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19. Januar 2017 – Ausgabe 4

 

Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz

Wer Trump verstehen, sich seine bisherigen Erfolge erklären und sein mögliches zukünftiges  Scheitern abschätzen will, sollte sich das Gebaren typischer amerikanischer Großkonzerne  in der vor-digitalen Zeit vor Augen führen: Mit aggressiven Management-Methoden, meist ohne  Rücksicht auf die Geschichte, die Kultur, die Strukturen und die sonstigen Eigenarten der Märkte und mit einem Führungspersonal, das weniger nach fachlicher Kompetenz, sondern primär nach Durchsetzungsvermögen gegenüber der Belegschaft und der Konkurrenz ausgewählt wurde,  versuchte man, oft mit großem Erfolg, den Shareholder Value zu steigern. Aber: General Electric schmückte sich einst mit dem Etikett „Most admired company of the world“ und musste doch z. B. GE Capital sang- und klanglos begraben, und Walmart ist in Deutschland  krachend gescheitert. Die Hybris des Donald Trump könnte zu ähnlichen Ergebnissen führen. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann

 


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Ein interessanter Artikel von Herrn Joffe. Fragen bleiben offen, woher die Annahme kommt, dass Trump „hochintelligent“ sei – ich vermag nicht dagegen argumentieren, aber ein kleiner Beleg wäre nicht schlecht, und was in Sachen Globalisierung bis 1914 und dann erst ab 1970 maßgeblich passierte: „Die erste Globalisierung endete 1914, die zweite begann um 1970.“ In einem ersten Impuls würde man sagen, Globalisierung findet seit Menschengedenken immer stärker statt. – Eike Arnold


Leserbrief zu “ Ein rechtes Urteil“ von Heinrich Wefing

Die NPD ist verfassungsfeindlich und wird dennoch nicht verboten, weil unbedeutend! Sehr kurios, denn darin liegt eine Kehrtwendung des Bundesverfassungsgerichts zu seinem KPD-Urteil in 1956, wonach „Eine Partei … auch dann verfassungswidrig im Sinne des Art. 21 Abs. 2 GG sein (kann), wenn nach menschlichem Ermessen keine Aussicht darauf besteht, daß sie ihre verfassungswidrige Absicht in absehbarer Zukunft werde verwirklichen können.“ Könnte es sein, dass diese Kehrtwendung auch mit einem anderen, im Urteil nicht erwähnten aktuellen Grund zu tun hat, etwa dem, der alles andere als unbedeutenden AfD zumindest die rund 1,5% NPD-Wählerstimmen zu entziehen, die sie wahrscheinlich im Falle eines NPD-Verbots bekäme? Dies ist deshalb nicht abwegig, weil die Richter am Bundesverfassungsgericht unter Durchbrechung des Gewaltenteilungsprinzips nicht von der Richterschaft, sondern von Bundestag und Bundesrat, also den regierenden etablierten Parteien, gewählt werden. – Dr. Csaba Láng


Leserbrief zu „Die ist einfach nicht authentisch“ ein Gerpäch mit Roland Berger, geführt von  Laura Cwiertnia

Da haben Sie den Roland ja ganz schön auf das Glatteis gelockt! Die Beurteilung wie er sich da gehalten hat soll jeder Leser selbst durchführen, lediglich eine Äusserung möchte ich, als Unternehmensberater, korrigieren.

Der Unternehmensberater, also auch ich, trägt keinesfalls eine größere Verantwortung als Lehrer, Ärzte oder Journalisten. Denn erstens entscheidet er  N I E , sondern stets der Unternehmer und zweitens trägt er  N I E  die Konsequenzen, sondern der Unternehmer und das Unternehmen in seiner Gesamtheit!

Insgesamt ist die Beraterbranche sowohl überschätzt, als auch überbezahlt. Warum, seit wann und in welcher Art wäre ein separater Artikel! – Torsten Heydrich


Leserbrief zu „Leinen los, die Insel legt ab“ von John F. Jungclaussen

Von Großbritannien gingen einmal die großen, Welt wirksam  gewordenen, theoretischen Anstöße für Freihandel und internationalen Wettbewerb aus. Als Stichwort genügen die Namen:  Adam Smith, John Stuart Mill,  David Ricardo. Das Vereinigte Königreich trieb die globale Handelsverflechtung – auch später durch den Finanzplatz London – mächtig voran. Als „Empire“ entwickelte Großbritannien eine weitaus größere Strahlkraft in weltwirtschaftlichen Fragen als  Portugal, Spanien Holland oder Frankreich. Nun ist aber – wie die ZEIT ja schreibt – seit dem EU-Beitritt des UK Anfang der 7oer Jahre des vorigen Jahrhunderts der Anteil des Außenhandels am britischen Sozialprodukt kontinuierlich zurück gegangen. Dies fällt zusammen mit einer beispiellosen De-Industrialisierung des ältesten Industrielandes der Welt, nämlich Großbritannien. Lange Zeit übte man sich im UK an einer fest hämischen Kritik gegenüber der Bundesrepublik.   Während das UK selbst die modernsten Dienstleistungen,  insbesondere im Finanzbereich,  erfolgreich betreibe, sei Deutschland im Festhalten an güterwirtschaftlichen Strukturen rückständig.^^ Der Brexit muß  nun vor diesem Hintergrund ganz anders erklärt und gelesen werden. Ausgerechnet das UK verabschiedet sich vom Wettbewerbsprinzip und vom Freihandel und macht das eigene Territorium Menschen dicht gegenüber der Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. Premierministerin Theresa May versucht einen Verzweiflungsakt, sich aus dem Wettbewerb innerhalb des EU-Binnenmarktes zu verabschieden. Wichtige Unternehmen, die noch güterwirtschaftlich im UK produzieren, sind längst in ausländischer ( insbesondere deutscher und indischer) Hand. ^^ Daß Großbritannien meint, sich aus dem Gewebe internationaler Rechtsbeziehungen so einfach einmal lösen zu können, ist ein einziger Treppenwitz der Wirtschaftsgeschichte. Nicht das UK übernimmt als“ europäisches Singapur“ die Geschicke der Weltwirtschaft, sondern das UK wird weiterhin Übernahmekandidat für Investoren aus aller Welt bleiben. So sind nun einmal die wirtschaftlichen Machtverhältnisse. – Sigurd Schmidt


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

In der neuen Ausgabe der Zeit findet sich auf Seite 13 ein hervorragender Artikel : Zur Wahl steht :die Demokratie. Ich habe ihn mir von eurem  Archiv zusenden lassen, um ihn möglichst vielen Leuten weiterzugeben.

Meine Bitte: Widmet doch diesem Thema regelmäßig Artikel, damit dieses Denken auch hier Schule macht. Denn das ist wirklich ein guter Weg, Menschen das Gefühl zu geben, an Entscheidungen teilzunehmen und wahrgenommen zu werden.   – Josef Völker 


Leserbrief zu “ Ein rechtes Urteil“ von Heinrich Wefing

Artikel 21 Absatz 2 GG lautet: „ Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig. Über die Frage der Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundes-verfassungsgericht.“

Gemäß Artikel 21 Absatz 2 GG hat das Bundesverfassungsgericht  dem klaren Wortlaut nach keinesfalls primär über ein Parteiverbot zu entscheiden, es hat allein die Frage der Verfassungswidrigkeit und zwar ausschließlich  hinsichtlich der Ziele der Partei zu beantworten, nicht  die Frage wie effektiv die Partei bei der Verfolgung dieser Ziel war oder zur Zeit ist.

Das Bundesverfassungsgericht hat, dies entnehme ich den Ausführungen des Artikels, entschieden, dass die NPD hinsichtlich ihrer Ziele verfassungsfeindlich und damit verfassungswidrig sei.

Damit ist die eigentliche Arbeit des Bundesverfassungsgerichtet getan. Wird eine Partei für verfassungswidrig erklärt, so treffen grundsätzlich gemäß § 32 Abs.1 PartG die von den Landesregierungen bestimmten Behörden im Rahmen der Gesetze alle Maßnahmen, die zur Vollstreckung des Urteils (Vollzug des Verbotes verfassungswidriger Parteien) erforderlich sind.

Nach § 32 Abs. 3 PartG kann das Bundesverfassungsgericht die Vollstreckung nach § 35 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht jedoch in Einzelfällen abweichend von den Vorschriften des § 32 Absatz 1 und 2 PartG regeln. Dies bedeutet: das Bundesverfassungs-gericht kann den Nicht-Vollzug seiner Entscheidung anordnen.

Dies wird es dann, wenn nach dem Verhältnismäßigkeitsprinzip anzunehmen ist, dass der Vollzug einen unverhältnismäßig großen Aufwand darstellt angesichts der Offenkundigkeit des Darniederliegens einer als verfassungswidrig angesehen Partei.

Ein Problem, das sich mit hoher Wahrscheinlichkeit allein erledigt, oder so minimiert ist, dass es eben nicht mehr problematisch ist, muss nicht noch mit großem Aufwand aus der Welt geschafft werden.
Dies muss die Matrix für die womöglich weitläufigeren Ausführungen des Bundesverfassungs-gerichtes sein. Alles andere wäre gegen klare verfassungsrechtliche Vorgaben.

Wollten die Richter des Bundesverfassungsgerichts im Umgang mit Extremisten erst Streit und keine Verbote, wie im Obersatz des Artikels zum Ausdruck gebracht, dann hätten sie ihre roten Roben an den Nagel zu  hängen und sollten den Weg als Politiker wählen.

Artikel 21 Absatz 2  GG hat gerade durch die Fokusierung  auf die  „Ziele“ einer Partei, dem Rechtsstaat die Möglichkeit gegeben, dem Grundsatz „Wehret den Anfängen !“ im Bedarfsfall rechtzeitig Rechnung tragen zu können. – Dr. Manfred Regler


Leserbrief zu den Leserbriefen „Es fehlt nicht nur an Geld“ zu Julia Friedrichs: „Jedes fünfte Kind ist arm“

Als Erwiderung zu einem Leserbrief von Claudia Füßler möchte ich bemerken, dass die kinderlosen Ehepaare keineswegs pauschal weniger Ausgaben haben, denn sie zahlen doppelt in Krankenkassen, Pflegeversicherung (sogar erhöhten Beitragssatz), Rentenversicherung (von der Mütterrente und ähnliches gezahlt wird) und mit ihren doppelten Steuern finanzieren sie den Krankenschutz der Familien, die Kindergärten, Kitas, Schulen, Bafög und vieles mehr, das die Kinder der ‚Anderen‘ in Anspruch nehmen können. Weshalb müssen immer diese kinderlosen Ehepaare herhalten, wenn es eigentlich an anderen Fehlentwicklungen liegt, dass Kinder nicht die ihnen zustehenden Lebensumstände haben? Hat sich Fr. Füßler übrigens mal überlegt, dass es auch ungewollt kinderlose Paare gibt, die sich bei ihr dafür auch noch rechtfertigen müssen? –  Dagmar Lundmark


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

So sehr ich Sie als politischen Analytiker schätze, in diesem Artikel vergreifen Sie sich mangels Fachkenntnissen im Urteil. Sie schätzen Herrn Trump als „hochintellligent“ ein, verschweigen uns aber die Quelle Ihrer Schlussfolgerung. All das, was bis dato von Herrn Trump zu hören war, beweist keine außergewöhnliche Intelligenz; die ist auch zum geschäftlichen Erfolg  entbehrlich, dieser taugt somit auch nicht als Beweis. Sie stufen ihn als „nicht verrückt ein“, auch da verschweigen Sie uns, welchem Fachmann Sie diese Erkenntnis verdanken. Trumps Erfolgsgeheimnis scheint in der Tat viel mit seiner Schamlosigkeit zu tun zu haben,  da stellt sich aber automatisch die Frage nach der Quelle dieses Verhaltens.

Aus meiner Sicht wird man Trump nicht gerecht, solange man seine Psychopathologie übersieht oder geringschätzt. Damit meine ich nicht seine narzißtische Persönlichkeitsausprägung an sich, die haben viele Wirtschaftskapitäne und Politiker, ohne deswegen gleich frei von moralischen Standards zu sein, sondern das Ausmaß der subjektiv empfundenen Bedrohung seiner Persönlichkeit, das ihn zu hektischen, unüberlegten, oft selbstschädigenden Reaktionen veranlasst. Trump stellt sich aus gutem Grund keiner Diskussion; er umgibt sich mit lauter Leuten, die von Politik so wenig verstehen wie er, dafür aber seine Sprache sprechen, und die ihm dadurch Sicherheit geben, ohne ihm voraus zu sein. Für die engeren Zwiebelschalen um sich herum rekrutiert er Verwandtschaft, anderen scheint er nicht (mehr) zu trauen.

Möge er seine Experimente mit wirtschaftlichem Isolationismus machen, das ist hier nicht mein Thema. Viel wichtiger ist, dieser Mann ist alles andere als krisenfest, im Grunde mit seiner jetzigen Position heillos überfordert, ein Strahlemann auf dem Höhepunkt seiner narzißtischen Schwellung, jedoch gänzlich ohne Haut und im Grunde voller Angst. Zu befürchten ist, dass er schon ohne objektive Bedrohung seiner Position alles wegschießt, was sich ihm in den Weg stellt; einer realen Krise ist er in keiner Weise gewachsen, es kann alles von ihm erwartet werden.

Moralische Standards werden ihn mangels Vorhandensein an nichts hindern.

So ein Mensch denkt nicht weiträumig, er phantasiert höchstens weiträumig. Sein Denken ist auf das Stabilisieren seines Selbst im Hier und Jetzt gerichtet, auf nicht mehr. Erwarten Sie nicht Strategie von ihm, allenfalls (kurzsichtige) Taktik, dann sind Sie auf der sicheren Seite. – Dr. Hartwig Kulke


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Welche Teufel haben Sie denn da geritten, als Ihnen einfiel, Trump nach der Aufzählung all seiner Missgriffe als „hochintelligent“ (2. Sp.,

oben) zu werten? Hörten Sie denn da nicht das disharmonische Sausen in den Gräbern Ihrer Vorgängerin, der „Gräfin“, und Ihres Vorgängers Helmut Schmidt? Sie widersprechen sich doch selbst, wenn Sie gleich eingangs schreiben „Nur kurz … ging das Fenster der Vernunft bei Donald Trump auf“, denn dazu passt das „hochintelligent“ überhaupt nicht – Grundfeste jeglicher Intelligenz ist nämlich die Vernunft. Ihrem Chefredakteur und der Redaktionskonferenz muss ich vorwerfen, dieses „hochintelligent“ durchgehen gelassen zu haben, oder können Sie gar unbesehen schreiben, was Ihnen gerade so einfällt? Ich erwarte in der nächsten Nummer Berichtigung. – Volker Morstadt


Leserbrief zu „Die ist einfach nicht authentisch“ ein Gerpäch mit Roland Berger, geführt von  Laura Cwiertnia

Roland Berger hat Recht – die Praxis und die handelnden Personen der Unternehmensberatung  werden in dem Film „Toni Erdmann“ völlig unrealistisch, in einigen Passagen bestenfalls oberflächlich  dargestellt. Es handelt sich nicht einmal, wie Sie schreiben, um eine Persiflage, die als Übertreibung  oder Überspitzung akzeptabel wäre, sondern schlicht um Szenen voller Fehler und Klischees – im  Guten wie im Schlechten. Ein Tiefpunkt ist der in mehrfacher Hinsicht völlig irreale Besuch auf einer Baustelle der Ölfirma.  Und wenn bei einem realen Beratungsprojekt ein nuschelnder Narr mit Zauselperücke auftauchen  würde, der in Beziehung zu einer Beraterin steht (in diesem Fall sogar als Vater), würden die Vorgesetzten  diese Beraterin vor die Alternative stellen, dass entweder der Hanswurst oder sie sofort zu verschwinden  hätte. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann


Leserbrief zum Titelthema “ Was für eine Vorstellung!“

„Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang“ Friedrich  Hebbel (1813-1863, dt. Dramatiker u. Lyriker)

Hebbels Satz passt gut in die gegenwärtige politische Landschaft:

Das Publikum (Teile des „Volkes“) spendet Beifall den marktschreierischen Populisten (Trump) und Volksverhetzern (AFD), die schnell ihr Pulver verschossen haben dürften, nicht aber den demokratischen Kräften, die erst für dauerhaften Frieden, Wohlstand und Freiheit gesorgt haben. – Bernd Schwarz


Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz

Endlich keine spekulativen Sandkastenplappereien mehr, sondern fundamentierte, sachliche Berichterstattung mit historischen Hinweisen, die einiges erklären. Ein konstruktiver kritischer Blick auf die Hintergründe, der künftige Einschätzungen besser eröffnet. Darauf hat man lange gewartet. Dank an das Team Kohlenberg, Lau und Schieritz! –  Marianne Peycke


Leserbrief zu “ Mein Leben mit dem Monster“ von Daniel Kehlmann

Bravo für diesen Augenöffner, bravo auch für den Mut,  dies  als momentaner „US-resident“  an prominenter Stelle so ungeschminkt zu publizieren. Was können Literaten, was könnte die „schreibende Zunft“ (die mehr drauf  hat  als nur zu  twittern)  darüber hinaus  gegen den bevorstehenden Kulturschock tun?

Mein Vorschlag : Den Namen dieses Größenwahnsinnigen, der sich da an keine Regeln hält, konsequent klein schreiben – kleines d, kleines t.  Und wenn wir seinen Namen aussprechen, stottern wir  – kleine Erinnerung an seinen Umgang mit einem Behinderten, dessen Handicap er nachäffte.  Klar, alles reine Symbolik, die diesen herrn kalt lassen wird. Aber man zeigt damit auch, dass man ihm doch etwas entgegen setzen und seine Opposition öffentlich machen kann.

