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05. Januar 2017 – Ausgabe 2

 

Leserbrief zu „Als die Maschinen träumen lernten“ von Ulrich Schnabel

Dem Autor ist ein amüsanter Text gelungen, der eher als Satire denn als Märchen anmutet. Es soll sich offenbar um ein Plädoyer für die Muße und gegen das allgegenwärtige Dogma der Effizienzsteigerung handeln.

So weit so gut. Aber ist es auch als Anregung zu verstehen, über den völlig ungeregelten, rapide zunehmenden Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI) in unsere Gesellschaft nachzudenken? Der Autor unterstellt in seiner spielerischen Vision die Möglichkeit einer „humanoid-identischen Intelligenz“ (siehe Human Brain Project) und in diesem Kontext auch das Bestreben, selbst musische Fähigkeiten künstlich auszuprägen.

Leider handelt es sich hierbei ganz und gar nicht um ein Märchen. Eine ganze Heerschar von Wissenschaftlern und Ingenieuren hat sich bereits dieser Zielsetzung verschrieben.

Bevor uns dieser Zug gänzlich unkontrolliert überrollt, sollten wir viel intensiver über die sozialen, politischen und ethischen Implikationen von KI nachdenken und einen Diskurs führen.

DIE ZEIT liefert beständig Beiträge zu dieser Thematik (wie zuletzt in einem mehrseitigen Wirtschafts-Spezial). Allerdings liegt bisher das Gewicht eher auf der technischen Seite. Eine Verlagerung ist wünschenswert. –  Daniel Hardt


Leserbrief zu „Träumt weiter“ von Josef Joffe

Zitat:” Unter Putin … ging Obamas <Neustart> daneben.” Soll der Leser verstehen, dass das an Putin lag? Oder ist es auch denkbar, dass unter US-amerikanischer Führung die USA und NATO in den letzten 25 Jahren den russischen Einflussbereich willentlich immer weiter zurück gedrängt haben? Weiter Zitat: “ Amerikas Rückzug aus der Welt geriet nicht zum Einvernehmen, sondern zur Einladung, sich die Krim zu greifen …” Soll der Leser verstehen, dass Russland keinen vernünftigen, nachvollziehbaren Grund hatte, sich die Krim zu sichern? Hat Russland nicht erfahren, dass Annäherung an oder Aufnahme in die EU auch zur Aufnahme in die Nato zu führen pflegen? Hätte Obama in Putins Stelle wohl dieses Risiko in Kauf genommen, die Krim mit ihrem großen russischen Kriegshafen, welche von Chruschtschow erst der Ukraine zugeordnet worden war, irgendwann in die Nato abwandern zu sehen. Meine Vermutung ist, auch Obama hätte den Anfängen gewehrt. So ist die Welt nun mal. – Dr. Hergen Heinemann


Leserbrief zu „Auf den ersten Blick“ von Gero von Randow

Anlässlich der Zustände in der Silvesternacht in Köln frage ich mich:

Wie haben die massenhaft zum Feiern (?) nach Köln angereisten Migranten, die im Hauptbahnhof kontrolliert wurden, eigentlich ihre Anreise mit der Bundesbahn finanziert?  Es sind offenbar viele sogar aus der Schweiz gekommen.

Ist es wahr, dass diese jungen Männer auf Grund ihres Flüchtlingsstatus in Deutschland kostenlos und unbegrenzt öffentliche Verkehrsmittel nutzen ?

Vielleicht wäre die Antwort einen kleinen Artikel in der ZEIT wert. – Renate Ehrich


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Ich habe nur einen kurzen Kommentar zu dem Text „Der Herausforderer“ von Kilian Trotier in der aktuellen Zeit. Mit einem Wort: wow! – Jörn Schumacher


Leserbrief zu „Der Feind ist nicht grün“ von Peter Dausend

Nein, Herr Dausend, die Oppositionspartei FDP wird „von der wilden Wut der Vergessenen“ profitieren! Sie (nicht Er) ist wieder da! In der Tat ist die „AfD zu unappetilich“ für viele ehemalige FDP-Wähler. Deswegen werden sie erneut ihre vormals gewählte Partei wieder wählen. Das bringt die notwendigen Prozente über fünf.

Während sich die AfD demontiert, montiert sich die FDP somit neu und wird ihre ehemalige Schlüsselposition aus meiner Sicht wieder erobern können.

Was der AfD dagegen noch fehlt, ist der Verzicht auf die öffentliche Austragung ihrer internen Probleme und ein demagogisch begabter Trump-Verschnitt!

Damit könnte sie die FDP und die anderen „Altparteien“ in Verlegenheit bringen. Unsere demokratische Gesellschaft scheint mir im Wandel und mit diesem Wandel in Gefahr zugleich. – Reinhard Kniepkamp


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Es ist leider nicht so, wie Sie die Probleme benennen, nein, es ist noch viel schlimmer: Aus eigener Anschauung habe ich seit über 20 Jahren Einblick in unterschiedlichste Elternhäuser der Republik, darunter auch Familien mit einem oder mehreren Behinderten, Familien ausländischer Abstammung, Ossis und Wessis.

Benachteiligung ist nicht nur eine finanzielle und nicht nur eine der Armen. Einher geht eine schleichende Entrechtung nicht wehrfähiger Eltern, die sich nicht durch Instanzen klagen und Entscheidungen aussitzen können, vielleicht auch nicht über alle Mittel rechtsstaatlicher Gegenwehr gegen Ämter und Versicherungen informiert sind, Menschen, deren Alltag mit schikanierenden Bürokratieanforderungen so weit ausgefüllt ist, dass für jede Art von Teilhabe oder ambitionierter Erziehung gar kein Platz mehr bliebe.

Ein gewaltiger Malus steckt nicht nur in der ungerechten Verteilung von Bildungschancen, vielmehr in einer unausgegorenen föderalen Bildungspolitik, einzig auf Reproduktion auswendig gelernten Abfragewissens ausgerichtet, einem ausufernden Lehrerdefizit, das schon heute auch in Schulen außerhalb sogenannter Problemviertel, ebenso im städtischen wie im ländlichen Raum, einen regelhaften Unterricht nur schwerlich möglich macht, Schulgebäude, die erhebliche bauliche Mängel mit Gefährdungspotenzial aufweisen und in Städten des Ruhrgebietes den Schulbetrieb in einem förderlichen Umfeld unmöglich machen. Bestrebungen frühkindliche Förderung in Kindergärten per Dekret einzufordern werden mit Herdprämien konterkariert und das notwendige Personal für die hochkompetente Unterstützung des Nachwuchses in Kindergärten steckt bestenfalls in der Ausbildung.

Wer heute offenen Auges durch bundesdeutsche Familienhaushalte, Kindergärten und Schulen geht, wird fassungslos sein, ob der Zustände, die flächendeckend die Frage aufdrängen, wie sich eine entwickelte Gesellschaft diese breite Vernachlässigung ihres größten Kapitals leisten kann, die Vernachlässigung ihrer Kinder. Politische Lippenbekenntnisse haben in den vergangenen zwei Dekaden nichts zum Besseren sich wenden lassen, der Verfall schreitet im Gegenteil fort.   Abhängen meint heute nicht nur Arme auszugrenzen, mehr noch Kindern keine Chancen einzuräumen.  – Jochen Schickert


Leserbrief zu „Erst mal wird gefeiert“ von Uwe Jean Heuser

Ich danke Ihnen.

In einer Zeit, in der sich das absolut unnötige Wort „Narzisst“ epidemisch auch in der vermeintlich besseren Presse ausbreitet, schreibt Ihr Autor Uwe Jean Heuser auf Seite 23 der aktuellen Zeit schlicht „Narziss“, Ihre Korrektoren lassen das stehen und es wird gedruckt.

Das macht Freude. – Hans van Treeck


Leserbrief zu „Uhren sind moderne Diktatoren“ von Amrai Coen Und Björn Stephan

Wundervoller Beitrag-wurde ja auch „Zeit“ dass ihr dieses geschrieben habt. Veranlasst mich so ganz enpassant ein Lob für euch alle auszusprechen.. Wo ihr doch den schönsten Chefredakteur der hiesigen Zeitschridtenlandschaft habt!(smile) Aber ich halte es ja mit den Stones(hoffentlich stimmts) „time is on your side-yes it is“. – Amina Fritz


Leserbrief zu “ Wachsam sein, doch arglos bleiben“ von Evelyn Finger

Sie lassen Menschen zu Worte kommen, die der Proto-Typ des post-faktischen, der Lüge und des Heuchlers ist – zu Eltz – ein psychisch Auffälliger, der seinen Bischof  von Limburg,

Prof. Dr. van Elst, mit anderen – in schamloser Weise verleumdet, herabgesetzt und in böser Absicht mit der Lüge übergossen hat. Das Diözesan-Zentrum St. Nikolaus, Limburg auf dem Domberg, wurde vom Deutschen Kulturrat in einer Anhörung 2013 im nordrheinwestfälischen Landtag: „Als eine gelungene architektonische Lösung für die Altstadt Limburgs bezeichnet.

Immer wieder bringen Sie Menschen zum „Gespräch“, die oft – sehr oft – sich selbst disqualifiziert haben, und das, was sie verkörpern wollen, mit Füßen treten. Dr. Martin Luther würde solche Menschen in seiner Zeit geköpft haben. Das Domkapitel zu Limburg ist in sich korrupt – gefühlsmäßig – und untauglich für diese Ämter; es muss zurück treten!  Der Selige Kardinal Newman hat die treffende Bezeichnungen für solche scheinbare Kirchenmänner; Der Gott-Mensch Jesus von Nazareth und sein Vater lassen sich aber nicht spotten. Diese Menschen zeigen schon viel von ihrer inneren Verfäulnis. Ihre Zeitung ist schon länger nicht mehr im psychischen Bereich auf der Höhe der Zeit! Ein gutes Beispiel des destraströsen psychischen Zustands vieler Zeitgenossen. Na, dann prosit! – Dr. Dr.  Michael Joseph Schaaf


Leserbrief zu „Träumt weiter“ von Josef Joffe

Etwas beunruhigt mich an Ihrer sonst von mir sehr geschätzten Wochenzeitung: Die zunehmende Tendenz der politischen Redaktion, für die gefährliche Verschlechterung der Ost-West-Beziehungen allein Russland verantwortlich zu machen. Besonders der Herausgeber nutzt jede Gelegenheit, dem Leser mit feinem Hämmerchen das Nägelchen der Russlandphobie ins Gehirn zu treiben – auf die Wiederholung kommt es an. Manchmal wird allerdings auch der Vorschlaghammer benutzt. In einem der „Worte des Jahres“ wird der russische Premier Medwedew so zitiert: „Wir sind in die Zeiten eines neuen Kalten Krieges abgerutscht“. Dazu die „Leseanleitung“ eines ungenannten ZEIT-Mitarbeiters: „Medwedew …. verkündet auf der Münchner Sicherheitskonferenz den Bruch zwischen Ost und West“. Dies ist eine krude Manipulation, nichts anderes.

Ich kann der ZEIT-Redaktion nur dringend empfehlen, sich mit der Hinterlassenschaft des wohl besten Russland- experten des vergangenen Jahrhunderts zu beschäftigen: George F. Kennan. In einem Gastbeitrag für die New York Times vom 5. Februar 1997 schrieb er: „Expanding NATO would be the most fateful error of American policy in the entire post-cold war era“. In deutscher Übersetzung fährt er fort: „Diese Entscheidung muss erwarten lassen (…), dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Ost und West wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen zwingen, die uns entschieden missfallen werden“.

Auch seine Rede zur Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels (1982) ist lesenswert unter sicherheitspolitischen Perspektiven. Am Ende geißelt er den Zynismus und die Korruption des Massenexports von Waffen in Entwicklungsländer. –  Michael Schnatmeyer


Leserbrief zu „Uhren sind moderne Diktatoren“ von Amrai Coen Und Björn Stephan

Soviel Arroganz und gleichzeitig Lieschen-Mülller-haftes Erklären der Welt auf eineinhalb Seiten ist mir schon lange nicht mehr in der ZEIT begegnet – und entspricht auch nicht dem gewohnten Niveau dieser Zeitung. „Die Schule ist erfunden worden, um die Menschen zur Pünktlichkeit zu erziehen und zu veruhrzeitlichen“. Vermittlung von Bildung? Nein. Alles, jedes Thema, das im Artikel angesprochen wird, wird auf das ein und selbe Phänomen zurückgeführt. Vereinfachung kann man das schon nicht mehr nennen – Blödsinn scheint mir da angemessener.

