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29. Dezember 2016 – Ausgabe 1

 

Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Hut ab. Das ist das Beste, was ich bis heute zum islamistischen Terror gelesen habe. Jeder Satz ein Peitschenhieb gegen unseren unübersichtlichen, schwachen bis hilflosen Rechtsstaat und seine Institutionen. Wann endlich steht eine charismatische, durchsetzungsstarke und überzeugende Persönlichkeit auf und macht unser Staats-und Rechtswesen in unserem liebenswerten Heimatland  wieder robust und wehrhaft. Dieser schreckliche, islamistische „Hass und Vernichtungswillen“ (Musharabash) muss doch mit den Mitteln eines Rechtsstaats zu brechen sein. Anderenfalls müsste man an unserer Demokratie verzweifeln und, wie gehabt, nach anderen Staats-und Herrschaftsformen suchen. Wer sähe nicht diese Gefahr?

Kanzlerin, Justizminister und Innenminister,  aber auch unsere gesetzgebenden Organe sind erkennbar überfordert, zumindest ihrer Ideologie heillos verhaftet und deshalb ihrer Aufgabe nicht gewachsen. Die Verfasser  weisen zutreffend darauf hin, dass das Rechtsgefühl aller billig und gerecht denkenden Bürger den jetzigen Rechtszustand als Beleidigung empfindet. So haben sich die Bürger ein demokratisches Gemeinwesen sicher nicht vorgestellt. – Josef Vogt


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Anstatt ständig die sog. Sicherheitsgesetze zu verschärfen und die StPO auszuhöhlen, brauchen wir mehr nette und verständnisvolle Psychiater, da schwere psychische Erkrankungen kaum mit den überflüssigen §§ 89a, 66 StGB  bekämpft werden können. – Alexander Gruber


Leserbrief zu „2017 wird toll“ von Josef Joffe

Ich habe mich an einer Kleinigkeit in Ihrer Notiz gestört, Ihr Satz: „Das läßt sich mathematisch beweisen“. Bei dem Verhältnis der Tannenbäume zur wirtschaftlichen Lage handelt es sich um eine Korrelation, nicht um einen mathematischen Beweis. Dies nur am Rande. – Dr. Walter Engel


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

In den fraglichen Moscheen, in denen er verkehrt hat, ist Anis Amri unbekannt. Immer wieder beschweren sich Muslime, dass sie unter Generalverdacht stehen, weil sie sich nicht von Terroristen distanzieren. Hier könnten sie es tun.
„Der schlimmste Feind im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!“ Dieser Satz ist zeitlos wahr und gilt in jeder Diktatur, ob sie nun faschistisch, kommunistisch, islamistisch oder autokratisch ist. Der Denunziant liefert Regimegegner ans Regime aus, damit das Regime sie verhaften, foltern oder gar töten kann. Die Bundesrepublik Deutschland ist kein Regime, sondern eine Demokratie. Anis Amri und sein Kontaktmänner sind keine Regimegegner, sondern Terroristen. Auch deutsche Muslime sollten den Unterschied kennen. Es sind aber nicht wenige unter ihnen, die Deutschland misstrauen, weil sie sich nicht voll anerkannt fühlen und umgekehrt Ungläubige nicht voll anerkennen. In diesem Konflikt werden sie zwar die Opfer des Terrorismus beklagen, aber die Hintermänner der Täter eher schützen. Fatal, und diskussionswürdig. – Susanne Gründler


Leserbrief zum Thema „Terror in Berlin“

Zur Berichterstattung zum „Terror in Berlin“ – in der aktuellen Ausgabe: Und wieder wird die Kriminalität von Migranten verharmlost. Speziell im Dossier Seite 15/16 werden die Opfer des Berliner Terrors verglichen mit Alltagsfragen der großen Liebe, des Lottogewinns, sowie von jemandem der vom Blitz getroffen wird. Was soll das?

Wollen Sie die Opfer ins Lächerliche ziehen? Verschweigen Sie das Versagen des deutschen Sicherheitsapperates? Die Probleme die von Muslimen ausgehen? Weiß Ihre Atlantikbrücke bereits, das wir jetzt öfters Terror in Deutschland erleben und Sie spielen es damit runter, sodass Terror Alltag wird?

Leider passt dieses Dossier in die komplette Berichterstattung der Zeit in den letzten Jahren. Machen Sie bitte 2017 nicht so weiter, wenn Sie auf Leser angewiesen sind. – Tobias Follmann


Leserbrief zu „Rot-Rot-Radikal“ von Miriam Lau

Ihre Autorin Mariam Lau spricht aus, was viele Bürger auch denken. Ich wünschte mir lieber ein Leben ohne diese Parteien. Die machen das Leben oft so unerträglich, daß einen die Lust vergeht, das politische Geschehen überhaupt noch zu verfolgen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Besten Dank an Thomas Fischer & an DIE ZEIT für oben benannten Artikel, worin ersterer kompetent und überzeugend die unerträgliche Panikmache und Scharfmacherei des Herrn Rainer Wendt – als stünde der Untergang des deutschen Abendlandes unmittelbar bevor – offenlegt, beanstandet und öffentlich widerlegt. Herrn  Wendts einseitig selbstverliebt-autoritäres, unermüdliches Talkshow-Geplapper ist mir seit längerem ein Dorn im Auge und nun folgt sein schriftlicher Lirum-Larum-Löffelstiel-Aufguß, dessen unerträgliches Breigemenge Thomas Fischer gekonnt argumentativ in den Abguß befördert.

Es tut gut zu wissen, daß trotz aktueller Probleme man/frau – angstfrei – zur Kenntnis nehmen darf, daß in diesem sich anderen Völkern öffnenden Land ( wobei freilich eine jährliche Obergrenze ein Gebot der Vernunft ist), die Rate schwerer Gewalttaten wie Mord, Vergewaltigung, Kindesentführung, etc. insgesamt seit Jahrzehnten generell rückläufig ist. Wenn nun noch ein großreformierter Ich-gebe-anderen-gerne-ab-Kapitalismus gepaart mit einem weltweit angestrebten Ich-schließe-die-Schere-zwischen-Arm&Reich-System unauslöschbar und unabwählbar installiert & ratifiziert werden könnte/ würde , dann, ja dann wäre die Frieden anstrengende Weltgemeinschaft einen großen Gerechtigkeitkeitsschritt weiter und Scharfmacherei wie Terroristen verlören immer mehr ihre Legitimität sowie Gefolgschaft. – Abschließend schönen Gruß an Frau Anna von Münchhausen : wir kennen uns unter anderem Namen… Der ZEIT einen guten Rutsch & 1 gutes 2 0 1 7 ! – Paul Zendo


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Ja, es ist eine nationale Aufgabe, was denn sonst, aber da muss dann auch national umgesetzt werden. Dafür muss kollektives Einvernehmen hergestellt werden, für die Werte, die wir gegen den Terrorismus stellen und verteidigen. Für die es sich lohnt, die Zukunft zu gestalten: Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Dafür müssen die gewählten Vertreter der Nation ein klares Bekenntnis ablegen, die Ereignisse in den richtigen Kontext stellen und die Ursachen ansprechen. Das sind komplexe Auseinandersetzungen und Diskussionen.

Nein, es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage, mit welchen Mitteln der Terrorismus nachhaltig eingedämmt werden kann. Bestimmt aber nicht durch populistische Phrasen und Anbiederungen. Gleichsetzungen z. B. von globaler Migration oder Religion mit Terrorismus helfen nicht, sondern machen den Bock zum Gärtner.

Offensichtlich gibt es aber ein Problem in der konsequenten Umsetzung der bereits bestehenden Gesetze und Verordnungen. Wie sonst lässt sich das Versagen von Verfassungsschutz, Polizei und Justiz bei den Ermittlungen gegen die NSU erklären, die doch den Pannen im Fall Amri so sehr ähneln. Oder sollten doch Verschwörungstheoretiker beider Couleur Recht haben?

Also bleibt: bestehende Gesetze und Verordnungen umsetzen; öffentlich Farbe bekennen zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung – weltweit; Personal bei Polizei, Zoll, Strafvollzug und Gerichten erhöhen sowie Inhaftierungen/Sicherungsverwahrungen tatsächlich umsetzen. Und weltweit für einen gerechteren Zugang zu Nahrung, Wohlstand und Bildung arbeiten und kämpfen. Gegen Lobbyismus und Instrumentalisierung von Partikularinteressen.

So kann uns der Mann ohne Visionen postmortal noch Ratschläge geben! – Hans Henri Süthoff


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Der Chef der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt hat keine Demagogie betrieben, wie Ihr Autor schreibt eher lebt Ihr Autor in einer Welt, die nur er kennt. Deutschland kann er nicht gemeint haben.

Wenn ich lesen muss, dass die Hochschule der Polizei (DHdP) in Münster den arrivierten Ulrich Vosgerau als Lehrstuhlvertreter für Öffentliches Recht engagieren wollte und es zu guter letzt doch nicht tun durften, weil er die Asylpolitik der Kanzlerin stark kritisiert hatte, zeigt mir, wie es tatsächlich um unsere Demokratie bestellt ist.

Ein solcher Vorgang lässt viele Bürger an unsere Meinungs- und Redefreiheit stark zweifeln, wenn sachliche Kritik dazu führt, dass einem anerkannten Wissenschaftler der Lehrauftrag wieder entzogen wird. –  Gunter Knauer


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Mich wundert, dass Sie – wie andere Berichterstatter und Kommentatoren auch – davon ausgehen, dass das Aufgreifen des Terroristen Amri am Stadtrand von Mailand zu nächtlicher Stunde ein Zufall war.

Amri war mehrere Tage der meistgesuchte Mann in Europa, die Sicherheitskräfte waren in höchster Alarmbereitschaft, jeder wußte, welche Bedeutung das Ergreifen des Täters haben würde – und da läuft er rein zufällig nachts in einer unbelebten Gegend einer Streife überden Weg?

Viel plausibler ist es doch wohl, dass es Informationen gab, wo er sich aufhalten könnte, und dass zum Schutz von Quellen und Informanten diese Zufallsgeschichte erfunden wurde. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Rainer Wendt mochte ich nie, weil er sich immer vorbehaltlos als Vorsitzender der Polizeigewerkschaft vor alle Polizisten gestellt hat. M.E. ist ein Großteil aller Polizisten rechtem Gedankengut zugeneigt. Und mit dem was Herr Wendt in seinem Buch zum Besten gibt, bestätigt  und unterstützt er rechtes Denken und Handeln in Kreisen der Polizei.

Rainer Wendt ist jetzt schon eine große Gefahr, als Beamter der Bundesrepublik, für unsere Demokratie. Sollte es ihm  gelingen Vorsitzender des Deutschen Beamtenbundes zu werden,  wie Thomas Fischer vermutet,  käme es einer Katastrophe für unsere freiheitliche Bundesrepublik gleich.

Herr Wendt gehört aus dem Staatsdienst entfernt.

Es sollte mich nicht wundern, wenn er dem Gedankengut der AfD nahesteht.