Die wahren Werte und die grandiosen Menschen, die die USA schon hervorgebracht hat, die schreiben wir natürlich umso bewusster …. groß. – Michael Euler-Ott


Leserbrief zu „Blinde Flecke“ von Yannick Haan

Den Beitrag von Yannick Haan kann man nur als postfaktisch bezeichnen. Die Behauptung, die Opfer der Terroranschläge seien selbst schuld ist zynisch. Sie hätten halt mehr für die Integration der Ausländer tun müssen – da stellt sich die Frage, ob dann die deutschen Muslime auch selbst an einem Anschlag auf eine Moschee wären, weil sie halt mehr für die Integration hätten tun müssen und den indigenen Deutschen mehr Respekt hätten entgegen bringen müssen? – Jan Alexander


Leserbrief zu “ Ein rechtes Urteil“ von Heinrich Wefing

Ihren Artikel habe ich mit Aufmerksamkeit gelesen. Der von Ihnen gewählten Überschrift stimme ich vollständig zu, nicht aber Ihren nachfolgenden Ausführungen. Sie sind mir zu vorsichtig und zurückhaltend. Ein klar erkennbarer Standpunkt – nicht nur in der Überschrift- währe bei dieser Problematik wohl angebracht. Gern teile ich Ihnen meine Meinung zu dem Nicht-Verbot der NPD-mit:

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes  ist schwer zu verstehen und für viele Leser wohl nicht nachvollziehbar. Wie kann ein solches Urteil zustande kommen, nachdem anerkannte, deutsche  Politikwissenschaftler parallelen zwischen dem NPD-Programm und der Programmatik der NSDAP zweifelsfrei festgestellt haben ? Das Gericht führt in seiner Begründung aus, das politische Konzept der NPD missachtet die Menschenwürde und ist mit dem Demokratieprinzip unvereinbar.   Eine beachtliche Zahl von Innenministern  aus den Bundesländern haben diesen Verbotsantrag unterstützt und sind zur Entscheidungsverkündung mit Hoffnung nach Karlsruhe angereist. Das Nicht-Verbot der NPD durch das Bundesverfassungs-gericht  kann auf den sehr problematischen Kerngedanken reduziert werden, wonach die NPD wohl rassistisch, nationalistisch und antisemitisch ist, a b e r unbedeutend und ungefährlich,  weil die Mitgliederzahl der NPD (noch !!!) zu gering ist. Auch die NSDAP hat bekanntlich mit wenigen Mitgliedern begonnen und unbeschreibliches Unheil – auch mit ihrer Ideologie – mit angerichtet. Das Kriterium aktuelle Mitgliederzahl hatte das Bundesver-fassungsgericht 1956 beim KPD-Verbot nicht angewendet. Eine solche Rechtsprechung sollte doch sehr zum Nachdenken anregen.

Was denkt wohl die restliche Welt über Deutschland , wenn das deutsche Verfassungsgericht im Kalenderjahr 2017 ein solche Entscheidung trifft und damit der NPD einen „Persilschein“  ausstellt ?

Berthold Brecht schrieb 1941 in seinem Anti-Kriegsstück – Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui –

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ – Dr. Stephan Müller


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Spätsommer 2015. 25 Millionen Wahlberechtigte haben im Parlament keine Stimme. Warum? Weil das Parlament, und mit ihm die Qualitätspresse, sich damit begnügt, den Rädelsführern von AfD und Konsorten diskussionswürdige Positionen abzusprechen. Was nicht falsch ist, aber den 25 Millionen Bürgern ihre Fragen nicht beantwortet und ihre Sorgen nicht nimmt. Noch ist unsere Demokratie zu retten. Man muss nur einmal übers Bruchstückhafte, übers aktuell Taktische hinausdenken, die Sorgen wahrnehmen, eine echte langfristige Perspektive erarbeiten. Noch ist das möglich. So einfach. So schwer. – Angela Paap


Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz

Nach schier endlosen Wochen mit billiger Polemik gegen Trump, die zudem meist mit beachtlicher Arroganz daherkam – noch zu dem der schlimmsten, die ich kenne, der Arroganz der Dummheit,  hat sich Ihr Blatt dieses Mal  ernsthaft mit dem neuen Präsidenten der USA auseinandergesetzt. Ein Fortschritt und dringend erforderlich! Ich hoffe auf Fortsetzung dieses Lernprozesses. – Dr. Erken Schmidt


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Chapeau Herr Joffe, oder- welcome back! Der glühende Bewunderer der konservativen amerikanischen Politiker ist heimgekehrt in das Lager der „Zeit“ und schreibt einen Leitartikel über den schamlosen, größenwahnsinnigen Donald Trump. Das wurde auch „Zeit“!. – Dieter Hasselberg


Lesesrbrief zu “ Stimmt’s?“ von Gudrun Günther

Soeben las ich “Stimmt‘s” (DIE ZEIT, Nr. 4, 2017)  den unsinnigen  Begriff „Klimaerwärmung“ gleich mehrfach.  Man kann das Klima nicht erwärmen!    Hier die Erklärung:  Durch den sog. „Treibhauseffekt“, was allerdings physikalisch ein falscher Begriff ist,  erwärmen sich allenfalls die Erdoberfläche und die Troposphäre.

Die durch anthropogene Aktivitäten verstärkte Erwärmung der  Erdoberfläche und der Troposphäre wird oft als Erderwärmung bezeichnet.  Das ist ebenfalls Unsinn, da ja nur ein sehr, sehr kleiner Teil der Erdmasse erwärmt wird.  Klima ist eine Zustandsbeschreibung der  komplexen Prozesse in der Troposphäre und deren Wechselwirkungen mit der Erdoberfläche.   Eine solche  Zustandsbeschreibung (== Klima)  ist nur für Zeiträume > 30 Jahre und natürlich nur für einen definierten Teil der  Erdoberfläche  einigermaßen sinnvoll.

Eine Masse (im physikalischen Sinne)   kann man erwärmen, aber keine Zustandsbeschreibung.   Bitte diesen unsinnigen Begriff „Klimaerwärmung“ nicht wieder verwenden und auch nicht durch Erderwärmung ersetzen.  Klimaveränderung ist richtig!    Erlauben Sie mir noch folgende Bemerkung:  Mehrfach habe ich die hier beschriebne Verwendung der unsinnigen Begriffe  „Klimaerwärmung“ und „Erderwärmung“ in der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ moniert. Mehrere Redakteure begründeten die  Weiterverwendung dieser Begriffe  mit dem Argument, diese Begriffe seien allgemein gut verständlich.  Ich verstehe das nicht!  – Paul Gerhard  


Leserbrief zu den Leserbriefen „Es fehlt nicht nur an Geld“ zu Julia Friedrichs: „Jedes fünfte Kind ist arm“

Zwei Vorurteile in den abgedruckten Leserbriefen sind ärgerlich. Erstens werden die Einzelfälle, die es tatsächlich gibt (Geld kommt Kindern nicht zugute, Eltern sind Alkoholiker, … ) benutzt, um eine sinnvolle zusätzliche finanzielle Leistung an arme Familien generell als nicht notwendig und als nicht zweckmäßig darzustellen. Im Regelfall dagegen wird eine erhöhte finanzielle Zuwendung, so behaupte ich, sowohl für die meisten Eltern, die ihren Kindern gern ein besseres Leben bieten möchten und die für sie eine bessere Zukunft wünschen, als auch für deren Kinder eine zielgerechte Hilfe sein.

Zweitens wird ein scheinbarer Lösungsvorschlag für die Einsparung öffentlicher Mittel gemacht, der auf der Unkenntnis unseres Steuersystems und der Regeln für die Steuererhebung beruht, indem ein Unverständnis darüber geäußert wird, „dass wir immer noch das Ehegattensplitting haben“ und „warum ein kinderloses Ehepaar steuerlich gefördert werden soll“.  Das Splitting fördert jedoch kein Ehepaar, sondern stellt nur sicher, dass ein Ehepaar nicht höhere Steuern zahlen muss als zwei Alleinstehende mit je gleichem Einkommen. Dabei ist im Falle des Ehepaares zu berücksichtigen, dass das Einkommen nicht gemäß dem jeweiligen Erwerbsanteil verbraucht wird, sondern dass das Haushaltseinkommmen gemeinsam, also im Prinzip je zur Hälfte von jedem Partner, verbraucht wird. Die gleiche Besteuerung der für den Verbrauch bereitstehenden Einkommen, ob Ehepartner oder Partner einer eingetragenen Partnerschaft einerseits oder Alleinstehende(r) andererseits, nennt man die Besteuerung gemäß der steuerlichen Leistungsfähigkeit, die das Grundgesetz in Art. 3, Absatz 1 fordert, die also ein Grundrecht ist. – Dr. Ernst Niemeier


Leserbrief zu “ Elf Aufrechte gegen Lügen“ von Peter Dausend, Ulrich Ladurner Und Michael Thumann

Zum Thema fake news hätte ich einen Hinweis, über den es sich lohnen könnte, nach zu denken. Am Besten öffentlich. Man sollte es in den Schulen sagen, wo man lernt (und man lernt es nicht nur da, aber es ist eben ein guter Platz zum Nachdenken): was Vertrauen ist, welche Quellen verlässlich sind, wie sie zu überprüfen sind, und vor allem was objektive Forschung ist, eben nicht ideologische, vom Eigeninteresse geleitete Indoktrination. Man sollte sagen, dass jeder Mensch eine Internetseite starten kann, eine Öffentlichkeit erreichen kann. Und wie man eben verlässliche Quellen findet. Bei Zeitungen weiß man, dass die seriösen Blätter gut überprüft sind und dass es Menschen braucht, die einen unterstützen, um die Info unter das Volk zu bringen.

Also, das wurde in der Diskussionen um fake news irgendwo schon gesagt, aber viele junge Leute scheinen es nicht zu wissen; und viele Erwachsene denken da wohl nicht drüber nach, oder wollen es nicht wissen.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls, im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, dass es Menschen bewusst wird, und dass sie wieder das zu schätzen wissen, was man von Lehrern eben erwartet, objektive Darstellung der verschiedenen Positionen, ohne Eigeninteresse. – Sebastian Schröer


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Mister Trump ist nicht intelligent. Wiederholung ist ein Merkmal mangelnder Intelligenz. Auch, wenn es mehere Arten von Intelligenz gibt, unter denen auch die gehört, sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Diese Intelligenz scheint er zwar zu besitzen, aber für einen Mehrfach-Millionärssohn ist das eindeutig zu wenig.

Trump hat wie kaum ein Politiker eine Reihe von Sätzen herausgegeben, die bezeugen, dass er eine Schlangenzunge hat, die symobolisch für die Sprache des Teufels steht. Der Teufel ist nicht nur die dunkelste Form des Egos, sondern kann nur in einem System überleben, das sich der Bewusstheit entzieht. Es versteht sich, dass Intelligenz sich im Reich des Bewusstseins befindet.

Ansonsten fand ich die Analysen Ihrer Kollegen auf den nachfolgenden Seiten doch sehr intelligent, und als wäre Ihre Zunft aufgewacht vom tiefen Schlaf der Illusionen. – Constantin Garyfallakis


Leserbrief zu “ Wie kann es sein, dass im VW-Skandal fast alles in Amerika enthüllt wird und kaum etwas in Deutschland?“ von Felix Rohrbeck, Marcus Rohwetter und Claas Tatje

Winterkorn wusste von nichts…? Wäre er Pinoccio, so würde seine Nase bis Amerika reichen. Doch für über 3000 Euro Ruhegeld täglich kann man das in Kauf nehmen. Der Mann gibt nur scheibchenweise zu, was er ohnehin nicht abstreiten kann. Wahrheit und Konsequenzen werden deshalb nicht zum Tragen kommen, weil sie alle untereinander Verstrickt sind, Konzerne und Politik. Und WEIL (MP Nieders.) das so ist, wird sich der Bürger damit abfinden müssen.

Das wirklich Schlimme am VW-Skandal ist die Tatsache, dass die substantiell Leidenden, die Arbeiter des Konzerns sind. Sie müssen mit Einbußen und Jobverlusten ausbaden, was ihre Führungsebene verbockt hat. Und trotz dieses Betruges an ihren Arbeitern, den Käufern und der Umwelt werden jene der Führungsebene weiterhin in finanziellen und materiellen Überfluss leben können. Durch fette Abfindungen und Umbesetzungen, oder schlimmstenfalls in den Ruhestand. Ein Leben in Saus und Braus ist garantiert. Hallo AfD, ich fürchte, da kommen weitere Wähler-Sympathisanten auf euch zu!! – Kurt Nickel


Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz; „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Die beiden Artikel bestätigen voll und ganz die Befürchtungen, die ich schon seit Monaten in Bezug auf Trump und Co. habe. Was mich aber maßlos ärgert, ist Ihre fast beiläufig erwähnte Meinung, Trump wäre „hochintelligent … und nicht verrückt“ und Putin „der Schlaue“. Diese Männer ordnen ihrem Ego alles andere unter, es geht ihnen ausschließlich um ihre persönliche Macht. Und daran gibt es wirklich nichts schönzureden.

Mir drängt sich immer massiver die Frage auf, wie wohl die internationale Presse seinerzeit auf die Machtergreifung Hitlers reagiert hat oder heute reagieren würde. Ich vermute, sehr ähnlich. Trumps Wahl als Anlass zu nehmen, unsere bis dato selbstverständlichen und teilweise auch bequemen Ansichten auf die Waagschale zu legen (und für sie zu streiten) ist richtig – das ist aber auch der einzige Vorteil. Die Gefahren, vor allem für unsere im besten Sinne christlichen Werte, sind um ein zig-faches größer. Mir kommt es vor, als versuchten intelligente Köpfe, nämlich die Ihrer Journalisten, ein Phänomen zu analysieren und zu erklären, für das es keine vernünftige Erklärung gibt. Und damit meine ich Trump selbst und nicht die Gründe, die zu seiner Wahl führten. Zu oft mussten Nationen schon ausbaden, was ihre  geltungssüchtigen und größenwahnsinnigen Führer ihnen aufgebürdet haben. – Ute Birrel


Leserbrief zu “ Ein rechtes Urteil“ von Heinrich Wefing

Der 1. FC Großdeutschland (1. FC GD) ist seit Jahren für sein rüpelhaftes und gefährliches Foulspiel bekannt. Anträge zum Ausschluss sollten nun zum wiederholten mal vom obersten Schiedsgericht entschieden werden. Doch dieses erklärt: Solange nicht zu erwarten ist, dass der 1. FC GD Deutscher Meister wird, darf die Mannschaft wie bisher und mit ihren eigenen Regeln weiterspielen. Unausgesprochener Hintergedanke: Dies gilt ebenso auch für foulspielende islamistische  Mannschaften mit ihren Schariafußballregeln. Die Karlsruher Entscheidung ist für mich in der gesamten Bandbreite Drückebergerei pur!  – Erich Michel


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Wow! Ich habe selten so ein gut erklärendes und lösungsorientiertes Dossier gelesen. Auch wenn man oftmals denkt, man weiß schon alles über die Geschichte der Demokratie. Dass die ursprüngliche Idee das Losverfahren war, war mir wirklich neu. Dieses Dossier sollte Pflichtlektüre für alle politisch Verantwortlichen sein. Die SPD machte Anfang der 1970er Jahre Wahlkampf mit dem Versprechen „Mehr Demokratie wagen“. Wir sollten das ENDLICH ernst nehmen, um unsere Demokratie zu retten. Oder anders gesagt: „It’s the lot, stupid!“ – Michael Hauck


Leserbrief zum Titelthema “ Was für eine Vorstellung!“

Am Tage der Amtseinführung des unsäglichen neuen Amerikanischen Präsidenten kann ich mich eines Kommentars zu Ihrer Titelseite Ausgabe Nr. 4 nicht enthalten.

Sie schreiben darüber, warum Donald Trump zum Fürchten ist und auch deshalb fasziniert.

Ich persönlich kann nichts, aber auch gar nichts Faszinierendes an diesem Mann feststellen. Und auch meine Freunde und Bekannte finden seine Äußerungen und Einstellungen von fragwürdig bis abschreckend. Mit dem kleinen Wörtchen „auch“ suggerieren Sie sogar, dass es noch etwas anderes geben könnte, was an diesem Menschen fasziniert!? Ich und mit mir viele Millionen Menschen müssen demnach blind und taub sein. –  Marina Müller McKenna


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Auf drei Seiten dürfen drei Journalisten die Illusion verbreiten, wenn die Entscheidungen in der Demokratie nur repräsentativ genug seien, wäre die gefährdete Demokratie gerettet. Und nicht Wahlen garantierten repräsentative Entscheidungen, sondern das Losverfahren. Diese Botschaft des Dossiers verkennt das Wesen von Demokratie gleich in mehreren Aspekten. Unterstellt wird nämlich einmal, dass es eine für alle richtige und gute Entscheidung gäbe, wenn ein wirklich repräsentativ zusammengesetztes Gremium entscheiden würde.

Im wirklichen Leben gibt es aber sehr unterschiedliche Interessen. Der Arbeitnehmer beispielsweise hat zumeist andere Vorstellungen von einer richtigen Entscheidung als der Arbeitgeber. In der Demokratie können sich unterschiedliche Interessen organisieren und darum kämpfen, dass sie sich durchsetzen. Darüber hinaus gehört es zum Wesen der Demokratie, dass Entscheidungen in einem transparenten und öffentlichen Diskurs vorbereitet werden. Eine geheime Bürgerversammlung, bei der die Mitglieder noch nicht einmal mit Journalisten sprechen dürfen, ist geradezu das Gegenteil von dem für die Demokratie notwendigen öffentlichen Diskussionsprozess. Schließlich wird verkannt, dass es in der Demokratie auch um Verantwortung geht.