Herr Geißler ist auch an anderen Punkten nicht auf der Höhe der Zeit (obwohl er sich doch als Experte dafür bezeichnet). So zum Beispiel seine Empfehlung zur Gleitzeit. Das hat schon was naiv kindliches. Die wird bereits seit vielen, vielen Jahren praktiziert. Aber das ist ihm wohl entgangen. – Raimund Helbrich


Leserbrief zu “ Vom Gehetzten zum Gestalter“ von Heinrich Wefing

Die zum Thema des kommenden Wahlkampfes erklärte „Innere Sicherheit“ hat eine Ursache. Die Ursache heißt: Öffnung der Grenzen im Herbst 2015 und unkontrollierter Zustrom von Zuwanderern.

 Dies bedeutet, dass wir Menschen im Land haben wie A. Amri, der mit 14 verschiedenen Namen operierte, finanzielle Leistungen erhielt in verschiedenen Bundesländern, und – obwohl observiert und als Gefährder erkannt – unbehindert sich bewegen und agieren konnte. Man darf davon ausgesehen, dass A. kein Einzelfall ist. Man spricht von über 500 dieser Spezies.

 So dürfte man vielleicht einmal die Ursache beim Namen nennen: „Danke, Frau Merkel“ und umfassende Sicherheit fordern. Nur durch radikale Verantwortung kann eine einsame Entscheidung geheilt werden. Es ist bedenklich, wenn die Großzügigkeit unseres Landes so einfach auszunutzen ist. Missbrauch von Sozialleistungen im Bewusstsein der Tatsache, dass jedes 5. deutsche Kind unter die Armutsgrenze fällt, müsste Alarmsignal und Ausweisungsgrund sein. Wollen wir uns eine unkontrollierte Großzügigkeit wirklich erlauben? Wir meinen: Germans first!

 Es ist dringend an der Zeit, überalterte Rechtsgrundlagen der aktuellen Situation anzupassen. So lange abgewiesene Asylbewerber auf Bleiberecht klagen können, werden wir mit Sicherheit keine Innere Sicherheit erreichen.

Wir wünschen uns Konsequenz, maximale Anwendung der Gesetze, Schaffung von lückenlosem Identitätsnachweis, konsequente und sofortige Ausweisung von Menschen, die maßgeblich unsere innere Sicherheit gefährden und das soziale Netz ausnutzen. Vorschlag: Diese einfach mit einer Transall über deren Herkunftsland mittels Fallschirm zurückgeben.

Wir würden uns freuen, wenn Sie diesem Thema innerhalb der ZEIT Raum geben. –  Hermann Krose & Susanne Schumacher


Leserbrief zu „Alle Achtung“ von Jörg Lau

Wie kann man sich denn mit einer solchen Frage so vergaloppieren. “Was wird aus einem Westen,der ohne selbstverständliche amerikanische Vorherrschaft oder auch nur Führung auskommen muss?”

Von welcher amerikanischen Vorherrschaft ist denn hier die Rede?   Ist es die Vorherrschaft der Moral der US-Politik mit dem Ziel von Frieden in der Welt, die nun anstehende Auflösung von Guantanamo (in Amerika wird die Länge eines Jahres anders ermittelt,so zum Beispiel wie bei den Kreationisten wo der intelligente Mensch seit ca. 6000 Jahren über die Erde wandelt) . Oder sind es die Flugzeugträger, Atomwaffen, weltraumgesteuerte Überwachungssysteme zur Erhaltung des “Friedens” nach US-amerikanischer Lesart? Sind es die jetzt gerade stattfindenden Panzeraufmärsche in den Baltikstaaten und sogar der Ukraine um den unmittelbar bevorstehenden russischen Angriff auf Westeuropa zu blocken? Das alles wäre zu klären um zu begreifen, dass hier die Vorherrschaft “der Guten” selbstverständlich anerkannt wird. Was würden wir nur in der Vergangenheit gemacht haben, ohne diese moralische Faust im Nacken?

Diese eine,unter vielen, von Ihnen aufgeworfener Fragen, versteckt in einem ansonsten leidlichen Aufsatz zur Politkaffeesatzleserei des kommenden Jahres verärgert mich!

Eines sollten Sie doch wissen : Nichts ist beständiger als der Wandel! Und wir werden noch genau so weiterexistieren wie bisher, auch ohne Vorlesungen in genehmer Staatsbürgerkunde. Und ich glaube wir sollten uns an dem Mut der Briten, ganz abgesehen ihres seltsamen Votums zur EU, ein Beispiel nehmen. Da gilt es dann ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Lösungen zu suchen. Die wären dann am besten ohne Säbelgerassel der scheinbar wieder Kriegslüstern gewordenen “größten Demokratie”, Entschuldigung das ist ja Indien, der Erde und seiner wie, ich glaube, von ihr abhängenden Herrscherkaste in den verschiedenen Mitgliedsländern der NATO, insbesondere der Obersäbelrasseler von Washingtons Gnaden, ein gewisser ehemaliger Sozialdemokrat aus Norwegen. Der Name ist unwichtig.

Ich würde sehr gerne mit Ihnen in einem gemütlichen Kaffee oder auch Bistro über all diese Fragen ein seriöses Gespräch führen, weil es mich brennend interessiert wie abhängig Sie, der sicher der Atlantikbrücke angehört, sind, und wie Sie ihre Geisteshaltung begründen, dass Sie der Meinung sind Amerika habe das “selbstverständliche Recht” bzgl. der Vorherrschaft der westlichen Hemisphäre. Aber das Alles ist ja vielleicht nur eine Vermutung, ein Denkspiel Ihrerseits. Dann wäre meine Post an Sie gegenstandslos. – Wolfgang Schuckmann


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Julia Friedrichs zitiert in ihrem Artikel über die Kinderarmut (DIE ZEIT, 5.01.2017, S. 54) die Ministerinnen Ursula von der Leyen, Manuela Schwesig und Andrea Nahles mit ihren folgenlosen Klagen über die Kinderarmut. Auch die Autorin stimmt in diesen Chor der Klagen ein, doch scheint Frau Friedrichs, bei der Erklärung für die Gründe der Erfolglosigkeit zu kurz zu greifen. Einer der wichtigsten Gründe dafür, dass sich Politiker so wenig um Kinder kümmern, ist wohl der, dass Kinder keine Wähler sind. Bei den Wahlen zu unseren Parlamenten sind Kinder mit keiner Stimme vertreten. Als ich mich diesbezüglich 2010 an das Familienministerium mit der Bitte wandte, sich um dieses Thema zu kümmern und es nach vorne zu bringen, bekam ich aus dem Familienministerium unter Kristina Schröder die trockene Antwort, für das (Kinder-)Wahlrecht sei das Bundesministerium des Innern zuständig. Solange sich nicht einmal das Familienministerium um die politische Berücksichtigung von Kindern kümmert, wird sich an der Lage der Kinder in unserem Staat nichts Wesentliches ändern. Vielleicht könnte DIE ZEIT dieses Thema wenigstens wieder einmal in die öffentliche Diskussion bringen. – Dr. Wolfgang Breidert


Leserbrief zu „War er’s?“ von Kerstin Kohlenberg

Frau Kohlenberg hat die Lage genau analysiert und das „Kyrillische“ als Sprache entdeckt. Die Sprache des Internet ist das Angloamerikanische, sein Alphabet das lateinische. Wenn die Russen wirklich spioniert haben, mussten sie letztgenanntes benutzen. Ins „Kyrillische“ übersetzen!

Da haben die US-Schlapphüte ja was ganz tolles erfunden. Mit einer solchen Nachricht kann man nur ganz dumme Leute fangen. Dass die Russen in einem Land spionieren, das vor ihrer Haustür Raketen aufstellt, ist selbstverständlich.

Dass sie die Wahl beeinflusst haben, ist unwahrscheinlich. Da die Amerikaner das aber in aller Welt tun, zuletzt in der Ukraine vor den Toren Russlands, glauben sie das Gleiche von den Russen, oder sie wollen uns das glauben machen. – Hartmut Winterfeldt


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Danke für die schöne und sehr persönliche Schilderung ihres großen Vorbildes Jesus von Nazareth.

Ich habe mich persönlich in vielem wieder gefunden , und doch eines fehlt mir , und für mich ist das sehr wichtig nur leider wird darauf seitens der Kirche fast ganz vergessen.

 Sie schreiben , „was mich ausmacht ist allein die Antwort auf die Frage , wie ich zu meinen Mitmenschen bin …..

Ja sehe ich genauso !, aber nicht nur das , sondern wie ich zu allen andere Geschöpfen Gottes bin , sie sind , so finde ich , Gottes vergessene Kinder.

Und für mich schließt das auch alle andere Natur mit ein, das wäre meine ganz persönliche Ergänzung zu ihrem schönen Beitrag gewesen Liebe Grüße aus der Steiermark! – Herbert Mayrhofer


Leserbrief zu „Kunst taugt nicht als Maske“ von Jens Jessen

Herr Jessen wird viel Beifall bekommen für seine vordergründig richtige Aussage, dass „nur ein tadellos tätiges Unternehmen auch einen glaubwürdigen Kultursponsor abgibt“. Ja – soll die Deutsche Bahn doch erstmal für pünktliche Züge sorgen, statt die „Stiftung Lesen“ zu unterstützen! Und Audi soll nicht weiter die Audi Jugendchorakademie sponsern, weil man sich doch als Mitbeschuldigter im Rahmen der Diesel-Affäre im „moralischen Zwielicht“ befinde.

Mit Verlaub – das ist arg weltfremd, dünkelhaft und wohlfeil. Und es ist verantwortungslos. Denn folgte man in der Praxis dieser Überlegung, wäre das in der Konsequenz eine Katastrophe für den Kulturbetrieb. Große Unternehmen sind komplexe Gebilde mit vielen Tätigkeitsfeldern, Organisationseinheiten und Mitarbeitern.

Und die sind Menschen und machen manchmal Fehler. Bei VW und Audi haben vor vielen Jahren einige Ingenieure und Manager moralisch unkorrekt gehandelt, um im Rahmen eines Projekts größere Millionenbeträge einzusparen, und die Unternehmen werden dafür jetzt Strafen in Milliardenhöhe zahlen müssen. Niemand ist über dieses Fehlverhalten mehr erschüttert als die über 99% der Mitarbeiter, die damit rein gar nichts zu tun haben. Soll jetzt auch die Jugendchorakademie, die durch viele Jahre harter Arbeit ein fantastisches Niveau erreicht hat, für diese Verfehlungen anderer in der Vergangenheit büßen? Nein, Kultur-, Wissenschafts- oder auch Sport-Sponsoring ist eine langfristig angelegte Sache, die auf Verlässlichkeit beruht und weitergehen sollte, auch wenn Flecken auf der weißen Weste des Unternehmens sichtbar geworden sind. Und wo bitte ist das blitzsaubere Unternehmen, das über jeden Zweifel erhaben ist und es auch immer sein wird?

