Lesezeichen
‹ Alle Einträge

23. Juni 2016 – Ausgabe 27

 

Der hervorragende Artikel von Uwe Jean Heuser bringt auf den Punkt, wie profan doch manchmal die Welt funktioniert. Hätte sich die „Elite“ in den letzten Jahrzehnten mal lieber öfter a) an den weisen Satz von Bertold Brecht erinnert, der besagt, dass „zuerst das Fressen und dann die Moral kommt“ und b) an das Konzept eines Ludwig Ehrhard, der erkannt hatte, dass nur durch „Wohlstand für alle“ ein gewisses Maß an sozialen Frieden hergestellt werden kann, dann müsste sich die „Elite“ jetzt nicht mit den Problemen herumschlagen. Soll keiner behaupten, man hätte das ja nicht ahnen können. Seit Jahrzehnten gibt es mahnende Stimmen und Bewegungen, die genau vor dieser Entwicklung gewarnt haben (Club of Rome, Dritte-Welt-Bewegung, Ökologiebewegung etc).
Nun holen sich „die Verdammten dieser Erde“ nämlich unaufhaltsam ihr Stück vom Kuchen. Auf makroökonomischer Ebene durch die Flüchtlingswanderungen, auf mikroökonomischer Ebene durch das Lossagen vom System. – Michael Hauck


Danke für den Beitrag im Feuilleton vom 23. Juni (Nr. 27) über die Berliner Volksbühne, der sachlich und informativ und dennoch mit Herz über einen sehr emotionalen Streit in der Berliner Theaterszene berichtet. Bei allem Respekt über die Leistung von Frank Castorf und seiner Truppe in den zurückliegenden, durchaus unterschiedlichen und wechselhaften 25 Jahren: Man reibt sich die Augen über ein so starkes Beharrungsvermögen in einer Künstlerszene, die von Natur aus stets das Neue suchen muss und den Wechsel braucht wie die Luft zum Atmen, unabhängig von einer Erfolgsgarantie  (anders eben als oftmals in der Politik). Hat man denn vergessen, wie die Berufung Castorfs zustande kam? Sie war ganz bewusst auch mit dem Risiko des Scheiterns verbunden.
Der große und unvergessene Theaterexperte und -liebhaber Ivan Nagel betonte 1991 in seinem Plädoyer zur Berufung Castorfs und seiner jungen Truppe: „Bis zum Beginn des dritten Jahres könnte die neue Truppe entweder berühmt oder tot sein.“ Sie wurde berühmt und durchlebte zwischendurch auch Zeiten, in denen Kritiker meinten, sie sei „berühmt und tot“. Ihr damaliger Hausregisseur Christoph Schlingensief gab die Parole aus „Scheitern als Chance!“ – und verließ später aus offenbar wohlüberlegten Gründen die Volksbühne wieder. Vielleicht dachte er an Ivan Nagels Satz in dessen  Schriften zum Theater: „Es ist dem Theater nicht erlaubt, ein amüsanter oder gefühliger Teil unserer Lebensroutine zu sein.“ Es ist schon sehr erstaunlich, dass ausgerechnet Künstler die Aussage des Kunstkritikers Karl Scheffler von 1910, als die Reichshauptstadt auch zu einem Zentrum der künstlerischen Moderne werden wollte, vergessen haben: „Berlin ist dazu verdammt, immerfort zu werden und niemals zu sein.“ Das gilt selbstverständlich auch für die Berliner Theaterwelt. – Wilfried Mommert


Ihre Interpretation von Steinmeiers Beweggründen, die Nato zu rügen sind interessant, vielleicht aber einfach zu weit hergeholt.
Zum einen ist Steinmeier als deutscher Außenminister im Nato Ministerrat vertreten, kann also dort seine Bedenken vortragen und für seine Position werben. Entweder hat er das nicht gemacht oder er war erfolglos. In beiden Fällen ist es unangebracht, ja gegenüber den anderen Nato Außenministern eine Unverschämtheit in der Bild Zeitung ein solches Interview zu geben. Andererseits könnte es aber auch sein, daß Steinmeier sich gegenüber Grünen und der Linkspartei als wählbarer Bundespräsidenten-Kandidat vorstellen möchte, was seiner Glaubwürdigkeit als Außenminister auch nicht eben zuträglich ist. Er sollte zurücktreten. – Günter Hebel


Soso! Die Welt befindet ich „in einer Phase säkularer Stagnation“? Und „die japanische Bevölkerung schrumpft, daher fällt das Wirtschaftswachstum insgesamt geringer aus“?
Nein, die Wohlstandsnationen (z.B. Japan, USA, Kanada, BRD und die großen der EU) sind am Ende des Wirtschaftswachstums angelangt. Es gibt nie wieder ein solches „Wachstum“, weil mehr als 50 % der Privaten Haushalte alles haben, was sie wollen, und die anderen zu wenig, um konsumieren zu können! Er wundert sich „dass die Notenbanken von jeder Verantwortung freigesprochen werden“? Die ständig weiter anhaltende Umverteilung nach oben hat einen Geldozean von 200 Billionen €
entstehen lassen. Nun wirken Angebot und Nachfrage: Ergebnis: Auf ewig Negativzinsen, bis eine Umverteilung von oben nach unten erfolgt! Angenommen Draghi würde 2 % Mindestzins erzwingen (was er gar nicht kann!!!) – innerhalb von Stunden würden 20 Billionen € Anlagekapital in die BRD schwappen! Minuten später würden unsere Sparkassen den Negativzins wieder einführen!!!
„Das wird sich rächen, wenn die Zinsen wieder steigen“? Kindische Illusion, das können die nie wieder s.o.
„Gefahr von Inflation, weil Löhne und Preise schneller steigen“?
Kindischer Unsinn! Inflation kann es nur dann geben, wenn die Güter knapp sind, und die Einkommenszuwächse von der aus dem fehlenden Angebot herrührenden weit höheren Preissteigerung übertroffen werden! Die Wohlstandsgesellschaft lebt jedoch mit Globalisierung und Transportperfektion. Alle vermehrbaren Güter sind an jedem Ort und zu jeder Zeit im Überfluss verfügbar! Von jetzt ab nur noch Deflation und Wachstumsstillstand. Inflation ist in der Wohlstandsgesellschaft für immer unmöglich! Daher ist „Gelddrucken“ der Notenbanken in jeder beliebigen Höhe inflationsimmun!
„Zusätzliche Investitionen scheitern an politischer Unsicherheit und Bürokratie“? Unsinn, s.o.! Sie scheitern daran, dass die Überproduktion jede Ausweitung der Produktion verbietet. Die Rationalisierungs-Investitionen liegen dagegen höher denn je – aber eben finanziert aus der Portokasse der Konzerne! – Jochen Blankenburg


Ich finde den Artikel über Frau Milicic sehr interessant. Er gibt eine Menge Gedankenanstöße: Tatsächlich finde ich besonders die  Frage interessant, ob eine Abschiebung (insbesondere der Tochter) moralisch richtig ist. Mir tun sich auch noch zusätzliche ethische Fragen auf, deren Beantwortung nicht leicht ist: Ist es in Ordnung, dass Frau Milicic seit 24 Jahren von ihren Mitmenschen durch Sozialhilfe und Rechtsanwälte unterstützt wird, ohne dass sie selbst arbeitet (und zuvor lesen und schreiben lernt, z.B. zusammen mit ihren Kindern, die ja eine schulische Ausbildung bekommen)? Ist es in Ordnung, dass deutsche Gesetze so sind, dass solche Fälle passieren können? Darf der deutsche Staat den Menschen, die hier arbeiten und das Sozialsystem tragen, zumuten, dass Ausreisepflichtige  über Jahre und Jahrzehnte geduldet werden, ohne für sich selbst aufzukommen? Ich stelle diese Fragen übrigens nicht mit polemischem Unterton, sondern ich empfinde sie – wie auch die Geschichte von Frau Milicic als echtes Dilemma. Ich fände es hilfreich, wenn  verschiedene Menschen (Politiker, Philosophen, Christen, Sozialarbeiter) zu ihrer Meinung befragt würden. In schwierigen Zeiten gibt es keine einfachen Lösungen, aber vielleicht wertvolle Denkanstöße von Menschen, die direkt und täglich in den sozialen Krisen im Einsatz sind.
An einem Punkt habe ich allerdings tatsächlich noch eine betrübte
Nachfrage: Warum beschimpft Frau Milicic indirekt die deutschen Polizisten „sie fühle sich behandelt, als sein sie ein Mitglied der Mafia“? Hat sie in dem Interview vielleicht auch Dankbarkeit erkennen lassen für 24 Jahre Schutz, juristische Betreuung und Lebensunterhalt? Und wurde das vielleicht nur nicht erwähnt in dem Artikel? – Christiane Frey


