschaftliche Belegbarkeit“ betrifft, bin auch ich – zum Leidwesen aller „Vegan-Gegner“ – ein lebendes Beispiel dafür, dass eine vorwiegend vegane Ernährung Autoimmunkrankheiten heilen kann. Ich bin vor 7 Jahren aus heiterem Himmel mit 23 an Neurodermitis erkrankt. Wir reden hier nicht von einem leichten Ausschlag und ein bisschen trockener Haut, wir reden hier von massiven Entzündungen. Die Ärzte – und ich war bei vielen – sagten mir alle, ich müsse damit leben und solle Cortison nehmen. Ich wollte so aber nicht leben. Ich habe alles nur erdenkliche ausprobiert, jede Creme, jede Therapieform, ich war sogar bei einer Wunderheilerin. Nur durch Zufall stieß ich auf eine Selbsthilfegruppe, die mir eine vegane Ernährung, den Verzicht auf Weizen und den Verzicht auf industriellen Zucker empfahl und mir zu täglichem Sport an der frischen Luft riet. Es stellte sich sofort Besserung ein und es war ein harter Weg, doch nach einem Jahr war ich komplett beschwerdefrei. Esse ich wieder zu viel von all den Dingen, beginnt sich die Haut wieder zu melden. Anfänglich bereits nach einer Mahlzeit, mittlerweile kann ich auch ohne Probleme einmal im Monat eine Pizza essen. Meist meldet sich dann nur die Verdauung, die rebelliert. Also bin auch ich eine der vielen „Eigentlich darf ich kein Gluten…aber heute mache ich eine Ausnahme“-Sager. Und ich finde es legitim und gut, zeigt es doch – es ist eben keine Doktrin, keine Ersatzreligion. Es ist das Wissen, was einem gut tut. Ohne diese Ernährungsumstellung, wäre ich heute immer noch krank und hätte an Lebensqualität nicht mehr viel übrig. Wissenschaftlich fundiert ist keiner der Erfahrungsberichte all jener, die sich durch eine Ernährungsumstellung selbst heilen konnten, aber das ist einem herzlich egal, wenn man wieder Lebensqualität erhält. Mehr noch – wenn man sich besser fühlt als jemals zuvor. Ich verstehe ehrlich gesagt Ihr Argument nicht – dass es gefährlich ist, diesen „Gurus“ Glauben zu schenken, obwohl nichts davon wissenschaftlich bewiesen ist.
Ich habe meine besondere Form der Ernährung nie als Verzicht empfunden – und das interessante ist, dass sehr viele Menschen in meinem Freundes- und Familienkreis anfänglich erst nur zeitweise zur solidarischen Unterstützung, mittlerweile zu großen Teilen oder voll auf die vegane / vegetarische Ernährung umgestiegen sind – weil es schmeckt! Sie reden in ihren Artikeln immer wieder von Verzicht – für mich war und ist es eine Bereicherung. Es eröffnen sich ganz neue kulinarische Horizinte, man lernt neue Zutaten kennen, experimentiert bei der Zubereitung von Speisen auch mal mit unbekannten Dingen. Das hat für mich nichts mit Verboten zu tun, sondern ganz im Gegenteil: Mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Das heißt nicht, dass man automatisch alles toll findet, was angepriesen wird. Es ist doch ähnlich wie in der Mode-Industrie: Ich finde nicht jeden Trend schön und manche Dinge stehen mir eben einfach nicht. Beim Essen ist es nichts anderes – ich finde Matcha-Tee wiederlich und Goji-Beeren erinnern mich optisch an Mäusekot. Und die Mandarinen-Torte von Attila Hildmann mit Agar Agar schmeckt, als sei sie in einen Eimer Fisch gefallen.
Womit wir bei den von Ihnen stark kritisierten „Gurus“ wären. Nico Richter kenne ich nicht einmal und Attila Hildmann finde auch ich eher unsympathisch. Mich interessiert aber auch ehrlich gesagt nicht, wie viel Geld der Mann verdient und ob er dieses Geld wiederum für einen Porsche ausgibt – ich hätte mir eher einen Mustang zugelegt. Attila Hildmanns „Vegan for fun“ war damals vor knapp 6 Jahren das erste Kochbuch, dass mir gezeigt hat, dass die vegane, weizenfreie und zuckerfreie Küche nicht zwangsläufig ein geschmackliches Brachland ist. Seine Rezepte waren toll, lecker und meistens relativ einfach. Sie waren kreativ und abwechslungsreich und vor allem seine Süßspeisen haben mich im siebten Himmel schweben lassen. Also nein – ich kann nicht bestätigen, dass „Köche nicht mehr für Geschmack und Lust zuständig sind und zu Gesundheitsberatern und Heilern werden.“ Ich finde sogar, dass die „Gurus“ der derzeitigen Ernährungstrends ganz genau dafür zuständig sind! Es ist sicherlich Ansichtssache, aber ein paniertes und frittiertes Stück Schnitzel mit Pommes aus der Friteuse stinkt nunmal leider gegen einen Beef-Burger (oder auch Tofu) mit Rucola, Avocado, Mango-Chutney und Tomaten ab.
Auch an der 30-Tage-Challenge kann ich nichts schlechtes finden: Es ist ein Ansporn, etwas neues auszuprobieren, woran man Spaß haben könnte und dass einem womöglich – „ganz schlimm“ – sogar noch gut tut. Mit der viel kritisierten „Selbstoptimierung“ hat das für mich wenig zu tun. Bei all dem Müll, den wir in unserem Leben optimieren – unseren Style, unseren Haarschnitt, unsere Handys, Tablets, Gaming- und Sound-Systeme, unsere Autos, Wohnungen und unsere Geldanlagen – wieso himmelhergott sollte ich da nicht meine Gesundheit optimieren wollen? Um vielleicht etwas mehr von der optimierten Geldanlage zu haben, weil ich sie nicht in Medikamente, Operationen und weitere zusätzliche Versicherungen zu investieren muss. Wir nehmen Medikamente ein, obwohl deren Wirksamkeit nicht hundertprozentig bewiesen ist. Schlimmer noch: wir schlucken Pillen, deren Nebenwirkungen wir nur zu gut kennen und die deutlich auf dem Beipackzettel abegdruckt sind. Jeden Tag gehen die meisten Menschen damit ein Risiko ein, ihrer Gesundheit massiv zu schaden. Wenn ich mich dazu entschließe, bestimmte Nahrungsmittel wegzulassen und zu schauen, ob es meinem Körper gut tut, ob er eventuell die Kraft dazu entwickeln kann, sich wieder selbst zu heilen – wieso sollte ich es dann nicht tun? Ich schade meinem Körper damit weitaus weniger, als Medikamente zu nehmen, die Symptome meist nur unterdrücken, statt sie zu heilen. Und tatsächlich glaube ich nicht, wie Frau Barlösius, dass wir dicke Kinder belügen, wenn wir ihnen suggerieren, dass sie bessere Chancen haben und erfolgreicher wären, wenn sie abnehmen würden. Denn ums Abnehmen selbst geht es hier doch nicht – durchs Dünn sein alleine hat noch niemand einen Nobelpreis verliehen bekommen. So hart diese Theorie klingen mag, aber wenn diese „dicken Kinder aus stark benachteiligten Familien“ beispielsweise eine 30-Tage-Challenge machen würden, ginge es hauptsächlich darum, dranzubleiben, Ehrgeiz zu entwickeln, ein gesetztes Ziel zu erreichen und fokussiert zu bleiben. Vielleicht täusche ich mich da, aber diese Fähigkeiten kennenzulernen und zu entwickeln, könnte den Kindern auch in Bezug auf Schule und Ausbildung von Nutzen sein.
Was ich interessant finde ist, dass es ebenfalls zu stören scheint, dass mit der neuen Esskultur auch eine neue Welle an Selbstdartsellungsmöglichkeiten aufgekommen ist. Sie haben schon Recht: „Was wir wann essen, wo wir was essen und mit wem wir uns treffen“ scheint heute wichtiger denn je zu sein. So wichtig, dass wir es auf Facebook und Instagram mit der Welt teilen wollen – wobei man dort auch Katzenvideos für unverzichtbares Wissen hält. Wir machen Fotos von unseren Bagels und den Freunden, die uns mit einer Weißweinschorle gegenübersitzen und wir sind so cool, weil wir hier essen und dafür 45 Minuten angestanden haben, weil das mittlerweile auch jeder andere tut. Aber dass wir das für mitteilungswürdig halten und nach Aussen tragen hat wenig mit dem Essen selbst zu tun und auch nicht damit, dass wir unsere Persönlichkeit über das Essen definieren, sondern mit der Selbstdarstellung an sich, die heute wichtiger als alles andere zu sein scheint. Es ist eben nicht nur der Bagel, der gepostet wird. Es ist der Schnappschuss von dem voll tollen Pulli eines lokalen Handmade-Labels den wir uns gerade gekauft haben, von dem Kaffee den wir gerade von einem Barista in einer Rösterei serviert bekommen, von dem Konzert auf dem wir gerade sind, das Kino in dem wir gerade hocken, von dem Festival auf das wir fahren, der DVD die wir uns gekauft haben, dem niedlichen Blick unseres Kindes oder wahlweise Hundes und wenn wir mal nicht unterwegs sind, ist auch ein Bild unserer Füße vor dem Fernseher sehenswert. Die Leute ändern alle paar Tage ihr WhatsApp-Profilbild, als wollten sie damit unter Beweis stellen, wie viele Facetten sie doch haben. Man könnte ja fälschlicherweise für langweilig gehalten werden. Und dass wir lieber in dem Restaurant mit den abgewetzeten Stühlen, den Holzbrettchen und den losen Glühbirnen essen, als im Frenchaiser-Laden, liegt doch eine Entwicklung zugrunde, die sich schon seit langem abzeichnet: Wir vermissen alte Werte. Wir sehnen uns bei all der Digitalisierung und der glattgebügelten Selbstdarstellung nach etwas „handfestem“, etwas echtem. Und wenn es eben die Weckgläser und Retro-Espressomaschinen sind – die sind doch schön, wen kümmerts? Dass in einer Umfrage „Mit Freunden kochen“ ganz oben steht, finde ich alles andere als bedauerns- sondern begrüßenswert. Auch hier haben wir wieder die Sehnsucht nach dem Echten: Mit realen Menschen gemeinsam in einer Küche stehen, schnibbeln, brutzeln, reden, lachen und trinken, den Tisch decken und essen ist doch eine ganz wunderbare, soziale Erfahrung, die ich jederzeit einem Besuch in einem Restaurant vorziehen würde. Dass das gemeinsame Kochen noch vor dem Konzert, dem Kino oder dem Buch steht, empfinde ich als die logische Konsequenz und Sehnsucht einer Generation, die trotz, oder gerade wegen, einer Fülle an sozialen Netzwerken verlernt hat, zwischenmenschlich zu kommunizieren.
Eine Ernährung, die so viele positive und erstrebenswerte Veränderungen in der Denkweise und im erlebten Bewusstsein des Menschen über sich, seine Mitmenschen, Tier und Natur mit sich bringt, kann für mich kein Schritt in eine falsche Richtung sein. Es ist nicht das Essen, was wir bedenklich finden sollten, sondern was der Mensch daraus macht. – Anne Threin


“Es wäre schon viel gewonnen, wenn etwa die Bauern in Afrika überhaupt eine Chance hätten, mit den Bauern in Europa in einen ehrlichen Wettbewerb zu treten – wir also unsere Märkte nicht abschotten würden.”
Dieses Klischee existiert in der ZEIT schon seit Helmut Schmidts Zeiten und ist dadurch nicht wahrer geworden. Können Sie mir bitte sagen, welche Art landwirtschaftlicher Produkte miteinander konkurrieren sollen – Erdnüsse mit Kartoffeln, Kakao mit Erdbeeren? Und welche Märkte werden wie abgeschottet? Meines Wissens genießen fast alle Länder Schwarzafrikas für ihre Exporte in die EU Zollfreiheit.
Weiter schreiben Sie:
“… und es wäre nicht erlaubt, fremde Länder zu destabilisieren, um an Bodenschätze zu gelangen, wie es in den vergangenen Jahrzehnten in den ehemaligen westlichen Kolonien in Afrika, Asien und Lateinamerika so häufig geschehen war.”
Können Sie mir bitte Beispiele nennen, wo und wann europäische Länder afrikanische destabilisiert haben zwecks Ausbeutung von Bodenschätzen? – Klaus Haack


Zu Leitartikel: „Was darf ich noch essen?“
Fraglos hat die Ernährungsforschung eine kolossale Fehlleistung hingelegt und trägt Mitschuld an der Ausbreitung von Übergewicht und den Folgen, wie Diabetes. Zahlreiche Wissenschaftler erheben ihre Stimme und weisen darauf hin, dass mit Beobachtungsstudien keine Ernährungsratschläge zu begründen sind. Auch dieser ZEIT- Artikel unterliegt einer fatalen Wissenschafts-“Gläubigkeit“.
Der Konflikt spiegelt sich in renommierten Wissenschaftsjournalen wieder. Gegen öffentliche Proteste hat der US-Kongress althergebrachte “Dietary Guidelines“ für weitere fünf Jahre abgesegnet. Die Kritik daran: kürzere hochwertige Studien über kohlenhydratreduzierte Ernährungsformen wurden nicht in die Bewertung einbezogen. Mit Zucker und Süßstoffen angereicherte Lebensmittel werden immer noch akzeptiert. Nach Ansicht moderner Forschung sind diese beschlossenen Leitlinien Ausgangspunkt der Epidemie des Übergewichts und den explodierenden Kosten für das Gesundheitssystem.
Die Abgeordneten des US-Kongresses sind sich des Problems der Fehlernährung bewusst. Sie machen eine Million $ locker, um in Laufe dieses Jahres die Frage zu klären, ob die Grundlagen der Ernährungsleitlinien eine wissenschaftliche Evidenz besitzen.
Unsere Ernährung ist durch ein Übermaß an verarbeiteten Kohlenhydraten aus dem Lot geraten. Low Carb ist nichts anderes als die Korrektur dieser Fehlentwicklung. Ernährungsstudien auf hohem Niveau liefern dazu die Grundlagen und haben nichts mit „Ersatzreligion“ zu tun. – Robert Schönauer


In Kenntnis der aktuellen Kriegshandlungen in Syrien ist mir ein Bedürfnis die folgenden Anmerkungen zu Ihrem Artikel zu Papier zu bringen:
Da empfängt also der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer den ungarischen Regierungschef Viktor Orban. Statt ihm zu erklären, dass die europäische Union einer der größten Wirtschafts- und Währungsräume der Welt und kein Selbstbedienungsladen ist, in dem jeder sich nach seinem Gusto bedienen kann, erteilt er ihm vor laufender Kamera für sein Handeln in der Flüchtlichingspolitik den Ritterschlag. „Dümmer geht’s nimmer“ habe ich gedacht.
Da fliegt der Herr Seehofer mit seinem Taschenträger zum Kaffeekränzchen mit Putin nach Moskau und straft mich Lügen. Ich schäme mich für solche Politiker. – Hermann Müller


Wer zusammenhängend lesen und zuhören kann, kommt an der Wahrheit nicht vorbei: Zahlreiche große Medien haben in der Flüchtlingskrise von Beginn an Position bezogen. Ihre Berichterstattung war getragen von der Befürwortung der angeblich alternativlosen, angeblich menschlichen Politik der deutschen Kanzlerin. Sie war durchsetzt von der Abwehr anderer, auch vernünftiger Argumente, indem man diese sogleich als rassistisch, fremdenfeindlich, neonazistisch gebrandmarkt hat. Sie war gekennzeichnet durch eine Zensur von Inhalten, welche dem politischen Ziel entgegenstehen könnte. Und über weite Strecken gelten diese Verhaltensprämissen bis heute.
Die Beteuerungen von Chefredakteuren, sie hätten objektiv berichtet, werden das Gefühl vieler Menschen nicht ändern können. Die Medienleute übersehen die Tatsache, dass aktive Medienkonsumenten heute weit über den Tellerrand hinausblicken können und nicht mehr auf heimische Medien alleine angewiesen sind. Und sie übersehen die Tatsache, dass alle ihre Beiträge auch im Nachhinein jederzeit im Internet abrufbar sind.2015 haben viele Medien, insbesondere aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich, ihre Glaubwürdigkeit in breiten Bevölkerungskreisen verspielt. Mehr noch: Sie haben jene Entwicklung gefördert, unter der immer mehr Bürger p e r s ö n l i c h zu leiden haben werden, bis hin zum Ende Europas und zum Ende des Friedens in unseren Ländern.
Die Chefredakteure würden gut daran tun, ihr Verhalten zu hinterfragen und die Schuld für den Verlust der Glaubwürdigkeit ihrer Medien nicht beim Medienkonsumenten zu suchen, sondern bei sich selbst. – Christine Schadenhofer