Herr Jessen spricht von „Verrat an der Kunst“. Verrat an der Kunst wäre es, die Künstler im Stich zu lassen und sich aus der Verantwortung zu stehlen, weil man wegen eines Fehlers in der Vergangenheit in der öffentlichen Kritik steht. Andersherum hat aber jeder, der Sponsoring-Geld bekommt, das gute Recht, sich von seinem Sponsor zu trennen und dessen Geld nicht mehr anzunehmen. – Reinhard Otten


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Danke für Ihr grundehrliches, wahres, und schönes Jesus-Zeugnis. Das ist es: Jesus braucht keine „Bewunderer“- wie S.Kierkegaard sagte – sondern Nachfolger, die Sein Geist ermächtigt und in die Freiheit von den „Anforderungen der Gesellschaft“ führt, wie es Augustin erfahren hat: „Gib Herr, was Du befielst, und dann befehle, was Du willst.“ Es ist wahr, ohne die Kraft Seines Geistes sind wir überfordert, aber mit ihr können wir wie unsere Väter sagen: „Wer vor Gott kniet, kann vor Menschen gerade stehen.“ Ich grüße Sie herzlich und wünsche Ihnen weiterhin diese Demut überzeugender Jesus-Nachfolge. – Volkhard Scheunemann


Leserbrief zu „Ein Inder rechnet ab“ von Jan Ross

In der Tat scheinen Europa und Amerika schlecht gerüstet, das Weltgeschehen angemessen zu begreifen. Herr Puri bezeichnet die moralische Hysterie als einen der Gründe, die den Westen zu völlig überzogenen, den Realitäten der jeweiligen Länder nicht angemessenen Aktionen verleiten. Das Beispiel Libyen scheint dafür gut gewählt. Der notgedrungene Pragmatismus von Menschen aus Indien, China und Afrika hätte die Katastrophe, die sich dort Dank des westlichen Aktionismus abspielt, mit Sicherheit verhindern können. Was der Westen zudem einfach nicht verstehen will, ist die Tatsache, dass der Rest der Menscheit, ihm seine angebliche moralische Autorität schlicht nicht abkauft. Vom Kolonialismus mal ganz abgesehen, haben sich der Sturz eines gewählten iranischen Präsidenten Mossadegh, eines Salvador Allende in Chile, ein in Batteriesäure aufgelösten kongolesischen Präsidenten Lumumba, sowie die vielfältigen Kooperationen mit Diktatoren aller Art ins kollektive Gedächtnis der Menschen eingebrannt. Ein wenig mehr Bescheidenheit und Demut würden Europa und Amerika bisweilen besser zu Gesicht stehen als moralischer Rigorismus, der unglaubwürdig wirkt. – Dieter Schöneborn


Leserbrief zu „Auf den ersten Blick“ von Gero von Randow

Erlauben Sie mir eine Bemerkung zu Ihrem Artikel, speziell zu folgendem Satz:“Das Verbot ist nach Ansicht deutscher Gerichte sogar dann verletzt, wenn das Aussehen nur ein Motiv unter mehreren war, die Papiere zu verlangen“.

Das Aussehen beeinflußt immer die Art, wie wir Mitmenschen begegnen, auch bei den Polizisten. Je nach eigenen Erfahrungen oder dem woher auch immer vermittelten Image einer Gruppe sind wir vertrauensvoller, offener, mißrauischer etc. Die Nordafrikaner haben ihr Image nachhaltig ruiniert, deswegen hat die ganze Gruppe keine vertrauensvolle Behandlung zu erwarten, bedauerlicherweise auch die Personen, die dafür nicht verantwortlich sind. Dabei teilen sie dieses Schicksal mit vielen anderen Gruppen in der Vergangenheit und Zukunft. Als ich Anfang der 60er Jahre längere Zeit im Ausland war, wurde ich gelegentlich auch als Mitglied einer Mörderbande angesehen, die Millionen Juden ermordet hatte. Ich konnte das nur schweigend hinnehmen. Die Türken wurden sehr lange als nicht besonders bildungsorientiert wahrgenommen und entsprechend behandelt aufgrund der Erfahrungen mit den Deutschkenntnissen dieser Gruppe, was zum Beispiel dazu führte, daß ein sprachlich exzellenter Mensch Anerkennung bis Verwunderung hervorrief. Und nun teilen viele Nordafrikaner dieses Schicksal in unserem Land.

Den Gerichten, auf deren Entscheidungen ihr obiger Satz zurückgeht, müßte Realitätsverlust attestiert werden, wenn sie heute davon ausgehen, daß Nordafrikaner unvoreingenommen behandelt werden. – Dr. Walter Engel


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Der Artikel von Julia Friedrichs über Kinderarmut in Dtld. bringt gute Ansätze und Vorschläge
zur Behebung des gesellschaftlichen Problems. Der ökonomische Aspekt ist natürlich von großer Bedeutung: mehr Geld schafft bessere Rahmenbedingungen und bessere Resultate, jedoch nur wenn der
individuelle Wille des Betroffenen stark genug ist und die Vorbildfunktion des Umfeldes vorhanden ist …..

Dies kommt in der vorliegenden Analyse viel zu kurz. Ohne enorme Anstrengung auf allen Seiten – Kind, Familie, Schule, Wirtschaft, Politik – ist ein Aufstieg nicht zu realisieren. Dies gilt ebenfalls für Kinder und Eltern der gehobenen Schichten!

Auf die überzogenen Vorwürfe gegen die Politik und Gesellschaft möchte ich hier nicht weiter eingehen.
Ich verweise auf zwei Artikel, die der Autorin vielleicht nicht bekannt sein könnten:
1. „Stoppt den Niedergangsdiskurs!“ in Der Spiegel Nr. 38/2016, S. 56 ff.
2. Michelle Obamas Abschiedsrede im Weißen Haus am 6.1.2017: http://www.nytimes.com/2017/01/06/us/politics/michelle-obama-last-speech.html?emc=edit_th_20170107&nl=todaysheadlines&nlid=17347454&_r=0 – Wilfried Götting


Leserbrief zu „Alle Achtung“ von Jörg Lau

Ihr Artikel  hat mich sehr beeindruckt. In der Liste von „Denksportaufgaben“ habe ich zu der Frage, ob man die freiheitliche Ordnung neu justieren sollte, folgende Überlegung:

„Wir sind – mit Recht – stolz auf unseren Rechtsstaat. Jedoch braucht ein Rechtsstaat als Überbau eine moralische Grundhaltung oder – anders ausgedrückt – ein Verantwortungsbewusstsein der Personen, die in diesem Rechtsstaat leben und Verantwortung tragen. Diese Voraussetzung scheint zunehmend verloren zu gehen. Am Beispiel verantwortlicher Politiker oder Wirtschaftsführer möchte ich diesen Gedanken konkret erläutern.

 Es ist offensichtlich, dass die großen Probleme der Zuwanderung von Flüchtlingen ursächlich damit zusammen hängen, dass unsere staatlichen Organe versäumt hatten, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, um eine große Anzahl von Flüchtlingen ordnungsgemäß zu registrieren. Damit wäre das herrschende Chaos zu vermeiden gewesen, in dessen Folge auch Kriminelle in unser Land gekommen sind. Die politische Verantwortung für das Versäumnis tragen auf Bundesebene  in erster Linie der Innenminister und die Bundeskanzlerin. Von beiden ist aber nie erwogen worden, persönliche Konsequenzen daraus zu ziehen. Im Gegenteil – beide wollen bei der nächsten Wahl wieder antreten und die Kanzlerin will weiter „dem Land dienen“. In diesem Klima ist es nicht verwunderlich, dass der Innenminister von Nordrhein-Westfalen die Verantwortung für die ungenügende Überwachung eines behördlich bekannten Terroristen auf die unübersichtliche Gesetzeslage schiebt.

Im Bereich der Wirtschaft passiert Ähnliches, was an den jüngsten Beispielen von zwei gefeierten Wirtschaftsführern zu erkennen ist. In beiden Fällen sind zu deren Amtszeit in ihrem Unternehmen kriminelle Vorgänge passiert, die nachträglich zu hohen Strafen für das Unternehmen und in der Folge, aus Kostengründen, auch zur Entlassung von unschuldigen Mitarbeitern geführt haben. Beide „Vorbilder“ lehnen mit dem Hinweis, dass sie von nichts gewusst hätten, jegliche Verantwortung ab und kassieren stattdessen noch Erfolgsprämien in Millionenhöhe.

Ein solches Verhalten von „Vorbildern“ wird auf Dauer das Klima in unserem Land vergiften – daran wird auch unsere vorbildliche Rechtsordnung nichts ändern.“ – Klaus Grieshaber


Leserbrief zu „Träumt weiter“ von Josef Joffe

In Bezug auf Trump hat sich Herr Joffe von Anfang an getäuscht, auch diesmal tut er m.E. so, denn Russland ist kein echter Gegner von USA: wirtschaftlich äußerst schwach, der richtige und gefährliche Gegner ist China. Nixon und Kissinger verbanden sich mit schwachem China gegen die Sowjetunion und jetzt Trump beabsichtigt das Gegenteil. Die von Herrn Joffe angeführten historischen Beispiele sind nicht adekvat, sie beziehen sich auf den Kalten Krieg. Seine Skorpionfabel ist halt nur sugesstiv… – Marek Pelc


Leserbrief zu „Wem gehört’s?“ von Josef Joffe

Ich verstehe, dass Sie die Pointe mit den „arabischen Zahlen“ nicht vermissen wollten… aber auch sie sind von den Indern „gestohlen“. – Marek Pelc


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Wie ist es möglich, dass vernunftbegabte und gebildete Menschen religiös gläubig sind? Die wichtigste Antwort darauf gibt wohl die Psychologie: durch emotionale Konditionierung in der Kindheit. Der Autor liefert durch seine religiöse Biografie dafür eine schöne Bestätigung.

Wie sonst könnte jemand, der imstande ist, biblische Texte zu lesen und zu beurteilen, den biblischen Jesus so einseitig positiv darstellen?

Der Verfasser schweigt sich aus über einen Jesus, der den Menschen nur hilft, wenn seine Glaubensbedingung erfüllt ist. Der den Widerspenstigen, den Zweiflern, den Spöttischen androht, sie ins Feuer zu werfen. Sie dürfen für ihr endliches Fehlverhalten unendlich lange leiden. Ist das Gerechtigkeit, gar Nächstenliebe? Was ist mit dem Jesus, der die Familien seiner Anhänger auseinander reißt und sie in die Armut stürzt – bis heute ein Vorbild für Sektenführer. Wo ist bei Trotier von einem Jesus die Rede, der auf autoritäre Weise Wahrheiten predigt, nur selten angefochten durch Selbstzweifel? Wo von einem, der großspurige Versprechungen macht über die grandiose Zukunft seiner Jünger im Jenseits? Die irdische Endzeit werde noch zu deren Lebzeiten kommen.

War wohl nichts. – Wolfgang Graff


Leserbrief zu „Alle Achtung“ von Jörg Lau

Dass Sie ohne „postfaktisch“ auskommen, gebührt Ihnen Lob. Über Israel aber schreiben Sie in Ihrer gewohnten Bewährungshelfer-Attitüde. – Marek Pelc


Leserbrief zu „Ein Inder rechnet ab“ von Jan Ross

Was für eine intelligenter Beitrag. Besser kann man es kaum sagen: „Eure politischen Führungen fallen einem Journalismus zum Opfer.“ Hardeep Singh Puri sagt das, was ich schon immer gepredigt habe, auch gegenüber der „Zeit“. Auch die übermäßige Gefühlsduselei steht dafür Pate .

Die politische Führung  in Singapur, wo ich über 4 Jahre gelebt habe, denkt ähnlich. Der leider verstorbene Staatschef Lee Kuan Yew hat schon Ende der 70er Jahre vorausgesagt, das Europa auf Dauer keinen Bestand haben wird.

Der Zerfallsprozess ist bereits in vollem Gange. Ich sehe auch keinen Ansatz der etablierten Parteien das signifikant zu ändern. Ohne Not wird sich Europa selbst auflösen, das ist der eigentliche Skandal. – Gunter Knauer


 Leserbrief zu „Wiederbelebung als Mission“ von Elisabeth Niejahr

Sie schreiben „… dreht den Autoschlüssel im Zündloch, aber es bewegt sich nichts.“. Das wundert mich gar nicht, denn in das Zündloch einer mittelalterlichen Vorderladerkanone steckte man eine brennende Lunte, damit sich die Kanonenkugel bewegte. Den Zündschlüssel steckt man dagegen normalerweise in das passende Zündschloss …

Andererseits könnte man die von Ihnen präzise beschriebene Mission von Herrn Vogel und seiner FDP im Wahljahr 2017 durchaus mit einem „Ritt auf der Kanonenkugel“ charakterisieren :) – Harald Kapitza


Leserbrief zu „Uhren sind moderne Diktatoren“ von Amrai Coen Und Björn Stephan

Mit großem Interesse habe ich das Interview zum Thema „Zeit“ mit Professor Karl-Heinz Geißler gelesen. Der Gründe sind mehrere: Zum einen habe ich seit meiner Kindheit ein besonderes Verhältnis zur Zeit, was auch ein Beweggrund für den beigefügten Essay aus dem Jahre 1999 war.