Elstern können nicht nur Staunen, sonder offenbar auch vorausschauend planend vorgehen: Meine diesjährige Beobachtung beim Nestbau in einem hohen Baum: Eine Elster findet am Komposthaufen einen Ast, der sich zur Ausbesserung ihres Nestes offenbar eignete. Der Weg zum Nistbaum war etwa 100 m und die Höhe des Nestes in der Baumkrone beträchtlich. Es wäre ein enormer Kraftaufwand gewesen, den ausgewählten Ast per Flug vom Kompost zum Nest zu bringen. Die Elster flog mit dem Ast nur bis auf die Dachrinne des benachbarten Haues und trug dann den Ast per „Fußmarsch“ bis zum Dachfirst. Dort wurde der Ast nochmals im Schnabel austariert. Vom Dachfirst gelang dann der Transport zum Nistbaum per Flugtransport. Offenbar konnte die Elster den Kraftaufwand des gebrochenen Transportweges mit Flug, Fußmarsch und Flug gegenüber dem reinen direkten „Lufttransport“ abschätzen. – Artur Behr


Der Staat fördert durch Steuerverzicht auf Investitionen die Industrialisierung. Unternehmen, die jeden erwirtschafteten Cent in weiteren Ausbau investieren, zahlen nie Unternehmenssteuern, und wachsen zu Konzernen heran (Aldi, Lidl!). Das ist keine Vermögensbildung für Privilegierte aus Steuermitteln sondern ein zunächt zinsloses Darlehen, eine stille Teilhabe des Volkes am wachsenden Wert des Unternehmens zu ca. 50 %. Im Falle eines jeden Eigentümerwechsels ist es Pflicht des Staates, seine 50 % zurückzufordern – oder sie nun im Unternehmen als stiller Teilhaber abzusichern!
Erben ist lediglich eine besondere Art von Einkommensbezug und unterliegt daher, s.o., der regulären Einkommenssteuer. Es gibt nicht den geringsten positiven Grund für eine besondere „Erbschaftssteuer“. Eine solche Sonderregulierung ist Korruption, beruht auf Nepotismus, ist eine Diebstahlsform der Oberkaste, die den Bundestag entweder bestochen oder domnestiziert hat! Der Steuerverzicht durch die Politik ist rechtswidrig das gestaltende Element der Umverteilung nach oben!
Alle dagegen vorgebrachten Scheinargumente sprechen der Logik hohn! Was soll daran unternehmensschädlich sein, wenn (s. z.B. VW) der Staat nach erfolgter Erbschaft der Kinder als stiller Teilhaber im Unternehmen an der Verzinsung seiner Einlage partizipiert? – Jochen Blankenburg


Für mich ist das Szenario, was Ihr Autor Uwe Jean Heuser beschreibt schon sehr lange bewusst. Es wird eines Tages rumpeln im Karton, die Zeit ist einfach reif für einen Aufstand wie in den 60er Jahren. Die Politik glaubt sich immer noch im Schlaraffenland. Die Bundeskanzlerin hat sich sogar zu einer Willkommens-und Anerkennungskultur vorgewagt, die seinesgleichen sucht. Was mir allerdings fehlt, ist die Tatsache, das eine Verblödung der Gesellschaft einher mit den anderen Baustellen geht – jedenfalls in Deutschland. Das forciert auch den Terror. Ich sehe das ähnlich wie Ihr Autor – auch wenn die Britian in der EU bleiben und Amerika keinen Trump bekommt, obwohl es gar nicht so verkehrt wäre, muß sich die Welt in ganz Europa so oder so komplett ändern. 60 Mio. Menschen sollen auf der Flucht sein. Was wird aus diesen Ländern, aus denen sie kommen.? Da höre ich so gut wie nichts. Ein Multikulti-Staat ist besonders anfällig dafür. In einer ausufernden Zuwanderung, die die Politik leichtsinniger Weise forciert hat, werden einige EU-Staaten lange mit dem Terror leben müssen.
Das wird eines Tages die Bürger besonders herausfordern. – Gunter Knauer


Im ZEIT MAGAZIN Nr. 27 vom 23.06.2016, S. 18, findet sich zu den Geschehnissen der letzten Silvesternacht in Köln folgendes Zitat eines jungen Marokkaners namens Mounir: “ Es gab Feuerwerk, und wir wollten Fickificki machen, das ist alles.“ Die Bevölkerung Afrikas explodiert wegen dieses Zeitvertreibs. Der schwarze Kontinent kann die Menschen nicht ernähren; sie migrieren nach Europa, und hier soll es scheinbar unter Missachtung oder Unkenntnis der gesellschaftlichen Stellung der Frau so fortgehen.
Weitgehend offene Grenzen, trotz aller Menetekel trotzig-ignorant demonstrierte „Willkommenskultur“ (Wer hat dieses Unwort eigentlich geprägt?) und Abschiebungsscheu machen es möglich.
Immer weniger steuerzahlende Erwerbstätige werden die katastrophalen Folgen einer verfehlten Einwanderungspolitik zu tragen haben. Wie lange werden sie es sich gefallen lassen? Ein Ende der bisherigen Parteienlandschaft zeichnet sich immer schärfer ab. – Dr. Jörg Kaltwasser


Jetzt kennen wir endlich das Vorbild der EU!!! Es konnte ja eigentlich auch nicht sein, daß sich die 28 Mitgliedsstaaten der EU soviel bürokratischen Mist und kooperative Inkompetenz alleine ausgedacht haben. Denn siehe da, sie haben alle bei den 28 Mitgliedsstaaten der NATO abgekupfert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt… – Wolfgang Michel 


Mit Interesse habe ich dieses Interview („In der Zukunft ankern“) gelesen. Herr Taylor macht es sich meiner Meinung nach sehr einfach, wenn er glaubt, Québec auf Europa übertragen zu können.
Das Scheitern in Zusammenhang mit der Integration von Zuwanderern aus den Maghreb-Staaten auf die koloniale Vergangenheit Frankreichs zurückführen, die angeblich „eine Begegnung auf Augenhöhe unter Gleichen unmöglich gemacht hat“, möchte ich bezweifeln. Hier übersieht er (bewusst oder unbewusst?) den muslimischen Hintergrund der Zuwanderer. Dieser war bei den Zuwanderern aus Polen, Portugal und Spanien nicht gegeben. Und siehe da, die Integration ist gelungen. Die Demokratie in Frankreich (sowie überall auf der Welt) kann nicht „halten, was sie verspricht“, wenn nicht beide Seiten daran interessiert sind. Und dass ein Großteil der Muslime keinerlei Interesse an Integration und unserem Wertekanon hat, erleben wir jeden Tag auf’s Neue. Auch wenn es die PolitikerInnen und ein Großteil der Journalisten der sog. Qualitätsmedien nicht wahrhaben wollen und lieber in ihrem Wolkenkuckucksheim verharren und Multikulti-Träumen nachhängen. Wann wird die ZEIT endlich wieder so kritisch, wie sie es bis 2015 war?  Auf Interviews dieser Art kann ich gut und gerne verzichten. David Precht reicht eigentlich. – Daniela Pröpper


Bezug nehmend auf den Artikel „Eine Frau, ihre Entdeckung und wie sie die Welt Verändert“ zum Titel „Die große Hoffnung“ möchte ich folgendes beisteuern: Es wird dort behauptet: „Zwar steuert der Crispr-Sucher sein Ziel genauer an als alle Laborwerkzeuge der Mikrobiologie zuvor“.
Das ist so nicht korrekt: Es gibt schon seit vielen Jahren sog. Zinkfingernukleasen (ZFN), dies sind künstlich hergestellte Restriktionsenzyme. Sie enthalten eine Zinkfingerdomäne, die an DNA bindet, und eine Nukleasedomäne, welche die DNA schneidet Die Zinkfingerdomäne kann so gebaut werden, dass sie eine bestimmte DNA-Sequenz erkennt. Das bedeutet, dass man mit ZFN ein komplexes Genom an einer ganz bestimmten Stelle schneiden kann und so einen zielgerichteten Einbau von fremder DNA ermöglicht (siehe dazu Wikipedia). Diese sog. Zink Finger Technologie, die schon von einigen Firmen in den USA genutzt und vermarktet wird (Sigma-Aldrich bspw.) ist sehr viel genauer als die Crispr-Technologie. Die Wahrscheinlichkeit von Off-Target-Treffern geht mit Einsatz von ZFNs gegen Null und damit gleichzeitig die Gefahr einer Verletzung der DNA über die eigentlich gesuchte Stelle hinaus. Somit sind Sekundärverletzungen, die bspw. Krebs verursachen können, sehr unwahrscheinlich. Eine Firma namens Sangamo aus den USA ist hier der Vorreiter und hat schon erste klinische Versuche lanciert, kann übrigens auch schon Erfolge im Kontext der Behandlung von HIV vorweisen! Daher sollte diese Crispr-Technologie, die zwar schneller und einfacher bestimmte Ergebnisse erzielen kann als andere bekannte Technologien nur in Verbund mit solchen anderen Techniken wie ZFNs oder auch sog. Talens (Transcription Activator-like Effector Nucleases) genutzt werden, damit Off-Target-Hits vermieden werden, sofern es sich u.a. um medizinische Eingriffe bei Lebewesen oder klinischen Studien handelt. – Andreas Andresen