Entweder haben die Autoren schlecht recherchiert oder wurden von der Milch- und Fleischindustrie dafür bezahlt. Den im Artikel dargelegten Widerspruch zwischen den Argumenten der Paläo- und der veganen Ernährung hat Dr.Rüdiger Dahlke in seiner jüngsten Publikation dezidiert aufgelöst und eine entsprechende Synthese daraus abgeleitet. Schade, dass Dahlke überhaupt keine Erwähnung findet. Er ist Arzt und Mediziner (was beileibe nicht dasselbe ist), der internationale Studien in beachtlichem Umfang ausgewertet hat, und wäre somit ein deutlich geeigneter Gesprächspartner gewesen als die beiden Lifestyle-Päpste Hildmann und Richter, deren Seriosität sie durchaus zu Recht hinterfragen. Auch dass in Berlin in April zum dritten Mal die VegMed stattfindet, ein jährlicher wachsender internationaler wissenschaftlicher Kongress zur vegan-vegetarischen Ernährung, scheint Ihnen bei der Recherche entgangen zu sein. Das Thema ist längst nicht mehr nur Lifestyle, sondern in der Medizin angekommen. Schade und beschämend für Ihr renommiertes Blatt, dass hier auf so plumpe Art und Weise der Milch- und Fleischmafia in die Hände gespielt wird. – Niels Krüger


Politiker und auch Umweltschützer wollen die Energiekrise mit dem Elektroauto meistern. Die Kanzlerin will bis zum Jahre 2020 eine Millionen Elektroautos fördern. Die Autoindustrie hofft auf neuen Absatz. Ist dies der richtige Weg ? Ich habe Bedenken. Den Strom, den die E.- Autobesitzer abends zu Hause tanken werden, wird noch lange Zeit kein regenerative Energie sein. Die Elektroautofahrer werden/müssen auch in ungünstigen Zeiten Strom tanken, wenn nur wenig Strom aus erneuerbarer Energie zur Verfügung steht und das E.- Netz stark belastet ist. Dieser Zustand wird noch lange bestehen.
Die Nachfrage nach Strom wird stark steigen. Die Stromnetze werden stark belastet. Wir müssen bedenken, wenn wir eine Kilowattstunde Strom aus unserer Steckdose ziehen, muß das Kraftwerk dafür drei Kilowattstunden aufbringen. Sollten wir nicht erst einmal versuchen, den heutigen Strombedarf mit erneuerbarer Energie zu decken und das letzte Atom- und Kohlekraftwerk abschalten, anstatt Kohle, Öl und Gas mit schlechtem Wirkungsgrad zu verstromen? Ich bin sicher, daß die Zeit für E.- Autos noch nicht reif ist. Das Umfeld stimmt noch nicht. Wie will man verhindern, daß Strom getankt wird der aus den Energieträgern Atom, Kohle oder Öl stammt? Wie will man verhindern, daß in ungünstigen Zeiten die Autos betankt werden und dadurch die Stabilität in den E.- Netzen gefährdet wird?
Niemand will die neuen geplanten Hochspannungsleitung in seiner Nähe haben. Die Proteste werden nicht enden. Aus meiner Sicht müssen wir unseren Stromverbrauch in den Stromnetzen unbedingt senken, um sie vor dem Kollaps zu bewahren. Aber darauf wartet nur die Atomindustrie, um dann wieder durchzustarten. Die Energiewende ist möglich, aber bitte auf dem richtigen Weg. Auch eine ungefärbte Aufklärung zu diesem Thema in der Bevölkerung erscheint mir dringend notwendig. – Gerhard Ködding


Das Deutsche Bank Management gab bekannt: Wir wollen jetzt mal ’ne Runde „ehrlicher bilanzieren“ und weisen vorerst für das Geschäftsjahr 2015 einen vorläufigen Rekordverlust von 6.7 Milliarden Euro aus – Fortsetzung folgt. Als ehemaliger Bevollmächtigter der Regionalverbände Bremen und Weser-Ems im Bundesvervband der Bilanzbuchhalter e. V. (BVBB), Bonn, habe ich für unsere Berufskollegen für das strukturschwache Norddeutschland ein fachspezifisches Fortbildungsprogramm entwickelt, geplant, organisiert und durchgeführt. Die Fortbildungsseminare fanden bundesweite Beachtung und hätten auch Bankern nicht geschadet! Dr. Klaus Jörg Fiedler, seinerzeit stellvertretender Schulleiter der Deutschen Angestelltenakademie (DAA) in Düsseldorf und 1. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Instituts des BVBB e. V. (WIB), Bonn, referierte in Bremen zum oftmals nachgefragten Thema „Jahresabschlussanalyse“. In der Ausbildung zur Bilanzbuchhalterprüfung vor den IHKen spricht man hier von der Vorbereitung auf das „Bankengespräch“ bezüglich der eigenen Unternehmenszahlen (Anmerkung: gemeint sind Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechung). Bemerkenswert war die Feststellung von Dr. Klaus Jörg Fiedler, dass manche „Lageberichte“ (Anmerkung: Anhang zum Jahresabschluss mit einem Ausblick in die Zukunft des Unternehmens = also eine Prognose) von Unternehmen den tatsächlichen IST-Zustand eher verschleiern als für Aktionäre und Gläubiger des Unternehmens „realistisch offenlegen“. Ähnlich scheint es bei der Deutschen Bank zu sein. Sarah Wagenknechts Feststellung, wegen „fehlender Kontrollen“ sei die Bundesregierung mitverantwortlich, dass die DB-Führung zur „zwielichtigen Zockerbude“ verkommen ist. Wer Rückstellungen in über 1.000 Rechtsstreitigkeiten, von der Manipulation der Zinssätze bis zur Steuerhinterziehung bilden muss, den darf man/frau wohl kaum als „seriösen Banker“ bezeichnen, oder? Welche persönlichen Konsequenzen wird DB-Chef John Cryan ziehen? Verzichten er und seine Vorstandskollegen freiwillig auf 50 % ihrer Vergütungen? Man kann nicht immer nur von den eigenen DB-Beschäftigten Opfer für das völlige Managementversagen verlangen! Das sind unbequeme Wahrheiten, die auch mal deutlich in Richtung DB-Management ausgesprochen werden müssen. Übrigens: Steuerhinterziehung ist eine der schlimmsten Straftaten, die ein Steuerbürger seinem Land beziehungsweise Bundesland antun kann. Steuerhinterzieher leisten bewusst nicht ihren fälligen Steuerobolus. Sie nehmen allerdings alle Steuervergünstigungen und -verkürzungen für sich in Anspruch.
Resümee: Schon der alte Lenin hat gesagt: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Insofern sollten da die einzelnen Bundestagsabgeordneten und die einzelnen Landtagsabgeordneten aller Bundesländer dafür Rechnung tragen, dass das Personal in den Ermittlungsbehörden entsprechend aufgestockt wird, damit für eine geordnete Rechtspflege Sorge getragen wird. – Klaus Jürgen Lewin


Als Zeit-Leser schätze ich die Artikel von Sabine Rückert. Beim Lesen der ersten Zeilen ihres explizit an Frauen gerichteten Textes jedoch überkam mich sogleich der Gedanke: „Oje, nicht schon wieder so ein einseitig feministischer, männerverachtender Schmarrn!“ Trotz des ersten ablehnenden Eindrucks las ich weiter und musste feststellen, dass sich die den Frauen augenöffnenden Punkte durchaus auch Männer ansprechen. Vor allem für jene eman[n]zipierten Männer, die trotz Niveau und selbstverständlich hausmännischer Fähigkeiten keine ebenbürtigen und klugen, aufgeklärten Frauen finden. Die sich stattdessen wundern über jene bemerkenswerten Frauen, welche – entgegen jeglicher menschlicher Logik – mit irgendwelchen offensichtlich idiotischen oder gewaltbereiten Männern zusammen sind und bleiben. Oder Frauen, die aus Entscheidungsfehlern bei der Partnerwahl nicht lernen und diese selbstverursachten Fehler zu allem Überfluss verallgemeinernd allen anderen guten Männer anlasten.
Sabine Rückert ist im Gegensatz zu vielen ihrer Geschlechtsgenossinnen wirklich emanzipert. Ihre Postulate sind gerade auch von emannzipierten Männern nachvollziehbar, bei denen das seit Jahrzehnten unerklärlich einfältige Verhalten vieler Frauen nur Kopfschütteln verursacht. Durch den gesellschaftlich revolutionierenden Feminismus haben viele moderne Männer selbstbestimmt und selbstverantwortungsvoll den Frauen zugearbeitet. Doch gerade diese männliche Entwicklung ist es dann, die Frauen dem Mann von heute häufig als „Verweichlichung“ und „Unmännlichkeit“ vorwerfen und lieber wieder zum archetypischen Macho greifen lassen.
Viele unaufgeklärte Frauen von heute machen sich den meisten Druck selbst, indem sie unzählige Möglichkeiten des modernen Feminismus nicht nutzen und ins althergebrachte Muster der triebgesteuerten, ihren biologischen Auftrag erfüllenden Frau fallen. In unserer Werte- und Kulturgesellschaft sucht sich meist die nicht weniger mächtige Frau ihren Partner aus – aller noch verbliebenen Privilegien der Männer wie Geld und Macht zum Trotz. Wenn sich dieser Partner im Nachhinein aufgrund zu oberflächlicher Auswahlkriterien der Frau als Niete herausstellt, sollte sie sich das selbstverantwortungsvoll in die Schuhe schieben und nicht den guten Männern, die sich stets bemühen und doch selten eine Chance bekommen. Erst wenn die ach so emanzipierten Frauen die Vorteile eines allen zu Gute kommenden Feminismus sinnvoll und nachvollziehbar nutzen, wird das auch den Männern die Augen öffnen, die aus patriarchalisch geprägten Ländern zu uns kommen. – Christoph Schwalb


Warum zur jetzigen Zeit der Besuch eines bayerischen Landespolitikers in Moskau, der eigentlich zu intelligent ist, um Pragmatismus mit Devotion zu verwechseln?
Warum die Umarmung eines Politikers, der mit seiner rücksitslosen Syrienpolitik nicht dazu beiträgt, die Flüchtlingszahlen an den bayerischen Grenzen zu reduzieren?
Das Gegenteil ist der Fall. Wenn Horst Seehofer das „C“ in seiner Partei ehrlich meint, sollte er den Druck auf die Kanzlerin nicht mit solchen eher hilflos wirkenden Reisen versuchen zu erhöhen, sondern dazu beitragen, die Bevölkerung von der Richtigkeit der humanen Grundausrichtung unserer Kanzlerin zu überzeugen. Als verantwortungsvoller Politiker und Mensch sollteHorst Seehofer ihr bei diesem schwierigen Spagat zwischen Menschlichkeit und Möglichkeit nicht in den Rücken fallen. – Hans H. Krückemeier


Sabine Rückerts präzise Lebensregeln für die ratsuchende Frau beginnen ohne Umschweife mit der Lüge, Platon lüge. Doch weder lügt Platon noch setzt er uns Flausen in den Kopf, wie man uns glauben machen will. Vielmehr stellt der aufmerksame Leser des Symposions (Trinkgelage) schnell folgenden Sachverhalt fest: weil jeder Zecher reihum eine Rede auf den Eros halten muß, trägt auch der renommierte Komödiendichter Aristophanes den Mythos vor, wonach die Menschen als Kugeln ursprünglich voll¬kommen und mächtig waren. Doch in dieser Gestalt wurden sie den Göttern zu übermütig und wurden daher auseinandergeschnitten. Seitdem suchen die Hälften sich ewiglich, um sich nur schnell wieder zu vereinen, und sind damit so beschäftigt, daß sie keine Konkurrenz mehr für die Himmlischen sind. Platon läßt also lediglich eine Geschichte erzählen, mit der er sich im übrigen nicht einmal selber wirklich identifiziert. Ein Mythos ist dem Kenner auch niemals Lüge. Natürlich ist Eros für Platon mehr als Sex, er ist letztlich nachhaltiger Antrieb für Philosophie und Wahrheitssuche. Kein Mensch ist vollkommen, er sucht heute wie eh und je über den Mythos hinaus Gemeinschaft und Solidarität. Nur Narzißten meinen, sie seien für sich vollkommene Kugeln. Und wenn jede in eine andere Richtung rollt oder sie sich nur lose berühren – ist dann wirklich alles gut, wie die Autorin ihren Genossinnen beruhigend mit auf den Weg gibt? Jedenfalls liefert Platon, wenn überhaupt, keine einfache Betriebsanleitung für ein glückliches Frauenleben. – Diethelm Henrici


Der Leitartikel “ Der Kult ums gesunde Essen“ hat meine Meinung über die Qualität der Zeit in seinen Grundfesten erschüttert.
Die Folgen der „modernen“ Ernährung darf ich kurz in Erinnerung rufen.Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislaufprobleme etc. sind Volkskrankheiten geworden. Ein Leben ohne Medikamente die Ausnahme. Der erhöhte Konsum von Fleisch und Milchproduken hat zur Massentierhaltung mit seinen dramatischen Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt geführt. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist nur eines der Problemfelder. Zucker wurde von der AOK als Volksdroge Nummer1 eingestuft. Ein zunehmender Teil der Bevölkerung sucht nach Antworten auf die Frage nach einer gesunden Ernährung. Die große Verunsicherung der Menschen wird geschickt von der LebensmittelIndustrie und den Interessensverbänden der Produkte Milch, Zucker, Fleisch etc. für seine Zwecke in der Werbung genutzt. Die Lobbyarbeit auf der politischen Ebene sorgt für ein gutes Konsumklima. Die Zeit, anerkannt aufklärerisch und moralisch positioniert, hätte das Potential seinen Beitrag zur Aufklärung dieser Situation zu leisten. Der Zeit-Leitartikel „Der Kult ums gesunde Essen“ geht genau in die entgegengestzte Richtung. Er ist ein gelungener Beitrag zur weiteren Verunsicherung und Verharmlosung. Die Bedeutung der Ernährung für Gesundheit und Wohlbefinden hätte einen Artikel auf dem bekannten Niveau der Zeit verdient. – Wilke Lübben


Ich würde gern einen Leserbrief ‚loswerden‘ zum heutigen Leitartikel ‚Der Kult ums gesunde Essen‘ in dem Sinne: Warum so ironisch, so uneigentlich – wo das Thema volkswirtschaftlich gesehen allerhöchste Relevanz hat?? Viel mehr braucht man dazu gar nicht zu sagen. – Helga Rosenfeld


In ihrem mE löblichen Artikel in der Zeit Nr 6/16 „Was darf ich noch essen?“ wird indirekt die Empfehlung zum Fischverzehr gegeben,um den Bedarf an Omega 3 Fettsäuren zu decken. Diese Empfehlung,welche unisono von allen ErnährungsberaterInnen zu hören ist,halte ich für gefährlich. Weniger für die Verzehrer(Quecksilbergehalt in Wildfisch aus Meeren) als für die Verzehrten,den in ihrem Bestand stark gefährdeten Wildfischen aller Arten.Nur diese weisen einen entsprechenden Gehalt an Omega 3 auf,den sie durch die Aufnahme von Plankton erwerben.Fisch aus Aquakultur (Massentierhaltung!) ist diesbezüglich ungefähr so gut wie ein Schweinsschnitzel (je nach Fütterungsart). Alternativ bieten sich pflanzliche Öle an;zB Leinöl biologisch(bis zu 71% an Omega 3 Fettsäuren;Lachs 1.8%),Hanföl u.a. Umwelt und Arten schonend und wahrscheinlich insgesamt gesünder. – Martin Hurmann


Obwohl ich das neue Format „Zeit zum Entdecken“ sehr begrüße, möchte ich mich zum dieswöchigen Artikel „Ansage- Macht euch nicht klein!“ doch gerne kritisch äußern. Der Artikel entspricht in keinster Weise dem sonstigen Niveau der Zeit. Ich brauche keinen Beschützer, niemand müsse mich vervollständigen, ich solle meinen Entscheidungen mehr trauen als meinen Gefühlen… ist das ihr Ernst? Diese Lebensweisheiten hätten die Magazine im Wartezimmer meines Zahnarztes nicht anders formuliert! – Esther Then


Dass das Streben nach richtiger Ernährung zum Entstehen einer quasi religiösen Bewegung mit vielen Sekten führen konnte, ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass aus ethischen Gründen keine echte Ernährungswissenschaft existiert. Im Sinne einer exakten Naturwissenschaft müssten Tausende von Fütterungsversuchen an Menschen durchgeführt werden, durch die nicht nur der Einfluss unterschiedlicher Nahrungsmittel, sondern auch verschiedener genetischer Dispositionen erforscht werden kann. Als Ersatz dafür haben wir eine Ernährungslehre, die mit sozialwissenschaftlichen Methoden arbeitet und nur allgemeine Empfehlungen ausspricht. Da ist es nicht schwer für einen charismatischen Ernährungs-Guru zu predigen, seine Methode sei die allein selig machende. Entgegen kommt den Propheten des richtigen Essens, dass sich ein bestimmtes Publikum nach der Erlösung vom falschen Essen sehnt – sie für eine gewisse Zeitspanne im Glauben an die neueste Diät auch findet. – Armin Steinmüller


Die katholische Kirche hat es selbst in der Hand, den Missbrauch von Kindern schlagartig zu beenden, zumindestens stark zu reduzieren.
Die Kirche brauchte nur den Zölibat aufzuheben, der ohnehin nicht von Gott gegeben ist. Alle Priester im Alten Testament waren verheiratet.
Der katholische Priester ist üblicherweise ein Mann, der durch den Zölibat zeitlebens unter Druck steht. Mit dem Aufheben des Zölibates würde ein Ventil geöffnet und der Druck würde weichen.
Es würden dann sicher noch schwarze Schafe übrig bleiben, aber die findet man leider auch in der normalen Welt. Mit dem Zölibat ist es wie mit den Dogmen, von Menschen erfunden zum eigenen Machterhalt des Klerus ebenso wie die Scharia und die Hadithe. Der Film „Die Dornenvögel“ beschreibt das Problem „Zölibat“ sehr behutsam. Er zeigt aber auch, wie verlogen das System Katholische Kirche ist. – Immo Richter


Ich finde Ihren Artikel zu oben genanntem Thema sehr schwach und extrem subjektiv. Wie koennen Sie davon sprechen, dass diese Ernährungsweise gefährlich sei, nur weil ohne wissenschaftliche Grundlage? Es gibt Medikamente mit wissenschaftlicher Grundlage, die sehr viel gefährlicher sind. Kontagan wird in Brasilien immer noch verschrieben! Ich finde den Artikel so schlecht, dass ich dies auch gleich zum Anlass nehme, mein Abo nach den 13 Wochen zu kündigen. – Anne Steinbach


Erst einmal: Zustimmung! Und ein herzliches Lachen! Auch über Dinge, die heute noch Reaktionen hervorrufen wie: „So etwas spricht man als Frau doch nicht aus!“ Siehe „Kindersegen“: Wenn Frau dazu eine ablehnende Haltung kundtut, gibt es auch heute noch empörte Gesichtsausdrücke!