13 Jahre später dann las ich ein Interview in der SZ zum Thema „Zeit“. Der Gesprächspartner war – Sie werden es erraten – Prof. Geißler.Natürlich ließ ich ihm meine Abhandlung zukommen:

„… herzlichen Dank für Ihren klugen Text über die Zeit. Ich habe ihn gern gelesen…“. Ja, über diese Reaktion habe ich mich schon sehr gefreut. Und jetzt, weitere vier Jahre später, ist der Auslöser dafür, mein Traktat erneut auf den Weg zu bringen, ein Interview zum gleichen Thema in der ZEIT…

Gewiß, der kommunikationstechnische Hintergrund hat sich in dreizehn Jahren geändert. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was den Beitrag so ‚zeitlos‘ macht?

Mit freundlichen Grüßen aus Mourèze – einer Gegend, in der die Leute etwas anders mit der Zeit umgehen –  Dieter J Baumgart


Leserbrief zu „Danke, Mr. President!“ von Melvyn Krauss

Kann mir jemand die Schlussfolgerung von Melvyn Krauss erklären, warum eine höhere Inflation in den USA den Wert des Euro schmälern sollte ? Bisher war es jedenfalls so, dass höhere Inflation regelmäßig die Abwertung der eigenen Währung zur Folge hatte, jedenfalls keine Aufwertung. Oder handelt es sich hier etwa um einen Übersetzungsfehler? – Frank Lamprecht


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Ich bin sehr dankbar für die Darstellung von Herrn Trotier, wie  Glauben funktioniert.  Nebenbei: Monotheistisch geht sie natürlich nicht.

(Jesus und Gott in dem Fall.) Aber es macht mich schon betroffen, wie weit der Graben zwischen Aufklärung  und  Religion noch ist.

Vielleicht ist es genetisch? Auf jeden Fall freue ich mich für Herrn Trotier, das sein Jesus ihn davor bewahrt hat, schon als Baby in Afrika zu verhungern und ihm eine Messdiener- Karriere in Iserlohn ermöglicht hat. – Oswald Baumeister


Leserbrief zu “ Vom Gehetzten zum Gestalter“ von Heinrich Wefing

Einen großen Dank an Heinrich Wefing, der die Zentralisierung der Sicherheitspolitik in Deutschland in seinem Artikel kurz und knackig auf den Punkt bringt. Dank natürlich auch an de Maiziere, dass er bereit und in der Lage ist aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wefing hat recht: die Legitimation des Staates steht auf dem Spiel und wir hoffen sehr, dass es gelingen möge, die staatliche Kontrolle zurückzugewinnen.

Der Fall Amri hat zur Genüge bewiesen, dass die Zusammenarbeit der Landesbehörden mangelhaft ist ähnlich wie auch bei der NSU. Wir brauchen effektive koordinierende Funfktionen beim Bund , auch angesichts der russischen Versuche zur Wahlbeeinflussung. –  Dr. Hans-Jürgen und Renate Salz


Leserbrief zu „Auf den ersten Blick“ von Gero von Randow

Das war ein sehr ausgewogener Artikel, der mir geholfen hat, meine Gedanken zu dem Thema ein wenig zu klären. Vielen Dank dafür.  – Barbara Ostrop


Leserbrief zu „Gut ist gut genug“ von Kerstin Bund

Vielen Dank fuer diesen sehr lesenswerten Artikel! Ich habe mich besonders gefreut, dass Sie auch darauf hinweisen, dass wir Frauen mit verantwortlich sind fuer manche fehlende Unterstuetzung. Ich habe schon oft erlebt, dass Frauen einerseits ueber mangelnde Mitarbeit ihrer Maenner klagen, aber andererseits darauf bestehen, dass alles genau so gemacht wird wie es ihnen richtig erscheint bzw. Maennern nicht zutrauen, die Arbeit vernuenftig auszufuehren. Mit einer solchen Haltung kann man vielleicht Hauspersonal zur Arbeit anleiten, aber wohl kaum einen mitdenkenden Partner. Auch die wechselseitigen Verurteilungen der Frauen untereinander sind mir wohl vertraut. Wie schoen, dass sich endlich mal jemand traut das auch offen auszusprechen. – Sabine Moehler


Leserbrief zu „Geschwaechte Richter“ von Elisa Hoven

Endlich mal ein Artikel wie ich ihn mir von der Rubrik „Recht und Unrecht“ erhofft hatte, als sie eingefuehrt wurde! Statt Sex und Gewalt ein gut geschriebener Hintergrundsbericht ueber ein Thema, das in den Medien wenig bis garnicht vorkommt. Ich hoffe Ihr Artikel bleibt keine solche Ausnahme wie er sie derzeit darstellt. – Sabine Moehler


Leserbrief zu „Auf den ersten Blick“ von Gero von Randow

Ausweis zeigen als Diskriminierung? Wegen sowas sind Leute gekränkt? Das riecht nach Verwöhnaroma. Fenster auf und weg damit. Als ich in den ersten Jahren der 80er an der deutsch-französischen Grenze lebte – es war noch eine wirkliche Grenze – und mit dem Bus von Kehl nach Strasbourg fuhr, musste ich immer dann meinen Ausweis zeigen, wenn ich in meinem schmutziggrünen Parka unterwegs war. In normalen Klamotten nicht. Daraus habe ich eine Langzeitstudie gemacht. Und siehe da: Immer im Parka musste ich meinen Ausweis zeigen, in normalen Klamotten fast nie. Es war die Post-RAF-Zeit. Racial Profiling für Deutsche. Die Haltung gab es schon, den Begriff noch nicht. Was ich nicht verstanden habe ist, dass die Grenzbeamten doch wissen mussten, dass niemand mit praktizierter krimineller Energie sich durch Revoluzzerklamotten outen würde, sondern unauffällig wäre. Wie die Leute in Stuttgart, die die Fahrkartenkontrollen in öffentlichen Verkehrsmitteln einst durchführten: Typ Hausfrau mit Einkaufstäschchen oder Rentnertyp mit Baumarkt-Plastiktüte und dergleichen.

Heute sind viele Deutsche harmlos, auch wenn sie beige, gelb, braun oder schwarz aussehen. Es gibt aber kein Zeichen, z.B. ein Pickel zwischen den Augenbrauen, der nur wächst, wenn man die deutsche Staatsangehörigkeit hat und noch nie straffällig war.

Diszipliniert und solidarisch müssen wir durch diese Zeiten durch. – Heike Schalles


Leserbrief zu „Polizisten allein schaffen es nicht“ von Caterina Lobenstein

Seit Herbst 2014 wohnen wir in direkter Nachbarschaft einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Sasel für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 14 bis ca. 18 Jahre. Weder verstehen die jungen, männlichen Flüchtlinge unsere Werte, noch gelingt es den deutschen Betreuern ihnen die Verbindlichkeit unserer Gesetze und Werte zu vermitteln. In von uns u.a auch mit arabisch sprechenden Betreuern geführten Gespräche aus dem Kulturkreis der Jugendlichen in dieser Unterkunft, sagten uns mehrfach diese Betreuer, im dabei sein der Jugendlichen, dass deutsche Gesetze und Werte für die Jugendlichen nicht gelten würden, diese wären ja Moslems.

Diese mangelhafte und inkonsequente Betreuung wird gravierende Auswirkungen bezüglich Akzeptanz und Integration der Flüchtlinge für die Zukunft haben. – Edda und Mathias Minuth


Leserbrief zu „Hier herrscht Klassenkampf“ von Caterina Lobenstein

Ihr Artikel ist ausgezeichnet, er erfüllt die Erwartung die man an eine Zeitung hat: berichten und erklären. Deswegen leiste ich mir Die Zeit auch noch als Arbeitsloser. Jedoch: Warum erst jetzt? Jahrelang hat Ihre Zeitung genau wie die anderen auf die AfD reagiert: lächerlich machen, einseitig kritisieren, Anhänger als zurückgeblieben beschreiben. So wächst die Popularität des Begriffs Lügenpresse.

Dies ist kein Vorwurf, sondern Interesse: Erklären Sie bitte. – Frank Hrebabetzky


Leserbrief zu „Alle Achtung“ von Jörg Lau

Ein sehr nachdenklicher Artikel: Alle Achtung!   Sie haben völlig recht: Der Blick auf die Welt ist,wegen ihrer Komplexität, unübersichtlich,  aber keineswegs unbegreiflich! Voraussetzung dafür ist neben einer guten Bildung,  einem analytischen Kopf und die Kraft, ein Problem lösen wollen.   Wäre die Welt ein Meer, dann wären die Politiker m.E.  wie Schiffbrüchige, die in ihrer Panik nach  absolut Allem greifen, was da angeschwommen kommt. Der Wille zum Überleben im Meer der  Intrigen zwischen Kollegen, Parteien und Medien ist da primär und weniger die Lösung eines Problems!

Ein Beispiel: In der Griechenland Krise wollte man Europa retten, weil das Hemd näher erschien als die entferntere Jacke.  Bis sich herausstellte, daß die Jacke (sprich Flüchtlinge) das weitaus größere Problem war. (Und das Problemhemd verlor man, aus Kapazitätsgründen, bis Wiedervorlage aus den Augen !!!)

Daß dieses Jackenproblem von der Schiffbrüchigen Frau Dr. Merkel nicht gesehen wurde, lag nicht daran, daß es unbegreiflich war, sondern am Unvermögen in einer komplexen Welt durch gutes Datenmaterial und  durch Problemanalyse (eine naturwissenschaftliche Basismethode!) eine Ordnung zu schaffen,  die zu Entscheidungen befähigt hätte. Das fand aber nicht statt, weil sie auch nach einem Jahr Chaos  im Flüchtlingsproblem (s. der Wille zum Überleben…) immer noch behauptete: Wir schaffen das!   Und so grapscht unsere selbstverschuldet schiffbrüchige Regierung weiterhin hektisch nach Allem, was Rettung verspricht! Wie z.B. nach Herrn Erdogan.

Weil in diesem Meer aus selbstverschuldeter Unwissenheit alles Mögliche immer wieder als scheinbare Rettung erscheint,  habe ich jede Hoffnung aufgegeben, von Politikern Problemlösungen zu erhoffen.  Das wird wohl “die ordnende Kraft des Faktischen” übernehmen müssen. Und dann tut es weh!!! – Klaus Riediger


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

In allen Punkten gebe ich ihnen Recht. Dennoch Bei ihrem Fazit was zu tun waere springen sie in die gleiche Ecke in der die quartalsweisen Sprechblasenentleerer auch schon stehen. Mein Frau ist Familienhebamme und hat mit den Janinas Ercans und Saschas zu tun wenn sie noch Baby sind.  In diesen Familien , denen man vom Jugendamt eine Familienhebamme zuweist, sind oft aeltere Kinder und man  kann   wie in einer Zeitmaschine  sehen , wie sich das Leben der Mutter oder Eltern in die Kinder praegt.

Mich packt die kalte Wut wenn ich sehe, dass das Kindeswohl koerperliches Wohl meint. Alle Eltern in Deutschland haben das Recht ihre Kinder zu verdummen wie es ihnen gefaellt. Niemand darf einschreiten , wenn Saeuglinge schon mit der Glotze oder aeltere Kinder mit der Zuckerteeflasche ruhiggestellt werden.

Was waere zusaetzlich zu tun?