Die Haltung unseres Bundesaußenministers sowie anderer führender Politiker und Wirtschaftsfunktionäre erinnert in erschreckender Weise an das Münchener Abkommen von 1938. Damals opferten Frankreich und Großbritannien die Tschechoslowakei der aggressiven Politik Deutschlands in der Hoffnung , damit den Frieden in Europa zu sichern. Heute wäre das Opfer die Ukraine. Wenn der Westen   jetzt nachgibt, ist der Weg für Russland frei, weitere Gebiete im Osten und Süden der Ukraine zu annektieren. Flüchtlinge brauchen wir aber  nicht zu befürchten, denn der Rest des Landes wäre „ein sicheres Herkunftsgebiet“. – Armin Steinmüller


Es ist zu erwarten, dass die neue Technik für Wissenschaft und Ernährung noch vieles Gute bringen wird. Ob für den Menschen direkt, ist derzeit noch sehr fraglich. Veränderung von Zellen im lebenden Menschen dürfte noch lange hoch riskant bleiben. Aber der befürchtete Eingriff in die Keimbahn ist überflüssig, weil es besseres gibt: Hat die Frau ein genetisches Problem, kann durch eine Untersuchung des Prä-Embryos Gewissheit gewonnen werden. Es würde ja zu einem Zeitpunkt untersucht, in dem der Embryo nur eine höchstens 50-prozenitige Chance hat, vom Uterus angenommen zu werden; eine Nichtübertragung dürfte also keine moralischen Bedenken hervorrufen. Anders beim Mann: Eine drohende Erbkrankheit kann nur abgewendet werden, wenn das Paar sich zu einer Samenspende von einem gesunden Mann entschließt. Vermittelnde und seriöse Institute gibt es viele. Wer in Deutschland nicht fündig wird, geht ins nahe Ausland; es gibt ja keine nationalen Gene. Beispiele von zufriedenen Kindern aus einer solchen Spende gibt es mittlerweise viele. Nur müsste der Mann sich damit abfinden, dass es bessere Gene gibt als seine eigenen. Das haben bereits etliche Männer eingesehen, die Einsicht sollte also nicht schwierig sein. – Wilfried Meyer


Thomas de Maizière’s Aussage zur Prozentzahl der Asylantragsteller, die falsche Angaben zur Nationalität machen, ist noch niedrig gegriffen. Papiere haben fast alle ! Antragsteller nicht bei Asylgesuch vorzuweisen, da ihnen diese immer von den Schleusern abgenommen wurden..! Die Mühe des Fälschens von Papieren macht sich übrigens keiner. Die reine Behauptung reicht erst einmal, ein Asylverfahren in Gang zu bringen, das dauern kann, aufgrund der Überlastung des BAMF! – Barbara Borrmann


Dieser doch sehr einseitige Kommentar bedarf einiger Ergänzungen: Die Übernahme der Krim war völkerrechtswidrig. Aber das Handeln von Putin war wenigstens nachvollziehbar. Wenn nämlich die Ukraine der NATO beigetreten wäre, was Rußland nicht hätte verhindern können, dann wäre die Krim Natogebiet geworden. Und dann hätte die NATO, was ihr gutes Recht gewesen wäre, die nächste Truppenübung vielleicht in der  Ukraine abgehalten. Und dann wäre die amerikanische Mittelmeerflotte plötzlich  vor der Krim aufgekreuzt. Direkt vor dem Hafen der  russischen Schwarzmeerflotte. Es ist zu vermuten, dass allein dieser Gedanke manchem amerikanischen Hardliner wilde Träume bereitet hat.
Und das hätte Putin auf gar keinen Fall hinnehmen können. Und dann hätte es vielleicht wieder Krieg auf europäischem Boden gegeben. Vielleicht sogar mit Atomwaffen.
Insofern ist Putins Handeln aus seiner Sicht zumindest nachvollziehbar . Aber warum um Gottes Willen sollte er die baltischen Staaten oder gar Polen angreifen? Das ganze Getue der Militärs  ist völlig überzogen. Aber die Natoübung ist natürlich als Provokation durchaus geeignet. Man kann nur hoffen, dass Putin cool bleibt.  Ansonsten: siehe „Kalter Krieg, Teil 2“ von Matthias Nass. – Diethelm Lahnstein


Dies ist exakt einer der Gründe, warum die SPD bei 20% gelandet ist.! Daß ALG-II Empfänger die Hosen herunterlassen müssen, um eben gefördert und gefordert zu werden (Oh, Danke großer Gerhard) kann man im Zuge der ach so unbarmherzigen Globalisierung ja vielleicht noch nachvollziehen. Daß aber die „Besserverdienenden“ und tatenlos zu Reichtum kommenden Erben nicht das Gleiche über sich ergehen lassen müssen (Ach Gott, die Armen!) läßt jeden „einfachen“ Bürger mit gesundem Menschenverstand am „hehren“ Anspruch der SPD als Partei der sozialen Gerechtigkeit  (hüstel) zweifeln. Die Quittung kommt seit Jahren an der Wahlurne… – Wolfgang Michel 


Eine Frau, ihre Entdeckung. ….. Als Eva von Adam aus dem Paradies entführt wurde war nicht abzusehen, dass bis zur längst überfälligen Entdeckung der Frau noch 2016 Jahre vergehen würden. Nun ist es endlich geschafft! – Wolfgang Burkhardt


Zum Erfolg des Unternehmers Donald Trump gehört scheinbar auch die systematische Kürzung, Anfechtung und Verzögerung von Zahlungen an Lieferanten – Handwerker, Sicherheitspersonal, Servicekräfte, Anwälte… Darunter Menschen, deren Leben ganz ähnlich wie das von Leo Perrero erzählt werden kann. Das jedenfalls legt die Art und ungewöhnlich hohe Anzahl der Rechtsstreitigkeiten von Donald Trump gehörenden Unternehmen nahe über die USA Today Anfang Juni 2016 berichtete. Wenn dies stimmt ist Trump nicht der Beschützer amerikanischer Arbeiter, als den er sich stilisiert. Vielleicht ein Thema für das Ressort “Investigativ” der ZEIT? Ihr Artikel erzählt einen cleveren Wahlkampftrick nach und stellt Hilary Clinton in einem Absatz in die Ecke der Silicon Valley Elite, überbezahlter Manager und Aktionäre. Da wo auch Trump sie hinstellt. Er enthält keinerlei Analyse oder auch nur kritischen Abstand. Entspricht dies dem journalistischen Anspruch auf Seite 2 der ZEIT? Es wird insinuiert, nur Superreiche profitierten von steigenden Aktienkursen. Das ist falsch. In den USA ist die Altersversorgung weiter Teile der Bevölkerung an Aktienfonds geknüpft. Millionen Menschen wie Leo Perrera sind auch Aktionäre.
Auf welche Daten bezieht sich Frau Kohlenberg, mit Ihrer Behauptung “…Twitter, Facebook oder Uber bringen vergleichsweise wenige Jobs…”. Wer wird hier mit wem verglichen? Diese Aussage hält genauerer Betrachtung kaum stand. Bei mir entstand beim Lesen des Artikels der Eindruck, Frau Kohlenberg rede der Trump Kampagne nach dem Mund. Dieser Artikel ist genau die Art von “Verstehen” rechter Krawallpolitiker bzw. Ihrer Wähler, der klare Analyse und genaue Recherche entgegengesetzt werden müssen, um den Angstmachern nicht immer mehr Raum zu geben. Wer wenn nicht die ZEIT? – Nicolas von Stackelberg


Die Rettung unserer Erde wird nicht die Flucht zu den Sternen sein. Es ist völliger Unsinn, auch wenn wissenschaftlich interessant, vorhandenes Geld für solche Projekte zu verschleudern, solange es auf der Erde viel näher liegende lösbare Probleme gibt. Ich empfehle den Herren Milliardären, einmal eine Zeit lang in einem Dorf in Indien oder Afrika zu verbringen, um zu erkennen, was Not tut. – Prof. Dr. Ernst Gugel


In einer Info-Box „Die Welt der Orthodoxie“ auf der Seite „Glauben & Zweifeln“ in Ihrer jüngsten Ausgabe schreiben Sie: „Die etwa 300 Millionen Orthodoxen bilden heute die zweitgrößte christliche Religionsgemeinschaft, nach der römisch-katholischen Kirche.“ Da überwiegt bei mir jetzt der Zweifel den Glauben an die Stichhaltigkeit Ihrer Recherche: Wie muss ich rechnen, um die evangelischen Christen weltweit unter 300 Millionen zu kriegen? – Friedhelm Ebbecke-Bückendorf


Glücklicherweise gibt es zum Thema (neben den Ansichten von Thea Dorn) den wissenschaftlichen Artikel von Rauner und Spiewak, aus dem hervorgeht, dass diese Zellenmanipulation nicht die Manie größenwahnsinniger Menschheitsverbesserer ist, sondern die schlichte Erfindung und Praxis eines Bakteriums. Wenn Menschen es verstehen und sich zu eigen machen, ist dies begrüßenswert. Bei immer tiefer in Naturvorgänge eindringende Erkenntnis durch den menschlichen Geist kann sich der Mensch in seinen Praktiken dem natürlichen Geschehen annähern; nur ängstlich-rückständige Bedenklichkeiten schränken das ein. – Christa Krüger


