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26. Januar 2017 – Ausgabe 5

 

Leserbrief zu „Welch eine Ironie!“ von Mark Schieritz

Welch ein gelungener Abschluss:“Das muss nicht so bleiben.“ Mir fehlt dahinter, um die Bedeutung des davor geschriebenen noch ein wenig zu untermauern, das Ausrufezeichen.

Und wenn ich das so sagen darf, ist gerade in diesem speziellen Fall Martin Schulz die wahrscheinlich bessere Wahl. Denn er hat schon mehrmals bewiesen, dass er sich im Kreise großer Namen sehr gut zu behaupten weiß! Wir sind nicht der Schoßhund der Amerikaner! – Yves Pulst


Leserbrief zu „Das Letzte“ von Fines

Mein lieber Scholli „FINES“. Es geht kein Weg daran vorbei, der Journalismus liegt genau wie Europa am Boden. Vielleicht schon unterm Boden.  Seit Jahrzehnten sind die Medien zur 4. politischen Kraft herangereift. Die Politik lässt sich davon leiten, die eigentlich besorgniserregend ist. Die Macht hat sich zu Gunsten der Medien verschoben. Früher konnten Sie unbeschwerter Ihre Meinung kundtun. Heute geht das nicht mehr.  Das Interesse an Politik hat in den letzten Jahren stark zugenommen.  Die einseitige Berichterstattung in der Flüchtlingspolitik hat das Fass zum überlaufen gebracht. Alle, die die Flüchtlingspolitik stark kritisiert haben, wurden von den Medien als Populisten hingestellt und noch schlimmer als Nazianhänger tituliert. Nichts von dem stimmt.

Es hat sich in unserem Staat ohnehin eine politische Kultur entwickelt, die alles was nicht sozialistisch durch die Gegend läuft von Medien (auch von der Zeit) permanent diskriminiert.  Bayern ist das beste Beispiel. Obwohl hinreichend bekannt ist, auch in Journalistenkreisen das Bayern eine Vorzeigeland ist . Auf fast allen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Zahlen schreibt Bayern die besten Zahlen. Sie lügen also ständig willentlich und wissentlich.  Wenige Kollegen, wie zum Beispiel der große Kollege Claus Jacobi, sind noch oder waren noch unter den fairen Journalisten zu finden, die nicht im Sog der Masse der Journalisten mitliefen.

Regelmäßig nimmt der Freistaat Bayern zum Vergleich der anderen Bundesländer den ersten Platz ein. Sie haben die wenigsten Arbeitslosen, die wenigsten Schulden, die niedrigste Kriminalität, die klügsten Schüler, die wenigsten Scheidungen. den besten Fußball. In Forschung und Wirtschsftswachstum rangiert Bayern weit vor allen anderen Bundesländern.

All das, wird sträflich von den Medien ignoriert. Keiner will Sie einschüchtern. Sie sollten Größe zeigen und nicht beleidigend darauf reagieren. Aber wahrscheinlich haben Sie deshalb Ihre wahre Identität verbergen wollen. Ein schlechtes Gewissen scheinen Sie doch zu haben. Ihre personifizierten Lügen wagen Sie nur anonym zu schreiben. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Nie wieder Hausaufgaben““ von Magdalena Hamm

Nie wieder Hausaufgaben an einer Grundschule in Norddeutschland und dadurch mehr Harmonie zu Hause, mehr Zeit zum Spielen, mehr Zeit für den Unterricht, mehr Gerechtigkeit, weil jetzt alle Kinder ohne helfende Eltern auskommen. Was für ein Gewinn!

Werden Eltern, die ihren Kindern bisher bei den Hausaufgaben geholfen haben, künftig keine Ideen mehr haben, wie sie ihre Kinder fördern können? Werden Kinder jetzt zu Hause keine Hilfe mehr benötigen? Was ist mit den Effekten, die durch eigenständiges Lernen zu Hause möglich sind? Eine inhaltliche Auseinandersetzung findet außerhalb der schulischen Räume statt, und die Lerninhalte werden dadurch mental nicht alleine in der Schule verortet. Die Selbstdisziplin wird eingeübt, Arbeits- und Denkstrukturen werden gelegt. Ein unverzichtbares Gut.

In der Schule sollte Unterrichtszeit immer auch als Lernzeit verstanden werden. Wenn den Kindern anstatt Hausaufgaben „extra Übungszeit“ gegeben wird, dann ist auch das Unterrichtszeit. Ist diese Übungszeit effektiver als regelmäßige Hausaufgaben? Braucht man nicht beides? Die Zeit zur Besprechung und auch Kontrolle der Hausaufgaben sollte als Unterrichtszeit verstanden werden, als Lernzeit, und nicht als Zeit, die dem eigentlichen Unterricht fehlt. Natürlich ist der Lehrplan gefüllt. Wie wäre es, wenn man von Zeit zu Zeit die Hausaufgaben reduziert, anstatt sie bis auf einige Ausnahmen ganz abzuschaffen? – Dr. Christine Meinhardt-Remy


Leserbrief zu „»Es gehört nicht jeder dazu« – »Ein Schreckensgedanke«“ ein Streitgespräch zwischen Frauke Petry (afD) und Katrin Göring-Eckardt (Grüne), die Fragen stellten Matthias Geis und Tina Hildebrand

Da wirft sich die Wölfin den Schafspelz über, frisst einen Haufen Kreide, weil es sich so besser von irgendwelchen Werten schwafelt, und das bisslose Lämmchen von den Grünen fällt auf diese Taktik rein. Die Basis und treibende Kraft jener Partei, nämlich der dumpf geifernde

Hass- und Hetzmob, kommt so gar nicht erst in den Blick.- Auch von Seiten der ZEIT-Reporter kommt nichts außer, sagen wir, vornehme

Zurückhaltung.- Das war kein Beitrag zur politischen Diskussion und Information sondern eine Werbeveranstaltung für diese Partei da, die versucht, sich so mit Ihrem Wohlwollen Einfluss auf den demokratischen Sektor der Gesellschaft  zu verschaffen.- Das war ganz mies. –   Jürgen Wißner


Leserbrief zu „Keine macht der Lüge“ von Marina Weisband

Die größte Zuschauermenge bei einer Amtseinführung? Jeder sieht die Fakten durch seine eigene Brille.

Trumpsleute zählen natürlich nicht nur die Zuschauer vor dem Capitol, sonder auch die vor den TV-und-Netz-Bildschirmen weltweit dazu. Andere Leute zählen nur die, die zwischen Capitol und Washington Monument standen.

Die Eiferei über die Mengenangabe entspringt einer fehlenden Zusatzinformation. Diese hätten Sie eigentlich zugunsten beider Seiten in ihrem „Eifer“ erwähnen müssen. – Jürgen Kastner


Leserbrief zu „Lasst die Mädchen doch mit Mathe in Ruhe“ von Mathias Binswanger

PISA kann wohl nicht als Evaluation von einzelnen Interventionsmaßnahmen interpretiert werden. Dafür muss man schon genauer gucken, was da hilft und was nicht.