Wobei ich mich beim Schreiben dieser Zeilen selbst ertappe, betonen zu müssen, das diese (zustimmenden) Worte von einem Mann stammen…
Wenn ich all diese im Text beschriebenen Punkte mit der Wirklichkeit vergleiche, frage ich mich allerdings auch, ist dies das Ergebnis der mühsam erstrittenen Errungenschaften der Frauen der letzten Jahrzehnte? Als Mittdreißiger erlebe ich in meiner Generation oftmals noch, das Begegnung und ein Miteinander Frau / Mann auf Augenhöhe in den verschiedensten Lebensbereichen nicht stattfindet… Die tradierten Lebensentwürfe der Elterngeneration werden weitergelebt! Was daraus folgt ist meist Frustration…
Ich erinnerte mich beim Lesen in diesem Zusammenhang an die hier vor einem Jahr (ZEIT 9/2015) vorgestellte britische Feministin Laurie Penny und ihre Ernüchterungen: „…dass Männer nicht von Frauen beeindruckt werden wollen. Die wollen, das du von ihnen beeindruckt bist!“
Die alten Rollen leben (vorerst?) weiter… – Bernd Frömberg


Warum sollte es nicht möglich sein, auch Arabisch als Fremdsprache in der Schule zu lernen? Warum nicht auch Türkisch? Es wäre ein guter Beitrag zu einem Abbau von Parallelgesellschaften. Aber auch wirtschaftlich wären Arabischkenntnisse bestimmt kein Nachteil. Ich lehne es aber strikt ab, Arabisch als Pflichtfach einzuführen! Denn dies wäre am Ende ein falsches Signal, nämlich das einer Verbeugung vor dem arabischen Islam, von dem es oft heißt, dass er radikale Elemente vertritt (u.a. den sich die IS-Terroristen auf ihre Fahnen geschrieben haben). Mich stört in diesen ganzen Diskussionen über die Frage der Moscheen in Deutschland, dass nie im Gegenzug von der Politik und den Medien auch der Bau von Kirchen in muslimischen Ländern gefordert wird!Religionsfreiheit und Toleranz funktionieren nur, wenn es auf beiden Seiten gefordert und praktiziert wird!
Sehr geehrte Damen und Herren!Ich bin sehr für Toleranz und Offenheit. Wo aber Regeln verletzt werden, muss es auch möglich sein, sich dagegen zu wehren. Das ist in jedem anderen Einwanderungsland so – nur in Deutschland tun wir uns schwer. Wer sich nicht traut, auch mal auszusprechen, was in anderen Ländern offen gefordert wird, nämlich Anpassung und die Bereitschaft, andere Sitten anzuerkennen, fördert indirekt und ungewollt den Rechtsradikalismus, den ich hier nicht erleben will.Die Forderung, Arabisch als Pflichtfach einzufordern, ist weniger sachlich begründet, als vielmehr ein Ausdruck übertriebener Anbiederei.Es gibt viele Migranten, die uns Deutsche mittlerweile verachten, und ich kann dies mittlerweile irgendwie auch ein wenig verstehen. – Hildegard Jansen


Warum sprechen Sie auf diese Überschrift folgend provozierend von “gepfuscht“ ! Pfuschen meint liederlich arbeiten. Fehler machen wir alle, deshalb sind wir aber beileibe noch keine Pfuscher. Warum flacht das Sprachniveau “Der Zeit“ oft auch an anderer Stelle häufig so merkbar ab! – Helmut Bode


Die Titelgeschichte „Was darf ich noch essen“ machte mich wütend. Ich habe nichts gegen die Aussage, dass man es mit der strikten gesunden Ernährung nicht übertreiben und sich auch einmal etwas gönnen sollte. (Zweifelt der Artikel tatsächlich an der Tatsache, dass Übergewicht ungesund ist?!) Aber die Gleichstellung des veganen Ernährungsstils mit einer Art „religiöser Askese“ spielt den Leuten, die verzweifelt nach Argumenten gegen die „verrückten Veganer“ zur Rechtfertigung ihres eigenen schlechten Konsumverhaltens suchen, direkt in die Hände. Man könnte sich natürlich „gar keine Gedanken machen“, so wie Eva Barlösius es für angemessen hält. Würden alle Menschen so denken, wäre sie heutzutage allerdings keine Soziologin, sondern säße zu Hause und würde vielleicht noch ihre Haussklaven herumkommandieren. Da folge ich doch lieber einem „neuen Gott“, der mich lehrt, dass das Verlangen nach „Rausch, Lust und Gelage“ nicht die Massenmorde an anderen Lebewesen rechtfertigt.
Diese ausschließlich negative und äußerst einseitige Darstellung eines „Trends“, der so viel Gutes für die Welt bringen könnte, widert mich an.
Manche Menschen greifen zu Sojamilch gerade weil sie sich NICHT anderen Lebewesen überlegen fühlen. Und Sushi wird doch tatsächlich auch aus einem einfachen Grund gegessen: weil es schmeckt. – Charlotte Maurer


„Endlich“, mal wieder ein Thema über besseres und gesünderes Essen . Essen und auch Trinken ist ja letzten Endes der Treibstoff zum Leben und trägt auch noch zur Steigerung der Lebensqualität bei. In diesem Artikel geht es jedoch nur um das Essen. Über das Trinken werden in absehbarer Zeit die Medien und andere Gruppen parlieren und Geschäfte machen. Ich weiß nicht viele Artikel und Bücher zu „guten“ und „bösen“ Essen unter das Volk der Esser verstreut wurden, eine Unmenge. Es waren und sind immer die gleichen Leute, die im Prinzip nur ein ertragreiches Geschäftsmodell wittern und entwickeln. Ich kann es nicht glauben, dass sie bei ihren Darstellungen loyal sind. Dazu gehören die im Artikel vorgestellten „neuen Propheten“ Hildmann und Richter Es gehört nicht viel dazu, die eigentlichen Motive dieser Herrn zu erkennen. Beide, ihres Zeichens, auch noch Akademiker, haben erkannt, dass man mit “ Erfindungen“ für „des Deutschen liebstes Lebenselixier“, das Essen, Geld machen kann, als mit einer anständigen Arbeit. Das unerträglich Schlimme ist jedoch, dass viele Menschen diesen „Mist“ auch noch kaufen „verzehren“ und mehr schlimmere Nebenwirkungen als vorher davontragen. Pech gehabt, dumm gelaufen, es kommen ja neue Scharlatane und dann werden mir mal sehen.
Liebe Leut, lasst Euch den Appetit nicht verderben, esst und trinkt, solange es noch schmeckt, das Leben ist kurz und schickt diese Halunken in die Wüste. Prost Mahlzeit. – Horst Ramming


Was Frau Rückert im Laufe ihrer Biografie an Einsichten gewonnen hat, muss nicht zwangsläufig als „wahr“ gelten (auch wenn es viele Thesen in ihrer „Ansage“ gibt, die ich durchaus unterschreiben würde). Wer weiß allerdings, wie ihre „Wahrheiten“ heute lauten würden, wenn ihre Ehe glücklicher und ihre Karriere weniger glücklich verlaufen wäre. Mit ihren zehn „Wahrheiten“ jedenfalls baut sie bei den jungen Frauen, an die sie sich wendet, ebenso falsche Ansprüche auf, wie sie es denjenigen, die sie kritisiert, vorwirft. Nur eben umgekehrt. – Michaela Kürschner


Ihr Gespräch „Deutschen Unis fehlt es an Mut“ zur Exzellenzinitiative ist m.E. unbefriedigend. Es fehlt in dem Gespräch mit Herrn Imboden die inhaltliche Auseinandersetzung über die Aufgabe der Unis, deren allgemeiner Lage, ihre allgemeinen Finanzierung und die besondere Aufgabe von Exzellenzförderung in diesem Rahmen. Stattdessen wird ohne Begründung gebetsmühlenartig gesetzt „Exzellenz“ sei gut und müsse fortgesetzt werden und dafür sei besonders wichtig eine „starke Führung“. Das Kassieren der Graduiertenförderung wird allenfalls im Sinne des Schweinezyklus´ begründet: Markt momentan gesättigt. Für Herren wie Imboden ist scheint´s ausgemacht, dass die Universität im Sinne der „universitas“ überlebt sei, dass Unis sich zu spezialisieren haben, dass sie mit ihrem Forschungsprofil der Industrie zu dienen haben und dass Lehre schon so nebenbei mitläuft. Sehr fraglich scheint mir wie die Wissenschaftsminister darauf kamen, ausgerechnet einen 72jährigen Physiker aus der Schweiz mitder Aufgabe der Evaluation zu betreuen. Wie viele Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaftler oder Sozialpolitiker oder –arbeiter, Frauen, Bauern, Flüchtlinge in der „Imboden-Kommission“ vertreten waren, wird nicht verraten. – Artikel und Gutachten offenbaren ein mechanisches Weltbild, das die soziale und ökologische Not auf dieser Welt sowie sämtliche Konflikte, Kriege, Fliehenden, den Zerfall unserer Demokratien etc. usf. ausblendet. Mit gutem Journalismus hat Derartiges ebenso wenig zu tun wie mit gediegener Wissenschaft. – Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen


Kühe werden nur noch 3 statt 30 Jahre alt. Mehr ist bei dem Stress nicht drin. Jeden Tag Unmengen an Milch liefern. Dafür ohne Pause im Stillmodus. Die Kälbchen werden ihr entrissen – die Milch wollen ja wir haben!
Die natürlichen Wachstumshormone in der Milch sind für Kälbchen gemacht, nicht für den Menschen. Ein regelmässiger Konsum lässt beim Menschen andere Dinge wachsen: Asthma, Allergien, Krebs und vieles mehr.     Die Gülle ist viel zu viel und vergiftet unsere Böden und das Trinkwasser. Der ausgeuferte Milchkonsum ist sowohl ethisch, wirtschaftlich und ökologisch ein Wahnsinn. Die Folgen des hohen Fleisch- und Zuckerkonsums sollten bekannt sein. Die ZEIT reiht sich ein in den Lobbyistenchor, richtige Ansätze wie die von Atilla Hildmann zu untergraben: seine Theorie ist gegensätzlich zu einer anderen Theorie und deshalb fragwürdig. Könnten wir auch sagen: die ZEIT schreibt was anderes als der STERN, also brauchen wir nicht mehr lesen? Ich denke eine Gegendarstellung ist angebracht! – Jan Gerd Lübben


Es gibt offenbar viele Wege, mit denen sich die Justiz Zeit erspart. Die Beschwerde eines Beklagten gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom BGH wie folgt beschieden:
„Die Beschwerde des Beklagten … wird zurückgewiesen. Von einer Begründung wird abgesehen,weil sie nicht geeignet wäre, zur Klärung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist (§ 544 Abs. 4 Satz 2, 2. Halbsatz ZPO)“
Die Begründung eines Richterspruchs damit zu begründen, dass eine Begründung ungeeignet wäre, ist zweifellos die zeitökonomischste Form der Rechtsprechung. – Dieter Rass


Sie haben sicherlich Gründe, zum Thema „Essen“ der gegenwärtig mehr als verwirrenden Aussagen eine weitere konfus machende hinzuzufügen. Haben Sie sich mal gefragt, wo denn die Ursachen liegen, daß sich viele Menschen mit ihrer Ernährung beschäftigen? Das wäre einen Artikel wert. Oder Sie veröffentlichen Berichte über Menschen, die sich durch Ernährungsumstellung selbst geheilt haben, damit besser leben u.ä. Nachdem mir kein Arzt helfen konnte oder wollte, habe ich meinen Diabetes selbst geheilt. Durch Umstellung der Ernährung.
Die grundsätzlichen Gedanken zu gesellschaftlich relevanten Themen sind aus Ihrer Zeitung verschwunden. Und das zu einem Thema, das wohl die halbe Gesellschaft tangiert. Gewichen einer beschreibenden Alltäglichkeit, für die es sich nicht lohnt, daran Gedanken zu verschwenden. Man muß es nicht einmal mehr lesen. Es macht nicht schlauer, es regt nicht zum Denken an. Zum Handeln schon gar nicht. Vertane Zeit. Da schaue ich lieber „Die Ernährungs-Docs“ im Norddeutschen Fernsehen. (Wobei mir durchaus klar ist, daß diese Sendung nicht allen gefällt und sehr wahrscheinlich bald wieder aus dem Fernsehen verschwinden wird.) Ich habe Angst um Ihre Zeitung. – G. Kleinert


Ein Beitrag von erfischender Klarheit in einer Zeit (in der guten, alten Tante ZEIT!), in der die sinnlosen Worthülsen „Obergrenze“, „Ursachenbekämpfung“, „Integration“ „Rückführung“, etc. etc. die Lufthoheit in Politik und Medien errungen haben und die Lösungsansätze suggerieren. Wer die „pull-Faktoren“ nicht eliminiert, wird, so Wefing, den Zuzug nach Deutschland nicht stoppen. Wie von einer Reuse werden die Zuwanderer zurzeit angelockt und verbleiben in ihr.
Der Staatsrechtler Isensee befindet: „Mit dem Gebietskontakt – legal oder illegal – hat er (der Flüchtling) eine deutschen Grundrechtsstatus erlangt, der eine rechtliche Hürde gegen Ausweisung und Abschiebung bildet“. Daher spricht aus all den politischen „Worthülsen“ die totale Erkenntnis. „Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los“, die Worte des hilflosen, ratlosen Zauberlehrlings, über das von ihm selbst angerichtete Unheil. Die Beseitigung der pull-Faktoren, die grenzenlose Einreiseerlaubnis nämlich, verbunden mit dem beschriebenen Rechts-Erwerb auf Verbleib, ist die einzige, vernünftige, rechtsstaatliche und humane Lösung. Die Lösung der sog. „Flüchtlingskrise“, die in Wahrheit eine Krise der Politik und der Staats-Medien ist, liegt an unserer Aussengrenze, so lange, bis die europäische Aussengrenze sich bewährt. – Lutz Bauermeister


Ihr Aufsatz ist sehr i.O. jedoch leider unvollständig:
Das Teilen hat zuhause, in Deutschland anzufangen.
Unsere Steuergesetze und die aller Länder, die sog. westliche Werte nicht nur für sich reklamieren, sondern diese angeblichen Werte anderen, zumeist ärmeren, Ländern u.a. auch mit Bomben zu oktroyieren versuchen, begünstigen die bereits wohlhabenden Eliten in irrsinnigem Ausmaß. Dadurch wird unserem Staat und allen anderen Staaten das Geld für vernünftiges Handeln entzogen.
Ich bedauere, dass Sie diesen immens wichtigen Zusammenhang nicht hergestellt und diskutiert haben. – Eberhard Hirschler


Von Frauen und Männern: Auch wenn dieser Text von einer Frau in erster Linie an Frauen geschrieben wurde, möchte ich hier keine Gräben auftun. Wenn Platon, wie Sabine Rückert in ihrem Text „Macht euch nicht klein!“ schreibt, den Menschen die Flause in den Kopf gesetzt hat, dass sie nur ganz werden können, wenn sie ihren verlorengegangenen zweiten Teil finden, so steckt in diesem Bild auch der Appell: Tut euch zusammen, ihr habt ein gemeinsames Ziel, das ihr letztlich nur gemeinsam erreichen könnt.
Jeder Mensch sollte sich natürlich – frei nach Shel Silversteins herzerwärmender Geschichte vom „Missing Piece“ – als Ganzes fühlen und sein Glück nicht davon abhängig machen, ob er nun das passgenau „fehlende Stück“ findet. In Platons Bild hingegen steckt aber auch: ihr seid eigentlich eins, ihr Männer und Frauen, und jeder von euch bringt besondere Qualitäten mit, die der andere in dieser Form nicht hat. Frauen und Männer sind nämlich nicht gleich – auch wenn sie unbestritten die gleichen Rechte haben sollten. Im Zuge der Gleichberechtigung wird dieser erste Aspekt gerne aus den Augen verloren, Frauen beginnen, sich wie Männer zu verhalten. Dabei gehen die uns ureigenen Qualitäten, unsere Weiblichkeit, verloren, die die Welt, die Männer und wir selbst brauchen. Allen sollte daran gelegen sein, uns Frauen darin zu unterstützen, unser Weiblichkeit wiederzuentdecken und unser Licht wieder zum Scheinen zu bringen. Auch ihr Männer werdet davon profitieren.