Die Niederlaender schreiben die Eltern ab ,alimentieren diese dennoch in Wuerde und kuemmern sich intensiv um alle Kinder in solchen Familien. Damit sind die Niederlande in der Praevention deutlich weiter als Deutschland. Wobei in Deutschland der Grund fuer das Hinterherlaufen in der foederalen Struktur und dem Ehrgeiz von 16 unabhaengigen Sozial- und Bildungssystemen liegt. Fuer die Polemik bedanke ich mich. Anders kann man unsere wirkungsschwache Sozial und Familienpolitik auch nicht ertragen. – Markus Harder


Leserbrief zu „Träumt weiter“ von Josef Joffe

Aus österreichischer Sicht einige Bemerkungen:

Allgemein wird mit Schweigen übergangen, dass der Ost-Westkonflikt eine religiöse >Ursache hat:  Das große Schisma, das die orthodoxen Kirchen von den westlichen Kirchen trennt. Schon 1914 entschied Zar Nikolaus II. – als Oberhaupt aller Orthodoxen – gegen den leidenschaftlichen Widerstand seiner Regierung –und unerwartet für Österreich-Ungarn – Russlands  Mobilmachung  Russlands. Diese führte bekanntlich zum Ersten Weltkrieg. Auch die römisch-katholische Kirche förderte entscheidend die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers und seiner Nationalsozialistischen Partei (Reichsermächtigungsgesetz 1933, Reichskonkordat 1934), um das – vermeintlich durch die Revolution geschwächte – Russland zu erobern und die Orthodoxie  mit der Papstkirche gleichzuschalten. Der Holokaust wurde als Kollateralschaden in Kauf genommen – von vielen erwünscht.

Nach dem bewaffneten Überfall auf Österreich am 11.3.1938, der Österreich von allen nationalsozialistischen Verbrechen und seine Jugend vom Wehrdienst in der deutschen Wehrmacht freigehalten hätte, intervenierte die r.k. Kirche – durch den allein zuständigen Papst – mit der „feierlichen Erklärung der österreichischen Bischöfe vom 18.3.1938“ und verpflichtet alle österreichischen Katholiken – damals alle Österreicher außer den gleichzeitig grausam verfolgten Juden-  zur Botmäßigkeit unter den Nazi-Herrschern. Als in Stalingrad das Kriegsglück sich sichtbar wendete, tat dies auch die österreichischen Landeskirche. Die wenigen überlebenden Österreicher der Schlacht von Stalingrad erbaten von ihren russischen „Feinden“ die Restauration ihres – von der r.k. Kirche abgemurksten – Österreich.  Russland erfüllte – im Eivernehmen mit seinen Verbündeten diesen Wunsch mit dem „Staatsvertrag vom Belvedere“ vom 15.5.1955, dem einzigen echten Friedensvertrag des 20. Jh., weil ohne Kriegsschuldklausel.

Dies erzwang  Österreichs heiligmäßiger Staatsmann Leopold Figl, obwohl Landwirt, wissend, dass ein Friedensvertrag mit Kriegsschuldklausel eine Erklärung des Vergeltungskrieges sei (Versailles). Angestiftet von seinen inneren Feinden, wollten die U.S.A. und ihre Spießgesellen in der NATO , Österreich um diesen Frieden bringen, indem sie seinen als Familienvater  in Ehren ergrauten Bundespräsidenten von untadeligen Ruf Dr. Kurt Waldheim als“Nazi-Butcher“ auf die Watchlist  setzten. Diese Erklärung der NATO gegen Österreich eines Vernichtungskrieges blieb – vorerst – verbal – ., weil Russland – und alle Nichtmitglieder des Kriegsverbrecherbündnisses Nato – sich nicht beteiligten. Durch diese Infamierung eines unbescholtenen Familienoberhauptes  stürzte die NATO-  Mitgliedsstaaten  vom Rang von souveränen auf den von Banditen ab.. Was nun das weitere Schicksal der NATO betrifft, so bewegte „Die Arroganz der Macht“ Präs. George Bush II zum mit offenkundigen Lügen begründeten Raubkrieg im Irak, verbunden mit der Plünderung des für die Menschheit unersetzbaren Antikenmuseums in Bagdad, ferner zur gesetzlosen Gefangennahme verbunden mit schamlos-öffentlicher Folter.

In meinem Wohnzimmer fand die Hinrichtung durch den Strang  des  -vermeintlich – besiegten Feindes Saddam Hussein statt. Unter seinem Nachfolger Barak Obama ward mir das Vergnügen zu Teil, seinem eigenhändigen Abmurksen eines ihm unsympathischen Menschen zuzusehen  und sein Verbündeter, Präs. Karssai , beklagte, dieser „Friedensnobelpreisträger“ habe in seiner Amtszeit mit 1,600 „Drohnen“ = Blindekuhbomben – zentausende Unschuldige massakriert.  Daher versuche ich, Donald Trump zu einer zivilisierten  Militärpolitik ohne gesetzlose Gefangenschaft, Folter und  Meuchelmorde zu bewegen. Bis dahin befindet sich die Republik Deutschland in der NATO  in einer sehr schlechten Gesellschaft. Und der militärische Schutz der U.S.A. erinnert an die Erzählung Tolstojs in „Krieg und Frieden“:  „Nach der verlustreichen Schlacht von Borodino ging Napoleon über das Schlachtfeld und sagte zu seinen Offizieren: Gott sei Dank sind die meisten Gefallenen nur Deutsche!“ – Dr. Otto Ludwig Ortner, RA. em. Absolvent der theol Kurse der Erzdiözese Wien


Leserbrief zu „Gut ist gut genug!“ von Kerstin Bund

In Ihrem Artikel Gut ist gut genug! schreiben Sie, dass Sie eine Frau als Vorbild für die Mutterrolle suchen. Und am Ende des Artikels, dass Sie nun Ihren Weg gefunden haben und kein Vorbild mehr brauchen. Zur Bestätigung möchte ich Ihnen meine Erfahrungen schildern.

Ich habe einen Sohn, 21 Jahre, und eine Tochter, 14 Jahre. Ich habe immer in Vollzeit gearbeitet, ebenso mein Mann. Aber das berühmte schlechte Gewissen hat mich nie geplagt. Und unter Schlaftmangel habe ich auch nie gelitten. Folgende Punkte haben uns dabei geholfen:

– Mein Mann und ich haben uns sowohl Hausarbeit als auch Kinderbetreuung gerecht geteilt. Zwar habe auch ich „mütterliches Gatekeeping“ praktiziert, aber nur in überschaubarem Ausmaß: Ich wußte, welche Impfungen anstanden und ob die Kinder neue Schuhe brauchen. Im Gegenzug habe ich mich z.B. beim Kochen vollständig rausgehalten.

– Wir hatten – als die Kinder klein waren – sehr kurze Arbeitswege. Zudem waren unsere Arbeitszeiten relativ flexibel. Das verringert die Belastung und hilft bei Arztterminen und Weihnachtsfeiern im Kindergarten.

– Wir haben uns auf Kinder und Beruf konzentriert. Unsere Freizeitbeschäftigungen drehten sich hauptsächlich um die Kinder. An Wochentagen haben wir abends mit den Kindern gegessen und gespielt, am Wochenende haben wir einen Ausflug an einen See, in den Zoo oder in ein Museum gemacht. Die Urlaube haben wir in einer Ferienwohnung mit vielen Ausflügen verbracht. Und zum Lesen blieb immer noch Zeit, wenn die Kinder im Bett waren.

– Wir haben zwar manche, aber nicht jede vermeintlich wichtige Frühförderung mitgemacht. Meine Kinder waren weder beim Frühschwimmen noch bei der musikalischen Früherziehung, aber beim Frühenglisch. Ich denke, man tut seinen Kindern einen großen Gefallen, wenn man sie einfach spielen lässt. Auch das Frühenglisch war unsinnig.

– Wir hatten Unterstützung von den Großmüttern. Allerdings wohnen beide 500km entfernt. Aber immer, wenn die Kinder krank waren, kam eine Oma. Und manchmal auch zwischendurch. Umgekehrt haben die Kinder dort gerne Ferien gemacht. So hatten wir immer mal wieder eine Woche, in der wir besonders viel arbeiten und abends auch mal ausgehen konnten.

– Die Hausarbeit ist bei uns recht gut organisiert. Wir kochen jeden Tag, aber Extras wie der von Ihnen genannte Blumenstrauß gibt es nicht. Und nicht jede Kinderhose muss gebügelt werden. Und wenn wir etwas in den Kindergarten mitbringen sollten, habe ich einen Käsekuchen gebacken: Zeitaufwand 20 Minuten.

Es gibt natürlich Grenzen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn ein Kind gesundheitliche oder psychische Probleme hat, müssen die Eltern im Beruf kürzer treten. Und wenn ein Elternteil eine 60-Stunden-Woche hat, wird es schwierig, wenn das andere Elternteil nicht beruflich kürzer tritt. Aber auch das Bedürfnis der Eltern, Zeit ohne Kinder zu verbringen, sei es beim Sport, mit Freunden oder auf Reisen, sollte zulasten des Berufs und nicht der Kinder gehen.

Meine Kinder jedenfalls sind „gut geraten“, es fehlte und fehlt ihnen nichts. Ich bin überzeugt, dass nichts besser gewesen wäre, wenn ich Teilzeit oder gar nicht gearbeitet hätte. Ganz im Gegenteil: Mit meinem Vollzeitjob war ich sicherlich ausgeglichener und entspannter. –  Dr. Jutta Biltzinger


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Vielen Dank für Ihren klugen und berührenden Beitrag in der Rubrik „Glauben & Zweifeln“, der mir aus dem Herzen spricht. Ich freue mich, dass in einer überregionalen Zeitung dieser Artikel Platz gefunden hat in der Hoffnung, dass möglichst viele Leser auf ihn aufmerksam und von ihm angesprochen werden. Alles Gute für Sie! – Marion Zimmer-Roland


Leserbrief zu „Mein Wortschatz“ von hannes Mittermaier

Auch hier im Alemannischen, dem neben dem Bairischen anderen großen Dialektraum des Oberdeutschen, kennt man Ihr In-Keit-Lassen, nämlich als  „loss mi ukeit (umkeit)“, also lass mich umgefallen/liegen und damit in Ruhe. Das Alemannische Wörterbuch verweist hierzu auf das Deutsche Wörterbuch, 4.2.1, Sp. 2340 und somit auf das mittelhochdeutsche  „geheien“, das u.a. auch hinwerfen bedeutet. Dieses Wort ist also eines der vielen, die Bairisch und Alemannisch aus dem Mittelhochdeutschen bewahrt haben. – Volker Morstadt


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Für den Artikel zum Thema Vorbilder von Kilian Trotier- Der Herausforderer-Jesus  Möchte ich mich herzlich bedanken!! Ein wohltuender, ehrlicher Beitrag. Für uns als überzeugte und begeisterte Christen und Jesus-Nachfolger eine realistische Darstellung des Lebens als Christ im ganz normalen Leben und Alltag mit seinen Herausforderungen. Er ermutigt hoffentlich viele Leser, sich auch auf diesen Weg zu begeben. Es gibt nichts zu verlieren- aber alles zu gewinnen! Diesen Artikel kann man auch gut an Interessierte weitergeben, die Fragen zum christlichen Glauben haben. Also: meine Dank an den Autor und  das Team, das entschieden hat, ihn zu veröffentlichen!! – Ingrid Seeck  


Leserbrief zu “ Der Herausforderer“ von Kilian Trotier

Da ich mich gedanklich gern  im säkular- religiösen Spannungsfeld  unserer  Gesellschaft  bewege, gehört  Ihre Rubrik  „ Glauben  & Zweifeln „  zu meiner allwöchentlichen Lieblingslektüre. Doch ich frage mich zunehmend, was Sie eigentlich  unter  „ Zweifeln „ verstehen?

Denken Sie ganz überwiegend  an  Menschen, die  im  Glauben  zweifeln oder schreiben Sie auch  für Leser, die außerhalb  der  christlichen Offenbarungsreligion  Sinnerfüllung  suchen ?