Aktuelle Strategien oder Taktiken der Nato von einem Manöver im Baltikum mit einer Truppenstärke von knapp 30000 Mann, hauptsächlich Bodenstreitkräfte abzuleiten, halte ich für gewagt. Glauben Sie tatsächlich, das westliche Militärbündnis würde im Ernstfall Verteidigungskräfte in Armeestärken durch ein 120 km enges Nadelöhr auf ein litauisches Silbertablett führen?
Das soeben stattgefundene Manöver war nichts anderes als eine Geste der verteidigungspolitischen Entschlossenheit, und genauso kann niemand ernsthaft annehmen, dass je ein zusätzliches Bataillon in Estland, Lettland und Litauen ein militärisch abschreckendes Mittel gegenüber Russland darstellen kann. Und zu meinen, „Anaconda“ liefere belastbare Informationen über militärische Vorgehensweisen im Falle einer Aggression Russlands im Baltikum, ist, gelinde gesagt, etwas naiv. Nein, es wird nicht passieren, dass grenzdebile Generäle nasebohrend an der Lagekarte stehen, und verwundert feststellen, dass von der zwar hochgerüsteten, aber dennoch relativ kleinen und ihrerseits ebenfalls eingekesselten Enklave Kaliningrad aus die komplette Ostsee blockiert wird. Und, nein, es wird im Ernstfall auch nicht passieren, dass sich Captain Johnson mit seinen Munitionslastern in die Warteschlange beim französischen Zoll einreiht.
Sie beschreiben weiterhin von Russland „geprobte“ Schläge mit Atomraketen auf Warschau, betrachten aber in Ihrem Artikel gleichzeitig militärische Vorgehensweisen seitens der Nato lediglich konventionell. Das ist von Ihnen ziemlich selektiv wahrgenommen. Ich bin überzeugt, dass unsere baltischen Partner über das ebenso aggressive wie provokative Verhalten Russlands äußerst besorgt sind. Allein schon deswegen sollte, wenn schon über militärische Stärken und Schwächen berichtet wird, auf Ausgewogenheit besonderen Wert gelegt und auf Häme verzichtet werden. – Claus Marquardt


Der Rücktritt des EU-Botschafters Hansjörg Haber und die letzten Attacken Erdogans auf hiesige Abgeordnete zeigen deutlich seine antidemokratische Haltung, wie er sie auch im eigenen Lande lebt. Das ist seine Souveränität; aber warum lässt sich Europa mit ihm in Geschäfte ein? Der von Bundeskanzlerin Merkel eingefädelte „Flüchtlings-Deal“ zwingt Europa zu einem partnerschaftlichen Verhältnis, das als Realpolitik verkauft wird. Realpolitik, also eine Politik jenseits der Moral, wird nach dem Motto der Zweck heilige die Mittel gemacht. So soll eine bequeme Lösung des Flüchtlingsproblems erreicht werden, andere Möglichkeiten sind ausgegrenzt. Die weitere Entwicklung in der Türkei wird diesen Grundsatzfehler europäischer Politik deutlich machen.
Die wahre Politik kann also keinen Schritt tun, ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben, und obzwar Politik für sich selbst eine schwere Kunst ist, so ist doch Vereinigung derselben mit der Moral gar keine Kunst; denn diese haut den Knoten entzwei, den jene nicht aufzulösen vermag, sobald beide einander widerstreiten.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Deal misslingt und dass Europa sich aufschwingt, eine europäische Lösung zu schaffen, ohne von außereuropäischen Despoten abhängig zu sein, den Flüchtlingen zuliebe. Eine solche Lösung könnte ein im Mittelmeerraum liegendes von der EU verwaltetes Großlager in Verbindung mit Rücknahmeabkommen mit allen als sicher eingestuften Staaten sein. Und auch das Militärbündnis mit der Türkei wäre zu hinterfragen, auch es ist Realpolitik. – Wolfgang Clausmeyer


In „Christ und Welt“, der Beilage zu „DIE ZEIT“ vom 23. Juni, Seite 1, sieht Rauol Löbbert als Verfasser seine in seinem Sinne sakramentale, auf Unauflöslichkeit angelegte Ehe durch Papst Franzislus „unter Verdacht“ gestellt, weil dieser geäußert hatte, den meisten Ehepaaren fehle das kirchliche Verständnis von Dauer und Verpflichtung. Sein locker formuliertes Eingeständnis „Damit war die Sache erledigt“, das heißt  allein ihr Ja auf die Frage des Priesters „Wisst ihr, worauf ihr euch anlasst“, belegt ja gerade die Einsicht des Papstes von einer maroden Ehepastoral im Sinne der lateinisch-römisch-katholischen Kirche. Diese Einsicht ist nicht neu.
Die Lösung für meinen ehemaligen, theologisch hochgebildeten Jugendkaplan Theodor Wenking (1920-2000), Anfang der 60er Jahre Leiter des Seminars für Seelsorge in Münster, später nach juristischem Studium Vizeoffizial am dortigen Ehegericht, lautete nach vielen Erfahrungsberichten über gescheiterte Ehen: „95 Prozent ist die kirchliche Lehre des Sakramentes der Ehe unbekannt. Man sollte ihre Ehe nur einsegnen.“
Dies spricht nicht gegen den Willen zur unbedingten, lebenslangen Liebe der meisten Ehepaaare, wäre aber auch im Verhältnis zu den evangelischen Kirchen glaubhafter – und ersparte manchem Katholiken im Falle des Scheiterns der Ehe die Prozedur der Ehenichtigkeitsprozesse und Konflikte mit dem kirchlichen Arbeitsrecht. Mit dem Ja am Anfang ist im Sinne der Kirche „die Sache“ keineswegs „erledigt“. Anderes zu glauben, ist blauäugig. Der Papst ist keineswegs naiv oder schizophren „je nach Tagesform“.  – Prof. em. Dr. theol Hubert Frankemölle


Herr Schieritz stellt in der Ausgabe Nr. 27 die Frage, ob eine andere Lösung als eine pauschale Abgeltungsteuer für die Besteuerung von Kapitalerträgen sinnvoller und gerechter sein kann und gibt zu bedenken dass eine Neuregelung der Erbschaftsteuer den Verlust von Arbeitsplätzen zur Folge haben könnte. Die Abgeltungsteuer brächte ja immerhin jährlich 26 Mrd.  Euro in die öffentlichen Kassen und das sei besser als  nix. Wenn „nix“ die Alternative wäre, ist das sicherlich richtig, aber so ist es ja nicht.  Mit Blick auf die Erbschaftsteuer müsse man schließlich die stark mittelständisch geprägte Struktur der deutschen Wirtschaft im Auge behalten. Ich kann mich über derartige Argumentationen nur wundern, denn sie übersehen vollständig, dass die  für den Großteil der Bevölkerung ganz offensichtlich ungerecht ungleiche Besteuerung von Arbeit und Kapital als eine der Ursachen für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft empfunden wird. Wie lässt es sich rechtfertigen und begründen, dass die Lohn- und Einkommensteuer – für deren Reduzierung es im Steuerrecht ganz eindeutig nur sehr begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten gibt – von 43 Millionen Erwerbstätigen jährlich 250 Mrd. Euro Steuereinnahmen bringt (s. Beitrag von Pletter und Rohwetter in der gleichen Ausgabe) , die Besteuerung von Kapitalerträgen aber gerade einmal reichlich 10% dieses Betrages; und das in Zeiten, in denen die Wirtschaft floriert, die Gewinne steigen und die Spreizung von Eikommem und Vermögen gravierend ist ? Die vom Bundesverfassungsgericht eingeforderte Neuregelung der Erbschaftsteuer ist doch wohl ein klarer Beleg für das derzeitige Missverhälltnis in der Besteuerung von Arbeit und Kapital. Die von der Koalition ausgehandelte Neueregelung kann ich unter diesem Gesichtspunkt als einen faulen Kompromiis und als Armutszeugnis für die politische Klasse bezeichnen. 235 Mio. Euro voraussichliche Mehreinnahmen durch diese „Neuregelung“ und damit jährliche Gesamteinnahmen von etwa 6,3 Mrd. Euro aus der Erbschaftsteuer bei vererbten Vermögen von 300 Mrd. Euro im Jahr (s. Pletter und Rohwetter) sind doch wohl ein Witz.  Wahrscheinlich ist die ausgehandelte „Neuregelung“ der kleinste gemeinsame Nenner von SPD, CDU und CSU. Wie ein SPD-Vorsitzender diesen aber noch als einen Erfolg der Regierund verkaufen kann ist für mich nicht nachvollziehbar. Da  braucht sich die SPD über sinkende Umfragewerte nicht zu wundern. Es bleibt nur zu hoffen, das wenigstens das Bundesvefassungsgericht den faulen Kompromiss kippt. – Dr. Karlheinz Großkopf