Zudem: Studien zeigen, dass sowohl Lehrer als auch Schüler in Stereotypen verhaftet sind, danach bewerten und unterrichten bzw. Leistung und Begeisterung zeigen. Stereotype nich zu reproduzieren sollte deshalb Ziel von Interventionen sein. Lediglich für die Attraktivität von Mathe und co zu werben reicht sicher nicht.

Aufgeben kann jedenfalls nicht das Ziel sein. Dafür brauchen wir die Mädchen zu sehr als Fachkräfte in der Naturwisenschaft. – Katharina Odebrecht


Leserbrief zu „Trumpistan“ von Josef Joffe

Hier irrt der geschätzte Josef Joffe. Trump ist zwar der 45. Präsident der USA, er hatte aber nicht 44 Vorgänger sondern nur 43. Wie das? Ganz einfach: Dem 23. Präsidenten, S. Grover Cleveland, gelang, bisher als einzigem Präsidenten, nach einer Pause von vier Jahren die Wiederwahl zum 25. Präsidenten, in der er William Mc. Kinley, dem 24. Präsidenten, das Amt überlassen musste.  – H.-Jürgen Borchelt


Leserbrief zu „Fuck You Silicon Valley?“ von Alard von Kittlitz

Eine provokative Überschrift ist OK.  Alard von Kittlitz hat nichts verstanden von „go west, Ihr Genies….“

Anscheinend ist der Redakteur ein Schwarzmaler und voller Neid, warum die US eine Kultur der technischen Innovation schaffen kann, die in Deutschland nicht aus den Startlöchern kommt!

Denn warum haben fast alle namhaften deutschen Autobauern und deren Zulieferer Entwicklungscluster in der so kritisierten US Region ?  Die Antwort ist eindeutig. Weil man sonst den Anschluss an innovativen Produktentwicklungen wie das autonome Fahrzeug verlieren würde !

Sachlich gesehen mutiert Deutschland zu einer Region mit optimierten Fertigungskompetenz. Aber die großen Innovationen in der Elektronik und SW Technologie werden schon längst wo anders vorangetrieben. Oder haben wir noch irgendwo deutsche handy’s oder kaufen wir deutsche Fernseher ? Nein , in kundennahe innovative Produkte hat Europa inklusive Deutschland den Anschluss schon längst verloren !

Also geben wir doch deutsche Autobauer eine Chance im Bereich der innovativen Entwicklung noch mit zu spielen und begrüßen wir das Interesse für die Silicon Valley Mentalität statt alles nur schwarz zu reden. Nur so hat man hier zulande die Chance eine florierende Automobilindustrie erfolgreich Richtung mobility solutions des 21 Jahrhunderts, mit autonomen und elektrischen Fahrzeugen , aus zu bauen und viele Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. –   Henk Rippen


Leserbrief zu „Mit Gewicht in die kurve “ von Angelika Franz

Schon interessant was Ihre Autorin Angelika Franz schreibt . Sie steht im bus anscheinend immer mit dem Rücken in Fahrtrichtung ( Ich selbst wie die meisten Menschen bevorzugen den Blick nach vorne ) . So neige ich mich in einer Linkskurve des Busses tatsächlich nach links um nicht umzukippen . Ihre rückwaerts stehend Autorin allerdings darf sich dann tatsächlich nach rechts neigen . Daß allerdings die römichen Fahrer im Circus Maximus mit dem Rucken in Fahrtrichtung standen wußte ich bisher nicht . – Stephan Eitel


Leserbrief zu „Hygge“ von David Hugendick

wie schade, dass Ihr Artikel Dänemark unerfahrenen Lesern keine Vorstellung davon vermittelt, wie sich hygge anfühlt.

Den meisten deutschen Dänemarkurlaubern fällt, wenn sie das Ferienhaus verlassen und mit Dänen- egal welchen Berufsstandes – in Kontakt kommen, eine überraschend angenehme selbstsichere Entspanntheit auf, von der gern etwas abfärben dürfte. Diese Unangestrengtheit hat etwas mit hygge zu tun.

Louisa Thomsen Brits hat es ungefähr so ausgedrückt: Hygge ist, wenn wir uns um uns selbst und um andere kümmern.Hygge beschreibt die Art, Verbundenheit zu erzeugen, Seele und Herzlichkeit in unser oft überspanntes, komplexes Leben zu bringen. Hygge ist die Kunst, Nähe zuzulassen. –  Christine Tischer


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Bei aller Wertschätzung für Herrn Soboczynski:  Was Trump sein will, sieht man an den Fotos, auf denen er dreinzublicken übt, wie er sich vermutlich vorstellt, dass tatkräftige und entschlossene Charaktere dreinblicken, und politisch sprechen kann er womöglich nicht anders, als er eben spricht. Vom Bruch mit einer Tradition politischen Sprechens könnte man nur reden, wenn prinzipiell die Möglichkeit/die Fähigkeit gegeben wäre, diese auch fortzusetzen, denn der Bruch mit einer Tradition scheint dem Sprachgebrauch nach immer mit einem intentionalen Akt verbunden. Oder will man einem Verkaufsverbot in den USA vorbeugen? – Prof. Dr. Bernd Schwarz


Leserbrief zu „»Es gehört nicht jeder dazu« – »Ein Schreckensgedanke«“ ein Streitgespräch zwischen Frauke Petry (afD) und Katrin Göring-Eckardt (Grüne), die Fragen stellten Matthias Geis und Tina Hildebrand

Ich hatte nicht den Eindruck, dass die beiden Frauen, Frauke Petry und Katrin Göring-Eckardt  s i c h   streiten. Die Frauen streiten. Und zwar tauschen sie sachlich ihre Argumente aus. Streiten heißt Leben, ist sogar eine rabbinische Weisheit. Nur kleine Kinder streiten sich im Sandkasten um Eimer und Schaufel. – Ilse Vogel


Leserbrief zu “ Marx hätte Ceta gewollt – Was FDP-Politiker Kubicki an dem linken Denker schätzt“ ein Gespräch geführt von Stefan Willeke

das wird Kubicki nicht gemeint haben, wenn er meint, Marx würde heute für Freihandelsabkommen wie Ceta stimmen.  Eine Rede über die Frage des Freihandels, gehalten am 9. Januar 1848 in Brüssel schließt mit:

„Aber im allgemeinen ist heutzutage das Schutzzollsystem konservativ, während das Freihandelssystem zerstörend wirkt. Es zersetzt die bisherigen Nationalitäten und treibt den Gegensatz zwischen Proletariat und Bourgeoisie auf die Spitze. Mit einem Wort, das System der Handelsfreiheit beschleunigt die soziale Revolution. Und nur in diesem revolutionären Sinne, meine Herren, stimme ich für den Freihandel.“

