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12. Mai 2016 – Ausgabe 21

 

In den letzten Jahrhunderten haben die katholische und die evangelische Kirche im Verhältnis zueinander meist das Trennende betont. Ich stimme Ihnen zu, dass es an der Zeit ist, den Fokus auf das Verbindende zu legen. Die Einladung des Papstes nach Deutschland wäre hierfür ein guter Anfang. Eines ist jedoch zu beachten. Die katholische und die evangelische Kirche haben als Glaubensgemeinschaften Jahrhunderte überlebt. Dies konnten sie nur erreichen, indem sie verbindliche Grundlehren herausgebildet und diese konsequent verteidigt haben. Das wandernde Volk Gottes braucht im Gang der Zeiten eine feste und verlässliche kirchliche Grundlehre. Ohne eine solche zimmert sich bald jedes Mitglied seine eigene Religion zurecht und die Gemeinschaft zerfällt. Daher dürfen – bei aller Freude über die Erfolge der Ökumene – die verbindlichen Grundlehren beider Kirchen nicht verwässert werden. – Michael Pfeiffer


Am 6. Juli 1415 verkündet Jan Hus auf dem Scheiterhaufen, was Gott ihm zuvor prophezeite: „In 100 Jahren werde ich aus deiner Asche einen Schwan erstehen lassen, den niemand mehr zum Schweigen bringen kann!“
Einhundert Jahre später ziehen Ablasshändler der Kirche durch die Lande, die Geld mit der Höllenangst der Menschen machen. Das Evangelium haben sie weg geschlossen und sich selbst als „Alleinvermittler von Gottes Gnade“ inthronisiert, Kurie und Papst statt Soli Deo Gloria – Gott allein gehört die Ehre. Auf der einen Seite die Realität von Sünde und Gericht, auf der anderen eine Kirche, die weder daran interessiert noch in der Lage ist, die Menschen den Weg zum Heil zu lehren. 1515 jedoch macht die Katholische Kirche den größten Fehler in ihrer Geschichte: Sie lässt ein deutsches Mönchlein mit der Bibel allein. Die Folgen sehen wir am Samstag, dem 31. Oktober 1517. Dort, so die Überlieferung, schlägt Martin Luther 95 Thesen an das Tor der Kirche zu Wittenberg – der Schwan hat begonnen mit den Flügeln zu schlagen! Das seit John Wycliff zunehmend lauter werdende Freiheitslied der Reformation kann nun niemand mehr zum schweigen bringen, denn die gnadenlos verfolgte Heilsbotschaft des Vertrauens auf Gottes rettendes Wort als alleinige Autorität, Sola Scriptura – allein die Schrift, ist nach so langer Zeit wieder für alle Menschen erfahrbar. Martin Luther entdeckt die Wahrheit der unmittelbaren Gemeinschaft mit Christus, und er bricht durch – der Himmel steht wieder offen: Sola Gratia – allein die Gnade! Seither haben Millionen von Menschen das Ewige Heil von Christus selbst empfangen: Solus Christus – allein Christus. Dies jedoch ist der eigentliche Streitpunkt zwischen den beiden Kirchen, ist die Kirchengeschichte doch auch die Geschichte der Verfolgung der wahren Gotteskinder durch die Katholische Kirche! Mit der Anerkennung der anderen Religionen als ebenfalls Heil vermittelnd beerdigte Papst Franziskus in seiner Gebetsintention vom 6. Januar 2016 das Evangelium endgültig, was die Kluft zu den Protestanten nun unüberwindbar gemacht hat. Darum haben, ja darum brauchen wir zwei Kirchen: Weil das reine Evangelium verkündet werden muss: Sola Fide – allein der Glaube! – Joachim Kretschmann


Qualitätsjornalismus erster Güte, den Pulitzerpres den beiden Verfassern und ihrer Quelle. Ironie aus.
Wenn noch mehr Artikel („Die andere Beate“) dieser „Qualität“ erscheinen, werde ich mein Abonnement auslaufen lassen. – C. Kaiser


Das kann doch nicht alles gewesen sein, was die Zeit zu jenen Ereignissen zu berichten weiß!
Beate Schäpe dürfte ja wohl Untersuchungshäftling sein; ist im dergleichen Status nicht jeglicher Umgang unter Mithäflingen verboten und erst recht ein Kontakt mit körperlicher Nähe (wie Umarmung u.dgl.) ? Wenn es stimmt, dass verbaler Austausch unter den Insassen durch Fenster und über den Hof verboten ist und unterbunden werden muss, müßte wegen der offensichtliche Gleichgültigkeit der Aufsicht disziplinarische Konzequenzen erfolgen. Ich hoffe sehr, dass die ZEIT insoweit weiter recherchiert und berichtet; andernfalls müßte ich davon ausgehen, dass es sich um einen Reklametrick für das angeführte Buch :“Die Zelle:::“ handelt. – Christa Krüger


Ich dachte, die ZEIT sei eine seriöse Zeitung. Dass Sie nun den „Knastallltag“ von Frau Zschäpe ergründen wollen, macht mich sprachlos. Ist das nicht eine Aufgabe, die üblicherweise in den Zuständigkeitsbereich der Boulevardpresse fällt? Ganz abgesehen davon ist mir nicht klar, was dieser Artikel mit Recht oder Unrecht zu tun hat. Allgemein empfinde ich diese Rubrik als sehr durchwachsen. Ich habe mich gefreut, wenn neben den Strafrechtssplattern ab und zu rechtspolitische Themen Eingang fanden. Besser würden Sie Thomas Fischer diese Rubrik anvertrauen. Er hätte wohl nicht über die Kleidungsgewohnheiten einer Strafgefangenen berichtet. Selbst dann nicht, wenn sie empörenderweise einen „Military-Look“ bevorzugt. – Carsten Schier


Ihre nüchterne Bestandsaufnahme fand ich sehr konstruktiv. Darauf sollte einmal ein völlig neue Debatte in Gang kommen. Parallel dazu sollte sich die EU ein Moratorium auferlegen:
– Die geradezu vernienige (ostwestfälisch) Lust, das Rauchen zu diskriminieren steht in einem merkwürdigen Kontrast zu der Behandlung der Autoabgase, die vielleicht mehr Schaden anrichten.
– Die Lust, riskante Handelsabkommen (TTIP, Ceta,..) abzuschließen, wird geradezu hämisch ausgelebt. Die breite Diskussion zu TTIP soll vermutlich überdecken, dass am Freitag sang- und klanglos Ceta allein durch die EU verabschiedet wird. Schon dann haben die großen US-Konzerne über ihre kanadischen Töchter die Möglichkeit, Schiedsgerichte außerhalb der US- und EU-Gesetzgebungen anzurufen.
– Wie kann die EU ihre Bilanzregeln auf Wunsch der Finanzindustrie an eine Stiftung in Delaware outsourcen?
– Das unangenehme an der Lobby in Brüssel – Kommission wie Parlament – ist, dass man sie kaum in den Ländern wahrnimmt.
– Man mag sich beim Euro über die Sinnfälligkeit der Maastricht-Kriterien streiten – er ist kein Bindeglied sondern ein Trennungssymbol.
– Ausnahme: Mit dem Ziel, dass einmal eine europäische Bevölkerung zusammenwächst, sollten alle Regelungen, die Jugendliche betreffen (Reise-, Studien- und Berufsfreiheit sowie Austauschprogramme für alle EU-Bürgerinnen und -bürger unter 25 Jahren erhalten resp. verstärkt werden.
Eine neue Europa-Initiative kann nur ausserpolitisch beginnen. Die Umfangreiche Aufzählung europäischer Vereinbarungen sollte mit einem Auslaufen dieser Vereinbarungen in den nächsten 5 Jahren einhergehen. Für einen Neuanfang wäre es wichtig, einige grundlegende Ziele zu entwerfen: Mein Vorschlag war einmal:
„Wir wollen ein demokratisch verfasstes Europa, daß es seinen Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, innerhalb der Mitgliedsländer über die Grenzen hinweg in Frieden zu reisen, zu wohnen, zu leben, zu lieben, zu lernen sowie zu arbeiten und zu wirtschaften – zu glauben oder nicht zu glauben.“
Ist über Jahre eine solche Homogenität erreicht, müßte es möglich sein, einvernehmliche Außenpositionen zu Handel, Flüchtlingswesen und Interventionen einzunehmen. – Gerhard Schroeder


Man hat den Anschein dass nicht nur der Redakteur mit Rot-Grün-Blindheit geschlagen ist ,sondern auch unsere Politiker.Das „rote“ Wien war zur Überraschung der Sozi diesmal Grün- Blau. Unvorstellbar noch vor Kurzem,ein Ko Schlag für Faymann und auch bald für Häupl der seinen Ophtalmologen wohl wechseln wird. –  Dr. Jürgen Tschannett 


Ich bin Jahrgang 49, Naturwissenschaftlerin, Mutter zweier erwachsener Kinder, deren Ausbildung plus Studium mein Mann und ich bis zu deren 30sten/32sten Lebensjahr finanziert haben. Von meinen 600€ Rente gebe ich großzügig Bares an die nächste Generation ab um deren Dispo vor Überstrapazierung zu schützen. Sparsame Lebensführung lernte ich von meinen Eltern. Meinen gut bezahlten Job in der chemischen Industrie hatte ich nach Geburt des ersten Kindes aufgegeben, zunächst mangels Kita Plätzen, danach war mein Einsatz als nachhilfelehrerin für meine Kinder Dank außerordentlicher, bemerkenswerter Schulsituationen bis zu ihrer Reifeprüfung existentiell. Dies ist Grund für meine üppige Rente. Das nenne ICH Investition in die Zukunft!
Wären Sie mein Sohn, so würde ich Sie fragen: was ist eigentlich los mit Ihnen? Ihr Jammern ebenso wie Ihre Rechenkünste treiben mir Tränen in die Augen. Bloßes Kopfrechnen belegt, dass Ihre Zahlen , zitiert aus dem Guardian, Blödsinn sind. Ihre Generation bürgt also für Milliardenkredite an Südeuropa? Die Generation meiner Eltern und meine Generation hat die Milliarden Kriegskosten der beiden Weltkriege bis vor kurzem zurückgezahlt!  Zu Ihrer Info: Die ehrenamtlich Tätigen in der Flüchtlingshilfe meiner Gemeinde sind zu mehr als 75 % Rentner. Hier wird nicht gejammert, die Alten packen die Probleme solidarisch an. Lieber Herr von  Kittlitz, sie werden also wütend?! Für dieses Luxusgefühl habe ich keine Zeit. Ich muss zu meinem Job als Sprachpatin für Flüchtlinge,  ehrenamtlich. Werden Sie erwachsen, bitte. Vielleicht werde ich im nächsten Leben Rentnerin mit einem Batzen Geld, gerne lade ich Sie dann zu einem Schnaps ein. – Gisela Wilmes


Es freut mich zu hören, wenn aus der Zeitredaktion ein Ruf nach genauerem Hinsehen laut wird, wenn es um die Bundeskanzlerin geht. Wenn ich mich an Artikel auf S. 1 von Herrn di Lorenzo oder Frau Rückert erinnere, dann war letzen Herbst im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise eher Begeisterung als genaues Hinsehen an der Tagesordnung, und bei Herrn Ulrich scheint diese Begeisterung heute noch anzudauern. Für einen distanzierteren Artikel mußte erst ein ganzes Autorenteam gefunden werden. Mittlerweile hat auch Herr di Lorenzo wohl zu einer distanzierteren Haltung zurückgefunden. Daß es so lange gedauert hat, verwundert bei einer Zeitung mit dem Anspruch der Zeit. Ein distanzierter Journalismus hätte längst darüber nachdenken müssen, ob die Kanzlerin neben ihrer herausragenden Eigenschaft als Wahlkämpferin mehr zu bieten hat. Die Klimaproblematik hat sie vor Jahren angesprochen, das Thema verschwand aber nach Tagesbedarf wieder. Der Abschied von der Kernenergie konnte nur wahltaktisch verstanden werden. War ihre Haltung in der Griechenlandkrise mehr als reines Durchmogeln? Wollte sie sich bei der Aufnahme von über einer Million Flüchtlingen ein humanes Image schaffen? Warum hat sie nirgendwo ihre Haltung einsehbar begründet, auch die faktische Umkehr der Politik nicht? Wir wissen es nicht. Aber für Journalisten, die genauer hinsehen wollen, muß auch die These getestet werden dürfen, daß da wenig mehr als Wahlkampfgeschick dahinter stecken mag. – Dr. Walter Engel


Ich nehme an, dass Sie auf die Reaktion Ihrer Leser/innen auf Ihre Beiträge – hier im Zeit-Magazin – Wert legen. Daher möchte ich Ihnen endlich einmal sagen, dass ich als langjährige Abonnentin sehr von der inhaltlichen Qualität dieser Zeit-Beilage enttäuscht bin. Und heute bin ich geradezu empört über eine Schamlosigkeit bzgl. „Sie sehen rot“. Ihre in der Zeit weitgehend anspruchsvollen Texte von zum Teil sehr lesenswerten Autoren gleichen aber kaum noch aus, was sich die Damen bzw. Herren im Zeit-Magazin inzwischen leisten. Wie gern denke ich (und meine ganze Familie) zurück an Beiträge z.B. von Eike Christian Hirsch und seine Folge über das Wesen des Witzes. Stattdessen fühlt man sich als Leser mittlerweile angeödet von Armbanduhrenwerbung und dergl., weswegen ich schon nah dran war, mich nach einer anderen Wochenzeitung umzusehen. Bitte, machen Sie nicht jeden primitiven Trend mit, so lange Ihre Leser dies nicht auch tun. Heute jedenfalls bin ich sehr böse auf Sie. – Herma Brandenburger


Zwei Kirchen?
Wem zeigt der blauäugige Hermaphrodit auf Ihrer Titelseite eigentlich den Vogel? Denen, die von zwei Kirchen reden, obwohl im Ökumenischen Rat der Kirchen bereits 345 christliche Gemeinschaften vereinigt sind? Oder den vatikanischen Verweigerern dieses weltkirchlichen Zusammenschlusses? Oder denen, die nicht wissen, dass der Rabbi Jehoschua nur einer winzigen Gruppe eschatologischer Taufgesinnter vorstand? Die Nachfolger dieses jüdischen Wanderpredigers organisieren sich überwiegend als kleine, überschaubare Ortsgemeinden und Regionskirchen, deren Traditionen sie sich verbunden fühlen, sofern die spezifische Prägung fortwirkt. Wir sollten ökumenisch weiterhin eine wohlwollende Einheit in respektierter Verschiedenheit pflegen und vertrauensvoll vertiefen. – Alfred Schubert


DIE ZEIT aus dem Briefkasten nehmen, die obere Hälfte von Seite 1 erblicken und zum Computer stürzen war eins. Wer diesen „Blickfang“ gezeichnet, formuliert und zum Druck freigegeben hat, muss von allen guten Geistern verlassen gewesen sein.
1. Das Bild ist eine Unverschämtheit.
W o l l e n Sie tatsächlich bei Ihren nichtchristlichen Lesern (doch wohl der Mehrheit, unabhängig von zivilrechtlicher Kirchenzugehörigkeit) die Vorstellung verstärken, das süßliche, kitschige, historisch falsche und theologisch unbrauchbare Bild des „lieben Heilands“, das sich bestimmte fromme Kreise im 19. Jahrhundert machten, sei das der Christen von heute??? Oder hat einfach niemand darüber nachgedacht, welche Assoziationen Ihre Figur erweckt?
2. Wir haben keine ZWEI Kirchen. Wir haben VIELE. Wenn man die Bezeichnung „Kirche“ nicht für die katholische reserviert, wieso soll dann z.B. die SELK (bitte, da Sie das offenbar nicht wissen: Selbstständige evangelisch-lutherische Kirche) keine Kirche sein? Und was ist mit den Freikirchen unterschiedlicher Couleur, z.B. den Adventisten? Gibt es sie einfach nicht, halten Sie sie für eine quantité negligeable, oder subsummieren Sie die ganz bewusst allesamt unter „Protestantismus“, als wäre das eine Kirche???
Sie würden sich verwahren! Und das aus gutem Grund. In der EKD ist – auf die theologischen Kosten der Lutheraner und zu Gunsten der Reformierten und Unierten – auf Grund eher gesellschaftspolitischer als theologischer Erwägungen Abendmahlsgemeinschaft unter den in ihr organisatorisch zusammengeschlossenen Kirchen durchgesetzt worden. Da spielen aber keineswegs alle Protestanten mit! Deren Existenz zu ignorieren, ist respektlos – und sachlich falsch dazu. Nicht als wäre ich eine der Ignorierten. Ich bin katholisch. Aber SO kann man mit Protestanten und Protestantismus nicht umgehen! Warum Sie das tun, kann ich nur vermuten. Jetzt muss ich erst einmal die einzelnen Beiträge lesen und sehen, ob ich da richtig liege. Weiteres wird folgen! – Thelma von Freymann


Trauer müssen die amerikanischen und deutschen Medien tragen, weil sie sich bei Donald Trump routinemäßig geirrt haben, und das ist kein Wunder, erklärt Josef Joffe, denn hier wie dort bewegen sie sich im rosa-grünen Bereich, leben in den besseren oder hippen Vierteln und reden mit ihresgleichen. Ist das Kritik oder späte Selbstkritik?
Zur Erinnerung, am 3. September 2015 prophezeite Joffe: „In Amerika können die Ränder nur in den Vorwahlen auftrumpfen. Nur dort kann der Wähler auf die Protestpauke hauen – es kostet ja nichts. Am 8. November aber hat seine Stimme Konsequenzen. Folglich gewinnen die Kandidaten des Systems, ob Hillary Clinton oder Joe Biden, der noch unentschlossene Obama-Vize, ob Jeb Bush oder Marco Rubio bei den Republikanern. Der Protest tobt sich aus, die Parteien klauen Themen, das System bleibt im Lot.“ – Dr. Jens-Peter Green


Das Konfessionschristentum, das nur noch von Jesus spricht, hat den Christus verloren und will dennoch für alle Christen sprechen können? Und die Christen, die Sie vertreten, wissen nicht, wofür die christlichen Feiertage stehen, wenn man auf der Straße fragt. Zeit für eine neue Epoche des Christentums, von der schon Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling in seiner Philosophie der Offenbarung in der 36. Und 37. Vorlesung, gehalten in Berlin, prophetisch sprach. Diese hat ihren Niederschlag gefunden in der “Legende vom Antichrist“ mit den bekannten Gestalten von Papst Petrus, Professor Pauli, Apostel Johannes als Entwicklungshelfer zum wahren Christentum der allgemeinen Menschlichkeit. – Elisabeth-D. Schmidt


Danke, dass Sie das Thema im gegebenen Kontext ansprechen. Es ist mehr als überfällig, den Differenzen in der Glaubensauffassung zwischen Römisch Katholisch und Evangelisch (und Orthodox?!) die kirchenspaltende Kraft abzuerkennen. Unterschiedliche Auffassungen zur Auslegung und zum Verständnis wird es immer geben – und geben müssen. Sollten diese verschwinden, wäre das ein höchstes Alarmsignal: Die Kirche wäre endgültig zum versteinerten Auslaufmodell geworden.  Jesus hat uns keine Lehre hinterlassen, sondern ein Lebenszeugnis, das in jede Epoche, jede Gesellschaft, jede persönliche Situation als gestaltende und richtunggebende Kraft wirken kann, so lange wir Christen im Glauben und Vertrauen den Mut zur eigenen Verantwortung aufbringen und uns nicht an unverrückbare Lehrmeinungen und Kirchengesetze klammern. Und in diesem Komplex aus Freiheit, Eigenverantwortung und der engen, vertrauens- und liebevollen Verbindung zum Vorbild und der lebensprägenden Gegenwart Jesu liegt ein wesentlicher Teil der Erlösung. Jesus sprach von Nachfolge, nicht von Mitgliedschaft. Nachfolge heißt unterwegs zu sein, nicht angekommen. Und in dieser Bewegung liegt die verändernde Kraft des Evangeliums für den einzelnen Menschen und für Gesellschaften. Heilvolle verändernde Kraft, die uns Gott schenkt, um Krisen, Spannungen und Hass zu überwinden.  Die Kraft des Evangeliums, die auch einen freundschaftlichen Glaubens-Dialog mit Musilmen möglich macht, ohne dass einer von beiden seine Glaubens-Identität verleugnen muss, wie zum Beispiel das Buch „Muslime, Christen und Jesus“ von Carl Medearis belegt. – Tilmann Wolf


In der Tendenz seiner Ausführungen hat Ihr Autor Marc Brost recht und trotzdem ist mir das zu wenig. Sie titeln „Genauer bitte!“, das hätte ich mir auch von Ihrem Autor gewünscht. Die Politik ist in Wahrheit eine einzige Katastrophe – warum sagen das nur einige Wissenschaftler.? Ob das die Integration, die Flüchtlingspolitik, die Geldpolitik, die Bildungspolitik, die Rentenpolitik oder Europapolitik ist. In Wirklichkeit ist Frau Merkel völlig überfordert. Die Medien vernachlässigen Themen nur deswegen, weil es in ihr Menschenbild nicht passt. Das sie die Bundeskanzlerin in ihrem tun unterstützen, zeigt ebenfalls die Schwäche ihrer einseitigen Berichterstattung. Die Politik kann eigentlich gar nicht so viel verkehrt machen wie sie macht. Wenn ständig überhöhte moralische Standards das politische und gesellschaftliche Handeln bestimmen lassen, machen wir uns etwas vor. Das hat wenig mit Staatskunst zu tun. Wer Risiken und Gefahren ständig klein macht, der ist in Wirklichkeit eine Gefahr für jeden Staat. – Gunter Knauer


Nachdem die Zeit noch vor wenigen Monaten von der „weiblichen Politik“  der Kanzlerin geschwärmt hat und ihre Politik „als vom Ende her bedacht“ bewunderte, bin Marc Brost dankbar, dass er den Finger in die Wunde legt. Es ist absolut undemokratisch, wie Merkel stets von alternativlosen Lösungen zu sprechen. Das gilt für ihre Flüchtlingspolitik genauso wie für ihre aktuelle Türkeipolitik.
Richtig ist die Feststellung, dass die Medien ihrer Rolle als Wächter der Demokratie nur unzureichend gerecht geworden sind und die Politik nicht hinreichend zu Erklärungen gezwungen haben. Dann wären –auch in der Zeit- nicht Lobgesänge angestimmt, sondern die Welt wäre, so widersprüchlich wie sie nunmal ist,  kritisch dargestellt worden. Merke: es gibt keine weibliche oder männliche Politik sondern nur die Wahl einer schlechten oder besseren Politik und über diese Alternativen sollte in einer Demokratie geschrieben und gestritten werden. – Hans Dieter Wolf


Dass der Mohr im Namen von Apotheken auf das Angebot von „Arzneien aus fernen Ländern“ zurückzuführen ist, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Auf welche exotischen Produkte sollte dann der Name „Mohren“ oder „Zum Mohren“ bei Brauereien und Gasthäusern hinweisen?! Wenn nicht der Name des Inhabers Mohr gewesen sein sollte, wird der Namenspatron höchstwahrscheinlich der Hl. Mauritius, der zum Wappen vieler Adelsgeschlechter und Städte in Deutschland gehört,  oder der (der Legende nach) schwarze König der Heiligen Drei Könige gewesen sein. Etwas mehr Ahnung von Kulturgeschichte hätte ich bei der ZEIT (und Friederike Milbradt) erwartet. – Jürgen Thiede


Nur unwillig, denn vor dem Hintergrund großer Wertschätzung für Ihre Arbeit muß ich Ihnen für dieses Mal widersprechen: Dass die „statistisch messbare Ungleichheit fast unverändert“ sei, ist schlicht falsch, die letzten Berichte zur Verteilung der Vermögen zeigen das überdeutlich – für Deutschland und weit darüber hinaus. Der Artikel suggeriert, es handle sich bei der Verunsicherung in weiten Teilen der Mittelschicht um eine Form der Autosuggestion: „die Mittelschicht […] reagiert gestresst“. Das klingt nach Hysterie, der Frau Niejahr mit klugen Argumenten die Grundlage zu entziehen sucht. Vielleicht aber ist die Mittelschicht tatsächlich erheblichem Streß ausgesetzt? Die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse, schwindende Sicherheiten in der Altersversorgung und Kinder als Armutsrisiko sind nur einige von vielen Punkten, die hier zu nennen wären. Auch der von Frau Niejahr (ebenso wie von mir) begrüßte Zuwachs an berufstätigen Frauen führt dort, wo zugleich Kinder zu versorgen sind, ganz selbstverständlich zu Mehrbelastungen für alle Beteiligten. Nun mag Streß einem kurz zurückliegenden ZEIT-Titel zufolge ja eine heilsame Sache sein, tatsächlich aber müssen die heute 40jährigen im privaten und beruflichen Leben erhebliche Anstrengungen aufbringen, um auch nur den Lebensstandard ihrer Elterngeneration zu wahren. Zu behaupten, es machten sich „selbst diejnigen Sorgen, die persönlich zufrieden sein könnten“, ist eine in diesen Zeiten durchaus gefährliche Beschwichtigung. – Alexander Heinemann


Sie haben vollkommen recht. Babyboomer sind total materialistisch eingestellt und haben deshalb so wenig Nachwuchs bekommen, dass es jetzt in ihrer Generation verdammt eng mit dem Generationenvertrag wird. Die Babyboomer wissen das sehr wohl und ihnen graut es schon davor, denn sie wissen: so ganz heraus kommen sie im Alter aus der Nummer nicht. Ende des Jahres 1965 geboren, gehöre ich gerade noch zu den sog. „Babyboomern“ dazu. Ganz nebenbei: Ich habe nicht das Gefühl, mit dem Jahrgang 1951 oder 1955 oder 1960 vieles gemeinsam zu haben, die „goldenen Jahre“ waren bei uns leider schon längst vorbei.
In den frühen Neunzigern bahnte sich das Problem der prekären Jobs bereits trotz der Wende an und ich kenne in meiner Generation Einige, die sich von Projekt zu Projektjob hangeln mussten und müssen. Schon in unserer Generation gab es viele Studierte, die keine Kinder mehr bekommen konnten, weil sie ökonomisch nicht abgesichert waren. Hinzu kam, das einmal abgesehen von Ostdeutschland, Kindergarten- und Hortplätze rar waren. Für Frauen denkbar schlechte Voraussetzungen, ökonomisch und beruflich durchzustarten. Das ist heute übrigens flächendeckend besser geworden. Ist die zunehmende Zahl der befristeten Jobs nicht ein grundsätzliches Problem, dass sich generationsübergreifend auch jenseits der Generation Y gleich stellt ? Sollte hier nicht seitens des Gesetzgebers ein Riegel vorgeschoben werden ? Bemerkenswert ist doch, dass sich die befristeten Jobs an Unis und im öffentlichen Dienst zusehends häufen. An dieser Stelle wird der Arbeitsmarkt seiner gesamtwirtschaftlichen Verpflichtung nicht mehr gerecht. Ist die Befristung von Arbeitsstellen nicht ein generationsübergreifendes Problem, dass alle trifft ? Ich finde, es müsste grundsätzlich überlegt werden, ob es nicht mehr Probleme auslöst als löst, wenn befristete Jobs auch und gerade im öffentlichen Dienst geschaffen werden. Hier sollte es klare Grenzen geben und die Umwandlung in feste Stellen sollte zum gesetzlichen Automatismus werden, wenn die Aufgaben länger als ein Jahr fortbestehen. Dies hätte zur Folge, dass es Perspektiven gäbe und dass junge Menschen schon in jungem Alter Familien gründen könnten. Ohne sich Sorgen machen zu müssen, woher morgen das Geld kommt. Überdenkenswert erscheint mir vor diesem Hintergrund auch die Projekt-Förderpraxis der Bundesländer, des Bundes und der EU. Hier hat man sich ein formidables Projektungetüm geschaffen, das von Befristungen lebt – gesteuert von wenigen Menschen in unbefristeten Jobs. Wie nachhaltig können Projekte sein, die, wenn sie mal so richtig gut laufen – auslaufen ? Das Geld sollte stattdessen direkt bei den Kommunen landen, für zahlreiche nachhaltige und kreative Jobs mit direkter Wirkung vor Ort. – Johanna Bär


Ihren Artikel über die – von den US-AmerikanerInnen – ungeliebte Hillary Clinton habe ich mit großem Interesse gelesen. Vor allem, weil ich hoffte, einen Hinweis auf ihre Aussage „We came, we saw, he died“ zu finden, nachdem sie über den (gewaltsamen) Tod von Muammar al-Gaddafi zu lesen. Vergeblich – Nun bin ich kein US-Amerikaner, dennoch ist für mich Hillary Clinton angesichts von Donald Trump bestenfalls das kleinere Übel. Ein Politiker oder eine Politikerin, der/die angesichts des gewaltsamen Todes eines anderen Menschen (der Gaddafi schließlich war) in die Hände klatscht, lacht und „we came, we saw, he died“ ausruft (und den armen Cäsar missbraucht) ist nichts weiter als das Abbild des Niedergangs menschlicher (Staats-)Kultur. – Joachim Kübler


Warm haben wir noch zwei Kirchen? Weil so beide besser werden. Weil Zweisamkeit belebt. Weil Vielfalt lernwilliger und lernfähiger macht. Weil das die Kernkompetenz unserer offenen Gesellschaft ist. Weil unser individuelles Wachsen in und an Diversität einfach schön ist. Weil wir ja auch mehr als nur eine Partei haben, mehr als nur einen Staat in Europa – und mehr als nur eine Zeitung (und sei es die beste, auch wegen solcher -nicht von vornherein populärer- Titelthemen). – Dr.Georg Schedereit


Jeder ist seines Glückes Schmied!
Ich kann es nicht mehr hören, dies ewige Gejammer der jungen, armen Journalisten in ihren prekären Arbeitsverhältnissen. Es hat sie doch niemand gezwungen, diesen Beruf zu ergreifen. Als Ingenieur hat man heute ein Anfangsgehalt von ca. 50.000 €. Davon haben wir früher nur geträumt. Gern hätte ich mit Kind weitergearbeitet. Aber wie – ohne Oma vor Ort und ohne Kita! Warum ist Frau Finke alleinerziehend? Wo ist der Vater? Zahlt der nicht? Für 3 Kinder bekommt sie 576 € Kindergeld, als Stadträtin eine Aufwandsentschädigung von ca. 200 – 300 €. Arbeitet Frau Finke für 400 € im Monat? Dann sollte sie über einen Jobwechsel nachdenken. Sie ist ja noch jung. Warum hat Herr von Kittlitz wechselnde Beziehungen und keine feste Partnerin? Warum lebt er in Berlin und nicht auf dem Land. Da kann er sich Haus, Auto, Frau und Kinder leisten! Auch heute! Bei vielen anderen klappt’s jedenfalls! Als Jounalist kann er doch überall schreiben. Man muss halt in seinem Leben Prioritäten setzen und nicht für alles, was nicht so toll läuft, anderen die Schuld geben! Augen auf bei der Berufs- und Partnerwahl, kann ich da nur empfehlen. Gründe zu jammern hätten wir auch! Seitenweise! – Martina Preuschoff


Schlecht gejammert junger Löwe! Nur ein Argument: Auch wir (ich Jahrgang 1943) sind keine homogene Gruppe. Den Anspruch den Sie für sich nehmen müssen Sie auch den Rentnern zugestehen! – Klaus Hurlebaus


Mit großem Interesse habe ich heute morgen beim Frühstück Ihren Artikel gelesen, leider ist mir mein Müsli im Hals stecken geblieben, daher möchte ich folgendes anmerken. Sie beschreiben recht zutreffend die – unbefriedigende – Lage der Generation Y, leider weiß ich ich ad hoc auch keine Lösung für diese europaweite Misere, jedoch, dass Deutschland im Vergleich zu unseren gebeutelten Nachbarn der Mittelmeerstanden hier noch ein Hort der Glückseligen ist. Zu Ihrer provokanten Headline „Ihr macht uns arm“ möchte ich als potentieller Baby-Boomer Stellung beziehen.
1954 als drittes Kind einer Arbeiterfamilie geboren begann ich nach 8 Jahren Volksschule (= Grundschule) mit 14 Jahren eine Lehre als Schriftsetzer. In unserem geburtenstarken Schuljahrgang waren zwei Klassen mit knapp 40 Kindern, von denen gerade mal 3 bis 4 den Zweig der höheren Bildung mit mittlerer Reife und Abitur einschlugen. Und diese paar Kinder waren nur durch ihr vermögendes Elternhaus in der Lage, diese höhere Schulbildung anzustreben. Für alle anderen Kinder von Arbeiterfamilien war gar kein daran denken, etwas anderes als selber zu arbeiten, nachdem wir die Grundschule beendet hatten. Meine beiden Brüder und ich mussten unsere allein erziehende und Vollzeit arbeitende Mutter mit unserem Lehrlingsgehalt finanziell unterstützen, damit es irgendwie umging. Ab Beginn meiner Lehre mit 14 Jahren habe ich die Rentenkasse einbezahlt, und zwar nicht das gesetzliche Minimum, sondern immer den maximal möglichen Höchstsatz.
Ein Glücksfall war, dass ich keinen Wehrdienst leisten musste und so durchgehend und bis zum Beginn meiner Selbständigkeit mit 50 Jahren stets den Höchstsatz in die Rentenkasse einbezahlt habe. Sie als Akademiker mit der entsprechenden Ausbildung können sicher leicht ausrechnen, welche immense Summe ich so in 36 Jahren in das Rentensystem eingebracht habe. Sollte ich in wenigen Jahren tatsächlich in den Genuss (m)einer Altersrente von derzeit laut jährlichen Rentenbescheid etwa 1.600 Euro pro Monat kommen, wäre ich glücklich, wenigsten einen Teil meiner einbezahlten Beiträge in Form der Rente genießen zu können. Diese Rente wird aber nicht für meinen Lebensunterhalt ausreichen, so dass ich in wohlweiser Voraussicht mein Leben lang Vorsorge betrieben und einen Teil meines Verdienstes gespart habe. Meinen Sie, dass unsere „Kinder, Autos und Häuser“ vom Himmel gefallen oder eher durch Initiative und anpacken entstanden sind?
Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, ist, dass ich der jetzigen Generation mit meiner möglichen Rente nicht auf der Tasche liegen werde, sondern deutlich mehr einbezahlt habe, als ich bestenfalls jemals entnehmen werde können. Und dies gilt stellvertretend für meine Generation. Also machen Sie sich bitte frei von Ihrer irrigen Meinung, dass wir Ihrer Generation auf der Tasche liegen und zu ihren Lasten die Rentenkassen plündern! Seit der Selbständigkeit betreibe ich eigene Vorsorge und meine Mitarbeiter zahlen in das Rentensystem ein. Meine berufliche und persönliche Weiterbildung wie Meisterprüfung und Fachhochschulstudium mit Mitte 50 habe ich übrigens selbst bezahlt und nebenberuflich absolviert. Ein möglicher Lösungsansatz für Ihre teilweise mutlose Generation wäre, deutlich früher mit Ihren Überlegungen anzusetzen nicht automatisch die Studium- und Akademikerlaufbahn einzuschlagen, sondern vielleicht nach einem erfolgreichen Abschluss der mittleren Reife oder Abitur über eine solide Handwerkerlaufbahn nachzudenken? Was soll denn zukünftig in den Rentenkassen ankommen, wenn immer weniger Leute Ihrer Generation erst mit Mitte 30 in das Berufsleben einsteigen und ab diesem Zeitpunkt in unser Solidarsystem einzahlen? Merke: Bis Mitte 30 habe ich und unsere Generation bereits seit über 20 Jahre in den Rententopf einbezahlt! Die meisten selbständigen Handwerker die mir bekannt sind und mit denen ich zu tun habe, leisten hervorragende Arbeit, verdienen gutes Geld und leben finanziell gesichert. Und es gibt viel zu tun und viel zu wenig gute und zuverlässige Fachkräfte! Warum? Mit ehrlicher Hände eigenes Geld zu verdienen war Ihrer Generation doch nicht attraktiv genug und sicherlich auch bis zu einem gewissen Grad verpönt. Und heute lamentieren Sie, dass elitäre Havard-Studenten arbeitslos sind oder sich bestenfalls als Taxifahrer verdingen müssen? Haben Sie schon mal versucht, auf die Schnelle einen guten Installateur oder Elektriker ins Haus zu kriegen? Wer meinen Sie hat Deutschland nach dem Krieg zu dem gemacht, was es heute ist? Deutschland ist das wirtschaftsstärkste Land der Europäischen Union und spielt international ganz vorne in der ersten Liga! Woher kommt das wohl? Meinen Sie, von weinen, jammern, selbst bemitleiden und lamentieren oder eher vom Ärmel aufkrempeln und mit Fleiß etwas anpacken? Und alles was unsere Generation aufgebaut und geschaffen hat, fällt Ihnen und Ihrer Generation eh über kurz oder lang als Erbe in den Schoß. Ihre Generation wird also Nutznießer unseres Aufbaus sein. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Selbständigkeit anzustreben. Unsere Zeit bietet unzählige Möglichkeiten, beruflich und damit auch finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Hier bietet das deutsche System zahlreiche Möglichkeiten von Förderung und Firmengründungen. Also, mein ehrlich gemeinter Rat: Schimpfen Sie nicht auf Gründergeneration, die das alles geschaffen hat, sondern unternehmen Sie selber etwas.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Generation Y alles Gute und werde Sie wie auch unsere Kinder und Enkel nach Kräften unterstützen. – Franz X Brunngartner