Nein, dies ist nicht der falsche Fall, es ist genau der richtige. Das Bild, was sich mir bei Gina-Lisa-Lohfink aufdrängt ist das einer sehr einfachen Frau, die sich für Anerkennung und Geld fast jede Erniedrigung zumutet. Augenscheinlich sagt sie auch so häufig die Unwahrheit, dass man sie eventuell als Lügnerin bezeichnen darf.
Nehmen wir einmal an, dass ihr Bewusstsein tatsächlich nicht durch K.o.-Tropfen beeinträchtigt war, so kann man doch davon ausgehen, dass ihr Bewusstsein schon sehr lange, vielleicht schon bei ihrer Anmeldung als Topmodel-Kandidatin getrübt war. Und nein, sie macht keinen besonders appetitlichen Eindruck. Aber sie hat trotz oder gerade wegen ihres vampmäßigen Äußeren ein vielleicht kindliches Gemüt und kann – auch durch die Erfahrungen der letzten Jahre – nicht mehr unterscheiden, was ihr gut tut, und was nicht.
Aber für diesen Fall spielt all das nicht die geringste Rolle: Wenn eine Frau „nein“ sagt, während eine Männerhand sich in Würgeposition an ihrem Hals befindet und jemand ihr seinen Penis in den Mund stecken will, und diese Frau verbal und deutlich zum Ausdruck bringt, dass sie das nicht will, dann handelt es sich um eine Vergewaltigung. Gleichgültig, ob es sich um Gina-Lisa-Lohfink handelt, oder um eine Prostituierte. Apropos: Wenn diese Prostituierte in einem der großen Bordells an der Reeperbahn arbeitete, hätten beide Männer, die sie zu einer unvereinbarten sexuellen Handlung gezwungen hätten, heute einige Zähne weniger. – Karl Kroll


„Dieser Artikel in Form einer fiktiven Kurzgeschichte in drei Akten ist eine wirklich sehr gute, unterhaltsame und gewitzte Darstellung und Bloßstellung der Quintessenz der Änderungen im Erbrecht. Es ist eine Anklage an opportunistische Manipulationen seitens Lobbyisten und den Egozentrismus zu Lasten des Staates – also der Allgemeinheit –  auch und gerade von Seiten einiger Mittelständler, die den eigenen den Staat letztlich schadenden Geiz rechthaberisch hinter der Gier der „anderen“ Kapitalisten verstecken und nicht begreifen, daß erhobene oder zu erhebene Steuern keine Strafe für die Wirtschaft sind, sondern der Aufrechterhaltung der finanziellen Handlungsfähigkeit des Staates dienen, wovon auch sie letztlich profitieren. Und diese Anklage kommt auf ihrem hohen Niveau ganz ohne linkes oder revolutionär-antikapitalistisches Gehabe aus.Sehr gut!“ – Sven Hanelt


Wer glaubt,hinter der Forderung „Kein Gymnasium“ stecke keine Idiologie,dem kann man nur raten, träum‘ weiter. Allein das Wort Gymnasium ist für viele ein Unwort,erinnert irgendwie an Edelpenne und Kaiser Reich. Die Stadtteilschulen haben sich vermutlich immer ein bisschen am Katzentisch gefühlt und mussten nehmen, was übrig bleibt.Insofern ist die Forderung verständlich.Und die Forderung wird bestehen bleiben,bis eines Tages Gymnasium zu Gym verkümmert,eine Stätte nur für Kraftsport. – Hans-Emil Schuster


…oh ja, diese Wut kenne ich. Geboren 1951 als Mädchen, Flüchtlings- und Arbeiterkind hatte ich bereits zu diesem Zeitpunkt meine Zukunft hinter mir. Dass sich anstrengen bei dieser Ausgangslage nicht lohnt habe ich sehr schnell verstanden. Und im Sozialisationsverlauf bekam ich es immer wieder zu spüren und zu hören. Wütend zu sein hat mich mein Leben lang bis heute begleitet und mir die Kraft verliehen, erst für mich und einen Platz in dieser Gesellschaft zu kämpfen. Mit dem Erreichten konnte die Energie für nachkommende Mädchen, Flüchtlings- und Arbeiterkinder eingesetzt werden. Eines habe ich nie verloren. Die Gewissheit, dass sich kämpfen lohnt, dass es doch immer wieder Wege gibt und Menschen, die bereit sind mitzukämpfen, so wie Frau Günter. – Christiane Ludwig


Ein Referendum ist keine Wahl und nicht bindend, nur ein Parlamentsbeschluß wäre es. Außerdem wie ist es möglich, daß von Mitternacht bis Morgen aus einer Mehrheit „für“ eine Minderheit wird?  Große Zweifel sind an der Auszählung angebracht –  es sollte unabhängig neu ausgezählt werden, denn die Mehrheit war äußerst knapp und mit ca.3% nicht überzeugend. 17 Millionen haben gegen 16 Millionen gestimmt – Demokratie sieht anders aus, dort werden Minderheiten berücksichtigt und bestimmen mit. In Brüssel sollte man jetzt zuerst die Regeln für einen Austritt klar definieren und qualifizierte Mehrheiten als Voraussetzung fordern.
Die Medien sollten nicht alles nachplappern wie „Die Briten haben für den Austritt gestimmt“ oder „Britain wants out“. Gerade sagt der Finanzminister wieder „the people of England have voted to leave the EU and we should fully accept“. Ich kann nur allen Briten und Europäer ermutigen, das Referendum als Hinweis aber nicht als bindend hinzunehmen und eine Neuauszählung zu verlangen. Wie wurde eigentlich ausgezählt und wer hat’s gemacht ? Auch im UK ist Betrug nicht auszuschließen. 16 Millionen Briten – und mehr wenn man die Nicht-Wähler berücksichtigt –  werden durch das power play von Cameron in „Geiselhaft“ genommen- Verfehlte Innen-und Wirtschaftspolitik sollten im Innern und nicht durch Suche nach auswärtigen Sündenböcken sanktioniert werden. Ich bin sehr erstaunt, daß ohne Parlamentsbeschluß eine Mehrheit von 52%  mit 1,5 Millionen Stimmen – welche nicht einmal 4% der abgegebenen Stimmen entsprechen – die andere Mehrheit von 48%  terrorisieren kann. Nur eine Abstimmung im Parlament kann einen Austritt auslösen.  In Griechenland hatten wir ähnliche Ideen von Tsipras, die EU zu verlassen, aber nach Betrachtung der Realitäten hat man das abgewendet. Die Realität ist, daß Schottland und Irland das United Kingdom verlassen werden. Es kann nicht sein, daß Nationalisten in Holland, Frankreich, Polen mit kleinen aber radikalen Minderheiten die Mehrheit unter Druck setzen (Außerdem hatten Holland und Frankreich bereits eine Volksabstimmung für den Eintritt und ihnen sollten bei  Abstimmung über Austritt hohe Schwellen gesetzt werden.  Britannien betreibt seine alte Politik des „Divide and Rule“ und der „Splendid Isolation“ und bleibt sich somit treu. Es hat ganze Kontinente kolonialisiert und ausgebeutet, und die Ewig Gestrigen fühlen sich ironischer Weise jetzt von anderen ausgebeutet, und sprechen davon, ihr Land zurück zu nehmen. Angela Merkels Politik der Aufnahme von Flüchtlingen hat mit zur Zunahme der Ängste der älteren Briten geführt, aber illegale Flüchtlinge wird auch ein England außerhalb der EU nicht verhindern können. In der Schule habe ich das römische Sprichwort gelernt „vox populi, Vox Rindvieh“. Schon die Römer wußten, daß die Massen mit dem Bauch und nicht mit dem Hirn abstimmen. Wer da schreit „Wir sind das Volk“  ist nur der lautere Gockel aber nicht der geeignetere Kopf.  Die EU ist weitgehend von großem Nutzen wenn auch mit Fehlern, und  sollte jetzt statt Nabelschau zu betreiben, die „checks und balances“ einbauen, die insbesondere Macht-übernahmen durch Demagogen verhindern. Gerade dies ist einer der Vorteile der Mitgliedschaft in einem politisch-ökonomischen Bund:  er schützt uns auch gegen unsere Neo-Nazis. (Als Hitler im März 1933 mit einer „Mehrheit“ von 43 %  die Macht übernahm, hat sich im Ausland keiner gerührt – im Verbund anderer demokratischer Staaten ist so etwas hoffentlich unmöglich.( siehe Türkei, wo gerade Europa gegen Erdogan‘s Diktatur Widerstand leistet). – Andreas Massing


Zusammen mit meiner 22 jährigen Tochter war ich  sehr verärgert über Ihren Artikel bezüglich zu Frau Lohfink. Es darf meines Erachtens grundsätzlich nicht sein, dass es auch nur im Ansatz unterstützt wird, dass es nicht reicht , dass Frauen Nein sagen in sexuellen Situationen. Selbst wenn es im Einzelfall schwierige Personen sind und Ausnutzen von Frauenseite beinhalten kann, braucht es den Tenor in der Gesellschaft, dass es rechtlich eindeutig reichen muss, wenn Frauen Nein sagen. Frauen brauchen nach wie vor einen besonderen Schutz vor männlicher sexueller Gewalt. Da betrifft auch Frauen in Afrika, die von männlichen Top-Managern besext werden. Das schreiben sie ganz richtig in ihrem aktuellen Zeitmagazin am Ende des Artikels über die Silvesterausschreitungen in Köln. – Martina Bärtels-Roesener