Der Importzoll auf Getreide belastete damals die Arbeiter. Soweit war Marx für Freihandel, beklagte aber, dass die Arbeitslöhne gesenkt wurden und sich die „Freihändler“ heftig gegen die Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden wehrten. Die zerstörerische Wirkung der britischen Textilexporte auf die indische Textilwirtschaft war Marx bewusst. Vermutlich auch die unfreundliche Art, mit der die Briten den Chinesen den Opiumhandel nahe brachten: mit zwei Kriegen und Millionen Opfern – vom Krieg und vom Opium. – Gerhard Schroeder


Leserbrief zu Bildunterschrift in „»Ich war kein braver Schüler«“ von Leonie Seifert

Eigentlich war ich der Ansicht, das die „Feuerzangenbowle“ als Kultfilm im deutschen Bildungsbürgertum hinreichend bekannt ist. So kann ich es überhaupt nicht verstehen, dass keinem Redakteur und/oder Korrekturleser (falls es diesen Beruf überhaupt noch gibt) aufgefallen ist, dass Heinz Rühmann nicht einen Lehrer darstellt, sondern den besonderen Schüler Pfeiffer – den mit den fff! Ich hoffe darauf, dass Sie diesen Fehler in der nächsten Ausgabe korrigieren. – Dr. P. Mühlner


Leserbrief zu “ Die letzten Radikalen“ von Elisabeth von Thadden

Hunde und Katzen seien eine Belastung für die Umwelt und daher auch zu Recht zu besteuern – um den Bestand steuern zu können. Ich bin mir nicht sicher, ob man das postfaktisch oder ignorant nennen soll. Nichts auf der Erde belastet ebendiese so stark, wie der Mensch. Der auch der einzige ist, der glaubt eine Umwelt zu haben. Alle anderen Lebewesen leben nämlich IN der Welt. Der Mensch sorgt dafür, dass Vögel zu den bedrohten Arten zählen – und geißelt dann Katzen als verantwortlich für deren Aussterben. Wer so argumentiert, müsste sofort für die Einführung einer Babysteuer und für die Abschaffung des Kindergeldes sein. Keine Kinder mehr und das Umweltproblem Mensch wäre in hundert Jahren gelöst.

Und außerdem: es gibt ja wirklich nichts Wichtigeres, keine größeren Probleme, die zu lösen sich die Politiker zur Aufgabe machen könnten, als: Katzen. – Jürgen Weltzer, Hundepension Starzach


Leserbrief zu „Fuck You Silicon Valley?“ von Alard von Kittlitz

Ich habe mir die aktuelle ZEIT nur wegen der Ankündigung des Artikels „Fuck you, Silicon Valley“ gekauft und wurde nicht enttäuscht. Man ist im allgemeinen Mainstream,  den auch die ZEIT pflegt eher gewohnt entweder Hymnisches zum Silicon Valley zu lesen, s. auch aktuell den Beitrag Herrn Schmitts auf S. 31 zu sprechenden Kühlschränken etc. oder Angstvoll-Ehrfürchtiges (s. Broy/Precht, S. 8).

Wie erfrischend nun zu erfahren, daß ein auch wohl wesentlich Jüngerer als der Schreiber dieser Zeilen (fast 58 J.) einen ungestümen Hass gegen die größenwahnsinnigen Geldgierigen des Silicon Valley hegt, das für mich schon lange nur noch  „Silly con Valley “ geschrieben wird. Hass ist eigentlich kein schönes Gefühl – wenn es aber wie beim Autor und mir selbst doch gewaltfrei daherkommt ist es sogar noch politisch korrekt.

Das abscheulich Abstoßende an den von Ihnen genannten Figuren ist ja, daß sie nicht nur sagen: Wir wollen ganz schnell viel Geld verdienen und vor allem mehr als die Andern. Das ist nicht schön, aber man kennt es. Das Widerliche ist,  daß es mit diesem Erweckungserleben verknüpft ist, daß man mindestens die Welt besser machen wolle etc. Aber wie man alle Menschen der Welt mit sauberem Wasser und funktionierenden Toiletten versorgt interessiert keinen im tiefen Tal der Supernerds. Absurd das tatsächliche Bemühen um Unsterblichkeit – ein alter Menschheitsmythos, aber eben ein Mythos. Wie abgrundtief dämlich muß man sein, solch ein Ziel überhaupt in Augenschein zu nehmen, wo jeder Grundschüler schon weiß, daß so etwas (und wenn nur alle 150 Jahre alt werden) ein grausames Ende der Menschheit bedeuten würde.

Dann  der Machbarkeitswahn: in einem ähnlich unsäglichen Beitrag Claus Klebers fürs ZDF sagte vor einiger Zeit ein deutscher Valleyist, wahrscheinlich Herr Thiel, „warum sollen wir nicht doppelt so groß und viermal so alt werden wie jetzt (oder so ähnlich). Ja – vielleicht weil wir dann nicht mehr durch die Tür passen? Auch Wikipedia gibt schon vor: Alles Wissen der Menschheit jederzeit an jedem Ort der Welt – Größenwahn allerorten.

Aber das ist deren Vision: der Unsterbliche, der im selbstfahrenden Auto über die Erde rast, im Auge die blutzuckermessende Kontaktlinse, allseits das moderne Gold der Digitalidioten ausscheidend, nämlich Date Daten Daten.

Neben demn dämlichen Big Data Gewäsch (man forsche einmal nach dem noch analogen Datentod der Stasi) ist noch ein sehr schönes Hassobjekt das Internet der Dinge. Alles ist mit allem vernetzt – nur wozu? Schon allein absurd wegen der vielen Manipulationsmöglichkeiten. Will ich, daß in meinem Urlaub sich John und seine Freunde in Atlanta/Georgia abends einen Spaß draus machen, meinen internetfähigen Gefrierschrank online abzutauen?

Und wie genau benannt das ehrfürchtige Erwarten der offensichtlich nicht zu kritisierenden Digitalisierung, eine Art messianischer Heilserwartung die kommen muss, weil sie es KANN, plus die imbezile „Künstliche Intelligenz“ und die Roboter die uns Arbeit abnehmen, die wir gerne noch selbst täten.

Man findet kein Ende, deswegen mache ich jetzt erst mal Schluß: aber ganz ehrlich: ich würde mir überhaupt und speziell in der ZEIT mehr kritische Beiträge zum digitalen Unsinn wünschen – und zwar aus verschiedenen Sichtweisen: Philosophie, Politik, Psychologie etc. Kritisch heißt für mich auch: die Visionen überprüfen. Und daß Maschinenstürmer nicht nur rückwärts gewandt sind.

Flächendeckend wird doch das selbstfahrende Auto niemals kommen – oder glaubt jemand ernsthaft, daß ein Auto mit 15 Kameras und x- Sensoren im Stadtverkehr von Djakarta, Mexico City, Bangkok etc. eine Überlebenschance hat?