„Der Philosoph hat nicht geliefert“ wäre ein besseres Resumee für die Guardiola-Jahre. In Ihrem empathisch-gefühlvollen Artikel zur vermuteten Seelenlage eines der besten Fußballtrainers der Welt, fehlt mir die klare Analyse. Sie schreiben, kaum ein Bayernspieler sei durchgägnig fit gewesen. Aber warum fielen regelmäßig nach Beginn der Rückrunde immer wieder die wichtigsten Spieler verletzt aus? Gefühlte 80% verletzten sich im Training.  Die dreifach- Belastung kann das nicht erklären, die gibt es beim FCB seit Jahrzehnten. Ungläubiges Kopfschütteln, als Tacsi, der notfallmäßig geholte Innenverteidiger sich gleich beim ersten Training eine Gehirnerschütterung zuzog. Wie läßt der Mann trainieren? Dann die unsägliche Auseinandersetzung mit Müller-Wohlfahrt. Das ewige Durcheinanderschütteln der Mannschaft. Wir Fans haben nur darauf gewartet, Manuel Neuer als Stürmer und Müller als Torwart zu bestaunen. Damit hat der Trainer 4 Halbfinale und 1 Finale vergeigt (neudeutsch: vercoacht): CL, DFB-Pokal gegen Dortmund, Supercup gegen Wolfsburg. War Guardiola seit Bekanntgabe seines Wechsels zu Manchester City überhaupt noch 100%-ig bei der Sache? Angeblich ist er schon seit Monaten in die Kaderplanung für die kommende Spielzeit der Premier Leauge involviert.
Ach, und diese letzten Halbfinalspiele der CL. Überhaupt es zu erreichen, war nicht Verdienst des Trainers. Gegen Turin hat ihn eine überragende Mannschaft rausgehauen. Der Trainer Guardiola ist sich immer treu geblieben, d.h. die ewige Suche nach dem genialen Plan, der genialen Aufstellung, die alle überrascht.
Ergebnis: er schaut im Hinspiel gegen Atletico 45 Minuten zu, wie außer einem Kopfball und einem Fernschuss nichts passiert, läßt Weltklassespieler wie Ribery und Müller auf der Bank, (im CL-Halbfinale!) sieht zu, wie sich Lewandowski auf der linken Aussenbahn abmüht, dafür zentral fehlt. Rückspiel: Eine einfache Angelegenheit, d.h. jeder Spieler steht auf der  Position, die er am Besten kann. Atletico wird an die Wand gespielt, bekommt statt der von mir prophezeiten 3 Konter nur einen einzigen.  Wie hätte ich es dem „alten Haudegen“ Ribery, nach seiner Galavorstellung auf der linken Seite, gewünscht, noch einmal im CL-Finale zu stehen, dieser ganzen fantastischen Mannschaft! Aber der Trainer hatte halt seinen Plan, mal wieder. Ich stimme mit Ihnen in einem Punkt überein. Guardiola hat einige Spieler besser gemacht und mit seiner Philosophie den deutschen Fußball ernsthaft vorangebracht. Wir erfolgsverwöhnte, schnösselige Bayern-Fans sind froh, dass die Ära Guardiola vorbei ist. Holt er den Pokal, ist er um einen nationalen Titel besser als good-old Felix Magath in seiner drei-jährigen Amtszeit. Und das bei all diesem Bohay und Aufwand. – Dr. med. Th. Lukowski


Ja, es ist richtig, der Staat steht über der Religion, „denn das Recht, das sich die Gesellschaft gibt, gilt für alle und der Staat schützt es“. Vollständig nachzulesen ist es in der Heiligen Schrift, im Brief des Paulus an die Römer (Christen, die damals in Rom wohnten). Das ist in der Tat „hierarchisch“ gedacht. Der Text in Römer 13:1-4 klingt altmodisch und unaufgeklärt. Der moderne aufgeklärte Mensch aber wehrt sich gegen Hierarchien und will Rechte und Pflichten selbst bestimmen. Besonders wenn es um gewählte Volksvertreter geht ist das so, weil er aus Enttäuschung oder aus Misstrauen keine schädliche Macht widerspruchsfrei über sich duldet, die von jemandem verkörpert wird, der womöglich selbst in Unrecht verstrickt, jemand ist wie du und ich. Herr Kauder „lobt“ mit seiner Aussage ihn [den Staat] aber keineswegs „in den Himmel“, sondern stellt richtigerweise klar, dass staatliche Gesetzte, Behörden wie Polizei und Justiz zur Aufrechterhaltung von Sicherheit, Frieden und Ordnung unverzichtbar notwendig sind. So ist der oben zitierte Text zu verstehen. Das andere Extrem davon wäre, wenn Religion die staatliche Gewalt nicht achten würde. Wir können gerade in der heutigen Zeit vielerorts besichtigen, wohin das führt! Der „Staat ist eine Erfindung des Menschen“, auch das ist richtig, denn angefangen von Ägypten, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom, lebten Personen, die in der Bibel erwähnt werden, in einem Staat und unter dessen Gewalt. Jesus Christus lebte unter der Macht Roms. Er wurde gefragt, ob man dem Staat Steuern entrichten soll und er antwortete: „Da sagte Jesus: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ Und sie begannen sich über ihn zu verwundern.“ (Markus 12:17) Jehovas Zeugen beteiligen sich nicht aktiv oder passiv an politischen Wahlen, weil sie nicht die Verantwortung und Mitschuld daran tragen wollen, wenn die gewählte Regierung vielleicht auch mit Zustimmung der Opposition z. B. mit mörderischen Waffen handelt oder innerhalb der Legislaturperiode plötzlich militärische Konflikte austrägt. Damit wollen wir nichts zu tun haben, denn Jehovas Zeugen haben sich entschieden und gewählt: Das Königreich Jesu Christi. Wir wollen nicht eine Politik mittragen, die vielleicht unsere Glaubensbrüder in anderen Ländern töten. Das wahre Christentum darf sich nicht mit Politik verunreinigen. In der Kurzfassung: Wahre Christen halten sich aus der Politik und aus staatlichen Machtstrukturen völlig heraus, beachten andererseits alle Gesetze und z. B. Steuervorschriften des Staates und erwarten eine gerechte neue Welt durch die globale Machtübernahme durch das Königreich unter Jesus Christus und dem allmächtigen Schöpfer Jehova Gott. – Christine Wölfinge


Die Gläubigen haben sich eventuell genähert, die Kirchen kaum, denn die katholische wird immer noch zentral aus Rom geführt und verharrt an Traditionen, die es seit über 1.000 Jahren gibt, wie das Zölibat, das fürchterliche kriminelle Handlungen an Jugendlichen gefördert hat! Diejenigen, die das fragen, sollten in einen katholischen Gottesdienst und dann in einen evangelischen gehen. Danach dürften die meisten ihrer Fragen beantwortet sein. Im Gegensatz zur katholischen Kirche mischt sich die evangelische kaum in das Leben der Menschen ein wie z.B. die katholische: Pate darf nur ein Katholik sein. Oder die Probleme beim Thema „wieder heiraten“ … Nur wenn die Deutsche katholische Kirche evangelisch wird, kann es einen Zusammenschluß geben, aber das wird Rom mit Sicherheit verbieten. – Rainer Schnell


„Von einer Rückkehr-Ökumene mag der eine oder andere Kirchenmann in bischöflichen Kurien oder an der römischen Kurie träumen. Realitätshaltig ist das nicht mehr, im Gegenteil.“
Das sagte im Jahr 2012 auf dem Katholikentag in Mannheim Dr. Otto Hermann Pesch, ein römisch-katholischer Theologe und Universitätsprofessor.
Er war und ist nachweislich nicht der einzige, der seine Einblicke und sein gut unterrichtetes Wissen in Sachen Ökumene deutlich zur Sprache bringt. So wäre es denn an der Zeit, dass die Kirchen der Reformation endlich erklärten, dass sie in Sachen „Ökumene“ nichts mehr halten von den nur vordergründigen Vereinheitlichungen, womit all die noch Gläubigen in die Irre geführt werden.
Ökumene? Das geht gar nicht. Diese Behauptung sollte eigentlich den Rang haben, den früher einmal bei Protestanten Luthers Satz „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ hatte.
Kardinal G. Siri, Rom: „Sie verstehen nicht, dass Gott alles einem Lehramt anvertraut hat, das so gewiss und göttlich garantiert ist, dass man behaupten kann „quod ecclesia semel docuit, semper docuit“. Die Kirchen der Reformation müssten doch darauf reagieren. Konfliktfreudig, ihrem wahren Wesen entsprechend, müssten sie weg wollen vom verlogenen Konsens. Weg von dem Getue, in gebückter Haltung einander zu besuchen, um allein das schon als einen ‚Erfolg‘ zu feiern.  Es gibt nichts zu feiern. „Die Katholiken können nicht von den Protestanten verlangen, den katholischen Glauben zu übernehmen. Das gilt auch umgekehrt“ (G. L. Müller, Erzbischof). Als vor Jahren ein Papst in Deutschland war, baten ihn die protestantischen EKD-Granden, (die vergessen haben, warum sie Protestanten heissen) die Lehre von der ewigen Verdammnis aller Nichtkatholiken aufzuheben. Das ist bis heute nicht erfolgt. Nun lässt man aus Gründen der Diplomatie und des Zeitgeistes die Sache ruhen. „Wir können den katholischen Glauben nicht den Verhandlungen preisgeben. Da gibt‘s keine Kompromisse“ (Erzbischof Müller, Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation in Rom). Dann doch lieber in aller Klarheit: „Wir so – Ihr so“? Topp! Warum sollten unterschiedliche Ansichten und Interpretationen in Sachen Theologie, Religion und Ethik nicht nebeneinander bestehen können? Gläubige jeder Konfession müssen die Gelegenheit haben „ihren Glauben unmissverständlich und frei von Verwechslung zu leben und ohne die Unterschiede auf Kosten der Wahrheit wegzuretuschieren“ (Franziskus, Papst 2014).
Päpste haben nun mal nach katholischer Lehre die Autorität in Angelegenheiten des Glaubens und der Moral zu sprechen. Und wenn sie es tun, gilt das für unfehlbar und bindend für alle. Auch beanspruchen sie für sich das Alleinvertretungsrecht Gottes auf Erden. Papst Benedikt XVI. liess im Jahr 2012 ausgerechnet Ablässe wieder aufleben, diffamierte die Kirchen der Reformation als blosse kirchliche Gemeinschaften, liess die Einheitsübersetzung des Neuen Testaments scheitern und lehnte eine ökumenische Gemeinschaft beim Abendmahl rigide ab. Der angeblich progressive Papst Franziskus lässt am 8. Dezember 2015 ein „Heiliges Jahr“ beginnen, das bis Ende 2016 dauert. Normalerweise werden diese in der römisch-katholischen Kirche nur alle 50 bzw. 100 Jahre ausgerufen, die jeweils verbunden sind mit der Gewährung eines Sünden-Ablasses. Na gut. „Ihr so – Wir so“. Katholiken und Protestanten müssen sich wieder unterscheiden, ohne sich gegenseitig weh zu tun. Die einen wie die anderen brauchen den klaren, offenen Dissens statt Konsens. Wer immer noch vom ökumenischen Fortschritt redet, lügt. Also: „Wir so und Wir so“.  „Quod ecclesia semel docuit, semper docuit“. Was die Kirchen der Reformation von der Römisch-Katholischen Kirche trennt, sind „etwa 70 bis 90 unverhandelbare Positionen“. In Ausübung seines unfehlbaren Lehramtes erklärte Papst Paul VI. in 1971 unmissverständlich deutlich, dass es „Hunderte unaufhebbare Dogmen“ gibt. Summa. Ökumene ist vielen längst zuwider. Kaum jemand traut sich aber, aus der Reihe zu treten, nur um die anderen nicht zu kränken bzw. weil’s sowieso nichts bringt! Doch umgeben vom ständigen ökumenischen Einheitsdenken „Vereint in Hoffnung“ wird die Verdrossenheit der Reformierten bzw. Protestanten gefördert, erleben sie je ihre Kirche buhlend um die Gunst der anderen Kirche, für deren Verfehlungen sie mitbüssen müssen. – Dieter Schupp


Autorität hat noch keinem geschadet,wenn sie pro Familie oder pro Nation war. Der politische Mensch neigt zu einem Führer oder Leader. Es ist wie in der Familie. Wenn der Vater oder die Mutter autoritär auftritt und erzieht,werden die Kinder später merken,dass es für sie an sich nicht schlecht war,sofern die Autorität immer pro Familie im Sinne der gesunden,humanistisch-gesellschaftlichen Richtung war. In der Politik ist es genauso. Nur dort muss man eben unterscheiden,ob ein autoritärer Führer denkt: Das Volk und die Partei sind für mich untertan oder dem Volk und der Partei habe ich zu dienen? Autorität ist nichts schlechtes. Im Gegenteil. Wenn sie pazifistisch,humanistisch,progressiv und dem Gemeinwohl denkend handelt,kann die Gesellschaft im einem Land auch funktionieren. Ansonsten hast du faschistoide und reaktionäre Autoritäten wie Trump,Erdoğan oder  Orban. – Çayan Tüzin


In Flüchtlingsunterkünften in ganz Deutschland kommt es zu Gewaltausbrüchen. Gehen wir einen Schritt zurück und brechen wir herunter wovon wir eigentlich sprechen.
1) Männer lassen in einer Notsituation ihre Heimat zurück und damit alles worüber sie sich bisher identifizieren.
2) Sie sind in Geldnot / unter Druck und müssen sich an Menschen halten (Schlepper) die es nicht gut mit ihnen meinen.
3) Sie nehmen Strapazen, Verletzungen, Traumata auf sich
4) Aus diesen Erlebnissen heraus landen sie in einem Land, deren Kultur sie nicht kennen und dessen Situation sie nicht einschätzen können (aber geglaubt haben es ist das Paradies).
5) Sie werden festgehalten und können nichts tun (Flüchtlingsunterkunft). Müssen mit Menschen zusammenleben, die ihnen fremd sind oder sogar suspekt.
6) Sie wissen nicht, wann und wie es weitergeht, sind unsicher, ausgeliefert und ohnmächtig.
7) Gleichzeitig sind die meisten jung und voller Tatendrang.
Ganz ehrlich: Mich wundert es, dass nicht schon längst schlimmeres passiert ist.  Es ist zweitrangig, was Auslöser für eine Prügelei ist. Denn die Zwangssituation in welche die Flüchtlinge unterschiedlichster Herkunft gebracht werden ist die Haupt-ursache. Ich möchte nicht wissen, was passieren würde, wenn die gleiche Anzahl deutscher Männer oder Männer irgendeiner anderen Nation (unterschiedlichster Bildungsschichten zusammengepfercht über Monate) mit dem tiefen Wunsch nach Freiheit, Erfolg und einem besseren Leben unfreiwillig das in einem total fremden Land erdulden müssten. Dazu verdammt abzuwarten. Desillusioniert und frustriert. Dann wäre eben nicht der Koran der Auslöser für eine Prügelei sondern irgendeine dumme Beleidigung oder egoistische Vordrängelei oder sonstiger westlicher Zündstoff. Wie gesagt zweitrangig. Denn wer Menschen wie Tiere behandelt braucht sich nicht wundern wenn sie sich auch so verhalten. Dieses „Big Picture“ fehlt mir sehr bei dem immerhin 7-seitigen Artikel. – Edith Steiner


Für amtierende Betriebsräte ist die Forderung, genauer bitte, konstant. Im Mikrokosmos der Unternehmen ist die Nachfragerei und die Durchsetzung zum Erhalt vollständiger Informationen tägliches Geschäft. Dabei haben Betriebsräte , ganz anders als Journalisten, aufgrund  gesetzlicher Bestimmung weitaus bessere Möglichkeiten  diesen Anspruch auch durchzusetzen. Nach meiner Auffassung gibt es nach wie vor zahlreiche Journalisten u. Journalistinnen die ihre Arbeit sehr gut recherchieren und auch investigativen Journalismus betreiben. Die Ursachen für das von Herrn Brost geschilderte Unwissen liegen eben nicht in nachlässiger Recherche, vielmehr darin, dass die Quellen, Vertreter aus Politik und Gesellschaft, entweder selbst unwissend sind oder Sachverhalte verschweigen bzw. weglassen, und gerade auch dann wenn nicht weiter nachgefragt wird. Die ganze Debatte zum Thema TTIP ist ein Paradebeispiel dafür. Transparenz und Aufklärung wird von vielen Regierungsvertretern als Bedrohung empfunden. Wie kann das sein, demokratische Prozesse entwickeln sich nur aufgrund von Vorstellungen, Vertrauen und der Aushandlung unterschiedlicher Positionen und sind zeitweise auch nur schwer auszuhalten. Zudem, Journalisten stehen immer  im Spannungsfeld der Kritik sowohl aus der Leserschaft als auch ihrer Redaktionen, die allzu oft den kommerziellen Erfolg in den Vordergrund rücken.  Ihren Apell, immer wieder hartnäckig nachzufragen  kann ich nur unterstützen. – Gerhard Siemsen


Ist das nicht ein erschreckendes Armutszeugnis, das Herr Achleitner den Vorständen der Deutschen Bank ausstellt: „… dann erhielten alle ein iPad, um tief in die Zahlenwerke der einzelnen Bereiche der Bank eintauchen zu können … Die Vorstände stellten fest, dass sie besonders viel Geschäft mit anderen Banken machten.“ Da fragt man sich mit Schaudern, auf welcher Basis die Vorstände der Deutschen Bank ihre Entscheidungen getroffen haben und was sie überhaupt über ihr Institut wussten, bevor Herr Achleitner ihnen ein iPad verpasst und diesen Lernprozess persönlich „gecoacht“ hat. – Wolf-RüdigerHeilmann


Na endlich!,  kann ich da nur sagen. DIE ZEIT hat lange genug mit gemalt am Bild einer klugen, pragmatischen und unfehlbaren Kanzlerin: Da wurde Ideenarmut zur Ideologiefreiheit, Hartleibigkeit zur Alternativlosigkeit, Unterwürfigkeit zur Bündnisverpflichtung, Richtungswechsel zum Lerngewinn, Machtanspruch zur Führungsqualität, Vertagen zur Lösung, Vertragsbruch zum Pragmatismus, Zynismus zur Realpolitik, Unwissenheit zur Diskretion, Entschlusslosigkeit zur Geduld, Fehlentscheidungen zu Missverständnissen u.a.m. Sie wollen ab sofort genauer hinschauen. Nur zu! Wie Sie der Anlage entnehmen können, habe ich mir auf Frau Merkel meinen eigenen Reim gemacht. – Johannes Kettlack


Da heißt es, es gehe eine diffuse Angst um, vor Globalisierung, Finanz- und Eurokrise und Terrorismus. Das schürt die Sehnsucht nach Schutz durch die „neuen Autoritären“, die durchregieren. Es schürt eine Sehnsucht nach einem Wir-Gefühl, das die Verteidigung gegen ein bedrohliches Außen ermöglicht. In der Not rücken die Menschen zusammen und in der Not lassen sich die Menschen von Ängsten leiten, nicht von Vernunft. Leider lassen sich aber globale Probleme nur global lösen, der Nationalismus macht die Lage also nur noch schlimmer. So das Argument von Jörg Lau.
Nur, im Namen des „globalen Finanzmarktes“ wird seit geraumer Zeit nichts anderes gemacht, als von Oben nach Unten durchregiert. Und es wird so getan als verbergen sich dahinter keine Interessen, sondern quasi natürliche unentrinnbare Gesetzmäßigkeiten, die ein Durchregieren alternativlos machen. Eine öffentliche Debatte ist dann geradezu gefährlich für das Gemeinwohl. Die Rede von der Globalisierung ist nichts anderes als die Verschleierung einer „sichtbaren Hand“, eines starken Staates, der sehr wohl durchregiert (bisweilen sogar Kriege führt), um Märkte in Szene zu setzen. Wieso fällt Jörg Lau eigentlich in seiner Argumentation nicht auf, dass die Problemstaaten, die er auflistet, deshalb Problemstaaten sind, weil sie alle kaum mehr Mittel zur Verfügung haben (oder haben wollen), um ihre Bevölkerung ein Sicherheitsgefühl zu geben? Und wieso ist es eigentlich kein Gemeinplatz der Krisendiagnose, dass wo sich Schulden auftürmen, auch irgendwo Guthaben in gleicher Höhe auftürmen? Dies geschieht nur zunehmend nicht mehr bei den Staaten. Die Finanzmarktanleger wissen doch gar nicht mehr wohin mit ihrem Geld. Die Suche nach und die Erfindung von neuen Anlagemöglichkeiten treibt immer wildere Blüten. Das treibt Blasenbildung derart an, dass eine Geldentwertung unvermeidlich ins Haus steht: Inflation, Crash oder/ und Entschuldung. Es wird derzeit darum gekämpft, bei wem die Geldentwertung stattfindet. Es scheint diejenigen zu treffen, die noch Steuern zahlen und diejenigen, die auf eine staatliche Infrastruktur angewiesen sind. Was wir derzeit beobachten, ist der Überlebenskampf eines Paradigmas, das seine Deutungshoheit entgegen jeder Vernunft aufrechterhält: Märkte funktionieren besser, wenn sich der Staat heraushält (freilich ohne zu sagen, dass er sich und wie er sich genau nicht heraushält). Es muss einen nicht wundern, dass Verschwörungstheorien Raum gewinnen und sich ein tiefes Misstrauen gegen Eliten einstellt. Das ist tatsächlich beängstigend, aber hausgemacht. – Dr. Lisa Knoll


Das Gerede von der Ökumene bleibt so lange leeres Wortgeklingel,So lange  der  katholische Priester als Einziger seit Augustinus Die Bibel auslegen darf,d.h.zwischen Gott und den Gläubigen steht,so lange die sakramentenlehre nicht geändert wird und so lange der Papst nicht auf seinen dogmatischen Absolutheitsanspruch einschließlich des Unfehlbarkeitsdogmas verzichtet.Wenn die Unterwerfungssehnsucht eines Herrn bischof EKD Bedford-Strohm dazu führen sollte,im Gedächtnisjahr 2017  auf diese Grundlagen der Protestantischen Kirche zu verzichten,möge er sich an Luthers „ ein feste Burg ist unser  gott“ erinnern.Die Austretungsflut wird dann unaufhaltsam aus unserer Kirche werden. – Dr.W.Miege


Ein Irrtum! Und ein zweiter ist ebenso weit verbreitet: Es ist nicht die Katholische Kirche, die sich aus der Ökumene entfernt hätte. Vielmehr haben die protestantischen Kirchen unter «zeitgeistigen» Einflüssen wie der Gender-Ideologie – z.B. mit homosexuellen Eheschließungen, z.B. mit der Aufnahme gleichgeschlechtlicher Paare in ihre Pfarrhäuser,… – konsensfähige Positionen immer weiter geräumt, über die – vor allem mit der Orthodoxie (!) – ein Einvernehmen noch möglich gewesen wäre. Bereits die Frauenordination beruht auf einem Missverständnis, das die Emazipationsbewegung in die evangelischen Kirchen hineingetragen hat. Aus katholischer und orthodoxer Sicht war und ist das Priesteramt ein Dienst-Amt (wie das engl. Wort für Priester, „Minister“ = Diener, deutlich zum Ausdruck bringt). Es wird der Frau nicht etwa deshalb «vorenthalten», weil sie seiner nicht würdig wäre, sondern weil es der Würde der Frau nicht entspricht. In dieser Tradition wäre es allerdings folgerichtig, Frauen an wichtigen Entscheidungen der Kirche (z.B. im Konklave) maßgeblich zu beteiligen (was Papst Franziskus offenbar plant…). – Dr. Steffen Hein


Danke, Frau Evelyn Finger, für diesen erfrischenden Artikel, mit kritischer Klarsicht und gleichzeitig mit Herz geschrieben. Das macht ihn so besonders! Als Katholik könnte ich mir eines Tages eine Päpstin mit diesen Eigenschaften vorstellen. Diese Päpstin könnte in der Nachfolge der Mutter von Jesus stehen und gäbe der katholischen Kirche das Herz. Was den katholischen Apparatschiks fehlt, ist die Liebe. Sie predigen davon, aber wissen nicht, wovon sie reden. Berührend beschreiben Sie, wie Papst Franziskus und Frau Merkel ihre Herzen zueinander öffnen. Wir brauchen viel mehr solche „Liebespaare“ in der katholischen und evangelischen Kirche! – Walter Moritz


Zwei ganze „Zeit“-Seiten sollten eigentlich zu schade sein für eine solch eindimensionale Betrachtung. Es strengt an, die sprachlich wie intellektuell allzu simpel formulierte Botschaft „Ich will aber mehr vom Kuchen“ in vielfacher Wiederholung vorgekaut zu bekommen. Zum einen: Die Baby-Boomer, zu denen auch ich mich zähle, hatten es nicht ganz so leicht wie dargestellt. Wir fanden nicht selten Nazi-Lehrer vor und eine repressive Gesellschaft, die die persönliche Freiheit in heute kaum mehr vorstellbarem Maß beschränkte. Überfüllte Schulen und Hochschulen waren die Regel (Für uns wurde der Numerus Clausus eingeführt !), und ich kenne eine ganze Reihe von Personen mit der Qualifikation des Autors, die Taxi fuhren oder vergleichbare Tätigkeiten ausübten. Frauen hatten sich zu entscheiden für Familie oder Beruf, ansonsten wurde das Charakteretikett der „Rabenmutter“ angeklebt. Ein Vergleich der Lebensbedingungen verschiedener Generationen sollte schon etwas tiefer schürfen, wenn er ernst genommen werden sollte.
Zum anderen vermisse ich jegliche Differenzierung in Hinblick auf die heutige Rentenstruktur. Es scheint den Autor nicht zu interessieren, dass Frauen erheblich geringere Renten ausgezahlt bekommen als Männer; die Ungerechtigkeit ist markant größer als die, über die sich der Artikel empört. Wie kann es sein, dass es Menschen gibt, die ihr Leben lang in bezahlter Tätigkeit oder in der Familie gearbeitet haben und doch im Alter in Armut geraten ? Für Alleinerziehende beispielsweise ist Altersarmut die Regel. Ist das etwa nicht unfair ? Auch in globaler Perspektive wäre ein wenig mehr Bescheidenheit angemessen. Es wäre wünschenswert, wenn wir in unserer generationenübergreifend saturierten Gesellschaft nicht nach dem reichsten Drittel der (künftigen) Rentner schielen und für die eigene Teilgruppe immer mehr fordern. Gerechtigkeit sieht anders aus, und Handlungsbedarf besteht schon bei den heutigen Rentnern – den armen nämlich. – R. Meinardus


Dieser Artikel „Ihr macht uns arm“ strotzt vor Selbstmitleid, wenn er nicht mit Augenzwinkern gedacht ist. Ich gehöre zu den heutigen Rentnern ( Jahrgang 1948 ) Was mir am meistens auffällt, ist die Gläubigkeit, dass der Staat für mein Seelenheil verantwortlich ist. Wir Alten haben zum großen Teil auf Zuwendungen des Staates verzichten müssen oder freiwillig verzichtet. Für mich als Kind einer Arbeiterfamilie war der Schritt zur weiterführenden Schule nicht nur mit entsprechenden Aufnahmeprüfungen über eine Woche verbunden, sonder es gab auch keine Gelder für den Bus, der mich täglich in die 10 km entfernte Schule brachte. Schulbücher mussten von den Eltern aufgebracht werden, was verdammt schwer fiel. Daher haben wir, die euch heute „ ausnehmen“ auf Ferien verzichtet, um Geld zu verdienen. Dadurch lernten wir, dass wir nur das Geld ausgeben können, welches wir auf dem Konto oder im Portemonnaies hatten. Meine weiterführende Schule habe ich, da ich mir mit 23 Jahren nach einer Lehre und Heirat ein Studium nicht leisten konnte ,abends nach einem 8 Stundentag und am Wochenende, dieses  erarbeitet. Da wir immer nur so viel Geld ausgaben, wie die Einnahmen aussagten, wurde das Telefon abgeschafft, trotz absoluter Affinität zum Auto das Auto verkauft und Essen gingen wir nur, wenn das Konto entsprechend war. Das, was in der heutigen Generation zu besichtigen ist, ist, dass sich die Alimentierung durch den Staat immer mehr durchsetz, diese Generation ist es nicht mehr gewohnt, für Ziele, die in der Zukunft liegen, in der Gegenwart auf etwas zu verzichten. Nicht wir früher, sonder die Generation heute sieht es als selbstverständlich an, ein Auto zu haben, Urlaub überall auf der Welt zu machen und einen glatten Weg von der Grundschule bis zum Abschluss des Studiums vom Staat, also von unseren Steuergelder finanziert zu bekommen.
Nicht der Staat mit der permanenten Verschleuderung von sauer verdienten Steuergelder ist für mich zuständig, sonder vorrangig ich selbst, nur so, kann die Zukunft und die Gegenwart funktionieren. – Jürgen Müller


Zur Titelseite stelle ich eine Gegenfrage: „Warum gibt es noch die Bundesländer?“ – Antonia Bobinger


Zu den drei Artikeln: „Mischling“, „Seitenwechsel“ und „Klosterflucht“, Die Zeit Nr. 21 – Es gibt nur eine Wahrheit: die des Herzens! Diese Wahrheit sieht bei jedem Menschen anders aus. Ein Paradox? Ja, ein Paradox – wie das Göttliche! – Walter Moritz


Mir ist bei der Titelseite gleich folgendes schöne Thema für eine der nächsten Ausgaben eingefallen: „Warum haben wir noch zwei Volksparteien? Sozialdemokraten und Christdemokraten sind sich längst nähergekommen. Aber viele Funktionäre hegen und pflegen das Trennende. Dabei müßten die Demokraten gerade jetzt zusammenstehen.“ (Daß Staat und Gesellschaft von der Zusammenlegung der zwei größten Parteien profitierten, erscheint mir auch weniger unplausibel zu sein, als daß das Christentum in Deutschland von einer Zusammenlegung der beiden hier größten Kirchen profitierte.) – Dr. Simon Gerber


Warum so verzagt, Herr von Kittlitz? Messen Sie sich nicht an Ihren Eltern, den Babyboomern 1.o, sondern an den Großeltern. Diese hatten in der Regel keine Autos und eigene Häuser, als sie Familien gründeten. Vor allem aber hatten sie keine Angst, Kinder großzuziehen und die Vorstellung zu diesem Zeitpunkt 80% des durchschnittlichen Haushaltseinkommen zu erzielen, war für junge Familien undenkbar.Die äußeren Umstände waren auch nicht einfacher, Kalter Krieg (Kuba Krise), Wohnungsknappheit. Warum starten Sie und Ihre Altersgenossen also nicht die Babyboomer Generation 2.0 ? Kinder sind zwar anstrengend, aber sie sind auch der einzige Garant, dass die Eltern im Alter eine angemessene Rente beziehen können. Merke: Alles ist ein Geben und Nehmen. – Ursel Lüngen


Sorry, aber der Artikel ist schon „eine dünne Suppe“.  Als Referenz wird die Zeit nach dem Mauerfall angesehen. Und schon ist die Welt in Ordung! Nehmen wir eine Mittelschichtsfamilie – wie viele Arbeitsstunden mußten von Vater und Mutter ( sprich Gesamtfamilie) aufgewendet werden um zur Mittelschicht zu gehören? Wie viele Arbeitstunden dagegen müssen heute geleistet werden? Ist es nicht schön, daß man sich auch weiterhin der Mittelschicht zurechnen darf, wenn man nur die gesamtfamiliären Arbeitsstunden erhöht? Wie viele dürfen es denn sein Frau Niejahr? 50, 60, 80 oder noch mehr – nach oben gibt es Grenzen 7 Tage a 24 Stunden / Woche. – Ulrich Thumm


Das „Forscher-Duo“ Thelen/Victor kann sich rhetorisch noch so sehr winden, das ganze Projekt übermittelt doch nur eines: in Sachsen sind die Rechten, die sind böse, und wir sind die Guten. Wir fahren nach Sachsen, um zu zeigen, wie trostlos es da ist (siehe Eingangsfoto neuenormalitaet.de). Da, in Sachsen sind „die“. Wir sind anders als „die“, und wir sind politisch sauber. Pegida und AfD das ist ein- und dasselbe, alles extrem rechts, alles Nazis. Und dann noch der Abschlusssatz: „Sachsen ist nicht verloren.“ Ein Kampf um Sachsen tobt also, wir können es aber noch retten. Als ob wir im Krieg wären und alliierte Kräfte Sachsen aus der Hand des Bösen reißen müssten. Wem hilft so ein Ansatz ? Ich stelle mir die vielen Sachsen vor, die rechtes Gedankengut ablehnen, aber solch ein Projekt ertragen müssen. Die Fotos: Nazidemo (ständig in Sachsen, und zwar nur da), verlassenes Café (wie alle Cafés in Sachsen), ein Lokalmotiv auf der Armbanduhr (auf jeden Fall ein Nazi), ein grotesker Hund (so sehen alle Hunde in Sachsen aus), Pegida-Demo (gibt es auch nur in Sachsen). Ich fühlte mich an „Willkommen bei den Schtis“ erinnert. Nur schade, dass das hier ernst gemeint ist. Nachdem ich das Interview gelesen und auch einiges auf neuenormalitaet.de nachgeschaut hatte, brauchte ich keine Zigarette auf dem Berg, sondern einen erfrischenden Besuch auf sachsen.de. Danach ging es mir wieder besser. Denn Sachsen hat wirklich mehr zu bieten als rechte Gesinnung. Mit Menschen in Deutschland über ihre Haltung zur Einwanderungsgesellschaft zu sprechen und darüber dann zu berichten, das ist per se nicht verkehrt. Dies aber in nur einem Bundesland zu tun und dabei ein Bild entstehen zu lassen, als ob nach Sachsens Schlagbaum  Deutschland wieder richtig tickt (Reker-Attentat war ja schlimm, aber nur ein Einzeltäter), ist doch eine starke Verzerrung und reichlich undifferenziert, einfach zu bequem. – Frank Genkinger