Seinem Buch hätte er besser den Titel „Mein Kampf „ gegeben. – Heinz Heienbrok


Leserbrief zu “ Der Reiter der Aktienkurse“ von Roman Plette

Ja, es ist schon eine Crux mit den im Original fremdsprachigen Zitaten, deren Übersetzung ins Deutsche dann durch Anführungszeichen markiert wird. Besonders bei englischen/amerikanischen Texten gibt’s erhebliche Fußangeln, vor allem wenn wegen des Zeitmangels kurzschlüssig buchstaben-analog übersetzt wird. Ich habe daher erhebliche Zweifel bezüglich „eine Billion Dollar“ aus dem Trump-Zitat – im Amerikanischen zählt man nämlich nur nach …illionen, überspringt aber die …illiarden. Die amerikanische billion ist also gleich unserer Milliarde. Somit wird das Zitat verständlicher.  – Volker Morstadt


Leserbrief zum Thema „Terror in Berlin“

Heute war ich angenehm überrascht über sämtliche Artikel im politischen Teil, die den Terror betreffen. Ich finde es wichtig und richtig, darauf hinzuweisen, dass unsere Gesetze zu lasch gehandhabt werden, oder tatsächlich zu lasch sind. Es ist wichtig, im Sinne der Rede von Helmut Schmidt vorzugehen, nämlich mit Wort und Tat bestimmt und ohne Umschweife gegen den Terror vorzugehen. Er ist eine Gefahr für unser Land und wir müssen uns dem konsequent stellen.  Auch im Hinblick auf die Wahlen im kommenden Jahr. Was wäre, wenn die  konservativen Parteien keine Chance mehr hätten? Es hilft nur zu zeigen, wir tun alles, um den Terror in unserem Land zu bekämpfen.  – Margareta Martin


Leserbrief zu „Der Prophet, der brillant danebengriff “ von Josef Joffe

Was ist das für eine ZEIT, in der auf Seite 43 ein erschütternder Überblick von Josef Joffe zu der sich selbstzerstörerischen Menschheit in den vergangenen Ein- bis Zweijahrtausenden zu lesen ist und auf S. 44 die genau so erniedrigende Darstellung, die die Jugend (?) des gegenwärtigen Jahrzehtnts zu bieten hat!!

Trotz aller aktivierbaren Bildungsgüter gelingt es mir jedenfalls nicht, mich auf die eben auch nicht rettende Insel von Iris Radisch von Seite 45 zu retten. Auch die von A. Cammann angeschlossenen Jubilare überzeugen mich nicht.

So kehre ich zu dem abgetakelte Medusa-Floß von Josef Joffe zurück und lasse mich in das vernichtende Meer gleiten. – Christa Krüger- v. List


Leserbrief zu „Alles Zufall?“ von Malte Henk

Hier meine Gedanken zu dem umfangreichen Beitrag im Dossier „Alles Zufall?“ von Malte Henk:

Malte Henk fragt: “Alles Zufall?” Die Frage, die er stellt, ist größer als die Antworten, die der Text anbietet. Warum? Zunächst: Wäre alles Zufall, würde ich tatsächlich gefühlskalt meinem Schicksal gegenüberstehen. Tue ich aber nicht. Auch um mich herum sehe ich, dass sich Menschen in besonderer Weise für andere einsetzen, mitfühlen und mitleiden. Es ist also nicht alles im Leben sinnloser Zufall. Denn in dem Zufall, den der Autor beschreibt, steckt kein Leiden.

Der Autor folgt der Konsequenz unseres “modernen” Weltbildes: etsi deus non daretur. Dieser Grundsatz funktioniert für die Wissenschaft super- er versagt allerdings bei der Frage, um die es in dem Artikel von Malte Henk geht.

Der Autor setzt auf seiner Spurensuche nach dem Zufall eine Prämisse: dass Gott bei der Beantwortung seiner Fragen keine Rolle spielen soll. Warum eigentlich nicht? Ganz objektiv gesehen glaubte schon immer eine Mehrheit aller Menschen, dass sich letzte Begründungen, also das, was wissenschaftlich nicht belegbar ist- der Sinn des Lebens- am Besten durch die Frage nach Gott beantworten lässt. Da wäre es tatsächlich gar nicht unlogisch bei der Suche nach Antworten nicht vorschnell bestimmte Anworten gar nicht zuzulassen. Vielleicht liegt die Mehrheit der Menschen gar nicht so falsch?

Meine Antwort ist, dass Gott in die Welt gekommen ist und Mensch wurde. Das schien übrigens auch den Jüngern Jesu vor 2000 Jahren wie ein unmöglicher Zufall- wurde aber dennoch eine für sie stimmige Antwort bei der Suche nach dem Sinn ihres Lebens. Lassen sie den Gedanken einfach mal zu! – Marco Metz


Leserbrief zu „Alles Zufall?“ von Malte Henk

Ich vermute, Sie haben schon einige Zuschriften zu Ihrem Artikel erhalten. Und ja, Sie hätten vielleicht vorher mal einen Mathematiker gegenlesen lassen sollen, zumindest einen Mathematiklehrer, denn die Sache mit dem Zufall ist nicht so einfach, wie es scheint, wenn man mit der Welt der Sprache in die Welt der Mathematik eintritt.

Jedenfalls ist die Vermutung der “meisten Menschen”, die in der Nur-Mädchen-Reihe “etwas Besonderes” sehen, tatsächlich genauso zutreffend, wie Ihre Behauptung “Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass die erste Folge herauskommt, keineswegs geringer als die Wahrscheinlichkeit von Folge zwei, …”. Nur, das sind zwei verschiedene Dinge. Und unpräzise Fragestellungen mit Bezug auf den Zufall werden eben leider schnell falsch beantwortet oder verstanden.

Um in dem gewählten Beispiel zu bleiben, stellen wir uns vor, dass wir nicht nur einen Tag in einer Geburtsklink die Reihenfolge der Geburten von M und J verfolgen, sondern ein ganzes Jahr lang, also 365 Tage. Dann ergäbe sich schon das erste Problem, dass es Tage geben würde, an denen – wie der Zufall so spielt – in der realen Welt weniger oder mehr Babys zur Welt kommen. Das zweite Problem wäre, dass tatsächlich ein klein wenig mehr weibliche Babys zur Welt kommen würden als männliche.

Ihr angeführtes Beispiel ist also kein gutes Beispiel für den reinen Zufall, denn nur unter der Bedingung, dass die Wahrscheinlichkeit für M und J genau gleich ist, kann man behaupten, dass Ihre beiden einzelnen Reihenfolgen

M-M-M-M-M-M

J-M-J-J-M-J

gleich wahrscheinlich sind.

Lassen wir das einmal beiseite und nehmen zudem an, an jedem der 365 Tage eines Jahres kämen dort tatsächlich immer genau 6 Babys zur Welt. Dann sind die oben angegebenen Reihenfolgen als Ergebnisse von z.B. 2 der 365 Tage tatsächlich gleich “wahrscheinlich”. Aber, aber jetzt kommt das große ABER!

“Sind die beiden Reihenfolgen gleich wahrscheinlich? Die meisten Menschen antworten auf diese Frage intuitiv mit Nein. Sie sehen in der Nur-Mädchen-Reihe etwas Besonderes.”

Und diese Menschen haben recht! Sie beantworten die Frage nämlich so, wie man sie verstehen muss. Nämlich:

Betracht man die Ergebnisse von 365 Tagen (365 Versuchen), dann wird man feststellen, dass die Anzahl der Reihenfolgen mit unterschiedlichen Abfolgen von M und J größer ist als die Anzahl von Reihenfolgen mit nur M oder nur J. Und Letzteres haben die “meisten Menschen” intuitiv richtig beantwortet. Diese reinen Folgen sind etwas Besonderes. Sie sind auch seltener als jedes einzelne gemischte Ergebnis. Das würde um so deutlicher, je mehr Tage man auswerten würde.

Aber fasst man nicht alle Tage mit dem gemischten Ergebnis 4J-2M (wie gewöhnlich und intuitiv) zusammen, sondern betrachtet nur genau diese eine Sequenz J-M-J-J-M-J, dann ist die genau so häufig (wahrscheinlich) wie die Reihenfolge M-M-M-M-M-M.

Mathematisch erschließt sich das Ganze unter dem Thema “Binominalverteilung”, ein Thema (Stochastik) der Oberstufe z.B. eines Gymnasiums. Bildlich ähnelt eine Binominalverteilung einem Galtonbrett. Auch wenn die Stochastik nicht so häufig als Leistungskurs in Fach Mathematik unterrichtet wird, so haben wir natürlich immer Vertrauen, wenn Journalisten uns begeistert über neue statistische Untersuchungen und den Zufall berichten. – Jürgen K. Paape, Dipl.-Physiker


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Danke für Ihre Rezension des Buches von Rainer Wendt!  Leider habe ich das Buch selbst nicht gelesen.

Ich teile Ihre Auffassung, dass es gefährlich für ein Gemeinwesen ist , zwischen „wir“ und „den anderen “ in der beschriebenen Weise zu unterscheiden.Gleichzeitig kann auch ich „jeden verstehen, der sagt,dies ist überhaupt kein Rechtsstaat mehr“.

Eine „wehrhafte Demokratie“ muss klug den Weg der Begrenzung der Rechte des Einzelnen mit Blick auf das Wohl aller Bürger steuern – immer bedroht von den Extremen des autoritären Gebarens und der Machtdemonstration einerseits und einer “ Laisser-Faire“ Politik absoluter Verantwortungslosigkeit andererseits.

Dies ist keineswegs eine leichte Aufgabe.

Viele politische Entscheidungen der letzten Jahre haben jedoch dazu beigetragen, meine Zweifel zu wecken, ob dieser Staat in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Ich denke, die Bedeutung vom „Auszug der Rechtsprechung aus dem Herzen der Innenstädte“ wird nicht ausreichend bedacht: Vielerorts werden zur Zeit Justizpaläste  – imposante Gebäude des Allgemeineigentums – an Investoren verscherbelt. Gleichzeitig zieht das durch sie symbolisierte Recht irgendwo hin auf die „grüne Wiese“ – in die Unsichtbarkeit und Bedeutungslosigkeit.

Es mag viele gute verwaltungstechnische Argumente für den Umzug geben – trotzdem werden hier wichtige Symbole des Gemeinwesens der „faktischen Macht des Geldes“ überantwortet.

Für die Bewohner der Stadt symbolisiert dies, dass Recht und Gerechtigkeit vor der Macht des Geldes weicht. Dieses Statement ist im Hinblick auf das Lebensgefühl der Bürger – des eigentlichen Souveräns  – nicht zu unterschätzen.

Dabei ist die Bedeutung von Gebäuden im Unbewussten von Menschen offensichtlich: Rathäuser waren schon immer Ausdruck des Bürgerstolzes  – und Justizpaläste demonstrierten die Macht des jeweiligen Herrschers! Heute sollten diese Gebäude den Willen zur Durchsetzung von Gerechtigkeit in dieser Demokratie symbolisieren.

Gleichzeitig gibt es viele Beispiele für die Entfremdung des Bürgers von diesem Staat, der das Gemeineigentum verfallen lässt und das Gemeinwohl aus dem Blick zu verlieren scheint.

Schon in der Grundschule lernt jedes Kind, dass niemand in der Lage ist, für saubere Klassenräume und menschenwürdige Toiletten zu sorgen – oder gar für den regelmäßigen Schulbesuch.

Dies ist im meinen Augen ein Staatsversagen! Aus Frankreich und Portugal weiss ich persönlich, dass es auch anders geht.  Mir sind zahlreiche richterliche Entscheidungen bekannt, die dem Willen zu einer wehrhaften, unabhängigen Demokratie deutlich widersprechen.

Im Gegensatz zu Herrn Wendt habe ich konkrete Handlungsempfehlungen: Klare Regeln dort, wo der Staat dem Bürger gegenübertritt – und genug Geld und Personal diese durchzusetzen!