Die auf Zeit legitimierte Herrschaft muss ihre Entscheidungen gegenüber den Wählern verantworten und der Wähler kann auf dieser Grundlage bei der Wahl entscheiden, ob er die Herrschaft verlängern oder eine neue Herrschaft haben will. Diese Möglichkeit des Herrschaftswechsels kann aber dann nicht funktionieren, wenn der Wählergar nicht weiß, wer die getroffenen Entscheidungen zu verantworten hat, weil sie von einem anonymen Gremium getroffen wurde, deren Mitglieder zudem gar nicht wiedergewählt werden können. Die Demokratie ist heute sicher gefährdet. Aber Vorschläge, die das Wesen von   Demokratie verkennen, sind nicht hilfreich, sondern gefährlich, da sie dazu beitragen, von den wahren Problemen abzulenken. – Dr. Ortlieb Fliedner, Autor des Buches „Warum soll ich wählen gehen? Wie funktioniert unsere Demokratie?“


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Herzlichen Dank für den Artikel!

Er hat meinen Blick auf unsere Demokratie dahingehend geweitet: mir wurde bewusst, dass wir bei uns entgegen allen Behauptungen tatsächlich k e i n e Demokratie geschweige denn eine repräsentative Demokratie haben, da große Teile der Bevölkerung nicht mehr in den Parlamenten oder den anderen staatlichen Institutionen abgebildet werden.

De von Ihnen vorgestellte irische Weg  sollte auch von uns begangen werden. Wahrscheinlich kann dann  der allseits grassierende Verdruss über die Politiker und die Institutionen abgebaut werden. Ich werde Ihre Ideen weitertragen! –  Jürgen Zimmermann


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Dies ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Neuordnung unserer Prioritäten im Gesundheitswesen. Gewinnmaximierung darf nicht im Mittelpunkt ärztlichen Handelns stehen, sonder der Patient muss im Fokus unserer Bemühungen bleiben. So gesehen sind wir in „freier“ Praxis tätigen Haus- und Palliativmediziner die letzten Instanzen, an die sich Patienten vertrauensvoll wenden können, um eine gute Beratung und Begleitung in der letzten Phase ihrer schweren Erkrankungen zu erfahren. Die Gewichtung und die Vergütung der ärztlichen Behandlung in den Krankenhäuser muss neu geregelt werden. Selbstverständlich ist auch hier die staatliche Aufsicht im Gesundheitsministerium in der Pflicht um die adäquate Versorgung von Patienten sicher zu stellen,  und den Gewinnvorstellungen mancher Krankenhausmanager die rote Karte zu zeigen. –  Dr. med. Charles Woyth


Leserbrief zu „“Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze und Frida Thurm

Ich habe das Gefühl, dass der Artikel „Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze, Frida Thurm und Sascha Venohr irreführend ist. In diesem geht es um die Lohnentwicklung und die korresponierende Preisentwicklung. So wird ständig vom Medianeinkommen geredet, jedoch nur kurz erwähnt, dass hierbei nur die Einkommen von Vollzeitbeschäftigten berücktsichtigt wurden („was heute im Mittel für Vollzeitarbeit herausspringt: 3.169 Euro“).

Zwar wurde auch nur mit dem entsprechenden Median von 1985 verglichen, doch scheint mir, anhand der Kommentare zum Artikel, dass vielen Lesern dies nicht aufgefallen ist. Es wird offen unter der Annahme diskutiert, dass es sich hierbei um das allgemeine Medianeinkommen handelt, und zwar sowohl von Kritikern als auch von Beführwortern des Artikels. Viele Leser scheinen also den Artikel falsch verstanden zu haben, was natürlich zu Beschuldigungen von falschen Statistiken führt. Es hilft wohl kaum, dass in der Einleitung kurioserweise von einem Paar die in Teilzeit arbeiten die Rede ist, welche also gar nicht in dem vom Artikel genannten Median berücktsichtigt werden.

Die schlechter Verdienenden werden nur kurz angerissen im Artikel und kaum mit Daten abgefertigt. Gerade in diesem Artikel wird ein sehr großer Teil der Bevökerung, jener der im Niedriglohnsektor und Teilzeitbereich (oft ein und das Selbe) seinen Lohn verdient, völlig ignoriert. Das ist erstmal kein Problem wenn im Artikel darauf ausreichend hingewiesen wird, was, und ich wiederhole mich bewusst, anhand vieler Kommentare offensichtlich nicht der Fall ist.

Ich habe keine aktuellen Daten zum allgemeine Medianeinkommen in Deutschland, doch 2010 lag es laut dem DIW Wochenbericht Nr. 45 aus dem Jahr 2011 bei 1772 €. Dieser mag gestiegen sein oder nicht, unterstreicht jedoch wie schnell der Artikel zu irreführenden Schlussfolgerungen führen kann.

Ich hoffe es wird eine Anmerkung dazu geben, auch wenn ich leider weiß, dass viele Menschen diese Anmerkung nie lesen werden. – Alexander Sawatzky


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Unter der Schlagzeile „Der Demolierer“ bezeichnen Sie als Journalist den demokratisch gewählten Präsidenten der USA und unterstellen diesen im weiteren „Größenwahn“ und  „zwanghafte Twitterei“ und dass er die „Regale demolieren will“. Nachdem Sie sich bereits einen Tag nach der Wahl in dieser völlig arroganten, überheblichen Art und Weise über Herrn Trump geäußert haben, darf erwartet werden, dass Sie wenigstens versuchen sollten, Ihre Einschätzungen über andere Menschen, die offensichtlich eine andere Weltsicht besitzen als Sie, mit sachlichen Argumenten zu untersetzen und abwarten bis objektive messbare Ergebnisse der Poltik von Herrn Trump vorliegen.

Das System für das Sie und Ihr Klientel seit Jahrzehnten stehen, ist ja offensichtlich auf breiter Linie gescheitert. Gesellschaftssysteme, die noch nicht einmal ihrer Jugend eine Mindestperspektive (ARBEIT!!) (Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland usw.) bieten können und auf der anderen Seite durch zum Teil eines perversen Konsumverhaltens unsere Erde ruinieren sowie der letzte „OXFAM“ Bericht über die Verteilungsgerechtigkeit sind lediglich in 3 Stichpunkten ausreichende Belege für den Niedergang.

Es wäre deshalb wünschenswert, dass Sie wie auch andere Journalistenkollegen sich auf Ihre Hauptaufgaben , einer halbwegs ausgewogenen seriösen Berichterstattung konzentrieren und nicht ständig auf niedrigstem Niveau im Interesse der „Elite“ agieren. – Wolfgang Benz


Leserbrief zu “Türkische Abrissarbeiten” von Özlem Topçu

Ich lese gerade die Printausgabe meines Abos der Zeit 4/17. Auf Seite 7 wird in der 2.Spalte im 3.Absatz behauptet, dass for eine Verfassungsänderung im türkischen Parlament eine 2/3-Mehrheit notwendig wäre. Anderen Quellen zufolge handelt es sich jedoch um 3/5-Mehrheit, also 60%, für eine Verfassungsänderung im türkischen Parlament, was mindestens 330 der 550 Parlamentarier sind.

Kann es sein, dass dort ein Fehler unterlaufen ist? – Peter Hartmann


Leserbrief zu „“Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze und Frida Thurm

In diesem Artikel werden zwei wichtige Punkte nicht berücksichtigt.  Einer ist das Rentenniveau von damals und heute und das in einigen Jahrzenten. Man muss heute zusätzlich selbst vorsorgen und das bedeutet ansparen für das Alter und nicht für ein Eigenheim. Der zweite Punkt ist die Jobsicherheit. Wer arbeitet heute noch sein ganzes Leben bei derselben Firma und mehr noch, wer verbringt sein ganzes Leben an demselben Ort. Eigenheim macht immer weniger Sinn und bei den derzeitigen Preisen können sich auch Doppelverdiener, zumindest wenn beide Angestellte sind, nicht mehr leisten.

Die Leistungen bei Arbeitslosigkeit sind auch deutlich schlechter geworden, so dass der Druck eine neue Arbeit zu finden und das nächste beste Angebot zu akzeptieren grösser ist. Dies wirkt sich wiederum auf das Gehaltsniveau aus. Die Vergleich der Lebensstandards in Punkto Konsum stimmen auch nicht ganz. Fernsehgeräte sind heute deutlich billiger und Reisen auch. Wer konnte sich vor drei bis vier Jahrzenten eine Flugreise leisten? Damals kostete auch das Telefonieren bei dem Monopolisten mit einem grünen Telefon mehr wie mit einem grauen! Die Inflationsrate als einzigen Masstab zu nehmen ist deutlich zu kurz gegriffen. Die Zusammenstellung dieses Warenkorbes ist eben auch eine politische Entscheidung.  – Peter Schu


Leserbrief zu “Holla, the Woodfairy” von Peter Dausend

Bewunderung. Your English makes you so fast nobody after. – Klaus Holzer


Leserbrief zu „Amerika ist groß – und allein mit Gott“ ein Gespräch mit Ayad Akhtar, geführt von Peter Kümmel

Ein gutes Psychogramm Amerikas! Nur wenn es um Konkretes geht (was hätte man nach 9/11 tun, wie hätte man mit Saddam Hussein umgehen sollen, usw.), kommt wie immer, wenn dem Westen der Spiegel vorgehalten wird, entweder Nichts oder nur nebulos Klägliches, was mit Politik nichts zu tun hat. – Werner Koetz, emer. Prof. f. Wirtschaftsinformatik an der HTW d. Saarlandes


Leserbrief zu „Schonungslose Klangkühle“ von Christine Lemke- Matwey

Ganz Deutschland hallt wider vom Glücksgeschrei aus HH: Die Hamburger haben das Rennen gewonnen! Für nur ein knappes Billiönchen ist das weltweit leuchtende Denkmal für die brutale Anmaßung einer arrogant abgehobenen Oberschicht nun doch noch fertig geworden! Das lässt Hoffnung aufkommen, dass es eventuell noch im Verlauf dieses Jahrhunderts, dank der überragenden deutschen Ingenieurskunst, und mit weiterer Milliardenvergeudung, zur Eröffnung des Hauptstadtflughafens, und des neuen Bahnhöfles der Schwäbschen Eisenbahne kommen kann.

Stolz eilten die Polit-Vertreter der Parasiten und Schmarotzer der Oberkaste ins neue Häusle, um denen da unten aufzuzeigen, dass deren Umzug in den HARTZ sich gelohnt hat! Zwar stieg die Kinderarmt der BRD unter dem Regime Merkel von 15% auf nunmehr 20 %! Aber Eltern und Kinder der Hartzer haben bereitwillig den Gürtel enger geschnallt, frohgemut, weil sie mit ihrem Scherflein ein wenig zum Wohlbefinden der da oben beitragen konnten. Sie haben es akzeptiert, dass ihre Politiker das Geld nur einmal ausgeben können, und daher für die da unten keines aufzutreiben war und ist. – Jochen Blankenburg


Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz

Der Erfolg ist Trump garantiert!

Trump hat nicht das Rad neu erfunden! Er hat den Rat der beiden besten Ökonomen der Erde angenommen! Es geht weder um Protektionismus noch um Beendigung des Welthandels sondern um Korrektur der Auswüchse! Die beiden Nobel-Ökonomen Stiglitz und Krugman verlangen ein Ende der seit 200 Jahren verpönten „Beggar-Thy-Neighbour-Policy“, die weltweit von Gierschlünden, Schurken und Ganoven aus dem Giftschrank der Ökonomie recycelt wurde: Die EU subventioniert den Export ihrer überschüssigen Agrarproduktion nach Afrika gegen NULL und ruiniert dort die Landwirtschaft. China tut das gleiche mit Zugangsverhinderung, Einfuhrzöllen, Währungsmanipulation, und Export der gegen NULL subventionierter Stahlproduktion sowie Sonnenkollektoren in die EU!

Wer aus Kalifornien den mit ausgebeuteten rechtlosen 1-$-Löhnern (11 Millionen südamerikanischen Illegalen) produzierten billiger Ausschusswein zu Millionen hl in die EU holt, und diese hier völlig überflüssige Plörre gegen ebensolchen Wein aus der EU in die USA tauscht, erzeugt kein MEHR! So wenig, wie rund um den Erdball aus Übersee in die EU beförderte Äpfel, obwohl die EU ihren eignen Obstertrag gar nicht voll verzehren kann. Ökonomisch ist das Ergebnis NULL! Schlimmer noch: In diesen Fällen wird beiderseits Arbeitslosigkeit importiert! Verlierer sind z.B. die illegalen 11 Millionen 1-US-$-Arbeitssklaven in der Agrarwirtschaft der USA, Europas Winzer, Textil-, und Stahlarbeiter, und die durch umweltschädigende Transporte – und den Klimawandel bedrohte Menschheit; Verlierer sind die durch überflüssigen Welthandel verursachten Erwerbslosen! Breite Bevölkerungsschichten auf beiden Seiten bezahlen Millionenfach mit bösen Einkommensverlusten und betonierter Armut. In der Bilanz muss gegeneinander aufgerechnet werden: Nationaler Güterpreisgewinn gegen die Kosten der Erwerbslosigkeit, die durch unbegrenzten Handel über die Weltmeere erzeugt wird! Siehe Bangladesch! Das könnte heute ebenso dastehen wie Südkorea, wäre es nicht seit 60 Jahren vom falschen Welthandel in Armut einbetoniert worden!

Denn der Welthandel wird leider nicht durch gegenseitige Belieferung mit solchen Gütern, die der andere kaum sinnvoll herstellen kann, sondern durch Lohndumping, Ausbeutung, Sklavenarbeit befeuert. Genau diese unheilige Dreifaltigkeit ist es, die alle deutschen Gierschlünde insgeheim meinen, wenn sie vor Gefährdung des „Welthandels“ warnen! “Sie reden uns vom Sinnvollen und meinen Katun!

Und daher ist Trump der durchschlagende Erfolg sicher, wenn er den katastrophal missbrauchten Welthandel auf das Sinnvolle zurückführt! – Jochen Blankenburg


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Das Problem mit unserer Demokratie liegt in dem gezielt auf Beseitigung der Gewaltenteilung gerichteten BRD-Wahlsystem.  Alle Staatsorgane werden indirekt von der Bundesregierung bestellt. Wenn Merkel ein Gesetz haben möchte, stürmt die gesamte Meute der SPD-Fraktion gehorsam los und apportiert schwanzwedelnd das Gewünschte.

In den alten Demokratien mit dem Mehrheitswahlrecht werden dagegen die Regierungen selbst von der eigenen Partei am kurzen Zügel geführt. Daher liegt auch die Trumpomanie der BRD-Presse neben der Realität. Die wird vom Kongress per Etatrecht gestaltet – und von sonst niemand. Daher war Obama der ohnmächtigste und bedeutungsloseste Präsident seit Washington!

Zum anderen: Die etablierten deutschen Parteien sind von Wahl zu Wahl kontinuierlich moralisch verkommen. Schulbuben und Schulmädchen, fern den realen Niederungen herangezüchtet, mutieren heute zum Berufspolitiker. Machtversessen, Volksvergessen! Vor und nach 9/2017 wieder zu beobachten: Vor der Wahl entleert die CDUFDPSPD-Oligarchie jeweils die Staatskasse und kauft sich die Stimmen der vermutlichen Anhänger. Ergänzend werden denen weiter Wohltaten für die Zukunft zugesichert. Sind die erforderlichen 50 % plus eine Stimme eingefahren, werden die unteren 50 % zur Ausplünderung freigegeben.

2 Beispiele! Erstens: Nahles angekündigte Rentenreparatur. Sie schiebt den oberen 50 % der Werktätigen, den nur unter ihnen vermutlich noch verbliebenen SPD-Wählern, den Luxus von drei Renten zu: Ergänzend zur gesetzlichen Alterssicherung verspricht sie noch in 2017 die Reparatur des bankrotten Riester-Systems, und den Ausbau der Betriebsrenten! Damit verurteilt die studierte Unterschicht-Verächterin die unteren 20 Millionen der Werktätigen, die mangels Einkommen nichts sparen können, zu Altersarmut auf der Basis von Grundsicherung! Die wählen ja doch nur AfD! Mögen sie – die etablierten CDUFDPSPD-Oligarchen brauchen daraus nichts für ihre Sinekure zu befürchten. Die sichert ihnen garantiert die mit Wahlgeschenken bestochene Klientel.

Zweitens: Steuersenkungen. Die sind immer nur Umverteilung nach oben! 80 % der Deutschen zahlen mangels Einkommen kaum oder gar keine Einkommenssteuer! Für die da unten bringt das nichts! In den 10 Jahren der Regierung Merkel stiegen die Großvermögen auf astronomische Höhen, die Zahl der bankrotten Privaten Haushalte auf 8 Millionen, und die Kinderarmut von 15 % auf nunmehr 20 Prozent! In Dänemark wurde die im selben Zeitraum auf > Zwei!!! <  Prozent gesenkt! Das Beispiel Dänemark ist eine Tatsache! Die Jubelperser der ZEIT verschweigen sie seit Jahren, um bewusst das Merkel-Verbrechen an unseren Kindern zu verschleiern! Selbst in dem tiefschürfenden Beitrag in Nr. 2/2017 „Jedes 5. Kind ist arm“ haben die Berliner Hofsänger der ZEIT-Redaktion – Dänemarks Erfolgspolitik unterschlagen, um „Mutti Angelas“ Scheinheiligenschein nicht zu beschädigen!

Wen wundert da noch, dass die Entrechteten und Verarmten sich besinnen und AfD ankreuzen?  – Jochen Blankenburg


Leserbrief zum Titelthema “ Was für eine Vorstellung!“

Ihre gute Berichterstattung zum Thema „Trump“ wird leider arg betrübt dadurch, dass Sie Trumps Unterstützung der israelischen Apartheid ignorieren. Über die Freundschaft zwischen Trump und Netanjahu und darüber, dass Trump die amerikanische Botschaft nach Jerusalem verlegen will, darüber berichten Sie kaum.