Wenn die Vorgänge und die Praktiken, die Sie beschreiben, typisch und repräsentativ sind dafür, wie heutzutage Themen und Kandidaten für Doktorarbeiten ausgewählt und die Arbeiten betreut, begutachtet und benotet werden, dann wundert einen weder das niedrige wissenschaftliche Niveau vieler Dissertationen noch die Tatsache, dass es offenbar zahlreiche Plagiate gibt, die von keinem der an einem Promotionsverfahren Beteiligten entdeckt werden. Den Grund dafür würde ich aber nicht bei „unübersichtlichen Strukturen“, sondern in erster Linie bei verantwortungslosen Doktorvätern und Fakultäten, die wissen-schaftliche Standards nicht einhalten, sehen. – W.-R. Heilmann


Als ich den Titel der ZEIT-Ausgabe vom 12.05. las, habe ich eine wissenschaftlich fundierte und thematisch ansprechende Berichterstattung erwartet. Allerdings konnten die dargestellten
Abhandlungen dem kaum gerecht werden. Der Erfahrungsbericht eines Vaters, der in den Überlegungen steckt, ob sein Kind nun evangelisch getauft wird und wann, erscheint mir leider nur
an der Oberfläche der Thematik zu kratzen. Das, was wesentlich zum Christentum gehört ist m.E. wenig mehr als Zeltlager, egal ob auf katholischer oder evangelischer Seite. Ich selbst kann und will meine katholischen Wurzeln überhaupt nicht aufgeben. Trotz vieler
Ungereimtheiten in dieser meiner Kirche. Aber „die Wahrheit in Rom zu verteidigen“ ist mir mehr als zu wenig und ganz und gar keine passende Definition für das Katholischsein. Ich übersetze
„katholisch“ gerne mit „allumfassend“. Das ermöglicht mir ein Glaubensbekenntnis, dem auch der ökumenische Boden nicht entzogen wird. Des weiteren empfinde ich es als verbindend christlich, immer wieder in der Heiligen Schrift nach der Wahrheit zu suchen. Oder auch in den Quellenschriften Martin Luthers zu erforschen, was es mit der Freiheit eines Christenmenschen auf
sich hat. Da wird deutlich, dass Christsein mit einem Gnade schenkenden und barmherzigen Gott auf der Höhe der Zeit den Menschen begegnen kann und will, ob im Zeltlager oder auch an
anderen Orten, an denen Menschen Glauben, Leben und Bibel miteinander teilen. – Stephanie Müller


Alard von Kittlitz hat recht, wenn er behauptet, dass es den Pensionisten viel besser geht als den 30 – Jährigen. Pensionisten interessieren sich nicht mehr für Fortschritt und Vorsorge, die nach ihrem Ableben vielleicht wirksam werden. Ihr Leitspruch lautet vielmehr: Ich will alles, solange es noch geht! Fernreisen, ein großes Auto mit vielen Extras und vieles mehr können einem schon den Lebensabend versüßen. Da kann man als 30 – Jähriger schon neidig werden. Deshalb braucht Deutschland junge Politiker mit jungen Ideen, die dagegen sind, dass ihre Zukunft jetzt von verdienten Altpolitikern verspielt wird. – Egon Hofer


Seit zwei Jahren lese ich fast jede Woche die Zeit. Mir gefallen die Artikel, die verschiedenen Sichtweisen, im Gegensatz zu anderen Zeitungen. Jedoch hat mich der sehr einseitig verfasste Artikel über Sachsen ziemlich getroffen und bestürzt! Ich komme selber aus Leipzig, bin dort geboren und aufgewachsen und natürlich gibt es viele politische Debakel zur Zeit! Es hilft jedoch nicht, Sachsen und Leipzig so einseitig zu beleuchten! Es ist für mich ärgerlich, dass sich das Klischee immer wieder bestätigt… Allerdings gibt es auch so viele Organisationen, die sich für Asylsuchende und Migranten einsetzten. Ein solcher Einschub hat mir im Interview gefehlt. Sachsen ist nicht gleich AfD, es ist vielfältiger und auch jünger…. Viele junge Menschen sind nicht der gleichen Meinung, wie die ältere Generation. Herausragende Universitäten, wie die TU Dresden oder die Universität Leipzig beschäftigen sich seit der ersten Stunde von Legida und Pegida mit diesem Phänomen und was jeder Einzelne dem entgegenwirken kann. Vielleicht wär das auch ein interessanter Einschub gewesen? – Kim-Lisa Halwas


Da ist wieder mal von den „Abgehobenen Eliten“ die Rede denen man so ziemlich alles anlastet, was in Europa schiefläuft oder warum sich viele Menschen nach einer (scheinbar) einfach zu verstehenden Welt sehnen. Leider ist der Prozess hin zu einer immer komplizierter werden Welt unumkehrbar. Die Angst der Menschen vor Überforderung im Alltag und der Politik ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Populisten. Man kann nur hoffen, dass viele Menschen, die diese Ängste plagen, nicht auf diese neuen „Autoritären“ hereinfallen. In Deutschland hat sich inzwischen ein sehr stabiles politisches Immunsystem gegen Rechtspopulisten und Neo-Nazis gebildet. Genährt durch die Angst, vom Ausland immer wieder an die Zeit der Nazi-Verbrechen erinnert zu werden. Anhänger des FN in Frankreich oder anderer rechtspopulistischer Parteien in England und Ungarn plagen solche Skrupel nicht. Österreicher, die FPÖ wählen, müssen die gemeinsame Geschichte ihres Landes mit Deutschland unter Hitler erfolgreich verdrängt oder mit einem Glorienschein versehen haben. Staaten mit eindeutig demokratischen Verfassungen sind natürlich grundsätzlich besser gegen den Angriff durch die neuen Autoritären gewappnet. Was die Autoritären aber so unglaubwürdig macht sind ihre Versprechen an die Wähler : Euch geht es politisch und wirtschaftlich besser wenn ihr euren Eliten bzw. Establishment das Vertrauen entzieht und das auf uns übertragt. Wir stehen für eine national ausgerichtete Politik und schützen euch vor einer Überfremdung durch Ausländer. Staaten, die Mitglied in supranationalen Organisationen wie der EU sind, können dort aber nicht einfach mal austreten wie aus einem Sportverein. Die Nachteile die diesen Staaten dann entstehen, etwa wenn England die EU verlässt, sind unkalkulierbar und können im wirtschaftlichen Niedergang enden. Obwohl die Rechts-populisten ganz gut wissen wie riskant und unverantwortlich ihre Versprechen sind, haben bei ihnen Zustimmung und Wahlerfolg Vorrang. Es liegt am Wähler ob er sich von solchen Demagogen für dumm verkaufen lässt. – Klaus Reisdorf


Der Autor schreibt, die Ansicht der Linken sei, dass jeder Krieg „auf Klassengegensätzen beruht, selbst wenn in Syrien niemand etwas davon ahnt.“ Dazu zwei Anmerkungen. Erstens, es kann ja durchaus sein, dass Ereignisse auf Ursachen beruhen, von denen die Akteure nichts ahnen. Zweitens, neuere Arbeiten zu dem Aufstand in Syrien nennen als eine der Ursachen neoliberal inspirierte Reformbestrebungen Assads, die den  Pakt mit der Bevölkerung, dass das Regime die Versorgung garantiert und dafür Stillhalten in der Politik bekommt, teilweise aufkündigten. In der Folge und befördert durch Missernten sei es zu einem Bündnis von Teilen der Bevölkerung mit seit jeher in Opposition zu Sadat stehenden salafistischen Gruppierungen gekommen. Es fällt mir schwer, darin nicht Klassengegensätze am Werk zu sehen. Generell zur politischen Berichterstattung: die „Zeit“ schlägt zuletzt (mit ihrer Ausnahme, wie mir scheint) in der Außenpolitik einen äußerst moralisierenden und apologetischen Ton an und es wird deutlich, welch tiefe Lücke der Tod von Helmut Schmid hinterlassen hat. – Alexander Schneider


Leider sieht häufig die Wirklichkeit so aus, dass das gesamte Trinkgeld vom Chef eingehalten wird und seine Angestellten nichts davon bekommen. Das gilt nicht nur für die kleinen Restaurants und Kneipen. Fragen Sie mal die Bedienungen! – Siegfried Schmidt 


Der Inhalt des kleinen Textes hat mich etwas verwirrt. Ich war bisher der Meinung, auch in Amerika würden im Alltag üblicherweise  arabische und nicht römische Zahlen verwendet. Dass jemand, der in Amerika sich arabische Zahlen notiert, deshalb gleich in Terrorverdacht kommt, scheint  mir selbst in den auf diesem Gebiet in diesen Tagen oft übertrieben hysterisch reagierenden USA kaum wahrscheinlich. Oder könnte es vielleicht umgekehrt gewesen sein, dass der Herr Professor römische Zahlen niederschrieb und seiner Sitznachbarin, der diese fremd waren (was bei normaler Schulbildung selbst in den USA nicht der Fall sein dürfte), zusammen mit seiner Hautfarbe deshalb verdächtig vorkam ? – Richard Hammann


Neben einigen anderen Ungereimtheiten hat mich der Satz über den Jugendforscher Klaus Hurrelmann irritiert, „….weil er, Jahrgang 1943, sich unironisch „Jugendforscher“ nennt…..“ Heißt das, ein über 70jähriger kann nicht erfolgreich über die Jugend forschen?Muss man pubertär sein, um über die Pubertät zu forschen? Wie alt darf man sein, um über kleinkindliches Verhalten zu forschen? Über Primaten, Mumien, Viren…  will ich gar nicht spekulieren. – Brigitte Krieg


Mit großem Interesse habe ich ( so ca Babyboomer ) Ihren Beitrag gelesen und wurde wieder einmal bestätigt in meiner These frei nach Helmut Schmidt: Die ZEIT Beiträge verschaffen dem Bürger ( hier dem Leser/der Leserin)  Woche für Woche die Urteilskraft über alle möglichen Arten von Themen . Ich kann aber leider nicht einschätzen, ob dieser Artikel ( die eine oder andere Passage haben Sie mit einem überzeichneten Augenzwickern verfasst) in der Tendenz ernst gemeint ist. Ist es der Fall, dann hätte ich sehr gern einmal mit Ihnen persönlich Gesprächsbedarf. Ich mache mir sehr, sehr oft über die Generation Y Gedanken, hinterfrage –leider nur im stillen Kämmerlein- die eine oder andere Vorgehensweise, Äußerung, den Lifestyle etc etc. Ich denke, als ZEIT Redakteur sind Sie ein ernsthafter, kritischer und zu neuen Gedanken anregender Gesprächspartner, dessen Wortwahl, Gedanken und Blick in die Zukunft weit über den What Apps , Facebook etc Horizont hinausgeht. Wie erwähnt, ich hätte großes Interesse, damit ich die Generation Y besser verstehen kann, an einem persönlichen Gedankenaustausch. Wenn Sie diesem nicht zustimmen können, schade, aber gibt es dann eine andere Möglichkeit, sich mit Vertretern dieser Generation einmal gedanklich auszutauschen, mit Leuten, die sich nicht in Allgemeinplätzen verlieren, die sich nicht nur gern reden hören, sondern auch Fundiertes mitzuteilen haben ?Ihr Artikel regt „zu mehr“ an, (nicht nur gelesen und weiter-geblättert), ich würde mich sehr freuen, wenn ich für ein fortführendes Gespräch eine Gelegenheit hätte. – Nick Nissen


Warum noch zwei Kirchen? Weil Strukturen zementiert sind und die Kirchenleitungen  wie in einem Hamsterrat meinen, voranzuschreiten, aber nur auf der Stelle treten. Aber es gibt Hoffnung. Prof. Dr. Hans Küng, schwer erkrankt, gibt nicht auf und hat Ende April dieses Jahres einen offenen Brief an Papst Franziskus  geschrieben und darin zu einer Überprüfung des Unfehlbarkeitsdogmas aufgerufen.
Papst Franziskus hat geantwortet und begrüßt den Vorstoß seines Mitbruders, eine freie Diskussion über den seit 1870 geltenden Unfehlbarkeitsanspruch zu ermöglichen.
Nur so, Küng, sei eine wirkliche Erneuerung der Kirche möglich: die gegenseitige Anerkennung der Ämter und des Abendmahls, Fragen von Ehescheidung, Frauenordination und Zölibat. Das Amt als Diakonin hat der Papst vor wenigen  Tagen ins Gespräch gebracht. Im Vatikan  allerdings läuten die Alarmglocken! Wieder einmal!
Wegweisend für notwenige Reformen könnte sein, was Hubert Wolf an historischen Forschungsergebnissen in seinem Buch „Krypta“ zu Tage gefördert hat. Es sind zu Reformen an Institutionen, Strukturen und Rechtsvorschriften   herausfordernde Erinnerungen, damit die Kirche ihren seelsorgerischen Aufgaben wieder besser nachkommen kann. Verzicht auf Privilegien und innerkirchliche Machtpositionen. Wie das möglich ist, dazu haben sich zahlreiche Bischöfe auf Anregung von Dom Helder Camara in einem 12 Punkte umfassenden   „Katakombenpakt“  am 16. November 1965, drei Wochen vor dem Abschluss des  Zweiten Vatikanischen  Konzils (1962 bis 1965),  verpflichtet: u.a.
1. Wir werden uns bemühen, so zu leben, wie die Menschen um uns her üblicherweise leben, im  Hinblick auf Wohnung, Essen, Verkehrsmittel und allem, was sich daraus  ergibt (vgl. Mt 5,3;  6,33-34; 8,20).
2. Wir verzichten ein für allemal darauf, als Reiche zu erscheinen wie auch wirklich reich zu sein, insbesondere in unserer Amtskleidung (teure Stoffe, auffallende Farben) und in unseren Amtsinsignien, die nicht aus kostbarem Metall – weder  Gold noch Silber – gemacht sein dürfen, sondern wahrhaft und wirklich dem
Evangelium entsprechen müssen (Vgl. Mk 6,9; Mt 0,9; Apg 3,6).
3. Wir lehnen es ab, mündlich oder schriftlich mit Titeln oder Bezeichnungen angesprochen zu  werden, in denen gesellschaftliche Bedeutung oder Macht zum Ausdruck gebracht werden  (Eminenz, Exzellenz, Monsignore…). Stattdessen wollen  wir als “Padre” angesprochen werden, eine Bezeichnung, die dem Evangelium entspricht. – Bernhard Arens 


WARUM HABEN WIR NOCH ZWEI KIRCHEN? –
Mit Verlaub und bei aller Einigkeit mit meinen Brüdern Franziskus und Friedrich: das ist m. E. die falsche Frage. Die Frage lautet doch: WARUM HABEN WIR ÜBERHAUPT NOCH KIRCHEN BZW. RELIGIONEN? Mit ihren ideologischen Glaubenslehren, Herrschaftsansprüchen und Sondergesetzen? Wo wir doch unsere tatsächliche Lebenserfahrung, daraus erwachsene freiheitliche Demokratie und unser allgemeingültiges Grundgesetz haben?„Einigkeit und Recht und Freiheit“ lautet das Hohe Lied unserer Gemeinschaft und nicht „Patri-Archaische Überlegenheit, Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeit“. Ein Fahrer, der sich von einem überalterten Navy-Programm leiten lässt, dem eine über 30 Jahre alte Straßenkarte zugrunde liegt, muss als wirklichkeitsfremd eingeordnet werden und auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Irre landen. Die Weltgesellschaft und an vorderster Front DIE ZEIT hält es aber für realistisch und zielführend, sich bei ihrer Reise in die Zukunft „Navy’s“ verschiedener Herausgeber mit sich widersprechenden Programmen anzuvertrauen, denen über 3000 Jahre alte geistige Landkarten zugrunde liegen. Und deren ursprüngliche Mitteilungstechnik mittels Steinblöcken und Tontafeln sowie Hammer und Meißel der rustikalen Qualität ihrer Inhalte entsprach. Mit Übersetzung, Digitalisierung und Updates können diese Programme zwar formal angepasst, aber doch nicht zeit- und ZEIT-gemäß inhaltswesentlich erneuert, eben: „heutig“ (Schorlemmer) werden. „Lasst uns froh und munter sein“ werden wir unaufhörlich und in penetranter Weise aufgefordert, denn „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder“, geschickt von seinem (angeblichen) „Vater im Himmel“, dessen „Wille geschieht, wie im Himmel, also auch auf Erden“. Mich macht die generelle Anerkennung, Anwendung und vor allem Wirksamkeit solcher mentalen Programmierungen in unserer angeblich aufgeklärten, freigeistigen Zeit und ZEIT nicht froh und munter, sondern zunächst ärgerlich und wütend, am Ende deprimiert und resigniert. Das ist, zugegeben, auch kein gutes Programm für eine lebensfrohe Zukunft und ebenfalls fragwürdig. Die Antwort auf diese Fragen steht nicht in überalterten Schriften, sondern in uns selbst. Es ist unser freier Wille, unsere Verantwortung und unsere Entscheidung, unsere innere menschliche Programmatik: unser ureigenes menschliches Potential frei zu äußern und zu verwirklichen – oder befangen zu verschweigen und ungenutzt zu lassen. Die Frage ist: Sind wir erwachsen und gereift genug, dass wir so viel Vertrauen und Mut zu uns selbst, zu unserem inneren Programm haben? Oder glauben wir, uns immer noch unserer selbst schämen und uns verstecken zu müssen wie zu Adams und Evas Zeiten? „Wir müssen >heutig< werden“ antwortet Friedrich Schorlemmer. Ja, sicher – mit Körper, Herz und Seele, vor allem aber mit dem, was uns Menschen so einzigartig sein lässt: mit Verstand! Denn: „Ein (der) Mensch ohne Kopf bleibt zeitlebens ein Krüppel.“ – Hans-Jürgen von Almasna


Wir brauchen noch zwei Kirchen, weil beide Seiten nicht wirklich bereit sind, aufeinander zuzugehen. Dabei „schert“ sich das Volk schon seit längerer Zeit nicht mehr um die Unterschiede. Die religiöse Früherziehung setzt unterschiedliche Akzente. Bischof Koch fragte bei seinem Dienstantritt in Berlin: „Warum nehmen so wenige Katholiken die parlamentarische Verantwortung in Berlin wahr?“ Ich schrieb ihm: „Protestanten werden zu freien Christenmenschen erzogen und haben Mut zu protestieren. – Die Katholiken werden im blinden Gehorsam erzogen und warten auf Weisungen aus Rom.“ Beim Abendmahl werden die evangelischen Christen eingeladen mit den Worten, seht, wie gut der Herr. Die katholichen Christen müssen bekennen, nicht würdig zu sein.  Da gelingt nicht einmal die Einheit in Vielfalt! So gravierend unterschiedlich steht die katholische Kirche in der Bringeschuld, weil interkonfessionelle Ehepaare nicht gemeinsam das Katholische Abendmahl empfangen dürfen. Die katholische Kirche hat alle Verpflichtungen, dies im Jahr des Luther-Jubiläums 2017 zu bereinigen. Die Bischöfe ignorieren meinen Aufruf  „Glaubwürdigkeit und Menschenwürde“ und unterliegen dem „blinden Fleck der Macht“. Sie sehen nicht, dass Barmherzigkeit und Würde in Einklang zu bringen sind. Außerdem würde bei der Vereinigung zu einer Kirche das Korrektiv fehlen, wenn der ein oder andere über die Strenge schlägt. – Egon Dammann


Auch ich Babyboomerin (Jahrgang 1953) mache mir Sorgen, wo Ihre Renten herkommen sollen und finde es falsch, dass Sie auch noch unsere Rentenerhöhungen mitfinanzieren müssen. Aber: sind „wir“ wirklich an allem schuld? Wir sind auf den ersten Blick viele, die jetzt das Sagen haben. Aber wir waren von klein auf viele, zu viele. Wir mussten immer sehen, wo wir blieben und standen in Konkurrenz zu ganz vielen anderen. Wir haben uns nicht als die, die Gewicht haben, erlebt. Unser Ausbildungs- und Berufsleben lang waren wir Konkurrenten und fanden außerdem viele wichtige Plätze besetzt vor von denen, die vor uns kamen. Ich habe um Studienplätze mit vielen anderen konkurriert (und in den Siebzigerjahren haben nur wenige Prozente eines Jahrgangs studiert). Wenn ich einen Job gesucht habe, habe ich 100 Bewerbungen geschrieben und bin zu keinem Bewerbungsgespräch eingeladen worden, geschweige denn, dass ich einen Job bekommen habe. Mein Sohn (27) hat neulich weniger als 10 Bewerbungen geschrieben, wurde 2 x zum Bewerbungsgespräch eingeladen und bekam 2 Jobs angeboten.  Aber er hat auch nicht Amerikanistik oder Geschichte studiert (damit bekamen auch wir keinen Job; ich kann für Ihre Freunde nur hoffen, dass sie noch was anderes können). Ihnen fallen die Babyboomer auf, die früh Haus und Auto hatten (das waren die mit den guten Jobs). Aber es gibt auch viele, die die Wirtschaftskrisen und die Deregulierungen in der westlichen Welt ab den Siebzigerjahren mitmachen mussten. Wir sind die, die die ersten prekären Jobs hatten oder nur als Freiberufler arbeiten konnten, oft auch in anderen Berufen, als denen, die wir gelernt haben. Eine lückenlose Erwerbsbiografie bei uns gab es nie. Wenn wir in der DDR aufwuchsen, waren alle unsere Planungen ab 1989 hinfällig. Wir haben bis heute kein Haus und keine ausreichende Rente. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass wir wenige Kinder in die Welt gesetzt haben. Und deshalb: es gibt bei uns kein „Wir“. Viele haben die gleichen Probleme wie „Ihr“. Es muss dringend etwas passieren, aber es muss von uns allen ausgehen! Wenn nicht im Bundestag, dann anderswo! Und Ihr habt noch mehr Power als wir. Wir würden Euch gerne unterstützen. Anfangen müsst aber Ihr selber. – Cornelia Grosch


Dient im Mordprozess das Gefängnis der Angeklagten als Rekrutierungslager? Hat sie Sonderrechte und Privilegien? Darf sie im Gefängnis mehr kommunizieren als andere und  besser als außerhalb? Ihren Artikel wie auch den Kommentar der Anstaltsleitung kann man nicht einfach so stehen lassen und zur Tagesordnung übergehen. Die Darstellung schreit nach Aufklärung und es macht nachgerade Angst, wenn die erhobenen Vorwürfe so stimmten; untragbar erscheint mir außerdem, wenn ein solcher Artikel letztlich bloßer neugierig-genüsslicher Lektüre diente und man danach alles auf sich beruhen ließe, wie z.B. die Klärung des Realitätsgehaltes und eine – ggf. –  anstehende Abhilfe sowie entsprechende Konsequenzen, sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen. Die Öffentlichkeit hat dabei ein Recht auf Aufklärung über etwaige  politische Agitation in unseren Gefängnissen und darüber, was die Verantwortlichen hier zu tun gedenken. – Ursel Prinzing-Hanslovsky


Sie schreiben: Die Politik zu Erklärungen zu zwingen. Und den Kontext von Entscheidungen zu zeigen. Das ist in einem politischen Umfeld praktisch unmöglich,
1. weil es zur Lösung eines komplexen Problems so viele Erklärungen wie Köpfe (?!) gibt, die darüber was mitteilen wollen. Und alle glauben, die einzig richtige Erklärung zu haben. Wessen Erklärung deckt besser das Problemfeld ab? Die der AfD oder der CDU?
2. Und wie werden in der Politik diese Widersprüche gelöst? Es werden so lange Kompromisse gesucht bis alle einverstanden sind. Also das kleinste gemeinsame Vielfache! Demokratie!!! Der Kontext solcher Entscheidungen ist dann nicht mehr vermittelbar, und nur noch mit viel Humor bzw. Zynismus zu ertragen. (s. Wahlbeteiligung!) Für den Journalismus besteht m.E. die Lösung darin, die Entscheidungen so aufzubereiten, wie es dem Niveau des Mediums entspricht. Holzhammer oder Philosophie. (Lassen wir mal die intellektuelle Leistungsfähigkeit des Journalisten unberücksichtigt.) – Klaus Riediger


Auch die hervorgehobene Leistung des Herrn Dr. Achleitner, dass es ihm 2003 gelang, den „ hauseigenen Anteil an dem NIVEA Hersteller Beiersdorf für sagenhafte 4,4 Milliarden Euro zu verkaufen“,  bedarf einer Relativierung: Eigentlich wollte er Beiersdorf zu einem möglichst hohen Übernahmepreis an Procter&Gamble verkaufen und hat mich deutlich aufgefordert, dabei mitzuwirken („dann wird auch bei Ihnen Freude aufkommen“). Ich wusste aus meiner Vergangenheit, dass Procter das Unternehmen zerschlagen würde und habe mich verweigert.  (So ist es kurz danach mit Wella ja auch geschehen!)
Es ist vor allem dem damaligen, bei der Allianz hoch angesehenen Beiersdorf Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Dr. Meinhardt, zu verdanken („ich beteilige mich nicht an der Zerschlagung von Beiersdorf“), dass die Allianz einlenkte und ihren Anteil zum damaligen Marktpreis mit Paketaufschlag verkaufte. – Rolf Kunisch


Nein, wir brauchen keine Kirchen mehr. Denn wir brauchen keine Religion mehr. – Andreas Zabel


Die Beschimpfung eines evangelischen Mädchens durch katholische Kinder im Jahr 1955 wäre heute ebenso wenig möglich, wie das in ähnlicher Zeit an Katholiken durch ihre Bischöfe gerichtete Verbot,
an einem evangelischen Kirchentag teilzunehmen. Gott sei Dank, darf man sagen, hat sich in den letzten Jahrzehnten das Verhältnis zwischen den großen christlichen Konfessionen stärker zum
Besseren verändert, als jemals zuvor seit der Reformation 1517. Papst Franziskus lässt hoffen, dass diese Entwicklung weiter gehen wird und seine Einladung etwa auf die Wartburg wäre ein starkes
Zeichen in diese Richtung. Die gegenseitige Anerkennung als gleichberechtigte Kirchen wäre allerdings ein Wunder, aber bei Gott ist bekanntlich nichts unmöglich und vor allem Katholiken
neigen durchaus dazu, an Wunder zu glauben. Die Knackpunkte „Amtsverständnis, Eucharistieverständnis und Papstamt“ sind allerdings schwer zu überwinden, auch wenn die Machtfrage, die schon zur Spaltung in eine Ost- und eine Westkirche 1054 geführt hat, die entscheidende Rolle spielt. – Heinz Uray


Ein wichtiger Artikel, der die gewaltige Dimension des Problems überzeugend darstellt. Das kurze traurige Fazit: Der Steuerzahler wird jährlich um 20-30 Milliarden Euro erleichtert und über den Katalysator Flüchtling landet ein Großteil des Geldes bei dubiosen Firmen und anderen Absahnern. Wir können aber damit rechnen, dass die Regierung uns dies als großartige Ankurbelung des Wirtschaftswachstums als Folge Merkelscher Weitsichtpolitik verkaufen wird. – Gerhard Reinelt


Dieser Beitrag Ihres Autors Alard von Kittlitz fordert einen Rentner natürlich heraus.  Es ist mir ein Rätsel wie ein studierter Mensch ein solches Menschenbild zeichnen kann. Es stimmt so gut wie nichts, was er zum Besten gibt. Wir Alten sind in einer Zeit groß geworden, in der ein zerstörtes Land wieder aufgebaut werden mußte. Wir haben geschuftet, oft unter Bedingungen, die uns stark zu schaffen machten, die die heutige Generation sich gar nicht mehr vorstellen kann. Das liegt ausserhalb ihrer Vorstellungskraft.
Ihr Autor ist im Wohlstand geboren wurden, was wir Alten geschaffen haben. Durch den Epochenbruch in den siebzigerJahren wollte man eine Generation mit einer lebensfernen  Ideologie auf die Reise schicken, die in Wahrheit nichts taugt. Dies war nur möglich, weil auch ein Marsch der guten Herzen durch alle gesellschaftlichen Schaltstellen ( Schulen, Behörden, auf Richterbänken, in Politik und Medien ) begann. Damit war eine  instabile Generation geboren worden. Toleranz und Freiheit, lieb zu einander, diese Eigenschaften waren das Gebot der Stunde. Dagegen gäbe es eigentlich gar  nichts einzuwenden. Wenn es nicht regelmäßig das Gegenteil dessen hervorriefe, was gesunden Menschenverstand ausmacht. Ständig wachsende Kriminalität, eine immer stärkere Verrohung, Verwahrlosung vieler Menschen, Schulen, die zum fürchten sind, eine Zuwanderung, die jeden Staat überfordert, Politiker, die zu unreif sind, verantwortlich Politik zu machen. Um nur die wichtigsten Versäumnisse zu nennen. Die Grünen sind eine Beamtenpartei . Dort versammeln sich all die Menschen, die unser Land politisch angreifbar gemacht hat. Keine Partei ist in der Wählergunst so stabil. Circa 10% der Wähler sind für die instabile Politik verantwortlich. Die AfD ist das Ergebnis. Und ich behaupte auch: eine solche Partei war auch überfällig.
Ihr Autor hat das ganz allein zu verantworten, wenn er sich über uns Alten beklagt. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich – auch eine Binsenwahrheit, die der heutigen Generation auch nicht mehr vermittelt wurde. Nur frage ich mich: Ihr Autor hat doch Verantwortung gezeigt. Autor der „Zeit“ zu sein, sollte er als Auszeichnung verstehen. Und wenn er kein Geld für eine „eigene“ Rentenansparung zusammen bekommt, dann sollte er sich mal hinterfragen, ob er nicht eine Finanzberatung in Anspruch nehmen sollte. Die Alten mußten das auch tun. Und erholt haben wir uns erst im Alter. Mein Haus habe ich erst mit 59 erworben , wie die meisten „Alten“. Vorher war sparen angesagt. Ich selbst habe 3 Kinder, die heute etwa in seinem Alter sind. Von denen beklagt sich keiner über die Rente oder das Einkommen. Wahr ist:  So einfach hat in meiner Generation kaum einer Geld verdient. Die Rente wird für die heutige Generation im Alter für einen einigermaßen vernünftigen Lebensstandard natürlich nicht reichen. Es war aber schon seit ewigen Zeiten bekannt. Dafür die schwachen Geburtenraten verantwortlich zu machen, zeigt mir, wie verschroben die heutigen Ansichten der jetzigen Generation sind.  Die das beklagen, haben das doch selbst zu verantworten. Mein lieber Herr von Kittlitz, glauben Sie mir, verlassen Sie sich nicht auf den Staat. – Gunter Knauer


Der Artikel zeigt mehrere Dinge auf:
– wer in eine Kirche geht, sucht Gemeinschaft.
– die Vorurteile innerhalb der Mehrheitsreligion gegenüber der Minderheitsreligion sind beachtlich und seit Jahrzehnten zementiert.
– Willkommenskultur sieht anders aus.
– Es bleibt – auch unter modernen, scheinbar offenen, evangelischen Christen viel zu tun.
für Christen: Pfingsten muss neu erlebbar gemacht werden. – Martin Wilms


Mein Glaube an die Professionalität von Literaturkritik in ernst zu nehmenden Medien ist schon seit längerem ins Wanken geraten, weil sie die immer gleichen Raster über die unterschiedlichsten Texte legt. Und das in einer Zeit, in der Heterogenität – bei aller Unterschiedlichkeit der Akzeptanz und Bewertung derselben – im Alltagsbewusstsein angekommen ist und sich der Bildungsbereich der großen Herausforderung stellt, Heranwachsende im Geiste der eigenen und der fremden Individualität in ihrem großen Facettenreichtum zu erziehen. Und zur Kreativität. Soll das ausgerechnet für die Kunst (ist Literatur keine Kunst?) nicht gelten? Hat nicht Kunst, haben nicht auch Rezensenten einen wichtigen Beitrag zu eben dieser Erziehung zu leisten? Bewertungen eines Textes können selbstverständlich unterschiedlich ausfallen, aber man sollte wenigstens erwarten können, dass diejenigen, die sich zu Texten äußern, diese adäquat durchgearbeitet haben. Die Rezension Burkhard Müllers über den Roman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“ von Antje Rávic Strubel lässt genau das in erschreckendem Maße vermissen. Herr Müller verwechselt hier Literatur mit Erlebnisbericht einerseits, mit persönlich-politischem Manifest andererseits. Er setzt der subtilen Sprache des Romans eine grobe entgegen, der feinen Ironie platten Hohn. Die entscheidenden Aspekte wie z.B. die Text-Struktur, betrachtet er nur höchst oberflächlich. Allerdings macht er sich selbst unglaubwürdig, indem er sich den Faupax leistet, das Foto der Autorin im Klappentext auf übergriffige Weise zu thematisieren. Sein Fazit zeigt: Herr Müller hat nicht verstanden, dass dieser Roman gerade dem Reiz der Andeutung, der Grenzverwischung, des Flüchtigen nachspürt und sich Zuschreibungen und Etikettierungen bewusst entgegenstellt. Deshalb kann das anfangs angesprochene Raster, das u.a. immer auf die klare Ausleuchtung von Figuren aus ist, gar nicht greifen. Diese Brille abzusetzen, ist die Voraussetzung dafür, dass man sich dem ausgereiften metaphorischen Personalstil der Autorin und dem komplexen Sensitivitätsnetz, das sich über die virtuos miteinander verwobenen Episoden des Romans spannt, intellektuell und sensuell getrost und genussvoll anheimgeben kann. – Claudia Bengel


„Plutokratie“, ein Unwort das man meines Wissens kaum benutzt oder gehört hat seit Goebbels Zeiten. Höchsten über Pluto, dem Hund von Donald Duck .Anspielung auf den stinkreichen Onkel Dagobert,ein klassischer Plutokrat.Und Pluto,der reichlich dubiöse Trabant des Sonnensytems.Ein Unruhestifter,der zerstörerisch die bestehende Weltordnung bedroht,der sich nicht entscheiden kann, ist er Planet, Mond,oder Asteroid. Da sind wir beim zweiten Fimmel des Reichsministers  für Volksaufklärung. Die Bedrohung der Weltordung durch Jüdische Bolschewisten. Letztere wurden in einem Atemzug  genannt  mit den Amerikanischen Wallstreet-Plutokraten.  Beider Ziel: Deutschland fertig machen.Soweit Goebbels,in Wort und Schrift.
Für mich war das Wort „Plutokratie “ eine Zeitmaschine. Beim Lesen war ich plötzlich 75 Jahre jünger und 1941 bei den Schularbeiten in unserer beengten Zweizimmerwohnung.
Goebbels dröhnte  im Radio meinen Vater voll,war bis in die Küche zuhören ,wo ich  saß. Und das Hamburger Tageblatt, (Zeitung der NSDAP,bei uns im Abo)  wartete mit relevanten Texten auf. Die Schlagzeilen konnte ich  schon entziffern.
Und soweit meine Rückerinnerungen. – Hans-Emil Schuster