Im Interesse aller muss diese Demokratie wieder wehrhaft werden. –  Dr.med.Cornelia Heusgen-Schloter, Psychotherapeutin


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Man traut seinen Augen nicht und liest den Text nochmals, mit demselben Ergebnis: ein Pamphlet! Bundesrichter Fischer, Jahreseinkommen über 100.000 Euro, selbst bekannt für Ehrgeiz und Darstellungssucht, wirft dem „Polizeihauptkommissar aus Duisburg“, Jahreseinkommen etwa die Hälfte, vor, sein Buch nur zur eigenen Karriereförderung geschrieben zu haben. Dass ein solcher Beamter aus dem Mittleren Dienst nur Unsinn geschrieben hat ergibt sich daraus folgerichtig.
Für den Leser wäre es ergiebiger gewesen, wenn Fischer und Wendt ein sachliches und gemäßigtes Streitgespräch geführt hätten. Schade um die ganze Seite, die „unserem Autor“ zur Verfügung gestellt wurde. – Johannes Kettlack


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Es ist schon erschreckend, dass Menschen wie Herr Wendt ihre Position is so einer schamlosen Weise ausnutzen, um ihre eigene Machtgier und das Geifern nach Popularität zu befriedigen. Er wäre wünschenswert, wenn sich so jemand eher einer konkreten Problemlösung bei der Polizei zuwenden würde. Aber das ist ja anstrengend und nicht so förderlich für das Image. Daher hoffe ich nur, dass sich die Polizistinnen und Polizisten im Lande von solch einem Gewerkschaftsführer distanzieren, der letztlich seine eigenen Leute nur als inkompetent ansieht und nicht bereit ist, sie effektiv zu vertreten. Und vielleicht sollte Herr Wendt auch mal wieder echten Polizeidienst machen, damit er auch weiß, wovon er spricht. –  Priv.-Doz. Dr. med. Peter Heider


Leserbrief zu „Mein Feind und Helfer“

Dieses Thema wird in den Medien vielfach mit einer gewissen Euphorie bedacht. Die Schreiber und Leser sind sich dabei kaum bewusst, dass eine solche Entwicklung eine sichere Stromversorgung bedingt. Die geltenden politischen Massnahmen verfehlen allerdings, wirtschaftliche Anreise für Investitionen in die Sicherheit der Stromversorgung zu tätigen. Es ist nur zu hoffen, dass diese Entwicklung nicht durch Stromunterbrüche gestoppt wird. – Werner Böhi


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Mit einigem befremden und zuletzt beträchtlicher sorge habe ich Ihren artikel auf seite 1 der letzten ausgabe der ZEIT gelesen. Es ist eine bedrückende erfahrung der letzten ca. anderthalb jahre, in welchem masse nicht nur politiker der afd grundsätze unserer rechts- und verfassungsordnung in frage stellen – jede forderung nach einer obergrenze für flüchtlinge ist eine aufforderung zum offenen verfassungsbruch! – sondern auch journalisten offenbar immer weniger hemmungen verspüren, mit äusserster mühe und häufig nur nach langen auseinandersetzungen erreichte grundlagen unserer rechtsordnung (jedenfalls für flüchtlinge und asylbewerber) zur disposition zu stellen. Ihre drei beispiele hinsichtlich des umgangs mit flüchtlingen und asylberwerbern sprechen da eine nur zu klare sprache: ein ausreisepflichtiger asylbewerber kann eben (zum glück!) nur dann in abschiebehaft genommen werden, wenn ihm die bedrohung der öffentlichen sicherheit auch gerichtsfest bewiesen werden kann (all die johlenden menschen, die bei angriffen auf asylbewerberheime beifakll klatschen bedrohen die öffentliche sicherheit ja wohl auch…). Wer straftaten hierzulande begeht (oder in einem land mit dem wir geeignete rechtsbeziehungen unterhalten), der kann und muss dafür bestraft werden: HIERZULANDE! Eine abschiebung bzw. der verlust des asylrechts ist und darf kein strassmass werden, denn die gewährung von asyl bezieht sich ja, wie die geschichte lehrt, gerade darauf, dass (auch) straftäter vor folter und tod bewahrt werden müssen. Dies hat die bundesrepublik deutschland übrigens auch – mit gutem grund! – so in ihrer rechtsordnung verankert. Sie werden es mir – der noch genau in erinnerung hat, wie es sich anfühlt, wenn erkenntisse irgendwelcher dienste ausreichen, die menschen- und bürgerrechte für die eigene person einzuschränken oder gar auszusetzen – nachsehen, dass ich höchst besorgt reagiere, wenn jemand – wie Sie im genannten artikel – strafmassnahmen schon vorsehen möchte, wenn gar keine straftaten vorliegen. Das mag unangenehm sein, ist aber grundlage unseres rechtssystems, dessen vorzüge wir ja sonst gern anderen, als „unterentwickelt“ angesehen staaten vorhalten.

Nicht weniger bedenklich ist der öffentliche umgang mit dem terminus „terrorist“ (schon Ihr beispiel aus italien lässt angesichts dessen, was wir über die hintergründe des terrors in diesem land in den siebziger und achtziger jahren inzwischen wissen, in dieser sache bedenkliche schlüsse zu!). Sind z.b. PKK-angehörige terroristen? Nach türkischem, aber auch nach eu-recht sehr wohl – immerhin begehen angehörige dieser organisation (die Ihr blatt verharmlosend militante kurdenorganisation nennt) wieder und wieder terroranschläge. Dennoch können mitten in deutschland grossdemonstrationen stattfinden, wo ganz offen die zeichen und symbole der PKK und bilder von A. Öcalan gezeigt werden, ohne dass die polizei tätig würde. Ist der PKK-terror ein tolerierbarer terror? Der türkischen regierung wird zudem von deutschen politikern immer wieder vorgeschlagen, sich mit der PKK doch mal an einen tisch zu setzen und zu verhandeln. Ein vorschlag, der sicher bedenkenswert wäre, wüsste man nicht genau, was passierte, wenn in der türkei grossdemonstrationen stattfänden, auf denen (um bei Ihrem beispiel zu bleiben) bilder von Andreas Bader, Gudrun Ensslin oder anderen RAF-terroristen und deren symbole offen gezeigt würden. Auf diese weise ist der begriff „terrorist“ ein wohlfeiler, weil schwammiger terminus, der zu nichts anderem dient, als dazu trägern dieses begriffs grundlegende rechte unserer verfassungsordnung vorzuenthalten oder abzuerkennen (wie sonst liesse sich die mitwirkung deutscher stellen an den sowohl us-recht wie dem kriegsvölkerrecht widersprechenden drohnenangriffen der us-streitkräfte begründen?).

Auch noch in anderer hinsicht ist „unsere“ position widersprüchlich, um nicht zu sagen heuchlerisch. Nicht nur, dass beträchtliche unterschiede bei der berichterstattung über „westliche“ terroropfer und – beipsielsweise – russische opfer desselben(!) terrors gemacht werden; wir kennen doch die finanziers und drahtzieher der radikalisierung und der finanziellen und logistischen hilfe für terrorgruppen genau! Es ist die kopf-ab-diktatur in saudi-arabien, ohne deren direkte und indirekte hilfe das internationale netzwerk des terrors kaum in der gegenwärtigen form überlebensfähig wäre! Warum also fehlen bis heute wirksame sanktionen gegen die terrorpaten in riad, die auch aus anderen gründen längst vor gericht angeklagt sein müssten? Solange wir dazu nicht bereit sind, müssen wir hier nicht über veränderungen unserer rechtsordnung nachdenken!

Es gibt einen dritten punkt, den ich (leider) bei der lektüre Ihres und ähnlich gelagerter artikel nicht in der lage bin, ausser acht zu lassen. Seit jahren werde ich in der öffentlichkeit angepöbelt, beleidigt und bin mit todesdrohungen konfrontiert. Dass der deutsche stammtisch (weiblich wie männlich) noch beträchtlichen nachholbedarf bei seinen künsten des racial profiling hat, das merke ich nicht zuletzt daran, dass ich nicht nur als „scheiss-moslem“, als „moslemschwein“, sondern auch als „judensau“ tituliert werde. Wenn ich im ice einen von mir reservierten platz einnehmen möchte, auf dem jemand anderes sitzt, dann muss gewärtig sein, dass man „für einen scheiss-moslem“ in einem „deutschen ice“ nicht aufsteht und auch die zur hilfe geholte zugbegleitung mir den platz nicht etwa freimacht, sondern rät, woanders im zug einen freien platz zu suchen. In freiburg wurde mir nach einer üblen verbalattacke geraten, an öffentlichen plätzen doch „etwas zurückhaltender“ aufzutreten (ich war eigentlich gar nicht „aufgetreten“, sondern nur an einer beengten stelle des öffentlichen raumes  a n w e s e n d ), im übrigen wurde mir geraten, verständnis dafür zu haben, dass man in der stadt eben furcht habe und aufgeregt sei. Warum das dazu berechtigen soll, mich als „moslemschwein“ mit dem tod zu bedrohen, das konnte allerdings nicht recht begründet werden. Wieder einmal lief es darauf hinaus, was mir ein anderer vertreter der staatsmacht schon in meiner ostdeutschen heimat angesichts von todesdrohungen auf den weg gab: ich solle das doch einfach „sportlich“ sehen, das sei doch eh nicht ernst gemeint und – im übrigen – solle ich doch (endlich) mal ernsthaft in erwägung ziehen, mein „missverständliches äusseres“ (bart und jarmulke) zu ändern. Selbst davon abgesehen, dass ich gar kein moslem bin und auch meine jüdische abstammung wohl kein rabbinatsgericht hinreichend überzeugen würde: wieweit sind wir in deutschland, wenn leuten, die eben einen mitmenschen mit drohungen überzogen haben, von vertretern der staatsgewalt gedankt wird für ihre aufmerksamkeit beim aufspüren verdächtiger „elemente“? Ich  fühle mich nur zu deutlich an meine ddr-erfahrungen erinnert!

Insofern wäre es dringend erforderlich, dass qualitätsmedien, zu denen Ihre zeitung doch wohl sich zählt, nicht nur die hintergründe und nebenwirkungen von terror und terrorbekämpfung korrekt darstellt, sondern auch das lesepublikum, das diesen nachhilfeunterricht offenbar dringend braucht!, über die grundlagen und grundsätze unserer rechtsordnung intensiv belehrt!

Dass ich diese belehrung an keiner stelle Ihres artikels finden konnte, ist besorgniserregend. Ich kann nur hoffen, dass die politisch verantwortlichen bis zu den mit solchen fragen befassten gerichten mehr sorgfalt und einsicht in das funktionieren einer zivilen rechtsordnung aufbringen. – Prof. Dr. Jakob Ullmann


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Man muss kein Anhänger von Rainer Wendt sein, um ihn vor den unsäglichen Vorwürfen eines deutschen Richters in Schutz zu nehmen. Es gab mal einen „Richter Gnadenlos“ in Hamburg, der schon bei nichtigen Vergehen hohe Strafen verhängte. Dieser Richter wurde Gott sei Dank relativ schnell aus dem Strafverkehr gezogen. Aber es gibt leider auch Richter wie Thomas Fischer, hinlänglich bekannt aus den ZEIT ONLINE- Kommentaren.

Dieser nimmt das Buch von Wendt zu Anlass, seine Meinung sowohl über die Kompetenz der deutschen Polizei als auch über seinen liberalistischen Ansatz der Rechtsprechung kund zu tun. Mit einer kaum zu ertragenden arroganten Ignoranz setzt er sich über Tatsachen in der deutschen Strafjustiz hinweg, Tatsachen, die immer wieder zeigen, wie Straftäter verschont und Opfer verhöhnt werden.