Dass Netanjahu die Gunst der Stunde schamlos nutzt und den Bau von neuen illegalen Siedlungen auf der Westbank vorantreibt, da hat er die Unterstützung des amerikanischen Präsidenten. Darüber sollte berichtet werden. Die Allianz zwischen Trump und Netanjahu offenbart die Ähnlichkeit der beiden Charaktere. – Prof. Dr. Elias Jammal


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Über Ihren ausführlichen Artikel habe ich mich sehr gefreut. Ein äußerst lobenswerter und gerade zur Zeit sehr wichtiger Einsatz für Demokratie mit sehr anregenden Gründen und Vorschlägen zu ihrer Verbesserung. Ich danke vielmals und wünsche Ihren Worten weitreichende Wirkung. Doch hie und da habe ich auch Einwände:

  1. Die Athener „Demokratie“ mag von antiken Historikern und Philosophen wunderschön gedacht sein. In Wirklichkeit scheint sie mir aber ein Märchen neuzeitlicher Altphilologen. Die blenden aus, dass in der ganzen Antike, auch in Athen, die meisten Menschen rechtlose Sklaven waren, natürlich ohne Wahlrecht. Schätzungen für den Anteil der Sklaven gehen auch für das antike Griechenland bis zu mehr als 80 % der Bevölkerung. Nimmt man hinzu, das für damalige Zeiten selbstverständlich auch Frauen und Kinder freier Bürger kein Wahlrecht hatten, dass jedenfalls in Athen erst vom 20. Lebensjahr an am politischen Leben teilgenommen werden konnte, dann lässt sich errechnen, dass damals der Anteil der „politischen Klasse“ an der Bevölkerungnoch niedriger war als in heutigen Diktaturen.
  2. Auslosen politischer Ämter? Eine interessante Idee, wirklich nachdenkenswert. Allerdings: In Athen machte das Los keineswegs alle gleich. Ab gesehen von den unter 1. genannten Einschränkungen kam hinzu: Der Losentscheid fand nur unter den  Angehörigen der beiden höchsten Vermögensklassen statt. Ich kann nur vermuten: Das waren wohl  auch die kleinsten .
  3. Aus Irland berichten Sie von einem höchst Interessanten Versuch. Allerdings wurden da nach Ihrem Bericht nicht die Entscheider, sondern nur die Berater durchs Los bestimmt. Die Entscheidung hätte also auch gegen die vom Los Erwählten ausfallen können. Demokratie?
  4. Diese irischen Berater wurden mit außerordentlicher Gründlichkeit auf die Abgabe ihres Rates vorbereitet. Wäre es nicht Aufgabe einer wirklichen Demokratie allen Bürgerinnen und Bürgern eine so intensive Ausbildung zu ermöglichen, dass sie in solchen Fragen ohne zusätzliches Spezialseminar zu einem gut begründeten und verantwortungsvollen Urteil finden können?
  5. Verspielt man mit solchen Losentscheidungen nicht den einen, ganz großen Vorteil den unser derzeitiges System hat: Dass, ganz egal wie eine Wahl ausfällt,  alle Wahlberechtigten sich hinterher sagen müssen: Das haben wir uns selber eingebrockt, also müssen wir es jetzt auch auslöffeln. Ausdrücklich sei betont, das gilt auch für Nichtwähler, den die tragen mit ihrem Verhaltengenau soviel zum Ergebnis bei wie Wähler, nur verteilt sich der Nichtwählereinfluss gleichmäßig auf alle Parteien im Angebot.

Es lebe die Demokratie! Aber gerade wenn und weil sie lebt, darf sie sich auch ändern. Nur bitte nicht zurück ins alte Athen! – Helmut Steiner


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Als ich gestern spätabends den Artikel von Josef Joffe las, erschrak ich und wollte meinen Augen nicht trauen: meint er tatsächlich mit „hochintelligenter Mensch“ Donald Trump?

Wenn dem tatsächlich so ist, dann erlaube ich mir Zweifel an der Intelligenz von Herrn Joffe anzumelden und ich frage mich ernsthaft, wie er es zum Herausgeber der Wochenzeitung gebracht hat. Der Schock sitzt so tief, dass mein Bedarf an „Die Zeit“ vorläufig gedeckt ist. – Angelika Schüsterl


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Ich möchte ein grosses Kompliment an Bastian Berner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius machen für den Artikel im Dossier über die Demokratie (die uns als solche ‚verkauft‘ wurde vor ca. 300 Jahren). Ich fand es äusserst interessant zu lesen was die Iren machen und wie mit Auslosung von Leuten eine Meinungsbildung geschaffen werden kann. Es unterrichtet auch diese Menge Leute im Debattieren und das Angehen von Komplexen Themen. Ich fände es fantastisch wenn das in allen Ländern eingeführt werden könnte!!!

Falls es diesen Artikel in Englisch gäbe – da wäre ich sehr interessiert. Mein Mann ist Amerikaner und würde ihn liebend gern lesen und weiter verbreiten… – Gabriela Scholl


Leserbrief zuDas ist kein Spiel mehr“ von Jana Gioia Baurmann

In der Ausgabe Nr.4 vom 19.Januar 2017, Rubrik Wirtschaft, Artikel „Das ist kein Spiel mehr“ von Jana Gioia Baurmann sind mir zwei Fehler in der blauen Graphik „Der Umsatz wächst“ aufgefallen. Zum einen sind sowohl das Jahr 2016, als auch das Jahr 2019 mit dem selben Betrag von 463 Mio.$ betitelt, während es für 2019 1128 Mio.$ sein müssten, zum anderen sind die 463 auch noch falsch. Es müssten 493 Mio.$ sein wie ich der angegebenen Quelle entnehmen konnte. – Alexander Raab


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Mit großem Interresse habe ich den Artikel „Zur Wahl steht: Die Demokratie“ gelesen (Printausgabe vom 19. Januar 2017, ZEIT Nr. 4) und muss an dieser Stelle ein Lob aussprechen, wie die Thematik und Problematik Demokratie im Artikel präsentiert wird.

Im Rahmen eines Seminares im Studium der Politikwissenschaften befasse ich mich mit dieser „Krise der repräsentativen Demokratie“, die im Artikel angesprochen wird und weiß, dass theoretisch selbst ein Semester nicht ausreicht, um dem Umfang des Themas gerecht zu werden. Demokratie als solche hat schließlich ihren geschichtlichen Ursprung und Werdegang, meint tatsächlich auch mehr, als nur alle 4-6 Jahre zur Wahl zu gehen und ist ganz sicher kein abgehaktes Thema in der Geschichte der Menschheit, steht sie selbst in Ländern mit langer demokratischer Tradition wieder zur Debatte. Insofern überzeugt der Artikel, dass er all diese Punkte aufgreift und es zu verstehen weiß, auch auf Reformideen à la Losverfahren und Bürgerräte einzugehen, und damit ein umfassendes und trotzdem schlüssiges Bild zeichnet.

Jedoch habe ich bis zum Ende der Lektüre auf eine Klarstellung des Zitats „Wie können wir verhindern, dass diese Leute wählen gehen?“ gewartet. Diese Frage mag logisches Resultat eines Grabens sein, der zwischen der Anhängerschaft repräsentativer Wahlen und der Anhängerschaft des Credos „die da oben“ aufgebrochen ist. Diese Frage drückt im Endeffekt ja nicht viel mehr aus, als die in der heutigen Zeit nachzuvollziehende Sorge vor einer Abschaffung der Demokratie durch – ausgerechnet – wahlberechtigte Bürger. Doch sollte man bei all den Sorgen, Reden von Politikern und Reformideen – die meinem Empfinden nach auch ausgesprochen wichtige Denkanstöße und hoffentlich auch Verbesserung mit sich bringen – nicht vergessen, dass solange in einer Demokratie wie sie in Deutschland, Österreich, Frankreich, Amerika und anderen Ländern existiert, Wahlen Kern der Repräsentation sind. Das Wahlrecht ist ein lang umkämpftes Gut sowohl für Frauen wie auch Männer. Und Demokratie meinte weder im alten Griechenland (zumindest der Theorie nach) Ausschluss einzelner Volksgruppen von der Wahl der Volksvertretung, noch sollte es dies heute meinen.

Über dieses als „Politik(er)verdrossenheit“ bezeichnete Phänomen der sinkenden Wahlbeteiligung und der steigenden Zahl von Anhängern populistischer Parteien zu sprechen und zu schreiben ist wichtig und richtig. Auch sich darüber Gedanken zu machen, dass noch Luft nach oben ist und es etliche Verbesserungsmöglichkeiten gibt, gehört zu einer lebendigen Demokratie. Aber die Errungenschaften, die wir durch regelmäßige Wahlen und dem Recht als Bürger auf Beteiligung zu verzeichnen haben, sollten nicht vergessen werden und sicher nicht in der Hitze des Gefechts einzelnen abgesprochen werden.

In diesem Sinne hoffe ich auf weitere kritische Berichterstattung. – Carlotta Schlosser


Leserbrief zu „“Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze und Frida Thurm

Es   ist  nur  allzu   verständlich,   dass   auch   Frauen   ihren   Beruf   ausüben   möchten, in   den   sie   viel   investiert   haben,   der   ihnen   Freude   bereitet,     ihnen   finanzielle   Vorteile   verschafft  und   sie   unabhängig   macht.

Dennoch   sollte   vermieden   werden,   zuviel   miteinander   vereinbaren   zu   wollen. Auf   Dauer  wird   dadurch  nicht   nur   das  eigene   körperliche   und   seelische   Wohlbefinden   beeinträchtigt,   sondern   auch   das     Miteinander  in der   Familie.

Wenn   auch   Betreuungsangebote   in   Kita   und   Schule   für  Entlastung   sorgen,   so   darf   man   doch   nie   vergessen,  dass   eine   liebevolle   Zuwendung   zu   seinem   Kind   nicht  „so   nebenbei“  erfolgen kann. Je jünger   die   Kinder   sind, desto  größer   ist   ihr   Bedürfnis   nach  dem   Zusammensein   mit   ihren   leiblichen   Bezugspersonen.   Gerade   die   ersten   Lebensjahre  sind   prägend.  Hier   bauen   die  Kinder  Urvertrauen   auf   und  das   Gefühl   von   Geborgenheit   und   Sicherheit.

Will   man   zuviel   miteinander   vereinbaren,   muss   man   damit   rechnen,   dass  so   einiges  vernachlässigt   wird.  Selbst   wenn  die   Frau  zuhause viel   Unterstützung   durch   ihren   Partner   erfährt,  muten     sich   beide  oft    zu viel  Stress  zu,   wenn   sie   glauben, Familie,   Haushalt,   Kinder,   Beruf  und   erst   recht   Karrieren   miteinander   in   Einklang   bringen   zu   können. Es   geht   natürlich,   fragt   sich   nur,   wie   und   auf   wessen   Kosten. – Gabriele   Gottbrath


Leserbrief zu “Holla, the Woodfairy” von Peter Dausend

Auch wenn es seinerzeit in unserem Englischunterricht hieß “Lieber Beck’s Bier als Shakespeare”, so sind Sie doch haevy on the woodway, wenn Sie denken, dass ich Ihnen the march blow!

Ich habe laut gelacht, als ich Ihren Artikel gelesen habe. Herzlichen Dank dafür! Keep cool und liebe Grüße – Ursula Schneider


Leserbrief zum Titelthema “ Was für eine Vorstellung!“

Vor knapp einem Jahr verkündete ZEIT-Herausgeber J. Joffe prophetisch; „Trump wird’s  nicht“ und fragte abschließend, „ob Trump den loyalen Verlierer gibt“.

Nun haben wir ihn also und nicht Clinton und wissen nicht, ob er Pest oder Cholera repräsentiert, womit beide, Clinton und Trump in der Vorwahlphase vielmals metaphorisch apostrophiert wurden. Flugs stehen nun schon die nächsten Erklärer parat, um zu verkünden, „Warum Donald Trump zum Fürchten ist“, wie in fünf umfangreichen Beiträgen der „ZEIT“ Nr. 4/2017 abgehandelt wird. Auch hier verkündet Herausgeber J. Joffe, dass Trump die liberale Weltordnung, die über Freihandel, Bündnisse und internationale Institutionen definiert seien, niederreißen will. Er verzichtet aber darauf, seine psychiatrische Diagnose vom 11.08.16 zu wiederholen, worin er Trump definitiv zum Geisteskranken erklärt hat.

Es ist nicht mein Anliegen, jeden dieser Beiträge zu analysieren und zu diskutieren, sondern die Medien zu endlich mehr Zurückhaltung hinsichtlich des Spekulierens über die politischen Absichten des neuen Präsidenten und zu weniger Angstmache aufzufordern.

Trumps Vorgänger im Amt mögen zwar artige Reden gehalten haben, aber zum Beispiel G.W. Bush hat dies dann nicht gehindert, den Krieg in Afghanistan zu führen und mit völkerrechtswidrigem Krieg die Krisen in der arabischen Welt auszulösen, deren unsägliche Folgen Europa und vor allem die Bundesrepublik jetzt auszubaden haben.

Es sei hier an die von US-Präsident Wilson im Jahr 1917 entwickelte Vision „Keine Nation sollte danach streben, ihr politisches System auf eine andere Nation oder ein anderes Volk auszudehnen“ erinnert – ein bis heute nicht verwirklichter Grundsatz wirklich Frieden schaffender Politik.  Die heutige Politikergeneration arbeitet leider akribisch daran,  die Mega-Tragödie 2. Weltkrieg baldigst noch zu toppen. Die braven Medien tun leider alles, sie in dieser Hybris zu unterstützen.

Es ist Abwiegeln angesagt, wann und wo immer dies möglich ist!  Es darf nicht um die Übernahme von mehr Verantwortung beim Einmischen in fremde Regionen gehen (Gauck), sondern um geordnete Rücknahme aller aktuellen Einmischungen.

Andernfalls ist Ende des Homo sapiens besiegelt, lange vor dem naturgesetzlich festgestellten Termin – quod erat dicendum! – Hans Anhoeck


Leserbrief zu „Bitte recht freundlich“ von Jens Jessen

Gratulation Herr Jessen zu diesem gelungenen Artikel für Kinder. Das lässt darauf schließen, dass auch er einen erkennbaren Mangel guten Behnehmens (nicht nur bei Kindern!) feststellt. Vielleicht kann er ja als Argumentationshilfe für Eltern dienen, die aus der antiautoritären Erziehungszeit stammen. – Christa Ragaller


Leserbrief zu “ Mein Leben mit dem Monster“ von Daniel Kehlmann

Wenn man den Artikel von Daniel Kehlmann liest, versteht man, warum Trump gewonnen hat. Könnte es sein, dass eine Gesellschaft auch aus Millionen von Nicht-Schriftstellern, Nicht-Professoren und Nicht-Journalisten besteht, die keine New York Public Library Fundraising-Gala besuchen? In unserer Facebook-Ära ist das allgemeine Wahlrecht vielleicht keine gute Idee! – Dr. Salvatore Algieri


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

überzeugte Demokraten befürchten den Untergang  der Demokratie als Staatsform. Der Artikel beschreibt, dass die antike Demokratien in den Stadtstaaten ihre Vertreter per Los ermittelt haben und  erst viel später die  Wahl als wichtige Komponente der Demokratie erfunden wurde.  Aber erstens war die Polis an sich viel kleiner und zweitens handelte es sich um eine Sklavenhaltergesellschaft d.h. der Kreis derer, auf die das Los fallen konnte, war noch einmal viel kleiner, weil nur die Freien und Reichen zur Wahl standen. Letztlich handelte es sich um eine Oligarchie.

Trotzdem ist es dringend notwendig, die Demokratie nicht als selbstverständlich und unverrückbar in der jetzigen Form hinzunehmen, sondern Nachbesserungen vorzunehmen. Es genügt eben nicht, nur verbal eine wehrhafte Demokratie zu beschwören. Insofern ist das irische Modell bedenkenswert. Durch die Einbeziehungen aller Schichten in einen Erkenntnis – und Entscheidungsprozess  wird die Einsicht in das Wesen der Demokratie gefördert, die Motivation zum Mitmachen gestärkt   und  Vorurteile  werden abgebaut. Nicht jede Frage und jedes Problem kann einem so zeitaufwendigem Verfahren  unterworfen werden. Der  Unterschied zu einem Plebiszit , das ja vermehrt ins Spiel gebracht wird, besteht darin, dass erst nach einem Lernprozess  eine konsensuale Empfehlunge abgegeben wird. – Klaus Tuch


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Mit dem obigen Artikel haben Sie ein in der heutigen Medizin extrem wichtiges Problem angesprochen und man kann Sie nur dazu beglückwünschen, dass Sie den in diesem Fall klaren Missbrauch einer medizinischen Behandlung beim Namen nennen. – Prof. Dr. med. Klaus Lang


Leserbrief zu „Political Correctness“ von Christian Staas

Dieser Artikel ist in verschiedener Hinsicht fragwürdig, geradezu grotesk und gefährlich aber wird es in folgendem Passus: „Zu behaupten, ein Zuviel an emanzipativen Bestrebungen bringe notwendigerweise deren Gegenteil hervor, ist daher nicht nur grotesk (solcher Logik zufolge gäbe es Kriege nur, weil es die Pazifisten mit ihrem Pazifismus überbrieben), es ist auch gefährlich.“

Der Autor zeigt hier, ausgerechnet unter expliziter Berufung auf die Logik, wie fatal es gerade für einen Journalisten sein kann, wenn er deren Grundlagen nicht beherrscht: Kurz gesagt, behauptet er (in seinem Klammersatz), aus „A → B“ folge „B → A“. (Tatsächlich folgt aus „ A → B“ natürlich nur: „ nicht B → nicht A“).

Welcher fatalen Verdrehung der Logik hier Vorschub geleistet wird, wird z.B. klar, wenn man sich überlegt, was nach Herrn Staas´ Denkweise aus der Beobachtung folgt, dass alle Attentäter in Deutschland im vergangenen Jahr Muslime waren.