Vielleicht mal ein Sonderheft dazu? Wenn Sie einen Leserbeitrag dazu brauchen, bin ich gerne dabei. – Dr. med. Uwe Zeller


Leserbrief zu „Hygge“ von David Hugendick

Nicht nur die Dänen kennen ein besonderes Wort für diese Art der gemeinsamen Ruhe und Entspannung.

In meiner Heimat, dem Hunsrück, gibt es das entsprechende bisher unübersetzbare aber unverkennbar ähnliche „Gehaichniss“

Das ist zum Beispiel ein glühend heißer Ofen mit den Bratäpfeln vom Opa obendrauf, wenn man als Kind an einem eisigen Schneetag völlig durchgefroren vom Schlittenfahren in die warme Stube kommt.

Und darin sind die Hunsrücker Profis. Es fragt sie nur niemand danach, wie das geht. Und ungefragt werden Sie´s nicht erzählen. – Jürgen Wagner


Leserbrief zu „Daten essen Seele auf“ von Richard David Precht und Manfred Broy

Ist es wirklich so, dass hunderttausende Arbeitsplätze als direkte Folge des digitalen Fortschritts drohen wegzufallen? Und ist es tatsächlich die alleinige Aufgabe der Politik entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen um dem entgegenzuwirken? Nun, was würde denn passieren, wenn die Menschen ihre Arbeit verlören, den Sinnspender des bisherigen Lebens? Und was würde unsere viel gelobte und hoch entwickelte Wirtschaft machen, träfe dies ein? Wie bei jeder Revolution, müssen alle Zahnräder ineinander greifen! Mensch und Maschine, Politik und Wirtschaft, die Gegenwart und die Zukunft! Es heißt doch, wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere.  Könnte man auch daraus schließen, dass, fiele aufgrund der digitalen Revolution ein Arbeitsplatz weg, ein anderer vollkommen Neuer entstünde? Ich denke, diesen Kraftakt der Veränderung kann Niemand ganz allein und ohne Hilfe stemmen. Dazu bedarf es einer homogenen und dynamischen Gesellschaft. Es wird sich zeigen, ob die Deutsche dieser Aufgabe gewachsen ist. – Yves Pulst 


Leserbrief zu „Krustentier“ von Lisa Zeitz

Diesen guten Beitrag kann ich in einigen Punkten ergänzen. Erstens. Der dort genannte „unbe-kannte Augenzeuge“, der Dürer die Vorlage für seine kongeniale Zeichnung und seinen Holzschnitt lieferte ist Vanentim Fernandez. Er ist Mähre und ist in Lisabon als Makler für die deutschen Kauf-leute wie die Welser tätig. Sein eigentlicher Beruf ist aber der eines Druckers, und er gilt als der bedeutendste Typograph Portugals zu dieser Zeit. Daher ist seine Zeichnung des Nashorns auch konzis und genau. Seine Zeichnung schickt er nach Augsburg zu seinem Geschäftskorrespondenten und dieser gibt sie an Dürer weiter. So kann Dürer daraus eine exzellente Zeichnung an-fertigen und diese setzt er dann in einen Holzschnitt um, von dem er wohl mehr als hundert Exemplare abzieht und die seine Frau verkauft. Als Dürer mit seiner Frau 1515 in Antwerpen ist, verkaufen sie dort die Zeichnung und einige Holzschnitte. Die Zeichnung wird noch heute im British Museum in London aufbewahrt und ausgestellt. Zweitens. Dürer hat nicht, wie Walton Ford meint, „die dicke Haut in einen Panzer umgedeutet“, sondern bei dem fraglichen Nashorn handelt es sich um ein indisches Panzernashorn. Dieses hat einzelne, voneinander abgesetzte Lederplatten, die wie ein Panzer wir-ken. Die heute bekannteren afrikanischen Nashörner haben dagegen eine durchgehende Lederhaut. Dürer hat das indische Panzernashorn also richtig wiedergegeben. Drittens. Dürer hat in Antwerpen auch Erasmus getroffen und ihn dort porträtiert.

Thomas Morus, der später im Jahr 1515 auch in Antwerpen ist, hat die Nashorn-Zeichnung und den Holzschnitt gesehen und ist davon stark beein-druckt. Und so schreibt am 31.10.1516 von London aus an Erasmus, dass er seinem ironischen Buch, dem er etwas später den Titel „Utopia“ gibt, auch einen ironischen Titel geben wolle. Und damit könne er den wegen ihrer falschen Leidenschaftlichkeit ungebildeten Menschen (er meint da-mit vor allem die Machthaber) „eine Nase drehen, die länger als die des Nashorns sei“. So nennt er dann sein Buch „Utopia“. Das „U“, griechisch „OU“ bedeutet die Leugnung einer Tatsache, und das steht im Gegensatz zu „µñ“, gesprochen „mä“, das die Ablehnung einer Sache ausdrückt. Folglich heißt Utopia „das Land, dessen Existenz von den Alten geleugnet wird“. So steht es auch ausdrück-lich im „Hexastichon“ einem der Vorsatzgedichte in der lateinischen Originalausgabe der Utopia. Wir ha-ben damit den Fakt, dass der Anblick der Nashorn-Zeichnung von Dürer bei Morus zu der Entste-hung der Idee beiträgt, den Titel seines Utopia-Buches zu finden. Und der Utopiebegriff hat dann in die Weltliteratur, Philosophie und Politik breiten Eingang gefunden, auch wenn er dabei vielfach missdeutet wird. Insgesamt zeigen die hier zusätzlich aufgeführten Fakten zusammen mit denen, die Lisa Zeitz nennt, dass das genannte Nashorn, das von 1513-1516 in Europa war, und seine Zeich-nung durch Dürer einen immensen Einfluss auf die europäische Kultur genommen haben.
Ich habe die oben genannten Sachverhalte genauer und ausführlicher in meinem folgenden Buch dargestellt:

Lothar Wolfstetter, DIE BEZIEHUNG DES MENSCHEN ZU ANDEREN TIEREN: Am Beispiel des Nashorns und Einhorns, Materialis 2014,  ISBN 978-3-88535-480-2, 54 S. A4 m 11 Abb in Spiralbindung, 8,90 €

Dort nehme ich dies auch zum Ausgangspunkt, um die allgemeine Beziehung des Menschen zu den anderen Tieren am Beispiel des Nashorns zu problematisieren. Denn das Wollnashorn war für die Frühmenschen wie den Neandertaler das hauptsächliche Beutetier in Europa und Asien und wurde von ihm dort wohl auch ausgerottet. Dann war es lange Zeit nicht mehr im Bewusstein präsent, aber  zugleich nur verdrängt, denn es fand seit der Antike und im Mittelalter als Einhorn Eingang in die Mythen der Religion und wurde später zum Symbol der weltlichen Liebe in Literatur und Kunst. Und heute ist es wiederum von der Ausrottung bedroht, während zugleich bei seinen Bewahrungs-
versuchen das ausgeprägte Sozialverhalten erkannt wird. – Lothar Wolfstetter


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Wir lesen gerne die Zeit und schätzen die seriöse und ausgewogene journalistische Arbeit Ihrer Autoren.