In meinem Buch „Die verantwortungslose Gesellschaft“ habe ich einige konkrete  Beispiele dieser Fischer´schen Rechtsprechungsart aufgeführt. Wenn Herr Fischer Wendt als Demagogen bezeichnet, obwohl dieser nichts Anderes tut, als sich darüber zu beklagen, dass die Polizei hart daran arbeitet, Straftäter dingfest zu machen und dann immer wieder erleben muss, dass Richter wie Fischer diese dann wider besseres Wissen laufen lassen, indem sie so lange nach Entschuldungsgründen für die Straftaten suchen, bis sie sie gefunden haben. Dadurch werden die Opfer ein zweites Mal gedemütigt und statt der Täter bestraft.

Diese Art der Rechtsprechung verbinden Richter wie Fischer in der Regel mit einer der Wirklichkeit entzogenen Attitüde, die jedem, der andere Meinungen vertritt, zum Schämen in die bildungsferne Ecke schickt. Man muss kein Fan von Wendt sein, aber man schütze uns vor Richtern wie Fischer! – Jürgen Tichy


Leserbrief zu „Der geduldete Gefährder“ von Peter Dausend et al.

Und dennoch haben wir allen Grund zum Danken. Der Terror hielt sich bisher in unserem Land doch in Grenzen. Aus dem Nahen Osten , wo ich als Ingenieur mehrere Jahre leben und arbeiten durfte , stammt auch der radikale Islamismus. Aber : die menschenverachtenden Islamisten haben nichts gemein mit der ueberwiegenden Bevoelkerung des Orients , wo ich viele Freundschaften schloss . Und doch werden in Zukunft die Themen “ Terrorabwehr und Kampf gegen den Terror “ weltweit absolute Prioritaet einnehmen. Und da muss Deutschland noch viel Nachhol-Arbeit leisten. Geheimdienste und bestens geschulte Polizeikraefte in Zivil werden noch bessere Arbeit leisten muessen. Und : wir muessen noch mehr von den Israelis lernen , deren Bevoelkerung sich “ sehr wachsam “ verhaelt und dabei auch noch die Lebensqualitaet beibehaelt. Der hinterhaeltige , oft feige Terror muss international koordiniert bekaempft werden. Wir brauchen Taten und keine “ hohlen Politiker-Phrasen „. Und noch was ganz wichtiges fuer unser angeblich “ christliches Abendland “ : Wir duerfen auch mal stille werden und unserem Gott danken fuer seine bis heute unermessliche Bewahrung . – Erwin Chudaska


Leserbrief zu „Das Gegenteil von Dankbarkeit“ von Jochen Bittner

Nach der Lektüre von Jochen Bittners Artikel, war ich mir unsicher, ob es sich hier möglicherweise um einen Gastbeitrag eines Journalisten der zumindest national-konservativen Wochenzeitung Junge Freiheit handeln könnte. Ein Blick auf die Seite von Herrn Bittner bei ZEIT ONLINE hat mich davon sofort wieder abkommen lassen. Steht dort doch geschrieben: Da komme ich her. Aus dem Lokaljournalismus. Da lernt man unmittelbar, was Texte anrichten können. Und bewirken. Ich glaube, dass ich nun froh darüber sein muss, dass DIE ZEIT mit Herrn Bittner einen so verantwortungsbewussten Journalisten beschäftigt, der jegliche Undifferenziertheit, jegliche Pauschalisierung, jegliche Vorverurteilung vermeidet zu Gunsten desen, was ihn antriebt: Hinter die Wahrnehmung zu gelangen, zu dem, was man Wahrheit nennen könnte. Wissend, dass es sie nicht gibt. Aber den Anspruch braucht es.  Ich weiß, dass Ironie immer Gefahr läuft nicht erkannt zu werden, aber in diesem Fall bin ich mir sicher, dass es nicht geschehen wird. – Andreas Kwasniok


Leserbrief zu „Das Gegenteil von Dankbarkeit“ von Jochen Bittner

Vielen Dank für den o.g. Artikel von Jochen Bittner, der mir die Hoffnung zurück gibt, dass niemand „auf Dauer der Versuchung der Vernunft widerstehen kann“ (woran ja Brecht so fest glaubte). Und es ist gut zu registrieren, dass ein Beitrag wie dieser Bittner Artikel nun auch in der „Zeit“ einen prominenten Platz finden und damit dazu beitragen kann, das so notwendige Umsteuern in der gutgemeinten aber für Deutschland und Europa so katastrophalen  Flüchtlingspolitik der Regierung Merkel zu beschleunigen. Das macht Hoffnung für das Jahr 2017. – Gerhard Stolzenberg


Leserbrief zu „Rot-Rot-Radikal“ von Miriam Lau

Der neue Berliner Senat beschädigt genau das, was diese Gesellschaft gerade dringend braucht: Die politische Mitte von Mariam Lau

Es gibt sicherlich vieles an der Berliner Regierung und den entsprechenden Parteien zu kritisieren. Aber so ein populistischer Mist, wie in diesem Artikel zeugt doch nur von eigener Einfallslosigkeit und Recherchefaulheit.  Eine Personalien wie Andrej Holm auf  „Klientelpolitik“ und „alten Genossen“ zu reduzieren und dabei seine Geschichte und seinen Umgang mit der eigenen Vergangenheit wegzulassen und seine Kompetenz zu ignorieren, deutet doch wohl eher auf Klienteljournalismus hin.“ Was diese Gesellschaft gerade dringend braucht: Die politische Mitte?“ -Was will uns Fr. Lau damit sagen? Brauchen wir noch mehr Klientelpolitik für Besserverdienende oder Erben die schnell noch Geld  in eine Berliner (für´s Klientel ja noch bezahlbare) Eigentumswohnung stecken wollen? Andrej Holm steht glücklicherweise für eine andere Stadtentwicklungspolitik.

Liebe ZEIT: Bitte weniger plakative Stimmungsmache. Es sind doch wohl mehr Analysen angebracht und gerechtigkeitsfördernde Ansätze und Konzepte.  Ihr könnt das besser. Ihr habt gute Journalisten. Aber auch leider einige,  die sich selbst und/oder ihre Rolle viel zu großartig finden und so einen Schund hinrotzen. – Kerstin-Elise Niemeier


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ / „Der geduldete Gefaehrder“

In den beiden obigen Artikeln finden sich Bemerkungen zur Polizei, die ich nicht unkommentiert lassen moechte. „Das Argument, man brauche zur Rundum-Ueberwachung jedes Gefaehrders 24 Beamte und sie sei daher nicht leistbar, ist wohl nicht nur arg uebertrieben, sondern kann auch im Ernst kein Hindernis sein.“ Folgende Abschaetzung kann hoffentlich klaeren, woher die Zahl 24 kommt: 24 Stunden Ueberwachung = 3 8-Stunden Schichten, 365 Tage im Jahre/220 Arbeitstage im Jahr = 1.66. Die PolizistInnen muessen paarweise im Einsatz sein.

Daraus alleine ergibt sich ein Bedarf von 10 BeamtInnen, wobei weder die Zeit zum Schreiben von Berichten, Besprechungen etc. noch die Ausgleichszeit fuer Nachtschichten beruecksichtigt sind. Auch das zur Ueberwachung der Kommunikation benoetigte Personal ist darin nicht enthalten.

Soll der Gefaehrder auch ueberwacht werden wenn er die Wohnung verlaesst, sind mehrere Teams noetig, da ja nicht von vorneherein klar ist, wie er sich fortbewegt (zu Fuss/Fahrrad/motorisiert/Nahverkehr). Ausserdem soll er im Regelfalle ja nicht bemerken, dass er ueberwacht wird, da sonst kaum ein Erkenntnisgewinn zu erwarten ist. Geht er z.B. in ein Cafe will man wohl nicht nur wissen, dass er dort ist, sondern auch mit wem und worueber er spricht.

Das verlangt wiederum technische Unterstuetzung.  Sobald also 2 Teams vor Ort im Einsatz sind und die Kommunikationsueberwachung miteingerechnet wird, sind 24 BeamtInnen mitnichten arg uebertrieben. Mich wundert, dass eine solche Aussage derart leichtfertig gemacht wird, wenn sie so einfach ueberprueft werden kann (auch fuer nicht-PolizistInnen wie Sie und mich) Zu der Aussage, das koenne kein Hindernis sein: Vielleicht waere eine Nachfrage bei einigen Polizeistationen angebracht, wie es denn dort um die *derzeit vorgesehene* Personaldeckung bestellt ist.

„Die Sicherheitsbehoerden brauchen eben mehr Personal“  Wenn nun die Politik tatsaechlich Geld bereitstellt, so sind damit noch keine zusaetzlichen Polizeikraefte vorhanden. Die muessen naemlich auch ausgebildet, untergebracht und mit Ausruestung versorgt werden. Keine dieser Aktionen laesst sich in wenigen Tagen oder Wochen durchfuehren. Und geeignete BewerberInnen muessen auch erst gefunden werden, gerade in Ballungszentren. Wie soll sich jemand mit dem Sold eines/r Polizisten/in z.B. eine Wohnung in Muenchen leisten koennen? Gerade dort, wo man sie braucht, ist der Beruf des/r Polizisten/in nicht sehr attraktiv.

Abschliessend moechte ich anmerken, dass ich mir von einer Zeitung mit dem Anspruch der „Zeit“ fundiertere und ueberlegtere Aussagen erwartet haette.  – Sabine Moehler  


Leserbrief zu „Alles Zufall?“ von Malte Henk

So rätselhaft und geheimnisvoll uns der Zufall erscheinen mag, so ist er doch nur eine banale Selbsttäuschung. „Zufällig“ sagen wir, wenn wir ein Geschehen nicht verstehen (durchschauen, vorhersagen,…) können, so dass es gar nicht das Geschehen selbst, sondern nur unser eingeschränktes Verständnis der Welt beschreibt. Und weil wir das nicht für möglich halten, projizieren wir unser Unverständnis in das Geschehen, in das Schicksal, in die Vorsehung oder gar an allerhöchste Stelle. Tatsächlich stoßen wir da auf ein wesentliches Element von Religiosität, das die Philosophen „Kontingenz-Bewältigung“ nennen.

Spätestens hier erscheinen nun die Propheten des „objektiven Zufalls“ und verkünden, dass es eben doch Geschehen gibt, das prinzipiell unerklärbar sei. Sie sagen uns nicht, woher sie das wissen, aber sie tragen stets ein vermeintliches Beispiel mit sich herum: die Quantentheorie. Aber ach, auch das ist nur all zu menschliche Selbsttäuschung, denn der Zufall dort ist schlichtweg eine leicht durchschaubare Folge der Beobachtung. Und dennoch wird wieder eifrig projiziert, entweder in ein Axiom der hehren Theorie oder von einigen der Propheten nochmals an allerhöchste Stelle, die auf diesem Wege die Welt regieren können soll.