Die Unterschrift des mittleren Bildes „Die leichten Panzerwagen der Nato könnten die Russen kaum stoppen“ lässt die Frage offen, wer da wen kaum stoppen könnte. Klarheit brächte die korrekte Anwendung der Möglichkeiten der Grammatik, nämlich „Die Russen könnten von den leichten Panzerwagen der Nato kaum gestoppt werden“. – Edgar Kuse


De mortuis nihil nisi bene!
Warum soll es Ausnahmenn von dieser symppathischen mittelalterlichen Maxime geben und warum ausgerechnet bei Theologen. Wenn schon Ausnahmen, dann bei Staatsmännern die Kriege angefangen haben. Theologen, die irgend etwas Un-verständliches erzählt haben, was aber die Zuhörer nicht abge-schreckt hat, Theologie zu studieren, sollte man mit Nächstenliebe begegnen. Man könnte natürlich die Maxime grundsätzlich abzulehenen, weil sie  der geschichlichen Wahrheitsfindung wenig dienlich ist, abar das finde ich auch nicht so gut.. – Prof. Dr.-Ing. Ludwig Cambeis


Ich, Witwe, 66 Jahre alt, keine Kinder. Seit 01.03.2015 in Rente, habe mich sehr gefreut über diesen Artikel. Den Widerspruch zwischen roter und grüner Gentechnik thematisiere ich schon seit langem immer wieder in meinem Bekanntenkreis. Das Echo hierauf ist meist Verlegenheit und es zeigt sich ein beunruhigendes Nichtwissen, sogar bei Akademikern. Ich bin übrigens keine Akademikerin. Mein Vater hat verhindert, dass ich auf eine höhere
Schule gehen konnte und später habe ich es nicht nachgeholt – die Gründe sind jetzt egal. Aber ich habe mich weiter gebildet, habe sehr viel gelesen quer durch alle Themen und lese heute wieder viel,
seit ich Witwe bin. Das neue Verfahren Crispr/Cas9 wird jetzt wieder als große Chance verkauft, damit Krankheiten zu besiegen.
Ich bin da sehr skeptisch und wenn das tatsächlich so klappt, wie beschrieben, ist dem Mißbrauch Tor und Tür geöffnet.
Die Menschen haben immer alles getan, allein weil es möglich war. Ich möchte nicht wissen, was heute schon in den Laboren weltweit auf die Beine gestellt wird. Ihre Worte wie „Sind wir mittlerweile so infantilisiert ….“ sprechen mir aus dem Herzen und tun unendlich gut …. Ich könnte noch vieles dazu schreiben, aber ich beschränke mich auf diese Zeilen. Ich bin sehr dafür, die „Zumutungen“ des Schicksals anzunehmen und als Prüfung für mein Menschsein zu werten. Alle Organsopenden lehne ich ab, ausser Nieren. Wer seine Lunge kaputt geraucht hat, soll die Konsequenzen tragen.
Auch bin ich nicht dafür angesichts der Überbevölkerung der Erde Menschen auf Teufel komm raus die Mutterschaft zu
ermöglichen. Und so weiter – und so weiter. Heute werden hierzulande Menschen noch bestraft, die keine Kinder in die Welt gesetzt haben, so wie ich. Auch das wird sich ändern müssen. Aber ich schweife ab vom Thema. Nochmals vielen Dank für diesen Artikel und die klaren Worte. – Undine Mix-Falter


Es erstaunt mich sehr, dass eine renommierte Zeitung wie die ZEIT, einen so miserablen Artikel überhaupt abdruckt. Die vom Autor gezogenen Schlussfolgerungen sind intellektuell so seicht, dass es sich überhaupt nicht lohnt auf sie einzugehen. Der Autor bezeugt nur, dass er ein abstruses Geschichts -und Demokratie-verständnis hat. Sollte die Mehrheit der Eliten unserer Demokratien tatsächlich das gleiche Demokratieverständnis wie der Autor haben, so ist die nächste Tyrannei nicht mehr weit weg. – Dr. med Carlo L. E. Petralli


Die Symptome werden erkannt, aber was ist mit der Diagnose? Leider Fehlanzeige. Da beklagt sich Herr Heuser über die sinkenden Zinsen mit denen die Deutschen den Konjunkturaufschwung nach der Finanzkrise bezahlt hätten. Oder fordert eine Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung (ohne zu problematisieren, dass damit auch für die Betroffenen höhere Renten verbunden sind). Aber soll das systemverändernd sein? Keynes hat festgestellt, dass es im Wirtschaftskreislauf zu Nachfrageausfällen kommt, wenn nicht das gesamte Volkseinkommen nachfragewirksam wird. Der Staat solle sich verschulden, um die Nachfragelücke zu stopfen. Er verschuldet sich bei denen, die ein Teil ihres Einkommens gehortet haben und damit erst die Nachfragelücke erzeugt haben. Das ist jetzt so oft geschehen, dass die Schulden – und spiegelbildlich die Vermögen – verursacht auch durch den Zinseszinseffekt ein gigantisches Ausmaß angenommen haben, die in keiner Weise mehr durch die Realwirtschaft gedeckt sind. Ja sicher, auch wir kleinen Leuten, die eine Lebensversicherung haben, ziehen einen Nutzen aus dem System. Aber in erster Linie denjenigen, die die großen Vermögen halten, also den Reichen und Superreichen und die damit immer reicher werden.

Wahrhaft systemverändernd wäre es eine Umlaufsicherung des Geldes und den einfachen Zins einzuführen, bei dem nur Zinsen auf den Basisbetrag gezahlt werden aber nicht auch auf die Zinsen. Nicht aber eine läppische Korrektur unser Sozialversicherungssysteme. – Rüdiger Weigel


„Ja, Deutschland hat die Sowjetunion überfallen. Aber zuvor hatte die sich  ….“ Wie gönnerhaft schon dieses Eingeständnis klingt: „Ja, Deutschland hat …“. Und dann das klassische „ABER“ der Relativierer. Der Vernichtungsfeldzug der Nazis hat mehr als 25 Millionen Sowjetbürger das Leben gekostet, darunter viele Millionen Zivilisten und Gefangene. Der Bundestag hat sich am 75. Jahrestag des Angriffs vor den Opfern verneigt. Ihr Herausgeber erwähnt sie mit keinem Wort. Unglaublich! – Dr. Wolfgang Hegels


“Wieso redet Steinmeier wie Trump, Le Pen u. a.”, fragt Josef Joffe und zitiert den Außenminister, indem er die in Bild am Sonntag veröffentlichten Sätze eines Interwies wiederholt: “Lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul verschärfen die Lage nur”.
In derselben ZEIT-Ausgabe schreibt Peter Dausend unter der Überschrift Strategie? Taktik? Laune?: “ Das Säbelrassel /Kriegsgeheul-Zitat hatte die Bild am Sonntag zwar wortgetreu gedruckt, dabei aber mehrere Vorsätze weggelassen. Als Steinmeier … sie nachreichen lässt, liest sich seine Nato-Kritik entschieden differenzierter: “Mit der Krim-Annexion und den militärischen Aktivitäten in der Ostukraine hat Russland bei unseren östlichen Nachbarn ein Gefühl der Bedrohung entstehen lassen”. Und: Niemand könne “den vorgesehenen Umfang der Nato-Maßnahmen als Bedrohung für Russland werten”.
Gerade von Herrn Joffe als ZEIT-Herausgeber erwarte ich eine gründliche Recherche und nicht das ungeprüfte Zitieren des Interviews eines Boulevardblattes! – Markus Zillinger


Mit großem Interesse habe ich das Portrait von Hans-Peter Wild gelesen, eine wirklich interessante Geschichte. Ein Nebensatz ist mir jedoch bitter aufgestoßen: „Wild ist der Stadt [Eppenheim] verbunden, auch wenn er um Steuern zu sparen, seit Langem in der Schweiz lebt.“ Ich glaube, dass genau diese Haltung, die viele Schwerreiche an den Tag legen, einen nicht unmaßgeblichen Grund für die derzeitige Vertrauenskrise in das so genannte Establishment darstellt. Wenn ein deutscher Staatsbürger mit einem geschätzten Privatvermögen von 4,8 Milliarden US-Dollar aus steuerlichen Gründen in die Schweiz zieht, dann kann dies bei einem normalen Steuerzahler nichts anderes als Unmut hervorrufen. Einen Wohnsitz in einem Land mit günstigeren Steuersätzen zu beziehen, mag kein Gesetzesverstoß sein, aber es ist nichts anderes als eine legale Art der Steuerhinterziehung. Es wäre wünschenswert, wenn eine solche Verhaltensweise nicht, wie in diesem Artikel geschehen, als Kavaliersdelikt beschrieben würde, sondern als das, was sie tatsächlich ist: hochgradig unmoralisch und unsozial. – Peter Gitzinger