Nun lesen wir in der Ausgabe Nr. 5 mit Interesse den Bericht von Adam Soboczynski über den Amtsantritt von Donald Trump und seiner beachtlichen Rede anlässlich seiner Vereidigung. Die Reihe der höchst interessanten und bedenklichen Zitate gipfelt unübertroffen in dem folgenden „Und jetzt noch ein längeres Zitat: Wir wollen arbeiten, aber das Volk selbst…“, welches sich laut ihrem Artikel mit einem Ausschnitt aus Hitlers Rede deckt. Dies ist eine ungeheuerliche Parallele und Anschuldigung und würde unserer Meinung nach viele heftige Reaktionen in der Weltpresse erwarten lassen. Bei der Suche nach weiteren Reaktionen darauf wurden wir allerdings nicht fündig. So stießen wir weiters auf den Wortlaut der gesamten Trump-Rede u.a. in ihrem Online-Artikel vom 20.1. und waren entsetzt, dieses Zitat und auch andere von Herrn Soboczynski zitierte Ausschnitte im Originaltext gar nicht zu finden. Wir bitten sie um Aufklärung! – Johannes Bock


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

In der Zeit Nr. 5 wird im Artikel von Adam Soboczynski ein Zitat Trumps aufgeführt, in dem er angeblich Teile einer Rede Hitlers verwendet („Und jetzt noch ein längeres Zitat: „Wir wollen arbeiten, aber das Volk selbst,…“). Können Sie mir sagen, wann Trump diese Zitate verwendet hat?

In dem Artikel wird suggeriert, dass sie Teil seiner Vereidigungsrede waren, dies wird in diversen Blogs inzwischen so weitergegeben. In den veröffentlichten Abschriften Trumps‘  Vereidigungsrede finde ich aber dieses Hitler-Zitat nicht?! – Eckart Linow


Leserbrief zu „America first!“ von Jörg Lau

Mit großem Interesse verfolge ich Ihre Berichterstattung zur neuen US-Regierung und den aktuellen Vorgängen in den USA. Dabei bin ich sehr dankbar, in einem Land zu leben, in dem eine qualitätsvolle und unabhängige Berichterstattung erfolgen kann.

Aus Interesse, was die „andere Seite“ zu sagen hat schaue ich mir auch die Inhalte auf der Seite „Breitbart News“ an, welche meist ein sehr gegensätzliches Bild zeichnen.

Könnten Sie nicht einmal Stellungnahmen zu solchen Artikeln, wie zum Beispiel diesem verfassen? Das würde mich sehr interessieren und möglicherweise auch einen Dialog initiieren.

Vielen Dank für Ihre gute Arbeit! – Matthias Heitmann


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Ihr Artikel hat mich aus der Bahn geworfen.  So sehr, dass ich selber erst einmal recherchiert habe, ob ich nicht einem „Fake“ erliege. Ich mag nämlich keine Verschwörungstheorien.  Und eigentlich vertraue ich der Zeit!  Ihre Analyse ist aber korrekt, das hat mich noch viel mehr schockiert.  Die Inaugurationsrede von Trump zitiert Adolf Hitlers Antrittsrede zur Machtergreifung.

Nach meinem Gefühl—vielleicht liege ich da ja falsch—hat Ihre Recherche aber eine Menge Sprengkraft.  Soweit ich weiß hat das noch kein US-Medium aufgegriffen.  Hatten Sie kontakt dazu zu Medien in den USA?  Bei einem solchen Plagiat, dass ich eigentlich nur Bannon zutraue, muss doch eine Nachfrage der Presse dazu kommen.  Und wenn das keiner aufgreifen möchte, ist es nicht unsere Pflicht als deutsche, diese Frage zu seiner Rede bei einem Besuch in Deutschland an Ihn zu richten?  Ich bin schockiert, die Textpassagen sind zu eng an Hitlers Rede angelehnt, als das dies ein Zufall sein kann.  Dieses Plagiat darf nicht in der Zeitgeschichte untergehen.  Mir läuft es kalt den Rücken runter, weil es so entlarvend ist.

Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit. – York Wollatz

P.S. Sie als Journalisten machen so tolle Arbeit in unserem Land, kommunizieren Sie auch Ihre Arbeitsstandards, damit Sie weiterhin geschätzt werden.


Leserbrief zu  „Ich eine Islamistin ? Schauen Sie mich doch an !“  von Mariam Lau

In ihrem Artikel zeichnet Mariam Lau ein detailliertes Bild von der Staatssekretärin Sawsan Chebli . Ich empfinde die Frau mit dem hübschen Gesicht als fordernd, arrogant und undankbar –  und genau das drückt auch ihr Gesicht aus. Als 70-jährige, ehrenamtliche Flüchtlingshelferin habe ich viele junge Flüchtlinge kennengelernt, die oben genannte Wesenszüge auch zu erkennen geben. Natürlich sind die dankbaren Flüchtlinge, die ich kenne, in der Mehrzahl. Warum antwortet Frau Chebli nicht auf die Frage wovon ihre Familie gelebt habe ?  Grob gerechnet waren es rund 1,5 Mio. € allein für die Grundsicherung – die tatsächlichen Sozialleistungen sind weitaus höher – die der Steuerzahler für sie und ihre Familie gezahlt hat. Da ist schon Dankbarkeit angesagt. Und man kann erwarten, dass Frau Chebli – insbesondere als Staatssekretärin – nicht solchen Unsinn verzapft, dass die Scharia mit unserem Grundgesetz kompatibel sei ! Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Chebli den Koran nie richtig gelesen hätte.

Der als radikal geltende Imam Kamouss predigt und Chebli sitzt als einzige Frau  unverschleiert in der ersten Reihe ? Da wittere ich Ungemach !  Grundsätzlich ist gegen den JUMA- Kreis nichts einzuwenden,  bedenklich ist nur die Zugehörigkeit Einzelner zur Muslimbruderschaft oder Ditib . Man weiß, wie die Muslime dort ticken.