Am Ende bleiben nur die beiden Liebenden, die – Händchen haltend – staunen, was alles für Zufälle geschehen mussten, ja, natürlich mussten!, damit sie zusammen kamen. Lassen wir ihnen das Staunen und erklären ihnen nicht, dass immer irgend etwas geschieht und immer irgendwo, irgendwann und irgend zwei Liebende sich finden, glücklich staunend, sehr menschlich. – Prof. Dr. Jürgen Schnakenberg


Leserbrief zu „Der Prophet, der brillant danebengriff “ von Josef Joffe

Die Frage, ob Gott nicht doch eine Rolle im Weltgeschehen spielt und die Bejahung dieser Frage setzt eine Wechselwirkung zwischen Glauben und Gott voraus -die es aber nicht geben kann, da Gott in allen denkbaren Kategorien absolut ist und die Menschen in ihrer Unvollkommenheit nicht erwarten können, dass er in ihre Konflikte eingreift. Die furchtbare Macht des  Glaubens und Gott, auf den sich der Glaube so gerne beruft, sind inkompatibel. Gott lässt sich nicht für den Glauben der  Menschen verantwortlich machen auch wenn sie ihre Ängste und Wünsche in Form des Glaubens an ihn adressieren. Die Geschichte der Menschen folgt leider nicht göttlichem Lenken -wir hätten sonst schon zu Lebzeiten Gerechtigkeit und  ewigen Frieden auf Erden -das was die Christen immer zu Weihnachten erflehen ! Zu hoffen bleibt, dass mit dem jüngsten  Gericht kein Mensch der Beurteilung seines Lebens entgeht  -egal ob ungläubig oder gläubig. Die wahren Schöpfer des  Glaubens sind Bibel, Koran und seine Propheten. Nur Menschen können die heiligen Bücher der großen Religionen  niedergeschrieben haben -egal ob von göttlicher Eingebung beseelt oder geoffenbart. Den Menschen bleibt es nach wie vor  überlassen ihr Tun und Handeln auf dieser Welt nach ihren eigenen Maßstäben zu bewerten. Wer könnte das besser als die  Menschen selbst ? – Klaus Reisdorf


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Bundesrichter Fischer contra Polizist Wendt: Wer kann wohl Stimmungen, Geschehnisse und Auseinandersetzungen  in der Bevölkerung genauer beurteilen? Sind Lösungsvorschläge für Krisen,  auch wenn sie nicht alle realisierbar sind, nicht allemal besser als ein  hartnäckiges Festhalten an falschen Weichenstellungen? Dass „unser“ Land von Maß und Mitte freiheitlicher und wehrhafter  Demokratie sich immer weiter entfernt, dafür haben so einflussreiche Menschen, wie es die Bundesrichter sind, eine große Mitverantwortung. Polizisten müssen für die Fehler der Eliten als erste den Kopf hinhalten. – Klaus Müller


Leserbrief zu “ Ich werde nicht die Klappe halten“ von Arnfrid Schenk

Verehrte Redaktion, ein typischer Beitrag, der bestimmt nicht dazu beiträgt, daß das Verhältnis zum Islam besser wird. Ich vermute mal, eher wird die Trennung sich noch verstärken. Die Verdrängung von Konflikten, die ideologisch begründete Blindheit von Realitäten ist bei den Intellektuellen Programm. Was schert uns die Realität. Wir haben gleich nach dem Zweiten Weltkrieg Italiener, Spanier, Portugiesen, Polen, Russen und andere Nationalitäten aufgenommen ohne große Schwierigkeiten. Aber das Wort ausländerfeindlich geistert immer noch in den Köpfen einer bestimmten Klientel, die in den sozialen Einrichtungen zu Hause sind. Das nervt viele Bürger. Es geht um den Islamismus und um nichts anderes.

Wo steht geschrieben, daß in unseren Bildungsstätten arabisch gelernt werden muß  – eine völlig unbrauchbare Sprache. Wo steht geschrieben, daß unser Land Bürger aufnimmt, die täglich die Menschenrechte missbrauchen. Ich verwehre mich dagegen, mich von völlig lebensfremden Menschen  belehren zu lassen.  Eine Religion in meinem Land hinzunehmen, die menschenverachtend daher kommt. Ein Mensch in existenzieller Not und Angst um sein Leben gilt Hilfe zu leisten, das kann aber nur ein vorübergehender Zustand sein. Es sei denn, die Muslime schwören von ihrer Religion ab.  Wenn das nicht beherzigt wird, dann gehört in Zukunft die Angst zum alltäglichen Alltag. Was ist denn das für ein Leben.?

Die Eltern von Lamya Kaddor sind aus wirtschaftlichen Gründen in unser Land eingereist, wie die meisten ausländischen Bürger. Wir haben diesen Menschen eine wirtschaftliche Zukunft gegeben. Wir haben es überhaupt möglich gemacht, daß sie aus ihrer Armut herausgekommen sind.  Ich habe noch nie einen Dank von Offiziellen gehört. Ich habe noch nie ein abfälliges Wort über ihre Religion gehört, was eigentlich für jeden aufrechten Bürger völlig normal wäre. Erdogàn ist kürzlich in Köln von den Muslimen, die schon seit 60 Jahren hier leben, wie ein König im Sportpalast zu Köln gefeiert worden.

Einer meiner besten Freunde ist ein Syrier aus Damaskus, der schon seit vielen Jahren in Deutschland als Chirurg in Düsseldorf lebt. Er stammt aus einer Familie mit sieben Geschwistern, einer seiner Brüder war Vize-Polizeipräsident von Damaskus, die sich fast alle unterschiedlich entwickelt haben. Mein Freund lehnt die Religion in der er hinein geboren wurde, nach dem er unsere Gewaltenteilung kennen gelernt hat, heute vollständig ab.  Was ihn besonders in Deutschland stört ist die scheinbar grenzenlose Toleranz gegenüber dem Islam. Und seine syrischen Freunde, die auch in Düsseldorf leben, denken ebenso. Ich habe ihm darauf geantwortet: in Deutschland gibt es zu viel dumme Menschen, das ist unser eigentliches Problem. Unsere Schulkultur taugt nichts. Die Politik möchte keine gebildeten Menschen mehr.  Sie werden das als Spinnerei abtun.

Selbst der große Bassam Tipi hat sich über das Verhalten der Politiker aufgeregt. Keiner hat auf ihn gehört. Der Mann ist stocksauer. Natürlich sind solche Angriffe wie sie Frau Kaddor erlebt, zu verurteilen.  „Wer sich in Gefahr begibt, muss sich nicht wundern wenn er darin umkommt.“ Alte Weisheit.  Ich persönlich möchte nicht tagtäglich mit solchen Menschen ständig aufeinander treffen. Das verletzt mein Menschenbild. Und die Muslime fühlen sich auch nicht wohl in einer freien Gesellschaft – für meine Begriffe zu frei.  Und unsere Bundeskanzlerin ist eine Zumutung für unser Land und auch für Europa. Sie ist völlig überfordert. Das hat später auch Helmut Kohl erkannt. Sie sagte einmal: „Wenn wir den Muslimen nicht helfen wollen, dann ist das nicht mehr mein Land. Sie hätte längst zurücktreten sollen“, denn heute macht Sie das alles.

Diese Frau wird letztendlich auch nicht vor einem Krieg zurückschrecken. Auch dafür wird sie warme Worte finden.  Sie wird überhaupt Probleme haben ein Land zu finden, daß ihren Anforderungen entspricht. Vielleicht irgendeine Insel auf den Solomon Islands im Pacific Ocean. Solange der Islam mit seiner Religion Politik macht, hat er in einem demokratischen Land nichts zu suchen. Hilfsmassnahmen ja aber keine Integration. Das bringt nur böses Blut. – Gunter Knauer 


Leserbrief zu „Der Prophet, der brillant danebengriff “ von Josef Joffe

Als ich den Titel im Feuilleton las, dachte ich spontan an ein „mea culpa“ seitens Herrn Joffe für seine grandiose Fehleinschätzung des amerikanischen Wahlausganges. Aber weit gefehlt! Joffe versucht Samuel Huntington zu widerlegen, geht aber leider auf seine Kernthesen, die u.a. in „Zeit-Punkte“ 4/1995 fein säuberlich aufgelistet sind, nicht ein. Auch ist der Untertitel irreführend, denn in einem Interview (abgedruckt in „Zeit Dokument“ 2 – 2001) antwortet Huntington auf Joffes Frage, ob das Massaker von New York (9/11) der Beginn jener Kampf der Kulturen sei, wie folgt: „ Der Anschlag war zuvörderst ein Angriff gemeiner Barbaren auf die zivilisierte Gesellschaft der ganzen Welt, gegen die Zivilisation als solche. ….Es ist wichtig, dass dieses Verbrechen jetzt nicht den Kampf der Kulturen auslöst.“

Was Huntington nicht vorausgesehen hat war die völkerrechtswidrige und planlose Militärinvasion der USA und Großbritanniens im Jahr 2003 in den Irak. Die ohnehin fragilen Strukturen in diesem Land wurden zerschlagen, verbrannte Erde sowie den sogenannten „Islamischen Staat“, eine der Brutstätten des derzeitigen Terrorismus, hinterließ man beim Abzug der Truppen in 2011. Dieser Zusammenhang wie auch die Tatsache, dass die USA bei fast allen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Region, namentlich beim Irak-Iran Krieg, mit auf dem Regiestuhl gesessen haben, wird von Joffe ausgeblendet.

Ob sich Huntington wirklich geirrt hat, sollten wir der Bewertung von Historikern in einigen Jahrzenten überlassen. Sein Verdienst aber war es, Francis Fukuyamas „Unfug“ (Karl. R. Popper) vom „ Ende der Geschichte“ eine in sich schlüssige Vision entgegenzusetzen. – Jürgen Rohlfshagen


Leserbrief zu „Der Prophet, der brillant danebengriff “ von Josef Joffe

Thema verfehlt In der Schule hätte Herr Joffe für seinen Beitrag den Kommentar „Thema verfehlt“ verdient. Samuel Huntington war ein begnadeter Zukunftsforscher, den mancher besser mal genauer studiert hätte. Seine drei Jahrzehnte alten Vorhersagen zur islamischen Resurgenz sind genauestens eingetroffen, insbesondere aber seine, aus politischer Korrektheit, weitgehend ignorierten Aussagen zu den Auswirkungen des exorbitanten panislamischen Bevölkerungswachstums auf die betroffenen Regionen und ihre Folgen.

In den letzten 30 Jahren stellten sich in den muslimischen Ländern des mittleren Ostens und Nordafrikas Geburtenraten bis zu 2.5 % jährlich ein; es sind genau diese destabilisierenden demographischen Auswirkungen auf die islamischen Volkswirtschaften, die den Migrationsdruck auf Westeuropa beflügeln, wie natürlich auch Bürgerkriege und andere innerislamische Konflikte, sowie das Erstarken eines reformunfähigen, radikalen Islams . Gerade für junge Männer zwischen 15 und 35 Jahren sind dies Gründe, ihre Heimatregionen zu verlassen und ihr Glück in Deutschland zu suchen.

Vor allem im Maghreb, aber auch in Syrien, ist dieser Bevölkerungsdruck der ausschlaggebende Faktor für die Konflikte mit Migranten in Spanien (0,2 % Bevölkerungswachstum), den französischen Banlieus, wie auch zunehmend in Deutschland. Dies Aufzuzeigen war Huntingtons großer Verdienst.  Leider ignorieren die UN, wie auch Deutschland, seit Jahren resignierend die globale Bevölkerungsexplosion (Afrika wird in den nächsten 20 Jahren auf 2 Milliarden Menschen anwachsen), anstatt mit Entwicklungshilfe-Anreizen nicht nur das Verbleiben der Menschen in ihren Heimatländern zu beeinflussen, sondern auch die staatliche Kontrolle des schwindelerregenden Menschenwachstums als Hauptursache für den Exodus, einzufordern.  – Thomas Schröder  


Leserbrief zu „Das Gegenteil von Dankbarkeit“ von Jochen Bittner

Vielen Dank für Ihren sehr gut recherchierten, informativen Artikel! Er ist sehr logisch, die Fragen und Antworten kommen an den „richtigen“ Stellen. Die Bedrohung des „Wir“-Gefühls ist außergewöhnlich gut erkannt und argumentiert. Selbst die Lösungsansätze fehlen nicht. Vorsichtig formuliert, aber denkbar, durchaus! Da lohnt es sich wieder Ihre Zeitung zu kaufen! – Angela Zander-Reinert


Leserbrief zu „Das Gegenteil von Dankbarkeit“ von Jochen Bittner

Man sollte es nicht für möglich halten, aber auch die Tugenden müssen ihre Grenzen haben. Diesen Satz von Immanuel Kant sollten sich alle Befürworter uneingeschränkter Hilfsbereitschaft und schrankenloser Mitmenschlichkeit verinnerlichen. – Ernst Lothar Helwig


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Herzlichen Dank für diesen Artikel. Wenn Sie mir beim Lesen gegenüber gesessen hätten, wäre ich Ihnen wahrscheinlich vor Freude um den Hals gefallen. Er wirkt auf mich enorm befreiend, spricht mir aus der Seele. Er hebt das diffuse Gefühl  auf, dass irgendwie die Welt aus den Fugen geraten ist. Mit Ihrer klaren  Zustandsbeschreibung  der derzeitigen politischen Landschaft in Deutschland fühle ich mich wieder bestätigt mit meiner Meinung, meinen Empfindungen. Ihr Artikel hat sogar psychotherapeutische Auswirkungen. Er hat einem bisher diffusen Unbehagen einen Namen gegeben:

„die Beleidigung meines Rechtsempfindens“.