Eigentlich sollte es doch eine der wichtigen Aufgabe seriöser Medien sein, solche gefährlichen Fehlschlüsse zu verhindern und aufzudecken, nicht sie zu verbreiten. – Andreas Obrecht


Leserbrief zu “Terrorist wird Arbeiterkämpfer” von Björn Stephan

In Ihrem Artikel zitieren Sie Herrn Rast damit, dass er mit der Gründung der Gefangenengewekschaft womöglich  eine subtile Rache an dem bundesrepublikanischen Staatspparat ausübt. Wofür könnte er sich denn rächen? Er hat doch die Vorteile eines Rechtsstaats in jeder Hinsicht  in Anspruch genommen.  Die Gründung der legalen Gewerkschaft für Gefangene ist ja ebenfalls eine positive Möglichkeit, die die demokratische Verfassung  der  Bundesrepublik  Deutschland  den Betroffenen  einräumt. Das kann demnach ja nicht als unerwünschte  Schwierigkeit gelten, sondern als Weiterentwicklung  der  demokratischen  Realität.

Auch die Einbindung  der Gefangenen  in Mindestlohn, Bezahlung  der Unterkunft und  der Verpflegung und Mitgliedschaft  in der Rentenversicherung   ist m.E. eine  denkbare und sinnvolle Entwicklung in Bezug auf die spätere gesellschaftliche Eingliederung  der verurteilten Menschen. Die Abwicklung über Bankkonten könnte dabei ein wichtiger Teil sein.

Insgesamt also eine gute „Quittung“, die Herr Rast dem Stast, dem er angehört,.ausgestellt hat.  – Karl Fischer


Leserbrief zu “Türkische Abrissarbeiten” von Özlem Topçu

Die Türkei demontiert nicht. Im Zeichen des Terrors und der fast grenzlosen Armut ist es das einzig Richtige.

Die Träumer im Westen, besonders in Deutschland einschließlich ihres Autors, wollen unbedingt zuschauen, wie Europa immer weiter untergeht. Es gibt solche Spezis, die Neigung zum Sadismus haben.

Die tun gerade so als wenn wir im Paradies durch die westliche Demokratie leben. Die scheinen Immun gegenüber den chaotischen Zustände in unserem Land zu sein. Die wissen nicht wie der Alltag wirklich aussieht. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz

Jetzt ist Mr Trump im Amte – und Sie fragen am Donnerstag auf Seite 2: Was machen wir, wenn er Erfolg hat?

Diese Frage hat mich extrem verärgert. Es gibt da mehrere Ebenen. Egal wer regiert, es ist wirklich schwierig zu sagen, ob die Amtszeit am Ende ein Erfolg war. Obama wird in Deutschland sehr positiv gesehen, George W Bush sehr negativ  – das ist sicherlich zutreffend, aber hauptsächlich wegen der sehr zahlreichen Fehler und Fehleinschätzungen von George W. Obama hat selber nur sehr wenig hinbekommen. Sehr erstaunlich ist außerdem, dass trotz recht guter Wirtschaftsdaten die Wähler einen solchen Verrückten gewählt haben. So dolle war Obama für die Amerikaner also nicht.

Es gibt einfach nicht die Möglichkeit des Vergleichs: Was wäre wenn Hillary 4 Jahre Präsident gewesen wäre? Am Ende wird Trump seine persönliche Leistungsbilanz vorstellen – die wird sicher sehr speziell sein – die Anmerkungen zu den Zuschauerzahlen bei seiner Einführung lassen da Böses erahnen.

Somit stellt sich die Frage einfach nicht: Kann er Erfolg haben? Wir müssen klar machen, dass wir so wie er im Wahlkampf und nach der Wahl aufgetreten ist, keinen Erfolg haben wollen und auch kein Interesse an der näheren Zusammenarbeit haben. Ich habe schon vor Trump meiner Tochter die Fahrt in die USA untersagt – das Land ist einfach nicht sicher. Ich würde jetzt auch wirtschaftliche Investments dort als sehr riskant betrachten und davon eher absehen. Ich bin sehr verwundert, dass aus den Konzernzentralen nicht deutlicher Kontra kommt. Gestern abend bei Anne-Will war das ja in Ansätzen erkennbar. Hier noch einmal – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – eine Liste mit absoluten NoGos von Mr. Trump:

  • Beleidigungen aller Art – Minderheiten, Personen, andere Staatschefs
  • Wüste Drohungen gegen Gott und die Welt (Verschwörungen …) – Weigerung das Wahlergebnis anzuerkennen
  • Missachtung der Pressfreiheit (You are Fake News)
  • Ignoranz von Fakten – ich würde ihm glatt zutrauen, diese Tage in Frankfurt mit einem T Shirt rumzulaufen – hier muss es doch warm sein. Alternative Fakten halt
  • Missachtung des Grundsatzes Pacta sunt servanda – Reformen an der NATO mögen ja ihren Sinn haben, aber ich habe echt Angst um die Ukraine und das Baltikum. Putin ist kein Witz, sondern eine echte Gefahr
  • Beleidigung der Europäischen Union – „Weitere Austritte werden folgen“

In short: He does not stand for a Basis of constitutional attitude, based on freedom and democracy. Er steht eindeutig außerhalb unser freiheitlichen demokratischen Grundordnung und ist damit kein akzeptabler Gesprächs- und Verhandlungspartner. Im Gegenteil: Er macht sich über unsere Grundsätze lustig und missachtet sie – er ist daher eindeutig ein Feind. Ich wünsche mir, dass dieser Fakt von möglichst vielen klar benannt wird. Und um Missverständnisse zu vermeiden: Das gilt für den Präsidenten und – wahrscheinlich – auch für viele in seinem direkten Umfeld – aber das sind nur wenige Amerikaner. Der Feind ist er – nicht die USA.  – Stephan Siegel


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

bei aller wertschätzung: kann es nicht vielleicht doch sein, dass josef joffe etwas übersieht, wenn er davon spricht, dass die globalisierung   -wie er meint-  märchenhaftern reichtum geschaffen hat, der den grosszügigen sozialstaat alimentiert üund verlierer abfedert ?

märchenhaft ist doch in erster linie nur der reichtum einiger ganz weniger. und dass der sozialstaat ausgerechnet als grosszügig zu bezeichnen wäre, dürfte denjenigen, die mit ihm wirklich zu tun haben wohl kaum einfallen.

in ihrem leitartikel wird aus meiner sicht gar zu behände daran ‚vorbei geschrieben‘, dass sich die grosse zahl der verlierer bei der verteilung des märchenhaften reichtums gewiss nicht gut berücksichtigt sieht, ganz abgesehen von denjenigen, die jedenfalls das vertrauen in einen funktionierenden sozialstaat längst verloren und durchaus berechtigt angst davor haben, auf ihn angewiesen zu sein  –  beide gruppen laufen deswegen den populisten in die arme. letztlich benennt trump genau diese probleme.

allerdings sind es probleme,  die er und seinesgleichen, insbesondere seine milliardärsminister, durch völlig ungebremste und  ungenierte raffgier in den jahrzehnten des globalen neoliberalismus mit heraufbeschworen haben. diese leute werden ganz bestimmt nicht dafür sorgen, dass sich  ihr reichtum auch nur ein bisschen weniger schnell noch weiter vergrössert. mit den sich andeutenden ‚rezepten‘ trumps wird das schon nichts,  mit dieser seiner mannschaft ohnehin nicht.

in einem hat josef joffe hat allerdings recht: trump wird fürchterlichen schaden anrichten können. hoffentlich kommt es doch anders  –  ich würde mich wirklich gerne eines besseren belehren lassen. – Achim Lotz


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Der Artikel ist bösartig und, schlimmer noch, von einer niederschmetternden Ahnungslosigkeit. Keiner der Autoren hat je vor einem 53jährigen Familienvater mit Leukämie gesessen, der verständlicherweise nach jedem Strohhalm greift und bereit ist, ein Wagnis mit neuen Präparaten auf sich zu nehmen, statt in sechs Wochen von dieser Welt zu gehen – und wenn die Chance auf Heilung nur bei wenigen Prozent liegt. Wollen wir ihm diese „Geldverschwendung auf Kosten Todkranker“ vorenthalten? Wollen wir wirklich einer 49jährigen Patientin mit metastasiertem Brustkrebs, die nicht noch wenigstens drei oder vier Jahre ihre kleinen Kindern begleiten will und dafür bereit ist, auch erhebliche Nebenwirkungen durch Chemotherapien zu ertragen, die Behandlung mit dem Verweis aufs Geld verweigern? Ein schrecklicher Gedanke.

Die Autoren sind offenkundig überfordert, sich vorzustellen, das Nichtstun oft keine Alternative ist und der Krebstod leider meist kein friedliches, würdevolles Einschlafen (übrigens auch nicht mit Palliativmedizinern). Den Tod vor Augen, kann und muss man mitunter Risiken eingehen. Wer will es den Patienten und ihren Ärzten verdenken, neue Therapien zu versuchen, an Studien teilzunehmen?  Wer will in diesen existentiellen Situationen wissen oder gar festlegen, was „unnötig“ ist? Hinterher ist man immer schlauer. Dass es nur allzu menschlich ist, die Schuld für alles Leid den Therapien und den Behandlern zu geben, wenn es schief ging: geschenkt.

Stattdessen wird mit einer fragwürdigen Online-Umfrage (aus einem völlig anderen Kontext) suggeriert, dass unnötige Behandlungen Todkranker zur Hälfte aufgrund  „zusätzlicher Erlöse“ verordnet würden. Was für ein Unsinn. Kein einziges Wort zu den obszönen Preisen der Pharmaindustrie und der Preispolitik in unserem Land, dafür desto mehr Unterstellungen, Hinweise auf “finanzielle Interessen“ und „Betrug“. Und dann machen Ärzte auch noch „Studien für die Pharmaindustrie“ (was übrigens, nächster Fehler, sogar Lauterbach nicht „verbieten“ will).

Also liebe Leute, aus ein paar „Erlebnissen in der eigenen Familie“, zweifelhaften Statements frustrierter Altenpfleger und zynischer Gesundheitstheoretiker einen solch banalen Quark anzurühren – das reicht echt nicht für so ein komplexes, hochsensibles Thema, schon gar nicht für die ZEIT. Wer hat das bloß durch gewunken? Meinen Patienten kann ich nur raten, ihre Verfügung auf einen Satz zu beschränken: „Bitte alles Menschenmögliche tun!“ – Christian Hoffmann


Leserbrief zu “Holla, the Woodfairy” von Peter Dausend

„oh you dear little Liese“, ja, Ihr Artikel „goes me mighty on the cookie“! Aber „now let us once five be straight“!, es ist doch so: am Ende müssen die English-speakers ihre Strategie: „why easy when it also goes complicated“ sicherlich aufgeben, weil unser Denglisch einfach(er) verständlicher ist…zumindest für uns ;-)  – „tricky and closed sewed!“

Nun- „nothing for ungood“, aber „this is the mustard I had to give to it“! – Ruth Sahler


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Für diesen Beitrag gebührt Ihnen ein Extralob. Erstmals dass die Abgehobenheit einer scheinbar „Staatstragenden Mittelschicht“ und ein probates Gegenmittel beschrieben wird.

Ich wäre dafür derartige neue Instrumente der Demokratie zu schaffen, aber ich glaube der Weg ist noch weit. – Georg Bayer


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Bei aller Anerkennung der Problematik und der Recherche der Autoren wäre eine differenziertere Betrachtung wünschenswert gewesen. Die Medizin wird als geldverschlingendes  Monster dar gestellt, das Krankenhaus als Tor zur Hölle, gestrickt von karriereversessenen Ärzten und natürlich der profitgierigen Pharmakonzerne, welche die Patienten (hier ausschliesslich in der Opferrolle) melken. Dabei wird jedoch vergessen zu erwähnen, dass es auch die Patienten und deren Angehörige sind, die nicht nur in die im Artikel kritisierten Behandlungen einwilligen, sondern diese eben auch wünschen, auch mit geringen Aussichten auf Erfolg. Dass es eine Überbehandlung mit erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem gibt, steht außer Frage. Die Ursache ist aber nicht so monokausal wie im Artikel vermittelt, sondern auch darin zu suchen, dass das Sterben in der Breite der Gesellschaft weiterhin tabuisiert wird. So wird ein Nährboden für diejenigen geschaffen, die wirklich aus der Angst vor dem Tod Profit schlagen.  – Kim Stephanie Dohlich


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Ich bin seit vielen Jahren in der Intensivpflege tätig und seit 9 Jahren Mitglied des Klinischen Ethikkomitees in unserer Klinik.  Auch wir sind auf der Station und in der Ethikberatung regelmäßig mit Fällen konfrontiert, in denen es um die Frage der Übertherapie am Lebensende oder  bei hochbetagten oder schwerstkranken Patienten geht.  In Ihrem Artikel fehlt jedoch ein wichtiger Hinweis: Bei einem nicht einwilligungsfähigen Patienten (das trifft auf viele Patienten mit einem Luftröhrenschnitt zu) muss eine Behandlung immer durch einen Betreuer  oder Bevollmächtigten (meistens ein Angehöriger)  durch dessen Zustimmung legitimiert  sein. Wenn dieser Angehörige zu der Einschätzung kommt, dass der Patient die lebenserhaltende Therapie nicht gewollt hätte, ist es seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass gemäß dem Patientenwillen (schriftlich als Patientenverfügung, mündlich als Behandlungswunsch oder mutmaßlich anhand individueller Wertvorstellungen zu Leben und Sterben) gehandelt wird. Das bedeutet,  dass in o.g. Fall bei geklärtem Patientenwillen die lebenserhaltende Therapie  unter palliativmedizinischer  Begleitung beendet werden muss, damit der Patient sterben kann. Diese Entscheidung ist schwierig und Angehörige geraten dabei oft in große Gewissensnöte. Beratung und Hilfe bei der Entscheidungsfindung oder bei Konflikten mit dem Behandlungsteam  bieten in vielen Kliniken mittlerweile Klinische Ethikkomitees an. – Katja Freund


Leserbrief zu „Die ist einfach nicht authentisch“ ein Gerpäch mit Roland Berger, geführt von  Laura Cwiertnia

Liebe Frau Ade,

bitte drehen Sie von Ihrem ausgezeichneten Film „Toni Erdmann“ eine Kurzfassung (max. 30, besser 15 Minuten) für die bedauernswerten Menschen wie Roland Berger, die sonst vorspulen müssen.

Lieber Herr Berger,

kann es sein, dass Sie die Mühen der Ebenen nicht mehr kennen?
Ein Film muss sicherlich vieles zuspitzen, aber dass die Darstellung des Unternehmensberaterberufs hier völlig falsch dargestellt wird, glaubt doch wohl keiner sonst. Vor allem scheint die Einstellung, immer in Zeitdruck sein zu müssen, ja doch auch noch auf Sie zuzutreffen, wenn Sie nicht mal einen so guten und für Ihren Beruf so interessanten Film in einem Stück sehen können. Betroffen hat mich gemacht, dass Sie nicht einmal wissen, wie der DVD-Player funktioniert. Da hat ein Mann eine tolle Villa mit einem Fernsehzimmer und hat keine Zeit, es zu benutzen. Wie traurig!

Liebe ZEIT, liebe Laura,

tolle Interview-Idee, bitte mehr davon!
Dass ich den Film „Toni Erdmann“ im Kino gesehen habe und mich fast 3 Std. nicht gelangweilt habe, brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. – Cornelia Grosch


Leserbrief zu „“Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze und Frida Thurm

Vielen Dank für ihren Artikel „Wozu der ganze Stress“. Was mir allerdings darin noch gefehlt hat, ist die Beantwortung der Frage, ob auch zwei halbe Gehälter ausreichen würden, eine Familie zu ernähren. Heutzutage möchten ja beide Elternteile gerne arbeiten gehen. Wenn beide ihre Arbeitzeit auf 50% reduzieren würden, könnten sie sich tatsächlich die KiTa-Gebühren sparen. Nun meine Frage: haben sie dann zusammen auch so viel Geld, dass sie sich das „Reihenhäuschen“ in dem sie in dem Artikel sprachen leisten könnten, wenn sie auf Urlaub und Auto verzichten? – Ida Suppanz


Leserbrief zuDas ist kein Spiel mehr“ von Jana Gioia Baurmann

Obwohl ich über 38 Jahre bin/oder genau deswegen, war ich über Ihre Darstellung aus der digitalen Welt schon sehr beeindruckt.

Leider kommt es eher verklärend rüber, dass der einst arbeitslose Jugendliche aus Spanien plötzlich Millionär wird, ein weiterer „Mega-Shooter“ belächelt von nun an das Arztgehalt seines Bruders. Auf das Podest der erfolgreichsten „Mega-Shooter“ gibt es sicherlich so ziemlichen Andrang, doch um dort zu landen bleiben leider viele „abhängige Shooter“ an Ihren heimischen Spielerechner auf der Strecke, sie verpassen Ihre Schulabschlüsse, verlieren die Berufsausbildung aus den Augen und verarmen auf sozialer Ebene. Diese Verknüpfung zu der E-Sport-Tunierwelt hat mir schlicht gefehlt! – Dieter Vogt-Miska


Leserbrief zu „Schonungslose Klangkühle“ von Christine Lemke- Matwey

aus dem etwas dünnen Beitrag Ihrer Autorin zur Raumakustik der neuen Elbphilharmonie kann der musikalisch und akustisch interessierte Leser immerhin einige persönliche Eindrücke von Frau Lemke-Matwey zu den akustischen Eigenschaften dieses Raumes heraushören.

Die zum Ende dieses Artikels aber wie beiläufig eingestreute Frage, ob Thomas Hengelbrock als Dirigent gut genug sei, um das NDR Elbphilharmonie Orchester in die Zukunft zu führen, gehört nicht in diesen Artikel und wird von mir als höchst unfair empfunden.