Immer häufiger erscheinen in DER ZEIT Beiträge zum Thema Digitale Gesellschaft und Künstliche Intelligenz. Das ist nur zu begrüssen. Immer wieder jedoch ist festzustellen, dass Sachverhalte, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen stark vereinfacht und teilweise auch fehlgedeutet dargestellt werden. Natürlich ist die Vision einer „Superintelligenz“, die „zum Vernichtungsschlag…gegen die Menschen ausholt“, nichts weiter als grelle, ausufernde Science Fiction, aus der eine Vielzahl mehr oder weniger wissenschaftlich gebildeter Autoren Kapital schlägt. Das ist natürlich verständlich und zulässig.
Diese Superintelligenz aus der „Evolution der Intelligenz“ abzuleiten ist grundsätzlich falsch. Evolution ist, wie wir wissen, ein langwieriger Vorgang von Mutation und Auslese, der letztendlich dem Prinzip Zufall unterworfen ist. Keinesfalls nutzt KI (Künstliche Intelligenz) diesen Prozess – und kann ihn in dieser Ausprägung auch nicht nutzen. Alle Beispiele, die angeführt werden (Autonomes Fahren, Brettspiel Go, etc.) basieren letztendlich auf der schlichten Tatsache, dass Fortschritt im Bereich KI im Wesentlichen durch die expandierende Eigenschaft, immer mehr Daten in immer kürzerer Zeit zu verarbeiten, und die Weiterentwicklung der Sensorik ermöglicht wird. Die einzigartigen Fähigkeiten des Menschen in einem „Menschmodul“ abzuspeichern und so zu nutzen, folgt dem Prinzip der Nachahmung. Auch das System, welches in der Lage ist, ein neues Gemälde von Rembrandt zu erzeugen, basiert auf dieser Wirkungsweise und nicht auf irgendeiner „Ebenbürtigkeit“ von Mensch und Maschine. – Daniel Hardt


Es lebe der Unterschied – es lebe die Vielfalt!
Katholiken und Protestanten haben gemeinsame Wurzeln, einen gemeinsamen Stamm – aber ein Baum gewinnt doch seine Schönheit und Pracht erst durch die vielen verschiedenen Äste und Zweige. Und keiner kann von sich behaupten, er sei der entscheidende. Wir haben Gott nicht, wir suchen ihn – auf unterschiedlichen Wegen und in gegenseitiger Wertschätzung. Ökumene heißt für mich versöhnte, ergänzungsbedürftige Verschiedenheit. Und das gilt nicht nur für Katholiken und Protestanten, das gilt auch für Juden, Christen und Muslime. Das Fremde nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung erfahren. Die ganze Wahrheit gibt es nur bei Gott, wir verfolgen unterschiedliche Zugänge im lebenslangen Glaubensprozess. Ich kann Friedrich Schorlemmer nur zustimmen: „Auch wir suchen nur den Weg zur Wahrheit. … Die Wahrheit gibt es heute im Plural!“ – Reinhard Soltau


Wo hat die ZEIT ihre journalistische Sorgfaltspflicht gelassen?Dieses Interview bedient alle Vorurteile über Beate Zschäpe und strotzt vor Ungereimtheiten. Es werden Ereignisse zusammenhanglos in den Raum gestellt, immer mit erhobenem Zeigefinger, wie verwerflich alles ist (aber was?). In fünf Tagen will Astrid Ebenhoch beobachtet haben, dass Zschäpe „den Knastalltag in Stadelheim dominiert“ (Zitat ZEIT). Ebenhoch kennt auch den Inhalt eines Gesprächs zwischen Zschäpe und Mitgefangenen (woher?). Weiterhin beruft sie sich u.a. auf die Aussage einer Insassin einer anderen Anstalt, die sich ihrerseits auf eine weitere Insassin beruft (schwer nachprüfbar). Und sie sieht, dass Zschäpe im Fenster „thront“ und später „Audienz gibt“ (wie geht das im Gefängnis?). DIE ZEIT veröffentlicht dies ungeprüft und unkommentiert, nichts wird hinterfragt. Dabei ist nichts von den Geschehnissen strafrechtlich relevant. Zschäpe nimmt vor Gericht das Recht jeder Angeklagten in Anspruch, sich, im Rahmen des Rechts, so zu verteidigen, wie sie es für sinnvoll hält. Was ist daran „perfide“? Hat DIE ZEIT nicht gegen ihr journalistisches Ethos verstoßen, indem sie der geifernden Frau Ebenhoch ein Forum gab? Wäre es nicht besser gewesen, sie hätte sie abgewiesen? Bei einem anderen Blatt aus Hamburg wäre das Ganze besser aufgehoben gewesen. – Hans Peter Moeller


Einen derartig schlecht recherchierten Artikel wie den von Alard von Kittlitz habe ich selten gelesen. Er kritisiert, dass die Älteren seiner Generation „aus der Ferne“ Eigenschaften zuschreiben, ohne wirklich Bescheid zu wissen – praktiziert aber genau das selbst auch! Über die Lebensverhältnisse junger Menschen in den Siebziger und Achtziger Jahren  berichtet er völlig undifferenziert. Dass die Babyboomer immer (zu) viele waren, hat auch immer  Nachteile bedeutet. Warum wohl wurde der Numerus Clausus eingeführt? Feste Stellen nach Studienabbschluß? Für viele Fachrichtungen Fehlanzeige! Viele Lehrer, die um 1980 herum Prüfung machten, wurden z.B.  nie in den Schuldienst übernommen . Viele Akademiker waren  froh, erstmal überhaupt auch nur eine befristete Stelle zu finden, um den Lebensunterhalt zu finanzieren, oder eben jobben zu gehen. – Woher hat der Autor nur den Mythos, des materiellen Wohlstands der Babyboomer (der damals faktisch niedriger war als der der „Generation Y“ heute)? Aber tatsächlich war das  damals  auch nicht das Wichtigste;  obwohl oft unter bescheidensten Bedingungen lebend, haben andere Werte eine viel größere  Rolle gespielt; nicht umsonst sind in dieser Generation besonders viele „Postmaterialisten“ zu finden. Guter Journalismus würde sich darin zeigen,  anhand von Statistiken und anderer Quellen den tatsächlichen Lebensumständen damals differenziert nachzuspüren statt nur selbstmitleidig die eigene Situation zu betrachten. Das Problem ist nämlich vielmehr, dass Teile dieser jungen Generation in ihrem relativen Wohlstand eine Anspruchshaltung entwickelt haben, die vielleicht tatsächlich zukünftig nicht erfüllt werden kann.
Rentenerhöhungen zu Lasten der jungen Generation halte auch ich für einen Fehler und ich sehe auch die Unzulänglichkeit unseres Rentensystems, das dem demographischen Wandel nicht gerecht wird. Aber das ist ein anderes Thema. Wichtig ist es mir jedoch, klarzustellen, dass den Babyboomern viel abverlangt wurde und sie keineswegs privilegiert waren. – Marion Roland


Man stelle sich vor, es gäbe wirklich nur noch eine Konfession – und das (engagierte) Kirchenvolk hielte sich auch weitestgehend an deren an der Schrift orientierte Vorgaben… – Wo blieben dann all‘ die Bliebigkeits-Interpreten/-Apostel, die Salon-Ökumeniker, Unfriedensstifter und Haarspalter, die Profil-Neurotiker, die Besserwisser, die Hedonisten und Narzisten, (Rom)Verächtlichmacher, Volksverdummer, Scharlatane, selbst-ernannten Verzückungs-Meister, Geschäftemacher, (vermeintlich)Wiedergeborenen, Evangelikalen, die Pfingstler, Emotionalisten und Charismatiker („Hipster Christianity“), die Höllenbeschwörer, die Piet-Kong, die Unterdrücker, die Wiedertäufer, die Ausgrenzer, Missions-Eiferer…? Spaltung ist deren (oft nahezu) einzige Daseins-Berechtigung und Daseins-Grundlage. Solange es all‘ die Kleinmütigen gibt, die sich in ihrer Mickrigkeit nur dadurch zu profilieren vermögen, dass sie gegen Rom (und gegen wen sonst alles noch) stänkern – so lange wird die breite Christenheit nur wenige kirchliche Karteileichen aus ihrer Resignation wieder heraus holen können. Traurig genug für einen lebenslangen Lutherano Romano. – Hans von Schack


Herr von Kittlitz leidet offenbar an Gedächtnisschwäche. Seit 1995 fielen die Rentenerhöhungen meist sehr bescheiden aus, wenn sie nicht ganz unterbleiben, wie bei den 4 Nullrunden. 8 Mal betrugen die Steigerungen zwischen 0,25 und 1,10 %, lediglich 4 Mal lagen sie bei etwas über   2 %.   Das Rentenniveau ist in 20 Jahren um fast 5 % gesunken. Die Nettostandardrente liegt nach 45 Beitragsjahren bei gerade mal 1200 €. Viele Rentner haben aber erheblich weniger. Die recht üppige Rentenerhöhung zum 1.7. ist natürlich kein Geschenk der Regierung, sondern ergibt sich aus der Rentenanpassungsformel. Ursachen sind neben einem einmaligen statistischen Sondereffekt die deutlich gestiegenen Löhne und die verbesserte Beschäftigungslage. Wegen den demographischen Veränderungen ist in der Zukunft wieder mit einer weiteren Senkung des Rentenniveaus zu rechnen. Wenn sich die Einkommen der 25-29-Jährigen verringert haben, liegt dies daran, dass heute viel mehr junge Leute studieren, als vor einigen Jahrzehnten und in dem genannten Alter gerade ihre Karriere beginnen, wenn sie überhaupt schon die Ausbildung abgeschlossen haben. Die Annahme des Autors, dass die angebliche Benachteiligung der jungen Generation mit ihrem geringen Anteil an der Gesamtvevölkerung zusammenhängt, widerlegt ein Blick nach Frankreich, wo die Arbeitslosenrate junger Menschen nicht trotz, sondern wegen deren großer Zahl, erheblich höher ist als bei uns. – Karl Schnur


Ja, Sie haben es schwer. Und wollen nichts geschenkt, sondern Lohn, der Ihnen für Ihre Arbeit zusteht. Verstehe ich.
Ich bekenne: ich bin Babyboomerin. Geboren 1958. Wir sind viele, das ist unser Vorteil. Deshalb zahlen wir auch viel in die Rentenkassen ein. Naja, nur die, die verdienen, und in die allgemeine Sozialkasse nur die, die in der Deutschen Rentenversicherung sind. Es gibt ja diverse Kammern, für die ÄrztInnen und Zahnärztinnen, ArchitektInnen, AnwältInnen etc. Viele von denen verdienen gut, sind aber selbstständig und damit allein, wie Sie sagen, beteiligen sich an der Solidargemeinschaft also nur im eigenen Rahmen, sorgen also für die Ihren, was auch gut ist, mehr oder weniger. Also, wie gesagt, Jahrgang 58, Sozialarbeiterin, angestellt, unbefristet, bezahlt nach TvL, zahle in die Deutsche Rentenversicherung ein. Rauskommen werden in ca. 6 oder 7 Jahren, denn ich habe nicht vor zu arbeiten bis ich 66 bin, dazu ist mir meine Arbeit in der Betreuung von psychisch Kranken Erwachsenen zu anstrengend, rauskommen werden ca. 1000 €. Wenn ich eine kleine Betriebsrente und meine private Vorsorge mit dazu rechne, vielleicht 1200, aber erst, wenn ich 66 bin. Trotzdem habe ich es gut, ich fühle mich gerade reich. Meine Kinder, immerhin sind es zwei, die zur Generation Y gehören so wie Sie, Jahrgang 85 und 86,verdienen mittlerweile eigenes Geld. Seitdem habe ich das Gefühl, ich kann spenden, Geld verleihen oder verschenken und mir mal was leisten, seit ca. 2 Jahren. Ich habe kein Auto, kein Haus, aber ein Fahrrad und einen Bauwagen. Und ich bin gesund- ganz wichtig. Ich habe 3 Geschwister, die auch zu den Babyboomern gehören. Einer lebt von Hartz IV und betreut ehrenamtlich Flüchtlinge, eine arbeitet im Betreuungsdienst mit alten Menschen, aber ohne Ausbildung und deshalb knapp bezahlt, einer ist Architekt, selbstständig und damit allein, arbeitet viel und verdient wenig, hat drei Kinder und macht auch keine großen Sprünge. Seine Schwiegermutter z.B., jetzt 82, hat ihr Leben lang gearbeitet (bis sie 80 war!) und bekommt eine Rente von ein bisschen über 700 €. Das finde ich extrem ungerecht und ich gönne es ihr von ganzem Herzen, dass sie jetzt diese Rentenerhöhung bekommt. Während meine Mutter, jetzt 92 Jahre alt und in einem teuren Pflegeheim in Berlin lebend, über 3000 € Rente im Monat hat, also weit mehr als ich jetzt mit meiner Arbeit verdiene. Das Geld reicht nicht, um das teure Pflegeheim zu bezahlen, glücklicherweise hat sie vorgesorgt und wir können für das Heim aus ihrem Ersparten bestreiten. Aber sie bräuchte wirklich keine Erhöhung ihrer Rente. So, also es gibt sehr unterschiedliche Lebensverläufe, gab es damals, gab es in meiner Generation (ich kenne nicht so viele mit Haus und Auto und auch bei uns müssen und mussten zwei Menschen arbeiten um eine Familie zu ernähren). Gibt es auch bei Euch und es ist kein Grund zu jammern, sondern lieber dafür zu sorgen, dass Ungerechtigkeiten aufhören. Das werden wir nicht schaffen, aber wir können immer wieder Finger in entsprechende Wunden legen und darauf hinwirken, dass wirklich ALLE in die Rentenkasse einzahlen und dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben von ihrer Rente auch im Alter leben können. Das wünsche ich Ihnen, der Schwiegermutter meines Bruders, den Menschen, die in den Behindertenwerkstätten arbeiten, auch den Menschen, die aus welchem Grund auch immer gar nicht arbeiten können und auch Ihnen als Geisteswissenschaftler. – Ricarda Meier


Vielen Dank für Ihren Beitrag in der aktuellen Z. Sie sprechen mir mit Ihrer Sichtweise und auch mit Ihrem Ärger aus dem Herzen. Ich bin zwar keiner von der Y Generation – Bj. 1977 – doch empfinde ich es ähnlich. Sessekleben beherrscht das gesellschaftliche Zusammenleben von Politik über Wirtschaft und auch in Vereinen und NGO´s. Wo da die Entfaltungsmöglichkeit und Gestaltungsmöglichkeit von „jungen“ Menschen sein soll, kann ich nicht erkennen. Sofern man nicht in die Entscheider-Ebene hineingeboren wurde, ist es schwierig in sie vorzudringen. – Erik Schnaitl


Vielen Dank, dass Sie zu Pfingsten als Titelbild nicht den Heiligen Geist, sondern den Vogel zeigen.
Allerdings haben wir in Deutschland durch das Ende jenes Dutzendjährigen Reiches wieder mehr als nur zwei Kirchen. Und ein Drittel von uns Deutschen hat gar keine: sie liebt Gott nicht „mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, mit ganzem Gemüt und mit allen deinen Kräften“ (1. Gebot Gottes und seines Sohnes), sondern verwendet Herz und Seele, Gemüt und Kräfte auch für ihre Familie und für andere Menschen, für Tiere und Pflanzen.
Oder richtet sich DIE(se) ZEIT nur an Christen? Die glauben eine Kirche zu haben, aber in Wirklichkeit „Schafe“ sind, die von ihren „Hirten“ gehabt werden: wie dies in den vielleicht göttlichen, sicher unmenschlichen Worten jenes ganz und gar nicht blauäugigen Jesus alias Christus zu lesen ist. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Hirten oder Theologen – Sorry, war nur ein Witz! Dazu sollten Sie die „Kriminalgeschichte des Christentums“ lesen, leider ganz und gar nicht lustig.
Andererseits, vielleicht haben Sie doch recht! Die zwei großen Kirchen sind möglicherweise wirklich zwei zuviel: mit zu vielen Zugriffen in unsere tief verschuldeten Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden. Und mit zu vielen Privilegien aus vordemokratischen Regierungszeiten. – Manfred Schleyer


Ich bin kein IT Experte oder Futurologe, aber dass es intelligente Maschinen geben wird, ist für mich sicher und ich kann Herrn Bostrom nur beipflichten. In seinem guten Artikel hat Herr Schmitt meiner Meinung nach zwei entscheidende Umstände nicht bedacht:
1. Die christliche Vorstellung, der Mensch und sein Gehirn sei etwas Einmaliges ist falsch. Das menschliche Gehirn mit seinen immanenten Eigenschaften Bewusstsein und Intelligenz ist kein Wunder sondern eine biochemische Maschine. Diese Maschine ist zwar äußerst komplex aber auch nicht so komplex, dass sie nicht irgendwann nachgebaut werden kann.
2. Jede technische Errungenschaft wurde immer auch als Waffe eingesetzt. Was sollte also einen Menschen davon abhalten eine „böse KI“ zu schaffen? Das moralische Dilemma „Töten ist im Krieg erlaubt, im Frieden aber nicht“ hätten diese Maschinen nicht. Viele Sience Fiction Filme zeigen, wie so etwas aussehen könnte mit einem Unterschied: Roboter schießen nicht daneben! – Uwe Dieckmann


Schön, eine ähnliche Betrachtung wie die eigene zu finden. Das tut gut. Vielen Dank dafür. Gelungen finde ich ebenso Ihre vergleichende Empfindungen der beiden enttäuschten Reise-gruppen. Gerade in den letzten Wochen hatte ich über den Boom der Kreuzfahrten nachgedacht und mich über die Begeisterung von Menschen, die ich ganz gut kenne, gewundert, die auf diesen Hotelschiffen ihre Zeit verbrachten. Dabei bin ich zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen wie Sie, liebe Frau Radisch. Auf dem Schiff bleibt dem Tourist die Enttäuschung wohl erspart und er kann sich weiter seinen Illusionen hingeben, fernab der „lokalen Armutskultur“. – Wolfgang Würz


Es ehrt Evelyn Finger, dass sie sich mit Nachdruck und beinahe wöchentlicher Frequenz für mehr Ökumene einsetzt. Von dieser ökumenischen Unnachgiebigkeit haben wir immer noch viel zu wenig. Trotzdem ärgern mich diese Beiträge auch immer wieder. Nicht aus anti-ökumenischem Affekt – dazu bin ich (Protestant!) zu sehr mit Leidenschaft in vielfache ökumenische Prozesse verwickelt -, sondern weil sie die Aktualität der evangelisch-katholischen  Beziehungen so gänzlich außer Acht lassen. Zur Erläuterung nur wenige Thesen, nicht 95 wie bei Dr. Martinus – mir reichen sieben:
1. „Ziemlich beste Feinde“ ist so ziemlich die abwegigste Überschrift, um den derzeitigen Stand der evangelisch-katholischen Ökumene zu beschreiben. Der Umgangston ist herzlich und zugewandt. Und meine katholischen Freunde ärgern sich über die letzten noch feindseligen Töne aus der Glaubenskongregation mindestens so sehr wie ich selber. Und was Frau Finger im Nachgang zu Dominus Iesus als angebliches evangelisches Beleidigtsein diagnostiziert, hat meine katholischen Freunde damals noch betroffener gemacht als mich selber. Ich hab’s mit der Gelassenheit dessen gelesen, der weiß, dass dies ein Argumentations-Dinosaurier war.
2. In der Realität ist vielfach vieles von dem möglich (und in Praxis!), was kirchenamtlich noch nicht geht. Die nötigen Änderungen folgen dann mit zeitlichem Abstand der Praxis nach. Womöglich werde ich’s noch erleben, ich bin da sehr zuversichtlich.
3. Wer die Existenz von zwei Kirchen beklagt, denkt kirchenpolitisch provinziell. Erstens fehlt der Bezug auf die dritte große kirchliche „Säule“, die Orthodoxie (hier ist der freundlichen Begegnung von Papst und Patriarch die Einheit auch noch nicht auf dem Fuß gefolgt!); zudem bietet allein schon die Ökumene innerhalb von Deutschland ein so erfreulich buntes Bild, dass es doch um vielmehr als um die Einheit von römisch-katholischen Diözesen und evangelischen Landeskirchen gehen muss!
4. Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung aus dem Jahr 1999 (bei der durchaus auch Fragen offen geblieben sind) hat nicht zuletzt doch auch bewiesen, dass die Ökumene des (jetzt) 21. Jahrhunderts nicht mehr allein nur in Denkmustern des 16. Jahrhunderts nach vorne gebracht werden kann. Das ist bedauerlich, aber ein empirisches Faktum. Schließlich hat die Gemeinsame Erklärung die Rückabwicklung der Reformation halt nicht zustand gebracht.
5. Schon gar nicht verstehen kann ich, warum Frau Finger seit Monaten in ihrem ökumenischen Impetus eine Einladung der EKD an den Papst mit derartiger Euphorie bewirbt. Nicht nur, dass die einschlägigen Erfahrungen in der Vergangenheit dabei nicht immer nur prickelnd waren – für protestantisches Kirchenverständnis ist die Konzentration auf ein Amt bzw. eine Person eben längst nicht so zentral, wie das bei den Einladungsenthusiasten durchschimmert. Sicher wäre der mediale Symbolwert nicht gering zu achten. Deshalb finden in manchen EKD-Landeskirchen am 31. Oktober sehr wohl Gottesdienste mit den Bischöfen beider Kirchen statt. Nach außen hin wird hier der schon beschriebene gute und stabile Zustand der evangelisch-katholischen Ökumene und der hohe Vertrauensstand zum Ausdruck gebracht. Kirchenpolitisch ist damit aber nicht per se ein Fortschritt verbunden.
6. Die ökumenischen Sehnsüchte und Erwartungen der Menschen in den Kirchen habe ich wohl vor Augen. Aber ich weiß nicht, von welchem ökumenischen Modell Frau Finger träumt. Die organisatorische Einheit kann es nicht sein, weil sie der gewachsenen Vielfalt zu wenig Rechnung trägt. Evangelischerseits ist hier die Theologie der Leuenberger Kirchengemeinschaft prägend, die die eucharistische Gastfreundschaft und die gegenseitige Anerkennung der Ämter nicht von der organisatorischen Einheit abhängig macht. Das ist kein Schmollen, sondern ein anderer ekklesiologischer Entwurf. Dass er funktioniert, zeigt sich daran, dass in der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) schon weit mehr als einhundert Kirchen mit diesem Modell bestens Ökumene leben. Deshalb sind „Einheit in Vielfalt“ und „versöhnte Verschiedenheit“ herausragende Werbeartikel protestantischer Theologie.
7. Auch ohne Einladung an den Papst entwickelt sich das Reformationsgedenken zu einem Fest der wachsenden Einheit. Kirche ist eben auch unterhalb der Ebene der Weltkirche großartig und vital. Im übrigen traue ich diesem Papst vieles zu – womöglich auch das verwegene Unternehmen, dass er zum Mit-Gedenken und Mit-Feiern (die Einsichten der Reformation haben zumindest aus heutiger Sicht doch die ganze Kirche beflügelt!) einfach aus eigenem Antrieb nach Wittenberg kommt, weil ihn die Einsicht „Da gehöre ich eigentlich doch auch hin!“ dazu verleitet. Ich bin sicher: Er würde herzliche Aufnahme finden. – Dr. Traugott Schächtele


Gesine Schwan ist sich mit den beiden Autoren darin einig, dass die Forderung nach globaler Gerechtigkeit heute unausweichlich geworden ist. Gleichzeitig kritisiert sie an dem Artikel zu Recht, „dass er sich nicht um die Frage der praktischen Umsetzung kümmert“. Eine Antwort auf diese Frage bleibt aber auch Gesine Schwan schuldig. Sie analysiert die schier unüberwindlichen Schwierigkeiten, vor denen die Schaffung einer globalen Good Governance steht: Schon auf nationaler Ebene scheitert eine gemeinwohlorientierte, auf langfristige Zukunftssicherung angelegte Politik allzu oft am Widerstand einer auf Besitzstandswahrung und einseitige Verfolgung partikularer Interessen angelegten Politik, die sich konservativ nennt, allzu oft aber einfach reaktionär ist. Kann es einen Ausweg aus diesem Dilemma geben? Forster und Ulrich setzen darauf, dass der Westen, vor die Alternative gestellt: „Solidarität oder Barbarei“, letztlich doch vor der Barbarei zurückschrecken werde. Ich teile diesen Optimismus nicht. All zu oft hat der Westen der Barbarei, wenn sie sich nur nicht vor der eigenen Haustür ereignete, sondern weit weg, in Ruanda, im Kongo, im Sudan und anderswo, untätig zugeschaut. Doch etwas hat sich seit ein, zwei Jahren geändert: Die Barbarei ist vor unserer Haustür angekommen. Bilder wie die  aus Idomeni kannte man bisher aus Afrika, aus Bangladesch und anderen weit entfernten Weltgegenden. Wir Europäer begreifen langsam, dass uns demnächst der ganze Laden um die Ohren fliegt, wenn es uns nicht gelingt, die Fluchtursachen weltweit zu bekämpfen. Es geht in der Tat darum, die „Verdammtesten dieser Erde… in ihren Heimatländern in nie gekannter Dimension zu unterstützen“. Wenn allerdings Forster und Ulrich fordern, „das Geld dafür dort zu holen, wo es ist, nämlich bei den Profiteuren des globalen Marktes“, so entspricht das zwar guter linker Tradition, lässt sich aber ganz sicher nicht realisieren.  Der Kampf gegen die Armut hat paradoxerweise nur dann einige Aussicht auf Erfolg, wenn sich die Linke mit dem Kapitalismus verbündet. Was zunächst wie eine übergeschnappte Illusion klingt (Seit wann interessiert sich der Kapitalismus für die Armen dieser Welt?) , gewinnt an Plausibilität, wenn man sich klar macht, dass ein wirtschaftlich entwickeltes, schließlich gar prosperierendes Afrika ungeahnte Chancen für Investoren aus aller Welt böte. Eine solche Politik könnte sich auf ein prominentes, überaus erfolgreiches Vorbild berufen: den Marshall-Plan, mit dem die USA dem nach dem Zweiten Weltkrieg am Boden liegende Europa in wenigen Jahren wieder zu wirtschaftlicher Prosperität verhalfen – das klassische Beispiel für eine Win-win-Situation. Die Rolle der Linken bei einem solchen Deal bestünde darin, bei einem solchen Marshall-Plan für Afrika ein weltweit anerkanntes Regelwerk für Transparenz und Fairness durchzusetzen. Dafür wiederum müssten sich die Linken mit allen gesellschaftlichen Kräften, mit Kirchen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und anderern fortschrittlichen Gruppen verbünden. – Paul Humann


Ich habe mir erlaubt, Papst Franziskus zu schreiben mit der
höflichen Bitte, doch das Jahr 2017 zu nutzen für einen
Besuch in Wittenberg. Das war im Jahr 2015. Vielleicht
antwortet Franziskus noch. Er ist ja für Überraschungen gut.
Margot Käßmann würde ich umgehend informieren. – Wolf Warncke


Die Promotion ist weder die Krönung, noch die dritte Etappe zu akademischen Ehren. Während das Masterstudium eine/n Studierende/n mit Anwendung wissenschaftlicher Methoden vertraut und zugleich berufsfähig macht, ist die Promotion der Nachweis zur EIGENSTÄNDIGEN wissenschaftlichen Arbeit, nicht mehr! Dieser Nachweis kann auch in der Industrie förderlich sein, aber in Deutschland gilt niemand ohne Promotion als unvermittelbar und kann spätestens nach dem Masterabschluss seine Wege gehen. Eine Verschulung der Promotion der geforderten Eigenständigkeit abträglich. Schade, dass es Fachrichtungen gibt, in denen die Anzahl an Promotionswilligen aus verschiedenen Gründen die Kapazitäten an Lehrstühlen und Instituten übersteigen. Nur in solchen, seltenen Fällen gibt es Abhängigkeiten, deren ungute Auswüchse in die Presse gelangen. Schade, dass aus diesen seltenen Fällen ganze Gesetztestexte abgeleitet werden, um die Doktoranden vor Willkür zu schützen. Bei Ingenieuren z.B. ist die Promotion höchst unüblich, entsprechend selten gibt es hier Beschwerden. Wenn ich gute Doktoranden für mehrere Jahre Mitarbeit binden möchte, muss ich sie mit voller Stelle bezahlen und gut behandeln, sonst gehen sie einfach wieder… ! – Christian Bonten


«Katholiken und Protestanten sind sich längst nähergekommen»?
Es wäre schön, aber ich halte es leider für einen Irrtum. Und ein zweiter ist ebenso weit verbreitet: Es ist nicht die Katholische Kirche, die sich aus der Ökumene entfernt hätte. Vielmehr haben die protestantischen Kirchen unter «zeitgeistigen» Einflüssen wie der Gender-Ideologie – z.B. mit homosexuellen Eheschließungen, z.B. mit der Aufnahme gleichgeschlechtlicher Paare in ihre Pfarrhäuser,… – konsensfähige Positionen immer weiter geräumt, über die – vor allem mit der Orthodoxie (!) – ein Einvernehmen noch möglich gewesen wäre. Bereits die Frauenordination beruht meines Erachtens auf einem Missverständis, das die Emazipationsbewegung in die evangelischen Kirchen hineingetragen hat. Aus katholischer und orthodoxer Sicht ist das Priesteramt ein Dienst (wie u.a. die engl. Bezeichnung „Minister“ = Diener, deutlich zum Ausdruck bringt). Es wird der Frau nicht «vorenthalten», weil sie seiner nicht würdig wäre, sondern weil dieser Dienst der (höheren!) Würde der Frau nicht entspricht.
In dieser Denk-Tradition wäre es allerdings folgerichtig, Frauen an wichtigen Entscheidungen der Kirche (z.B. im Konklave) maßgeblich zu beteiligen (was Papst Franziskus offenbar plant…). – Dr. Steffen Hein


Der Artikel „Die Babyboomer hatten in unserem Alter Kinder, Autos und Häuser. Wir haben wechselnde Beziehungen, ein Fahrrad und den Dispo am Anschag“ hat mir aus der Seele gesprochen! (Auch sprachlich sehr angenehm, abwechslungsreich, witzig und flott)
Ich selbst bin Jahrgang 1986 und habe Philosophie studiert. Momentan bin ich  im zweiten Master und hatte bisher noch keinen „richtigen“ Job.  Meinen Freunden gehts ähnlich. Ein geisteswissenschaftliches Studium in der Tasche und mit 34 immer noch in ner WG wohnen und so tun als sei alles in Ordnung. NICHTS IST IN ORDNUNG! Wenn man was Befristetes bekommt kann man sich glücklich schätzen.
Inzwischen lebe ich nicht mehr in meiner Heimatstadt Stuttgart, weil es einfach viel zu teuer ist (WG Zimmer 500 Euro – kein festes Einkommen). Ich lebe jetzt mit Mann und Kind im hinterletzten Kuhkaff, weil wir es uns hier leisten können eine Dachwohnung zu mieten. Man kann ja auch nicht ewig warten mit der Familiengründung. Will man sich eine Familie leisten MÜSSEN übrigens beide Arbeiten. Die Zeiten sind vorbei als die Frau noch  etwas länger als ein Jahr zu Hause bleiben konnte. An eine Immobilie o.Ä. denken wir erst gar nicht. Nicht einmal auf dem Land ist das in BaWü eine Option (ohne Erbe). Insbesondere der Absatz, die Generation Y bekäme ihr Maul nicht auf und würde sich nicht engagieren. Das bekomme ich auch immer wieder zu hören und das ist schlichtweg falsch. Von einer Demo zur anderen rennen wir (gegen den Irakkrieg, gegen die Schließung der geisteswissenschaftlichen Institute, bis hin zur Demo gegen Stuttgart 21 inklusive Wasserwerfer am 30.9.) (Das Flüchtlingsthema möchte ich gar nicht erst anschneiden.Für mich eine absolute Utopie das alles zu stämmen, wenn man nicht mal seine eigenen Probleme im Griff hat.) Erwähnt sei am Rande, dass ich während meines dreijährigen Auslandsaufenthaltes in Mailand noch Schlimmeres erlebt habe. Im Stadtzentrum stehen Häußer seit Jahren leer, warum weiß keiner, die Mieten sind horrend und da bleibt einem keine andere Möglichkeit als mit 38 immer noch bei Mama zu leben. Das ist die Realität der Generation Y. – Alina Ostermayer


Bei der Lektüre Ihres ZEIT-Titelthemas „Warum haben wir noch zwei Kirchen?“ gewann ich den Eindruck, dass Sie mit Vereinfachungen die Vereinigung der beiden Kirchen gewissermaßen herbeischreiben wollen. Dies lässt die in Glaubensfragen nötige Demut vermissen. Bezüglich der Ökumene sollte man bei allem lobenswerten Eifer, nicht zu verbissen auf die wünschenswerte Einheit hinarbeiten. Hierzu der humorvolle Hinweis auf die folgende Scherzfrage.
Frage: Wie viele Kirchen gibt es nach der Vereinigung von Katholiken und Protestanten?
Antwort: Drei. Die evangelische, die katholische und die vereinigte Kirche. – Martin Huber


Vielen Dank für den ausführlichen Bericht zum politischen Leben von Hillary Clinton in der letzten Ausgabe der ZEIT. Eine beeindruckende Biographie, die sachlich geschildert wird. Leider werden dann weitere Details von Bill Clintons Affären aufgeführt, die nicht zum Verständnis der Sache beitragen. Der Artikel bekommt damit einen Hauch von Boulevard-Journalismus, der dem Anspruch der Zeitung und der ZEIT-Leser nicht gerecht wird. – Heike Gulatz


Vielleicht sollte man daran erinnern, dass auch die Zeiten für die Babyboomer nicht immer rosig waren. Der taxifahrende arbeitslose Lehrer gehört zum notorischen Inventar der 80er Jahre.
Im Übrigen ist auch heute die Lage durchaus differenzierter:  Ungleichheit gibt es nicht nur zwischen Generationen, sondern auch zwischen Regionen. Wenn alle jungen Leute zum Studieren in die Städte gehen und später in den urbanisierten Zonen arbeiten wollen („Schwarmstädte“), muss man eben damit rechnen, dass die Konkurrenz groß und die gut bezahlten, unbefristeten Arbeitsplätze knapp sind – zumal in den Branchen, die als hipp gelten. Die Alternative ist die Provinz: In meiner Heimatregion Südwestfalen boomt seit Jahren die mittelständische Industrie – junge Leute sind als Facharbeiter, Ingenieure oder auch als Lehrer begehrt. Das Leben ist nicht sonderlich teuer. Hier ist gewissermaßen noch ein Stück alte Bundesrepublik zu besichtigen: der Normalarbeitsplatz, das Einfamilienhaus, das Auto, der Mann als Haupternährer der Familie – und all das schon mit Ende zwanzig, wenn man denn will. Das alles ist nicht besonders cool und hipp, aber immerhin eine Alternative zum „Dispo am Anschlag“. – Dr. Olaf Hähner


Es ist jammerschade, dass dieser grossenteils instruktive Beitrag einen Ausrutscher enthält, der weit unter die Gürtellinie reicht.
Meinen Sie wirklich, dass es in diesem Zusammenhang angebracht war, unappetitliche Einzelheiten aus dem Sexualleben von Bill Clinton hervorzukramen, die mehr als 18 Jahre zurückliegen ? Das ist der grössten deutschen Wochenzeitung unwürdig, die ich seit nunmehr 20 Jahren mit Freude und Gewinn lese. Eine Schande für DIE ZEIT ! – Irene Steels-Wilsing


„Jede Regung im Blick“ ist als Titel eine Verharmlosung für die geschilderte Entwicklung. „Offenbar ist der Mensch aus Sicht der Entwickler eine Maschine, die man berechnen und beherrschen kann“ bringt es auf den Punkt: In der Arbeitswelt führt diese eindrucksvolle Technologie schlicht zu einer Form von Leibeigenschaft. – Susanne Quabeck