 Es kann wohl kein besseres Beispiel als Ihren Artikel geben,  für die enorme korrigierende Kraft einer freien Presse   und ihre Bedeutung als  wichtiger Stabilitätsfaktor für unsere Demokratie. Nochmals herzlichen Dank dafür. – Reinhard Ravidas Korn


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Thomas Fischer versteht es wie kein anderer überspitzt und zugleich inhaltlich auf einem hohem Niveau zu schreiben. Er traut sich – anders als viele andere Kommentatoren des politischen Zeitgeschehens – dem dumpfen und von Fakten entleertem Geschwätz vom Untergang der Bundesrepublik die Stirn zu bieten. Seine Kritik ist angebracht: In einer Zeit, in der sich Populisten als Sprachrohr der Gesellschaft stilisieren, muss die Stimme der Liberalen umso lauter sein. Verpackt in Ironie und Sarkasmus – letztlich durch den Verriss von Wendts Buch – plädiert Fischer für den Rechtsstaat und das Vertrauen in staatliche Institutionen. Wie alle seiner Kolumnen lesenswert. – Carsten Schier


Leserbrief zum Titelthema „Macht des Zufalls“

Zufall ist das, was einem zufällt. Warum, weshalb, wozu – darum kümmert sich die Phantasie. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten lässt sich ein „homo ordo“ erkennen, den ordnenden und ordentlichen Menschen, der/die/das meint, Strukturen, Linearitäten, Kausalitäten, die Logik also ist kein Zufall, weil sie/er/es meint, alles habe Gründe. Ist sie aber, wie alles andere auch, selbst der Grund der Gründe. Zumindest fällt es uns zu, es so sehen zu können. – Volker Homann


Leserbrief zu „Kopfgeburt“ von Gero von Randow

Die Basis eines menschengemachten datenverarbeitenden Systems bildet die durch das geschaffene System selbst nicht veränderbare Regel, also das Gesetz, das nicht-„0“ „1“ bedeutet, genau „1“ und nichts anderes. Da hat der „natürliche Zufall“ keine Chance: Leben unmöglich. – Volker Homann


Leserbrief zu „Geht doch“ von Sandra Danicke

Ich erlaube mir zu bemerken, dass bestimmte Abläufe – wie zum Beispiel der Bau von Gebäuden – ohne Provisorien unmöglich ist und mancher Auftrag wurde durch Denkarbeit über solche erst an Land gezogen. In dem Buch Organisation im Bauablauf. Fußangeln, Fallstricke und Fallen“ Fraunhofer  IRB Verlag August 2013 habe ich einen großen Teil davon für den Laien verständlich dargestellt. – Günter Kohlbecker


Leserbrief zu „Die Vertrauensfrage“ von Herfried Münkler

Fast hätte ich ihn übersehen. Wieso verstecken Sie einen solchen Artikel im Feuilleton?  er gehört auf die erste Seite! Hat die Zeit keinen Mut, diese klaren Worte dort zu platzieren?

Endlich ein Artikel, der mir hilft in schwierigen Zeiten Schwieriges besser zu verstehen. Ich werde ihn sicher auch morgen noch ein drittes Mal Satz für Satz lesen, meine Freunde und Bekannten darauf hinweisen, um mich mit ihnen darüber auszutauschen. Bitte mehr davon.

Ich beschränke mich mal darauf, auch wenn mir vieles durch den Kopf geht, die RAF Zeiten habe ich übrigens noch gut in Erinnerung. Meine besten Wünsche dem Autor und dem Zeit Team für 2017 – Marlies Haveneth-Paul


Leserbrief zu „Es ist eine nationale Aufgabe“ / „Der geduldete Gefaehrder“

Endlich hat sich anscheinend die banale (und grausame) Realität auch in der ZEIT Bahn gebrochen. Einen solchen Artikel hätte ich mir schon vor über einem Jahr gewünscht. Es musste aber erst viele Tote und Verletzte geben, damit erkannt wird, dass es vielleicht doch nicht so locker und unproblematisch ist, jeden unkontrolliert und unregistriert nach Europa und somit auch nach Deutschland zu lassen, wie es sich die Grünen und die Linke wünschen würden. Endlich beginnt man in Europa langsam zu verstehen, dass Integration eine politische Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist, die viele Jahre dauert und zum Teil sehr schmerzhaft sein wird. Das macht ein wenig Hoffnung. Und siehe da, Herr Bittner fordert Auffanglager an den Grenzen des Schengenraums, er nennt sie „Schleusen“, hört sich schöner an, ist ja aber wohl dasselbe. Weiter macht er u.a. den Vorschlag, die Möglichkeit zu eröffnen, Asylanträge in deutschen Botschaften im Ausland zu stellen. Solche Forderungen in einer liberalen, offenen Zeitung wie DIE ZEIT zu stellen, war bis vor ein paar Wochen noch undenkbar. Vielleicht gilt nun endlich auch hier der Satz, frei nach Adenauer, „Was geht mich mein Geschreibe von gestern an, niemand kann mich daran hindern klüger zu werden“. – Horst Weippert


Leserbrief zu  „Große Hoffnung in Trump“ von Sara Blackwell

Es fällt schwer, Sara Blackwells Beitrag ohne Ironie zu kommentieren. Hillary Clinton war nach Trumps Aussage die Kandidatin des dicken Geldes und des Establishments. Nach den Tränen, die ihre Tochter vorübergehend angesichts der Gefahr eines Hillary-Sieges am Boden liegend vergossen hat, schreibt sie erleichtert: „Wir setzen alle große Hoffnung in Trump, denn er ist der einzige Kandidat, der sich für das Thema, das mir am wichtigsten ist, interessiert: der amerikanische Arbeiter.“ Zwar etwas gedämpfter weiter: „Aber jetzt bin ich etwas verunsichert, denn Trump hat nicht nur Disney-Chef Robert Iger, sondern auch die IBM-Chefin Ginni Rometty in sein Beratungsteam berufen. Zwei der größten Feinde es amerikanischen Arbeiters.“ Schaue ich mir sein bisher bekanntes Gruselkabinett an, dann ist das doch Establishment hoch fünf, und wenn ich seine Ausführungen zur Wirtschaftpolitik lese, dann finde ich, er hat die Katze aus dem Sack gelassen: … Deregulierung über alles, niedrige Steuern, freie Fahrt für freie Unternehmen … Ausgehend von der Wall Street steht der Welt wahrscheinlich ein neues Banken-Bonanza bevor. Es kommt mir vor wie die Hitler-Karikatur von John Heartfield: „Hinter mir stehen Millionen“, wo der „Führer“ in seiner eigenartigen Grußpose vor seinen Anhängern steht und die Großindustrie ihm die dicken Geldscheine von hinten iauf die Hand legt. Zur Vorstellung einer besseren Perspektive für die abgehängten amerikanischen Arbeiter, Frau Blackwells Herzblut-Wählerklientel, durch eine künftige Politik zugunsten der Hedgefonds-Heuschrecken fehlt mir die Phantasie – oder er spekuliert darauf, daß diese Arbeiterklientel sich selbst als potentielle Milliardäre sieht und daß das Rennpferd nur guten Hafer fressen muss, damit es für die Spatzen fette Pferdeäpfel scheißen kann. Und wie sie als Frau seine kecken Handgriffe nach anderen Frauen auffasst, möchte ich als Mann nicht weiter kommentieren. – Raimund Scholzen


Leserbrief zu „Das Gegenteil von Dankbarkeit“ von Jochen Bittner, „Rot-Rot-Radikal“ von Miriam Lau und „Es ist eine nationale Aufgabe“ von Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Wann hat es das zuletzt gegeben? Als eine „nationale Aufgabe“ sehen es Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing an, einen „wehrhaften“ Staat zu kreieren. Der Rechtsstaat sei derzeit zu schwach und lade in ihren Augen gar zu weiteren Straftaten ein.

Einige Seiten weiter schafft es Jochen Bittner die Anschläge vom 11.September 2001 mit der Aufnahme von Flüchtlingen zu vermengen (Zusammenhang?) und als Lösung eine vorgelagerte Auslese von Immigranten „vor den Toren“ Europas zu präsentieren.

Es gäbe nichts Wichtigeres als den Wunsch nach Sicherheit, meint schließlich Miriam Lau. Die rhetorischen Ausfälle Horst Seehofers werden verteidigt, die Haltung der Grünen aber, so Lau, stärke den Rand. Dass der rot-rot-grüne Senat in Berlin, statt blindem Aktionismus und leerer Rhetorik zu verfallen, lieber „prüft“ und abwägt, erscheint ihr als Ungeheuerlichkeit, ja als ein (für dieses Bild ist sie sich nicht zu schade) „Tritt in den Rücken“.

Angesichts eines so breiten Aufgebots an kurzsichtigen Rufen nach „Sicherheit und Ordnung“ muss man sich schon fragen: Ist nicht auch DIE ZEIT mittlerweile eine Getriebene – eine, der das überlegte Prüfen und Abwägen verloren geht? Man kann nur hoffen, dass die am 29. Dezember erschienene Ausgabe Ausdruck der aufgeladenen Stimmung des letzten Jahres ist und nicht Blaupause für die Berichterstattung und Analysen 2017. – Arne Käthner


Leserbrief zu „Zehensocken und Paarhufer“ von Jens Jessen

Mit Ihrer Zehensocken – Kolumne ist Ihnen vielleicht doch der Gaul der ( Männer-)Phantasie oder besser  gesagt der vom Bambi durchgegangen.

Ich habe solche Strümpfe erstmals 2007 in Japan gesehen als ich meinen Sohn dort besuchte. Er trug übrigens bei seiner Arbeit als Gärtner nicht nur diese  sondern die passenden Zehenstiefel aus festem Stoff dazu, die ihm das Arbeiten oben auf Bäumen sehr erleichterten. Ich habe mir ein Paar mitgebracht und trug diese nun heute früh mal wieder als ich Ihren Text entdeckte. Daß diese Strümpfe oder Stiefel etwas Frivoles oder Entwürdigendes an sich haben könnten…? Im Traum nicht! Da lässt sich wieder bestätigen wie doch alles vom Kontext abhängt! Welches Bild im Kopf der Betrachtenden entsteht ?…Und ob diese weiblich oder männlich sind? Ansonsten alles Gute zum Neuen Jahr wünscht Ihnen – Cornelie Dìaz Cèspedes


Leserbrief zu „Alles Zufall?“ von Malte Henk

An den Zufall glauben muss nur, wer sich die Begrenztheit menschlichen Wissens und Denkens nicht eingestehen möchte: Alle Ereignisse sind als Schnittpunkte sich kreuzender Ketten von Notwendigkeiten darstellbar – leider sind wir Menschen nur selten in der Lage, die Glieder dieser Notwendigkeitsketten auch nur halbwegs vollständig zu beschreiben. Die Zufallsgläubigen bewahren sich mühsam die Illusion, der Mensch könnte doch irgendwie eine Art Prothesengott sein. Die anderen glauben an Gott. An beides zu glauben ist unmöglich: Gott und der Zufall sind inkompatibel!