Wenn die Autorin ihre oben zitierte Meinung veröffentlichen möchte, so sollte sie dies anhand von Konzeraufführungen mit Herrn Hengelbrock als Dirigenten tun und ihre Meinung hierzu sachlich begründen. – Gerd Ruge


Leserbrief zum Titelthema “ Was für eine Vorstellung!“

Trump ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und damit ein Widerspruch in sich selbst. – Er vereinigt etwa in sich die Geschliffenheit und Rhetorik eines postmodernen Populisten mit der Unbekümmertheit und Naivität eines feudalen Machtmenschen. Seine Wahl wurde u.a. möglich durch die Unzufriedenheit von Millionen Unterprivilegierten im eigenen Land, denen er eine Abrechnung mit dem Establishment in Aussicht stellte.

In den USA ist es nunmehr Trump, in Europa sind es die populistischen Parteien, Wutbürger oder die neuerdings immer mehr an Zulauf gewinnenden „Staatsfeinde“; global gesehen sind es die Flüchtlingsströme. Der einstige alles beherrschende Konflikt zwischen Ost und West scheint endgültig gegenüber dem neunen globalen und im Übrigen noch unlösbaren Konflikt zwischen Reich und Arm zu verblassen.

Auch der Milliardär und Populist Trump, der selbst im Weißen Haus eine Vorliebe für vergoldete Dekorationen entwickelt und der sich jetzt sogar seine Haare vergolden ließ, kann und wird diese Probleme nicht lösen. – Er ist eine Katastrophe für Europa, für die Welt und die amerikanische Demokratie, die so eine Wahl möglich machte. – Dr. Johannes Hofer


Leserbrief zum Titelthema “ Was für eine Vorstellung!“

Wollen wir der neuen Administration in Washington mit Geduld und Zuversicht eine Chance fuer einen guten Start zugestehen ? Wir duerfen doch annehmen , dass der grosse Stab von Beraterinnen und Beratern auf Donald Trump mit Sachverstand und noetiger Weitsicht einwirken wird . Fakt ist : Donald Trump war ein erfolgreicher Immobilien – und Bauunternehmer. Und sein Vorgaenger. Bitte kein Neid ! Barack Obama hat grosse Verdienste in Sachen “ Reform des Gesundheitswesens “ erbracht. Aber in der Aussenpolitik ist seine Bilanz enttaeuschend. Er hat es nicht geschafft , die verheerenden Fehler seines Vorgaengers Bush im Irak zu korrigieren. Der Nahe Osten , wo ich selber mal mehrere Jahre als Ingenieur leben und arbeiten durfte , war fuer den scheidenden Praesidenten eine “ Riesen-Ueberforderung „. Und heute ? Es sind Peschmerga – , kurdische – und jesidische Kaempferinnen und Kaempfer sowie das russische und syrische Militaer , welche auch stellvertretend fuer uns mit Nachdruck und Entschlossenheit gegen den IS vorgehen. Das Vorgehen der Vereinigten Staaten dort wirkte eher zoegernd. Und der Gipfel fuer das Scheitern Obamas im Nahen Osten ereignete sich erst vor kurzem. Die beschaemende Enthaltung der Amerikaner bei der UN-Resolution gegen Israel bezueglich Jerusalems und einer Zweistaaten-Loesung war nochmal ein hilfloser Akt des scheidenden , oft arrogant und ueberheblich wirkenden US-Praesidenten. Israel wird Obama keine Traene nachweinen. Da koennen wir Europaeer eher ein “ grosses Danke “ in Richtung Moskau senden fuer die entschiedene Haltung Putins gegenueber der groessten Bedrohung im Nahen Osten – dem moerderischen Islamismus. Was koennen wir Europaeer tun angesichts der neuen Administration in Washington ? Wir koennen einiges tun , etwa von einer konstruktiven Partnerschaft zwischen Europa und Amerika bei den Themen “ Sicherheit gegen den islamistischen Terror “ oder “ Sinnvolle Unterstuetzung Israels und der moderaten Palaestinenser “ . Wollen auch wir einen Neuanfang in den transatlantischen Beziehungen ?

Ich finde , wir sollten den Amerikanern eine Chance geben. Gott segne Amerika , aber um so mehr unser Deutschland. – Erwin Chudaska


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Mit Interesse habe ich den Artikel von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak gelesen und wünsche dem Artikel eine breite Leserschaft. Diese Stimmen sind nicht neu, aber sie wirken nach wie vor wie die einsamen Rufer in der Wüste gegen einen enormen, wohl politisch gewollten, zumindest jedoch tolerierten „Verkauf“ der Bürger_innen an die Medizin- und Pharmaindustrie – besonders in der Nähe des letzten Atemzuges.

Neben dem recht neuen Buch von Matthias Thöns, würde ich den beiden Journalist_innen gerne empfehlen, das Thema nicht nur aus Sicht der Medizin zu betrachten, sondern in einen weiten interdisziplinären Zusammenhang zu schauen. Es lohnt sich m.E. das Buch von Reimer Gronemeyer und Andreas Heller (2015): In Ruhe sterben. Was wir uns wünschen und was die moderne Medizin nicht leisten kann, München: Pattloch, wahrzunehmen oder von Thomas Klie (2014): Wen kümmern die Alten? Auf dem Weg in eine sorgende Gesellschaft, München: Pattloch.

Der Artikel in der Zeit beschreibt den Gipfel eines Eisbergs, der seit Jahrzehnten durch die Medikalisierung des Lebens und Sterbens und die Ökonomisierung der Gesundheits(wissenschaften) gewachsen ist. Ivan Illich war eine kritische lesenswerte Stimme, Klaus Dörner ist es heute noch.

Ich wünsche den beiden Autor_innen mehr Mut, auch den letzten Satz ihres Artikels als Auftakt einer Fortführung zu sehen. Es ist auch eine Palliativindustrie entstanden, die es kritisch zu betrachten gilt. Und die Haltung, die m.E. im Artikel deutlich wurde, dass es mehr „Kontrolle“ und „Gesetze“ braucht, ist keine Lösung, die „Macht“ in die Hände der Betroffenen legt.

Gerne würde ich Sie zu einer Themenreihe motivieren, die dieses enorm wichtige Thema, das so sehr über unsere Fähigkeit zu würdevollem Handeln aussagt, interdisziplinär entfaltet. Die „Vormachtstellung“ der Medizin in vielen gesellschaftlichen Diskursen führt einseitig in die Irre.

Noch eine weitere Anmerkung: Die Platzierung der Anzeige zu Pflegehilfsmitteln mitten in dem Artikel, hinterlässt bei mir einen sehr schalen Geschmack. Schade, dass Sie dieser potentiellen Instrumentalisierung Ihrer Leser_innen nicht widerstehen konnten, sondern in die „Gesundheitsmarktkritik“ des Artikels eine Werbung dieses Marktes hineinflechten.  – Carmen Birkholz


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Die Prophezeiung, die Ihr Autor wieder so glänzend dargestellt hat, wird nicht eintreten. Trump ist ein hochintelligenter und mit allen Wassern gewaschener Mann.  Eher wird umgekehrt ein Hut daraus. Europa wird ohne Amerika zwar nicht untergehen, aber ärmer. Und daraus können echte Probleme auf die Menschen zukommen.  Es sei denn, die verhasste AfD kommt eines Tages an die Regierung, dann wird Trump die Deutschen wieder lieb haben. Es kann auch sein, was eher wahrscheinlich ist, das Frankreich und die Niederlande diesen Part übernimmt und Deutschland sich später anschließen wird. Für mich ist nur eines sicher, die etablierten Parteien haben in der Vergangenheit zuviel Mist gebaut und das Geld falsch verteilt. Sie treten heute noch als Geldverschwender auf, was jedes Jahr vom Bundesrechnungshof reklamiert wird. Politisch ist unser Land, um Klartext zu reden, miserabel regiert worden. – Gunter Knauer


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

In den USA ist mit Donald Trump der 45. Präsident vereidigt worden – weltweit wird diskutiert, was dieser Präsident wohl will und was wir zu erwarten haben.

Am 21. Januar 2016 treffen sich die europäischen Populisten in Koblenz um sich, auch vermeintlich gestärkt durch die Wahl von Donald Trump, gegenseitig zu feiern und darzustellen. Absurd klingt es zu hören: „Deutschland braucht Frauke – nicht Angela.“ Nein Frauke Petry brauchen wir sicher nicht – halten wir fest: „Namen sind Schall und Rauch“.

Wir müssen uns die Frage stellen und beantworten, wie es  mit unserer Demokratie aussieht und wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist – wir müssen uns dieser Frage stellen und ehrliche Antworten dahingehend suchen, welche Welt wir wollen und brauchen und, auch dies müssen wir uns vor Augen führen, welche Gesellschaft wir unseren Kindern und Enkelkindern vorleben und weitergeben wollen.

Theodor Heuss, der 1. Bundespräsident der jungen Nachkriegsrepublik, sagte es so trefflich: „Demokratie ist keine Zauberformel für die Nöte der Welt. Demokratie heißt auch nicht nur Wählerstatistik, ist nicht nur ein Rechenverfahren, sondern die Anerkennung eines freien Menschentums, das auch im Gegner den Partner sieht, den Mitspieler.“

Der Bogen lässt sich spannen zu unserem derzeitigen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der aktuell eine „wehrhafte und streitbare Demokratie“ fordert, denn, wie Herr Gauck sagt, „steht die liberale Demokratie und das politische und normative Projekt des Westens unter Beschuss.“

Damit muss man zu den Auftritten und dem Agieren der derzeitigen Populisten in der Welt und in Europa, wie auch in Deutschland,  kommen – zu den offiziellen Gesichtern dieser Gruppierungen sowie ihrer Mitläufer und Demagogen, zu Gruppierungen der selbsternannten „Retter des christlichen Abendlandes“ und den „Heilsbringern“ – sie, die sich breitmachen mit Sticheln und Hetzen, mit dem Schüren von Ängsten und Unsicherheiten  und im Nachhinein Nachbesserungen von sich geben, dass dies so oder so nicht gemeint und anders zu verstehen sei. Wenn sie denn das „christliche Abendland retten wollen“, dann sollen sie nach diesen christlichen Werten zunächst einmal leben und handeln. Verunglimpfungen von Menschen passen da nicht ins Raster.

Donald Trump ist gewählt und vereidigt – er kam auf demokratischem Weg an die Macht, dies haben wir – hat die Welt zu akzeptieren. Was er will ist klar – hier brauchen wir nicht zuzuwarten. Oft genug hat er sich in Reden und über soziale Netzwerke geäußert – es lässt sich abschätzen, was er will. Ein Mensch, der sich in Reden über Behinderungen anderer Menschen lustig macht, zeigt seinen Charakter – was von ihm zu erwarten ist, ist sicherlich eine Politik nach Manier des „Shareholdervalue“; die demokratischen Strukturen der USA werden auch  Donald Trump sichtbar machen , dass Politik mehr ist als „Deals“.

Abraham Lincoln sagte es: „willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, gebe ihm Macht.“

Macht hat Donald Trump nun – sein Charakter ist ja bereits bekannt und wird sich nun weiter den Mitmenschen offenbaren, die den Charakter noch nicht haben sehen wollen.

Zweifelsfrei werden die demokratischen Strukturen der USA diesen Mann in seinem Handeln verschiedentlich ausbremsen können – nur, als Präsident der USA hat er über präsidiale Dekrete die Möglichkeit unmittelbarer Entscheidungen.

Die gegebene Situation bietet für Europa aber auch die Chance der inneren Festigung und Entwicklung der EU – hier haben wir ohnehin dringenden Handlungsbedarf; so, wie sich die EU gibt und darstellt, bietet sie nicht den notwendigen Part in einer offenen und globalisierten Welt. Damit wird Raum denen gegeben, die sich nationalem Gedankengut hingeben und mit dem Streuen von Furcht, Angst und Unsicherheit ein unerträgliches Klima in der Gesellschaft produzieren – den Boden der Demokratie verlassen. Furcht, Angst und Unsicherheit – daraus abgeleitete Wut, sind kein zielführender Begleiter – dies muss unsere Gesellschaft sich verinnerlichen und entsprechend agieren.

Nehmen wir das Beispiel der Flüchtlingsthematik – die Flüchtlingspolitik wird ja in besonderem Maße von den Populisten thematisiert. Wir müssen uns stets auch vor Augen führen, dass die Flüchtlingsbewegungen eine Ursache haben, an der die westliche Welt nicht unbeteiligt ist. Die Flüchtlingsbewegungen, auch dies müssen wir festhalten, kamen nicht überraschend – wir, die Gesellschaft und die Politik haben das heraufziehende Thema und das menschliche Drama ignoriert.

Man kann nun leicht die Entscheidung der Grenzöffnung durch unsere Bundeskanzlerin verurteilen – im Zeitpunkt der Entscheidung hatte Frau Merkel eine humanitäre Entscheidung getroffen und auch treffen müssen – dies ist christliches Handeln für ein Land, welches die Würde des Menschen für unantastbar erklärt und grundgesetzlich verankert hat, dass verfolgte Menschen in Deutschland Schutz finden. Heute darüber zu diskutieren, ob es ein Fehler war, geht an der Sache und an unseren Werten vorbei.

Frau Merkel hatte auch klar und deutlich gesagt: „wir schaffen das.“ Frau Merkel stellte klar und eindeutig das „WIR“ in den Vordergrund – damit sind wir insgesamt angesprochen, wir – die europäische Wertegemeinschaft und jeder Einzelne. Wir dürfen nicht vor Herausforderungen davonlaufen und Hilfe bei Populisten und Stimmungsmachern suchen.

Ausdrücklich bleibt festzuhalten, dass eine europäische Lösung den Flüchtlingsstrom gut verkraften könnte – hier zeigt sich, welchen Weg unsere Wertegemeinschaft EU noch zu gehen hat, um den Herausforderungen der Zeit auf demokratischem Boden gerecht zu werden.

Das sich im Nachhinein viele Probleme in der Thematik ergaben, lässt sich nicht wegdiskutieren – soll aber auch nicht wegdiskutiert werden. Hier sind neben einer gesellschaftlichen Akzeptanz der zu uns kommenden Menschen auch klare Forderungen an den Rechtsstaat und die den Rechtsstaat tragenden Institutionen und Behörden zu richten.

Wären die rechtsstaatlichen Institutionen und Behörden ihren Aufgaben gerecht geworden, hätte es den Anschlag in Berlin nicht gegeben und auch nicht den rechten Terror durch den NSU. Hier darf es keine Beschwichtigungen und unerträgliche Schuldzuweisungen geben, die der Sache nicht gerecht werden können.

Die Gesellschaft neigt zu Pauschalierungen – dies darf nicht sein.

Es darf nun keinen blinden Aktionismus durch die Politik mit Blick auf die Wahlen geben – vielmehr bedarf es einer konsequenten und nachhaltigen Ausrichtung und Anwendung unserer rechtsstaatlichen Gesetze; die derzeitigen Gesetze sind, wenn sie angewendet würden, ausreichend und der Sache dienlich und zielführend.

Stets müssen wir uns vor Augen führen, dass Globalisierung keine Einbahnstraße ist – wir dürfen und können uns dieser Situation nicht entgegenstellen. Was hier von den Populisten verkündet wird, geht an der Sache vorbei und entbehrt jeden Boden. Nationalstaaten werden den Aufgaben in einer offenen Welt nicht gerecht. Wie sieht die Antwort der Populisten auf die weitaus größere Herausforderung in der Wirtschaft aus – der Digitalisierung der Wirtschaftsprozesse? Hier wird es Verwerfungen geben, die weitaus größer sind als die Wirkungen der Globalisierung.

An unsere Politik ist die Forderung zu richten, Demokratie wieder so zu leben wie es Theodor Heuss einmal definierte. Klientelpolitik und Stammtischpolitik ist hier fehl am Platz; es bedarf keiner Polterszenarien z.B. bezüglich Obergrenzen, die vom Grundgesetz, dies aus gutem Grunde, nicht gedeckt sind.

Abschließend noch das Wort von Werner Maihofer: „ Nur Liberalität kann unseren Staat auf dem Boden der Demokratie halten. Nur Liberalität garantiert Demokratie. – Karl-Heinz Dommes


Leserbrief zu „Amerika ist groß – und allein mit Gott“ ein Gespräch mit Ayad Akhtar, geführt von Peter Kümmel

Ein aussagefähiges und aufschlussreiches Interview mit dem amerikanischen  Dramatiker. Die beiden letzten Sätze würde ich – an seiner Stelle interviewt – etwas anders formulieren:

…Es ist eine ausgeuferte, psychoseähnliche Projektion, die Anbetung der eigenen Grandiosität. Diese individuelle Pervertierung des deutschen Idealismus hat sich nie wirksamer ausgeprägt als in der amerikanischen Psyche von Donald Trump, es sei denn man liest das Buch in dem sie  massenhaft vorkommt: Adolf Hitler „ Mein Kampf „ ! – Dr. med. Erdmann Jenkner


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Selten habe ich etwas so Erhellendes gelesen wie dieses Dossier.

Mir stellt sich allerdings die Frage, warum ich mir nie die Mühe gemacht habe, diesen grundlegenden Aspekt der Demokratie (das Losverfahren) zu ergründen. Meine Geschichts- und Politik-Lehrer, sowie alle Autoren sämtlicher Presseerzeugnisse, die ich in meinem 65-jährigen Leben konsumiert habe, sprachen jedenfalls nie darüber. Die Antwort steht ebenfalls im Artikel: Die Demokratie in ihrer gegenwärtigen Form wurde der BRD aus den USA „geschenkt“. Der DDR hingegen hat sie nie jemand nahegebracht, was den Aufstieg von Pegida und Adepten erklärt.

Da in der BRD die Demokratie in der USA-Version schnell als gegeben akzeptiert wurde (der wirtschaftliche Erfolg rechtfertigte das, mit dem philosophoschen Aspekt wollte man sich nicht aufhalten), hat nie jemand nachgefragt und man machte sich auch nie die Mühe, Demokratieunterricht in der Schule wirklich zu verankern.