Ich engagiere mich als alter Mensch mit meiner ganzen Kraft für die Flüchtlinge. Zum Freundeskreis meiner Familie gehören auch Muslime, mein Enkel hat türkische Wurzeln. Aber ich habe ganz entschieden etwas gegen Menschen, die zu uns geflüchtet sind, die alle durch unser Sozialsystem versorgt werden, die sich aber nicht integrieren wollen, die weder unsere Sprache erlernen wollen noch unsere Gesetze halten. –   Rita Mielke


Leserbrief zu „Mit Gewicht in die kurve “ von Angelika Franz

In der ZEIT Nr. 5 vom 26.1.2017 ist der Redakteurin Angelika Franz im Artikel „Mit Gewicht in die Kurve“ auf Seite 34 ein (Denk-)Fehler unterlaufen:

„Rennt ein Pferd durch eine Linkskurve, lehnt der Fahrer sich – beim Versuch, die Balance zu halten – nach rechts.“

Das ist falsch! Man lehnt sich in einer Kurve immer zur Kurveninnenseite, in diesem Falle also nach links. Auch wenn ich eine Linkskurve laufe, neige ich mich nach links, um der Zentrifugalkraft entgegenzuwirken.

Probieren Sie es aus! – Manfred Krajewski


Leserbrief zu “ Darf das in den Unterricht?“ von Julia Bernewasser

Dürfen darf das schon – nur gehen tut es nicht! Dass Hitlers „Mein Kampf“ in der jüngsten oder einer der älteren Editionen in den Geschichtsunterricht eingebracht wird, ist ebenso unwahrscheinlich wie, dass Golo Manns Wallenstein oder Ernst Kantorowicz’ Friedrich II., Friedrich von Raumers Geschichte der Hohenstaufen oder Theodor Mommsens Römische Geschichte darin Berücksichtigung finden. Die Lektüre mehrere hundert, gar über tausend Druckseiten einer wissenschaftlichen Edition oder Darstellung ist in einem Fach, dessen Stundenvolumen in den letzten Jahren permanent gedrosselt wurde, aus Gründen des Umfangs schlichtweg nicht praktikabel.

Doch darum geht es doch eigentlich auch gar nicht. Nicht ob die Neuedition von „Mein Kampf“ für den Unterricht taugt, ist kontrovers, sondern inwiefern die darin enthaltende Ideologie in einer nur durch die distanzierende Kommentierung ihrer wissenschaftlichen Bearbeiter Eingang in den Unterricht finden kann – oder besser: darf? – macht den Streitpunkt aus.

Wie kann man da argumentieren, die Neuedition eigne sich nicht für den Geschichtsunterricht und ebenso wenig für die Lehrerausbildung und dürfte auch nicht den Weg in die Hände akademisch gebildeter Lehrer finden? Wenn die nationalsozialistische Ideologie, die zu einem nicht unerheblichen Teil in „Mein Kampf“ ausformuliert wurde, zu den dem Geschichtsunterricht curricular vorgeschriebenen Gegenständen zählt – wie das in allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland der Fall ist –, dann gehört die Neuedition selbstverständlich in die Hände von Lehrern, die aufgrund ihres geschichtswissenschaftlichen Studiums damit umzugehen wissen. Und ebenso selbstverständlich kann eine Auseinandersetzung mit ihr in der Lehrerbildung Berücksichtigung finden, damit die Studierenden lernen, wie sie als Lehrer mit derartigen Angeboten der Geschichtswissenschaft zu verfahren haben. Und in den Unterricht gehört das Buch insofern, als selbstverständlich neuere Schulgeschichtsbücher Auszüge aus ihm in sich aufnehmen werden. Damit ist dann auch die Gefahr gebannt, dass geschichtswissenschaftliche Erträge ungefilterten Eingang in den Geschichtsunterricht erhielten. Dazu hat der für ihn verantwortliche Staat nicht nur formale Hürden in erklecklicher Zahl errichtet, dafür hat er vor allem die Akademisierung der Lehrerbildung betrieben. Dass irgendein Geschichtslehrer – wenn nicht wider besseren Wissens – die Neuedition ohne ein geschichtsdidaktisches Arrangement in den Unterricht einbringen würde, das zum kritischen Umgang mit ihm anregt, darf man – schon aufgrund der Ausführungen der zitierten Praktiker – nicht nur hoffen, sondern in höchstem Maße vermuten.

Warum also die Hysterie? Sollten wir Quellen aus dem Geschichtsunterricht verbannen, die Gedankengut transportieren, das moralisch anstößig ist? Dann erfahren die Schüler nichts mehr über die Anfänge des rassistischen Nationalismus bei Ernst Moriz Arndt (so argumentiert B. Erenz, in: Die Zeit Nr. 5 (26.01.2017), S. 612) oder eben über die des nationalsozialistischen Denkens bei Adolf Hitler. Dann erfahren sie nicht mehr, wie solche Gedankengebäude entstehen, weil sie gar nicht erfahren, dass es sie gegeben hat.

Wenn es Geschichtsunterricht geben und der Nationalsozialismus darin eine (besondere) Rolle spielen soll, dann kann man in einer akademischen Welt schwerlich darüber debattieren, ob die jeweils am besten editieren Quellen dafür und darin Berücksichtigung finden sollten. Das ist schlicht ein Gebot der geschichtswissenschaftlichen Redlichkeit, das weder geschichtsdidaktisch ausgehoben werden kann, noch mit den Zielen eines Geschichtsunterrichts kollidiert, der mündige Bürger zu erziehen sucht, die sich nicht zuletzt über das Gewordenheit der Gegenwart Auskunft zu geben vermögen. – Prof. Dr. W. Hasberg


Leserbrief zu „So kommen Sie durchs »Kapital«“ von Gero von Randow

Der Artikel von Gero von Randow ist aufschlussreich, weil hier unfreiwillig demonstriert wird, wie in der Deutschen Kommunistischen Partei das „Kapital“ von Karl Marx gelesen und falsch interpretiert worden ist. Das beginnt mit der sog. Arbeitswerttheorie. Von Randow schreibt, dass die Kosten  des Warenwerts aus der „durchschnittlichen“ Arbeitszeit für die Herstellung der Ware ergeben. Einmal geht es nicht nur um die durchschnittliche Arbeitszeit, sondern darum, ob die Ware als Ergebnis verausgabter privater, arbeitsteiliger Arbeit als „gesellschaftliche“ Arbeit anerkannt wird. Das ist nur der Fall, wenn sich ihr Tauschwert auf dem Markt realisiert, die Ware also gekauft wird.

Es kommt daher nicht nur auf die Produktion, sondern auch auf die Bedingungen in im Austauschprozess an, um zu wissen, was diese gesellschaftlich bestimmte durchschnittliche Arbeitszeit ist.  Der gesellschaftliche Wert und darum geht es Marx, wird daher erst in der Zirkulation abschließend festgestellt. Es kommt also auch auf die Nachfrage nach Waren und die Konkurrenz auf dem Markt an. Es spielt daher der Gebrauchswert oder Nutzen der Ware ebenfalls eine entscheidende Rolle. Deshalb sind die kommerziellen Lohnarbeiter auch produktive Arbeiter, weil sie dafür sorgen, dass die Waren Käufer finden können.