Ugh! Mich gruselt es vor dem bunten Weib auf S. 39. „Wo bleibt der Aufschrei?“ steht darunter. Und: wir „ängstigen uns vor Gentomaten.“ Ach so. Das ist eine Gentomatin. Kein Wunder, dass es mich gruselt. Der Blick schweift zum zartblauen Himmel mit den weißen Schäfchenwolken. Gentomaten. Natürlich, da stecken Automaten und Gene drin. Ein genetisch konstruierter Roboter also. Bilder im Kopf. Könnte ja auch Thea Dorns Artikel lesen. Aber mir ist grade so gar nicht nach klug. Mache ja nicht ohne Grund eine Pause vom Schreiben, auf dem Tisch ein Manuskript vom phantasievollsten Wortschöpfer der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Die Gentomaten hätte auch er erfinden können. Du meine Güte, vermutlich werde ich noch leben, wenn jeder einen Gentomaten zu Hause hat. Handys waren ja auch von null auf gleich in jeder Tasche. Ungutes Gänsehautgefühl. Ich würde ja nicht einmal einen Nullachtfünfzehnautomaten voller Relays und Strippen ins Haus lassen, nicht einmal dann, wenn er als japanischer Streichelhund daherkäme. Hätte das Gefühl, ich müsste dauernd höflich sein, und nackt durch die Wohnung laufen wär auch nicht mehr, wer weiß, was der drauf hat. Und jetzt sind wir also echt schon auf dem Weg zum Gentomaten?
An sich habe ich ja einen Faible für diese vergnügten Physiker & Co und ihre verrückten Namensgebungen für Quarks. Aber wessen Gene werden den Automaten denn eingepflanzt werden? Was? Bestimmt wird es keine Aufrufe zu Genspenden geben. Also die von so einem Forscher wie dem, der sein Quark bottom nannte, was ja bekanntlich Hintern heißt? Lieber nicht. Wenn schon ein Gentomat, dann doch bitte mit einer gesunden Genmischung von Wissenschaftlern, die einen weder verarschen wollen noch sich über die Maßen an kreativem Blödsinn erfreuen noch verbissen korrekt sind. Klar, mir kann das ja egal sein, weil ich nie einen Gentomaten besitzen werde, aber so ein wenig Restsolidarität ist ja noch vorhanden. Der Blick schweift vom Himmel zurück auf die S. 39. Ich lese ohne mit der Wimper zu zucken Gen-Tomaten. Liebe Thea Dorn: you made my day! Dabei habe ich Ihren Artikel noch gar nicht gelesen. – Yvonne Badal


Ihrem Artikel kann ich nur zustimmen. Ich finde ihn nachgerade mutig und erinnere mich an einen Artikel Ihrer ansonsten geschätzten Kollegin Niejahr über dasselbe Thema, bei dem die Überschrift reisserisch war, bevor dann im Text etwas differenziert wurde. Für mich ein Fall von Desinformation, was man von Ihrem Artikel nicht behaupten kann. Ansonsten hilft es, sich daran zu erinnern, daß wir 2 große Problemthemen haben: Die Demoskopie und das Energieproblem. Das Anstreben einer statistisch möglichst gleichen Verteilung der Geschlechter in allen Hierarchien und Berufsgruppen gehört nicht in die vorderste Priorität, auch wenn wir wissen, daß Frauen und Männer, von ein paar muskulär bedingten Unterschieden abgesehen, die gleichen Fähigkeiten haben. – Dr. Walter Engel


Es macht mich einigermaßen fassungslos, dass Sie auf die Frage „Wie lässt sich das ändern?“ im letzten Teil Ihres Artikels „Die Gerechtigkeitslücke“ allen Ernstes anführen, eine frühere und intensivere „Berufsorientierung“ könne die Antwort (oder auch nur ein Teil der Antwort) sein. Dieser „Ratschlag“ (gegeben von den Experten der Vodafone-Stiftung) hat doch sehr deutlich den Beigeschmack, dass Schulbildung gerade für die „unteren Klassen“ sowieso nur den Zweck zu erfüllen hat, die dieser Schicht entstammenden Schülerinnen und Schüler einem einigermaßen produktiven Berufsleben zuzuführen. Für edle GymnasiastInnenen hingegen muss die schnöde Berufsorientierung kein Thema sein. Zum Zwecke der persönlichen Horizonterweiterung und Charakterformung beschäftigt man sich hier mit Goethe, Shakespeare, reiner Mathematik und Zwölftonmusik. Da ist etwas schräg! Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht, und dieses Recht ist nicht sortiert nach Kategorien des Wissens und Lernens, die nur den einen oder nur den anderen zustehen, je nachdem welcher Schicht man entstammt oder ob man einen Migrationshintergrund hat oder nicht. Der Skandal ist doch offensichtlich: Erst kürzlich sprach ich mit einer Grundschullehrerin in einem „Brennpunktstadtteil“ von Bonn: 26 Kinder in ihrer Klasse (einem vierten Schuljahr), nachdem es in den Jahren zuvor stets 28 Kinder waren. 100% davon nicht-Deutsch-Muttersprachler, 3 Kinder mit zertifiziertem Förderbedarf (davon ein Kind mit emotiional-sozialen Entwicklungsstörungen), und wie viele Stunden in der Woche hat sie eine Sonderpädagogin als zweite Lehrkraft in der Klasse? 4 Stunden lang. Wundert sich da eigentich noch jemand, warum sich die Lücke zwischen bildungsnaher und -ferner Herkunft in der weiteren schulischen Laufbahn nicht mehr ausbügeln lässt?
Der Anspruch muss der aus der Wirtschaft erschallenden Forderung diametral entgegengesetzt sein: Gerade denjenigen, die „bildungsfern“ aufgewachsen sind, zu vermitteln, wie wertvoll „Lernen um des Lernens willen“, „Begreifen um des Begreifens willen“, „Sich-auseinandersetzen-um-der-Auseinandersetzung-willen“ sind – darum geht es bei BILDUNG! Glaubt die Vodafone-Stiftung, glauben SIE, wirklich, dass diese Jugend mit pseudo-attraktiven Versionen möglicher Berufstätigkeit zu motivieren ist? – Miriam Hippchen


Der „falsche“ Fall, das falsche Beispiel, führt hoffentlich – endlich – zum richtigen Ergebnis: Nein bedeutet nein. Die natürlich grundsätzlich schwierige Beweisführung bei Sexualstraftaten darf einer klareren Bezeichnung der Auslegungsmöglichkeiten des § 177 StGB, mithin der sinngemäßen Umsetzung der Instanbul-Konvention, nicht entgegenstehen. – Ira Bartsch


Seit PISA und damit seit Jahrzehnten ist bekannt, dass in keinem vergleichbaren Industrieland der Zusammenhang zwischen Bildungschancen und sozialer Herkunft so eng ist wie in Deutschland. Leider setzen sich die unterschiedlichen Startchancen im Berufsleben fort. Es fängt schon mit dem Eintritt in das Berufsleben an, denn bereits zu diesem Zeitpunkt werden unterschiedliche Karrierechancen eröffnet: Ein Hochschulabsolvent mit schlechter Prüfungsnote und dem richtigen Netzwerk erhält über seine Eltern einen interessanten und entwicklungsfähigen Job, während ein guter Hochschulabsolvent ohne die richtigen Eltern sich in vielen Fällen mit einem schlechter Einstiegsjob zufrieden geben muss. Die Personalverantwortlichen bevorzugen eben Bewerber bei der Einstellung, die einen ähnlichen Werdegang haben. Diese Formulierung umschreibt die Vorteile der Kinder aus einem bürgerlichen Elternhaus ganz vorsichtig, da eben die gut situierten Eltern auch besser informiert sind. Die unterschiedlichen Startchancen im Berufsleben ziehen sich dann durch das gesamte Berufsleben. Man kann also sagen, dass soziale Filter über die gesame Lebensspanne und über alle Etappen, in denen gesellschaftlich relevante Ressourcen verteilt werden, hindurch wirken. Der Herkunftseffekt wiegt sogar deutlich schwerer als das Geschlecht. Eine Rechtsgrundlage gegen die Diskriminierung wegen der sozialen Hewrkunft bietet auch nicht das Allgemeine Gleichstellungsgesetz. Dieses Gesetz übernimmt aus Art. 3 GG alle dort aufgeführten Diskriminierungsgründe mit Ausnahme der „sozialen Herkunft“. Warum wohl? Das alles lässt sich aus amtlichen Daten und repräsentativen Erhebungen deutlich nachweisen. Somit handelt es sich bei dem in Art. 3 Grundgesetz garantierten Recht auf Chancengleichheit um die größte Verfassungs- und Lebenslüge in Deutschland. – Dr. Hermann Nanz Rommersdorfer