Viel Gefühl, vielleicht Philosophie und wenig Ökonomie liegt in der Ansage, dass die Alten die junge Generation arm machen würden. Ausgangspunkt des Rundumschlages ist die relativ hohe Rentenanpassung in diesem Jahr für die Müßiggänger unserer Gesellschaft. Ursache dafür sollen Sondereinflüsse (!?) sein, die in Zukunft allerdings ausblieben. Tatsache ist, dass die Bezüge der RentnerInnen von 2000 bis heute im Jahresdurchschnitt um 1,24 % angehoben worden sind – bei einer Teuerungsrate von durchschnittlich von ca.1,45 %. Wahrlich kein Anlass für eine Neiddebatte! Die Jungen müssen sich heute sehr viel früher um ihre Zukunft Gedanken machen. Auch, indem sie gemeinsam mit den Alten nach neuen Wegen suchen, die Welt ein wenig gerechter zu machen. Die Großeltern werden sicher nicht wünschen, dass ihre Enkelkinder chancenlos sind. – Harald Dornberg


Ich beziehe mich auf den Beitrag „Pfiat euch“ in „DIE ZEIT“ vom 12. Mai 2016 (Nr. 21). „Pfiat euch“ ist ein Abschiedsgruss und heißt ins Deutsche übersetzt „es behüte euch Gott“. Der Autor zeigt sich „politisch korrekt“, aber entgegen seiner offensichtlichen Intention arbeitet er ein weiteres Mal den „Rechtspopulisten“ mit seinen Formulierungen in die Hände:
„Überall in Europa…..…ist ein autoritärer Nationalismus im Vormarsch, dem verhasst ist, was in westlichen Demokratien bis dato heilig war: ein geeintes Europa, die liberale Gesellschaft, Toleranz, Gleichberechtigung, Weltoffenheit“. Damit weckt man Misstrauen! Wo doch die heilige Kuh der „westlichen Demokratien“ das Wirtschaftswachstum ist!
„In dem Moment, in dem Faymann seine Haltung aufgab, gab er den Rechtspopulisten recht, einer Partei, die von Beginn an gegen Überforderung gewettert und gegen Überfremdung gehetzt hatte“.
Diese üble Rhetorik, die gewählt wird, wenn man nichts Besseres zu bieten hat, hängt uns Österreichern zum Hals heraus.
„Die ÖVP übernahm jene Rolle, in die sich die CSU in Deutschland nun hineinmanövriert: die des präpotenten Krawallmachers, der die Rechtspopulisten mit ihren eigenen Waffen schlagen will“.
Demaskiert sich hier womöglich der Autor als eines (links-radikalen?) Ungeistes Kind!?
„Und so könnte es kommen, dass der gewählte Präsident Hofer – ein smarter 45-jähriger, der sanft redet und brutal denkt….“.
Nicht nur dass sich der Autor anmaßt, die Gedanken von Herrn Norbert Hofer zu kennen, verunglimpft er gleich in einem Aufwaschen den potentiellen Bundespräsidenten Österreichs!
Herr Hofer hat im Präsidentschaftswahlkampf immer wieder betont, dass er für ein geeintes Europa einsteht. Überhört man das geflissentlich oder unterstellt man ihm etwa, dass er  gegen seine Überzeugung redet, also lügt? Beides ist dazu geeignet, das bekannte „nun erst recht“ zu fördern!
In Summe: Wenn man Druck ausübt, sollte man den Gegendruck in Betracht ziehen! – Dr. Manfred Niederberger


Auf dem Titel der ZEIT eine spannende, vielleicht auch hochaktuelle Frage, die seit der konfessionellen Spaltung Befürworter und Gegner aus beiden Lagen zu intellektuellen Höchstleistungen getrieben hat, die aber auch einen ganzen Kontinent zu verheeren vermochte, zudem geschickt illustriert mit einer ironisch verzerrten Ikone süd- und osteuropäischer Trivialfrömmigkeit. Und dann sind auf (zwei!) Seiten drei kleine biographische Anekdoten zu finden, daneben ein – zugegebenermaßen unterhaltsames – Gespräch über Befindlichkeiten auf katholischer wie evangelischer Seite sowie die organisatorischen Schwierigkeiten bei der Vorbereitung des Reformationsjubiläums. Es ist nicht ausgeschlossen, ein hochkomplexes Thema in einer Zeitung darzustellen und zu deuten, ohne eine abschließende Antwort zu finden. Dafür liefert die ZEIT durch sorgsame und ausgewogene Auswahl der Autoren immer wieder brillante Beispiele. Aber – wie in diesem Fall – die Meßlatte hochzuhängen, um dann nicht mal drunter her-, sondern nur vorbeizulaufen, ist nicht nur enttäuschend, das ist schlicht eine intellektuelle Unredlichkeit. – Christian Bettels


Ich schätze die Beiträge von Elisabeth Niejahr. Der Artikel  „Nur keine Angst“ vom 12.5.2016 versucht jedoch mit nicht ganz lauteren Argumenten die Verschlechterung der Einkommens-verhältnisse der Mittelschicht zu beschönigen. Dabei ist es nach allen Statistiken, die ich kenne, in Deutschland so, dass von der durchaus positiven wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte  die untere und besonders die oberste Einkommenschicht  profitiert haben, nicht der Mittelstand. Als ich vor über 50 Jahren als junger Ingenieur eine Familie gründete, verdiente ich genügend Geld, so dass meine Frau nicht zum Familieneinkommen beítragen musste  und sich um Haushalt und Kinder kümmerte. Bei meinen damaligen Kollegen war die Situation nicht anders. Heute ist die Partnerin eines Angestellten mit  vergleichbarer Ausbildung, wie ich sie hatte, gezwungen zu arbeiten, weil das Einkommen eines Alleinverdienenden für mittlere Ansprüche einer Partnerschaft oder Familie nicht ausreicht. Dies gilt besonders für das Leben in Großstädten wie München, Stuttgart, Frankfurt usw.. Kommen erst einmal Kinder, dann wird die Situation noch prekärer. Die Aussage von Frau Niejahr „Der typische Industriearbeiter hat heutzutage eben keine Hausfrau , sondern eine Teilzeitkraft zur Seite“ erscheint mir zynisch, zumal sie deutlich macht, dass sich die Situation des Mittelstandes tatsächlich zum Schlechteren verändert hat. Der nächste Schritt ist der zur Annnahme eines zweiten Arbeitsverhältnis, wie es z. B. in den USA nicht selten der Fall ist. Aber die Mittelschicht braucht sich nicht zu fürchten. – Dr. Peter Güldenpfennig


Warum schreiben Sie so polemisch und mit einer großen Häme? Warum nehmen Sie ein Foto, auf dem Sie zwar zu sehen sind (zumindest in der Ankündigung), was aber nichts aussagt. Sie müssen das Foto erklären, ich muss es glauben. Das Foto sollte sich selbst erklären. Das kleine Foto zeigt Ameisen im irgendwo. Da ist keine „Schlange bei der Essensausgabe“ zu sehen. Wer sagt, dass Flüchtende Anspruch auf drei Mal täglich essen, duschen und W.C. haben?  Sie beschreiben das Camp Kara Tepe. Aber Sie beschreiben es so, als ob die guten Zustände dort Sie ärgern. Klar, gute Unterbringung der Flüchtenden ist keine Meldung. Schlechte Unterbringung zum Hunderttausendsden Mal aber auch keine. 200 Sensationsgeile sog. Reporter warten auf Lesbos, dass es endlich mal so richtig kracht. (Wo wohnen die, wer bezahlt sie?) Und sind sauer, dass keiner mit ihnen spricht. Würde ich auch nicht. Stören nur bei der Arbeit. Wie kommen die Offiziellen dazu, Sie und Ihre Kollegen bei der Arbeit zu unterstützen? Verdienen Sie Ihr Geld allein. Wie kommen Sie dazu, von irgendjemandem Rechenschaft für sein Handeln oder Nichthandeln einzufordern? Das geht Sie nichts an. Das würde ich mir auch nicht gefallen lassen.
Ein wenig Selbstkritik von Ihnen wäre angebracht.  Der Vorwurf „Lügenpresse“ sollte bei Ihnen und Ihren Kollegen stets gegenwärtig sein. Sie schreiben nicht für sich, sondern für Ihre Leser. Denn die bezahlen Sie. Und die bezahlen Sie für Ihre Integrität und Ihre Wahrhaftigkeit, nicht für Ihre Eitelkeit. – Hartmut van Meegen


So löblich ich Selbstkritik finde: Die derzeit von Journalisten an sich selbst geübte Kritik – seit der „Lügenpresse“-Skandalisierungen besonders – finde ich bedauerlich und ggf. sogar gefährlich, denn wenn man sich seines Tuns nicht mehr sicher ist, dann verschlechtert das ggf. in gleicher Weise die eigene Leistung als wenn man sich zu sicher ist. Ich finde, dass Sie einen guten Job machen, und es liegt vielleicht möglicherweise doch an den Lesern, wenn sie finden, die Medien vereinfachen zu sehr, geben Sachverhalte nicht vollständig wieder etc. Die Menschen haben auch „persönliche“ Gründe dafür, den Medien unzureichende Berichterstattung vorzuwerfen, die mit der Qualität der Berichterstattung nix zu tun haben. Aus der Gesundheitskommunikation weiß ich, dass man (sehr vereinfacht) davon ausgehen kann, dass die Mehrheit der Menschen in der Gesundheitskommunikation Wissensbestände bevorzugen, die „gesundheitsförderlichen Menschenverstand“ ermöglichen (also eher Wohl- als Missbehagen bei der Informationsverarbeitung erzeugen): Zum Beispiel erinnern viele Menschen gesunde Bluttestwerte besser als schlechte, auch Raucher halten sich für unterdurchschnittlich Lungenkrebs-gefährdet, die Mehrheit der Bevölkerung bevorzugt beruhigendes Nicht- oder Falschwissen vor beunruhigendem Faktenwissen etc. Soll heißen: Ich bin nicht sicher, ob Journalisten mehr erreichen, wenn sie die Welt stets in aller Widerspüchlichkeit darstellen. Ich will nicht sagen, dass Vereinfachungen besser sind, aber ich glaube eben auch, dass es zu ungenau ist, das Umgekehrte für besser zu halten, ohne wahlweise die Nutzlosigkeit (trotzdem wird weiter selektiv das gelesen, was man lesen will) oder sogar die Nachteile zu antizipieren (zum Beispiel den neuen Vorwurf, dass die Medien nicht in der Lage sind, die Komplexität so zu reduzieren, dass es verständlich wird“).
Ich wünsche Ihnen einmal probeweise einen leserunabhängigen Check Ihres Tuns: Nehmen Sie sich doch mal das Recht heraus, Ihre Arbeit nach den geltenden Quali-Standards zu prüfen und dabei das Kriterium Leserzufriedenheit einfach kurzzeitig auszublenden.  Und dann werden Sie vielleicht feststellen, dass Sie gute Arbeit machen. Und dann wird es Zeit für souveränden Widerstand dagegen, dass man Journalisten gegenwärtig mit so viel Misstrauen begegnet. Schreiben Sie doch mal einen Artikel, oder lassen einen schreiben von jemandem, der nicht Journalist ist, der in aller Schärfe darlegt, wie gut Ihre Arbeit ist, welche Ziele Sie verfolgen und erreichen, wieso die Kritik auch ungerecht ist und wieso es sinnvoll und wichtig ist, weiter so gute Arbeit zu machen wie bisher und sich nicht irritieren zu lassen, weil dauernd wer an den Journalisten rumnörgelt – und zwar nicht, weil es fachlich was zu nörgeln gibt, sondern weil die Menschen lesen wollen, was sie lesen wollen – und das ist mal was Einfaches, mal was Komplexes, mal was Widersprüchliches, mal was Konsensuelles …. Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken! Ich jedenfalls bin hochzufrieden und fühle mich stets hinreichend komplex und vollständig informiert! – Bettina Schmidt 


Thema verfehlt, 6, setzen. Würde Ihnen Ihr Sozialkundelehrer unter eine solche Arbeit schreiben. Gehen Sie mal rüber zu einem Kollegen von „Wirtschaft“. Der erklärt Ihnen die Rentensystematik. Ist nicht so schwer, wie es aussieht. Dann erkennen Sie sofort, dass die Bundesregierung mitnichten ihr Füllhorn über die Rentner ausschüttet. Das kann sie gar nicht. Es kommt darauf an, wie die Lohnentwicklung der vergangenen Jahre war, unter anderem.  Hinter der FAS steckt manchmal ein kluger Kopf, in der Redaktion sitzen jedoch reichlich Dummköpfe. Ansonsten elenden Sie auf allerhöchstem Niveau. Es ist zum kotzen. Wer hat Sie gezwungen zu einem Philosophiestudium, wer Ihre Freunde zu Amerikanistik, bzw. Geschichte? Keiner. Wer hat das Studium bezahlt? Sie und Ihre Freunde bestimmt nicht. Sie haben noch nicht einmal die Fähigkeit, die von Ihnen angegebenen  Studien oder Vergleiche kritisch zu hinterfragen. Sie passen in Ihren Kram, also werden sie zitiert. Das ist schlechter Journalismus. Sie machen sich gemein.  Das machen Spiegel, Bild und FAZ, aber nicht die „ZEIT“.
Und Sie als Person? Wer interessiert sich für Ihren dünkelhaften Anspruch der Gesellschaft gegenüber, Sie zu alimentieren? Arbeiten Sie ordentlich und fleißig und lange. Dann brauchen Sie sich über Ihre Rente keine Gedanken zu machen. Haben Sartre, Camus, nur um 2 zu nennen, sich Gedanken um ihre Rente gemacht?  Die Rente, wie wir sie kennen, wurde von Bismarck ca. 1880 eingeführt. Und vorher? Ihre Philosophievorgänger haben das Scheitern ihrer Lebensvorstellungen angenommen. Und haben nicht wie die heutigen verwöhnten Muttersöhnchen gejammert. Aber es besteht für Sie und Ihre Freunde Hoffnung: Irgendeine Lehrerin, Ärztin oder Finanzbeamtin wird sich Ihrer annehmen und als  (Zitat) „Pflegefall“ mit nach Hause nehmen. Lernen Sie kochen, das erhöht Ihre Chancen auf dem Markt der vielen Pflegefälle. Sie bemängeln, dass es von Ihrer Generation so wenig gibt. Seien Sie darüber froh. Sie haben so weniger Konkurrenz. – Hartmut van Meegen


Herr von K. Sie sollten den Mut niemals aufgeben. Treten Sie doch in eine Partei ein, die könnte Ihnen dabei helfen, Ihr mangelndes Gewicht zu erhöhen, um es in die demokratische Waagschale zu werfen. Sie dürfen sich aber natürlich auch weiterhin im Selbstmitleid suhlen und schlechte Artikel schreiben. Vielleicht nicht mehr in der Zeit, sondern in der Bunten, was dem Niveau eher entspricht. Sie können natürlich auch, immer wenn sich die Gelegenheit bietet, einen Babyboomer an der roten Ampel in den Straßenverkehr stoßen, um so zu seinem sozialverträglichen Ableben beitragen. Vielleicht versuchen Sie es einmal mit richtiger Arbeit. Die soziale Marktwirtschaft Deutschlands bietet diesbezüglich viele Möglichkeiten. Als Altenpfleger haben sie gute Chancen. Die Bauwirtschaft boomt auch gerade. Oder wie wäre es mit Kunstausstellungen in einem Ihrer Schlösser in der Oberlausitz? Das passt so gut zu Ihrem Philosophiestudium. Wie Sie sehen, haben Sie viele Handlungsalternativen. Im Zweifelsfall lesen Sie in Ihrem Horoskop nach. Sie schaffen das. Tun Sie den Schritt. Er wird Ihnen sicher dabei helfen, einen noch höheren Zufriedenheitsgrad in Ihrem Leben zu erreichen. – Hubert Kohlbrenner


Als Vertreterin der Babyboomer Generation vermisse ich das die Rententhematik grundsätzlich angegangen wird. Offensichtlich können die nachfolgenden Generationen nicht die Rentenlast für unsere Generation tragen. Dafür braucht man kein Mathematikstudium, da reicht der Blick auf die umgedrehte Pyramide. Die Flüchtlingsthematik kann hier vielleicht hilfreich sein, wird aber das Problem nicht lösen. Notwendig ist meines Erachtens dass nicht nur abhängig Beschäftigte die Basis für zukünftige Rentenzahlungen generieren. Vielmehr muss über die „Wertschöpfungsabgabe“ neu und ohne Vorbehalte diskutiert werden. Zumal die Digitalisierung & Roboterisierung zu einer weiteren Abnahme der Beschäftigtenzahl führen wird. Generell werden unsere heutigen Systeme den Veränderungen nicht mehr gerecht. Hohe Umsätze werden von weltweit agierenden Konzernen in D getätigt, die Versteuerung  wird ins Ausland verlagert. Die Kosten z. B. für die Logistik, Datennetze etc., Umweltschäden werden vom deutschen Steuerzahler getragen. Wer die Unzufriedenheit vieler verstehen möchte, muss nur den Umgang mit den Schwächsten der Gesellschaft sehen. Das Armutsrisiko für alleinerziehende Mütter, die hohe Anzahl an Harz IV Kinder, der Umgang mit Pflegebedürftigen, fehlende Bildungsdurchlässigkeit… Die Reformfähigkeit, die wir von anderen deutlich mehr geplagten Ländern fordern, vermisse ich bei uns. Wir sind nur noch „Krisengejagte“ (Finanzkrise, Bankenkrise, Griechenlandkrise, Flüchtlingskrise, Eurokrise…). Eine vorausschauende und mutige Weichenstellung für die Zukunft fehlt. – Sabine Stöhr


Schön, dass Sie die DIW-Veröffentlichung zur schrumpfenden Mittelschicht relativieren möchten. Es ist richtig, dass die Teilzeitarbeit zugenommen hat und dies hauptsächlich Frauen betrifft. Sind  Sie sicher, dass alle diese Frauen ausschliesslich in Teilzeit arbeiten möchten?
Im Jahr 2000, der Beginn der grossen Finanzkrise mit nachfolgendem Wirtschaftsabschwung hatten wir 25,3 Mio Vollzeitarbeitsplätze und 10,6 Mio Teilzeitarbeitsplätze, Teilzeitquote 29,5 Prozent. Im Jahr 2015 betrug die Anzahl der Vollzeitarbeitsplätze 23,9 Mio und die Anzahl der Teilzeitarbeitsplätze 14,8 Mio, Teilzeitquote 38,3 Prozent. Wie unschwer zu erkennen ist, fehlen gegenüber dem Jahr 2000 etwa 1,4 Mio Vollzeitarbeitsplätze, während die Teilzeitarbeitsplätze um 4,2 Mio gestiegen sind. Ich würde das als einen Abbau der Mittelschicht sehen, Sie nicht, Frau Niejahr? Auch ist bemerkenswert, wie Sie die Aussichten für die jüngere Generation beschreiben, wenn es um die heutigen Renten bzw. Rentner geht. Geht es dabei um dieselbe Bevölkerung die Sie im o.g. Artikel „Nur keine Angst“ beschreiben? – Wolfgang Ruf


Hört bloß auf zu jammern! Auch wenn Ihr die derzeitige Rentenerhöhung bemängelt, jede Rentenanpassung fällt – auch in dieser Höhe – nicht vom Himmel, sondern ist an die allgemeine Einkommensentwicklung gekoppelt. Richtig, dass Ihr keine „Baby-Boomer“ seid, liegt nicht in Eurer Verantwortung, aber warum sorgt Ihr nicht dafür, dass die nachfolgende Generation dann als „Baby-Boomer“ Euch eine ordentliche Rentenhöhe gewährleistet? Die Vermutung ist sicherlich nicht abwegig, dass Kinderkriegen in Eurem persönlichen Bedürfnisranking wohl nur „unter ferner“ liefen rangiert. Und komme niemand mit dem Scheinargument, man könne in dieser Situation keine Kinder in die Welt setzen. Was ist dann mit der Kriegs- bzw. Nachkriegsgeneration? Dann hätten in dieser Zeit gar keine Kinder auf die Welt kommen dürfen. Denkt Ihr daran, dass Ihr in Euren Kinder- und Jugendzeit in einem materiellen Wohlstand aufgewachsen seid, von dem ein Großteil der gescholtenen „Baby-Boomer“ nur träumen konnte? Und was ist mit den ungleich besseren Ausbildungsmöglichkeiten, die Ihr im Vergleich zu den vorausgegangenen Generationen habt? Massiv höhere Quoten an Gymnasien, Hochschulen und Unis – mit ordentlicher, früher nicht gekannter, BAföG-Unterstützung –  führen unbestritten zu signifikant geringeren Arbeitslosenquoten und im Schnitt höheren Einkommensmöglichkeiten.
Ganz schief wird hier die Argumentation, wenn über die geringen Berufsaussichten nach Philosophie- und Amerikanistik-Studium lamentiert wird. Wunderbar für Euch dass Ihr „Just fo fun“ studieren könnt – ohne Rücksicht auf später. Diese Möglichkeiten hatten wir (Jahrgang 1948) einfach nicht, aus ganz profanen, wirtschaftlichen Gründen. Die Euch – ohne eigenes Zutun – zufließende Erbschaftssumme von 2 – 3 Billionen (2000 – 3000 Milliarden!) € in zehn Jahren wollt Ihr in den Wind schlagen? Die sozial gerechte Verteilung dieser immensen Summe ist aber Sache der Gesetzgebung (Erbschaftssteuer). Unterm Strich: Wenn man die gesamte Lebensspanne betrachtet, habt Ihr die „Sonnenseiten“ des Lebens, die der Generation der „Baby-Boomer“ jetzt halt im Alter zuwachsen, in Eurer Kinder- und Jugendzeit schon genossen. Was soll daran ungerecht sein? – Heinz Schäfers


Das schöne Bild ,das Frau Boschi von sich und der Regierung Renzi zeichnet ,dürfte ein paar Kratzer abbekommen,wenn Herr Ladurner beim  Pleitenproblem der toskanischen Volksbanken wie der erwähnten Banca Etruria,deren Vicepräsident Papa Boschi ist,etwas nachgehakt hätte.2015 standen diese 4 Banchi Popolari vor der Insolvenz,hervorgerufen durch Faule Kredite,die zuvor wie aus einem Füllhorn vergeben wurden.Nach einer neuen europäischen Bankenabwicklungsrichtlinie,gültig ab 1.1.2016,können nach dem sog. Bail in Verfahren bei einer Bankpleite auch private Anteilseigner zur Schuldentilgung herangezogen werden,allerdings wenn ihre Anteile mehr als 100000 Euro betragen.Um diesem Gesetz zuvorzukommen,hat die Regierung im Schnellverfahren im Dezember 2015 per Dekret zur Sanierung dieser Volksbanken auch Anteilseigner auch unter 100000 Euro enteignet,darunter  Rentner,Mittelständler,denen man sog. Nachrangige Anleihen mit dem Versprechen einer Verzinsung von 4 Prozent  angedreht hatte.Vorallem noch 2015,obwohl die Banca Etruria schon unter staatlicher Zwangsverwaltung-schon zu spät.stand.Viele Anteilszeichner wie im Falle des Luigino D!Angelo,der Selbstmord verübte,hatten ihr ganzes erspartes Vermögen verloren.Die Italienische Zentralbank wie auch die Börsenaufsicht hatten die geschönten Anleiheprospekte ohne Widerspruch abgesegnet.Frau Boschi meint,die Politik solle sich aus den Banken heraushaltent.Hätte der Staat diesen Banken mal schon früher auf dieFinger geklopft. Es hat vor vielen betroffenen Banken wütende Demonstrationen gegeben,auch mit Rücktrittsforderungen an die Adresse Renzi und Boschi,sodaß die Regierung jetzt einen Sonderfond zur Entschädigung in Härtefällen aufgelegt hat. Dies Alles hätte Herr Ladurner in zahlreichen europäischen Finanzzeitungen wie auch im Bericht seines Kollegen Michael Braun unter dem Titel  La questione delle banche  nachlesen können.So liest sich sein Interview eher wie ein Gefälligkeitsgutachten. Und dann Maria Elena Boschi Deutschland in punto Banken Rtaschläge erteilen. – Dieter Manegold


Die Rentner sind schuld schreibt Alard von Kittlitz. Ich weiß nun, ich bin der Feind meines Enkels.  Ich bin 65, mein Enkel ist 25. Ich Generation Babyboomer, er Generation Y. Beide sind wir selbständig. Ich bin ganz frisch Rentnerin, mit 1.168 € Rente nach gut 50 Arbeitsjahren rechne ich die vier Jahre Studium an der Humboldt Uni mit. Und kein Kapital. Dumm gelaufen könnte ich sagen. In der DDR gelebt und dann selbständige Videojournalistin. Andererseits. Toller Job. Tolles Leben. Sind wir Rentner wirklich eine homogene Gruppe? Und haben wir die Eigenschaften, die uns nachgesagt werden. Sind wir so, wie die Jugend uns sieht? Sind wir reich, träge und doof, letzteres ist von meinem Neffen  Eigentlich bist Du Alard mir näher als viele Rentner. Die Renten steigen. Gerade wieder. Aber dabei nie vergessen, das Rentenniveau sinkt und die Rentenbesteuerung steigt seit 2005. Es zählt, was unterm Strich raus kommt. Über diese Rentenentwicklung ärgere ich mich. Aber nicht nur darüber. Ich ärgere mich auch über die gestiegenen Kosten für Zahnersatz. Wir Alten werden zwar älter, aber nicht unsere Zähne. Mein Ärger ist groß über das Unrecht dieser Welt. Die Situation der Selbständigen ist ungerecht. Ich ärgere mich über die staatliche Förderung von Elektroautos, über die Rettung der Banken, über die Intransparenz der TTIP Verhandlungen. Ich finde es ungerecht, dass Unternehmen wie Amazon, Apple oder Starbucks, keine oder kaum Steuern in Deutschland zahlen. Ich bin wütend über die Ausbeutung von Menschen durch Menschen. Ich ärgere mich über mich, weil ich bei Starbucks Kaffee trinke und einen Mac, ein iPad und ein Smartphone habe. Und dann das Gefühl der Ohnmacht. Nichts ändern zu können!  Und was machen wir mit unserer Wut? Wir suchen die Schuld bei anderen. Schuld sind die Flüchtlinge, der Islam oder eben die Rentner. Vielleicht ist es gerade das, was die Macht will, dass wir uns gegenseitig befeinden und bekämpfen, statt unseren Zorn gegen die zu richten, die unsere Gesellschaft regeln. Denn was wäre, wenn wir uns verbünden? Wenn wir gemeinsam für eine bessere Welt kämpfen? Wäre natürlich zuerst die Frage zu klären: Was ist die bessere Welt? Und haben da alle ihren Platz, die Jungen, die Alten und Alle dazwischen? – Renate Teucher


In der Rubrik „Wissen“, Seite 28, schreiben Sie, „Hinzu kommt die Versauerung der Ozeane, ebenfalls Folge des exzessiven Treibhausgasausstoßes der Menschen“, weil das Meerwasser Kohlendioxid aufnehmen würde. Woher der Autor diese Behauptung nimmt, ist nicht erkennbar. Tatsache ist jedoch, dass das Wasser der Weltmeere, je nach Temperatur und Örtlichkeit einen pH-Wert zwischen 8,2 bis 8,8 hat – also überall ziemlich stark alkalisch ist! Es sollte eigentlich jedem halbwegs gebildeten Menschen bekannt sein, dass sich Kalk nur lösen kann, wenn das Wasser sauer – also unterhalb pH-7 ist. Da die pH-Scala exponentiell verläuft, kann man so viel Kohlendioxid gar nicht auftreiben, damit das Meerwasser sauer würde und sogar weit unter pH 7 käme, damit sich tatsächlich Kalk lösen könnte! Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass CO2 zur Versauerung der Weltmeere beitragen würde, so ist das nicht nur Unsinn, sondern passt in Chor der selbst ernannten „Experten“ mit den „grünen Mäntelchen“, die solche Behauptungen verbreiten, die zur weiteren Volksverdummung beitragen. Andererseits sollten seriöse Zeitungen wie die Zeit nicht noch mit helfen solche Halb- und Unwahrheiten zu verbreiten. – Winfried Klein


Ihren Artikel habe ich aufmerksam gelesen und ich finde es schön, dass Sie sich über die Rentenerhöhung freuen. Leider schreiben Sie aber nicht genau warum. Vielleicht kann ich Ihnen dabei helfen, dass Sie wirklich eine echte Freude über die Rentenerhöhung empfinden, denn ich gehöre zur Generation „Babyboomer“. Wir haben 8 Jahre die Volksschule besucht und waren 34 Kinder in der Klasse. Aus unserer Klasse konnten nur 3 Schüler das Abitur machen und studieren. Die anderen 31 sind mit 14 Jahren ins Erwerbsleben eingestiegen, haben 40 Stunden und mehr pro Woche gearbeitet und anfangs ca. 1,00 DM pro Stunde verdient. In der Freizeit mussten wir unseren Eltern auf dem Feld helfen, die damals, als Nebenerwerbslandwirte, vielfach ihre Kartoffeln und das Gemüse selbst angebaut haben, denn viele meiner Mitschüler und ich hatten noch 3, 4 oder 5 Geschwister. Wir mussten mit 18 Jahren 15 Monate zur Bundeswehr oder, nach Gewissenprüfung, 18 Monate Ersatzdienst leisten. Das erste Auto war meistens ein gebrauchter VW-Käfer, der ca. 1.000 DM kostete. Und mit 21 Jahren wurden wir volljährig. Die meisten haben früh geheiratet, eine Familie gegründet und ein Haus gebaut, denn es gab auch im Beruf eine insgesamt gute Entwicklung und die tariflich festgelegten Löhne stiegen regelmäßig. Tarifverträge waren damals noch weitgehend allgemeinverbindlich und Tarifflucht, Leiharbeit, Werkverträge, Minijobs usw. gab es praktisch nicht. Unternehmer haben sich noch um ihre Mitarbeiter gekümmert und Weiterbildung gefördert. Wir haben uns nach der Arbeit weitergebildet und dadurch Zusatzqualifikationen erworben, die uns beruflich weiterbrachten. Für uns galt das Leistungsprinzip, das uns unsere Eltern, Erzieher und die Wirtschaftswundergesellschaft vermittelt haben. Und wir haben schon mit 14 Jahren in unsere gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Wo sind aber all die vielen Rentenversicherungsbeiträge der Generation „Babyboomer“ hin? Warum reichen diese nicht mehr für uns selbst, geschweige denn für unsere Kinder? Nach meinen Erkenntnissen liegt dies an den vielen versicherungsfremden Leistungen, über die man leider nicht diskutieren will. Und auch Sie haben dies noch nicht einmal ansatzweise in Ihrem Artikel erwähnt. Über 1/4  der Ausgaben unserer Rentenkasse sind nicht durch unsere Beiträge gedeckt: Bspw. Renten für ehemalige DDR-Bürger, Spätaussiedler, Kindererziehungszeiten, Frühverrentungen wegen Arbeitslosigkeit, Mütterrente usw. Die sogenannten Bundeszuschüsse sind aber regelmäßig bedeutend niedriger als die aus der Rentenkasse gezahlten „versicherungsfremden Leistungen“. Dabei sollten diese „Bundeszuschüsse“ eigentlich nicht nur dem Ausgleich der versicherungsfremden Leistungen dienen. Der Staat behandelt die Rentenversicherung inzwischen wie sein Eigentum und verfügt über Milliardenbeträge, die zum Vermögen der Rentenkasse gehören und aus unseren Beiträgen stammen. Eine eindeutige gesetzliche Abgrenzung und Ausweisung der versicherungsfremden Leistungen ist schon lange überfällig. Ihr Ausbleiben aber fördert die Manipulation der Rentenkasse durch die Politik. Ob unter der Regierung Merkel, Schröder oder Kohl; oft wurde und wird auf die hohen „Bundeszuschüsse“ verwiesen, ohne die noch höheren versicherungsfremden Leistungen zu erwähnen, die in Milliardenhöhe der Rentenkasse entnommen werden. Das erleichtert Leistungskürzungen und Rentenniveau-Senkungen als „notwendige Reformen“ darzustellen. Es sind also nicht die Rentner die die Generation Y arm macht, sondern der Staat. Dies blieb in Ihrem Bericht leider völlig unerwähnt. Die rot/grüne Regierung Schröder/Fischer hat mit der Agenda 2010 mit den größten Niedriglohnsektor in ganz Europa eingeführt und die Arbeitnehmer zu den Verlierern der Reform gemacht. Beispiele dafür sind:
– Förderung von Minijobs, zu Lasten von sozialversicherungspflichtiger Arbeit,
– Tarifflucht und die Reduzierung der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen waren das Aus für Tariflöhne auf breiter Front,
– Leiharbeit und sachgrundlose Befristungen für Niedriglöhne und zur Umgehung von Kündigungsschutz usw. Und dies alles mit Unterstützung der Gewerkschaften! Uns Verbrauchern wird vorgeworfen, wir würden die Ausbeutung in Fernost unterstützen, wenn wir ein billiges T-Shirt kaufen. Aber warum denn in die Ferne schauen, Ausbeutung gibt es auch bei uns immer noch genug.
Während die Unternehmen ihre Gewinne maximieren schrumpft die Mittelschicht und Altersarmut macht sich breit. Die Wirtschaft glänzt durch Entsolidarisierung und die Politik sagt „sozial ist was Arbeit schafft“. Also Hauptsache wir haben Arbeit – von einer guten Bezahlung war nie die Rede. Kein Wunder also, dass die SPD massiv Stammwähler verloren hat. Und Sie behaupten die Alten würden Ihnen etwas wegnehmen! Die Babyboomer, die 50 Jahre erwerbstätig waren und dann mit 64 in Rente gehen wollen? Wie viel Jahre soll ein Arbeiter denn arbeiten, damit er in Rente gehen kann und was verstehen Sie unter einer auskömmlichen Rente?Welcher gesetzlich Versicherte geht mit 80% seiner bisherigen Bezüge in Rente? Das sind doch nur Politiker und Beamte. Das sollten Sie dann auch klar herausstellen. Da müsste man auch tatsächlich etwas tun, damit die Altersversorgung gerechter wird. Das hat aber mit den Babyboomern nichts zu tun. Die Politik handelt wie der Sonnenkönig – „das Volk ist wie eine Kuh die man melken muss!“ Doch was macht die Generation Y? Sie jammert und macht die gesetzlich versicherten Rentner dafür verantwortlich, dass es ihnen immer schlechter geht. Sollen etwa die Rentner jetzt dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen wieder besser werden?Das müssen doch die Arbeitnehmer tun! Ihre wechselnden Beziehungen, Fahrräder statt Autos und den Dispo am Anschlag haben Sie doch der Politik und Wirtschaft zu verdanken, und nicht den Babyboomern. Die meisten Eltern greifen ihren Kindern ja noch unter die Arme und helfen wo es geht. Wenn aber die Entsolidarisierung so weitergeht, können Eltern ihre Kinder nicht mehr unterstützen. Die Wirtschaft und die Politik sägen den Ast ab, auf dem sie gemütlich sitzen und die Generation Y entwickelt sich rückwärts: Keine Familie gründen, kein Haus bauen, keine Kinder – statt dessen einen Hund oder gleich mehrere Hunde, die dann mit dem SUV mehrmals täglich an den Stadtrand zum Gassi gehen gefahren werden. Die Welt wird immer verrückter! – Gerhard Oechsler