Dann kamen alle Bürger der ehemaligen DDR hinzu, deren Lebensgeschichte mal schnell zum Irrtum oder bestenfalls „Pech“ erklärt wurde, und die diese Erfahrung an ihre Kinder und Enkel weitergeben. So verliert Demokratie sehr schnell an Akzeptanz, die ja in Deutschland nie selbst erworben, also auch nie wirklich verwurzelt war. Nun kann man nur noch hoffen – auf Menschen mit einer Haltung, nicht mit einer Meinung, denn eine Meinung haben ja meist jene, die keine Ahnung haben. Je weniger ich weiß, desto leichter fällt mir die Meinung zu. – Gerd Reese


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Es kommt öfter vor, dass ich einen Artikel lese mit dessen Aussage ich zwar nicht übereinstimme, mich dann aber dennoch gern mit der Argumentation auseinandersetze. Der Leitartikel von Josef Joffe zu Donald Trump („Der Demolierer“) indes hat mich tief befremdet. Einen Mann, der angeblich noch nie in Gänze ein Buch gelesen hat, als „hochintelligenten Menschen“ zu bezeichnen, ist eine für die ZEIT bemerkenswerte Aussage. Mehr noch verwunderte mich jedoch die Selbstverständlichkeit, mit der Herr Joffe hart arbeitende Menschen, deren Jobs ins billigere Ausland verlagert werden, als „Verlierer“ und „Schwache“ bezeichnet – ohne die ganz offensichtlichen Chancenungleichheiten und Missstände der derzeitigen Weltordnung (die andernorts in der ZEIT ja differenziert aufgegriffen werden) auch nur im mindesten zu hinterfragen. Ist eine solch „abgehobene“ Weltsicht nicht vielmehr ihrerseits Teil der aktuell grassierenden gesellschaftlichen Probleme? – Mario Willmann


Leserbrief zu “ Elf Aufrechte gegen Lügen“ von Peter Dausend, Ulrich Ladurner Und Michael Thumann

Ein sehr interessanter Artikel, aber warum reiten Sie (leider überall in den Medien) so auf dem Begriff „Fake News“ rum und bezeichnen sie nicht als das, was sie sind. Lügen oder Falschmeldungen. Der englische Begriff hört sich in einem deutschen Text so harmlos an. – Angelika Adler


Leserbrief zu „“Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze und Frida Thurm

Frauen mit akademischer Bildung sind öfters auch als Mutter Vollzeit berufstätig,als die weniger gebildeten,sprich die Friseuse,die Erzieherin,die Bäckereiverkäuferin etc.Letztere Berufe haben Arbeitszeiten,die nicht durch öffentliche Betreuung abgedeckt sind und die Bezahlung ist im untereren Bereich.

Vereinbarkeithelfer müssen bezahlt werden.Aber all diese intelligenten Frauen leisten frühkindliche Bildung und Familien Arbeit selber,ohne Bezahlung,ist doch auch ein Wert für unsere Gesellschaft,die eins zu eins Betreuung!

Die Vergleiche immer mit dem DDR System sind auch nicht zielführend.Dort wurde auch nicht die Emanzipation erfunden und die Berufstätigkeit der Frauen hatte andere Ziele,viele hätten sich da auch gewünscht sie hätten eine Wahl gehabt.Die rundum staatliche Betreuung ist das wirklich was alle jungen Eltern wollen?

Familie ist heute immer mehr eine Frage der Finanzierung und wer betreut die Kinder,Vater Mutter sollen mehr Zeit dafür haben,aber bitte nicht zu viel,und alles gut geplant. –  Ingrid Müller


Leserbrief zu „Damals“ – Fahrradbild Shenzhen

Die aufgetürmten Fahrräder in Shenzhen mögen auf den ersten Blick skurril aussehen, sind aber nur das Nebenprodukt einer atemberaubenden Entwicklung. Ich bin oft in Shenzhen und habe den Siegeszug der Leihfahrräder im letzten Jahr miterlebt. Die Chinesen fahren wieder Fahrrad! Riesige Horden radelnder Menschen bevölkern die Straßen, es ist cool, sich so fortzubewegen. Es gibt so viele Fahrräder, dass man sich an jeder Ecke eines per App freischalten kann, und es dann nicht mal mehr über die Fußgängerbrücke trägt, weil man an deren Ende ein neues findet. So verändern sich Gewohnheiten ganz schnell. China bemüht sich um umweltfreundliche Verkehrssysteme mit einer Dynamik, von der wir nur träumen können. – Prof. Dr. Oliver Deussen


Leserbrief zu „Ansage – Vorsicht, Handarbeit!“ von Stefanie Flamm

vielleicht wäre die „Bäckerblume“ eine passendere Zeitschrift für ihren Artikel gewesen als „Die Zeit“.

Es tut mir aufrichtig leid, dass ihr Death Metal hörender Bäcker zumachen musste und sie nun einem schwadronierenden Kaffee-Selbst-Röster ausgesetzt sind. Aber mal ernsthaft: Meinen sie dass das ihre hanebüchenen Rückschlüsse von Weltwirtschaft über AfD bis zu Kindererziehung rechtfertigt? Wir Zeitleser und ich denke ich darf hier auch für die Selbstständigen sprechen die von handgefertigten Produkten leben, können doch nichts dafür dass ihnen der Prenzlauer Berg nicht mehr passt. Warum ziehen sie nicht einfach um?

Dann wäre in der Zeit mehr Platz für wirklich relevante und nicht so selbstreferentiell, spinnerte Artikel wie der ihre einer ist. – Frank Wickermann


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Der Artikel hat mein Leben am Sonntagmorgen reicher gemacht! Es scheint eine Lösung für Politikverdrossenheit und dem Erstarken rechtspopulistischer Parteien zu geben. Bitte verfolgen Sie dieses Thema weiter! Ich würde mich freuen, Stellungnahmen vieler verantwortlicher Politiker zu dem Modell der irischen Bürgerversammlungen zu lesen. Hans Eichel hat die systemische Kraft dieses Ansatzes nicht verstanden. – Dörte Budau


Leserbrief zu „Die sonderbare Geschichte der Political Correctness“ von Christian Staas

Wenn dem Autor Christian Staas schon eine ganze Seite in der ZEIT für seinen Aufsatz zur Verfügung gestellt wird, dann hätte er  mit dem Begriff „korrekt“ oder „Korrektor“ schon etwas tiefer schürfen müssen. In alten Lexika wird darauf hingewiesen, dass ein Korrektor( im Lateinischen), zum ersten Mal unter Diokletian eingesetzt, ein Staatsbeamter in der Provinz war, der dem Kaiser die rechtmäßige Amtsführung bestätigen musste. In jüngerer Zeit taucht der Korrektor im Druckwesen und in Verlagen auf. Seine Aufgabe war und ist es, vor dem endgültigen Erzeugen eines Drucks, diesen auf Fehler, falsche Wörter etc. zu durchforsten.

In unserer deutschen Sprache hat das Wort „korrekt“ einen hohen Stellenwert. Nicht nur im grammatikalischen Sinn von falsch und richtig, sondern es wird dem Wort meist auch eine übergeordnete Wertigkeit gegeben.

Zufällig wird es im Englischen mit Ausnahme des „c“ am Anfang fast genauso geschrieben, aber vor allem gleich gesprochen, hat aber dort nicht diese übergeordnete Bedeutung.

Sprache ist ja etwas Lebendiges. Waren früher die meisten Lehrer und Studenten Männer, konnte man(ohne 2. „n“!) bequem von den Studenten, den Lehrern, den Abgeordneten usw. sprechen und schreiben. Das änderte sich Gott sei Dank. Viele weibliche Angehörige in den jeweiligen Bereichen fanden die männliche Pluralform nicht in Ordnung und wünschten sich, dass die weibliche Pluralform mit in der Anrede bzw. in der Bezeichnung mit verwendet werden sollte. Das ist richtig. Nicht jede Frau besitzt solch ein Selbstbewusstsein, wie eine frühere Gemeindratskollegin von mir, die mir in dem Zusammenhang einmal sagte, in der deutschen Sprache gibt es ein Sprichwort: „Jedermann ist ersetzbar! Von Frau habe ich da noch nie etwas gelesen oder gehört“.

Nun wissen wir aus der neueren politischen Geschichte, dass sich die Menschheit nicht in Frauen und Männer aufteilt, sondern, dass es so viele Varianten gibt, dass die ursprünglich verwendeten sieben Buchsraben nicht mehr ausreichen und man sogar einen * (Stern) benötigt, um es korrekt auszudrücken. Wir leben ja auch nebenbei bemerkt, in einem sehr reichen Land. Da kann mit Steuergeld und Beiträgen der Studierenden aus dem Studentenwerk ein „Studierendenwerk“ werden. Die Kosten für den Aufdruck auf Fahrzeuge oder im neuen korrekten Briefkopf  sind ja die berühmten „Peanuts“, die uns die Sache wert sind.

Wenn Herr Staas allerdings meint, die Kritik an dieser Angelegenheit, käme nur aus der rechtslastigen Szene, da möchte ich mich dagegen wehren. Ich bin immer noch ein liberaler, offener und stolzer Bürger dieser Bundesrepublik und stehe nicht nur als Beamter sondern auch als Bürger auf dem sicheren Boden unseres so feinen Grundgesetzes. – Georg Obieglo


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Viel en Da n k fü r ein en Art ik el , der ein e, wie ich finde, wichtige Debatte zum Thema Umgang mit den Möglichkeiten des medinischen Fortschritts an der Grenze des Lebens anstößt. Was mir an Ihrem Artikel missfällt, ist die Darstellung der Mediziner als kühl und ökonomisch kalkulierende Geschäftsleute, die nur Geld verdienen wollen und deshalb wehrlosen Patienten unnütze Therapien verschreiben, welche möglichst ertragreich sind.

Nein, die wesentlichen Ursache für Übertherapien im palliativen Bereich liegen meines Erachtens woanders und werden auch in Ihrer Statistik genannt: 79,2% Sorge vor Behandlungsfehlern und 63,3 % Druck des Patienten (bzw. der Angehörigen erlaube ich mir hinzuzufügen). Woher kommt das? Einerseits sind komplexe medizinische Therapien wie Heimbeatmung oder Heimdialyse breit verfügbar.

Da andererseits heutzutage vom Patienten verlangt wird, aufgeklärt und selbstbestimmt über die Therapie entscheiden zu dürfen, wird die Verantwortung darüber, welche Therapie durchgeführt wird, häufig vom Arzt auf den Patienten übertragen. Und welcher Patient bzw. welche Familie entscheidet sich schon für die Option, „nichts mehr zu machen, wenn noch etwas zu machen ist“?

Die Tragweite des Leidens und der Verringerung der Lebensqualität durch eine Chemotherapie, ein Tracheostoma mit Heimbeatmung oder auch durch eine Operation ist einem Laien vorher häufig nicht bewußt und man will doch „alles probiert haben“. Wenn das nämlich nicht passiert, wird schnell ein Schuldiger gesucht. Der Arzt, der von einer durchführbaren Therapie aufgrund einer schlechten Prognose abrät, ist ein guter Sündenbock.

Für die Ablehnung einer verfügbaren Therapie ist jedoch ein tieferes Verständnis derselben und der Einschränkungen dieser Therapie erforderlich. Außerdem ist es ein längerer Prozess, gedanklich zu dem Punkt zu kommen, einen Therapieabbruch zu akzeptieren. Diese Dinge können nicht in einem einzigen Gespräch vermittelt werden, sondern erfordern einen Aufklärungsprozess über mehrere Tage und viele Gespräche, die häufig lange dauern.

Die Ak zep t a n z ein er S it u a t ion ohn e Heil u n g und die folgliche Einstellung aller medizinischen Heilungsanstrengungen gehört zu den schwierigsten Entscheidungen, die von Patienten und Familienangehörigen abverlangt werden. Diese grundlegende Problematik, die auch aus dem Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod und dem Sterben herrührt, wird in Ihrem Artikel kaum gestreift.

Aus meiner Erfahrung auf der pädiatrischen Intensivstation weiß ich, dass es zu den schwierigsten Aufgaben eines Arztes gehört, einer Familie die Ausweglosigkeit einer Situation zu vermitteln. Viel zu häufig wird dies von der Familie nicht akzeptiert, besonders im Falle von sterbenden Kindern. Natürlich tut ein System, bei dem der Arzt an langen Beratungsgesprächen und einem Therapieabbruch nichts verdient, wohl aber an der Durchführung einer unsinnigen Therapie, nicht Gutes. Es ist eine politische Aufgabe, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass diese falschen Anreize beseitigt werden.

Jedoch ist es auch das Zusammenspiel zwischen der heute verlangten detaillierten Aufklärung des Patienten über eine ausweglose Situation bei gleichzeitig breitem Spektrum der verfügbaren intensivmedizinischen Maßnahmen, sowie der Tatsache, dass es leichter ist, etwas zu versuchen, als etwas unversucht zu lassen, welches verantwortlich ist für die menschlichen Dramen der Übertherapie – und nicht, wie in Ihrem Artikel dargestellt, die Raffgier der Ärzte. Diese Darstellung erschüttert das Vertrauen von Menschen in Ihre Ärzte und deren ärztliche Beratung und verunsichert Patienten und Familien noch mehr. Ich weise daher diese einseitige Darstellung entschieden zurück.- Dr. Ute F. Jarmola, Kinderärztin


Leserbrief zu „Es gibt etwas Höheres“ von Volker Hagedorn

Zunächst ein dickes Kompliment: diese Ausgabe Nr.4 der „Zeit“ war die seit langer Zeit mit großem Abstand tiefgründigste, kompetenteste, facettenreichste und nachdenklichste, gleich welchen redaktionellen Teil man zur Hand nahm – vielen Dank für das hohe journalistische Niveau!

Trotzdem aber eine kleine kritische Anmerkung: In den insgesamt recht einfühlsamen Bericht über die Cembalistin Zuzana Ruzicková hat sich ein Fehler eingeschlichen. Es gibt nämlich von Bach weder ein Französische Suite in e-Moll. noch eine mit der BWV-Nummer 810. Um welche Sarabande handelt es sich hier denn nun? Außerdem kommt die Problematik der von Ruzickova gespielten Cembali nicht genügend zum Ausdruck – um wie viel eindringlicher und vor allem kantabler wären wohl Ihre Einspielungen geraten, wenn sie (wie neben und nach ihr fast alle anderen führenden Cembalisten) sich schließlich doch dem historisch orientierten Cembalo zugewandt hätte! – Prof. Dr. Arnold Werner-Jensen


Leserbrief zu “Holla, the Woodfairy” von Peter Dausend

Einfach köstlich, diese lingua cucinaria anglicana! Wenn man böswillig ist, kann man den Amis auch unterstellen, they did’nt know, where Bartel is fetching the cider, besser jedoch, man lobt sie in diesen Zeitentrump(len) auch einmal: you are heavy on wire; man kann da auch ein „very“ einfügen, das aber nur, wenn es sich nicht um Trump(el)-Anhänger handelt.

Das Gegenstück zu diesen Wörtlich-ins-Englische-Übersetzungen sind natürlich die von mir gerne als Kurzschluss-Übersetzungen aus dem Englischen bezeichneten Fehlgriffe: Carbon = Karbon statt Kohlenstoff; silicon = Silikon, satt Silicium; billion = Billion, statt Milliarde; chain mail = Kettenbrief statt Kettenhemd; chalk = Kalk statt Kreide; confession = Konfession statt Bekenntnis; (to) control = Kontrolle

(kontrollieren) statt Steuerung (steuern, einstellen); eventually = eventuell statt schließlich; to feel frei = sich frei fühlen statt nicht zögern, gerne dürfen; freedom = Frieden statt Freiheit;  textbook = Textbuch, statt Lehrbuch; not really = nicht wirklich statt eigentlich nicht etc. In Wikipedia gibt’s eine lange Tabelle: Liste falscher Freunde #English; darin stehen auch die engl. Begriffe für das falsche deutsche Wort. Diese Liste  sollte eigentlich zur Pflichtlektüre Ihrer Kolleginnen und Kollegen gehören. – Volker Morstadt


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Das Beste zum Schluss. Leider meist nur für Kliniken, die Pharmaindustrie und Pflegemittelhersteller. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Z.B. werden für inkontinente Pflegeheimbewohner anstelle eines Dauerkatheters mit Hinweis auf Infektionsgefahren vom Hersteller und ihrem Netzwerk dringend Vorlagen empfohlen. Der Hinweis auf mögliche Hautschädigungen, Geruchsbelästigungen und durch ein erhöhtes Schamempfinden hervorgerufenes Minderwertigkeitsgefühl bleiben unerwähnt. Das der zu Pflegende das Trinken praktisch einstellt, um sich und der arbeitsüberlasteten Pflegekraft den anstrengenden Toilettenbesuch möglichst zu ersparen, ebenfalls. Vor allem bleibt unerwähnt, dass die Pflegeheime von der Dokumentation des häufigen Verbrauchs von Inkontinenzmaterial enorm profitieren. Der arme Senior wird – auch aufgrund der Folgeschäden – im Pflegegrad höhergestuft und bringt somit mehr Geld ein. Wie ein Lottogewinn erscheint ein hilfloser bettlägriger Heimbewohner ohne informierte Angehörige. Nur wird er selten auch so behandelt. Ein Skandal? Nein, die ganz normale Interessenerflechtung derjenigen Wirtschaftszweige, die den Menschen bis zuetzt ausbeuten wollen.

Roger Kusch, der seinerzeit mit dem Angebot der passiven Sterbehilfe eine Alternative angeboten hatte um sterbewilligen die Gelegenheit zu geben aus dieser fremdbestimmten Zumutung auszusteigen, wude von den Profiteuren weggebissen. So einfach lassen sie sich nicht in die Suppe spucken. Den letzten beissen die Hunde. – Eva-Maria Fahl


Leserbrief zu „Was, wenn er doch Erfolg hat?“ von Kerstin Kohlenberg, Jörg Lau und Mark Schieritz

Da hat doch dieser Trump unser sorgfältig gefügtes Puzzle einfach durcheinander gewirbelt! Man könnte jammern, mit mehr oder weniger intelligenten Sprüchen sich über dieses greenhorn erheben – oder die Neuordnung der Welt als Herausforderung ansehen: Das Interessante ist, dass die Puzzleteile sich nicht einfach wieder an ihrer alten Stelle einfügen lassen. Sie scheinen, einmal aus der Ordnung gefallen, lebendig zu werden, ihre Form ständig zu ändern, bis sie einen neuen sinnvollen Platz gefunden haben.