Von Randow vertritt hier die Variante einer Arbeitswerttheorie, die davon ausgeht, dass der Wert einer Ware in der Produktion gebildet wird und vor dem Austauschprozess bereits feststeht. Kritiker haben dies als die „Pfannkuchentheorie“ des Wert bezeichnet, so als seinen die Waren mit Arbeitswert gefüllt wie ein Pfannkuchen mit Marmelade. Die Verwechselung von Arbeitskraft mit Arbeit ist kein Kunstgriff (Volte), sondern bis heute die Realität. Die Gewerkschaften fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit, also Lohn für Arbeit und nicht für Arbeitskraft. Anderseits fordern sie, dass der Lohn für Vollzeitarbeit zum Lebensunterhalt reichen muss.

Hier sind sie nahe an der Marxschen These, dass der Lohn für den Aufwand der Reproduktion des Alltagslebens darstellt und dieser Lohn auch unter diesen Wert der Arbeitskraft gedrückt werden kann (im Niedriglohnsektor oft Realität). Von Randow ist, was seine Interpretation des „Kapital“ betrifft, nicht auf der Höhe der Zeit. Von der ZEIT kann auch nichts anderes erwartet werden. Wenn wir Marx kritisieren wollen ( was durchaus sinnvoll ist), dann auf höherem Niveau. – Michael Wendl


Leserbrief zu „Fuck You Silicon Valley?“ von Alard von Kittlitz

Wie arm ist denn diese Argumentation? Sie rufen nach Diskurs und liefern eine Jammerorgie.

Die Fakten zu denen Sie im grossen Bogen Stellung beziehen, stammen aus einer, ehrlich gesagt auch aus meiner persönlichen Perspektive, mässigen TV-Doku. Damit hätte Ihr Artikel eigentlich schon in der Redaktionskonferenz durchfallen müssen: Sie üben Kritik an Zuständen und Personen, die Sie also nur vom Hörensagen kennen. Basierend auf einer für die TV-Sendung sehr selektiv gewählten Sicht auf das Phänomen Silicon Valley. Sollte das anders sein, Sie also tatsächlich Informationen aus eigenem Eindruck besitzen, dann wäre es besser diese zu benennen um dem Anspruch an die Qualität der „Zeit“ gerecht zu werden.

Inhaltlich ist die Kritik nahe an der Grenze zum Prä-Pubertären. Wer nicht die grossen Probleme der Welt löst (Frieden, Hunger in Afrika, Flüchtlingsströme) hat kein Recht auf Ihre Anerkennung. So reden in der Tat 14jährige, wenn ihr moralisches Weltgewissen erwacht. Umgekehrt haben Sie mit Ihrem Wunsch selbststeuernde LKWs wegen der Verluste an Arbeitsplätzen zu ächten, sicherlich eine Kandidatur bei DJT-Preis um den „Back to the 50s“ Preis sicher.

Ich verbinde persönlich 59 Jahre Lebensalter (und damit die Möglichkeit zum Vergleich über eine einigermassen lange Zeit) mit der Erfahrung als Unternehmensgründer im Silicon Valley (also Erfahrungen aus erster Hand). Natürlich gibt es dort auch unsympathische Typen. Natürlich gibt es dort Hype. Aber vor allem gibt es dort eine extrem positive Einstellung, mit neuen Ideen und harter Arbeit eine bessere Zukunft zu gestalten. Das ist allerdings diametral anders als die in ihrem Artikel geäusserte Jammerhaltung, dass besser alles so bleiben möge wie es ist, bevor man nicht 100% sicher ist, nebenwirkungsfrei eine optimale Welt zu schaffen. Ich habe dabei kein Problem, mich auf die Seite der Gründer im Silicon Valley zu schlagen. Sie arbeiten statt zu nörgeln und sie lösen tatsächlich Probleme. Sogar unter Armen und Hungernden. Und wenn ich den gleichen Platz in der „Zeit“ bekomme, schreibe ich Ihnen die auch gerne mal im Detail auf. – Ralph Treitz


Leserbrief zu „Fuck You Silicon Valley?“ von Alard von Kittlitz

Ihr Artikel über das Silicon Valley tat gut. Endlich einmal kein Hochgesang. Erschreckend. Schade, dass der Bericht nicht im Hauptteil erschien. Ich habe mich immer gewundert und geärgert, wie maßegende Personen, die über Ihre Firmen und Informationsmittel undemokratisch und selbstherrlich Einfluss nehmen, von Regierungen und Parteien u.a. hofiert werden. Besonders deutlich ist mir der ergebene Empfang von Hr. Zuckerberg. Auch die Überschätzung von Apple und dem früheren Chef gehören in diese Reihe. – Elisabeth Hettwer


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

In dem Artikel [1] vom Autor Adam Soboczynski wird mit falschen Trump-Zitaten gearbeitet. Hinter dem Satz „Und jetzt noch ein längeres Zitat“ wird der Eindruck erweckt, dass Präsident Trump seine Rede 1:1 bei Adolf Hitler abschrieb. Jedoch: Trump hat das (so) nicht gesagt, und selbst bei geringschätzender Übersetzung kommt das so nicht raus.

Ich las diesen Absatz im ZEIT-Artikel, stockte, wunderte mich, dass dies in einer Woche niemandem aufgefallen sein soll, suchte im Netz die Texte der Trump-Rede und verglich sie mit dem, was (im Artikel richtig wiedergegeben) Hitler bei der Antrittsrede sagte. Um sicher zu gehen und aus Zeitnot fragte ich im Kommentarbereich [2] und sehe mich jetzt bestätigt: Was als Trump-Zitat bezeichnet wird wurde weder so noch „irgendwie“ ähnlich von Trump gesagt.

Meine persönliche Meinung dazu: Trump ist der schlechteste und schlimmste Präsident den die USA hatten bzw. den ich in meinen 50 Jahren erlebte. Jede seiner Lügen, jede seiner zweifelhaften Erlasse usw. sollen und müssen kritisiert werden. Dabei müssen (wir) bei der Kritik aber ehrlich sein, nichts wäre schlimmer als sich auf sein Lügenspiel einzulassen und mit „Gegenlügen“ zu arbeiten. Sonst stehen sich zwei Gegner gegebüber: Einer der lügt und einer der das Vertrauen verspielt hat. – Michael Renner, Redakteur von „Die Flaschenpost“ – Das Nachrichtenmagazin der Piratenpartei

[1] http://www.zeit.de/2017/05/donald-trump-politische-kommunikation-rhetorik-sprache/komplettansicht
[2] http://www.zeit.de/2017/05/donald-trump-politische-kommunikation-rhetorik-sprache?commentstart=97&cid=11351201#cid-11351201


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Ich habe betroffen Ihren Beitrag Feuilleton/ „Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen“ vom 26.Januar 2017 Seite 37 gelesen.