Frauen und die Liebe: Das Happy-End am Ende von Liebesgeschichten ist ein Mythos. Aber Mythen haben die Menschheit schon immer fasziniert. Wir lauschen Geschichten über das versunkene Atlantis, sind fasziniert von König Artus oder halten am Versprechen des „American Dream“ fest. Wir wissen, dass Mythen Wunschbilder sind, die eine besondere Faszination auf uns ausüben, weil sie Bilder unserer Sehnsucht sind. Eine Sehnsucht nach einem Idealzustand, der vermutlich nie erreicht werden kann.
Dennoch gibt es auch Wünsche und Sehnsüchte, die nicht überzogen sind. Und es ist vollkommen in Ordnung, dieser Sehnsucht nachzuspüren und sich nicht mit Geringerem zufrieden zu geben. Ein Beispiel dafür ist der Wunsch vieler Frauen, von ihrem Partner als Geschenk angesehen werden, nicht als Bedrohung. Auf den ersten Blick mag sich dieser Wunsch merkwürdig anhören, aber in wie vielen Partnerschaften steckten und stecken Frauen zurück und verleugnen ihre Bedürfnisse, weil sie Angst haben, „zu viel“ für ihren Partner zu sein. Der Mann signalisiert, dass er sich in seiner Freiheit bedroht fühlt, wenn sie zu viel fordert, wenn ihre Liebe für ihn zu tief, die Beziehung. – Bettina Gießler


Eine Anmerkung zu „Wahnsinn, Frau Petry“. Sich auf die von Ihnen gewählte Art anzunähern, die abstruse Forderung der Petry ins Abseits zu stellen, gefiel mir auf den ersten Blick. Beim zweiten Lesen fiel mir auf, dass lediglich Herr Gellert mitteilt: „…ich habe mich aber auch nicht gewehrt.“ Meines Wissens waren Wehrpflichtige in der DDR nicht gezwungen, an der Grenze zu West ihrer Wehrpflicht zu entsprechen. Ein Nein zum Dienst an dieser Grenze war nicht verboten; vieleicht hätte der Nein-Sager danach die manchmal willkürlich repressive Art der Obrigkeit zu spüren bekommen – es hätte im weiteren Leben an einigen Stellen sehr unangenehm „geholpert“. Fazit aber: der Grenzsoldat wäre immer Täter geworden und nicht Opfer. – Dieter Tandler


Ihre Autorin Sabine Rückert ist nicht nur intelligent , sie ist für ihr Alter auch Weise, das ist für ihr Alter eine Ausnahme. Ich mag solche Frauen. In einem Punkt (Absatz 8) muß ich ihr widersprechen, aber dann habe ich den Absatz nochmals nicht quer sondern akkurat gelesen. Kinder sollten zum Leben gehören , wie das Salz in der Suppe. Sie sollte nachlegen……
Wir haben selbst 3 Kinder und eine zeitlang ein Pflegekind versorgt und sehr lieb gewonnen. Die Belastung ist schon erheblich, aber die Freude überwog allemal. Meine Frau, Goldschmiedin, durch ihre Selbständigkeit konnte sie das ganz gut Händeln. Ich habe wenig dazu beigetragen. Durch meine vielen Auslandsaufenthalte konnte ich nur bedingt helfen. Meine Frau (heute leider geschieden) waren uns über eine Familiengründung einig. Das war für uns beide – besonders im nach hinein – die beste Entscheidung unseres Lebens.
Was ich damals teilweise versäumt habe hole ich heute nach.
Durch unsere Kinder sind wir beide jung geblieben und immer noch im Familienbund vereint. Ich behaupte ohnehin: Eine Gesellschaft ohne Familien ist eine Gesellschaft ohne Zukunft!
Das habe ich der Politik mehrmals vorgeworfen. Sie bekommen stereotypisch immer die gleiche Antwort: „Die Zeiten haben sich halt geändert.“
Ich ergänze Ihren Beitrag, mit einem kurzen Blick auf die Ursachen.
Ich habe in Ihrer Ausgabe Nr. 5 einen Beitrag der Kollegin Cathrin Gilbert gelesen, die sich über die Spieler im heutigen Fußballgeschäft göttlich ausgelassen hat. Eine Kostprobe: „Gestandene Männer veralbern innerhalb weniger Tage, bis zur hoch ansteckenden Vebal-Verblödung. Äußerliche Merkmale: spontane Rückfälle in psychologisch auffällige, kindliche Verhaltensmuster .Die gepamperten Prorfis übernachten heute in Luxusherbergen……“ Das trifft in irgendeiner Form fast auf die heutige Gesellschaft zu. Die Männer seien aufgrund einer verweichlichten Erziehung zur falschen Toleranz hoffnungslos degeneriert – schreibt Ihr Kollege Adam Soboczynski.
Die Zustände in Köln, wären so in keinem anderen Land passiert. Früher hätten die Männer auch bei uns Kante gezeigt. Ich spreche auch aus eigener Erfahrung. Die Frauenquote passt zu Ihrem Beitrag. Für mich ist das eine dämliche Forderung. Die jungen Mädchen und auch ältere Frauen beschäftigen sich fast nur noch mit ihrem Körper, das Gehirn liegt im Dauerschlaf. Das Heil der Verblödung wird im Fernsehen gesucht. Dort scheint man auch gut aufgehoben zu sein. Die Fernsehmacher unterstützen diesen Trend. Chancen haben aber nur Frauen mit den richtigen Körperformen. Deswegen erzielen die Schönheitschirurgen Traumumsätze. Schon junge Mädchen stürmen diese Häuser und lassen an sich herum schnipseln bis es fürs Fernsehen reicht oder für eine Heirat mit einen verweichlichten, gut aussehenden Mann. Auch immer mehr Männer legen sich heute unters Messer.
Das alles sind Minderwertigkeitskomplexe in einem Ausmaß, die kaum noch zu topen sind. Die Primitivität schreitet weiter fort.
Der Grundstein dafür wird schon im Kindergarten gelegt.
Um diese Missstände zu beseitigen, muss das Menschenbild vom Kopf wieder auf die Füsse gestellt werden. Die Sozial- und Erziehungswissenschaftler müssen auf den Prüfstand. Die Politik nimmt das kaum zur Kenntnis. Die Medien, bis auf wenige Ausnahmen, so wie auch Ihre Zeitung, scheint das kaum zu interessieren. Das Gegenteil ist eher der Fall, wie bereits erwähnt.
Es gibt Menschen, die dafür die Altvorderen der 68er Generation verantwortlich machen. All das beschriebene drückt sich auch in unserer Flüchtlingspolitik aus. Frau Merkel wäre besser als Nachfolgerin von Margot Kässmann aufgehoben gewesen.
Politik ist das jedenfalls nicht. – Gunter Kanuer


Ein Guru findet nur dann eine Gefolgschaft, wenn ein Bedarf nach Veränderung besteht  – dies ist bei unserer heutigen Ernährungsweise zweifellos gegeben. Unsere Lebenserwartung steigt ständig an, unsere Gesundheitserwartung hinkt gewaltig hinten nach. So darf z.B. ein Österreicher rein statistisch gesehen mit nur 58,8 gesunden Jahren rechnen.Unsere heutige Ernährungsweise, gegen die „Gurus“ wie Attila Hildmann und Nico Richter predigen, wird menschheitsgeschichtlich gesehen erst seit Millisekunden gepflegt.  Nicht Fleisch, nicht Milch, nicht Zucker, nicht Weizen, nicht Salz an sich sind das Problem, sondern ihr Anteil an unserem täglichen Speiseplan, sowie der Anteil an industriell gefertigter statt selbst zubereiteter Nahrung. Noch vor kurzer Zeit war es nicht möglich, jeden Tag, geschweige denn drei Mal am Tag Fleisch oder Wurst zu essen. Milch, Käse, Joghurt werden zwar schon seit vielen Generationen genutzt, aber nie in den Mengen, heute üblich sind, und – das gilt auch für Fleisch, Wurst und vieles andere  -nie mit dem heutigen Beiwerk an Zusatzstoffen und Rückständen, die zwar jedes für sich eine Höchstgrenze haben mögen, deren Interaktionen und Langzeitwirkungen aber rein schon wegen ihrer großen Zahl niemals wissenschaftlich erfasst werden können. Allein für die Milchproduktion vom Euter bis zum Tisch sind rund 300 Chemikalien zugelassen. Hinzu kommt ein oft sehr hoher Verarbeitungsgrad mit den entsprechenden Nährstoffverlusten und die Verarschung der Verbraucher mit Produkten wie  Tütensuppen – die z.B. als „Broccolisuppe“ für vier Personen ein winziges Röschen Broccoli enthält ( ca. 2,7g). Wenige Generationen: man braucht keine Studien um zu wissen, dass sich unser Stoffwechsel in so kurzer Zeit nicht auf diese radikal veränderte Ernährungsweise umstellen konnte. Der Stoffwechsel ist in genetischen Voraussetzungen verankert, die Gene ändern sich nicht von heut auf morgen.  Hinzu kommt das Wissen um die Massentierhaltung und um die Ausbeutung der Bevölkerung weniger entwickelter Länder bis hin zum verhungern lassen, damit unser Lebensmittelangebot für den Verbraucher billig aufrecht erhalten werden kann. In dieser Situation nimmt es nicht Wunder, dass sich viele auf die Suche nach einer besseren Ernährungsweise begeben, dass einzelne mit dieser oder jener Strategie persönliche Erfolge erzielen und diese in Büchern, Fernsehsendungen usw. weiter geben. (Und damit verdienen – bitte kein „Futterneid“!) Die Lösung liegt aber nicht darin, diese Sachlage zu beklagen und auch nicht darin,  weiterhin wahllos alles in sich hineinzustopfen, was uns die Lebensmittelindustrie auftischt.  – Mag. Heidi Reber


Die Pro-Meinung die Elektromobilität staatlich zu fördern ist lobenswert, aber wahrscheinlich genauso unrealistisch das Contra. Ich erkläre es Ihnen gerne.
Elektroautos können meines Wissens nach überhaupt nicht in der Stückzahl gebaut werden, um den Bedarf zu decken. Der Grund hiefür ist relativ einfach. Der unabdingbar notwendige Rohstoff, der nötig ist, um Elektromotoren zu bauen is unter anderem das chemische Element Neodym. Es gehört zu der Klasse der Seltenen Erden (Seltenerdoxide). Weltweit existieren meines Wissens derzeit ca. 110 Millionen Seltenerdoxide. 97 Prozent der Seltenerdmetalle stammen aus China. Laut der Zeitung „Die Welt“ (04.07.11) fand man im „allein im Ostpazifik…nach Einschätzung der Forscher potenziell gut 9000 Tonnen Erze der Seltenerdmetalle…“ Inwieweit heute weitere förderbare Vorkommen von Seltenerdoxiden existieren, müsste von Journalisten erst einmal recherchert werden. Denn wenn es keine ausreichenden Vorkommen der Seltenerdoxide gibt, würde ich mich über einen Artikel in der Zeit freuen, in dem die Idee der Subventionierung der Elektroautos ad absurdum geführt wird. So könnte indirekt bewiesen werden, dass es viel zu wenig technisches Ingenieurwissen im deutschen Bundestag gibt und so immer wieder Forderungen des „Lobbyismusses“ in der Politik Fuß fassen und umgesetzt werden, die mit Vernunft nicht viel zu tun haben. – Dipl.-Ing. Götz Lichte


Es ist erschreckend festzustellen, mit welcher gefühlsduseligen Unbedarftheit deutsche und europäische Spitzenpolitiker – allen voran Angela Merkel – die Flüchtlingskrise heraufbeschworen haben. Hätten Sie und andere Leitmedien schon früher den Migrationsforschern ähnlich deutlich Gehört verschafft wie jetzt, wären die Rechtspopulisten nicht der Rede wert gewesen und Europa stünde nicht am Rande des Ruins. Weitere Artikel von der Ausgewogenheit Ihrer „Menschlichen Grenze“ wären bestimmt nützlich zur allgemeinen Entemotionalisierung der Flüchtlingsdebatte. – Prof. Dierk Lange


Ich wollte Marc Brost und Mark Schieritz für Ihren Artikel Das große Teilen danken. Dieser Artikel erweitert den Blick zum Thema Flüchtlingsstrom. Es ist notwendig nicht nur über Kontingentierung und Solidarität auf europäische Ebene sowie die Milliardenzahlungen an die Türkei zu sprechen. Die kurzfristigen Lösungsansätze reichen nicht aus. Der angestrebte Grenzschutz auf europäischer Ebene birgt die Gefahr der Verschärfung. Wenn auf Schlepper geschossen wird und Fliehende (mit-)getroffen werden, wie ja auch in den Bombardements – von wem auch immer – die Zivilbevölkerung am meisten leidet. Die grundsätzliche Gedanken in ihrem Artikel sprechen die längerfristige Problemlösung an. Ich sehe es so, dass ohne eine fundamentale Änderung in der Wirtschafts-, Außen- und Verteidigungspolitik, werden die Ströme nicht abreißen, sonder über wieder neue Ausgangspunkte finden.
Eine jahrelang aufgebaute und ausgebaute Politik des wirtschaftlichenWachsen unter der Auflage eines Maximalprofits, braucht auch eine längere Phase des Umbaus im Sinne lebensdienlichen Wirtschaftens ( siehe Peter Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik). Ich bedaure, dass dieser Artikel nicht auf Seite 1, zumindest 2 seinen Platz gefunden hat. Es für die geistige Kultur in unserem Lande vorwärtsführend, wenn in dieser Art ein Diskurs stattfinden würde. Ihr Artikel sollte in allen Parteien – zumindest in den Vorständen – diskutiert werden!! – Volker Brattig


Vielen Dank für diese beiden rundum wunderbaren Ausgaben (5 und 6) des Magazins! Sie entschädigen für viele Mode- und Uhrenstrecken! – Katrin Wieghorst


Europa aus Sicht Afrikas:
Sichtbar : Frieden seit 68 Jahren, stabile wirtschaftliche Verhältnisse, Arbeit für alle, soziale Strukturen, Religionsfreiheit, sichtbarer Wohlstand etc.
Unsichtbar: Geltende Einwanderungsgesetze resultierend hieraus Rückführung, fehlende Arbeit/Jobs  für niedriges Leistungsniveau/Tätigkeiten, Sprachbarrieren in der EU (6 Hauptsprachen- F, GB, NL, I, E, D-), ablehnende Haltung der Menschen gegen Fremde aus Konkurrenzangst, stört den Generationenvertrag Alt finanziert Jung und Vize versus somit Existenzängste wandeln sich in Fremdenfeindlichkeit, Abwanderung der jungen EU- Bürger wegen Perspektivlosigkeit /Spanien, Portugal nach Südamerika, etc.
Motive für den Exodus:
Keine Lebensperspektive im eigenen Land, Aufstände, Morde aus religiösen und wirtschaftlichen Gründen, Machtlosigkeit gegenüber den Herrschenden gestützt auf Korruption und Gewalt, Verlust der Menschenwürde durch eigene Arbeit seine Familie ernähren zu können, Verelendung ganzer Regionen etc.
Warum die EU:
Gemeinsame Vergangenheit, teilweise bis 1960 mit Frankreich, England, Belgien, Holland, Deutschland,  sprachliche Nähe (F, GB ) , kulturelle Nähe Christentum, geographische Nähe/ Erreichbarkeit, Weitere Gründe siehe Pkt. 1- sichtbar.
Organisation der Völkerwanderung in die EU:
Das Motiv und somit der Wille eine bessere Zukunft für sich und Familie zu erarbeiten nutzen kriminelle Banden aus, zeigen den Himmel und verschweigen die Hölle, verleiten die Familien die Besten und Stärksten und ihre Babys zu entsenden, opfern alles was sie haben zur Finanzierung einer Chance einer für alle, wo ein Wille ist findet sich ein Weg für skrupellose Verbrecher an dem Elend zu verdienen.
Verantwortung der EU:
Die Aufgabe der Kolonien nach dem 2-ten Weltkrieg ohne dafür Sorge zu tragen, dass eine zielgerichtete Entwicklungspolitik zum Wohl der einheimischen Völker entstehen konnte, war verantwortungslos. Die plötzliche Aufgabe von Strukturen in den Ländern führte explosionsartig zu Gewaltstrukturen Korruption etc, siehe Ex- Jugoslawien. – Karl – W. Belting