Die Herausforderung geht, meine ich, in erster Linie an die EU, dieses aus einem riesigen Bürokratismus- Apparat enstandene Conglomerat, das bisher viel mehr verwaltet als gestaltet hat.

Spätestens seit dem Zerfall des Ostblocks hätte die EU einen Führungsanspruch anmelden müssen. Sie ist u. a. die größte Wirtschaftsmacht – wenn sie denn ein gemeinsames Konzept hätte. Wie schön wäre es gewesen, wenn sie die SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT, die nicht nur wenigen dienen will, sondern allen, vertreten hätte in einer Welt der „Freien“, ngezügelten Marktwirtschaft. Dort Kante zu zeigen ist immer noch möglich und dringend geboten.

Die EU kann auch Frieden. Im Gegensatz zu den meisten Weltmächten bezieht sie ihre Macht nicht aus militärischem Potential sondern aus aktiver Friedensarbeit. Diese ist ausbaufähig: wieviele geistige und finanzielle Ressourcen sind im Laufe der Menschheitsgeschichte in die Entwicklung von Kriegswerkzeug geflossen – wie wenige in Kriegsvermeidungsstrategien! Selbst der UN- Sicherheitsrat ist ein Kriegsrat, nicht das Gegenteil davon. Hier gibt es viel Platz für Forschung und Strategie, die EU muss sich nur regen, sie könnte die erste kraftvolle FRIEDENSMACHT werden, vielleicht sogar ohne – wie es gerade wieder geschieht – die Rüstungslobby über Gebühr zu pampern!

Auch die beiden zentralen Puzzlesteine, Demokratie und Freiheit sind in unserer alten Ordnung verblasst, müssen neu belebt werden.

DEMOKRATIE kommt nicht aus der Leitung, passt nicht in eine Ich-zentrierte Gesellschaft, die vorwiegend dem Konsum huldigt. Demokratie gründet auf dem Wir, will aktiv gelebt werden. Das ist anstrengend – doch lohnend und notwendig.

Der FREIHEIT ist die VERANTWORTUNG verloren gegangen, die sie gemeinschaftstauglich und damit demokratiefähig macht. Die freie Freiheit kann nur auf einer einsamen Insel gelebt werden, denn sie ist unsozial.

Diese Gedanken und andere mehr hat dieser US- amerikanische Haudrauf provoziert, der die einfachen Lösungen zu kennen vorgibt. Darauf muss es einfach europäische Antworten geben. WER PACKT ES AN? – Dr. Ursula Augener


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Ein faszinierender Gedanke: Per Los ausgesuchte Bürger bekommen die Möglichkeit, konkrete politische Themen zu beraten. Hierbei dürfen sie sich Experten einladen und der ganze Prozess wird von Moderatoren und Pressearbeit begleitet. Am Ende steht ein Bericht an die zuständigen Gremien der repräsentativen Demokratie…. Nicht ganz wie damals in Athen, aber weniger populistisch als die „Volksabstimmungen“ angeblicher direkter Demokratien, wo sich nur wenige Interessierte informieren.

In einigen Gemeinden hat diese Bürgerarbeit schon erfolgreich begonnen. So weit wie in Irland, dass sich das Parlament mit Ethik- Fragen  an sowas traute, ist es leider noch nicht gekommen.

Aus meiner Sicht aber ist es die einzige Lösung die Spaltung der Gesellschaft in Gewinner und Verlierer etc. aufzuhalten.  Hier können wir Leuten eine Stimme geben, die sonst den geschäftstüchtigen Schreihälsen, den Rattenfängern der Extremisten auf den Leim gehen. Zu beobachten in den USA mit Trump, in Österreich mit der FPÖ, bei uns mit der „AfD“, NPD, Pegida usw. Damit ist deren Argument  „die da oben“ endlich weg. Themen wie Integration, soziale Unterstützung, spezielle Bildungsfragen, auch Energiewende, Pflegemodelle usw. wären sicher für viele eine Bereicherung.  Die „Schwarmintelligenz“ unverbrauchter Kreativität könnte genutzt werden. Auch der Respekt vor der Arbeit der Politiker steigt.

Wenn die Parteien auch nur ein minimalstes Interesse haben, dass die Bundestagswahl vom Geist der Demokratie getragen wird, so sollten jetzt schleunigst solche Zirkel initiiert werden, um die politische Information und die aktive Beteiligung der Bürger an unserer Demokratie zu fördern. Gerade im jetzigen Schock der Renaissance von diktaturnahen Systemen (Russland, Polen, Ungarn, Türkei, USA?…) wäre dies dle letzte Chance unsere Gesellschaft zur Verteidigung der freiheitlichen Demokratie zu führen.

Dazu hoffe ich in allen politischen Gremien dieses  Landes auf die Einsicht und den Verzicht auf die Arroganz der Macht…. So steigert man die Wahlbeteiligung der Informierten! – Klaus Weireter


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Ein zehnwöchiger Aufenthalt meines Vaters auf der Intensivstation eines kathoischen Krankenhauses vor seinem Tod bestätigt leider Ihre Erkenntnisse.

Hinweisen darf ich auf ein Buch darüber (und auf den hpd): http://hpd.de/artikel/moechte-ich-niemals-erleben-13609.  – Manfred Schleyer


Leserbrief zu „Die ist einfach nicht authentisch“ ein Gerpäch mit Roland Berger, geführt von  Laura Cwiertnia

Aus der gemeinsamen Sichtung von „Toni Erdmann“ mit einer Gruppe aktiver und ehemaliger Unternehmensberater Mitte Dreißig hätte man sicherlich erkenntnisreichere Reflexionen gewonnen, als von einem arrivierten 79jährigen, der vor dieser Schablone – nachvollziehbarer Weise – sein – fraglos beeindruckendes – Lebenswerk verteidigt. Dem Verfasser dieses Leserbriefes, eher erstgenanntem Typ zugehörig, blieb beim feinsinnig beobachteten „Toni Erdmann“ jedenfalls mehr als einmal erkennungsreflexbedingt das Lachen im Halse stecken und er wäre interessiert zu erfahren, was Maren Ade oder Lotte Brauns zum Output des Kinoabends bei Roland Berger zu sagen hätten. – Matthias Völzke


Leserbrief zu „Die ist einfach nicht authentisch“ ein Gerpäch mit Roland Berger, geführt von  Laura Cwiertnia

Eine tolle Idee,  einen  Mann vom Fach nach dem Film >Toni Erdmann<  und die Rolle der Beraterin zu befragen !  Die Vorwürfe des Fachmanns lauten zunächst, es werde ein >Klischee< bedient, weil die Beraterin sich beim Kurzbesuch zu Hause nicht in den Schoß der Familie fallen lässt. Und später, in der Rolle der Beraterin,  sei  sie   >einfach nicht authentisch<, weil der Fachmann mit dem   Kunden  anders umgegangen wäre.  Schließlich wird dem  ganzen  Film der Stempel der Unglaubwürdigkeit aufgedrückt.  Es mag sein, dass der Boss sein Smartphone zu Hause ruhen lassen kann, eine abhängig Beschäftigte, welche offenbar unter dem Druck steht, sich zu profilieren,  kann das bei der Stippvisite zu Hause eben auch mal   nicht. Was ist daran Klischee ?   Nicht nur dieses der unendlich vielen  Details unseres Arbeitslebens  wird  im Film ausgezeichnet dargestellt !      Die Gründe, weshalb die Beraterin versucht,  ihre Einschätzung der  zu beratenden Firma gegenüber abzumildern,  werden doch deutlich.   Sie  mag diesen unappetitlichen Job in Rumänien überhaupt nicht und liegt deshalb auch mit ihren Vorgesetzten im Clinch.  Dieser versucht sie nun auch noch, mit persönlichen Ratschlägen zu nerven. Sie möchte viel lieber nach Asien.  So legt das Interview die Befangenheit, d.h. den selbstgesteckten Horizont des Fachmanns frei.  Dieser trägt zum Interview  entgegen seiner erklärten häuslichen Gewohnheit einen Anzug mit Krawatte, weil die Presse kommt und Fotos macht.  Ist die dann folgende Performance nun klischeehaft oder authentisch ?  – Wolf Schroedax


Leserbrief zu „Der Demolierer“ von Josef Joffe

Zu „Der Demolierer“: Wie bitte begründet Herr Joffe eigentlich seine kühne Behauptung, bei Herrn Trump handele es sich um einen hochintelligenten Menschen ? Ich sehe in diesem Menschen eigentlich nur einen widerlichen Frauenverächter, judenfeindlichen Lügner und ausländerfeindlichen Egomanen. Wo gibt es hierbei  auch nur ansatzweise Anzeichen einer hohen Intelligenz ? – Heinz Küssel


Leserbrief zu “ Zur Wahl steht: Die Demokratie“ von Bastian Berbner, Tanja Stelzer und Wolfgang Uchatius

Eine kurze Ergänzung zu diesem guten Artikel. Zur irische Bürgerversammlung gibt es ein altes deutsches Pendant: „die Planungszelle“. Entwickelt und in der Praxis erprobt wurde sie in den

1979 und 1980 Jahren von dem Soziologen Peter C. Dienel. Sie funktioniert nach den gleichen Regeln, wie die irische Bürgerversammlung.

Literatur: Dienel, Peter C. (1978): Die Planungszelle. Eine Alternative zur Establishment-Demokratie. Opladen: Westdeutscher Verlag – Prof. Dr. Uwe Wilkesmann


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Nur ein kleiner Hinweis zu dem sehr guten Artikel „Bis zum letzten Atemzug“: in dem Kasten auf Seite 32 „Vorsorge und Fürsorge“ gibt es im Abschnitt zur Patientenverfügung den Hinweis auf das Angebot des Bundesjustizministerium im Internet. Hierbei handelt es sich nicht um ein Formular, sondern um eine Broschüre mit wichtigen Hinweisen und Formulierungsvorschlägen. Wer Formulare sucht, sollte sich z.B. die Broschüre des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz kaufen oder herunterladen. – Peter Häußer


Leserbrief zu “ Mein Leben mit dem Monster“ von Daniel Kehlmann

Ein Artikel, wie bedrohlich dunkle Wolken vor einem Gewitter. Vielleicht ist die Lage wirklich so düster. Vielleicht war es aber auch einfach unvermeidlich oder sogar notwendig. Die inneren Widersprüche sind einfach zu groß geworden. Jetzt wäre es an der Zeit für eine starke (populistische) Linke, diese aufgeladene Stimmung für eine Neuorientierung von Markt und Demos zu nutzen. Ein weiter so wird es nicht mehr geben. Wir leben in interessanten Zeiten!  – Johannes Stockerl


Leserbrief zu „Bis zum letzten Atemzug“ von Elisabeth Niejahr und Martin Spiewak

Sie treffen in dem Artikel genau den Nerv! Durch die DRG’s und zunehmende Privatisierung des Kliniksektors verkommt der Patient zur reinen Rechengröße, immer mehr Ärzte, aber genauso Kranken- u. Altenpfleger sind ausgebrannt, sind zerrissen von dem Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Aber es gibt -Gott sei Dank- auch Hausärzte, die Ansprechpartner in solchen schwierigen Entscheidungsprozessen sind. In Bielefeld wurde ein gut funktionierendes Palliativnetz aufgebaut mit dem Ziel, Pat. zuhause in dieser Lebensphase zu begleiten. Wir haben erreicht, dass über 80% unserer Patienten zuhause versterben, wenn sie es denn wollen, haben zudem eine gute Anbindung an ein Hospiz. Rund um die Uhr können diese Pat. Hilfe in krisenhaften Situationen vom Hausarzt oder einem Palliativarzt im Hintergrund erhalten. Auch so kann eine Betreuung am Lebensende aussehen!  – Dr.med.Dipl.päd. Matthias Stratmann


Leserbrief zu “ Ein rechtes Urteil“ von Heinrich Wefing

Ein falsches, nicht zuletzt auf dem bitteren Hintergrund der deutschen Geschichte inkonsequentes Urteil des Bundesverfassungs- gerichtes, das hoffentlich keine negativen Konsequenzen für unsere demokratische Verfasstheit haben wird.

Die, wie zweifellos festgestellt, rechtsextreme und verfassungsfeindliche, der NSDAP wesensverwandte NPD aufgrund ihrer (derzeitigen) Leistungsschwäche aus Billigkeitsgründen nicht zu verbieten, sie mithin als Prüfstein unserer streitbaren, mutmaßlich wehrhaften Demokratie einzuordnen, greift in der Gesamtschau bedenklich kurz.

Weder dem, der oder das besonders groß, noch dem, der oder das besonders klein ist, darf de facto das Privileg eigener Rechts- freiheit im öffentlichen Raum zugestanden werden – auch nicht auf Zeit.

Die Richter hätten sich im Hier und Jetzt vom materiellen Prinzip, nicht von einer volatilen Prozentzahl leiten lassen müssen. – Matthias Bartsch


Leserbrief zu „“Wozu der ganze Stress?“ von Kolja Rudzio, Till Schwarze und Frida Thurm

Ich habe gerade ihren Artikel über Eltern, bei denen beide Teile arbeiten, gelesen und ich muss sagen, ich bin nicht besonders angetan.

Ich bin Vater von zwei Kindern, lebe in Berlin Spandau und arbeite 40 Stunden in der Woche. Meine Partnerin arbeitet derzeit 35 Stunden die Woche, gemeinsam kommen wir auf einen Nettolohn von nicht ganz 3000 € im Monat. Sicherlich  klingt das erstmal total viel, aber davon  müssen wir unsere 3Zimmerwohnung bezahlen (950€ pro Monat), zwei Autos (ja wir brauchen zwei, dazu später mehr), Lebensmittel (zwischen  400 und 700€ pro Monat) und sonstige Kosten begleichen.

Also haben wir je nachdem pro Monat laufende Kosten von 1500€ im Schnitt. Wir verdienen aber beide jeweils weniger. Sehen Sie das Problem?

Statistisch gesehen, zählen wir zu den Besserverdienenden.

Nun stecken wir aber ziemlich in der Zwickmühle. Das Gehalt einer Person reicht nicht zum Leben, bei zwei arbeitenden Personen werden uns aber von allen Seiten Steine in Weg geworfen. Zum Beispiel die Kindergärten, die erstaunlicherweise mitten in der Stadt nur Öffnungszeiten von 7 bis 16 Uhr praktizieren können. Wer schafft das? Meine Partnerin und ich müssen beide um 7 auf Arbeit sein! Und wenn wir die Schicht versetzen, so dass meine Partnerin nicht um 7 da sein muss, fängt sie erst um 11 an. Dann habe ich die Kinder abends eine Stunde bevor sie ins Bett gehen und sie die Kinder morgens eine Stunde bevor sie in Kindergarten müssen.

Dazu kommen noch die Wege. Mit Auto liegt unser Kindergarten je nach Verkehr zwischen 30 und 60 Minuten von uns entfernt. Von Arbeit zum Kindergarten brauchen wir beide jeweils ungefähr 45 Minuten. Mit den Öffis zum Kindergarten sind es sogar 75 Minuten aufwärts. Und zur Arbeit 2h für mich und 1h für meine Partnerin.

Ja wir brauchen zwei Autos, anders würden wir es zeitlich überhaupt nicht schaffen. Den es werden nur maximal 11h kindergarten Zeit zugestanden. Das ist vernünftig, aber wenn man bereits 9h Minimum arbeiten ist und ne knappe Stunde zwischen Kindergarten und Arbeit unterwegs ist, werden 11h schonmal ziemlich eng. Und der Kindergarten hat auch nur diese 11h Stunden offen.

Wir haben es definitiv nicht leichter als unsere Eltern früher. Die Probleme haben sich nur verlagert. Man zahlt ein Haufen Geld für mickrigen Wohnraum, wenn man auf Autos angewiesen ist, zahlt man dort saumäßig an die Versicherungen.

Positiv ist dass man in Berlin wenig bis fast nichts für den Kindergarten zahlt.

In Brandenburg sind die Mieten geringer, dafür zahlt man da mehr an Sprit für die Autos und die kindergärtenplätze sind exorbitant teuer wenn man arbeitsfähig ist. Bei unserem Jahres Lohn waren wir bei regelzeit 150€, jede Stunde drüber kostet um die 7 -10% mehr. Regelzeit sind 6h, wir brauchten 11h und haben dementsprechend fast 300€ für den Kindergarten bezahlt, für ein Kind!

Es ist nicht leichter geworden, die Probleme sind anders geworden. Bloß weil das Durchschnittsgehalt gestiegen ist, bedeutet das nicht, dass es den Eltern besser geht.

Ich bin gerne Vater und es tut mir jeden Tag weh wenn ich nach Arbeit die Kinder vom Kindergarten abhole. Wenn wir Zuhause sind, kommt Mama, es gibt Abendessen, Währenddessen wird kurz über den Tag erzählt, danach gehen die Kinder ins Bett weil sie ja am nächsten Tag früh wieder raus müssen.

Es bleibt keine Zeit für die Kinder, bei diesem Spiel… Ich würde gerne mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen. Aber ich bin Instandhalter in der Industrie, für mich gibt es keine Teilzeitmodelle. Meine Partnerin arbeitet im Einzelhandel, sie hat zwar einen Tag unter der Woche frei, dafür arbeitet sie am Samstag und im Schichtsystem.

Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas die Augen öffnen, Ihnen etwas zeigen, dass die Welt grade für Eltern nicht so schön ist, wie irgendwelche Statistiker es immer wieder gerne behaupten. – Manuel Montel