Ironischerweise entfaltet die Ablehnung des Zufalls das größere emanzipatorische Potenzial: Wer die Notwendigkeitsketten immer weiter verfolgt, stößt auf immer wirklichkeitsnähere Modelle und erfindet die verrücktesten Sachen – und das alles bloß um den Preis eines Quäntchens Demut… – Andreas Goletz-de Ruffray


Leserbrief zu „Alles Zufall?“ von Malte Henk

Zu Ihren sehr interessanten Artikel zwei Gedanken:

1. mein Vater, Maschinenbau Ingenieur im Bereich Qualitätssicherung, Jg. 1936, pflegte gern zu sagen :

 „Gott erschuf auch den Zufall – und bedient sich seiner.“ So kann mans auch sehn…

2. ein Aspekt des Zufalls – oder seiner Umdeutung – ist für mich zunehmend “ Murphys Gesetz“ : bei Wolken am Himmel sorgt der mitgenommene Regenschirm ziemlich sicher dafuür, dass es nicht regnet…..

 Im Volksmund kennt man diesen Versuch , den Zufall zu beeinflussen auch: man wünscht sich “ Hals und Bein – “ oder “ Mast und  Schotbruch“ bzw.  “ wird schon schiefgehen“…. –  Hans Mezger


Leserbrief zu „Polizist am Abgrund“ von Thomas Fischer

Was für ein vorzüglicher Verriss eines Buches, welches mir bei Lesen ebenfalls recht übel aufgestoßen ist. Herr Fischer hat sehr adäquate Worte gefunden für ein Buch welches die Republik wirklich nicht braucht. Hier hat ein Vorsitzender der Polizeigewerkschaft ein sehr ungenaues alarmistisches Buch geschrieben. Aus der Hüfte geschossen sozusagen. Leider bleibt dem Fernsehzuschauer der scheinbar unvermeidbare Herr Wendt in den vielen Talkshows in denen er auftritt auch nicht erspart mit seinen Thesen des vermeintlichen Untergangs. Mit dem Verweis auf andere Länder in Europa die es seiner Meinung nach besser machen möchte man ihm zur allgemeinen Entlastung anbieten, sich vielleicht dann besser dort niederzulassen. Ich bin froh, dass ich in einem Land lebe, wo die Besonnenheit Raum bei den Entscheidungen hat. Wo Fakten noch etwas zählen und eben nicht Demagogen und Populisten. Noch. – Wendelin Ackermann


Leserbrief zu „Das Gegenteil von Dankbarkeit“ von Jochen Bittner

Das Terrorismusrisiko erhöhe sich, je mehr Muslime hier lebten, schließt Jochen Bittner seine selektive Auswahl der entsetzlichsten Verbrechen der letzten Jahre. Eine Aufzählung versuchter und tödlicher Terroranschläge bei denen aber zum Beispiel sowohl die Verbrechen des NSU als auch die Morde Anders Breiviks fehlen. Warum? So könnte man doch auch argumentieren, dass das Terrorismusrisiko sich erhöhte je mehr Norweger, Sachsen oder Christen hier lebten. Mathematisch korrekt wäre auch die Aussage: Das Terrorismusrisiko erhöht sich, je mehr Menschen hier leben. Das Leben ist gefährlich – die tatsächliche Gefahr für Leib und Leben in unserer Gesellschaft ist aber so gering wie nie zuvor und seit Jahren rückläufig, wenn man zum Beispiel den Kriminalstatistiken glaubt.

Aber Statistik und Zahlen interessieren leider offenbar auch in der sonst so erfreulich besonnen reagierenden ZEIT nach Berlin nicht mehr.

Es ist verständlich, dass auf einen Terrorakt wie Berlin zunächst mit „Angst, Abwehr [und] Aggression“ reagiert wird, wie Lorenzo und Wefing in derselben ZEIT ausführen. Insbesondere wenn eventuell eigenen Angehörige betroffen sind.

Von der ZEIT erwarte ich dann, dass das Geschehen und die darauf resultierenden Forderungen eingeordnet werden, anstatt Gauland zu zitieren und sich in AFD-Wähler hinein zu denken, ohne deren Argumente zu entkräften.

Dies geschieht aber, wenn Bittner über Smartphone- und Badeseenverbote schreibt. Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob dies wirklich die Beispiele sind, die tragen und angeführt werden sollten? Unabhängig davon, dass Telefonieren am Steuer verboten ist, wäre doch eher der Vergleich mit allumfassenden Tempolimits auf Autobahnen geeignet. Damit soll weder ein Terrorakt relativiert werden, noch Menschenleben gegeinander abgewogen werden. Vielmehr tritt hier abermals der Widerspruch zwischen gefühlter und tatsächlicher Gefährdung zu Tage. Ein einfaches „Na und?“ reicht hier nicht aus, auch wenn es einem AFD-Wähler in den Mund gelegt wird.  Stattdessen müsste dann auch erörtert werden, ob wir als Gesellschaft einerseits tatsächlich das Asylrecht als Grundpfeiler unseres Wertesystems ein zu schränken bereits sind, ohne dadurch sicher sein zu können auch nur einen potentiellen Terroristen von der Einreise ab zu halten. Bundeseinheitliche Tempolimits, mit denen statistisch belegbar Menschenleben gerettet werden könnten, aber einem politischen Selbstmord gleichen.

Ein Fragenkomplex wird im ganzen Artikel gar nicht erst aufgeworfen:

Warum legen wir an geflüchtete Menschen Maßstäbe an, die wir an „uns“ nicht anlegen? Wer stellt die Dankbarkeitsfrage gegenüber Gesellschaft und  Sozialsystem bei deutschen Straftätern? Warum sollten Straftäter unterschiedlicher Herkunft unterschiedlich behandelt werden? Ist Dankbarkeit eine sinnvolle Kategorie in diesem Kontext?

Bittner zitiert Carlo Schmid: Man dürfe „die Asylgewährung nicht davon abhängig machen, ‚ob der Mann uns politisch nahesteht oder sympathisch ist‘“, um dann am Ende eine Unterteilung in Freiheitssuchende und Freiheitsfeinde zu fordern. Dies ist für mich ein Widerspruch. – Steffen Stadler


Leserbrief zu „Rot-Rot-Radikal“ von Miriam Lau

Ihr Artikel über den rot-rot-grünen Senat in Berlin löst bei mir Widerspruch aus.
Sie sprechen das Thema Videoüberwachung an und kritisieren das zögerliche Handeln der rot-rot-grünen Stadtregierung.

Ich hingegen bin der Meinung, dass es genau das ist, was ich von politisch Verantwortlichen erwarte: bedächtig prüfen und dann erst entscheiden. Dass 70% der Bürgerinnen und Bürger nach einem Terroranschlag für mehr Videoüberwachung stimmen, wundert mich nicht, da die Emotionen nach solch schrecklichen Ereignissen – verständlicherweise – immer hochkochen. Jedoch wurde ja auch bekannt, dass der Attentäter des Berliner Weihnachtsmarktes mehrfach auf europäischen Videoüberwachungskameras aufgetaucht ist – genützt hat es offenbar nichts.

Sie erwähnen zwei Gewaltverbrechen in der Berliner U-Bahn, deren Aufklärung durch Videoüberwachung gelingen konnte. Das ist gut so. Aber könnte es nicht einfach ein Hinweis dafür sein, dass wir mit der bisherigen Videoüberwachung gut aufgestellt sind? Warum nach diesen Vorfällen immer gleich ein „mehr, mehr mehr“ gefordert wird, erklärt sich mir nicht. Daher finde ich es durchaus sachgerecht, wenn eine Regierung erst einmal prüft, ob das wirklich erforderlich ist und auch darauf hinweist, dass das seinen Preis hat. Ich erwarte gerade nicht, dass Regierende mit markigen Sprüchen aufwarten und ohne weitere Reflektion die emotionalisierten Forderungen der Bevölkerung umsetzen.
Was die Personalie Andrej Holm angeht, finde ich es ziemlich lächerlich, dem inzwischen 46-jährigen Wissenschaftler noch immer vorzuhalten, dass er als 19jähriger in der alten DDR mal bei einem Stasi-Wachregiment ausgebildet wurde. Dort war er wohl knapp ein Jahr aktiv, bevor der Laden unterging. Ist es nicht möglich, einem 20Jährigen Weiterentwicklung zuzubilligen? Offensichtlich hat sich Herr Holm ja zu einem ernstzunehmenden Wissenschaftler entwickelt, der an nicht ganz unbedeutenden deutschen Universitäten tätig war. Dass er sich kritsch mit dem Neoliberalismus und vor allem mit der überaus bedrückenden Gentrifizierung auseinandersetzt, mag manchem nicht gefallen. Ich finde es sehr ermutigend. Dass sich eine solche Perspektive im Berliner Senat wiederfindet, ist ein positiver Ansatz, der mir bedeutungsvoller erscheint als die Befürchtung, man könne den ganz alten Genossen treu bleiben.

Seilschaften gibt es in der Politik auch in anderen Parteien. Dies nur den Rot-rot-grünen vorzuwerfen, ist aus meiner Sicht scheinheilig. Für mich als Bürgerin ist von Bedeutung, ob dieser Politiker seine Themen, zu denen er ja ausreichend geforscht hat, auch in der Praxis umzusetzen vermag oder damit im Regierungsalltag untergeht. Wenn auch der rot-rot-grüne Senat nur redet, ohne tatsächliche Veränderungen gerade im sozialen Bereich herbeizuführen, dann wäre dies allerdings ein Tritt in den Rücken der offenen Gesellschaft, da es ein Punkt mehr auf dem Negativkonto der Politikverdrossenheit wäre.   – Erika S. Becker


Leserbrief zu „Mein Feind und Helfer“

Seit fast 20 Jahren arbeite ich nun als Krankenpfleger und die in den letzten Jahren vermehrt diskutierten, anscheinend in Zukunft unvermeidlichen Pflegeroboter bzw. die sehr oberflächlichen Berichte darüber verärgern mich immer wieder aufs Neue. Das Wichtigste vorweg: damit Kranke gesund werden und Betreute sich gut versorgt fühlen müssen wir nicht nur unsere Fachkenntnisse einsetzen, sondern ihnen mit menschlicher Zuwendung und Empathie begegnen. Für Zahlensammler in einer technoid-datenverrückten Zeit natürlich schwer vorstellbar und für Roboter schlicht unmöglich zu leisten. Nächster Punkt: unser Beruf ist sicher oft fordernd und belastend, aber die Belastungen als unzumutbar und/oder eklig darzustellen zeugt fast schon von Misanthropie und entwürdigt meiner Meinung nach die uns anvertrauten Patienten. Dieses Zerrbild unserer Zunft entsteht wahrscheinlich bei Zeitgenossen die glatte Touchscreens öfter (und lieber) als menschliche Haut berühren. Weiters ist es äußerst selten notwendig einen Patienten wirklich zu „heben“ – und für diesen Fall gibt es schon längst mechanisch-elektrische Hilfsmittel. Die meisten Transfers bzw. Positionswechsel können von entsprechend geschulten Pflegekräften ohne viel Kraftaufwand durchgeführt werden und sind für die Patienten oft auch noch Therapie und Prophylaxe nebenbei.