Sollte Letzteres der Fall sein, möchte ich Bedenken an der Ausgewogenheit  Ihrer  Beiträge anmelden.
Sicher ist Ihnen bewusst,  dass  etwa ein Drittel der Bundesbürger  keiner der beiden großen  christlichen Konfessionen angehört und bei dem verbleibenden Rest sich eine zunehmende  Ignoranz gegenüber fundamentalen dogmatischen Auffassungen der Amtskirche ausbreitet. Da helfen alle theologischen  Interpretations-und  Auslegungskünste nur begrenzt. – Günter Bergmann


Leserbrief zu „Hier herrscht Klassenkampf“ von Caterina Lobenstein

Herzlichen Dank für Ihren anschaulichen Artikel über Bitterfeld, Afd etc.. Ich habe bisher einen ganz anderen Eindruck von der Lebenssituation der dortigen Bevölkerung gehabt; den muss ich jetzt drastisch korrigieren.

Diese Leute verdienen wirklich unser Mitgefühl (und Hilfe) und nicht die Bundespolitiker oder Frau Merkel, wie es Die Zeit in den vergangenen Wochen (z.B. Herr B. Ulrich) des öfteren getan hat.

Ihnen nochmals herzlichen Dank und alles Gute für 2017. – Reimond Rohde


Leserbrief zu „Pikettys Lehrer“ von Lisa Nienhaus

Vielen Dank für die Informativen Zeilen zu Anthony Atkinson, dessen Buch „Ungleichheit“ mir derzeit interessanten Lesestoff bietet.

Sie zitieren den Wisschaftler in ihrem Beitrag in der ZEIT 2/2017 mit den Worten „Dieser Aufsatz würde sicher mehr Leser finden, wenn er zu dem klaren Ergebnis gekommen wäre […]“. Können Sie mir die dazu gehörige Primärquelle nennen? Sicher habe ich diese Aufgrund der Übersetzung ins Deutsche nicht finden können. – Michael Engelmann


Leserbrief zum Titelthema „Was ist heute ein Vorbild?“

Das ist Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow   * 1939, ein Oberstleutnant a. D. der Sowjetarmee. Am 26. September 1983 stufte nur er als leitender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung einen vom System gemeldeten Raketenangriff der USA auf die UdSSR als Falschalarm ein. Ein neues Computersystem hatte nacheinander zwei US-amerikanische Interkontinentalraketen Abschüsse registriert. Dies löste den count down des russischen Atomgegenschlages aus. Petrow konnte nicht wissen, dass durch Wolken fallende Sonnenstrahlen das neue Computer-System getäuscht hatten. Aber er sagte sich, dass die Amerikaner nie so verrückt sein würden, mit nur 2 Raketen anzugreifen. Er drehte deshalb den Schlüssel zum Gegenschlag, der nur noch zwischen seinen Fingen lag, nicht herum. Damit verhinderte er als denkender Mensch den Maschinen Reflex, der uns alle umgebracht hätte in dem Atomkrieg, des befürchteten Dritten Weltkriegs.

(Er wurde für sein Verhalten weder belobigt noch belohnt aber auch nicht bestraft. Es deckte die Unzulänglichkeit des sowjetischen Militärsystems auf und rückte seine Vorgesetzten in ein schlechtes Licht. So bekam er von offizieller Seite einen Verweis für falsche Archivierung von Schriftangelegenheiten, und seine einst vielversprechende Karriere fand ein jähes Ende. Er wurde auf einen weniger heiklen Posten versetzt und verließ die Armee aus eigenem Entschluss wegen seiner kranken Frau. Petrow lebt seitdem in ärmlichen Verhältnissen als Rentner in Frjasino. Am 24. Februar 2012 wurde Stanislaw Petrow mit dem Deutschen Medienpreis ausgezeichnet. [Wickipedia]) – Prof.em. Dr.Hermann Zeumer


Leserbrief zu „Polizisten allein schaffen es nicht“ von Caterina Lobenstein

Als Lehrerin an einer Fachschule für Sozialpolitik habe ich Ihren Artikel mit Interesse gelesen. Jedoch ist mir nicht ganz klar, ob es sich bei der Forderung nach mehr Erzieher tatsächlich „nur“ um Erzieher handelt, also Männern mit einer entsprechenden Ausbildung oder ob Sie auch Erzieherinnen meinen. Ich finde diese Tatsache nicht ganz unwesentlich. Vielleicht meinen Sie ja, dass Männer, die als Erzieher in diesem Bereich tätig sind, pädagogisch zielführender aktiv werden können? Das wäre durchaus eine Herangehensweise, die diskussionswürdig ist.

Oder haben Sie die männliche Schriftsprache als allumfassende verwendet? – Ina Bagdenand


Leserbrief zu „Gut ist gut genug“ von Kerstin Bund

Sie schreiben zwar am Ende Ihres Artikels, dass Sie nun doch kein Vorbild suchen … aber ich finde schon, dass auch Frauen bzw. Mütter Vorbilder haben bzw. finden sollten. Auch ich, Jhg. 1969 mit drei erwachsenen Kindern, war und bin immer auf der Suche nach Vorbildern.

Allerdings teile ich nicht Ihre Meinung in Bezug auf das Vereinbarkeitsthema. Es tut mir sogar weh, immer wieder von Frauen hören zu müssen, dass Sie selber daran schuld sind, wenn sie es nicht schaffen und im Alltag gestresst sind. Der kapitalistischen Wirtschaftsweise wird es freuen, dies zu hören.

Als Coach begleite ich Frauen, die als Akademikerinnen innerhalb „ihrer“  Graduiertenakademie an einem Programm teilnehmen, das sich mit dem Thema „Kompetenzen“ beschäftigt. Die Frauen formulieren ganz deutlich, dass sie mit der Forderung nach einer erwartenden Vereinbarkeit überfordert sind. Ein wichtiger Schritt scheint mir zu sein, dass sie erkennen, dass sie nicht nebenbei Mütter sind, sondern, dass die Familienarbeit mehr als ein Vollzeitjob ist. Sie also über Jahre zwei Jobs, die gesellschaftlich gewünscht sind, gleichzeitig bewältigen müssen.

Vielleicht sollten Sie, als Autorin im Ressort Wirtschaft, die Thematik „Vereinbarkeit“ von der wirtschaftlichen Seite betrachten. Denn für die jahrelange Familienarbeit gibt es keinen Cent und keinen Euro. Ergo kommen Frauen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben automatisch in eine Menge Zwänge. Ich schlage den Frauen oft ein Gedankenspiel vor: Wie würde sich ihr Alltag und ihr Leben gestalten, wenn, vom ersten Tag ihrer Schwangerschaft an, diese ihre Leistung und eben die Familienarbeit mit Geld (momentan die einzige Form von  Wertschätung für die Bereitstellung persönlicher Ressourcen an die Gesellschaft) honoriert werden würde? Sie für ihre Familienarbeit bezahlten Urlaub, Krankentage, Gehaltserhöhungen, … bekommen würde, so wie es in der Arbeitswelt in aller Regel üblich ist.  Die Antworten, die ich erhalte, sind spannend und aufschlussreich.

Feministische Ökonominnen und Ökonomen beschäftigen sich schon seit langer Zeit mit dieser Thematik. Ein Blick dahin lohnt sich! – Ina Bagdenand


Leserbrief zu „Erst mal wird gefeiert“ von Uwe Jean Heuser

Gustav Le Bon (1841-1931), Begründer der Massenpsychologie, hätte wohl der These 3 zugestimmt: „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

Sowohl Borniertheit als auch Opportunismus sind hiernach menschliche Grundübel, daran ändert aller technologischer Fortschritt nichts. – Matthias Bartsch


Leserbrief zu „Hier herrscht Klassenkampf“ von Caterina Lobenstein

Der Bericht von Caterina Lobenstein über die desolaten wirtschaftlich-sozialen Verhältnisse im Raum Bitterfeld und den damit einhergehenden dramatischen Erfolg der AFD sollte einigen politischen Entscheidungsträgern endlich die Augen öffnen. Andernfalls werden – nicht nur in Ostdeutschland – in den nächsten Monaten und Jahren noch viele strukturschwache Regionen und/oder solche mit vergleichbarem sozialem Ungleichgewicht idealer Nährboden für extreme politische (oder auch religiöse) Gesinnung sein.

Den abgrundtiefen Fremdenhass der armen (natürlich gibt es auch ARME DEUTSCHE) Textilsortiererin kann ich keinesfalls gutheißen, dass sie angesichts der offensichtlichen Ungleichbehandlung der angestammten Belegschaft und der neu hinzugekommenen Hilfskräfte – Flüchtlinge – nicht erfreut ist, des Weiteren ständig Angst um ihren erbärmlichen, ungesunden und lausig bezahlten Arbeitsplatz haben muss, wird ihre Weltoffenheit jedoch kaum steigern. Die marode Infrastruktur, die infolge Geldmangels weiter verrottet, verwaiste Einzelhandelsgeschäfte im Stadtkern, indessen an der Peripherie Gigastores entstehen, die jedoch kaum oder gar keine Gewerbesteuern abwerfen der für viele Millionen kultivierte See, welcher von der angestammten Bevölkerung kaum genutzt werden kann, sondern nach und nach meistbietend privatisiert wird – mehr als geug Zündstoff für politische Verwerfungen. – Ulrich van Elst


Leserbrief zu „Zapfsäulen zu Steckdosen“ von Christian Frahm und Jürgen Pander

Das Laden in wenigen Minuten ist nur in seltenen Fällen ein relevanter Fall: wenn man Strecken fährt, die in einer Richtung länger sind als es die Reichweite des Akkus hergibt. Wenn man also drauf warten muss. In der weit überwiegende zahl der Zahl Fälle lädt ein E-Auto Zuhause oder am Zielort: beim Einkaufen, während der Arbeit, beim Sport, während der Kinobesuchs usw. Dort ist es egal, ob es eine oder mehrere Stunden braucht. Mit aktuellen Akkus kommt man bei behutsamer Fahrt 250 bis 400 km weit. Nur gehetzte Fahrer können dann keine halb- oder einstündige Pause machen. Danach wäre der Akku ist bei der heute verfügbaren 50 kW-Schnellladung wieder voll.

Wenn Audi-Chef Stadler eine Kaffeepause als Maßstab setzt, erhöhen sich die Kosten überproportional. Das ist unnötig.

Zur Klimabilanz von E-Autos (Lifetime Cycle) gibt es seit Jahren fundierte Untersuchungen, z.B. des Umweltbundesamtes:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/weiterentwicklung-vertiefte-analyse-der

Auch das BMUB hat sich dazu geäußert:

http://www.bmub.bund.de/themen/luft-laerm-verkehr/verkehr/luft-verkehr-download/artikel/klimabilanz-elektromobilitaet/

Danach ist ein Elektroauto auch unter Einbeziehung der kompletten Herstellung weniger belastend für das Klima als ein vergleichbarer Benziner pder Diesel.

Auch Mercedes Benz ist zu diesem Schluss gekommen beim Vergleich des Mercedes B als Benziner mit dem Mercedes B electric drive. Und das beim heutigen Strommix.

Schön wäre es, wenn die deutsche Automobilindustrie endlich E-Autos bauen würde, die die vorhandenen, sehr preiswerten  22 kW-Drehstrom-Ladesäulen voll nutzen könnte und dies nicht der kleinen Zoe von Renault vorbehalten bliebe. Für die Zoe gibt es nämlich annähernd ausreichende Ladesäulen, für VW und BMW, die auf die teure Gleichstromladetechnik angewiesen sind, leider nicht. – Reinhard Schmidt-Moser


Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Nach fast vierzig Jahren im Schuldienst stelle ich fest, a) an der beklagenswerten Situation zu vieler Kinder in unserem Land hat sich kaum etwas geändert, b) die Kritik daran wird folgenlos wiederholt und c) die Politiker versprechen vor jeder Wahl, dass Bildung zu ihren Zielen gehört, und wenden sich nach der Wahl „wichigeren“ Dingen zu. Warum ist das so?