Oh je, ist das eine postpubertäre Trotzreaktion mit Jammerdepression? So gut habe ich in der „Zeit“ schon lange niemanden mehr jammern hören. Alles klar: die Babyboomer hatten und bekamen alles und nehmen jetzt der Generation Y alles weg. Damit dies gut gelingt beherschen sie die Politik und bestimmen damit alles, halten sich aber aus sozialer Verantwortung heraus. Pauschalurteile sind einfach super, die tun so richtig gut, oder? Überhaupt, wenn man sich selbst dabei leid tun kann. Fangen wir mal mit den Babybommern in der DDR an: die hatten und bekamen nicht alles und viele müssen heute noch schauen, dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit und den von ihnen durchlebten Umwälzungen finanziell klar kommen. Und den Babyboomern in der BRD erging es auch nicht nur gut: übervolle Klassen und Hörsäle, immer das Gefühl, zuviel zu sein, sehr wohl auch erhebliche Probleme im Beruf (Thema Akademikerarbeitslosigkeit bei Lehrern, Medizinern, Biologen etc.). Und ehrlich gesagt, die Darstellung, dass die Generation über Ihnen mit 30 im allgemeinen bereits Kinder, Haus und Autos (Plural!) hatte geht weit an der damaligen Realität vorbei. Und dass die Babyboomer durch die Rentenreform auch erst später in Rente gehen werden und mit erheblichen Rentenkürzungen rechnen müssen sowie die aktuelle Diskussion um Altersarmut, das alles scheint an Ihnen vorbei gegangen zu sein. Im Übrigen sitzen entgegen Ihrer Darstellung sehr viele Babyboomer anstatt auf ihrer Pfründe in den Flüchtlingscafes und in ehernamtlichen Einrichtungen und integrieren Flüchtlinge. Und die Deutsche Einheit haben sie auch finanziell gestemmt. Einfallslos finde ich außerdem Ihren Gedanken, dass Ihr persönliches Schicksal nur deshalb so „schlecht“ ist, weil die Babyboomer zu wenig Kinder bekommen haben. In einer Welt, in der viele Probleme daher rühren, dass sich die Menschheit hemmungslos und ohne Nachdenken vermehrt, ist dieses Verhalten, unabhängig von den Motiven, vielleicht durchaus als Alternative überlegenswert. Die Generation der Babyboomer hatte und hat es ohne Zweifel sehr gut. Aber das gilt für Ihre Generation auch. Sie leben in einem der reichsten und sichersten Länder der Welt mit guten Aussichten. Die Majorität der Menschen auf diesem Globus beneidet Sie, weil Sie aus deren Sicht im Paradies leben. Natürlich gibt es die von Ihnen genannte Generationenungerechtigkeit, aber die kann und wird ja auch bearbeitet werden. Mit Jammern ist da nichts zu machen, aber sich beteiligen und stark machen wäre schon ein guter Anfang. Zum Beispiel wählen: Ihre Generation nimmt das Wahlrecht unterdurchschnittlich häufig in Anspruch. Oder sich politisch einbringen. Ihr Philosophiestudium ist sicher kein Garant für eine problemlose Karriere mit satten Pfründen (das war auch bei den Babyboomern so). Aber auch Sie bekommen hier viele Chancen – nutzen Sie sie. – Clemens Frey


„Dass Kinder in Deutschland ein Armutsrisiko sind, während sie gleichzeitig die Renten der zukünftigen Generationen sichern sollen, ist absurd und ungerecht.“ Dieser Satz Christine Finkes gilt nicht nur heute für alleinerziehende Frauen und kinderreiche Familien, er war seit Beginn des „Generationenvertrags“ 1957 unter Adenauer gültig. Mit ihm setzte eine unheilvolle Entwicklung ein, die man damals vielleicht nicht vorhersehen konnte, die aber dieses Rentensystem früher oder später zerstören wird, weil man sie nicht rechtzeitig wahrgenommen hat. Ich habe meine vier Kinder (geboren zwischen 1958 und 1969) in einer Zeit großgezogen, in der Mütter- und Kinderfeindlichkeit Konsens war. Arbeitgeber und Berufstätige, sowie Feministinnen, die es damals schon gab, und die Anhänger der 68er (hatte nicht Hitler die Mütter besonders geehrt!) waren sich da einig. Schon Schwangere waren teuer für die Arbeitgeber, Kinder kosteten Geld, sie hinderten ihre Mütter daran, sich selbst zu verwirklichen, Mutterschaft war spießig und Familien mit zwei Kindern waren schon asozial. Die Liste ließe sich fortsetzen. Natürlich war ich wütend, wenn ich mir vor Augen führte, dass die Rente dieser Damen und Herren, die mir jetzt mit Herablassung begegneten, einmal auch von meinen Kindern erarbeitet würde, denen ich mit so viel Verzicht eine gute Ausbildung ermöglichte. Meist war aber der Alltag, in dem ich, wie Frau Finke, jeden Pfennig umdrehen und sieben Tage in der Woche bis zur völligen Erschöpfung arbeiten musste, so fordernd, dass ich mich darauf konzentrierte, ihn zu bestehen. Jeder weiß inzwischen, dass eine niedrige Geburtenrate bei einer überalterten Gesellschaft die Zukunft des Landes gefährdet und man versucht, gegenzusteuern. Die Gegenmaßnahmen aber sind wenig hilfreich, solange ein ungerechtes Steuer- und Rentensystem Mütter bestraft. – Erika Albert


Bedauerlicherweise finde ich erst an einem verlängerten Wochenende DIE ZEIT, Ihren durchaus lesenswerten Artikel zu goutieren. Warum? Schauen Sie doch mal auf Seite 54, DIE ZEIT No. 21: „Mit 37“. Frau Hasel bringt es hervorragend auf den Punkt! Aber nun zu Ihrem Artikel, zu dem ich, Generation X („lost generation of the 90ies“), eine diametral entgegengesetzte Meinung habe. Aus vielen langen, hitzigen und kontroversen Gesprächen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis, gespickt mit Flüchtlingsschicksalen aus der DDR, weiß ich verbindlich, dass die von Ihnen bei den heute Älteren diagnostizierte Sicherheit keinesfalls vorhanden war. Gleiches trifft z.B. auf die vom Strukturwandel in den industriellen Ballungszentren Westdeutschlands Betroffenen zu. Genug Menschen aus der von Ihnen addressierten Generation der Älteren haben um ihr täglich Brot und um ihre Zukunft gekämpft. Jeden Tag. Dies ist in der von Ihnen erlebten Welt der Diplomatie sicherlich anders gewesen. Während meines mehrmonatigen Praktikums als angehender Maschinenbauingenieur (sic!) in Indien (Neu Delhi, Kalkutta, Rourkela) hatte ich Mitte der 90er das zweifelhafte Vergnügen mit vielen satten, arroganten und überheblichen Sprösslingen westlicher Expats und Diplomaten auf diversen Veranstaltungen. Das Elend auf der Straße? Weit weg. Kein Club edel genug, kein Champagner zu teuer, Papa’s goldene Kreditkarte bringt es schon hin. Um das lästige Tagesgeschäft kümmern sich Hausmädchen und Chauffeur. Kaum jemals wieder ist mir diese eklatante Diskrepanz zwischen meinem sozialen Umfeld „Mittelschicht“ und der „Elite“ so massiv negativ aufgestoßen. Ja, es gab auch Ausnahmen. Aber wenige. Einige zähle ich übrigens noch heute zu meinen Freunden.
Mir fehlt in Ihrer Betrachtung die klare Definition einer normativen Referenz, einer Bezugsgröße, Ihres Betrachtungsursprungs. Stiglitz und Hurrelmann? Das ist der gescheiterte Versuch, das Deckmäntelchen der Versachlichung zu bemühen. Wenn ich mein Erleben mit der Elite-Generation Y referenziere, wundern mich Ihre „Sorgen um die Gegenwart“ nicht. Allein, ich bezweifle ein generationsspezifisches Problem. Sattheit, fehlender Biss und fehlende Kompetitivität sind unabhängig von der Generation ein Wettbewerbsnachteil, unter Anderem nachzulesen bei Thomas Mann: „Buddenbrooks“. Vor nicht allzulanger Zeit habe ich einen Vortrag vor Schülern der Abschlussklassen eines norddeutschen Gymnasiums gehalten; sinngemäß lautete der Titel „Wie geht es nach dem Abitur weiter?“ Ich darf Ihnen versichern, dass die Ängste und Unsicherheiten, die ich dort kennengelernt habe, sich in keiner Weise von den damals bei uns vorhandenen unterschieden. Veränderung bringt Unsicherheit. Das war schon immer so. Das ist so. Das bleibt so. Nur zu lösen mit Kant: „Sapere Aude!“ und daraus resultierender Initiative. In Hamburg heißt so etwas: „Doon is een Ding.“ Sollte meine Zuschrift nicht den Weg in die Leserbriefsektion finden, wäre ich doch auf eine Entgegnung, gern auch per Mail, gespannt. – Hendrik Frank


Ihren Aussagen bezüglich der ungerechten Einkommensverteilung kann  ich, ein echter Babyboomer, nur zustimmen. Insbesondere Ihr Vorschlag einer Jobinitiative ( New Deal) für die Jungen gefällt mir. Die Lösung für das Rentenproblem liegt meiner Ansicht nach auch nicht (nur) in der Erhöhung des Renteneinstiegsalters, sondern in der Verringerung des Eintrittsalter für vollbezahlte Jobs.  Wieviele  der jungen Leute müssen  sich durch Volontariat und Praktikantenstellen quälen bis sie überhaupt die Chance auf eine vollbezahlte, befristete Stelle bekommen? Früher startete das Gros nach dem Abschluss  einer Lehre ins bezahlte Arbeitsleben. Da war man18-20 Jahre alt. Heute ist das grosse Ziel einen möglichst grossen Prozentsatz eines Jahrgangs studieren zu lassen. Nach Abschluß  des Studiums dann aber direkt eine volle Stelle zu erhalten schaffen die wenigsten. Damit liegt für mich das gefühlte durchschnittliche Einstiegsalter in die gesetzliche Rentenversicherung  (mit einem bezahlten Job) eher bei Mitte Zwanzig und darüber. – Jürgen Baginski 


Christine Finke beklagt, dass Alleinerziehende dafür bestraft werden, dass sie sich um ihre Kinder gekümmert haben und deswegen ihr Leben lang und besonders im Alter benachteiligt sind. Sie führt das in vielen Einzelheiten aus. Ganz nebenbei erwähnt sie, „jede Zweite erhält keinen oder nur unregelmäßig Unterhalt vom Vater der Kinder – 90 Prozent der Alleinerzieher sind Frauen“ und dann wendet sie sich wieder deren Zwang Geld zu verdienen zu.
Da stimmt doch etwas nicht! Warum können sich so viele Menschen ihren Verpflichtungen entziehen? Das ist doch in anderen Bereichen keineswegs so. Warum ist es nicht möglich, automatisch bei jeder Trennung Unterhaltszahlung einzuleiten? Da komme mir keiner mit dem Argument: Ehe ich mich um Zahlung streite, verzichte ich lieber! Oder: Er/sie hat ja eh nichts! Sollen sich die Alleinerziehenden weiter alleine abstrampeln?
Und: Soll das Verarmen der verlassenen Kinder und Partner bzw. Partnerinnen einfach stattdessen von der Gesellschaft „alimentiert“ werden, und wollen wir akzeptieren, dass die, die sich ihrer Pflichten entziehen, sich dann gar noch auf die „Solidargemeinschaft“ berufen? Ist es wirklich eine staatliche Aufgabe, bei gescheiterten Beziehungen die Folgekosten zu übernehmen? Ansonsten wird doch bei allen Beziehungsfragen so gerne die Individualität betont. Mehr Fairness bitte! – Ursula Klose-Raffler


Selten so eine kluge, ausgewogene und kurze Analyse unserer Gegenwart gelesen! Ein Grundproblem liegt darin, dass Geschichte wieder stattfindet. Dass Weltgeschichte in unseren Alltag einbricht und uns Zeitgenossen mit einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit zurücklässt. Als Einzelner sind wir nicht fähig, die großen globalen Probleme zu steuern, zu beeinflussen, ja oft nicht einmal zu verstehen. Es sind zu viele! Der Ruf nach einfachen Lösungen, nach dem starken Mann, der diese hereinbrechenden, verwirrenden Probleme von uns fernhält, wird groß. Uns beschleicht das Gefühl, dass wir nicht die Kraft haben, die nahenden Katastrophen, die unsere Ruhe, unseren Wohlstand, unser Streben nach persönlichem Glück bedrohen, aufhalten zu können. Untergangsstimmung, Zukunftsangst macht sich breit, wir fühlen uns schutzlos der Unwirtlichkeit der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Großwetterlage ausgeliefert. Wir sind zurückgeworfen wie kleine Kinder in die undurchdringliche Dunkelheit der Nacht, wo all die Ungeheuer lauern. – Peter W. Hendl


Beim Lesen der Schilderung der Sprachwissenschaftlerin Christine Finke in der Zeitausgabe Nr. 21 ist mir eine völlig andere Version von Rentenungerechtigkeit bewusst geworden. Hier möchte ich einen Weg skizzieren, was man tun kann, um im Alter nicht arm zu sein. Die im folgenden beschriebene Konstanzerin ist heute 68 Jahre alt. Sie lebt allein in einer großen Dreizimmer-Eigentumswohnung mit Blick über die ganze Stadt und das Land und den See dahinter. Hier hält sie sich in der Regel drei Wochen lang auf, in der vierten Woche ist sie meistens im Urlaub. Da sie gerne reist, unternimmt sie regelmäßig auch längere Fernreisen. Die Frau konnte sich aus gesundheitlichen Gründen ohne Schwierigkeiten im Alter von 50 Jahren in den Ruhestand verabschieden. Die betriebliche Abfindung reichte für den Erwerb der Eigentumswohnung. Wie war das möglich? Sie studierte nicht, sondern durchlief eine einfache Banklehre und hat später immer gut verdient. Ihr Mann arbeitete im öffentlichen Dienst und hatte keine Existenzsorgen. Auf Kinder hatte das Ehepaar bewusst verzichtet und so konnten sie monatlich etwas auf die hohe Kante legen. Seit dem Tod ihres Mannes erhält sie neben ihrer eigenen Altersrente und auch eine Witwenrente. Da sie lange Jahre für die gleiche Bank gearbeitet hatte, steht ihr auch eine Betriebsrente zu. Dieses Beispiel zeigt, was man tun kann, um sich ein sorgenfreies Alter vorzubereiten. – Ist das wirklich so erstrebenswert? – Manfred Lueginge


Vielen Dank für die Veröffentlichung des Leserbriefes von Manfred Hensler aus Konstanz. Auch ich bin eine Lehrerin an einer berufsvorbereitenden Schule in Heilbronn, die zwei Flüchtlingsklassen betreut. Ich unterrichte seit September die jungen Flüchtlinge (viele unbegleitet) in Deutsch und meine Kollegen in diversen anderen Fächern. Es ist eine unglaublich schöne Arbeit, doch wie auch der Schulleiter schreibt, Schwerstarbeit. Man ist nicht nur Lehrer, sondern auch für viele andere Bereiche verantwortlich. Man darf auch nicht vergessen, dass die, vorwiegend Jungs im Alter zwischen 15 und 20J, einiges mitgemacht haben und wie alle Jungendliche auf der ganzen Welt pubertieren. Ohne die Sozialpädagogen an unserer Schule könnten manche Konflikte nicht so besonnen und auch nachhaltig geklärt werden. Vor den Ferien sagte mir eine Junge aus Afghanistan, dass wir jetzt eine Familie wären und dass man sich in einer Familie unterstützt und respektiert. Das war ein Riesenlob für unsere Arbeit. Er hat seine Familie schon zwei/drei Jahre nicht mehr gesehen und hat auch keinen telefonischen Kontakt, da sein Handy auf der Flucht gestohlen wurde. Ja, wir leisten Schwerstarbeit und gehen oft an unsere Grenzen, doch viele Schulstunden sind von der Fröhlichkeit und Offenheit dieser Menschen geprägt. Alle Kollegen freuen sich in diesen Klassen zu unterrichten, manchmal eben mit Händen und Füßen. Ich bin dankbar, diese Arbeit machen zu dürfen und sie auf ihrem Weg ins Berufsleben und auch in eine freie und hoffentlich friedliche Welt zu begleiten. – Monika Forster


Nachdem ich heute Die Zeit vom  12. Mai , Seite 1 –Marc Brost – gelesen habe, schreibe ich Ihnen den 3. Brief. Suchen Sie nicht die Briefe 1 und 2, sie sind nicht abgesandt worden. Ich verweise auf die letzten zwei Abschnitte des Artikels und bitte Sie folgende Fragen zu klären.
1. Alle Personen, die am Thema Abgasreinigunng für Automobile arbeiten oder gearbeitet haben, lasen die EG Verordnungen und diskutierten diese im Arbeitskreis, auf Fachtagungen und im Gespräch mit den Fahrzeugherstellern. Warum dauerte es acht Jahre bis die Hersteller und das Verkehrministerium feststellen, dass die Verordnung fehlerhaft formuliert wurde?
Die Personen, die daran beteiligt waren, können noch befragt werden.
2. Hat niemand die Verordnung Nr.715/2007 gelesen um zu protestieren, wenn Hersteller und Ministerium behaupten Abschalteinrichtungen wären erlaubt? In der Verordnung steht , dass dies im Falle eines Motorschadens zulässig ist. Ein Auto, das nur im Temperaturbereich von 20 – 30 °C die vorgeschriebene Reinigung nutzt (siehe FAZ, Wirtschaft, Seite 21 vom 13.5.16), dürfte nie eine Zulassung erhalten.
Unverschämt ist die Begründung der Hersteller, dass das Reinigungssystem geschützt werden muss, um die Dauerhaltbarkeit über 160000 km zu gewährleisten, wie es die Verordnung fordert. 2007 ahnte noch keiner, dass diese das System einfach drosseln oder abschalten.
3. Es war mir nicht möglich herauszufinden, ob bei der Fahrzeugtypenzulassung die temperaturabhängigen Beschränkungen beschrieben werden, zumal wenn gar keine oder nur eine außerhalb der Verordnung liegende Reinigung stattfindet?4. Das Wort Thermofenster in Zusammenhang mit Motoren erscheint erstmalig im April im Internet.
Wurde dieses Wort erst jetzt zur Verniedlichung des Skandals erfunden? Folgen Sie Herrn Brost – immer hartnäckig nachfragen! – Malte Berndt


Dieser Artikel „Vom Mittelalter ins Jetzt katapultiert“ hat interessante Ansätze und Gedanken. Nur, warum diese kulturpessimistisch-negative Betrachtung von Fernreisen? Wer den Sonnenuntergang auf Maui betrachten kann, fühlt sich besser als an einem neblig-trüben Tag in Hamburg. Es sind also nicht nur Kulturen, die zum Reisen anregen, sondern auch Landschaften und Klimaunterschiede. Und der Mensch ist nun mal neugierig. Die Reisebranche wird davon noch sehr lange profitieren. – Claus Dietersen


Wer auch immer für die „headline“Ihrer neuesten Ausgabe verantwortlich zeichnet(Warum brauchen wir noch 2 Kirchen): Diese ist gut gewählt,Blicke anziehend aber in letzter Konsequenz nicht ganz ausreichend durchdacht. Die „eine“christliche Kirche“ gibt es schon seit der Urgemeinde vor 2ooo Jahren.Da wäre natürlich der Begriff „Kirche “ zu klären. Die Gemeinde (Kirche)Jesu Christi ist keine Denomination,sondern ein lebendiger Organismus ,aus Menschen bestehend,die Jesus Christus persönlich vertrauen(=glauben).Solche „Christen“ gibt es nachweislich in jeder Konfession.Diese arbeiten in der Regel auch nicht gegeneinander. Ich bin froh über die „Buntheit“ der verschiedenen Denominationen.Von denen gibts angeblich weltweit über 6OOO(bitte mich zu korregieren) Die „Einheit“ der Kirche war dem Apostel Paulus immer ein grosses Anliegen.Von „oben“ wird sie nie je organisiert werden können. Ich lege Ihnen ans Herz ,im Johannesevangelium des Neuen Testaments Kap 17,ab V2O nachzulesen.Die Titelfrage ihrer (geschätzten)Zeitung würde sich vielleicht gar nicht mehr stellen…… – Johannes Atzmanstorfer


Der wahre Rentenskandal betrifft alle Eltern, denn sie bezahlen wie jeder Beitragszahler über die Rentenversicherung die Renten der heutigen Alten. Zusätzlich ziehen sie die künftigen Rentenzahler auf, ohne die niemand unserer Generation im Alter versorgt werden wird. Ihren eigenen Eltern werden diese dafür aber pro Kind nur eine Mütterrente von maximal 84,42 Euro bezahlen, den kinderlosen Doppelverdiener hingegen je eine Standartrente von 1175 Euro. Ihre Eltern sollen ja nach 3 Jahren beide voll einer Erwerbsarbeit nachgehen und damit weitere Ansprüche erwerben… Dass das nicht klappt, weiß jeder. Kinder bedürfen erst nach vielen Jahren keiner Fürsorge mehr, machen ihren Eltern lange Arbeit und verursachen zudem hohe Kosten. Die Eltern bewältigen das mit beruflichen Lücken und schlecht entlohnter Teilzeitarbeit, für ihre Mühe um den Nachwuchs erhalten sie nichts und auch keine weiteren Rentenansprüche. Zur Mütterrente kommt so nur noch einen Bruchteil dessen dazu, was ihre Kinder den Kinderlosen bezahlen! Daher, im Sinne eines ceterum censeo: Die Rentenansprüche aus Erwerbseinkommen dürfen nicht länger privilegiert, sondern müssen mit den Eltern geteilt werden. Und wenn der „Ertrag“ der Kinderaufzucht kollektiviert wird- die Rentenzahler- ist auch der Unterhalt Teil des Generationenvertrages, ihn müssen alle tragen. – Barbara Glum


Die Lektüre Ihrer ANSAGE zum Thema Babyboomer (ZEIT Nr. 21, 12.5.2016) veranlasst mich unmittelbar, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Ihr Text fordert zur Auseinandersetzung heraus. Er basiert auf vielen objektiven Tatbeständen und gleichzeitig auf manchen subjektiven Pauschalisierungen. Als Träger eines Generationen übergreifenden Wohnrpojektes ist der LebensAlter e.V. an einem ernsthaften Dialog der Generationen interessiert – auch im Hinblick auf notwendige zukunftsorientierte Weichenstellungen. Ihr Bild von den angeblich satten und nur selbstbezogenen Alten trifft nicht die ganze Realität. Tatsächlich stehen z.B. viele junge Leute an den Bahnhöfen, um von unserer „Willkommenskultur“ nicht nur zu reden, sondern sie mit Leben zu füllen. Sie vergessen aber, dass es vornehmlich Alte sind, die in mühsamer Kleinarbeit ihre Patenschaften für geflüchtete Menschen wahrnehmen, wertvolle Lebenszeit auf überfüllten Behördenfluren verbringen und sich mit sturen Bürovorstehern herumärgern. Also: da wäre schon auf Ihrer Seite ein wenig mehr Differenzierung wünschenswert. Unser Ansatz des Dialogs der Generationen verpufft im Übrigen oft. Denn bisher hält sich das Interesse junger Leute an diesem Dialog sehr in Grenzen. Vielleicht können wir das gemeinsam ein kleines Stück weit ändern: wie wäre es, wenn Sie zum Thema Ihrer ANSAGE mal eine Veranstaltung in unserem Ginsheimer Wohnprojekt anbieten?Gern lade ich Sie dazu ein. Selbstverständlich können wir (als Rentner!) uns auf Ihre Terminpläne einlassen. Ginsheim-Gustavsburg liegt im Rhein-Main-Gebiet und ist damit  sicherlich irgendwann auf einer Dienstreise leicht erreichbar. Sollten Sie sich einen solche Veranstaltung vorstellen können, so würden wir später über die Einzelheiten (Honorar, setting usw.) sprechen. – Georg Pape


Selten habe ich in der Zeit einen solchen blöden Artikel gelesen. Was soll das? Soll ich mich ihnen zu liebe vor der Rente töten, damit Ihnen vermeintlich das gezahlt wird was Ihnen zusteht? Ich werde nach über 40 Jahren Arbeit 1400 Euro Rente bekommen habe alleine meine Kinder großgezogen und betreue meinen Vater und bei Kitaengpässen meine Enkelkinder.
Ich weiß wirklich nicht ob ich mir mein Zeitabo noch leisten sollte.
RIESTERN konnte ich auch nicht. Dazu habe ich nicht genug verdient. Vermutlich wegen der Eltern des Autors?! – Jutta Trintz


Manchmal habe ich bei der Lektüre Ihres wunderschönen Textes zum Titelthema „Warum haben wir noch zwei Kirchen?“ laut und herzhaft gelacht. Nach Weinen ist mir ganz und gar nicht zumute, denn offenbar lebe ich in einer anderen Welt. Hier – im Raum Aachen bis Eifel – verläuft das Schisma nicht vertikal zwischen Katholiken und Evangeli­schen, son­dern horizontal zwischen der Kirchentheorie oben und dem Kirchenvolk unten. Schön, da oben mag man sich über die Rechtfertigungslehre geeinigt haben, aber das kapieren wir da unten sowieso nicht. Wir da unten feiern lieber zusammen Gottesdienste und Pfarr­feste, freuen uns über Kanzeltausch und laden uns selbstverständlich gegen­seitig zu Abendmahl und Kommunion ein. Wann immer ich als Evangelischer vor einer Messe den Priester gefragt habe, ob ich denn an der Kommunion teilnehmen dürfe, habe ich zur Antwort ein herzliches Lachen erhalten. Selbstverständlich sei ich eingeladen, aber warum ich das denn noch fragte. Und mehr­fach haben mich Priester, auch höheren Ranges, von sich aus angesprochen und mich zur Kommunion eingeladen. Warum, „um Himmels willen“ im wahrsten Sinne des Wortes, sollen wir uns damit ab­quälen, aus den beiden Kirchen eine einzige zu machen? Im Gegenteil, die beiden Seiten bringen ihre je eigenen Stärken und Farben in die Ökumene ein und bereichern die jeweils andere Seite: man staunt und lernt. Und die da oben lassen wir mal in Ruhe ihre Glas­perlenspiele treiben. Irgendwann werden sie die Lust daran verlieren und vielleicht sogar bei uns da unten mitfeiern. – Professor Dr. Jürgen Schnakenberg


p 38: Gumbrecht, Zitat …die Medien zumal in Europa keine Worte (und schon gar keine Erklärung) für jene Amerikaner mit geringem Einkommen fanden, welche die „Obamacare“ ablehnten…
p.8 Joffe, Zeitgeist: …Journalist(en)…aus rosa-grünem Bereich….arbeitet im Weinberg des Zeitgeistes, pfropft Werte und Begriffe auf und scheidet andere zurück…
Auf högschtem intellektuellen Niveau wird in diesen Artikeln die deutsche Presse in ihrem Unverständnis des (hier amerikanischen) „Volkes“ analysiert. Warum soweit reisen? Im deutschen Ausland (Dresden) werden die von Joffe und Gumbrecht so trefflich beobachteten deutschen Medien vom „Pack“ mit seiner begrenzten „kognitiven Intelligenz“ als „Lügenpresse“ diffamiert.
ps.: Orientierung könnte der alte Grieche Herodot den Journalisten bieten: berichten, was man gesehen und was man gehört hat. Und schon Herodot war klar, dass die Perspektive durch den Standort und die persönliche Verfassung des „teilnehmenden Beobachters“ bestimmt – oder verzerrt – wird, also gerade auch das scheinbar objektiv Berichtete stets fragwürdig ist. Urteil, Moral und Volkserziehung sind demnach nicht Aufgaben des herumreisenden Berichterstatters. – Klaus Rikeit


Ich schreibe gewöhnlich keine Leserbriefe zu Rezensionen, möchte mich nicht zum Erdogan machen. Hier muss ich aber ein paar Dinge sagen/ fragen. Wie kann man ein philosophisches oder soziologisches Buch besprechen und die Analysen fast vollständig weglassen? Was bleibt von einem theoretischen Buch, wenn man das Theoretische ausblendet? Man fasst doch auch nicht Heideggers Technikphilosophie mit dem Satz zusammen: „Es geht Heidegger um Fabriken, Autos, Waschmaschinen, Toaster, Rasierapparate, elektrische Bügeleisen usw.“ Das, was dann bleibt, ist natürlich „nicht ganz neu“, wie der Rezensent zurecht feststellt. Auch Heidegger hat das Bügeleisen nicht entdeckt. Es geht um die Analyse. Schon die Überschrift ist erschütternd. „Wir passiven Stubenhocker“? Woher und wozu die Albernheit des Jargons? Würde die Zeit „Die Ordnung der Dinge“ heute unter dem Titel „Wir Pedanten“ besprechen? Oder „Theorie des kommunikativen Handelns“ unter dem Titel „Wir Labertaschen“? Und wer ist das – im Lifestyle-Journalismus notorische – „Wir“? Die Kohorte des Rezensenten? Und wo sind die Stubenhocker? Sind damit die Langzeitarbeitslosen gemeint, die – anstatt zuhause rumzusitzen – mal ein wenig an die frische Luft gehen sollten? Die alleinlebenden, alterseinsamen Rentner? Die Flüchtlinge in ihren Containern? Die Kranken, die ins Heim gebannt sind? Die Hausfrauen, die an keiner Öffentlichkeit partizipieren? Auch bei den Selbständigen, den Home-Office-Arbeitern, den Outgesourcten, den Studenten usw. ist das Wort Quatsch bzw. Hohn. Im Übrigen wird nicht nur die Analyse weggelassen, sondern auch die Empirie immer wieder ins Gegenteil verdreht. Es geht ja beispielsweise gerade nicht um jene Verhältnisse, „die andere Denker als beschleunigt beschrieben haben“ und die nur der Einzelne im „eigenen Erleben“ ganz anders erlebte, sondern um Situationen der objektiven Nicht-Beschleunigung, der Entstrukturierung, Entrhythmisierung von Zeit, eines totalen Abfalls von Zeitdruck (wie ihn etwa Arbeitslose oder Flüchtlinge, deren Schicksal unabsehbar in der Schwebe ist, erfahren). Es wird gesagt, soziale Negativität habe gerade nichts mit dem zu tun, was umgangssprachlich „innere Leere“ genannt wird – worauf der Rezensent schreibt, der Mensch sei „verwiesen auf die innere Leere“. (Man schreibt ein Buch gegen die Klischees von der Moderne, nur um dieselben eins nach dem anderen in der Besprechung wieder auftauchen zu sehen. Auch die „große Leere unserer Epoche“, sprich: die metaphysische, um die es ebenfalls dezidiert nicht geht, taucht wieder auf.) Wie kann der Rezensent sich fragen, ob es vielleicht nur um die „moderne Kreativkultur“ gehe? Gehören Arbeitslose, Hausfrauen, Flüchtlinge, Rentner, Kranke, Studenten, Selbständige alle zur modernen Kreativkultur? Abgesehen davon, dass die Instabilisierung des sozialen Wertes ausdrücklich auch die Angestellten, auch die in Partnerschaft und Familie Integrierten trifft. Mich ärgert also gar nicht, wie das Buch bewertet wird. Die Kritik, dass das Buch die Phänomene nicht quantifiziere, finde ich in Ordnung, sachlich stimmig und nachvollziehbar (ohne dass ich selbst die Quantifizierung zu diesem Zeitpunkt für nötig hielte). Ich freue mich darüber, dass der Rezensent mir „Sensibilität und Genauigkeit“ bescheinigt usw. Erschütternd ist wie gesagt die Albernheit der Aufmachung, die Theorielosigkeit der Besprechung eines theoretischen Buchs und die teils gravierende Verkehrung der Beobachtungen. Hier, denke ich, gäbe es auch eine Verantwortung der Redaktion, theoretische Bücher von Leuten besprechen zu lassen, die dazu in der Lage sind (und die auch die Zeit dazu haben, die gute Stubenhocker sind). Sonst produzieren „wir“ nur Bügeleisen. – Sven Hillenkamp


Eine Universität ist ein heterogenes Gebilde und verschiedene Fächerkulturen, die auch zu unterschiedlichen Betreungsverhältnissen führen, haben sich etabliert. Dieser und auch schon vorherige Artikel in der Zeit, die mich ähnlich verärgert haben, suggeriren, dass zu kritierende Verhältnisse, wie sie sicher an einigen Fakultäten herrschen, uniweit existieren. Mir scheint, dass ein Großteil solcher Artikel von der Eigenerfahrung der Journalisten geprägt sind. Diese sind in den seltesten Fällen naturwissenschaflich. An der Fakultät für Mathematik und Physik, an der ich 7 Jahre gelehrt habe, und auch an der Fakultät für Chemie und Biochemie, an der ich seit vier Jahren lehre, ist ein enges Betreuungsverhältnis die Norm. Betreuer und Doktorand kommunizieren mehrfach wöchentlich und Themen werden kontinuiertlich, mit dem Ziel einer erfolgreichen Promotion, weiterentwickelt. Natürlich, auch in den Naturwissenschaften scheitern Doktoranden, aber sicher nicht, weil Sie keinen oder nur unzureichenden Kontakt zu ihren Betreuern haben. Das heißt natürlich nicht, dass ich die geschilderte Situation der Doktoranden gutheiße. Ich würde mir aber doch ein differenzierters Bild wünschen, wenn mal wieder die Faulheit, Ungerechtigkeit oder ähnliches von Professoren thematisiert wird. – Karina Morgenstern


Kind, verdirb dir nicht die Augen… nimm schleunigst die unmöglich angepasste Brille von der Nase. So ähnlich hätte der Artikel eigentlich heißen müssen. Leider stützt sich der Artikel auf etwas spektakuläre Untersuchungen. Meines Wissens sind bis heute die Ursachen einer Fehlsichtigkeit nicht richtig bekannt. Die im Artikel getätigten Aussagen beziehen sich ohne Ausnahme auf Kurzsichtigkeiten, die bislang noch nicht endgültig bewiesen sind.  Zudem wird von der Kurzsichtigkeit als Krankheit gesprochen, dies ist deffinitiv falsch. Ein Hinweis auf  Korrektionsmöglichkeiten mit Brillen fehlt ebenfalls. Von einer seriösen Zeitung, wie „Der Zeit“, erwarte ich besser recherchierte Artikel. – Konrad Enzel


Die sehr bedenkenswerten Betrachtungen von Frau Radisch lassen sich ergänzen, wenn man nicht nur ein chronologisches Verständnis der Zeit, sondern auch deren andere Qualität, den Kairos, zugrunde legt. Das ist der günstige Moment zur Bestimmung des eigenen Schicksals. Natürlich würde eine solche Betrachtungsweise den Millionen Flüchtlingen nicht wie von Geisterhand helfen, aber ein Bewusstsein von Kairos kann Erlebnisqualitäten über unsere außengesteuerten Befindlichkeiten hinaus eröffnen und damit die Gesamtsituation menschlichen Miteinanders erleichtern.
In Bezug auf die Situation der Flüchtlinge heißt das: Richtet eure Aufmerksamkeit nicht nur nach innen, auf die euch bekannten Traditionen und gesellschaftlichen Strukturen, sondern versucht über die hier angebotenen Hilfestellungen hinaus einfach mal zu beobachten, wie sich hier alltäglich zwischenmenschliche Abläufe ereignen. Ohne zu werten, einfach nur beobachten und Neues zulassen. Und für alle Menschen heißt das, sich für Wahrnehmungen über lineare Kausalitäten hinaus zu öffnen und damit sich selbst und anderen Raum für Gestaltungsmöglichkeiten zu geben, die allen Beteiligten nützen. Dann würde sich auch niemand mehr für „Rückreisetickets in die Vergangenheit“ interessieren. – Christoph Müller-Luckwald


Ich kaufe nicht oft Die Zeit, heute tat ich es, weil mich der Titel neugierig gemacht hat. Das Interview mit Herrn Friedrich Schorlemmer hat mir wieder gezeigt, warum ich mit der Ökumene und der Annäherung der Kirchen Schwierigkeiten habe. Am Ende des Interviews kam die Frage: Zu welchen Kompromissen wären Sie als Protestant bereit, wenn es um die Einheit der Kirche geht? Herr Schorlemmer gab keine Antwort darauf, wozu er bereit wäre, er stellte nur Forderungen an die Katholische Kirche, das ist für mich typisch protestantisch. Haben Ihre Journalisten nicht gemerkt, daß er die Frage nicht wirklich beantwortet hat oder wollten Sie nur nicht nachhaken? (Im übrigen sagt er auch: Evangelisch ist, die Wahrheit in der Hl.Schrift zu suchen. Was ist mit der Haltung der EKD zu Abtreibung, Trauung von Homosexuellen, Ehescheidungen? Da gibt es auch klare Aussagen in der Hl.Schrift). – Romy Wallner