Ich danke Ihnen für Ihren Artikel und Ihre neue Perspektive, die mich sehr überzeugt. Ich dachte bisher auch, man könne die Grenzen aus humanitären Gründen nicht schließen, weil sich dann die Menschen wie Wasser in einem Fluß vor den Grenzen stauen. Dass sie sich informieren können, das tun und darauf reagieren war mir bisher nicht bewußt genug. Auch Ihr Argument, dass die jetzige  “Art des Flüchtens” zutiefst ungerecht ist, überzeugt mich. Frauen, Kinder, Alte bleiben in den Flüchtlingslagern. (Wie hält man so was aus?) Und statt ständig auf eine aktuelle Situation an den Grenzen zu reagieren lieber ein Kontingent für ein Jahr festzulegen und das dann zu organisieren ist viel sinnvoller, überschaubarer, planbarer. Also warum nicht? Die Ankündigung, die Grenzen zu schließen muß gemeinsam mit der Nennung des Kontingents erfolgen. Und es bewahrt uns nicht davor, dass es Zeit ist, dass wir von unserem Reichtum abgeben. Ungleichgewichte wollen sich ausgleichen, das ist ein Gesetz. – Jutta Prumbaum


(…)Aber das, was Herr Dausend in der Ausgabe 6/2016 unter der Überschrift „Post von Merkel“ produziert hat, übersteigt jedes Maß und ist – bei aller Substanzlosigkeit – dermaßen geschmacklos, daß es einem die Sprache verschlägt. Ich kann völlig verstehen, wenn jemand Frau Merkel nicht mag oder ihre Politik schlecht findet (obwohl ich nicht zu denen gehöre). Aber sie als dümmliche Deppin darzustellen (sie ist mit Sicherheit das Gegenteil) und Joachim Gauck als nörgelnden Kuchenkonsumenten (so ist es im letzten Satz ja wohl gemeint), ist einfach ein so niedriges Niveau, dass es im Rahmen Ihrer Zeitung äußerst unangenehm auffällt. Vielleicht zielt der Artikel ja nicht vordergründig gegen Frau Merkel, sondern gegen Seehofer. Das ändert aber nichts an diesem sehr, sehr schlechten (und eigentlich arroganten) Stil. Haben Sie das nötig? Jede Kritik an zumindest gewählten Politikern ist zulässig und sollte vorgebracht werden. Aber einen Fehler sollte man doch dabei grundsätzlich vermeiden: Sich hämisch über sie zu erheben und den Eindruck zu erwecken suchen, ihnen mangele es im Gegensatz zum Autor an Intelligenz. Aus meiner Sicht verlässt man in diesem Moment die Ebene der Seriosität.
Ich werde auf keinen Fall deshalb mein Abonnement kündigen – natürlich nicht. Aber mitteilen möchte ich Ihnen meine Enttäuschung (über diesen Punkt) schon. – Thomas Müller


Endlich ein Diskussionsvorschlag.
Nach all den Veröffentlichungen aus den letzten Wochen, nach all den Talkrunden zu diesem Thema, bei der die Autoren bzw. Teilnehmer nahezu gebetsmühlenartig ihre Thesen wiederholen, ohne über Lösungsmodelle zu diskutieren, freue ich mich, endlich einen Artikel mit einem Diskussionsvorschlag zu sehen.
Ein Diskussionvorschlag, der sachlich ist, der weder vor dem Problem kapituliert, noch eine fertige Lösung präsentiert, aber der es verdient, betrachtet zu werden.
Einer der Gründe, warum ich DIE ZEIT lese. – Raimund Helbrich


Ein Urlaub lässt mich Ihrer Zeitung ein wenig hinterher hinken. Es passt aber wohl zum Tag (Fasching), was mir gerade vor Augen kommt. Es können sich ganz offensichtlich Logik und Logistik in verschiedenen Welten bewegen, besonders bei den Herren Präsidenten, die ohnehin meist das Normalirdische verlassen haben. Wenn Ihnen solche Schreiberqualität zur Verfügung steht, müssten Sie wohl die Honorare aufbessern. – Otto Kaufmann


Wer klug und informativ über Ernährung schreiben möchte, sollte auf jeden Fall ein paar Dinge unterscheiden können. Kochsalz ist nämlich ein giftiges Salz laut Peter Ferreira, es unterscheidet sich somit wesentlich vom Himalaya- und gutem Steinsalz, die lebendige Mineralien beinhalten. Traditioneller Weizen hat nicht mehr viel mit den hochgezüchteten Hybridweizen gemein, der das mehrfache an Klebereiweiß besitzt und nicht mal mehr fortpflanzungsfähig ist. Unser Körper hat lange gebraucht um sich an Getreide zu gewöhnen, aber zu diesem Kunstprodukt kann er nur noch verkleben laut Dr. David Perlmutter. Ich hatte schon einmal einen Disput mit der Frau Schäfer, weil sie sich anmaßte einen Kommentar zu seinem Buch „dumm wie Brot“ zu schreiben. Da hatte ich ihr schon angeraten, besser zu prüfen und nachzuforschen. Nimmt man also so ein Weizenbrötchen mit künstlichen Enzymen und Backtriebmitteln, dann hat man den tollsten Allergie-Fettleibigkeit-Diabetes und ADHS- Auslöser bei Kindern, weil der Organismus diesen Mist gar nicht richtig verdauen kann. Vielleicht sollten wir auch  diese nur 34 000 Menschen bedauern, die laut Statistik weltweit an den Kuttersalzen der Metzger sterben, weil nun mal Phosphat , Glutamat, Nitritpökelsalz und Kalisalze nicht sehr gut sind für den Darm usw. Und wir wissen ja wie es mit der Dunkelziffer bestellt ist….muss das heutzutage noch alles sein, nur damit die Wurst rosa aussieht und prall mit Wasser frisch bleibt, auf Kosten der Gesundheit. Sollte man den Zeitlesern nicht Fakten liefern dieses Wurstthema zu verstehen und nicht so ein sinnloses Gelaber abliefern. Schade für die vertane Chance gesundes Wissen zu vermitteln. – Anonym


Dieser Gastbeitrag war leider Frey nach dem Motto: „Wes‘ Brot ich ess‘, des Lied ich sing.“ Eine etwas reflektiertere und differenziertere Replik von dem Chefredakteur des ZDF hatte ich mir schon erhofft.
Die öffentlich-rechtliche Berichterstattung mit dem Begriff Märchen gleichzusetzen, geht ganz sicher zu weit, aber an der einen oder anderen Legende wird bisweilen schon gestrickt, etwa durch „Fallenlassen“ von wertenden Bemerkungen oder von intentionskonträren Informationen.
Bis zum Erreichen des viel beschworenen Qualitätsjournalismus ist für ARD und ZDF also durchaus noch Luft nach oben. – Ira Bartsch


Leider überzeugte die Antwort des ZDF Chefredakteurs Frey in keiner Weise. Die Talkdamen Illner und Will konnten nicht entzaubern, sondern sie entlarvten sich selbst. Unangenehm belehrend und besserwisserisch hackte u.a. Illner  in dem Talk gleichen Namens neben der der überaus törichten Frau Roth und drei weiteren reißerischen Quasslern, auf dem AFD-Gast Meuthen herum. Der kam dabei wirklich gut raus, während die Empörungsleute viel redeten und wenig sagten. Man muss wirklich kein AFD Anhänger sein, um die Absicht zu erkennen.
Vier gegen Einen, inklusiv einer Moderatorin, die nicht ausreden lässt, wenn es nicht in das politische Konzept passt. Das ist bilig und bewirkt eher das Gegenteil. Die Märchenstunden im ZDF gehen wahrscheinlich weiter, aber  der Aus- und Einschaltknopf ist immer noch frei. Es gibt außerdem intelligente Talk-Runden und so kann man meist bei Phoenix und deren wirklich guten Moderatoren mehr annehmen und somit vom Märchen zu den Tatsachen gelangen. – Claudia Kurka


Hätte ich sehr viel Geld, würde ich:
1.) bei der ZEIT anfragen, ob man mir das einmalige Nutzungsrecht überlassen würde für den Artikel „Das große Teilen“ von Marc Brost und Mark Schieritz (Ausgabe vom 4.2.2016),
2.) bei Zustimmung seitens der ZEIT diesen Beitrag 40 Millionen Mal drucken lassen,
3.) die 40 Millionen Drucke an allen deutschen Haushalte versenden lassen – nicht als Massendrucksache, sondern per Einschreiben, damit der Artikel mit einiger Wahrscheinlichkeit auch gelesen würde. – Günther Dressler


Zum gefühlten 100000sten Male eine ganze Seite verschwendet an den uralten Traum vom Absoluten. Hier: Jammern wegen fehlender absoluter Gerechtigkeit. Merke: Gesetze, Recht und Rechtsprechung sind Menschenwerk! Dem Verfasser hat vor 1600 Jahren schon St. Hieronymus Trost gespendet: errare humanum est! Im Übrigen: Ganz so schlecht kann es um die deutsche Rechtsprechung nicht bestellt sein. Schließlich wurden zwei üble, aber einflussreiche Schurken, zwei kriminelle Millionenbetrüger rechtskräftig verurteilt. Seither darf sich die deutsche Justiz damit schmücken, dass es bei uns einen vorbestraften kriminellen Bundeskanzler Kohl, und einen vorbestraften kriminellen stellv. Kanzler namens Lambsdorff gibt. Naja, man kann natürlich klagen, dass die beiden Schurken besser wegkamen als so mancher kleine Ladendieb. Aber wo sonst auf Erden hat eine Justiz ähnlich wirksam gehandelt? Kann sich jemand vorstellen, dass ein russisches Gericht den kriminellen Massenmörder Putin für seine Schandtaten zur Rechenschaft zieht? Der Autor kann sehr wohl absolute Gerechtigkeit bekommen, muss aber sehr, sehr gut zu Fuß sein und weit, weit wandern, denn die absolute Gerechtigkeit wohnt und waltet am Horizont! – Jochen Blankenburg


Gerade lese ich die ZEIT vom 4. Februar 2016. Und ärgere mich über Ihre Aussagen zum Feminismus. Ich schätze Sie sehr als Autorin, habe Ihr Buch „Tote haben keine Lobby“ bei Erscheinen gelesen, weil ich schon damals Ihre Artikel und Ihren Sinn für übersehene Themen mochte. Umso mehr wundere ich mich über einige Aussagen in ihrem aktuellen Text. Zehn Tipps für junge Frauen, schön, viel Treffendes darunter finde ich, aber dann?
Schon Ihre Grundaussage, der Feminismus habe die Gesellschaft zugunsten der Frauen revolutiniert, ist falsch. Ein Artikel in Ihrem eigenen Magazin vom 11. Februar 2016 verweist darauf, was offensichtlich ist: Männer profitieren von durch den Feminismus angestoßenen und errungenen gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie müssen nicht mehr bei einer ungewollten Schwangerschaft umgehend entscheiden, ob sie die Betreffende ehelichen oder Mutter und Kind gesellschaftlicher Schade aussetzen. Können beruflichen Neigungen nachgehen, die in vor-feministischen Zeiten als unmännlich und daher unmöglich galten. Können sich auch in Vollzeit um ihre Kinder kümmern, ohne vollkommenes Unverständnis der Umwelt zu erfahren.
Und das Opfer-Sein von Frauen? In unserer Gesellschaft, deren Mitglieder von „Leistungsträgern“ sprechen und von „Spitzenverdienern“, wenn es darum geht, dass einige weitaus mehr Geld für ihre Tätigkeit bekommen als andere, obwohl doch jeder Tag nur 24 Stunden hat, in so einer Gesellschaft, in der trotz des wirtschaftsliberalen Dogmas, jeder könne es schaffen, es eben nicht jeder und jede schafft und ein Auskommen findet, in so einer Gesellschaft ist Opfer-Sein, ganz unabhängig vom Feminismus, tatsächlich ein Ausweg, um sich das eigene dauerhafte Scheitern nicht selbst zuschreiben zu müssen. Aber Feministinnen, die sich als Opfer gerieren und sich darin ergeben? Rekurrierend? Vorrangig? Ich kenne keine einzige. Feminismus deckt Zusammenhänge und Strukturen auf, die in einer Gesellschaft, in der eine kulturelle Zweigeschlechtlichkeit gepflegt wird, dafür sorgen, dass diese Geschlechter unterschiedlichen Voraussetzungen und Chancen in der persönlichen Lebensgestaltung unterliegen. Feministen, Feministinnen sind Menschen, die gelernt haben, einen Blick auf die Gesellschaft zu werfen, der ihnen diese Strukturen sichtbar macht. Diese Strukturen möchte man, gerade als Frau, nicht immer sehen, da sie eine (sic!), und insofern gebe ich Ihnen recht, aus einem Gefühl der Machtlosigkeit heraus auch daran hindern können, Initiativen zu ergreifen. Aber Ihre Kurzanalyse der Zusammenhänge greift – zu kurz. Feministinnen suchen nicht die „Schuld“ bei anderen statt bei sich, Feministinnen haben etwas über die Gesellschaft erkannt, hinter das sie weder zurücktreten können noch möchten. Feminismus ist dabei ein genereller Denkansatz und hat viele unterschiedliche Strömungen.
Wer glaubt, Feminismus behaupte, Frauen hätten immer recht und wären wegen ihrer gesellschaftlichen Lage der Verantwortung für sich selbst enthoben, hat ihn in seinen Grundzügen nicht verstanden. Da frage ich mich, auf welchen „gegenwärtigen Feminismus“ Sie sich da beziehen und was das eigentlich sein soll, „gegenwärtiger Feminismus“. Glauben Sie etwa, nur weil das Erscheinen von „Das andere Geschlecht“ schon so lange her ist, sind die Erkenntnisse Beauvoirs sämtlich überholt?
Die größten Feinde des Feminismus sind, leider ist Ihr Text dafür ein weiteres Beispiel, nicht die Männer. Die größten Feindinnen des Feminismus sind immer noch und stets jene Frauen, die meinen, es auch ohne „Hilfe“ des Feminismus geschafft zu haben und mit einem seltsamen Stolz verkünden, sie seien keine Feministinnen. Da stimmt Ihr Text mich traurig.
Denn Feminismus ist doch genau das, was bewirkt hat, dass die Anzeige, die eine Frau wegen einem Übergriff aufgibt, von der Polizei überhaupt ernst genommen wird. Feminismus ist das, was bewirkt hat, dass es die prügelnden Männer sind, die das gemeinsame Haus verlassen müssen, nicht die verdroschene Frau.
Zu Beginn Ihres Textes hatte ich überlegt, ihn einer befreundeten Heranwachsenden zu geben. Das werde ich lieber nicht tun. – Maike Schmidt-Grabia


Dem Satz „Was immer die Chronisten hierzulande über die Geschichte der Wissenschaft zu berichten pflegen:
Auf die beteiligten Menschen legen sie keinen Wert.“ kann ich mit Bezug auf meine Fachgebiete (Akustik, Strömungsmechanik, Strömungsakustik) und auf meine eigene Tätigkeit nicht zustimmen. Es ist auch nicht allgemein zutreffend, dass „Wissenschaftshistoriker hierzulande lieber ihre Finger von Würdigungen in Gestalt von Lebensbeschreibungen lassen“, und dass man, um solcherart Darstellungen zu suchen, nach Amerika blicken muss.
In der Akustik ist in Form einer Schriftenreihe zur Geschichte des Fachgebietes eine historische Darstellung vorgelegt worden,
bei der weitestgehend der Grundsatz verfolgt worden ist, dass ein wissenschaftliches Fachgebiet immer von Personen betrieben und entwickelt wird, dass der Fortschritt im Fachgebiet und die Qualität der Erkenntnisse von den individuellen Leistungen der betreffenden Wissenschaftler bestimmt worden sind und dass sich damit die Entwicklung eines Fachgebietes aus der Summe dieser persönlichen Leistungen von Wissenschaftlern ablesen lässt. Diese Art der Streifzüge priorisiert also nicht direkt die Entwicklung des Fachgebietes Akustik oder einzelner Teilgebiete der Akustik, wie z.B. die Entwick¬lung des Telefons, sondern sie spiegeln nur indirekt alle diese Entwicklungen wider, und zwar durch die Mosaiksteine des biographischen, bibliographischen und wissenschaftlich-personengebundenen Materials der „Großen“ des Fachgebietes.
Kurz gesagt, diese Hefte der Schriftenreihe realisieren die
Arbeitsmethode der Historiker, nicht auszuweisen, wie „es“ war, sondern wie A und B und M und N waren, die „es“ gestaltet haben (sinngemäß nach: H. v. Hentig in H. Jäckel „Menschen in Berlin“, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000), oder,
anders ausgedrückt (nach Plutarch): „Denn ich schreibe nicht Geschichte, sondern zeichne Lebensbilder“.
Der Schlusssatz des Artikels in der „Zeit“ „Die Wissenschaft wird auch von kreativen Individuen gemacht. Es lohnt sich, sie zu kennen, den Menschen und seine Wissenschaft.“ wird in der Schriftenreihe zur Geschichte der Akustik voll realisiert. – Peter Költzsch