Kinder (und Mütter) haben in Deutschland keine Lobby. Mein Vorschlag: Gebt jedem  Neugeborenen eine Stimme, also ein Wahlrecht, das bis zum 14. oder 16. Lebensjahr von den Eltern, im Zweifelsfall von der Mutter, wahrgenommen wird. Es komme niemand mit dem Totschlagargument, die Kinder seien nicht mündig! Es gibt Hunderttausende alter Menschen, die aufgrund von Beeinträchtigungen aller Art ihr Wahlrecht nicht selbst ausüben können und sich „helfen“ lassen müssen. Und es gibt Millionen Ewachsene, die sich nie um Politik kümmern und daher zu begründeten Wahlentscheidungen nicht in der Lage sind.

Mit dem Wahlrecht für alle würde sich die Situation von Kindern schlagartig verbessern, weil die Parteien – wie bei den Rentnern –  Wählerstimmen ernst nehmen, Kinderstimmen nicht. –  Johannes Kettlack


Leserbrief zu „Ich klone dich!“ von Jens Tönnesmann

Cooler Zocker?

In seinem Artikel „Ich klone dich!“ über sein Vorbild Oliver Samwer nennt Jens Tönnesmann einige der schlechten Charaktereigenschaften, die Oliver Samwer zugeschrieben werden. Ich kenne Samwer nicht. Ob sie zutreffen, mögen die beurteilen, die mit ihm leben und arbeiten.

Tönnesmann bewundert die Start-up-Fabrik Rocket Internet.

Schauen wir uns das Firmenkonzept genauer an am Beispiel helpling GmbH, eine Firma, an der Rocket Internet eine Beteiligung hält und die dem Muster, Unternehmenskonzepte aus den USA zu importieren, entspricht. Homejoy heißt das us-amerikanische Original.Inzwischen nicht mehr am Markt.

Das Geschäftsmodell von Homejoy und Helpling ist so schlicht wie unappetitlich: selbstständige Putzkräfte werden an Auftraggeber vermittelt, die Firma organisiert die Vermittlung und sichert den Auftraggeber in jeder Hinsicht ab (die Putzkraft mmuss ein Führungszeugnis vorgelegen, helpling übernimmt die Haftung für Schäden, der Kunde darf sich sicher sein, dass die Putzkraft nicht schwarz arbeitet, helpling weist auch auf die steuerliche Absetzbarkeit häuslicher Dienstleistungen hin, organisert die Werbung).
Die Putzkraft kostet den Auftraggeber ab 10,32 € pro Stunde (!) bei regelmäßiger Beauftragung. Deren soziale Absicherung spielt im Geschäftsmodell eine ungleich kleinere, eigentlich gar keine rolle.

Es bedarf keiner großen Rechenkünste, um festzustellen, dass die Putzkraft mit dieser Vergütung für ihre selbstständige Tätigkeit unterhalb dessen liegt, was sie bei unselbstständiger Tätigkeit als gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn erhalten würde, und dass sie, wenn sie für Alter und Krankheit vorsorgen will, deutlich darunter liegen dürfte. Wer selbstständig arbeitet und für harte Putzarbeit angemessen entlohnt werden möchte, sollte eine Stundenvergütung erzielen, die kalkulatorisch auch die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung enthält. D.h. Mindestlohn mit dem Faktor 1,2 hochgerechnet, macht knapp 10,70 € als Untergrenze. Dass Helpling Wegezeiten nicht vergütet, sei nur am Rande erwähnt.

Ein wahrlich cooles Geschäftsmodell. Man könnte es auch skrupellos nennen.

Da gibt es doch aber Regelungen, die solche Formen von Scheinselbstständigkeit sanktionieren? Es gibt „Rechtsgutachten“, die versichern, dass die Vermittlung von Arbeiten über eine solche Dienstleistungsplattform nicht den Tatbestand der Beschäftigung von Scheinselbstständigen erfüllt.

Was ist zu tun?

Im ersten Schritt hilft nur Transparenz:

– Obligatorische Offenlegung der Preiskalkulation gegenüber den Kunden.Das müsste dann so manchem Auftraggeber, der auf Schnäppchenjagd ist, die Schamröte ins Gesicht treiben.

– Informationspflicht gegenüber den Putzkräften hinsichtlich einer netto-/brutto-Arbeitsstunden-Kalkulation.

Dass Dienstleistungsplattformen in die Sanktionierung von Scheinselbstständigkeit einbezogen werden, wäre ein nächster konsequenter Schritt, den der Gesetzgeber zu vollziehen hätte (das gehört in die Arbeiten 4.0-Debatte, Frau Nahles!).

Wie Homejoy in den USA hat auch Helpling GmbH zweistellige Millionenbeträge am Kapitalmarkt eingeworben. Ob sich das rentiert, wissen nur die Anleger.

Ein paar Euros werden allemal bei den Initiatoren hängenbleiben. Immer noch begeistert von dem coolen Typen, Herr Tönnesmann? – Sabine Hübner


Leserbrief zu “ Die Lüge vom perfekten Helden“ von Sabine Rückert

Das Thema der „Zeit“ kommt für viele Freiburger Bürger zur rechten Zeit. Vielleicht wissen Sie, dass 51%  der befragten Bürger gegen eine Umbenennung von Straßennamen ist.  Dennoch wird das Projekt durchgezogen. Die zahlreichen Leserbriefe in der Badischen Zeitung und weitere Beiträge von kompetenten Fachgelehrten können Sie sicherlich aus dem Internet beziehen. Ich selbst könnte Ihnen meine private Sammlung des Materials zur Verfügung stellen. Zum „Anlesen“ empfehle ich Ihnen den Beitrag von Patrick Bahners in der FAZ vom 8.10.2016: „Stadtplanreformer auf dem Holzweg“ und den Leserbrief von Prof. Krumeich in der Badischen Zeitung vom 12.10.2016 unter der Überschrift „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll“.

Wenngleich es mich zeitweilig reizte, selbst einen Beitrag zu verfassen, nehme ich davon Abstand, da ich, 81 jährig und nur Oberstudienrat in den Fächern Deutsch, Geschichte und kath. Religion unterrichtet habe, mich für die Abfassung  eines fundierten Beitrags  nicht befähigt halte. Ich gehöre eher zur Spezies der „Sammler“. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie oder ein Fachkollege der“ Zeit“ sich dieses Themas annehmen könnte. Als Materialbeschaffer kann ich indessen immer noch dienen. Zudem stehen mir die Materialien im hiesigen Stadtarchiv uneingeschränkt zur Verfügung. Es würde mich sehr freuen, gelegentlich von Ihnen zu hören. – Bernhard Löbbert


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Die Vorschläge, die Infrastruktur in Kindergarten und Schule zu verbessern, sind nicht neu. Dazu gehören Kindergartenpflicht ab dem 3. Lebensjahr, Ganztagsschulunterricht mit Mittagessen usw. Diese Vorschläge sind bisher am politischen Willen und der föderalen Struktur der Bundesrepublick gescheitert. Dass eine Erhöhung des Kindergeldes (und des Kinderzuschlags für arme Familien) und der Richtsätze in den wenigsten Fällen den Kindern zugute kommt, ist auch längst bekannt. Andererseits werden durch die Diskriminierung der Kinder der Unterschicht (Hilfsarbeiter und Hartz-IV-Empfänger) viele Begabungen verschleudert.

Das erste Hindernis für die Förderung der Unterschichtkinder stellen ihre Eltern dar, denn in Nordrhein-Westfalen lehnen die Eltern in 17 % der Schulempfehlungen für den Übergang auf ein Gymnasium in inder 4. Klasse diesen Wechsel ab. Man muss sich daher überlegen, dass die bisherige Methode der ständigen Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderzuschlags und der Richtsätze überhaupt nichts gebracht hat. Auch das Teilhabeprogramm kann Kindern aus Suchtfamilien, in denen Alkohol, Gewalt und Drogen an der Tagesordnung sind, nicht wirklich helfen. Es gibt nur einen Weg, begabten Kindern aus solchen Familien eine Chance zur Entwicklung ihrer Begabung zu verschaffen. Dieser Weg besteht darin, dass sie in Gastfamilien, die sie fördern und fordern, untergebracht werden oder aber in Internaten. Damit wäre den Kindern und dem Staat, der ja auch Nutznießer höher Ausgebildeter ist, gedient.

Leider gönnt aber die gutsituierte Bürgerschicht (es ist nicht nur die Mittelschicht, sondern auch die Oberschicht) den Kindern der Unterschicht keinen Bildungsbissen. Daher hat die Hamburger Bürgerschaft vor Jahren die Verlängerung der Grundschulzeit auf sechs Jahre durch Bürgerentscheid abgelehnt, wobei die Wahlbeteiligung der Unterschicht extrem gering war. Die gut situierte Bürgerschicht ist eher bereit, die Transferleistungen zu erhöhen, als das Bildungsprivileg zu teilen. Deshalb muss eine wirkliche und generelle Verbesserung der Bildungschancen der Unterschichtkinder gegen den erbitterten Widerstand der gut situierten Bürgerschicht, die die Bildungschancen ihrer Kinder auf Kosten der Unterschichtkinder fördert, durchgesetzt werden.

Wo sind die Politiker, die sich dieses langfristige Ziel auf ihre Fahnen schreiben? – Dr. Hermann Nanz


Leserbrief zu „Retter vor Gericht“ von Sebastian Kempkens

Beim Lesen des Artikels zweifelte ich erneut am europäischen, in dem   Fall griechischen Rechtssystem.  Gibt es denn für Herrn Blanco und seine Mitstreiter inzwischen eine   adäquate rechtliche Vertretung? Wer übernimmt die Kosten für den   weiteren Prozess?  Ich bin leider weder Anwalt noch spreche ich spanisch oder griechisch.  Kann man trotzdem helfen? Wenn vielleicht auch nur finanziell?  Man kann doch seine „Vorbilder“ für ihre guten Taten nicht ins   Gefängnis gehen lassen…   – Gesche Grabs  


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

In diesem Lande wird nur gejammert!  Arm sind die Menschen welche den schrecklichen 2. Weltkrieg überstanden.  So Ausgebombte und Vertriebene.  Meine Frau und ich sind Kriesgskinder.  In den Nächten saßen wir in den Luftschutzkellern.  Auch tagsüber! Die Schulbücher mußten wir uns in der Regel mit zwei  anderen Kindern gemeinsam  bearbeiten. Immer sorgfältig umhüllt mit Papier. Es war ja alles knapp.

1943 verloren die Familien meiner fraun auch meine in einem Großangriff  auf Wuppertal alles Hab und Gut.  Wir hatten nur das, was man auf dem Leibe trug.  Ein Jahr wurde man dann wohnungslos in der Verwandtschaft hin und her  geschoben.  Kleidung? Sehr knapp! Schuhe? Holzschuhe mit Riemchen. Führte dann im  Winter bei mir zu verfrorenen Zehen.  Nach einem Jahr eine Behelfswohnung mit zwei Zimmern für 4 bzw. 5  Personen. Ohne eigenes WC, Dusche ? – Wochenwanne.  Heizung? Ofen- aber ohne Brennmaterial.  Nach dem Krieg keine Verbesserung. Überall Wohnungsnot und Hunger.  Lehrlinge verdienten 25 Mark im 1. Lehrjahr. Meister in ihrem Fach  kamen auf 90 Mark in der Wochen. War Spitzen Einkommen.  Meine Frau und ich haben sehr früh geheiratet. 1958 haben wir uns um  eine kleine Wohung beworben, da meine Frau schwanger.  Wir zogen das Glückslos! Es hatten sich über 100 Menschen beworben.

Und  wir gewannen! Auch Wohnung ohne Heizung, WC und Dusche.  Sehr schnell hatten wir drei Kinder. Nur ein Einkommenbezieher. Meine  Frau konnte nicht mehr berufstätig sein. Das Kindergartengeld betrug  100 Mark je Kind bei einem sehr knappen Angebot. Kindergeld und all die  anderen Zuschüsse die es heute gibt, gab es nicht.  So war es nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Menschen.  Trotzdem hat diese arme Generation ihren erheblichen Beitrag zum  Wiederaufbau und dem heutigen Wohlstand geleistet.  Allerdings hatten wir weniger Abwechslung als  heute. Wir waren  ernsthafter. Die Arbeitszeit lag damals bei 50 Stundenwoche.  Der Urlaub bei 10 – 12 Tagen inkl. Samstag.  Vielleicht können Sie verstehen, was wir denken wenn Sie und andere  Journalisten so schreiben wie in ihrem letzten Artikel.  Wer arm ist, muß einfach die Ärmel etwas höher krempeln. – Manfred Lück


Leserbrief zu „Zeig mir mehr !“ von Andrea Jeska

„Domo arigatou !“ für diesen sehr gut geschriebenen, für mich sehr gut nachvollziehbaren, interessanten Artikel ( und die Fotos !!)  über die Shibuya-Kreuzung in Tokyo !!