Schön wär’s ja, wenn diese Überschrift aus der «ZEIT» vom 14. Mai stimmte! Ich halte dies leider für einen Irrtum. Sogar unter den evangelischen Landes- und Freikirchen war der Dissens nie so groß wie heute. In der Schweiz (deren Verhältnisse ich gut kenne, da dort meine Tochter lebt), sind sich benachbarte reformierte Gemeinden teils spinnefeind, weil sie in grundsätzlichen Fragen (wie z.B. der Ordination homosexueller Geistlicher) entgegengesetzte Meinungen vertreten. Und ein zweiter Irrtum ist ebenso weit verbreitet: Nicht die Katholische Kirche hat sich aus der Ökumene entfernt. Vielmehr sind die protestantischen Kirchen unter «zeitgeistigen» Einflüssen, wie der Gender-Ideologie – z.B. mit homosexuellen Eheschließungen, z.B. mit der Aufnahme gleichgeschlechtlicher Paare in ihre Pfarrhäuser,… – immer weiter von konsensfähigen Positionen abgerückt, über die – vor allem mit der Orthodoxie (!) – Einvernehmen noch möglich gewesen wäre. Bereits die Frauenordination – bzw. an Katholiken gerichtet: der Ruf nach dem Priesteramt für die Frau – beruht meines Erachtens auf einem Missverständis, das die Emazipationsbewegung in die Kirchen hineingetragen hat. Aus katholischer und orthodoxer Sicht ist das Priesteramt ein Dienst (wie die engl. Bezeichnung „Minister“ = Diener, deutlich zum Ausdruck bringt). Es wird der Frau nicht «vorenthalten», weil sie seiner nicht würdig sei, sondern weil dieser (quasi soldatische) Dienst der höheren Würde der Frau nicht entspricht. In dieser Denk-Tradition wäre es allerdings folgerichtig, Frauen an wichtigen Entscheidungen der Kirche (z.B. im Konklave) maßgeblich zu beteiligen (eine Richtung, in die Papst Franziskus anscheinend tendiert…). – Dr. Steffen Hein


Vielen Dank für diesen Beitrag. Der Autor spricht sehr viele wahre Belange „meiner“ Generation an und hat dabei noch Witz. Ich bin nur am Rande der Y-Generation (Jahrgang 80) kann aber bereits alle genannten Probleme, Einstellungen etc. sehr gut nachvollziehen. Es leuchtet mir sofort ein, dass die Politik diese geringe Anzahl an Menschen (weiter unter 1 Mio. pro Jahr) nicht im Fokus hat. Aber das ist ein Fehler für die Zukunft. Der Demographiewandel wird die große Herausforderung für die Demokratie und wir müssen endlich anfangen darüber zu sprechen und der jüngeren Generation zuhören. – Nadine Jäger


Der auf dem Titelbild der ZEIT N° 21 illustrierte Jesus scheint dazu auffordern zu wollen: Mensch, denke nach, besinne dich! Was genau damit gemeint sein könnte, und mit welchen Einsichten und Haltungen die christlichen Kirchen mehr als bisher aufeinander zugehen sollten, zeigt das Interview mit Friedrich Schorlemmer auf. Dem darin ausgesprochenen Lob für Papst Franziskus, der bereits durch sein bisheriges Wirken ein ganz besonderes Zeitfenster für die Vermittlung und Stärkung der Hoffnung auf die frohe Botschaft aufgestoßen hat, kann ich mich nur anschließen. Die Kirchen als Organe des Christentums müssen eingehender und transparenter theologische und gesellschaftlich-soziale Reflexionen und Diskurse zulassen, nicht wegen der Anzahl von Kircheneintritten und Kirchenaustritten, sondern wegen der Wahrhaftigkeit ihrer selbst. Sehr erfreulich ist daher, dass der 265. Nachfolger Petri deutlicher als etliche seiner Vorgänger in der Tradition Jesu steht, dass er die Armen und Kleinen glaubwürdig in den Mittelpunkt seines Pontifikats stellt; mitnichten nur in dem von ihm ausgerufenen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. So möchte man vielen Vertretern der Kirchen vielerorts zurufen, sie mögen doch endlich mehr Papst Franziskus, mehr Demut wagen. Nicht zuletzt der Würde und Einheit des christlichen Glaubens willen. Und um des Willen Gottes. – Ira Bartsch


Was soll mit der Fotokonstruktion (28 x 28 cm) nachgewiesen werden? Dass Hillary älter geworden ist? Es hat sich herumgesprochen, dass Frauen und auch Männer altern. Oder ist es der Versuch einer physiognomischen Studie, welche die steile These untermauern soll, dass Hillary nicht mehr als eine machtbesessene Karrierehexe sei? Dass Hillary Rodham Clinton keine Heilige ist, sondern unter anderem eine Reihe umstrittener und kritisch zu sehender Entscheidungen und Taten in ihrem C.V. aufweist (aber nicht nur!) wurde bereits in Buchform dokumentiert. Das Pornodetail (Zigarre) hätte man sich ersparen können. Wozu dient diese spannende Information? Wem nützt die umfangreiche, gnadenlose Demontage? Will die Autorin suggerieren, dass es letzlich keine brauchbare Alternative zu Trump gibt? Mit solchen Artikeln bewegt sich Die Zeit auf ein fragwürdiges Tabloidniveau zu. – Cristina Allemann-Ghionda


Der Skandal liegt meiner Meinung nach nicht bei den Renten, sondern beim Alleinerziehenden-Status. Diesen dürfte es gar nicht geben: Kinder haben zwei Eltern, und die sollten beide in der Pflicht sein, sich sowohl finanziell als auch persönlich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Es ist unfair, dass ein Elternteil hauptsächlich „Zahlmeister“ ist, während der andere den Kinder-Alltag mehrheitlich allein meistert (dafür „die Macht hat“). Auch dem Kind gegenüber ist das unfair: Kinder brauchen beide Eltern, das ist längst erwiesen! Bei einer Trennung sollte demjenigen Elternteil geholfen werden, der weniger Ausbildung oder den Anschluss an die Arbeitswelt verloren hat, mit dem Ziel, dass dann beide in ähnlicher Weise zum Aufwachsen des Kindes beitragen – sowohl durch Anteilnahme und Betreuung als auch durch Erwerbstätigkeit und wirtschaftliche Leistung. Das würde für alle Entlastung bringen und finanziell mehr Spielraum. Für Kommunikationsprobleme gibt es Mediationen. Wie Frau Finke schon schreibt: „Dass es nicht gut für Kinder ist, wenn ihre Mütter abgespannt und müde sind, weil sie so viel arbeiten und trotzdem ständig mit finanziellen Sorgen kämpfen müssen, ist durch Studien belegt.“ Gleichermassen ist belegt, dass Scheidungskinder zwar die Trennung der Eltern gut verarbeiten können, nicht jedoch den fehlenden Alltagskontakt zum anderen Elternteil; letzteres ist es, was ihnen langfristig schadet.
Leider ist es in der Realität sogar so, dass zahlreiche Getrennte sich den Alleinerziehenden-Status extra erkämpfen, auch gegen den Wunsch des anderen Elternteils und der Kinder nach gemeinsamer/alternierender Obhut. Das Gesetz (zumindest in der Schweiz) bietet den Anreiz, möglichst wenig zu arbeiten, um sich alleinige Obhut und Unterhalt zu sichern. Dann darf man sich hinterher nicht über die tiefen Rentenleistungen dieser selbst ernannten Alleinerziehenden wundern (ganz zu schweigen von den hohen Ergänzungsleistungen und Sozialhilfekosten….). Einzig bei Tod oder Verschwinden oder völliger Unzuverlässigkeit des anderen Elternteils entsteht ein echter Alleinerziehenden-Status, andernfalls ist er unnötig. – Mahalia Kelz


Mit Kopfschütteln habe ich diesen Artikel „Ihr macht uns arm“ gelesen. Und mich anschließend gefragt, was will der Autor damit sagen? Warum diese Anklageschrift gegenüber der älteren Generation (zu der ich nicht gehöre)? Warum finden sich so gar keine Parallelen zu den Wirklichkeiten meines Lebens und meiner Beobachtungen? Alles sehr einseitig beschrieben, alles zu stark vereinfacht betrachtet. Für mich als Leser ohne jeglichen Nutzwert. Ein selbstgefälliger Autor, der es nicht versteht, differenziert zu betrachten, ausgewogenen Urteile zu ziehen und objektiv zu beschreiben. Soll er doch über vermasselte Chancen in seinem Lebenslauf und in denen seiner undifferenziert betrachteten Alterskollegen sich selbst und seine Generation verantwortlich machen und nicht eine andere. Aber klar, es ist immer einfacher, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ein Autor, der sogar kein Problem damit hat, diskriminierende Züge einzuarbeiten. Was mich ärgert und mich zu diesen Zeilen überhaupt erst veranlasst.
Der Autor beklagt sich, dass die Erhöhungen der Renten von seinem Geld finanziert werden. Selbst wenn es so wäre, seine Klageschrift, die eigentlich auf seine eigene Unfähigkeit zurückgeht, sein Leben in seinem Sinne zu gestalten, wird vom Geld der Leser, also auch von meinem bezahlt. Noch nie hat die Generation in seinem Alter solche hervorragende Chancen in einer Gesellschaft mit Vollbeschäftigung (!) gehabt. Nimmt er nicht war, nutzt nur den Älteren. Noch nie standen derart hohe Vermögenswerte zum Vererben an. Wird weggewischt, denn das Alter kostet. Der Fakt, dass ein heute 70jähriger ca. 90 Prozent seines Vermögens vererben wird, egal. Es passt halt nicht in den Kontext des Artikels.
Die eigentlich spannendste Frage ist für mich aber eine andere. Warum Sie so etwas überhaupt drucken? Und die abschließende Frage, die ich mir stelle: Sind Sie überhaupt noch ein objektives Medium, das es sich lohnt, weiterhin abonniert zu werden? – Jens Roßbach


Der Autor beschreibt in seinem Artikel einige wirklich unerträgliche Zustände in unserer Gesellschaft. Diese sind aber nicht durch eine satte und unlustige Elterngeneration entstanden, sie sind eine natürliche Folge des (Turbo) Kapitalismus. Und alle Folgen betreffen im Übrigen nicht nur die Generation Y. Auch Ältere und Alte wohnen in unbezahlbaren Mietwohnungen, bekommen nicht die  (unbefristeten, sicheren) Jobs, die sie sich wünschen oder das Einkommen, das sie verdient hätten und Altersarmut ist schon lange ein Thema in unserem Land. Nicht alle Babyboomer sind reich, besitzen Häuser und interessieren sich nur für sich selbst und ihr Wohlergehen. Ich gehöre auch zu den Babyboomern. In dem Alter, in dem der Autor in Harvard studierte, war ich eine junge Alleinerziehende Mutter, und ich war berufstätig,  und stand in Wackersdorf am Bauzaun, um den Bau gefährlicher Atomanlagen zu verhindern, marschierte bei den Friedensdemos mit, half beim Aufbau von Bioläden und dergleichen mit. Und wir waren damals mit unseren Anliegen auch nur ein kleiner Prozentsatz, weniger als 15 %. Dennoch haben  es die Grünen in die Regierung geschafft, dennoch wurde das Atomstromprogramm nicht in der ursprünglichen geplanten Form ausgeweitet usw. Heute können die Jungen Leute ganz selbstverständlich grünen Strom beziehen, im Bioladen gesunde Lebensmittel kaufen, sie müssen keine beruflichen Nachteile in Kauf nehmen, wenn sie sich politisch betätigen, sie können ohne Ächtung oder Bestrafung homosexuell sein, junge Frauen haben deutlich mehr Rechte und Freiheiten usw, weil alles von jemanden für die kommenden Generationen erkämpft wurde. Es gibt so viele Alternativen, die alle von den „Babyboomern“ aufgebaut wurden! Und auch ich mußte mit befristeteten Jobs leben, unterbezahlt, muß zeitlebens horrende Mieten bezahlen, werde im Alter von Hartz 4 leben müssen, weil Riestern auch für mich nicht möglich war. Mir wurde nichts geschenkt von der Generation vor mir. Wir Babyboomer mußten unser Leben auch selbst gestalten, da war niemand, an den wir Forderungen stellen konnten. Wir mußten  oben Genanntes selbst in die Welt bringen, und wir bekamen nichts dafür bezahlt, oftmals hatten wir dadurch erhebliche persönliche Nachteile. Wir mußten diese Dinge in unserer Freizeit erledigen, es gab kein Geld vom Staat, um auf Demo zu gehen!  Und auch wir sind keine „homogene Generation“, es gibt da sehr große Unterschiede. Allerdings haben viele der Generation Y wohl einen erheblichen Nachteil erlitten: sie haben möglicherweise schon von Kindheit an gelernt, Forderungen zu stellen, sich bedienen zu lassen („Generation Rücksitz“?) und kümmern sich deshalb großteils nur um sich selbst, wollen jetzt  ein Stück der fetten Torte haben, die es längst nur noch für die wenigsten auf der Welt gibt. Aber auch dafür gibt es einen Ausweg: Schaut mal nicht nur auf Euch und Eure Wünsche, schaut Euch mal um, wie es anderen geht und gestaltet jetzt mal an der Zukunft mit, und zwar nicht zum Eigennutz sondern für Eure Kinder. Kümmert euch mal um  die Welt, die gerade in die Knie geht, damit es auch nach Euch noch ein Leben auf diesem Planeten gibt. Wenn ich nach Gorleben schaue oder an anderen Orten, wo um das Leben auf unserem Planenten gekämpft wird, sehe ich hauptsächlich graue Haare. Wo seid Ihr Jungen denn? Was ist eigentlich los mit Euch? Anstatt auf Eure Eltern zu schimpfen, was letztlich eher pubertär wirkt, könntet Ihr jetzt mal mit Euren studierten Köpfen überlegen, was eigentlich die Ursache ist für die Zustände, die Ihr beklagt. Dann stoßt Ihr auf Themen wie Kapitalismus, Geld, Zinsen, Besitz von Grund und Boden, Erbrecht, Wachstumswahn und all diese Sachen. Kann es sein, dass Ihr kein Interesse an diesen Themen habt, weil Ihr nur darauf hofft, Euch jetzt endlich an diesem Selbstbedienungsladen auf Kosten der Gesamtheit bedienen zu können, und nach Euch die Sintflut? – Elke Grözinger


In dem Artikel „Ihr macht uns arm“ macht der Autor seinem Frust ueber seine eigene Lage und die seiner Freunde und Bekannten Luft.  Dabei macht er der „Elterngeneration“ den Vorwurf, sich auf Kosten seiner Generation zu bereichern. Er belegt seine Aussagen mit wenigen Statistiken und vielen Beispielen aus seiner Umgebung. Ich (Jahrgang 1963) nehme mir daher die Freiheit, ebenfalls mit Fallbeispielen zu antworten. Ein Studienfach nach dem eigenen Intersse zu waehlen ist sinnvoll, aber man sollte sich die Konsequenzen klarmachen. Ich habe selbst ein naturwissenschaftliches Orchideenfach studiert, naemlich Astronomie. Viele meiner KomilitonInnen arbeiten heute als Softwareentwickler (z.B. SAP), bei Versicherungen, in IT Abteilungen – nur wenige sind in der Forschung geblieben. Mein eigener Weg fuehrte 20 Jahre nach meiner Promotion ueber diverse Zeitvertraege an verschiedenen Orten (inkl. Forschung im Ausland und 10 Jahre Wochenendehe) zu meinem ersten unbefristeten Vertrag im Alter von 48 Jahren (bei dem ich ca. 10% meiner Zeit fuer eigene Forschung verwenden kann, sofern ich die benoetigten Mittel einwerbe). Mein Mann hatte mehr Glueck und bekam seinen unbefristeten Vertrag „schon“ mit 43 Jahren, hat aber noch weniger Zeit fuer eigene Forschung. Und wir sind keine Ausnahmefaelle in der Wissenschaft. Das Argument, auf befristeten Stellen koenne man nicht sparen, weil man sich ja ueber die Befristung troesten muesse, fand ich eines der duemmsten, die ich seit langem gehoert habe. Was sollen denn dann erst die Kassiererin oder der Paketbote sagen – bei meinem langweiligen Job muss ich mir etwas Abwechslung goennen? Das wird bei den Gehaeltern nur leider nicht gehen. Gerade auf befristeten Stellen muss man vorsorgen fuer den Fall, dass sich kein Anschluss ergibt.
Mein Eindruck ist, dass der Autor bei seinen Ausfuehrungen primaer an seinen Freundes- und Bekanntenkreis denkt und nicht an seine gesamte Alterskohorte, denn die Beispiele wie auch die Loesungsvorschlaege betreffen primaer AkademikerInnen. Er zeigt also wenig von der Solidaritaet mit anderen, die er selbst von der aelteren Generation fordert. Zu dieser Generation zwei Beispiele: meine Mutter waere liebend gerne nach der 8. Klasse weiter zu Schule gegangen, aber es fehlte das Geld, so dass sie statt dessen eine Lehre machte. Mein Vater waere sehr gerne Schreiner oder Tischler geworden, aber es gab keine Lehrstelle, und so wurde er Einzelhandelskaufman. Es gab nie die Garantie den Beruf ausueben zu koennen, den man gerne haette.
Insgesamt haette dem Artikel etwas mehr Substanz und Statitisk gut getan. Statt dessen macht es seine Polemik leicht vorhandene Probleme zu uebersehen und zu ignorieren. – Sabine Moehler


Die Lektüre Ihres Artikels hat mich sehr nachdenklich gemacht. Jetzt sitze ich hier, denke über mich, meine Freunde und meine sowie deren Kinder nach – und weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Warum? Wir – Endfünfziger – sind mit 16, 17 Jahren ins Berufsleben eingetreten. Abitur und Studium waren nicht drin, die Finanzen unserer Eltern legten den Wunsch nahe, selbst Geld zu verdienen.
Die Jahre im Anschluss an die Ausbildung, so von 20 – 30, waren geprägt von Arbeit und sparen – man wollte ja was schaffen, aufbauen. Familie, Kinder, ein Haus, bei uns war es mit 30 nicht der „Dispo am Anschlag“, sondern ein Kredit für’s Haus. Ein Haus, das wir nicht zuletzt für und wegen der Kinder kauften. Die Kinder: Kindergarten, Vorschule, Schule, Musikschule, Sportvereine, Klassenreisen auf andere Kontinente, es sollte ihnen ja besser gehen als uns. Abitur, danach  ein Jahr „Work and Travel“ in Amerika oder Australien. Dann Studium, natürlich in einer anderen Stadt, wegen der neuen Erfahrungen, dem „abnabeln“. Während des Studiums Praktika im Ausland, vielleicht ein Auslandssemester, Reisen. Geld dafür war da, wir hatten ja angespart. Und wir gönnen es ihnen von Herzen! Während dieser aufregenden Zeiten gingen unsere Eltern in einen Zustand über, in welchem sie Pflege brauchen, die wir, pflichtbewusst, wie wir nun mal sind, erbringen. Das Studium ist geschafft, vielleicht noch promoviert – und wir kommen langsam ins Rentenalter. Und jetzt sitze ich hier, denke über mein Leben nach und das meiner Kinder und bin nicht sicher: soll ich ein schlechtes Gewissen haben? – Helmut Wetzel


Eigentlich habe ich ja immer gedacht, dass Euer Blatt keinen reißerischen Journalismus a la BILD betreibt aber leider habe ich mich da wohl getäuscht. Euer Artikel in der Ausgabe 21 vom 12.5. auf Seite 8/9 ist ja wohl ein Witz! Das Foto eines Imbisses zu verwenden, der von einem der gößten Unternehmer unserer Region, der sich um die Erhaltung von Kulturgut bemüht und alle nur erdenkbaren finanziellen Risiken auf sich nimmt, um in unserer ach so tristen Region etwas zu stemmen, kann nicht Euer Ernst sein?! Die dazu noch, nennen wir es mal charmant, unterirdische Recherche, ist einfach nur eine Zumutung! Der Betreiber hat in arabischer Schrift einen Hinweis anbringen lassen, das die Plätze vor seinem Imbiss, den Besuchern vorbehalten sind, die dort Ihre Speisen kaufen und verzehren wollen. Wie kam es dazu? Unsere Flüchtlinge haben in den umliegenden Geschäften eingekauft und es sich dann auf seinen Sitzgelegenheiten bequem gemacht. Auf freundliche Hinweise der (weibl.) Bedienung- die Klammer habe ich absichtlich gemacht damit ich nicht auch noch als Rassist verhöhnt werde- wurde nicht reagiert. Deshalb der in arabischer Schrift verfasste Hinweis. Warum haben Ihre Schreiberlinge eigentlich keinen Namen Ihrer Interviewpartner genannt, sondern nur „der Mann vorm Stadion“, „der Lokaljournalist“, „der Skateboardfahrer“ und „Leute“? Ganz abgesehen von der Bildsituation, die wahrscheinlich morgens um 7.00 entstand!? Wenn es Ihnen daran gelegen ist Sachsen und unsere Region zu diffamieren, dann haben Sie ganze Arbeit geleistet! Pfui! Der Begriff Lügenpresse etabliert sich so bestimmt. Denken Ihre Journalisten eigentlich über die Konsequenzen für Industrie, Tourismus etc. nach!? – Katja Reichert


Zunächst muss ich darauf hinweisen, dass ich mit Jahrgang 1961 zu der „Zielgruppe“ des Artikels gehöre und dies mein erster Leserbrief ist. Die Klage, die Sie dort führen, ist so alt wie es den sogenannten Generationskonflikt gibt. Schon zu der Zeit als ich jung war, wurde sich darüber beschwert, dass die Alten den Jungen die „Sahnehauben“, gutbezahlte Jobs und berufliche Privilegien – Dienstwagen – wegnehmen. Auch ich hätte gerne die Rentenaussichten meiner Altvordern. Wir konnten uns noch zusätzlich darüber beschweren, dass auf Grund der großen Anzahl von uns – Geburtenstarker Jahrgang – , ständig mindestens einer im Gang saß oder stehen musste. Platz und Plätze waren immer Mangelware. Auch zu meiner Zeit waren die Geisteswissenschaften samt und sonders eine brotlose Kunst und der Berufseinstieg bei solchen Vorbildungen schwierig bis unmöglich. Vater Staat fiel da übrigens weitestgehend als Berufseinstieg aus, denn Lehrer wurden zu meiner Zeit kaum eingestellt. Dadurch wurde  das Problem für alle noch verschärft. Denn von den Lehrern schied altersbedingt -ältere Jahrgänge gab es wegen des Krieges wenige – kaum einer aus, die Schülerzahlen sanken und die Staatskassen waren damals schon leer. Gleiches galt auch für Juristen. Der Mauerfall half da dann etwas ab. Sie sehen, auch meine Generation hatte nicht so viel zu lachen, wie es aus der heutigen Sicht, scheint. Fragt man nun meine „Vorgänger“ werden die wohl ein ähnliches Bild zeichnen.
Ich denke, dass die wahren Probleme Ihrer Genration frei nach Marx ehr mit den technischen Umwälzungen zu tuen haben. Durch die EDV haben und werden sich alle Abläufe immer mehr automatisieren und jeder ist viel leichter zu ersetzen. Juristen z.B. sollen in naher Zukunft weitestgehend durch EDV ersetzbar sein. Daher ist auch jeder leichter zu erpressen, was nicht förderlich für hohe Gehälter ist. Auch die Entwicklung zu mehr Scheinselbstständigkeiten dürfte sich ehr beschleunigen als verlangsamen. Eine rosige Zukunft sieht anders aus. – Peter von Itter


Der Artikel „Vom Mittelalter ins Jetzt katapultiert“ zu den Fluchtursachen der gegenwärtigen Asylsuchenden ist ein genialer Entwurf. Ich war selbst in einer Reihe Arabischer Länder beruflich unterwegs und kann die Analyse von Frau Radisch bestätigen.
Insbesondere stellt sie unsere Suche nach der authentischen Welt von gestern der Massenflucht von Menschen aus exakt diesen Ländern gegenüber. Das ist eine kluge Erkenntnis, der man sich nicht verschließen kann. Leider hat unsere Entwicklungshilfe es nicht verstanden Impulse für den wirtschaftlichen Aufbruch in diesen Ländern zu schaffen und statt dessen Geld in triviale Projekte gesteckt. Rüdiger Neberg hat kürzlich in einem Vortrag angeregt, daß führende Industrienationen mit jeweils einem Entwicklungs- Land gezielt Entwicklungsprojekt konziperen und durchführen sollten. Z.B. Deutschland mit Ghana und Frankreich mit einem Nord-Afrikanischen Land. Hoffentlich kommt das Alles nicht zu spät. Vielen Dank für diesen Artikel. – Horst Reichert


Grundsätzlich kann ich Ihren Ausführungen zustimmen. Allerdings hängt das Einkommen heute viel stärker von der Berufswahl ab, als noch vor 30 oder 40 Jahren. Aber schon zu meiner Zeit galten Studienfächer wie Philosophie oder Altgriechische Geschichte als Armutsrisiko. Und wenn man aus wirtschaftlich eher schwachen Verhältnissen kam, das Studium über BAFÖG finanzieren musste und am Ende der Studienzeit einen fünfstelligen Schuldenberg aufgetürmt hatte, entschied sich der eine oder andere doch lieber für “harte” Fächer, um später auch mit einiger Wahrscheinlichkeit mit dem Einkommen auskommen zu können. Das klingt hoffentlich nicht überheblich und es soll auch kein Vorwurf sein. Bekanntlich ist man nur in dem Metier richtig gut, das einem auch Freude bereitet. In der Ausgabe vom 21.4.16 dieser Wochenzeitung schrieb Elisabeth Niejahr über die gescheiterte Riester-Rente. Darin war eine interessante Grafik, die die Entwicklung des Rentenniveaus im Verhältnis zum durchschnittlichen Jahreseinkommen vor Steuern seit 1970 und eine Vorausschau bis zum Jahr 2029 darstellt. Diese Entwicklung zeigt seit Ende der 70-er Jahre nur eine Richtung …nach unten. Und wenn dann Renten zwischen 4 % und 6% erhöht werden, sind das nur Erhöhungen aus einem vorher abgesenktem Niveau. Etwa 11 – 12 Millionen Rentner beziehen Renten nahe der Armutsgrenze. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut. Ca. 8 Millionen Menschen arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen und zahlen somit kaum in die Sozialkassen ein. Von den ca. 82 Millionen Deutschen geht es somit etwa 22 Millionen Menschen – einschließlich Kinder – nicht so gut.
Sie machen sich zu Recht Sorgen um Ihre Rente. Aber dafür sind nicht die “Babyboomer” verantwortlich, sondern die Politiker, die erstens nicht rechtzeitig gegengesteuert haben und die zweitens die Gruppe der Beitragszahler und Empfänger von Renten aus der Rentenversicherung isoliert betrachten. Unternehmer und Freiberufler zahlen in andere Versorgungssysteme ein. Beamte leisten gar keine Beiträge, deren Pensionen werden aus Steuern finanziert. Wir leben alle in einer Gesellschaft, und vorgenannte Berufsgruppen generieren ihre Einkommen auch über  finanziell schwächere Mitglieder dieser Gesellschaft. Insofern sollten auch alle in ein Versorgungssystem einzahlen. Dass es anders geht, zeigen unsere europäischen Nachbarn, wie die Schweiz, die Niederlande, Österreich und andere. Übrigens alles Länder, die nicht im Verdacht stehen, linksorientiert zu sein. Dort sind die Beitragssätze niedriger und die Renten höher, weil sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet werden. Es gilt, politische Überzeugungsarbeit zu leisten und zwar bei den Politikern selbst und nicht die Generationen zu spalten. Wir sitzen alle in einem Boot. Übrigens gibt es zahlreiche Rentner, die mit ihren Renten ihre Kinder und Enkel finanziell unterstützen, auch weil sie um die Mehrfachbelastung ihrer Kinder wissen. Vor den Wahlen sind die Volksvertreter in aller Regel für unsere Sorgen und Nöte zugänglich. Wir müssen uns als Lobbyisten begreifen und aktiv werden. – Georg Kuhn


Ich beziehe mich auf den Titelartikel der Rubrik „Dossier“ von Kerstin Kohlenberg in der Ausgabe vom 12. Mai, den ich an sich sehr gut finde, was die gründliche Recherche und Aufarbeitung angeht. Aus meiner Sicht fehlt im Vorlauf auf die Präsidentschafts-kanditatur ein relevantes Ereignis: Der Anschlag auf die Botschaft in Benghazi 2012. Ich erinnere mich, zu diesem Zeitpunkt in Amerika gewesen zu sein und am Telefon zu meiner Mutter gesagt zu haben, dass sicher Clinton nur deshalb vermeintlich Obama „den Rücken freihält“, indem sie behauptet „die volle Verantwortung“ für die verweigerte zusätzliche Unterstützung der Botschaft und damit für den Tod des Botschafters und drei weiterer Amerikaner zu übernehmen, weil sie vorhat sich später um die Präsidentschft zu bewerben. Die volle Verantwortung übernehmen – das bedeutete den Rücktritt vom Amt der Aussenministerin. Aber hat sie das getan, weil sie wirklich Eigenverschulden anerkannt hat oder aber, weil es ihr noch 2 Jahre Zeit gegeben hat, im Bewusstsein der Amerikaner Gras über die Sache wachsen zu lassen, bevor sie als Kandidatin antreten würde? Ich war mir schon damals sicher, dass sie würde kandidieren wollen und sich langfristig darauf vorbereiten musste. Sie musste Abstand gewinnen, zu ihrem Amt und zum Präsidenten und seiner Regierung war. Das war nur der Auftakt. Kurz darauf kam ihre Biographie heraus etc. In einer Anhörung hat sie – und das stammt aus meiner Erinnerung ohne dass ich genau sagen könnte, auf welchem Sender diese ausgestrahlt wurde, ich glaube sogar erst 2015 – um endlich die Diskussion um das Thema zu beenden, gesagt „They (die Botschaftsngehörigen) are dead anyway“. Ich weiss noch, wie schockiert ich war, dass jemand – der zugibt, für jemandes Tod mitverantwortlich zu sein, nachdem erst einmal fleissig abgestritten und gelogen wurde – so etwas öffentlich sagen kann, nicht nur ohne dann durch die Presse in Stücke gerissen zu werden, sondern es auch noch zu schaffen, dieses buchstäbliche „Leichen-Übergehen“ (oder eher sogar „Über-Leichen gehen“?) komplett aus dem öffentlichen Bewusstsein zu tilgen.
Nebenbei bemerkt hat Presse auch heute, im Wahlkampf, wohl wichtigere Themen zu behandeln – wie jetzt gerade die Sperrung einer Fahrbahn der George Washington Brücke vor 2 Jahren.
Dieses Verhalten von Frau Clinton scheint jedenfalls sich logisch in die Chronologie ihrer Karriere zu fügen. – Julia Mutzbauer


Natürlich wäre es schön, wenn Arbeitswillige in Ihrer Generation einen Job in der Flüchlingshilfe bekommen könnten. Mein jüngster Sohn, JG 81, Agrarbetiebswirt, gute Ausbildung, ein Jahr in den USA, Langzeitarbeitsloser wurde vom Jobcenter in Solingen abgewiesen und hatte auch an anderer Stelle keinen Erfolg, obwohl er mit der Qualifikation als Lehrlingsausbilder z..B. Flüchtlinge in Parkanlagen hätte beschäftigen und auch ausbilden können.
Prekäre Arbeitsverhältnisse sind an der Tagesordnung: Mein hoch qualifizierter erster Sohn JG 65: Narkosearzt, praktischer Arzt, Schmerzarzt,mit internationalen Examina, wurde nur noch über den ordernden Arzt bezahlt, der 30% des Verdienstes einbehielt. Mein mittlerer Sohn JG 68 Koch , ein Jahrzehnt Betriebsrat, wurde freigesetzt und bekommt keine Anstellung.
Als Kriegskind JG 38 habe ich mich durch beißen müssen und wegen angeblichem Ungehorsam ./. meine Eltern mein Studium selbst verdienen müssen. Mein Arbeitsleben war geprägt von Verleumdungen: Pädophiler, Kinderschänder, Verwirrter, der beweisen sollte, dass er nicht verwirrt ist. Zwar kämpfe ich auch heute mit Hilfe von RAe gegen Ungerechtigkeiten im meinem Umfeld,. Aber die gesellschaftlichen Entwicklungen halte ich damit nicht auf. – Ralf Quitmann


Viel Gefühl, vielleicht Philosophie und wenig Ökonomie liegt in der Ansage, dass die Alten die junge Generation arm machen würden. Ausgangspunkt des Rundumschlages ist die relativ hohe Rentenanpassung in diesem Jahr für die Müßiggänger unserer Gesellschaft. Ursache dafür sollen Sondereinflüsse (!?) sein, die in Zukunft allerdings ausblieben. Tatsache ist, dass die Bezüge der RentnerInnen von 2000 bis heute im Jahresdurchschnitt um 1,24 % angehoben worden sind – bei einer Teuerungsrate von durchschnittlich von ca.1,45 %. Wahrlich kein Anlass für eine Neiddebatte! Die Jungen müssen sich heute sehr viel früher um ihre Zukunft Gedanken machen. Auch, indem sie gemeinsam mit den Alten nach neuen Wegen suchen, die Welt ein wenig gerechter zu machen. Die Großeltern werden sicher nicht wünschen, dass ihre Enkelkinder chancenlos sind. – Harald Dornberg


Als Blickfang für die Pfingstausgabe der “Zeit” ein Kitschbild von Jesus, wie man es aus dem 19. Jahrhundert kennt, zu wählen mit der Geste des Einen-Vogel-Zeigens an die Adresse der Katholischen wie der Evangelischen Kirche als Institutionen, scheint mir, auch wenn man die ironische Absicht gelten lässt, ein doch allzu spielerischer und damit leichtfertiger Umgang mit der durch des Pfingstfest nahegelegten ernsten Frage nach der Einheit der Kirche. So spielerisch-leichtfertig der Aufmacher, so simpel die Hauptthese, auf die er sich bezieht: Während für “Deutschlands Christen”, das “Kirchenvolk” die konfessionellen Grenzen längst irrelevant geworden sind, sind es die “Kirchenapparate”, deren “Würdenträger”, “Kirchenbeamten”, “Spitzentheologen”, die in Sorge um die Identität ihres jeweils “eigenen Vereins” den “großen Friedensschluss”, der in Wahrheit “so leicht” wäre, verweigern. Das ist beides: eine ungerechtfertigte Geringschätzung der langen und anhaltenden ökumenischen Bemühungen der Kirchen als Institutionen, in der Wortwahl eingefärbt geradezu durch Häme gegenüber diesen Institutionen, und ebenso ein Verkennen des Selbstverständnisses der einzelnen Christen, für die der Unterschied “evangelisch’” / “katholisch” keineswegs schlicht obsolet geworden ist. Was die Wahrnehmung dieses Unterschieds inzwischen in der Tat überlagert, ist die Beobachtung eines Prozesses der Entchristlichung, die auch das eigene christliche Selbstverständnis verunsichert. Hinzufinden zu einem neu artikulierten, auf die eigene Gegenwart antwortenden christlichen Selbstverständnis, das dürfte eine Sehnsucht in beiden christlichen Kirchen sein. Eine solche gemeinsame Neuformulierung dessen, was Christsein heute heißt, wird aber nicht in der Abkoppelung von dem langen Diskussionsprozess, wie er zwischen den Konfessionen geführt worden ist, gelingen, sondern nur in dessen Fortführung. Mit munteren (geschichtsvergessenen) Sprüchen wie “Raus aus der Schmollecke!” wird da kaum geholfen sein. – Dr. Jürgen Viering