Was soll hier ein sündhaft teurer, rudimentär intelligenter, selbstfahrender Krankenzimmerkran besser machen? Und von da an ist es dann noch ein immens langer Weg zu komplexen und diffizilen Bewegungen wie sie z.B. bei der im Artikel beschriebenen Blutabnahme erforderlich wären. Wie soll hier eine Maschine den Menschen mit seinen feinfühligen Händen und seinem ausgereiften Sensorium ersetzen? Wer würde sich ohne Bedenken so einer Kiste mit Nadel ausliefern – oder z.B. sich von ihr waschen lassen? Schließlich: „Zärtlichkeit spendende Maschinenmännchen“? Ich könnte kotzen. Eine viel radikalere Zukunftsvision als diese ganzen langweiligen, Transformer-artigen Nerd-Fantasien wäre jene, in der die Milliarden und Abermilliarden aus der Roboterentwicklung in Dinge investiert werden, die den Menschen direkt helfen und sie in ihrer Selbständigkeit bestärken anstatt beschneiden: Bildung, gerechte Entlohnung, Gesundheitserziehung, leistbares Wohnen, Infrastruktur, Orte für Kinder zum Spielen und Toben, intakte Natur, etc. Ja, ich weiß: das sind jetzt Hippie-Fantasien. Die besten Chancen gebe ich darum den „Blechtrotteln“ nach Lektüre ihres Wirtschaftsteils in der Kriegsindustrie. Als hochpräzise und komplett von Reue und Gewissen befreite Soldatenkameraden bescheren sie mit ihrer „massive killing capacity“ (deutsch: “fett geile fire power“) bestimmt schon dem einen oder anderen Staatenlenker bzw. Rüstungsmanager feuchte Träume. – Mario Hirzinger


Leserbrief zu “Mission einer Sekte” von Jens Jessen

Da macht sich eine rot-rot-grüne Koalition in Berlin entgegen bisheriger Gepflogenheiten die Mühe, in einem 174 seitigen Koalitionsvertrag für alle wesentlichen Politikbereiche sehr konkret die Vorhaben für die kommenden fünf Jahre sich und den Bürgerinnen und Bürgern darzustellen und trifft dann auf ein ZEIT-Kommentator, dem dazu nur als Bewertung „Detailverliebtheit“,“Geschwätzigkeit“ und ein gewisser „Größenwahn auf Nebenschauplätzen“ einfällt. Bislang ergingen sich Koalitionsverträge eher in pauschalen, schwammigen Formulierungen, die oft das Papier nicht wert waren, auf dem sie geschrieben standen und die oft schon am Beginn der Regierungszeit zu heftigen Streitereien zwischen den Koalitionspartnern führte. Statt sich mit den breit ausgeführten Darlegungen zur Wirtschafts-, Wohnungsbau-, zur Schul- und Kulturpolitik und vielen anderen Themenfeldern kritisch und sachlich auseinanderzusetzen, was wegen grundlegender Änderungen zur bisherigen Politik in Berlin sehr lohnenswert wäre, greift der Verfasser das gerade mal eine Seite (von 174) umfassende Thema zur sexuellen Orientierung „LSBTTIQ“ heraus und widmet seinen höchst abfälligen Bewertungen die Hälfte seiner Zeilen. Mir scheint, dass dem Autor sehr wohl bewusst ist, dass dieser Koalitionsvertrag teilweise tiefgreifende politische Veränderungen im Hinblick auf die bisherige neoliberale Politik beinhaltet. Weil ihm aber die ganze Richtung nicht passt, unternimmt er den Versuch mit aus dem Zusammenhang herausgegriffenen Nebensächlichkeiten und Vorurteilen den Vertrag in polemischer, arroganter Art madig und lächerlich zu machen. Die oben zitierten Vorwürfe Geschwätzigkeit, abstruse Detailverliebtheit und Größenwahn auf Nebenschauplätzen  trifft mit Sicherheit auf den Autor Jessen zu. Ob die Berliner Koalition ihren selbstgesteckten Zielen gerecht wird, wird hoffentlich von der ZEIT in der gewohnten Qualität -und nicht wie hier mit Stimmungsmache- kritisch begleitet. – Peter van der Kemp


Leserbrief zu „Frei laufende Maschine“ von Heike Buchter

Die Zukunft von Arbeit, Mensch und Technik – Die Technik hat unseren Lebensstandard erheblich verbessert, seit der industriellen Revolution vor über hundert Jahren. Heute könnten wir gar nicht mehr ohne sie leben – und wollen das auch gar nicht.

Ob es nun Kühlschrank, Waschmaschine und Staubsauger, Kino, Radio und Fernseher, Telefon (heute Smartphone), PC oder Tablet, Auto, Flugzeug oder Eisenbahn sind, unser Leben wäre heute ohne diese unvorstellbar und sehr viel schlechter.

Auch unsere moderne Medizin wäre ohne Technik nicht möglich: Ich bin froh, dass ich nicht zu einem mittelalterlichen Bader gehen muss, um mich mit peinigenden Wundermittelchen traktieren zu lassen, oder (o Graus) mir die Zähne auf einem altertümlichen Jahrmarkt, mit unsäglichen Folterinstrumenten, ziehen zu lassen. Heute haben wir moderne Ärzte und Krankenhäuser, fortschrittliche medizinische Behandlungsmethoden, komplizierte Operationen unter Vollnarkose und angstfreie Zahnarztbesuche ohne Schmerzen.

Doch der Fortschritt hat (wie alles) zwei Seiten. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Arbeitsplätze durch Computer und Roboter (allgemein durch Technik) ersetzt worden. Zwar haben einige Menschen einen Arbeitsplatz in einem anderen Bereich gefunden, doch zunehmend haben sie Schwierigkeiten eine neue sinnvolle Tätigkeit zu finden, von deren Arbeit sie leben können.

In den Banken sind die Schalter gestrichen geworden und bei der Bahn gibt es fast keine Fahrkartenverkäufer mehr, als Ersatz nutzen wir nur noch Automaten. Bei Hotlines müssen wir mit künstlichen Betreuern sprechen. Fabrikhallen werden zunehmend menschenleer. Die Arbeit findet bald ohne Menschen statt.

Die ehemaligen Beschäftigten verlieren ihr Einkommen, ihre Existenz. Sie können ihren Lebensstandard nicht mehr halten, die große Wohnung nicht mehr finanzieren, Urlaubsreisen kaum noch durchführen. Die zwischenmenschlichen Kontakte werden geringer und die finanziellen Probleme größer. Es kommt zum sozialen Abstieg. Das Ergebnis sind Armut und Einsamkeit! Manche schaffen den Wandel und finden einen neuen Arbeitsplatz, aber es werden immer weniger, es gibt immer mehr Verlierer!

Zunächst waren es nur einfache Arbeiten, welche die Technik übernommen hat – doch diese wird immer leistungsfähiger. Nicht nur Fließbandarbeiter, auch leitende Tätigkeiten, selbst Programmierer werden irgendwann einmal überflüssig. Bald kann der Mensch gar nicht mehr mithalten gegenüber Computern und Robotern. Viele Berufe fallen weg, doch wir können nicht alle Friseure werden, denn diese werden vielleicht irgendwann auch nicht mehr gebraucht!

Menschen müssen bei ihrer Arbeit hohe Steuern bezahlen, sie bekommen (mehr oder minder) hohe Löhne, die einen beträchtlichen Teil der Produktionskosten ausmachen können. Computer und Roboter arbeiten dagegen vollständig umsonst, sie bekommen kein Gehalt und führen keine Steuern ab – sie streiken nicht und stellen keine unangenehmen Forderungen gegenüber ihren Arbeitgebern.

Damit sind die Arbeiter und Angestellten immer weniger konkurrenzfähig, die Unternehmen setzen zunehmend auf die billigen Maschinen und kaum noch auf die Menschen. Wenn die Technik weiterhin billiger und vorteilhafter bleibt als die menschliche Arbeitskraft und immer leistungsfähiger wird, dann werden die Menschen irgendwann gar nicht mehr gebraucht.

Ein Ausweg aus der Krise kann eigentlich nur darin bestehen, dass die Kosten von Computern und Robotern für die Unternehmen größer werden. Menschen dürfen nicht schlechter gestellt sein, als Maschinen und dürfen den Unternehmen keine höheren Kosten verursachen, als Technik. Es muss alle Arbeit besteuert werden, die universelle Arbeitskraft (AK), zu der auch die Tätigkeit von Computern und Robotern gezählt werden muss, nicht mehr nur die Arbeitsleistung von Menschen, wie es gegenwärtig der Fall ist!

Ich bin ein Freund der Technik, nutze sie gerne und kann ohne sie nicht auskommen, aber ich fürchte die negativen Auswirkungen eines radikalen Wandels. Ist das nun begründet, oder Schwarzmalerei? Es ist wohl noch offen, wie die Entwicklung weitergeht, diese hängt auch von unseren Entscheidungen ab!

Wir dürfen nicht nur durch marktwirtschaftliche Interessen unser Verhältnis zur Technik regeln lassen, sondern wir müssen auch nach dem Nutzen für unsere Gesellschaft fragen. Danach wird es sich erweisen, was aus der Technik wird, ein Fluch, oder ein Segen unserer Zukunft. Wichtig ist, dass wir uns darüber im Klaren sein sollten, das die Technik für den Menschen da sein muss und nicht der Mensch für die Technik! Nur dann werden wir den Weg in eine menschenwürdige neue Welt finden. – Frank-Thomas Kirchberg


Leserbrief zum Thema „Terror in Berlin“

Als ein zunehmend in die Jahre gekommener Leser der „Zeit“ kann man durchaus noch überrascht werden. Mir ist die Zeit vielfach zu ausgewogen und zu wenig Meinung. Insofern überrascht und erfreut es mich, dass das nicht immer so sein muss. In Ihrer ersten Ausgabe von 2017 finde ich sehr gute Beiträge zu den Themen „Terrorismus“ (Yason Musharbash) „Anis Amri“ (Peter Dausend und Team) und vor allem „Asy“ (Jochen Bittner). Insbesondere der Beitrag von Joch Bittner hat mich sehr positiv überrascht. Denn er lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Bravo.

Viele Deutsche wissen, dass Deutschland ein Einwanderungsland sein muss. Und ich denke wie Herr Bittner, dass das Asylrecht zu verteidigen ist. Aber es ist eine Tatsache, dass die aktuellen Entwicklungen weder von den Vätern des Grundgesetzes noch von der so oft bemühten Schaffern der UN Flüchtlings-Charta so vorhergesehen worden sind. Wir müssen hier sicher einiges ändern, um den wirklich Schutzbedürftigen zu helfen und Menschen aus armen Ländern eine andere Einwanderungsperspektive als das Asylrecht zu bieten. Leider beschränken sich viele Journalisten auf Pauschalaussagen und erklären sich selbst zu den Hütern des Grundgesetzes in genau der Form, in der es unsere Verfassungsväter und -mütter das Gesetz vor fast 70 Jahren erschaffen haben. Als ob das „Gottes Wort“ wäre und man die Welt seitdem hätte anhalten können.

Umso überraschter bin ich, mit welcher fachlichen und intellektuellen Kompetenz sich Ihre Zeit-Autoren diesen verschiedenen Themen widmen. Hätten wir nur mehr Journalisten dieser Qualität, die wirklich etwas von der Sache und Ihrem Handwerk verstehen würden.

Ich hoffe, Sie verlieren durch diese klaren (fast schon zeit-untypischen) Positionen keine Leser, sondern gewinnen im Gegenteil noch welche hinzu. – Thomas Nassua