Gern lese ich Ihre ZEIT-Beiträge, habe Ihnen auch schon bei sehr unterhaltsamen Lesungen in Jena gelauscht.
Ganz aus dem Herzen geschrieben ist mir Ihre ‚Ostkurve‘ in der letzten Ausgabe der ZEIT (23.6., Nr. 27); habe zwar die Sendung mit Herrn Beckmann nicht gesehen, aber das Thema (Ost-)“Deutschland vergessen“ stößt einem (noch immer/ immer wieder?) allenthalben auf. Leider habe ich diesbezüglich selbst auch durchatmen müssen beim Studium der vorhergenden ZEIT-Ausgabe: Der Artikel „Na endlich, sie kommen!“ Ihrer Kollegin Iris Radisch kannte auch nur „Frauen der Adenauer- und Erhard-Republik“. Also, in diesem Sinne Dank für Ihre Kolumne. (Und dass ich keine Ostalgikerin bin, ist wohl unnötig zu betonen.) – Angelika Dorsch


Das wirklich aufschlussreiche Dossier von Miriam Lau mit dem Titel „Dieser Mann hat für Angela Merkel den Flüchtlingsdeal erfunden. Nun will er die Katastrophe verhindern“ macht etliche Nachfragen nötig, um tatsächlich ein klares Bild über die Bedeutung von „Politikberatern“ sowie über die Entscheidungsfindung in der deutschen und in der europäischen Politik zu gewinnen.  Keine dieser Fragen ist in dem langen Artikel beantwortet oder zumindest ausdrücklich gestellt, obwohl sie das Vertrauen der Bürger in ihre Volksvertreter berühren. Wie kommt ein freischaffender, von keiner politischen Institution mit Entwurfsarbeiten beauftragter Bürger dazu, „sein Konzept“ „kühn“ „Merkel-Plan“ zu nennen – „Dabei hat er Merkel nie getroffen“? Hat er in seinem dergestalt anmaßend betitelten „Aufsatz“, den er an alle Welt versandt hat, klargestellt, dass er nicht im Auftrag tätig ist und die Kanzlerin von nichts weiß? Journalistisch unerlässliche  Fragen, auf deren Beantwortung der Leser einen Anspruch hat. Vielleicht hat der Plan in manchen Dienststellen nur deswegen Beachtung gefunden, weil man irrigerweise annahm, da steckten deutsche Regierungskreise dahinter. Unbeantwortet ist im langen Text auch die Frage, ob der Politikberater zumindest danach  die Kanzlerin getroffen hat und seine Vorstellungen ihr erläutern konnte beziehungsweise ob die direkte oder indirekte „Beratung“ vom Kanzleramt finanziell vergütet und damit anerkannt wurde.  Unerwähnt ist, ob die deutschen Regierungsbeamten die Blaupause einfach übernommen und auf welche Art und Weise sie deren Stimmigkeit überprüft haben. Rätselhaft ist auch die Geschichte mit dem niederländischen sozialdemokratischen Parteichef Samson – oder sie ist symptomatisch für die Abstimmung der nationalen Politiken in der EU. „Ein paar Wochen nach dem Auftritt der Bundeskanzlerin bei Anne Will“, bei der Angela Merkel die Rolle der Türkei beschrieben hatte, liest der Niederländer den Knaus-Aufsatz nach und „berichtet  dem Ministerpräsidenten Rutte von der Idee“. War Samson nicht schon auf die Darlegungen von Frau Merkel aufmerksam geworden, hatte die niederländische Regierung nicht sofort bei der Bundesregierung nachgefragt, wie sich die Kanzlerin das vorstellt? Oder hatte Rutte Merkels „wir“ in dem Satz, „dass wir der Türkei eine bestimmte Zahl von Flüchtlingen abnehmen“ ausschließlich auf die Deutschen bezogen? Ich hätte gerne Genaueres gelesen. – Dr. Georg Paul Hefty


Ein Problem der Kirchen des Ostens sind leider auch Unkenntnis und Desinteresse im Westen. So gehört Patriarch Ignatius Aphrem II mitnichten zu den vierzehn orthodoxen Patriarchen, die zum Konzil nach Kreta eingeladen waren, sondern zur Familie der altorientalischen Kirchen. Dennoch wissen sich orthodoxe und altorientalische Kirchen einander verbunden: Während die Orthodoxie auf Kreta ihr Konzil eröffnete, entging der Patriarch – weitgehend unbeachtet von der westlichen Öffentlichkeit – nur knapp einem Mordanschlag im syrischen Qamishli. Noch aus ihrer Eröffnungssitzung schickten ihm die auf Kreta versammelten Kirchen eine Solidaritätsadresse. – Dr. Martin Illert


Ich möchte vorausschicken, dass ich seit langem von der ZEIT begeistert bin und die neueste Ausgabe stets mit grossem Interesse erwarte. Ihre Artikel sind nicht oberflächlich, wie vieles in anderen Zeitungen und Medien, sondern meist tiefgründig oder aus anderen Gründen interessant. Dies führt aber auch dazu, dass meine Erwartungen recht hoch sind, wenn ich Ihre Zeitung lese.
Und diese Erwartungen wurden im neuesten Dossier enttäuscht. Der Artikel über Gerald Knaus ist unterhaltsam geschrieben, aber zu den fundamentalsten Aspekten des Abkommens mit der Türkei, das er angeregt hat, finde ich keine Information. Da steht: „Eigentlich müssten die Flüchtlinge zügig erfasst und in die Türkei zurückgebracht werden, so sieht es das Abkommen vor. Aber bisher wurden gerade einmal einige Hundert Fälle bearbeitet.“ Da stellen sich für mich die Frage: Was gibt es da zu bearbeiten ? Es genügt doch zu kontrollieren, ob ein Flüchtling einen gültigen Pass und ein Visum vorweisen kann, das die Einreise legitimiert, wie das jeder Passagier an einem Flughafen vorweisen muss. Falls er das nicht kann: Sofort zurück nach der Türkei und dort auf der Botschaft einen Antrag stellen ! Was es da zu „bearbeiten“ gibt, das habe ich vergebens gesucht im Artikel, aber es ist gerade die entscheidende Frage für die jetzige Situation. Eine weitere Information, die ich vermisst habe: Da steht „Alle grossen humanitären Organisationen sind bis heute gegen das, was sie als einen schmutzigen Deal ansehen.“ Wieso sehen sie das als schmutzigen Deal ? Haben diese Organisationen alternative Vorschläge, wie man vorgehen sollte, oder kritisieren sie nur (was immer einfach ist) ? – Walter Stahel


Ich stimme Ihren Überlegungen im Wesentliche zu. Ich fühle mich aber „gemeint“ von der Klage, dass die „grüne“ Gentechnik viel kritischer betrachtet wird als die „rote“, wo viele Menschen eher die Chancen als die Risiken sehen. Die grüne Gentechnik wurde ja auch aus Gründen kritisch gesehen, die über Risiken bei der Nahrungsaufnahme hinausgehen. Sie haben mit den Risiken der Freisetzung gentechnisch manipulierter Organismen zu tun: sind sie einmal in der Natur, ist zurückholen unmöglich. Die Pflanzen verbreiten ihr Erbgut über Pollen, sie können sich so mit Wildpflanzen kreuzen. Selbst bei Pflanzen, die wie Kartoffeln vegetativ vermehrt werden, ist das Erbgut nicht notwendigerweise „weg“, wenn die Kartoffeln geerntet sind. Bodenbakterien, solche, die in den Anfängen der Gemanipulation als Genvektoren in der Züchtung verwendet wurden, können die Gene auf andere Pflanzen übertragen, dabei ggf. Artgrenzen überschreiten. Wenn beim Transport der Ernteguts ein paar Samen vom Anhänger fallen, kommt es auch zu einer räumlichen Verbreitung.
Die „neuen“ Gene (also neu in einer best. Pflanzenfamilie o.ä.) können nicht wieder „eingesammelt“ werden und „beleben“ die Umwelt. Der Risikotyp ist ähnlich wie bei Freisetzung von nicht-heimischen Tieren auf einer Insel (nehmen wir an, die Füchse fressen alle nicht-flugfähigen Vögel). Oder von klimarelevanten Gasen, die anderswo ein Ozonloch verursachen. Würden schlimme Nebenfolgen aufreten, ist es zu spät. Wechselwirkungen in natürlichen Systemen sind so komplex und nur teilweise verstanden, da kann niemand behaupten, alles „im Griff“ zu haben.
Im Gesellschaftlichen („afrikanischer Kleinbauer“) liegt das Problem bei der Patentgewährung auf die Pflanzen, die mit dem Herbizid derselben Firma verwendet werden müssen; das Saatgut kann nicht selbst vermehrt werden usw; die Bauern werden von den Konzernen und/oder Kreditgebern abhängig usw. Diesen Teil kenne Sie. Bei der „roten“ Gentechnik ist die Situation ja insofern anders, als als die Bakterien, die Medikamente erzeugen, nicht freigesetzt werden, dass die Wirkung der Medikamente getestet wird und immerhin etwas wie informed consent vorausgesetzt werden kann. Wer gentechnischen Verfahren zur Heilungsversuchen zustimmt, lässt den Versuch wenigstens an sich selbst vornehmen und nicht an unbeteiligten Dritten. Ein schwacher Trost wenn die gesamte Richtung eher nicht stimmt. Wegen dieser Unterschiede aber frage ich mich persönlich, ob ich „rote“ Gentechnik mit dem gleichen Recht wie „grüne“ kritisieren könnte. – Dr. Gunda Matschonat