Die Frage, warum wir noch zwei Kirchen haben, ist leicht zu beantworten: Die „hohe reich dotierte Geistlichkeit“ (bereits Goethe hatte den Lebensstil der Geistlichkeit kritisiert; siehe Eckermann, „Gespräche mit Goethe“, Leipzig, 1836) ist an einer Einheit der Kirchen nicht interessiert, weil sie sonst zum großen Teil auf ihre Pfründe verzichten müssten! Daher hegen und pflegen sie das Trennende! Im Übrigen ist es nicht nachvollziehbar, warum Bischöfe rd. 120 000 € jährlich aus der Staatskasse erhalten, in Villen wohnen und sich in Luxuslimousinen umherkutschieren lassen, während rd. 800 Millionen Menschen weltweit hungern und rd. drei Millionen Kinder jährlich an Hunger sterben! Auch die Luxusgehälter von Pfarrern (innen) sind in diesem Zusammen­hang unverständlich. Und warum müssen Bischöfe im Ruhestand rd. 7.000 mtl. erhalten?  Gottes Bodenpersonal erhält mit den vielen Kirchenaustritten die Quittung dafür, dass es nach der Devise handelt: „Wasser predigen, Wein trinken“! Die nachfolgenden Generationen werden es nicht verstehen, warum die evangelische Kirche eigens eine „Botschafterin“ für das Reformationsjubiläum 2017 vorsieht?  Innerhalb von 500 Jahren hätte eine Wiedervereinigung der Kirchen gelingen können, wenn die hohen Würdenträger dies nur gewollt hätten? Die Feiern zum Jubiläumsjahr 2017 sind aus heutiger Sicht ein einziges Trauerspiel! Zum Jubiläumsjahr könnte man die „Wiedervereinigung“ der beiden Kirchen feiern, wenn die hohen Würdenträger dies nur wollen? Die  Wiedervereinigung von Deutschland gelang innerhalb von 10 Monaten.
Bei Licht betrachtet hat für die hohe reich dotierte Geistlichkeit die Satire über Papst Julius II. (1503 – 1513) von Erasmus von Rotterdam ihre Aktualität wohl nicht verloren? Auf die letzte Frage, ob er nun die Himmelstür aufschließen wolle, würde Petrus sicherlich auch heute antworten, dass er jeden X-beliebigen hereinlasse, aber nicht die hohe Geistlichkeit, die wohl über unermessliche Geldmittel verfüge und so wären diese Herren wohl gute Bauherren und könnten ihr eigenes Paradies errichten. Und Erich Kästner würde zum Reformationsjubiläum hinzufügen: „Da hilft kein Hohn und auch kein Spott, kein Fluchen und kein Beten, die Nachricht stimmt: Der liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten!“ – Volkmar Marschall


Dieser Beitrag „Genauer bitte!“ ist sozusagen „witzig“.
„Merkels politische Stärke hat mehr mit der Schwäche ihrer Beobachter zu tun.“ Wohl wahr !!! Warum war aber dann ausgerechnet auch die   ZEIT  monatelang  so schwach ??????????Dieser Artikel kommt viel zu spät  !!! und tatsächlich stark ist die ZEIT leider immer noch nicht wieder geworden… – Dr. Ludwig Klein


In der Zeit offenbart sich gelegentlich ein merkwürdiges Verständnis vom Trinkgeld.  So empfahl uns Siebeck einst, vor der Abreise Silberlinge durchs Grandhotel streuend ja keinen vom Personal zu vergessen. Und nun soll auch noch der Kneipier persönlich bedacht werden. Wir halten Trinkgeld für ein Relikt aus der Vormoderne. Dem Personal sei empfohlen, sich gewerkschaftlich zu organisieren und um ordentliche Bezahlung zu kämpfen. Der Wirt kann sich um ein auskömmliches Geschäftsmodell kümmern. – Ulf Kauffmann


Nicht also der Mensch macht sich die Welt, alles Leben auf der Erde untertan, sondern die superintelligente Superintelligenz eignet sich die totale Kontrolle über den Planeten an? Einen Planeten mit faszinierendem natürlichen Leben, das noch gar nicht komplett erforscht ist oder gar nicht komplett erforscht werden kann?
Das ist eher eine Superdummheit! Weil diese vermeintliche Superintelligenz das lebendige, evolutionäre Menschsein, das evolutionäre Tiersein, das evolutionäre Pflanzensein gar nicht vereinnahmen, verstehen und schon gar nicht beherrschen kann. Eine Seele, die Psyche allen Lebens, ein Gefühl, einen Instinkt, eine Intuition, Kreativität oder Evolution läßt sich durch Metall, Stein, Sand, Feuer, Wasser, Luft oder Kunststoff, nicht durch Mathematik und Physik künstlich durchleiten, konstruieren, herstellen und nicht natürlich ablösen! Schade, daß diese Superintelligenz keine wirkliche Lösung für den „Mordshunger“ auf diesem Planeten anbietet, sondern in der Zukunft lediglich die Flucht nur eines Teils der Menschheit mit ihrer schöpferischen Superintelligenz zu anderen Planeten eventuell ermöglicht. – Gerda Fürch


Mit Interesse habe ich die Beiträge zum Titelthema der aktuellen Ausgabe gelesen. Als engagiertes Mitglied der evangelischen Kirche fehlte mir ein wenig der Aspekt, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Der Konfessionalismus scheint allen drei montheistischen Weltreligionen zu eigen zu sein. Ich tendiere daher zu der Ansicht, dass diese Spaltungen von Gott gewollt sind – auch um uns zu verdeutlichen, dass wir Menschen uns über das Wesen Gottes nie werden verständigen können. Denn dann wären wir wie Gott.
Mit Ihren Autoren bin ich der Meinung, dass Papst Franziskus zum Reformationsjubiläum eingeladen werden sollte. Die Frage ist aber, wer diese Einladung aussprechen sollte. Sowohl die Überzeugungen der evangelischen Kirche als auch das bisherige Pontifikat von Papst Franziskus lassen für mich nur EINEN Schluss zu: eine solche Einladung müsste von der Basis der Kirche kommen, nicht von deren Spitzen. Veröffentlichen Sie einen Aufruf, Papst Franziskus mittels eines offenen Briefes von Mitgliedern beider Großkirchen einzuladen! Ich bin sicher, er würde sich einer solchen Einladung nicht verschließen. – Holger App


Hilfreicher als wiederholtes Rentner-Bashing wäre es, gut recherchierte Zahlen zu bringen über die Höhen der Durchschnitts-Renten. Renten sind kein Geschenk des Staates, sondern von Arbeitnehmern als Teil ihres Gehalts zwangsweise einbezahlt. „Unvorstellbar hohe Bezüge“ sind Ausnahmen.  Beamte und Selbstständige bleiben außerhalb der Gemeinschaftskasse, aus der sich der Staat gerne für sachfremde Ausgaben bedient.
Die Generation Y beklagt ihr geringes Wählergewicht. Liegt diese Generation bei den Nachwuchszahlen höher? Kaum. Kinder, Auto, Haus bekam man nie geschenkt! Seltener als heute wurde das ererbt – sondern erspart und erarbeitet. Man nennt das heute spießig. Der Traum vom Wohnen in der Stadt war verboten, nur Wenige konnten an ihrem Wunschort wohnen. Beim Gehalt war jahrelanges Hochdienen Normalität, bis Viele dann mit über 50 als „alt und teuer“ rausgeschoben wurden, mit kräftiger Rentenkürzung.
Die kostenlosen Studienplätze – ist das kein Riesen-Geschenk? Den Älteren fehlten dazu noch schmerzlich Kitas und Ganztagsschulen, um gute Ausbildungen für zwei Gehälter samt Renten auch nutzen zu können. Die staatlich geförderte Ein-Verdiener-Familie zeitigte oftmals finanzielle Folgen, vor denen heute öffentlich gewarnt wird, z.B. Altersarmut. Zutreffend ist, daß es massiv an ordentlich bezahlten, unbefristeten Arbeitsplätzen fehlt. Die Rentner, die sich angeblich „lieber um ihre eigenen Belange gekümmert haben“ (z.B. Kinder aufziehen) – taugen nicht als Klagemauer, sondern die Arbeitgeber, auch die öffentlichen, die trotz sogenanntem „Fachkräftemangel“ mit festen Stellen für junge, gut ausgebildete Leute sehr knausrig geworden sind. Das ist der eigentliche Skandal. – Birgit Dietrich


Natürlich müssen Hassverbrechen muslimischer Einwanderer strafrechtlich verfolgt werden. Doch die sorgfältige Untersuchung dieser Untaten – so sie denn überhaupt zur Anzeige kommen – kostet erfahrungsgemäß Zeit und Geld. Als kurzfristige und vorbeugende Maßnahme wäre es daher tatsächlich sinnvoll, muslimische und nichtmuslimische Flüchtlinge in getrennten Heimen unterzubringen. Dies würde Christen, Jesiden und weiteren religiösen Minderheiten endlich wieder die angstfreien Tage und Nächte bescheren, um derentwillen sie in unser demokratisches Deutschland geflohen sind. – Angelika Krieser


Es heißt, lebendige Demokratie bedarf mehrerer freier Parteien. 2 Parteiensysteme zeigen z. Z. in den USA wie problematisch das sich entwickeln kann. Und das Einparteiensystem haben wir Deutsche zum Glück vor 70 Jahren beerdigt. Kleine Parteien bilden das Salz in unserer Demokratie. Meine Parallele zu der Frage warum es immer noch 2 Kirchen gibt ist damit klar. Nur frage ich mich warum immer nur von 2 Kirchen die Rede ist. Das wäre so, als ob es in Deutschland nur die Union und die SPD gäbe. Recherchieren Sie doch mal wieviel andere Kirchen mit langer Tradition ebenfalls in der Gesellschaft verankert sind und die sich zum Glück in ihrem Selbstverständnis und ihrer Glaubensausprägung deutlich von den beiden zahlenmäßig großen Kirchen unterscheiden. Den großen Einheitsbrei sollte es weder in der Demokratie noch bei der Frage des Glaubens geben. Die Identifikation mit einer ausgeprägten Programmatik ist damit eher gegeben als bei einem Sammelsurium von Ideen. So monolithisch wie gerne dargestellt sind weder die evangelische noch die katholische Kirche. Mennoniten, Methodisten, Baptisten, Pfingstgemeinden, Freie evangelische Gemeinden u. a. haben starke Bünde, zum großen Teil sogar international vernetzt, die staatlich respektiert und anerkannt sind und genauso diakonische und soziale Verantwortung in unserer Gesellschaft übernehmen wie die, zugegebenermaßen potenteren Großkirchen. Die Glaubenslandschaft ist bunter als es in den Artikeln dargestellt wird. Und selbst das Lutherjahr wird in diesen Glaubensgemeinschaften nicht achtlos bei Seite geschoben, sind doch viele Wurzeln dieser anderen Christengemeinschaften in der Reformation Luthers zu finden. – Frank von Hantelmann


Ich bin 80 Jahre alt und bekomme monatlich 284,84 € Rente. Ich kann mir nur „ein Schnitzel mehr“ leisten. Weil ich einen Mann geheiratet habe, der mich von seiner Rente mit ernähren kann. Wir haben vier Töchter. Eine ist gestorben, die anderen drei haben studiert. Ich habe immer nebenbei gearbeitet. Die Studien haben wir ohne Bafög bezahlt. Ich bin in den  ersten Jahren zu  Hause geblieben. Mein Mann und ich waren der Meinung, dass das wegen der kleinen Kinder nötig und richtig war. Danach war die Zeit zu kurz um genügend für meine Rente zu sparen. Meine Rente ist nur deshalb so „hoch“, weil die Erziehungsjahre mit angerechnet wurden. Nun will ich Ihnen sagen, warum ich so wenig Rente bekomme. Mein Berufsleben begann, als ich 16 Jahre alt war. Meine Mutter war Witwe mit 4 Kindern. Ich musste Geld verdienen für die Familie. Zuerst in einem Geschäftshaushalt mit 4 Kindern. 48 Stunden pro Woche für 30 DM im Monat. Danach arbeitete ich einige Jahre in einem Blumengeschäft. In der Zeit vor Totensonntag habe ich nach Feierabend bis Mitternacht Kränze gebunden ohne Überstundenzuschlag für alles zusammen bekam ich 80 DM im Monat. So vergingen die Jahre bis zu unserer Hochzeit.
So viel zu Ihrer Meinung, wir Rentner wurden „von einem Glauben getragen, der sich heute in beträchtlichem Wohlstand bestätigt findet“. Übrigens konnten wir uns kein Haus leisten und unser einziges Familienauto war immer nur ein Gebrauchtwagen. Wir kennen viele junge Menschen, auch unsere Enkel, die sich vieles selbst verdienen, auch Ihre Reisen. Keiner macht uns Rentnern Vorwürfe. Keiner jammert so wie sie in Ihrem Artikel. Im Übrigen finde ich es nicht erträglich, die Rentner pauschal zu beschimpfen. Ihre ausführlichen Statistikrecherchen haben Ihnen leider keinen Einblick verschafft, wie viel Prozent der Rentner an der Armutsgrenze leben oder darunter. Ich denke, es geht Ihnen jetzt und auch später besser als diesen. – Ursel Schöne-Ullmann


Das Neue Testament kennt nur eine einzige Kirche. Vor allem das Johannesevangelium stellt die Christenheit als Einheit dar und mahnt eindrucksvoll zur Bewahrung der Einheit: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“ (Kapitel 15, Vers. 5), „Ich bitte aber …, dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater in mir und ich in dir.“ (Kapitel 17, Vers. 21), „Ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien, gleich wie wir eins sind.“ (Kapitel 17, Vers. 22), „Ich in ihnen und du in mir, auf das sie vollkommen eins seien.“ (Kapitel 17, Vers. 23). Alle Zitate habe ich entnommen dem Neuen Testament nach der vom Rat der evangelischen Kirche in Deutschland 1956 genehmigten Fassung des Neuen Testamentes.
Besonders das Gleichnis vom Weinstock und den Reben zeigt, dass nach urkirchlicher Überzeugung die Einheit der Christen auch sichtbar und körperlich fühlbar sein sollte. Das Johannesevangelium drückt eindrucksvoll aus, dass die kirchliche Einheit auch ein Glaubenszeugnis gegenüber den Nichtchristen ist. Der hl. Paulus versteht die Kirche als den einen Leib Christi in der Gegenwart: Christus ist das Haupt des Leibes, die Gläubigen sind dessen Glieder. Einheit braucht unter Menschen aber Strukturen und Institutionen. Dies zeigen im weltlichen Bereich eindrucksvoll die Kraftanstrengungen der Europapolitiker. Den Bischöfen mit dem Papst an der Spitze kommt seit den Zeiten der Urkirche vor allem die Aufgabe zu, den Glauben an den Opfertod Jesu und an seine Auferstehung zu festigen und auszubreiten. Jesus von Nazareth ist gestorben für sein Bekenntnis: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Seine Gottheit hat sich bestätigt in seiner Auferstehung. Diese ist eine historische Tatsache wie der Fall der Berliner Mauer. Das Johannesevangelium und die Apostelgeschichte berichten eindrucksvoll die Begegnungen des Auferstandenen mit der Urgemeinde. Ohne die Auferstehung Jesu wäre die rasante Ausbreitung der Urkirche auch vollkommen unverständlich, denn das Neue Testament berichtet auch schonungslos, dass die Anhänger Christi nach dessen Tod im Innersten ratlos und verzweifelt waren. Die persönlichen Begegnungen mit dem Auferstandenen gaben ihnen aber die göttliche Kraft, die Auferstehung Jesu zu bekennen bis an die Grenzen der damals bekannten Welt und vielfach für dieses Bekenntnis auch den eigenen Tod gerne in Kauf zu nehmen. Ohne dieses sichere Wissen bewährt sich das Christentum nicht. In diesem Wissen stehe ich aber fest gerade in schwierigen Lebenslagen, wie sie heute einem Hamburger Rechtsanwalt unter mehr als 10.000 Kolleginnen und Kollegen nicht erspart bleiben.
Diese objektive Wahrheit und das Leben durch Jesus Christus hat in unserer Zeit in besonders eindrucksvoller Weise der von ihnen gescholtene Papst Benedikt  XVI. bezeugt. Schief ist es auch, Papst Franziskus gegen  Benedikt  XVI. auszuspielen. Beide Päpste begegnen sich in Rom immer wieder. Von irgendwelche Rivalitäten hat man noch nie etwas gehört. Papst Franziskus hat zu Beginn seines Pontifikats sogar ein Lehrschreiben gemeinsam mit Benedikt XVI. herausgegeben. Johannes Paul II., der überragende Außenpolitiker, Benedikt XVI., der Gelehrte, der auch außerhalb der Kirche geschätzt wird, und Papst Franziskus, der Anwalt der Armen, diese Trias gehört zusammen, sie zeigt die Leitungsqualität des Papsttums in leuchtender Form. Wem die Einheit der Christen am Herzen liegt,, der kommt an der römischen Papstkirche nicht vorbei. Ich persönlich bin diesen Weg gegangen. Im Jahre 1982 bin ich von der lutherischen Kirche aus zu den romfreien Altkatholiken gestoßen. Nach und nach sind mir aber die Augen aufgegangen, dass Jesus, der immer in größtmöglicher Klarheit sprach, seiner Gemeinde auch in der Geschichte eine klare Leitung geben wollte. Diese klare Leitung wird von den Päpsten ausgeübt mit der Folge, dass die römische Kirche in der Lage ist, zu schwierigen Gegenwartsproblemen eindeutig Stellung zu nehmen. Dies hat sogar der Romkritiker Hans Küng anerkannt, der einmal sagte, päpstliche Erklärungen seien teilweise eindeutig falsch, sie seien aber wenigstens eindeutig, sodass die Öffentlichkeit sich mit etwas Konkretem auseinandersetzen kann. Die Feuerprobe für das Papsttum waren die 30er und 40er Jahre des 20igsten Jahrhunderts: Stalinisten links und Nazis rechts haben christliche Gemeinschaften wie die protestantischen Deutschen Christen und auch teilweise die romfreien Altkatholiken „in ihre Taschen gesteckt“. An Rom aber sind beide politischen Irrlehren gescheitert wie an einem Granitfelsen. Dies entspricht der biblischen Verheißung: „Du bist Petrus, der Fels, auf den ich meine Kirche bauen will, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ Jesus hat der Menschheit Gott offenbart als konkreter Mensch. Er offenbart weiterhin in der Geschichte seine Wahrheit in der konkreten Form der katholischen Kirche. Dies schließt übrigens ein, dass auch andere Weltanschauungsgemeinschaften Wahrheiten besitzen, also Aussagen, wie menschliches Leben wachsen und blühen lassen. Denn der Geist weht, wohin er will und mag. Der göttliche Geist in seiner Grenzenlosigkeit ist aber für begrenzte Menschen schwer zu fassen. Was aus Rom kommt, ist dagegen in der Regel klar und eindeutig. Es mag im Einzelfall nicht die bestmögliche Erkenntnis sein, in aller Regel sind es aber Aussagen, die das friedliche Miteinander von Menschen fördern. Dies ist die Verwirklichung des Bildes vom Weinstock und den Reben. Vollkommen fehlt in ihrem Artikel übrigens der Blick auf die Ostkirchen. Es gibt dort zahlreiche Gemeinden, welche – allgemein gesprochen – die byzantinische Liturgie feiern, aber doch mit Rom uniert sind. Dies könnte für Protestanten, denen die kirchliche Einheit ein Herzensanliegen ist, ein sehr gutes Beispiel sein. Gerade im Hinblick auf die Ostkirchen, mit denen die römische Kirche in fast allen theologischen Fragen einig ist, muss die römische Kirche aber bei einigen Themen vorsichtig sein. Hierzu gehört auch die Frauenordination. Sie liegt für viele Ostkirchler außerhalb jeder Vorstellung, ebenso übrigens wie für traditionsverbundene Juden. Zur Kirche Christi gehört gemäß den vier Evangelien und gemäß der Apostelgeschichte auch eine verlässliche geistliche Institution mit dem Papst an der Spitze. Dies hat sich in der Weltgeschichte als richtig erwiesen und ist schon in der Bibel grundgelegt. Übrigens feiert Jesus das letzte Abendmahl nicht mit der Gemeinschaft der Gläubigen, sondern ausschließlich mit seinen 12 Aposteln. Dieser Umstand legt es nahe, dass die Abendmahlsgemeinschaft besteht unter den Gläubigen der apostolischen Kirche. Ich habe einmal einen lutherischen Pfarrer gefragt, ob auch die lutherische Kirche apostolisch wäre. Hierauf konnte er mir keine sichere Antwort geben. Danach habe ich meinen Weg in die römische Kirche begonnen. Jedem getauften Christen steht es frei, ebenfalls diesen Weg zu gehen. – Alexander Munz


Habe mit Interesse ihren letzten Zeit Artikel gelesen und muß dazu sagen hier haben Sie wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen. Warum sagen sie nicht die Realität zur Grenzschließung Deutschlands. Warum vergleichen Sie uns mit den Balkan Staaten die noch nicht einmal in der EU sind warum sind sie nicht ehrlich und sagen dem Mann auf der Straße das was der Bayrische Innenminister Hermann gesagt hat– 1500km Grenzland nur in Bayern kostet ca.10 Milliarden 9000 Beamte müssen eingestellt werden die brauchen eine Ausbildungszeit von 2 Jahren und es müssten 1000 Enteignungsverfahren geführt werden, auch ist noch völlig unklar wie die Zaunbefestigungen im Gebirge aussehen sollen. Die Lieferanten der Zäune können überhaupt nicht liefern weil sie alle ausgebucht sind. Warum vergleichen Sie das nicht. Deutschland hat 6500km Grenzzaun wir haben einen großen Binnenhandel, Termingeschäfte, Frischfleischhandel all das wird in Frage gestellt, das sollten die Menschen wissen und die Grenzen auf dem Balkan sind doch nicht von so großer Bedeutung. Zu Draghis Geldpolitik sei nur so viel zu sagen, sie haben nicht erwähnt wie Schäuble sich freut für die Staatsverschuldung kaum Zinsen zu zahlen. Ein Tipp noch zur Wahrheitsfindung schauen Sie mal nach Ungarns Wirtschaft . Gerade sie vom Journalist der Zeit erwarte ich ehrliche Information auch mit Hintergrund damit wir einfachen Bürger es verstehen. – H.-J. Bach 


Ganz herzlichen Dank für Ihren Beitrag in der Zeit vom 12. Mai. Ich bin im Rheinland geboren und lebe seit 1995 in Dresden. Die Grundstimmung in Dresden ist wie Sie beschrieben haben: rechts und Ausländer feindlich. Ich arbeite als freie Museumspädagogin u. a. im Militärhistorischen Museum und im Panometer, das zurzeit Dresden nach der Bombardierung zeigt. Viele Besucher, mit denen ich gesprochen habe, sind eher bereit, Verschwörungstheorien zu glauben als sich kritisch mit Politik und Geschichte auseinanderzusetzen (dazu müsste man den Verstand einschalten und das ist anstrengend). Diese Stimmung hatte im vergangenen Jahr eine Dimension angenommen, dass mein Mann und ich ernsthaft überlegt haben, Sachsen zu verlassen. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, weil nicht nur Pegedisten und deren Sympathisanten in Dresden, der Stadt mit dem „deutschlandweit höchsten Tellerrand“, leben. Auszuhalten ist es für mich in Dresden, seit ich mich in einer Willkommensinitiative engagiere und im Frühjahr gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern und der Städtischen Galerie die Ausstellung NAHNU organisiert habe, die Kunst von geflüchteten Künstlern zeigte – wahrscheinlich die erste Ausstellung dieser Art in Sachen. Im Anhang sende ich Ihnen den Pressespiegel. Jetzt versuchen wir, die Ausstellung noch an anderen Orten in Sachsen zu zeigen. – Christine Bücher


Ich kann den Frust, den man in und zwischen den Zeilen des Artikels von Herrn Alard von Kittelitz in der Ausgabe 12.5. lesen kann, verstehen und nachvollziehen. Wir „ Babyboomer“ haben es von Anfang leicht gehabt, verlässliche Arbeitsplätze ohne Praktika- oder Zeitverträge, bezahlbare Wohnungen, Haus-und Wohnungskauf waren in Hinblick auf die Wertsteigerung nicht nur möglich sondern auch ein gutes Geschäft und zusätzliche Altersvorsorge. Dagegen steht eine Generation Y, die weltweit die gleichen Probleme hat. Hohe Jugendarbeitslosigkeit, keine sicheren Jobs, unbezahlbarer Wohnraum in den Metropolen, Arbeitsplätze werden im Rahmen der geforderten Flexibilität Europa und Weltweit hin und her geschoben. Wer will sich da noch Familie mit Kindern leisten? Der SPD gehen ja offensichtlich ihre Stammwähler verloren. Als Partei der Solidarität und der sozialen Gerechtigkeit sollte sie sich daher neu orientieren – weg von den Grauen Panthern hin zu den Jungen unserer Gesellschaft. Was wäre zu tun? Vorschläge: 1 Wahlstimme ab Geburt- von den Eltern bis zum aktiven Wahlrecht zu verwalten Umkehr der Einkommenspyramide- ab dem 2. Berufsjahr die höchsten Lebensgehälter und Löhne, zum Rentenalter langsam absinkend Abschaffung des freiwilligen sozialen Jahres für 18-20jährige- dafür dasselbe für 63-67-jährige mit Anrechnung auf die Rentenpunkte, aufgeteilt auf die 5 Jahre. Sie könnten sich so die Reduktion ihrer Rente bei vorzeitiger Berentung minimieren. Gleichzeitig könnten die täglichen Katastrophen in jungen Familien aufgefangen werden, wenn Kitas bestreikt werden, wenn  Kitas Ferien machen oder auch nur wenn die Kinder krank sind. – Karl-Heinz Klein


Mir hat ihr Artikel sehr gefallen und ich stimme Ihnen in fast allem zu. Aus meiner Sicht ist es eine gute Entwicklung, das Glück nicht im Besitzen von Dingen zu suchen, sondern mehr zu teilen. Es ist gut, dass die industrielle Tierverwertung endlich in Frage gestellt wird. Ihr macht mir Hoffnung! In ein paar Sätzen möchte ich  trotzdem kurz die Sicht meiner Generation (ich bin Jahrgang 1959) ergänzen: Wir haben nicht genug Kinder bekommen, das stimmt – ich habe mal gelesen, dass 35% der Frauen meiner Generation keine Kinder haben. Das ist zum Teil sicher eine „egoistische“ Entscheidug gewesen. Aber häufig haben Frauen keine Kinder, weil in der Phase der Frauenbewegung und der durch die Pille möglichen größeren weiblichen Selbstbestimmung auch die Männer verunsichert waren und sich oft nicht für feste Bindungen und die Verantwortung für ein Kind (oder gar mehrere) entscheiden konnten, weil sie es plötzlich nicht mehr mussten (kennen Sie den Ausdruck „Mussehe“ noch?). Außerdem gab es bei Vielen die Auffassung: in diese Welt mit Atomwaffen etc. könne man keine Kinder setzen, das sei unverantwortlich. Ein weiterer Grund war – damals wie heute – die unsichere wirtschaftliche Perspektive: als ich mit dem Studium fertig war, gab es eine Ärzteschwemme – ja, das hieß damals wirklich so! Viele, wie auch ich, hatten erstmal keinen Job und tingelten dann von befristetem Vertrag zum nächsten durch die Provinz. Keine gute Basis für ein intaktes soziales Umfeld und eine feste Beziehung – genau wie heute. Es gab auch eine Lehrerschwemme und, nicht zu vergessen, den „Radikalenerlass“. Wieviele konnten trotz abgeschlossenem Studium nicht Lehrer sein oder mussten auf dem „zweiten Bildungsmarkt“ wie ich das hier mal nennen möchte, in Volkshochschulen, Bildungseinrichtungen, oft schlecht bezahlt und befristet arbeiten. Über die Jahre haben viele dann doch noch feste Jobs bekommen, oft nicht in dem Bereich, den sie gelernt oder studiert hatten. In der sich neu entwickelnden IT-Branche und bei den Printmedien gab es gute Jobs für Quereinsteiger. Mit der Wiedervereinigung gab es für Manchen auch noch mal eine neue Chance (es gab allerdings auch sehr gute Leute aus den neuen Bundesländern, die in verschiedenen Branchen den Konkurrenzdruck erhöhten). Dann haben sich viele doch noch einen Neuwagen oder ein Häuschen kaufen können. Also: Vieles war gar nicht so anders als heute. Was anders ist und bleibt: wir werden älter, und was diesen neuen Lebensabschnitt angeht, gibt es noch viel zu wenig Überlegungen, wie der genutzt werden kann und muss. Es wird nicht so weitergehen können, dass die Jungen die Alten vollständig alimentieren, 20-30 Jahre keine Pflichten, nur Rechte – wie soll das gehen?. Um mit Helmut Schmidt zu sprechen (habe ich einem seiner Bücher entnommen) ist die enzige Leistung, die nicht von der nachfolgenden Generation erbracht werden muss, eine Immobilie. Nun wird es nicht möglich sein, dass jeder sich eine zulegt. Aber: Warum hat die Rentenversicherung nicht massenhaft attraktive kleine Wohnungen gebaut, zentral, auch in einer Art Hochhaus, in der in einem Stockwerk Pflegedienst, Waschsalon und Café untergebracht sind, in den anderen kleine Wohnungen, die als Teil der Rente zur Verfügung gestellt werden? In solchen Häusern könnten auch Studenten oder Andere weniger begüterte Menschen wohnen, das wäre im Sinne der Gegenseitigkeit wünschwenswert! Die Studentin, die für die ältere Nachbarin gegen eine Aufwandsentschädigung einkauft, die fitte Seniorin, die auf das Kind der Alleinerziehenden aufpasst, der Flüchting, der beim Fensterputzen hilft und dafür Sprachunterricht bekommt… Sie merken, das ist meine Lieblingsutopie! Auch die Senioren könnten sich untereinander mehr helfen: der eine sieht noch gut, der Andere ist noch flink auf den Beinen, der eine liest gern vor, der Andere kann gut Knöpfe annähen. Gebraucht zu werden ist in jedem Lebensalter wichtig! Es ist das Prinzip „Altenteil“ nur gesamtgesellschaftlich angelegt. Ein Nebeneffekt: große Wohnungen und Häuser werden frei, vielleicht Jahrzehnte früher als im Moment. Dabei soll es den Leuten vollkommen überlassen bleiben, ob sie das wollen! Aber: heute gibt es zur Aufgabe der eigenen vier Wände oft keine attraktive Alternative. Wo findet man kleine Wohnungen mit sozialem Umfeld? Es gibt die Menschen, die gemeinsam bauen, das läuft auch sehr gut. Es kostet aber sehr viel Energie, diesen Prozess zu initiieren und durchzustehen.
Für die Generation Y gilt aus meiner Sicht: geht in die Parteien, die warten händeringend auf junge politische Talente. Bringt gute Ideen ein! Erhöht die Steuern, ich bin dafür! Holt uns ins Boot, wir haben auch Ideen und wollen mit Euch gut zusammenleben. Sonst kündigt Ihr eines Tages den Generationenvertrag – das wollen wir doch alle nicht. – Dr. Maria Pantzer


„Wahrlich, wir leben in kirchenfernen Zeiten.“ schreibt Evelyn Finger in der Zeit vom 12. Mai im Artikel „Ziemlich beste Freunde“. Ob das so ist, scheint mir eine Frage der Statistik zu sein: wieviele Menschen gehen wann in welches Gebäude? In keinem Fall würde ich aber sagen, das wir in religionsfernen Zeiten leben. Man schaue sich nur die meisten politischen Debatten um die Flüchtlingskrise oder den amerikanischen Wahlkampf an. Und dennoch würde ich der Autorin Recht geben, wenn sie schreibt, dass „viele Laien nur mit Mühe die eigene Konfession definieren [können]“.
Weiterhin weiß ich nicht, ob es bei den besprochenen Verschiedenheiten zwischen der katholischen und der protestantischen Konfession tatsächlich um „Versöhnung“ gehen kann, wie in dem Artikel angesprochen, oder eher um eine Unvereinbarkeit, die in der Sache selbst liegt. Denn ich gehe nach wie vor davon aus, dass es der Kirche um Wahrheit geht und darum, ihre Lehren und die Richtigkeit ihrer Aussagen – und dadurch auch ihrer Haltungen – von unumstößlichen Sätzen abzuleiten. In dieser Hinsicht könnte man besser verstehen, dass es nicht um das Ausstrecken der Hand geht, sondern darum, was man für wahr hält und was nicht. „dass wir mit anderen Kulturen und Religionen nur dann Frieden halten können, wenn wir ihren Anspruch auf Wahrheit respektieren und zugleich unseren eigenen Wahrheitsanspruch verteidigen.“, dass kann wahrscheinlich nicht der Weg sein. Denn: Wenn man von Wahrheit ausgeht, ist der Wahrheitsanspruch anderer – sofern er denn dem eigenen entgegenläuft – problematisch. Das hat dann einfach wenig mit ausgestreckter Hand zu tun. Der Engländer würde sagen „we have to agree to disagree“, was aber in der Tat keine Einigung in re ist.
Einfacher wäre es zu sagen, wir wissen es (was auch immer) alle nicht so recht, denn manches von den theologischen Kernsätzen ist weder einsichtig noch intuitiv noch nachprüfbar – und das genügt uns auch so. Nur so ist Religion leider nicht aufgebaut. – Angel Ramirez Ortiga


Ich bin selber Flüchtlingsbegleiter in Bad Honnef, wo mehr als 400 Flüchtlinge untergebracht sind.  Früher  hatte ich mehrere Kirchenasyle, vor allem  für Kurden  organisiert und begleitet.
Ich bin pensionierter Pfarrer und kümmere  mich um afghanische Familien ebenso wie um christliche Iraner. Meine Hergerufenen   entsprechen überhaupt nicht Ihrem Artikel. Zwar  schreiben Sie zu Beginn, die Studie, auf die  Sie sich stützen, sei nicht repräsentativ, aber im Folgenden ziehen Sie dann doch weit reichende Schlüsse. Und nicht nur das, durch die Verbreitung ihres Artikels in der ZEIT  schüre Sie Misstrauen und Vorurteile. Die vielen ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleiter werden von allen, ob von Muslimen, Yeziden oder Christen, respektiert und geschätzt.  Auch untereinander habe ich zwischen den Religionen keinen  Hass erlebt. Es gibt traditionelle Reserven Zeichnen Iranern und  Arabern, aber  nicht zwischen Muslimen  und Christen.  Polizei, Sozialamt,  medizinisches Personal, SprachlehrerInnen, sie sind alle sehr verständnisvoll und werden von den Flüchtlingen geachtet, gleich, ob Männer oder Frauen.. Mit Ihrem Artikel liegen Sie  leider voll im Trend der ZEIT, bei der seit Monaten eine wahre Islam-Obsession zu beobachten ist.  Da kommt natürlich eine einseitige Studie wie die  von „Open Doors, Aktion für verfolgte Christen und Notleidende“ (die Reihenfolge ist schon Programm! – anders Jesus in Luk 10, 29ff; Matth 25, 31ff) gerade recht. Wie intellektuell ist die ZEIT noch, frage ich mich nach manchen ZEIT-Artikeln von wirklichen oder selbst ernannten Islam-Spezialisten. – Martin Breidert