Es macht sicherlich wenig Sinn, einige Lebensmittel wie z.B. (rotes) Fleisch, Milch, Weizen, etc. komplett zu verteufeln. Dennoch ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass bestimmte (v.a. stark verarbeitete) Lebensmittel, wie zum Beispiel fette, mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen angereicherte Würste unserer Gesundheit auf keinen Fall zuträglich sind. Das Gleiche gilt für bestimmte Arten der Zubereitung, wie zum Beispiel das Grillen auf dem Holzkohlegrill. Entscheidend ist aber letztendlich die Häufigkeit, mit der wir bestimmte ungesunde Lebensmittel verzehren. Auch wenn wir hin und wieder eine fette Bratwurst vom Grill essen, wird das unser Risiko, an Adipositas oder Krebs zu erkranken, wohl kaum signifikant erhöhen. Gefährlich wird es, wenn ungesunde Lebensmittel, also sehr süße, fette, salzige, mit Geschmacksverstärkern etc. angereicherte Lebensmittel, regelmäßig (täglich) und in großen Mengen verzehrt werden.  Anstatt in Panik zu geraten und immer mehr Lebensmittel zu verteufeln, sollten wir uns wohl eher auf unseren gesunden Menschenverstand verlassen.  Es ist nicht wirklich etwas Neues, dass nach Möglichkeit v.a. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst die Grundlage unserer Ernährung bilden sollten (es sei an dieser Stelle an die gute alte Ernährungspyramide erinnert).  Dazu regelmäßig Fisch, wertvolle (!) Fette, Fleisch und Milchprodukte in Maßen. Sehr fette, salzige, zuckerhaltige Lebensmittel sollten gemieden werden. Der ideale Durstlöscher ist Wasser (und nicht irgendwelche zuckerhaltigen Soft-Drinks oder alkoholische Getränke.) Das ist eigentlich ganz einfach.  Leider ernähren sich bekanntermaßen vor allem (wenn auch nicht nur) Menschen der bildungsfernen Schicht oft sehr ungesund und sind häufiger stark übergewichtig. Und Übergewicht ist, wie wir wissen, ein relevanter Risikofaktor für diverse Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Frau Prof. Barlösius´ Schlussgedanke, dass Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien auch dann keine Chance im Leben hätten, wenn sie nicht übergewichtig wären, finde ich nicht wirklich überzeugend. Gewiss ist Übergewicht nicht das einzige Problem vieler sozial benachteiligter Menschen. Aber krankhaftes Übergewicht (hier geht es nicht um 2-3 Kilos zu viel) ist sicher nicht von Vorteil, wenn es darum geht, ein ausgeglichenes Leben zu führen. Man müsste versuchen, durch gezielte Aufklärungsmaßnahmen, Koch-Seminare, etc. gerade auch sozial benachteiligte Menschen (v.a. auch Kinder und Jugendliche) für eine gesunde Ernährung zu sensibilisieren. Dass das kein einfaches Unterfangen ist (wie auch Frau Prof. Barlösius am Beispiel der englischen Schule verdeutlicht), steht auf einem anderen Blatt. Mein persönlicher Schlussgedanke: Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung. Alkohol in Maßen und nicht rauchen. Das ist keine Hexerei. Und dann kann man auch getrost auf überteuerte Superfoods, Panikmache & Co verzichten. – Vanessa Haas


„Macht Euch nicht klein“ ist ein großartiger Artikel, ich würde am liebsten die ganze Stadt damit plakatieren.
Meine 3 Enkelinnen – 9,7 + 7 Jahre alt – streben schon jetzt den Prinzessinnen Status an, obwohl sie kaum Vorbilder in der Familie haben. Wo sind alle Bemühungen unserer Generation geblieben, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen? Leider trägt das Zeitmagazin von heute auch nicht dazu bei, ein intelligentes Frauenbild zu vermitteln, sondern zeigt seitenweise Fotomodelle in Posen. Wer sich dafür interessiert, wird die Vogue kaufen, aber nicht DIE ZEIT. (Wahrscheinlich finanzieren ja die Anzeigen den Rest der Zeitung). Ihr Statement ist ein Lichtblick, danke dafür und deshalb ist dies mein erster Leserbrief seit über 40 Jahren als treue ZEIT Leserin. – Ute Parduhn


Bei Berichten und Diskussion zur Erdgaspipeline Nord Stream 1 und 2 wie in der ZEIT wird meist Folgendes übersehen: Das Erdgas, das aus Russland für Deutschland nach Deutschland strömt, ist etwa zur Hälfte Erdgas deutscher Unternehmen (E.on und BASF-Wintershall), seit diese ihre Gazprom-Aktien in Beteiligungen am größten russischen Gasfeld Juschno-Russkoje tauschten, also „deutsches Gas“ aus russischem Boden: 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr von rund 40 Mrd. Importen für Deutschland aus Russland. Die Röhren von Nord Stream 1 können jährlich 55 Mrd. Kubimeter transportieren. Deutschland leitet erhebliche Mengen weiter an andere EU-Staaten. – Gazprom ist kein rein russisches Unternehmen: 27% gehören der amerikanischen Bank of New York Mellon. Argumente gegen Nordstream 2 sind vorgeschoben: Real ist es in erster Linie Neid einiger Staaten wegen wegfallender Transitgebühren. Soll man diesen Staaten ein wenig vom Gewinn als Trostpflaster abgeben? Schließlich sollten wir Ex-Kanzler Schröder sowie Russland dankbar sein für Nordstream. Denn so sind wir unabhängig von Oligarchen, Gaserpressern und der an Erdgasunregelmäßigkeiten sehr reich gewordenen so genannten Gasprinzessin in der Ukraine. Dankbar auch, weil die Erdgasfelder in den Niederlanden (Groningen) schwächeln und weil Erdgas noch viele Jahre – über 2050 hinaus – benötigt wird, um neben dem Atomenergieausstieg auch den Kohlestromausstieg sicher bewältigen zu können, während Biomethan und Power to Gas aus künftigen Wind- und Solarstromüberschüssen den Erdgasbedarf etwa nach 2030/2040 allmählich mindern können. – Georg Löser


Der Artikel „Im Namen der Eile“ auf Seite 10 der Ausgabe vom 04.02.2016 ist grundsätzlich sehr informativ und interessant.
Jedoch wird im Zusammenhang mit der schnellen Bearbeitung von Fällen auch auf das Jugendstrafrecht hingewiesen. Dies ist in diesem Zusammenhang fehl am Platze und auch falsch.
Die Diskussion um jugendliche Intensivtäter, die gelegentlich in den Medien auftaucht, beschäftigt sich mit der Frage, ob jugendliche Straftäter „zu milde“ bestraft werden. Es geht hierbei aber nicht um das Problem, dass die Justiz sich zu spät „zu einer Verurteilung aufrafft“, weil das Verfahren hier „effizient verdichtet“ wäre.
Im Jugendstrafrecht geht es vor allem darum, Haftstrafen zu vermeiden! Deshalb werden Taten zunächst eingestellt oder es wird versucht, mit anderen Mitteln auf die Jugendlichen und Heranwachsenden einzuwirken.
Das ist ein ganz anderes Thema. Im Übrigen wird dieses Problem nur von ein, zwei medienbekannten Richtern (z.B. Andreas Müller) so beurteilt, wie Sie es in dem Artikel kurz beschreiben. Deutschlandweit gibt es wohl keinen Kriminologen, der behaupten würde, dass eine Verurteilung bei Jugendlichen schneller erfolgen muss. Denn damit wird das Problem meist schlimmer. Aber das ist ja, wie gesagt, ein ganz anderes Thema. – Lea Helmboldt


Ärzte im freizeitmäßig kurzärmeligen Hemd und dann womöglich noch ohne Titel – In welchem Jahrhundert lebt der Autor dieses Artikels? Auf jedem Fall nicht in diesem. Dann hätte er nämlich verstanden, dass es eine gute Neueinführung der Asklepios Klinik ist, die ansonsten ja nicht gerade für die beste Unternehmenspolitik bekannt ist. Dann hätte er verstanden, dass alle Patienten davon profitieren, wenn Ärzte nach ihrem Können eingestellt werden und nicht danach, ob sie den schönsten Arztkittel haben. Dann hätte er verstanden, dass der Doktortitel nichts über das Wissen eines Arztes in seinem Fachgebiet aussagt, da sie den Titel oft in einem ganz anderen Bereich machen. Vielleicht ist es Zeit, gleich einen weiteren Irrtum aufzudecken: Ärzte sind keine Halbgötter, sondern auch nur Menschen!! – Imke W.


Zwischenfrage: Warum sollten unsere Kinder nicht Arabisch lernen? Auf diese Frage kann es nur eine Gegenfrage als Antwort geben: Welches Arabisch.
Bevor man den in der oben erwähnten Zwischenfrage implizierten Vorschlag – in der Zeit auch schon andernorts erwähnt – macht, sollte man sich über die arabischen Sprachen (sic!) informieren.
Es gibt eine Anzahl gesprochener arabischer Sprachen, die in vielfältigen Dialektvarianten gesprochen werden. Diese lassen sich grob nach geographischen Gesichtspunkten einteilen: Maghrebinisch (Nordafrikanisch) – Ägyptisch – Syro-Libanesisch – Irakisch – Arabische Halbinsel usw. Keine dieser Sprachen wurde – vorwiegend aus religiösen Gründen – zur Schrift und Nationalsprache erhoben. Eine dieser Varianten, aber nicht alle die gleiche, sprechen die „arabischen Muttersprachler“, die nach Europa und Deutschland kommen, Die offizielle Schriftsprache der arabischen Welt – Modern Standard Arabic – Schriftarabisch, teils aber nicht ganz identisch mit Klassisch-Arabisch (arabisch-muslimische Literatursprache), ihrerseits beruhend auf Koran-Arabisch, aber auch nicht völlig identisch (es gibt weitere Bezeichnungen) – müssen arabische Muttersprachler zusammen mit dem – defektiven – Schriftsystem als Fremdsprache in der Schule lernen. Gesprochenes Arabisch und Schriftarabisch stellen unterschiedliche Sprachtypen dar. Annäherungsweise kann man sagen, sie verhalten sich zueinander wie Französisch oder Rumänisch zu Latein; ich habe mit Bedacht nicht das dem Latein näherstehende Italienisch erwähnt. Die verheerenden Folgen für Schulsituation und -erfolg kann man regelmäßig in den UNDP HDR (Human Resources Development Reports) nachlesen. Hier seien gescheiterte Versuche der Arabisierung des Sekundar- und Hochschulunterrichts besonders in naturwissenschaftlichen Fächern in arabischen Ländern (etwa Algerien) nur als weitere Beispiele erwähnt.
Nebenbei bemerkt, aber ohne wesentliches Gewicht für die Argumentation, ist der Ursprung des Koran-Arabischen unklar; vielleicht war es eine dichterische, von der Umgangssprache abgehobene Gemeinsprache der vorislamischen Araber, oder wurde aus einer Gemeinsprache danach geformt. Sicher ist, daß es in manchen Teilen eine aus den Notwendigkeiten orthodoxer Koraninterpretation konstruierte Kunstsprache ist.
Zu dieser Sprache hat die große Mehrheit der arabischsprechenden Neuankömmlinge aus einsehbaren Gründen – zu den impliziten Schwierigkeiten des Schrift- und Spracherwerbs kommt der Zusammenbruch öffentlicher Schulsysteme in den betreffenden Ländern – ein gebrochenes Verhältnis. Der größte Teil kennt diese Sprache nur oberflächlich oder beherrscht sie mäßig.
Ich gehe nun davon aus, daß nicht der Unterricht in einer gesprochenen arabischen Sprache (wenn ja, welcher? Syro-Libanesisch? Irakisch?) gemeint war, noch das ambitionierte Ziel, diese Varietät zu einer Schriftsprache zu formen, verfolgt. Schrift-Arabisch als Unterrichtssprache bedeutet, alle teilnehmenden Schüler zum Erlerne einer Fremdsprache zu zwingen, deren Vermittlung und Erwerb erfahrungsgemäß (s.o. UNDP HDR reports) mangelhaft ist, über deren praktische Bedeutung vieles zu sagen wäre. Oder will man die deutsche Schule zum Handlanger der – aus religiösen Gründen – verfehlten Sprachpolitik arabischer Länder machen?
Zusammengefaßt: Der Vorschlag, Althochdeutsch als Unterrichtssprache einzuführen, bewiese mehr Realitätssinn als der oben genannte. – Manfred Kropp


  1. Von Männern und Frauen

Auch wenn dieser Text von einer Frau in erster Linie an Frauen geschrieben wurde, möchte ich hier keine Gräben auftun. Wenn Platon, wie Sabine Rückert in ihrem Text „Macht euch nicht klein!“ schreibt, den Menschen die Flause in den Kopf gesetzt hat, dass sie nur ganz werden können, wenn sie ihren verlorengegangenen zweiten Teil finden, so steckt in diesem Bild auch der Appell: Tut euch zusammen, ihr habt ein gemeinsames Ziel, das ihr letztlich nur gemeinsam erreichen könnt. Jeder Mensch sollte sich natürlich – frei nach Shel Silversteins herzerwärmender Geschichte vom „Missing Piece“ – als Ganzes fühlen und sein Glück nicht davon abhängig machen, ob er nun sein „fehlendes Stück“ findet. In Platons Bild hingegen steckt aber auch: ihr seid eigentlich eins, ihr Männer und Frauen, und jeder von euch bringt besondere Qualitäten mit, die der andere in dieser Form nicht hat. Frauen und Männer sind nämlich nicht gleich – auch wenn sie unbestritten die gleichen Rechte haben sollten. Im Zuge der Gleichberechtigung wird dieser erste Aspekt gerne aus den Augen verloren, und Frauen beginnen, sich wie Männer zu verhalten. Dabei gehen die uns ureigenen Qualitäten, unsere Weiblichkeit und Weichheit, verloren, welche die Welt, die Männer und wir selbst brauchen. Allen sollte daran gelegen sein, uns Frauen darin zu unterstützen, unser Weiblichkeit wiederzuentdecken und unser Licht wieder zum Scheinen zu bringen. Auch ihr Männer werdet davon profitieren.

  1. Frauen und die Liebe

Das Happy-End am Ende von Liebesgeschichten ist ein Mythos. Aber Mythen haben die Menschheit schon immer fasziniert. Wir lauschen Geschichten über das versunkene Atlantis, sind fasziniert von König Artus oder halten am Versprechen des „American Dream“ fest. Wir wissen, dass Mythen Wunschbilder sind, die eine besondere Faszination auf uns ausüben, weil sie Bilder unserer Sehnsucht sind. Eine Sehnsucht nach einem Idealzustand, der vermutlich nie erreicht werden . Dennoch gibt es auch Wünsche und Sehnsüchte, die nicht überzogen sind. Und es ist vollkommen in Ordnung, dieser Sehnsucht nachzuspüren und sich nicht mit Geringerem zufriedenzugeben. Ein Beispiel dafür ist der Wunsch vieler Frauen, von ihrem Partner als Geschenk angesehen werden, nicht als Bedrohung. Auf den ersten Blick mag sich dieser Wunsch merkwürdig anhören, aber in wie vielen Partnerschaften steckten und stecken Frauen zurück und verleugnen ihre Bedürfnisse, weil sie Angst davor haben, „zu viel“ für ihren Partner zu sein. Der Mann signalisiert, dass er sich in seiner Freiheit bedroht fühlt, wenn sie zu viel fordert, wenn ihre Liebe für ihn zu tief, die Beziehung zu intensiv, die Nähe zu groß wird. Er signalisiert, dass er nicht die Kontrolle verlieren darf – über sich oder über sein Leben oder über seine Gefühle – und dass die Liebe der Frau hier eine Bedrohung für ihn darstellt, die er deshalb nur in kleinen Dosen genießen kann. Liebe Frauen, ihr habt das Recht, als Geschenk gesehen zu werden, und nicht als Bedrohung. Und lasst euch bitte nicht einreden, ihr hättet hier zu hohe Ansprüche.