Ich war schon einige Male, jetzt zuletzt im vergangenen Oktober, in Japan, natürlich stand ich auch an, auf dieser Kreuzung,  auch jedesmal mit einem schweren Kamerarucksack…kann alles, alles, was Sie schrieben, nur bestätigen  !!

Schön, dass Sie auch erwähnten, dass die Japaner es als außerordentlich freundlich und ehrenwert halten, wenn man sie fotografieren möchte ! Den Satz “ Darf ich bitte ein Foto von Ihnen machen ? “ ( ich lerne seit vier Jahren Japanisch ) konnte auch ich schnell vergessen ! Man bedenke, da fliegt ein “ Gajin“ ( “ Fremder“) zwölf Stunden mit dem Flugzeug aus dem fernen Deutschland extra nach Japan, um ein Foto von ihnen zu machen ! Welche Ehre ! Könnte noch viel erzählen…

Danke für das Wiedereintauchen in diese einmalige Stadt ! Ogenkidene, matane ! ( salopp : Alles Gute, Tschüss !) – Jürgen Franke


Leserbrief zu “ Die Lüge vom perfekten Helden“ von Sabine Rückert

Ihre Bewertung des Brudermordes von Kain unterschlägt ein wesentliches Moment:

Kain war Bauer, Abel Hirte; als beide Gott ein Opfer darbrachten (Kain von den Früchten des Feldes, Abel von den Erstlingen seiner Herde) blickte Gott wohlgefällig auf Abels Opfer, aber nicht auf das Opfer Kains. Aus Zorn über diese Mißachtung erschlug daraufhin Kain seinen Bruder. Zur Strafe wurde er von Gott zum rastlosen Umherirren verdammt.

Das Kains-Zeichen, durch das der Mörder vor der Blutrache geschützt wurde, hatte zur Folge, daß Kain nicht aus der immerwährenden Strafe des Umherirrens entlassen wurde.

Übrigens:

„Abel scheint unsterblich zu sein, denn noch immer wird er von Kain erschlagen.“

http://www.literatpro.de/lyrik/kein-frieden-auf-erdenDieter J Baumgart


Leserbrief zu „Auf den ersten Blick“ von Gero von Randow

Anstatt hier einmal wieder die Polizei  zu kritisieren, hätten Sie einmal ein Lob aussprechen müssen, und zwar ein richtiges Lob und nicht nur ein eingeschränktes. Und der Begriff Nafri besteht völlig zu Recht, eine Entschuldigung war nicht vonnöten. Ihre   Darstellung erinnert mich sehr an die Stellungnahme von Simone Peter vond en Grünen über die Silvesternacht. Und vielleicht ist Ihnen auch der Wutbrief der Ehefrau eines Kölner Polizisten bekannt, in dem sie völlig zu Recht die Besserwisser in ihre Schranken verweist. Und wo kommen denn bitte wieder fast 2000 junge Männer auf einmal  her, die fast alle aus den Magrebstaaten stammen? War es noch nicht genug im vergangenen Jahr? Woher nehmen diese Menschen die Frechheit nach dem Inferno des vergangenen Jahres einfach in Köln wieder aufzutauchen und ganz bestimmt nicht, um die Architektur des Kölner Doms zu bewundern!  – Marlis Funk


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Vielen Dank, dass Sie dem Thema „Kinderarmut in Deutschland“ mit dem Artikel „Jedes 5.Kind ist arm“ von Julia Friedrichs eine ganze Seite gewidmet haben. Das wäre eigentlich ein geeignetes Wahlkampfthema. Welche Regierungsparteien sind endlich einmal bereit, das Problem wirklich anzugehen? Ich kann es einfach nicht verstehen, dass wir immer noch das Ehegattensplitting haben. Mir will es einfach nicht in den Kopf, warum ein kinderloses Ehepaar steuerlich gefördert werden soll. Dieses Paar hat ein doppeltes Einkommen, beide können voll arbeiten und sie haben deutlich weniger Ausgaben. Ich habe in meinem Bekannten- und Freundeskreis einige alleinerziehende Eltern. Die haben es wirklich finanziell schwer, wenn der andere Elternteil kaum etwas zahlt. Diese Menschen können lange nicht voll arbeiten. Wer kann heute mit einem Teilzeitjob mit Kind gut über die Runden kommen? Kinder sollten steuerlich deutlich gefördert werden, nicht generell Ehen! – Claudia Füßler


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Vielen Dank für den mutigen Artikel. Hier geht es nicht um weiteres „Wehklagen“, sondern Sie werfen die Frage auf: „Wer hat Interesse an einer Veränderung, bzw. wem nutzt der Status Quo?“

Hier ein paar ergänzende Gedanken, die mich schon lange beschäftigen:

 Die Wohlfahrtsverbände, Kirchenvertreter, Politiker und Medienvertreter, die mit betretenen Gesichtern auf die Kinderarmut hinweisen und Veränderungen einfordern, dienen letztendlich den Besserverdienern, die von den Veränderungen am meisten profitieren.

Hierzu zählen, Erhöhung von Kindergeld, bessere Ganztagsbetreuung, kostenlose Kinderbetreuung, kleinere Klassen, Abschaffung von Studiengebühren. Verkauft wird das Ganze aber als „bessere Teilhabe von Unterschichtkindern“.  Allerdings sind die Mittelschichtseltern die ersten, die die Durchsetzung der Verbesserungen für ihre Kinder einfordern. Sie haben die besseren Mittel und die lautere Sprache, um sich Gehör zu verschaffen. Es ist kein Geheimnis, dass der grünste Rasen am besten bewässert wird und die Mittelschicht, bis hin zu den ganz Reichen, am meisten von der Familienförderung profitieren. Ein gutes Beispiel ist für mich die 2 monatige bezahlte Freistellung für Akademikerväter / Elternzeit. Es ist ihnen kein Vorwurf zu machen, wenn sie die Annehmlichkeiten nutzen, aber sie können gut für sich selber sorgen.

Eine gute Integration gelingt am besten, wenn Kinder aus unterschiedlichen Schichten gemeinsan aufwachsen und voneinander lernen.

Davon sind wir weit entfernt und ich gehe davon aus, dass sich hier nicht so schnell etwas verändern wird. Auch für Flüchtlinge wird Integration gefordert, aber bitte weit weg vom eigenem Einzugsgebiet.

Es darf nicht sein, dass Wohlfahrtverbände, Kirchen, Politiker und Medien unter dem Vorwand, sich für die Bedürftigen einzusetzen, mehr oder weniger die Allgemeinheit bedienen.

Was kann zur Verbesserung der Situation dieser Kinder beitragen?

Zuerst brauchen diese Kinder Verbände, Netzwerke, Politiker ect., die sich wirklich für IHRE Belange einsetzen und die an einer Veränderung der Situation interessiert sind!!!

Dazu gehört auch, die Ausstattung der Schulen und Einrichtungen in Problemvierteln so zu verbessern, dass Eltern aus Mittelschichtfamilien anschließend vor der Tür stehen und um Aufnahme bitten. Dazu gehört, Geld in die Sanierung der Häuser und Wohnungen zu stecken, Problemviertel aufzuwerten und evtl. neue Mieterschichten anzuziehen.

Hier wäre das Geld sicher sinnvoller angelegt, als Hausbesitzern die Wärmedämmung zu finanzieren und ihren Besitz aufzuwerten.

 Die Forderung nach mehr gemeinsamen Lernen, besserer Vermischung der sozialen Schichten sind gute Wünsche,  aber wir werden die räumliche Ausgrenzung nicht so schnell aufheben können, hier fehlt  der Wille und das Interesse der Mehrheitsgesellschaft. Wir können aber das Lebensumfeld dieser Kinder verbessern, durch Aufwertung hrer Viertel und ihrer Bildungseinrichtungen. Wir können ihnen zeigen, dass sie uns, der Gesellschaft etwas wert sind. So wäre das Geld gut eingesetzt!!

 Und noch eine spannende Frage: Was würde passieren, wenn wirklich einmal, wie immer gefordert, das Geld in Problemviertel investiert würde und die anderen zurückstecken müssten? Sicher kein Thema für ein Jahr mit Wahlen.

 Bleiben Sie weiterhin kritisch in ihrer Berichterstattung! – Marlies Wenzel


Leserbrief zu „Auf der Suche nach der Heldenformel“ Anant Agarwala

Ich möchte Ihnen mein Kompliment aussprechen für den Artikel „auf der  Suche nach der Heldenformel“.  Ich habe über den Artikel mit meinen Studenten diskutiert im Rahmen der Unterrichtseinheit: Ethik und Naturwissenschaften.  Ein Student hat gesagt, dass Ihr Artikel den Nagel auf den Kopf trifft.  Vielen Dank für den Denk- und ZEITanstoß.  Mit freundlichen Grüßen Ursula Steiner  – Ursula Steiner


 Leserbrief zu „Jedes 5. Kind ist arm“ von Julia Friedrichs

Mich hat die Reportage von Julia Friedrichs sehr betroffen gemacht! Hier werden Zustände angesprochen, die aufrütteln sollen und – vor allen Dingen – die wir in unserem Land lösen können! Ich habe den Eindruck, dass innenpolitische Themen im Vergleich zu Reportagen aus den Kriegsgebieten, die wir ohnehin nur hilflos verfolgen können, zu kurz kommen. Mein pragmatischer Ansatz wäre, mehr lösbare Probleme und Aufgaben zu thematisieren. Die oben erwähnte Reportage wäre es wert, stärker in den Fokus gerückt zu werden. Ich finde sie im Abschnitt „Z – Zeit zum Entdecken“ zu wenig prominent platziert. – Werner Weber


Leserbrief zu „Verwandlungswunder“ von Angelika Neuwirth

Schönheit der islamischen Religion rührt zu Tränen – Schon 1976 habe ich auf einer einjährigen Reise durch den Orient die kulturellen Schätze des Islam von Istanbul über Persien, Indiens muslimischer Mogul-Vergangenheit bis hin zum indonesischen Archipel bewundern können. Was aber nutzt mir das, ob meiner Sprach- und Hilflosigkeit angesichts der stummmachenden Unkultur des rückwärtsgewandten, zeitgenössischen Islams ?  Das ist so, als würde man versuchen mit der Naturnähe der Nazis, Hitlers Tierliebe für seinen Schäferhund oder gar Adolfs Autobahnen einen im Grunde friedfertigen Faschismus kausal  belegen zu wollen. Mohammed ist, wie Jesus auch, von Protagonisten seiner antiken Zeit zum göttlichen Übermenschen idealisiert worden, woraus agressive monotheistische Weltreligionen entstanden.  Menschlich durchaus verständlich, aber seit wann tragen denn diese mit Blut geadelten Religionen zum Weltfrieden bei ? Etwa wenn christliche Bischöfe zur Akzeptanz eines Islam aufrufen, der die letzten im Orient lebenden Christen massakriert ?   Hilft uns die „Ästhetik“ der islamischen Kulturgeschichte wirklich dabei, den Islam besser zu verstehen ?  Meine Zweifel daran spiegeln sich wieder in Marx‘ Aussage zur Berauschungsfunktion der Religion fürs Volk.  – Thomas Schröder


Leserbrief zu „Rüpel mit Brusthaar“ von Stefan Schmitt

Beim Lesen Ihres Artikels zu einem meiner Kindheitsidole kam mir direkt eine Bemerkung eines guten Freundes in den Sinn. Schon vor Jahren stellte er fest: „Wir wollten alle sein wie Colt, und wir wurden wie Howie!“ Da könnte etwas dran sein. – Markus Kaussen