  1. Männer sind etwas Wunderbares

Männer sind etwas Wunderbares, wenn ich von ihnen nicht erwarte, dass sie mich glücklich machen. Denn dafür bin ich selbst zuständig. Sie dürfen dann einfach da sein. Und wenn sie mögen, dürfen sie mir dann auch gerne, ganz old-school, die Türe aufhalten, auf der „gefährlichen“ Seite des Gehwegs laufen und mich so vor Autos schützen oder mir abends ihre Jacke anbieten, wenn es mich fröstelt. Und ich erlaube mir auch zunehmend wieder, eure charmanten Angebote anzunehmen und mich dann für Augenblicke wie eine Prinzessin zu fühlen – mit dem Wissen, dass ich dadurch meine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in keinster Weise in Gefahr bringe. Denn mittlerweile weiß ich, dass es eine Win-Win-Situation ist: ihr fühlt euch edel und ritterlich, wir fühlen uns umsorgt und wertgeschätzt.

  1. Fühlen ist wichtiger als denken

Eine typische Beziehungssituation: Er arbeitet die ganze Woche bis spät in die Nacht, auch das Wochenende gehört dem Job. Sie fühlt sich nicht wertgeschätzt, sie wird traurig. Ihr Kopf sagt: „Gut, ich kann es verstehen, er hat gerade eine schwierige Zeit in seinem Job. Die Zeiten werden sich wieder ändern.“ Das Bauchgefühl sagt: „Eigentlich fühle ich mich aber schon so lange nicht mehr wirklich gesehen und in meinen Bedürfnissen ernstgenommen.“ Der Kopf übertönt dieses Gefühl sofort mit: „Ich muss jetzt einfach ein bisschen Rücksicht haben. So schlimm ist es ja nicht. Und überhaupt, mich von ihm zu trennen wäre noch viel schrecklicher.“ Unsere Gefühle sind oft authentischer und unmittelbarer, werden dann aber von unserer Ratio übertönt. Im Buddhismus spricht man vom „Affengeist“, der sich die Dinge zurechtlegt, wie es gerade gut ins eigene Weltbild passt, der uns einer Illusion nachhängen lässt. Nicht nur in Beziehungsfragen sind die ersten Bauchgefühle also ein zuverlässigerer Kompass als die darübergelagerten, lauten Gedanken. Wenn wir unserem inneren Kompass wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, werden wir merken, dass dies am Anfang auch unangenehm sein kann. Denn plötzlich werden die Gefühle, die man sonst sofort mit Gedanken überdeckt, intensiver. Die Traurigkeit, die Wut, die Angst – plötzlich sind die Gefühle wirklich richtig da, sie möchten gefühlt, nicht nur gedacht werden. „Ah, ok, ich bin verärgert. Ja, ich weiß auch, woher das kommt. Und eigentlich kann ich auch sehr gut die Reaktion meines Partners verstehen. Also, eigentlich habe ich überhaupt keinen Grund, auf ihn böse zu sein, er musste in dieser Situation so handeln.“ – Und schon sind die Gefühle vom Bauch in den Kopf gewandert und dort wurde ihnen die Berechtigung „da zu sein“ entzogen. Sehr geschickt, denkt man. Allerdings nur für den Augenblick. Denn die Wut verschwindet nicht einfach. Sie versteckt sich und wartet nur auf einen günstigen Zeitpunkt, um sich in voller Kraft zu zeigen. Viel angenehmer für das Gefühl und den Menschen selbst ist, wenn sich die Wut zeigen und sich so lösen darf. Auch, wenn es für das Umfeld zunächst etwas unbequem wird. Wütende Frauen, wo seid ihr? Wo seid ihr – wenn Flüchtlingskinder in die menschenunwürdigen Umstände in ihren Herkunftsländern zurückgeschickt werden, wenn weiterhin Waffen an Länder geliefert werden, die später im Krieg auch gegen Frauen und Kinder eingesetzt werden, wenn Männer – egal welcher Herkunft – eure Würde nicht achten, wenn sich in der Umweltpolitik die alten, weißen Männer zieren, sobald mit ökonomischen Einbußen zu rechnen ist, und so Politik auf Kosten unserer Kinder machen? Wo bist du, wütende Frau?

  1. Lieber Single als zu zweit einsam

Es gibt einen Unterschied zwischen alleine sein und einsam sein. Medien und die Gesellschaft suggerieren uns heute jedoch, dass es sich hierbei um Synonyme handelt. Trittst du, ab einem gewissen Alter, irgendwo alleine auf, wirst du komisch angeschaut, im schlimmsten Fall auch allzu offensichtlich bemitleidet. Dabei ist alleine sein gar nicht so schlecht. Wer aktuell keinen Partner hat, kann sich um sein eigenes Seelenwohl kümmern, ist niemandem Rechenschaft schuldig, kann ganz nach Herzenslust leben. Dazu gehört, dass man selbst bestimmen kann, wann man Zeit für sich braucht und wann man unter Leute geht, sich mit Freunden und Bekannten trifft. Viele fühlen sich in ihrer eigenen Gesellschaft und im Kreise ihrer Freunde nicht einsam, auch wenn der Beziehungsstatus „ledig“ auf das aktuelle Alleine-durchs-Leben-Gehen hinweist, was durchaus fröhlich und erfüllend und überhaupt nicht einsam sein kann. Richtig traurig ist es allerdings, wenn man in einer Partnerschaft ist, in der man sich selbst nicht mehr richtig spürt, geschweige denn den Partner. Man hat sich nichts mehr zu sagen, die Marotten des anderen scheinen ständig stärker in den Vordergrund zu rücken, man selbst befindet sich auf dem emotionalen Rückzug. Dann ist man gemeinsam einsam. Und leider ist dann der Schritt nach draußen ins Alleinsein meist sehr schwierig, weil man Angst hat, sich anschließend noch einsamer zu fühlen. Das ist aber nicht zwangsläufig so, denn alleine sein und einsam sein sind eben keine Synonyme. Wer alleine ist und sich einsam fühlt, kann das ändern. Wer in einer Partnerschaft ist und sich einsam fühlt, versucht den Partner zu ändern. Ersteres ist leichter!

  1. Das falsche Versprechen der Gesellschaft: alles kann, alles muss

Heutzutage scheint alles möglich. Im Umkehrschluss steckt dahinter aber auch eine Pflicht: Wenn schon alles möglich ist, dann liegt es auch an dir, alles umzusetzen. Optimiere dich selbst, sei effizient, hole immer mindestens 100 % aus dir heraus, gebe dich nicht mit weniger zufrieden, verpasse keine Gelegenheiten, sei unabhängig und selbstbewusst und, ganz wichtig: sei dabei bitte auch glücklich! Was? Du bist zurzeit nicht glücklich mit deinen Lebensumständen, deinem Aussehen, deinem Job, deinem Gesundheitszustand? Dann ändere es. Du hast die Kontrolle! Und hier fangen die Probleme an. Ja, natürlich ist es wichtig, dass wir uns als frei handelnde Akteure wahrnehmen, dass wir spüren, dass wir Gestaltungsmöglichkeiten und Raum zum Handeln haben – aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Wir Menschen haben nicht alles unter Kontrolle. Manchmal ist es wichtig – und auch sehr entlastend –, die Verantwortung für bestimmte Dinge nicht schultern zu müssen. Natürlich möchte niemand zurückkehren zu den Zeiten, als Frauen recht selbstbestimmungslose Anhängsel ihrer Männer waren, sich ihrem Schicksal ergeben haben, keine Initiative ergreifen konnten. Aber das Pendel schlägt aktuell zu sehr in die entgegengesetzte Richtung aus. Ja, du bist deines Glückes Schmied – aber eben nur zu 80 %. Die restlichen 20 % Prozent liegen nicht in deiner Hand. Dafür musst du dich hingeben. Hingeben? Wem denn? – Dem Fluss des Lebens. Im Englischen gibt es ein schönes Wort: „surrender“. Es kann übersetzt werden mit „aufgeben“ („to give up“), aber auch mit „annehmen“ oder „hingeben“ („to give in“). Ein bisschen mehr „surrender“ würde der heutigen Gesellschaft, und vor allem dem modernen Menschen nicht schaden.

  1. Feminin sein heißt stark und weich zugleich sein

Auch ich sehe sowohl die großen Errungenschaften des Feminismus wie auch die aktuellen Fallen. Ich bin weder Experte noch gehe ich mit wissenschaftlicher Präzision an dieses Thema heran, sondern – ich traue mich kaum, es zu auszusprechen: mit Bauchgefühl. Und dieses sagt, dass Frauen in Deutschland heutzutage an einem Punkt sind, an dem wir mit anderen Mitteln weiter für unsere Rechte einstehen sollten, und zwar mit unserer Weiblichkeit. Lasst uns nicht hart werden, lass uns nicht wie Männer kämpfen. Die Waffen der Frau – Weichheit, Sanftmut, Klarheit, Entschlossenheit, Stärke, Geduld, Beharrlichkeit –, das brauchen wir heute. Und das braucht die Welt. Lasst uns wieder weich werden. Lasst uns wütend werden, wenn es die Situation fordert. Lass uns unsere Emotionen wieder wichtig nehmen. Lasst uns zu unserer Weiblichkeit stehen. So gelangen wir zu unserer ureigenen Stärke.

  1. Kinder sind ein Geschenk

Ich wollte immer Kinder. Nicht in meinen Zwanzigern, nicht jetzt sofort, aber in meinem Bild der Zukunft waren sie immer und auf ganz natürliche Art und Weise ein fester Bestandteil meines Lebens. Jetzt, Anfang Dreißig, springen mir Kinderbilder im Minutentakt entgegen: auf der Facebook-Startseite, den Profilbildern von WhatsApp-Kontakten, auf der Pinnwand im Lehrerzimmer, überall grinsen mich zahnlose, pausbäckige Babygesichter an, in selbstgestrickte Wollmützen gepackt oder an süße Plüschtiere drapiert . Die Botschaft: Ein Leben ohne Kinder ist sinnlos! Schön, das mag für frischgebackene Eltern auch genau ihrem aktuellen Lebensgefühl entsprechen. Schade ist, dass den anderen, (noch) Kinderlosen suggeriert wird, dass sie irgendwo in ihrem Leben die falsche Weggabelung genommen haben. Denn eine Alternative zu Kindern gibt es nicht wirklich. Und wenn du den richtigen Zeitpunkt dafür verpasst, bist du heute auch selbst schuld. Du hattest ja alle Möglichkeiten: von Hormontherapie bis Egg-Freezing. Alles ist möglich! Also selbst schuld, wenn du hier nicht rechtzeitig alle Hebel für ein potentielles Kind-Projekt in Gang gesetzt hast. Kinder als Projekt, das durchgeplant wird, von dem Zeitpunkt der Zeugung – davor nochmal schnell eine Fernreise machen, danach ist das ja nicht mehr so problemlos möglich – bis zum auf den Kombikinderwagen farblich abgestimmten Strampler. Ist das wirklich Sinn und Inhalt unseres Lebens? Lasst uns Kinder wieder als Geschenk sehen. Wenn wir welche bekommen, ist es ein kleines Wunder. Wenn unser Lebensweg keine Kinder vorsieht, so werden uns Wunder in anderen Lebensbereichen begegnen.

  1. Enttäuschungen sind der Anfang des Aufwachens

Ja, Enttäuschungen können heilsam sein. Aber nicht in erster Linie, weil sie uns klüger machen, sondern weil sie uns in Kontakt mit unseren tiefsten Sehnsüchten und Emotionen bringen. Wer kennt Sprüche wie „Indianer kennen keinen Schmerz!“ oder „Sei kein Waschlappen!“ aus seiner Kindheit nicht? Oder den etwas aktuelleren, speziell auf Frauen zugeschnittenen Postkartenspruch: „Aufstehen, Krönchen richten, Arschloch denken!“ Doch genau darum geht es bei Enttäuschungen erst einmal nicht! Enttäuschungen treffen uns im Kern, sie treffen unsere Gefühle, unsere Wünsche und Sehnsüchte. Diese sollten wir heute nicht einfach wegdenken. Mädchen wurden in den letzten Jahrzehnten ähnlich wie Jungs dazu erzogen wurden, taff und so emotionslos wie möglich auf Niederschläge zu reagieren, Enttäuschungen „locker wegzustecken“.  Bloß nicht emotional – oder im Falle der Frau: hysterisch! –werden. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall: Gerade in enttäuschenden Situationen bietet uns das Leben die Möglichkeit, durch ein Tor hindurch zu gehen, das in der heutigen rational und auf Effizienz ausgerichteten Gesellschaft meist verborgen bleibt, das Tor zu unseren Emotionen und Sehnsüchten. Wieso trifft mich das so stark? Was liegt hinter meiner Traurigkeit oder Wut? Die eigene Verletzlichkeit zu spüren und zuzulassen, macht uns nicht schwächer, sondern stärker. Frauen haben einen viel intuitiveren und leichteren Zugang zu diesen Bereichen, nur leider wurde er uns in den letzten Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten abtrainiert. Mut zu Gefühlen, zu Sehnsüchten und zur eigenen Verletzlichkeit! So spüren wir wieder, wer wir wirklich sind und was unser Weg ist.

  1. Zuerst fühlen, dann denken

Als junge Frau war ich mit meinem Geschlecht sehr zufrieden. Männer hatten so vielen Rollenmustern zu entsprechen: sie sollten stark, aber auch soft sein, erfolgreich im Beruf, aber auch fürsorglich-kümmernd im Haushalt und in der Familie, sie sollten männlich-dominant und gleichzeitig einfühlsam sein, uns die Wünsche von den Augen ablesen und gleichzeitig in die Welt hinausreiten und Drachen töten. Ich war sehr froh, als Frau durch diese Welt zu gehen. Ja, es gibt heute noch Bereiche, in denen wir auf mehr Gleichberechtigung pochen müssen. Ja, im Alltagsleben und im Beruf werden Männer häufig noch bevorzugt, weil sie sich forscher und entschiedener selbst darstellen, während Frauen häufig an ihren Kompetenzen zweifeln und leisere Töne anschlagen. Aber es gibt auch Bereiche, da sind wir den Männern voraus. Lassen wir uns diese nicht freiwillig abtrainieren. Seien wir keine „freiwillige Sklaven“, indem wir uns einreden lassen, das Leben bestünde in erster Linie aus Entscheidungen, die der Kopf trifft. Wir haben von Natur aus eine gute Intuition, wir spüren, was richtig ist – und hören dann leider trotzdem viel zu oft bloß auf die Ratio. Lasst uns zuerst fühlen, dann denken! Lasst uns wieder Kontakt herstellen mit diesem tiefen, weiblichen, intuitiven Wissen. Und lasst uns die Männer sacht und leise mitnehmen auf diesen Weg. Es ist nie zu spät. – Bettina Giessler


Zum Thema Frauen und Putzerfische ( Zeit Nr. 6 ) folgende Anmerkung: Verehrte Frau Rückert, Sie schreiben Frauen umschwirren die Männer wie Putzerfische den Hai. Ja, und was ist passiert: Die Haifische sind vom Aussterben bedroht, kein Happy End. – Gerhard Knaak


Wie in anderen Bereichen gehen auch in der Justiz massive Einsparungen mit massiven Qualitätseinbußen einher. Dass hierdurch eine tragende Säule unseres Rechtsstaates in bedenklicher Weise ausgehöhlt wird, wen kümmert es? Die meisten Bürger haben selten oder nie Berührung mit der Justiz. Die „Kunden“, wie in dem Artikel von Constantin van Lijnden bereits beleuchtet wurde, beschweren sich kaum, sei es wegen beschnittener Rechtsmittelmöglichkeiten, mangels Fachkenntnis oder weil sie im Prozess obsiegt haben. Was können Sie als mit den Verhältnissen unzufriedener Staatsanwalt oder Richter tun? Das Streikrecht steht ihnen nicht zu. Ein Ausscheiden aus dem Dienst können sich nur wenige leisten. Beschweren Sie sich beim Behördenleiter/Gerichtspräsidenten, riskieren Sie eine schlechte Beurteilung wegen nicht ausreichender Belastbarkeit. Beim zuständigen Justizministerium wird man Ihnen entweder mitteilen, dass man, verglichen mit anderen Bundesländern, personell noch recht gut aufgestellt sei und/oder dass einem derartige Klagen aus Ihrer Behörde/Ihrem Gericht zum ersten Mal zu Ohren kommen. Erst wenn sich das hartnäckige Gerücht über die guten und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen in der Justiz auch unter jungen Juristen nicht mehr halten kann, erst wenn es einen weiteren deutlich spürbaren Bewerberrückgang geben wird, wird die Politik vielleicht Handlungsbedarf sehen. – Susanne Hüppe


In dem gut recherchierten und informativen Beitrag „Greifen Sie zu“ fehlt eigentlich nur eine Kleinigkeit: Die Einführung von Jodsalz, für viele Einrichtungen verpflichtend, korreliert leider zeitlich mit einem erheblichen Anstieg von Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto. Für die Betroffenen ist es heute schwierig einer hohen Jodaufnahme auszuweichen, welche die Krankheit beschleunigt bzw. früher auslöst.
„Behandlung: fehlerhaft“ – unbestritten machen Ärzte Fehler. Was ich jedoch vermisse ist eine gewisse Dankbarkeit dafür dass jemand überhaupt versucht, mir als Kranken zu helfen und sich dem Risiko aussetzt, Fehler zu machen. Nicht der Arzt hat das Problem, sondern der Patient! Wenn es niemand mehr gibt, der das Risiko in Kauf nimmt einen unbekannten menschlichen Körper zu behandeln und zu versuchen diesen wieder instand zu setzen, haben die Patienten nichts gewonnen. Die Auswüchse der Klagen gegen medizinisches Personal haben nun dazu geführt, dass freie Hebammen die Geburtshilfe einstellen, da die Versicherungsprämien jetzt den Jahresverdienst übersteigen. Das trifft vor allem Schwangere im unterversorgten ländlichen Raum hart. Die Prämien steigen jedoch nicht wegen häufigeren Fehlern, sondern weil die Klagebereitschaft der Patienten zum einen zunimmt, zum anderen die Versicherungen häufig eine aussergerichtliche Abfindung zahlen selbst wenn kein Fehlverhalten vorliegt, aber das Risiko eines Richterurteils ohne ausreichenden Sachverstand zu einer noch höheren Schadenssumme führen könnte. Jede solche Zahlung verstärkt aber weiter den Eindruck in der Bevölkerung dass gepfuscht wurde und es sich lohnt zu klagen. In unserer Gesellschaft ist die simple Wahrheit verdrängt worden, dass jeder Mensch sterben muss. Ein Computerspiel startet man neu, ein Smartphone ersetzt man nach zwei Jahren, aber ein Mensch soll 80 Jahre gesund bleiben und leben. – Christian Sinner


Mach Dich Nicht klein ? Guten Tag Frau Chefredakteurin S. Rückert Ihre 10 Antworten zu „liebe“/partnerschaft sind brutale Greuel im Geschlechter-Krieg ! Liebe und somit echte Partnerschaft sind in Ausnahmefällen möglich, aber wer auf 1 happy end, also die allein glücklich-machende Erfüllung hofft ist 1 naives Dummerchen, welches sich ausbeuten läßt ! Übrigens Hausfrauen sind im Besitz Ihrer Produktions-Mittel, also ist 1 auf Überlastung AUSGEHANDELTE Partnerschaft NICHT Ausbeutung, sondern Aufopferung, die nicht IMMER honoriert wird und AUCH auf total unterschiedlichen Erwartungen, Ansprüchen beruht! Deswegen „d. mann“ als Bestie, Sklaven-Treiber zu interpretieren, übrigens „frauen“ in leitenden Positionen, folgen AUCH „d. zwang“ „geld“ zu „vermehren“ und plündern SO „ihre“ mitarbeiterInnen genauso aus ! Insofern ist „d. mann“ KEINE Bestie, „ihr“ Feind ! ! ! Die von Ihnen angeregte Fortsetzung des Geschlechter-Krieges nützt NUR den Herrschenden, da Frauen konditioniert werden, als skrupellos brutaler Konkurrent auf dem Arbeits-Markt sich zu behaupten => „d. mann“ wird Feind Konkurrent und weil „frauen“ gieriger nach Selbstverwirklichung streben, sie hätten Jahrhunderte versäumt, werden heute Frauen gefördert um MEHR Leistung zu erhalten, oder „frauen“ können in „ämtern“ „ihre“ „seit“ jahrhunderten „gedemütigte“ Seele an der „disziplinierung“ des Feindes „mann“ laben ! „frauen“ bestimmen wer, wann, wo 1 Kind zeugen darf => Kastration von Auffälligen, Dissidenten ! ! ! Und jeder der „auffällig“ ist wird 1 willkommenes Mitglied im Heer der outcasts, der Hartz IV-Empfänger – jeder ist zu irgend etwas nutze, und wenn mensch NUR als schlechtes Beispiel dient => heutige Form „d. euthanasie“ ! ? Aus 1 Lebens-Entwurf ohne Partnerschaft, entsteht die Möglichkeit vieler wechselnder Partnerschaften, die für 1 Karriere, „d. selbstverwirklichung“ genutzt werden (können) => Liebe ist unmöglich, bzw. 1 überhöhter Anspruch, siehe R. D. Precht, „Liebe 1 unordentliches Gefühl“ ! Danach läßt sich Liebe in 3 Stufen erfassen, erklären :

– der biochemische Sexual-Trieb –

– die bioelektrische Emotion – Gehirn-Ströme

– und das Gefühl, welches in „der Seele“ verborgen wirkt ! Aus dem Verständnis 1 Selbst-Verwirklichung folgt auch die Möglichkeit, diese als Eremit im Kloster zu erreichen ? Klar mensch soll NICHT auf 1 göttliches Wesen warten R. D. Precht überhöhte Vision, meines erachtens suchen besonders „frauen“ nach der bis ins Detail durchgestylten Lösung, die es NIE 100 %-ig geben kann => 1 Feindbild, weil 1 MANN“d. frau“ damit alleine läßt ! ! ! Der Lebensentwurf „allein“ gibt wegen „falscher Ansprüche, bzw. fehlender Kompromiß-Bereitschaft 1 „richtigen“ Partner KEINE FAIRE chance und 1 Vision Meine Selbst-Verwirklichung ist durch 1 Samenspender gefährdet, vernachlässigt, daß 1 wirkliche, „sinnvolle“ Selbst-Verwirklichung ! NUR in 1 Gemeinschaft möglich ist – Lückenbüßer, soziale Feuerwehr, Almosen-Verwalter helfen NUR denen, die von solchen Ungerechtigkeiten leben ! ! ! ! Heilen MUSS AUCH die sozialen, gesellschaftlichen Bedingungen ändern, unter denen diese Auswüchse entstehen ! ! ! Die Vision 1 „Besseren“ Welt – „d. bessere“ ist der Feind des Guten -, aber das Gute wird ja heute vernichtet und um dies zu ändern ist unbedingt 1 Partnerschaft und die Erziehung von Kindern, für 1 solche Vision, erforderlich ! Familien stehen im Konkurrenz-Kampf am Arbeits-Platz, im Kampf um Selbst-Verwirklichung permanent vor 1 Zerreiß-Probe ! Es gibt Keine allgemeine Vision, so sind die einzigen Erwartungen ans Leben, durch die „selbst“-„verwirklichung“ sich „glücklich“ kaufen zu können ? ? ? Wie soll da 1 glückliches Leben im Alter von 100 möglich sein, wie soll da überhaupt 1 erfülltes „leben“ sich entfalten können ? ? ? NUR im „konsum“-RAUSCH ? ? ? Es geht NICHT die jungen Jahre zu verprassen, um mit 100 im Heim dahin zu siechen und wegen, durch, den „spaß“ quasi 1 „euthanasie“ auf zu sitzen, die im Alter unerträgliche Qualen bereitet ! ! ! – Norbert Owtscharenko


Ich bin immer wieder hier in den USA erstaunt, wie viel Einfluss von deutschen Auswanderen (oder sollte ich sagen: deutschen Fluechtlingen?) heute noch zu finden ist. Ueber 60 Millionen Amerikaner haben Deutsche Vorfahren, der erste amerikanische Millionaer war ein Deutscher mit dem Namen Johannes Jakob Astor (*17. Juli, 1763- +29. Maerz, 1848) aus Walldorf im heutigen Baden Wuerttemberg und der erste Buergermeister von Cincinnati, mein jetziger Wohnort, war in 1802/03 auch ein Deutscher mit dem Namen David Ziegler (*13. Juli, 1748- +24. September 1811), geboren in Heidelberg.
Die Segelschiffreise von Rotterdam nach England und dann an die amerikanische Ostkueste nach Philadelphia, was zu der Zeit noch englische Kolonie war, war alles andere as leicht fuer die fruehen Auswanderer aus deutschen Landen. Der Hafen von Rotterdam war ueberlaufen von Auswanderern und, wie heute bei den Fluechtlingen im Mittelmeer, starben viele Deutsche bei der Ueberfahrt, besonders im Jahr 1738, das Jahr der „vernichtenden Engel“, als viele Deutsche auswandern wollten aber Wind und Wetter nicht mitspielten und so die Ueberfahrt verlaengerten. Mehr als 1800 deutsche Auswanderer starben auf 14 Segelschiffen in 1738, viele verhungerten, weil der Proviant ausgegangen war. Die Geschichte wiederholt sich heute wieder einmal mit diesem Vergleich. Nun hat der Schmelztiegel von verschiedenen Rassen und Nationalitäten in Amerika dieses Land in drei Jahrhunderten zur Größe geführt. Auch Deutschland ist ein langsamer Schmelztiegel gewesen, ueber die letzten 2000 Jahre oder so. Mit seiner Lage in der Mitte von West-Europa ist es 2000 Jahre lang von allen vier Himmelsrichtungen beeinflusst worden. Das zeigt sich heute noch in verschiedenen Haar-und Augenfarben, aber auch in Intelligenz, Musikalitaet und vielen anderen Faehigkeiten. Ein Deutscher ist eben ein wunderbarer Gen-Pool. Der heutige Deutsche per Reisepass traegt die Gene von sehr vielen Volks- und Stamm-Einfluessen mit sich herum und muss sich dessen bewusst sein.
Die Fremdenfeindlichkeit eines/einer Deutschen in unserer Zeit bedeutet deshalb das Selbstverleuchnen von dem, was ihn/sie kennzeichnet und was er/sie eigentlich darstellt, nämlich ein sehr großes Gen-Gemenge von hauptsächlich Europäischen Einflüssen. Man muss das im Kopf festhalten, wenn man die Fluechtlingskrise in Deutschland heute sachlich diskutiert und fragt, ob der deutsche Sozialstaat schon ueberfordert ist oder nicht. Merkel hat wahrscheinlich recht: Eine Million Fluechtlinge? Wir schaffen das, wenn wir nur wollen! Danach aber muss es geordnet weiter gehen. – Dr. Heinz K. Averbeck


Herr Joffe setzt im „Leitartikel“ Herrn Sanders mit den (neoliberalen) Herren Cruz und Trump als „Populisten“ gleich, die nur auf  Stimmen von „Wutbürgern“ hoffen können. Demgegenüber begründen Brost und Schieritz in der sehr überzeugenden Abhandlung „Das große Teilen“, dass der Kandidat Sanders mit seinen Forderungen und Einsichten die notwendigen Ausgangspunkte einer neuen Epoche umreißt.  Sie umreißen den Ausblick auf ein „neues, gerechteres Wirtschaftssystem“ , das „nicht ohne Teilen und Verzicht geht“. Natürlich ist nicht sicher, dass Sanders der nächste Präsident der USA wird, was ich aber- im Gegensatz zum (neoliberalen?)  Herrn Joffe im Blick auf eine zukunftsfähige, solidarische Gesellschaft sehr bedauern würde. – Dr. Michael Ziege


Erst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken! Vor ein paar Wochen habe ich ihren Artikel ,,Macht euch nicht klein!’’ in der Zeit gelesen und er hat mir Mut gemacht!
Es ist großartig wie Sie mit Platons Geschichte von der Entstehung der Liebe beginnen, dem Happy End, dass man uns aus Hollywood vorgaukelt, welches wir finden müssten, um uns glücklich zu fühlen und dem altertümlichen Gedanken ein Mann müsse uns versorgen. Selbstverständlich gibt es Frauen deren Lebensaufgabe darin besteht einen Mann zu finden, der sie versorgt und wenn sie denken es sei notwendig, dann ist das eben für diese so. Ich will das nicht. Ihr Artikel kam für mich gerade zum richtigen Zeitpunkt, da ich mir schon seit Monaten über dieses Thema Gedanken mache, aber es nie geschafft habe die richtigen Worte zu finden. Glücklicherweise haben Sie die richtigen Worte gefunden und dieses Thema so wunderbar zusammengefasst.
Wahrscheinlich gibt es einige Stimmen die sagen, dass Sie gar nicht das Recht haben so zu denken, da Sie schließlich verheiratet sind. Wären sie allerdings eine alleinstehende oder geschiedene Frau würde man Sie als verbittert betrachten. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Sie dem weiblichen Geschlecht eine Stimme gegeben haben.
Es ist so verdammt traurig und deprimierend, dass man in der Gesellschaft als weniger wert angesehen wird, wenn man keinen Partner hat. Vielleicht widersprechen Sie mir jetzt und denken sich ,,was redet dieses Mädchen, denn da’’, aber leider beobachte ich dies schon seit ich denken kann.
Ihr kritischer Aspekt gegenüber dem Feminismus, welcher zu Falle (Opferstatus) werden kann, ist ein Gedanke über den ich mir selber noch nie Gedanken gemacht habe und daher umso mehr mit ins Leben nehmen werde.
Ihren Artikel werde ich mir aufheben. Ich werde ihn sogar einigen Freundinnen empfehlen auch wenn ich weiß, dass diese bei dem nächsten Typen der um die Ecke kommt wieder Männchen machen werden. Ich hoffe ich werde es nicht tun! Selbstverständlich lässt man sich manchmal von Gefühlen leiten, das ist schließlich menschlich. Allerdings möchte ich zusätzlich noch mein Gehirn benutzen und nicht komplett dem Sturm und Drang verfallen. In den letzten Jahren konnte ich immer wieder beobachten, wie die Jungs und Männer um mich herum immer ihren Weg verfolgten und die Freundinnen sich eben anpassen mussten. Ein Mädchen bzw. eine Frau ist immer kompromissbereit. SIE organisiert sich um, sobald ihr Freund keine Zeit hat. SIE organisiert ihr Leben um ihren Freund herum. Das kann doch nicht Sinn des Lebens sein als Einziger immer nachzugeben und sich der anderen Person anzupassen.
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin nicht der Meinung, dass man jeden Mann vertreiben sollte, der einem zu nahe kommt. Ich denke aber, dass die Unterwerfung, die leider viel zu häufig bei uns Frauen vorkommt ein Ende haben muss. Auch hier füge ich hinzu, dass sich der Spieß nicht umdrehen sollte und uns die Männer nun zu unterwerfen haben. Ich bin lediglich der Meinung, dass ein Gleichgewicht von Kompromissen herrschen muss in einer Partnerschaft, damit es fair bleibt. Wir Frauen sollten mehr Selbstbewusstsein haben zu sagen: Schluss, das reicht jetzt!
Ich hoffe ich habe nicht zu viele Rechtschreibfehler gemacht, dass Sie dazu veranlasst einen Artikel zu verfassen, dass wir Deutschen heutzutage in der Schule nicht einmal mehr richtige Rechtschreibung und Grammatik beigebracht bekommen. – Anonym


In Ihrem Artikel “Das große Teilen” schreiben Sie:  “Es wäre schon viel gewonnen, wenn etwa die Bauern in Afrika überhaupt eine Chance hätten, mit den Bauern in Europa in einen ehrlichen Wettbewerb zu treten – wir also unsere Märkte nicht abschotten würden.”
Dieses Klischee existiert in der ZEIT schon seit Helmut Schmidts Zeiten und ist dadurch nicht wahrer geworden. Können Sie mir bitte sagen, welche Art landwirtschaftlicher Produkte miteinander konkurrieren sollen – Erdnüsse mit Kartoffeln, Kakao mit Erdbeeren? Und welche Märkte werden wie abgeschottet? Meines Wissens genießen fast alle Länder Schwarzafrikas für ihre Exporte in die EU Zollfreiheit.
Weiter schreiben Sie: “… und es wäre nicht erlaubt, fremde Länder zu destabilisieren, um an Bodenschätze zu gelangen, wie es in den vergangenen Jahrzehnten in den ehemaligen westlichen Kolonien in Afrika, Asien und Lateinamerika so häufig geschehen war.”
Können Sie mir bitte Beispiele nennen, wo und wann europäische Länder afrikanische destabilisiert haben zwecks Ausbeutung von Bodenschätzen? – Klaus Haak


Im Leitartikel „Zu viel der Angst“ sieht J. Joffe den linken Demokraten Sanders mit den (neoliberalen) Präsidentschaftskandidaten Trump und Cruz in einem „gemeinsamen Nenner des Links-rechts- Populismus“ verbunden.
Er will den gravierenden Unterschied zwischen den Kandidaten nicht erkennen, den M. Brost und M. Schieritz in der gleichen Ausgabe der ZEIT in dem Artikel „Das große Teilen“ überzeugend begründen. Die Autoren belegen die historische Notwendigkeit für den Beginn einer neuen Epoche zur Verringerung der weltweiten Ungleichheit. Sanders steht nach Meinung der Autoren für diese neue Einsicht: „Er will nicht weniger als ein neues, gerechteres Wirtschaftssystem – und sagt auch, dass es nicht ohne Verzicht geht.“ Joffe wirft ihm zu Unrecht „Sozialisolationismus“ vor, wenn er sich gegen deregulierten Freihandel mit Lohndumping wendet. Natürlich ist völlig offen, ob er Präsident werden kann. Im Gegensatz zur Einschätzung von J. Joffe könnte man aber nach soviel Fehlern und der aktuellen Ratlosigkeit der USA einen grundlegenden Neuanfang mit ihm nur wünschen. Ich würde darin ein weltweit Hoffnung gebendes not – wendiges Signal in Richtung einer zukunftsfähigen, solidarischen Gesellschaft sehen. – Dr. Michael Ziege