Hier werden wortgleiche Passagen zu Hitlers Rede vom 10.02.33 aufgezeit. Ich konnte diese Passage:

„Und jetzt noch ein längeres Zitat: „Wir wollen arbeiten, aber das Volk selbst, es muss mithelfen. Es soll nie glauben, dass ihm plötzlich Freiheit, Glück und Leben vom Himmel geschenkt wird. Alles wurzelt nur im eigenen Willen, in der eigenen Arbeit (…). Glaube niemals an fremde Hilfe, niemals an Hilfe, die außerhalb unserer eigenen Nation, unseres eigenen Volkes liegt. In uns selbst allein liegt die Zukunft des amerikanischen Volkes. Wenn wir selbst dieses amerikanische Volk emporführen durch eigene Arbeit, durch eigenen Fleiß, eigene Entschlossenheit, eigenen Trotz, eigene Beharrlichkeit, dann werden wir wieder emporsteigen – genau wie die Väter einst auch Amerika nicht geschenkt erhielten, sondern selbst sich schaffen mussten.“

bei Trumps Antrittsrede vom 20.01. nicht finden. Bezieht sich das oben zitierte auf eine andere Rede Trumps? – Markus Lübke


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Gerade habe ich diesen Artikel gelesen:

http://www.zeit.de/2017/05/donald-trump-politische-kommunikation-rhetorik-sprache

Adam Soboczynski behauptet hier, dass Donald Trump in seiner Vereidigungsrede wortwörtlich aus einer Rede von Adolf Hitler zitiert, nämlich aus dieser hier:

http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Quellen.php?Multi=68

Er schreibt, dass Trump „lediglich „deutsch“ und „Deutschland“ durch „amerikanisch“ und „Amerika“ ausgetauscht“ habe.

Das ist nicht korrekt. Oder übersehe ich etwas? Ich kann dieses Zitat nicht in Trumps Rede vom 20.01.2017 finden.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-01/rede-amtsantritt-donald-trump-inauguration-komplett

Christine Bais


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Den von Ihnen zitierten Abschnitt aus der Rede von Donald Trump wollte ich im englischen Originaltext nachlesen.

http://www.zeit.de/2017/05/donald-trump-politische-kommunikation-rhetorik-sprache/komplettansicht

Ihr Ausschnitt:

[ (…) Und jetzt noch ein längeres Zitat: „Wir wollen arbeiten, aber das Volk selbst, es muss mithelfen. Es soll nie glauben, dass ihm plötzlich Freiheit, Glück und Leben vom Himmel geschenkt wird. Alles wurzelt nur im eigenen Willen, in der eigenen Arbeit (…). Glaube niemals an fremde Hilfe, niemals an Hilfe, die außerhalb unserer eigenen Nation, unseres eigenen Volkes liegt. In uns selbst allein liegt die Zukunft des amerikanischen Volkes. Wenn wir selbst dieses amerikanische Volk emporführen durch eigene Arbeit, durch eigenen Fleiß, eigene Entschlossenheit, eigenen Trotz, eigene Beharrlichkeit, dann werden wir wieder emporsteigen – genau wie die Väter einst auch Amerika nicht geschenkt erhielten, sondern selbst sich schaffen mussten.“ (…)  ]

Leider habe ich diesen Abschnitt in der durch die Time veröffentlichten textlichen Aufzeichnung nicht entdeckt:

http://time.com/4640707/donald-trump-inauguration-speech-transcript/

Jedoch ist dieser Abschnitt teilweise wörtlich in Quellen zur Deutschen Geschichte zur Parteitagsrede von Adolf Hitler vom 30.01.1933 zu finden.

Ich befürchte, Sie sind hier einer „frisierten“ Übersetzung aufgesessen. Eine wörtliche Übernahme von Texten aus der NS-Zeit durch die Trump Administration erscheint mir selbst in diesen Zeiten zu unglaublich. Vielen Dank für eine Rückmeldung falls ich mich hier irre. – Daniel Koch


Leserbrief  zu „Hingehen, wo es brodelt und stinkt“, das Gespräch führte Martin Spiewak

Endlich einmal der Versuch einer Analyse der medialen Kommunikation resp. des Journalismus. Wie verheerend schlechte Informationspolitik sein kann, erleben wir gerade im Hinblick auf den Brexit und vor, während und nach den Wahlen in Amerika. Weitere Beispiele lassen sich rund um den Erdball finden. Berichterstattung ist immer subjektiv, auch dort, wo sich gute Journalisten zumindest bemühen, einigermaßen neutral und umfassend zu informieren. Sie gibt es noch, allerdings zunehmend weniger. Gründe dafür sind mangelhafte Ausbildung, wirtschaftliche Zwänge der Medien, in denen fest angestellte Journalisten durch Praktikanten/Volontäre etc. ersetzt werden. Medien sind Unternehmen,  die ihre Handelsware, Kommunikation und Information, immer schneller verbreiten  müssen. Diese wirtschaftlichen Interessen in Verbindung mit einem extrem hohen Zeitdruck durch den digitalen Wettbewerb bleiben nicht ohne Auswirkungen auf den Informations- und Wahrheitsgehalt. Dies sind fatalen Auswirkungen auf „die vierte Gewalt“ in diesem Land, die den Spagat zwischen neutraler Berichterstattung und Wirtschaftsinteressen in weiten Teilen immer weniger schafft. Eine unabhängige, glaubwürdige und dem Wahrheitsgehalt orientierte  Presse ist ein Eckpfeiler der demokratischen Grundordnung. Sie muss substanziell dazu beitragen, diesem Anspruch höchstmöglich gerecht zu werden. – Liane Heinze


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

Im Artikel „Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen“ von Adam Soboczynski am 27. Januar 2017 (http://www.zeit.de/2017/05/donald-trump-politische-kommunikation-rhetorik-sprache/komplettansicht) wird behauptet, dass der 45. Präsident der USA in seiner Inaugurationsrede Teile aus Hitlers Antrittsrede von 1933 übernommen hätte. Das wäre ein ungeheuerliche Tatsache, die auf die Titelseiten aller deutschen Nachrichten gehören würde und eine Schlagzeile von internationaler Tragweite sein müsste.

Ich war empört und bin der Behauptung des Artikels aufgesessen, habe ihn in Sozialen Medien geteilt und einige Reaktionen erhalten. Dennoch wunderte ich mich, dass noch niemand diesen Aspekt öffentlich gemacht hatte. Und obwohl ich Vertrauen in die Seriösität ihrer Zeitung habe, habe ich selbst die Behauptung zu verifizieren versucht. Mein Ergebnis: Tatsächlich hat Hitler die in dem genannten Artikel zitierten Sätze gesagt.  Aber der neue US-Präsident hat sie in seiner eigenen Rede -entgegen der Behauptung – nicht verwendet! Im Artikel von Herrn Soboczynski ist ein Link auf die Übersetzung der Rede (http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-01/rede-amtsantritt-donald-trump-inauguration-komplett) allerdings nur in Ausschnitten. Da ist das Zitat nicht zu finden. Also habe ich noch zwei Mal die ungekürzte Rede im Original gehört. Und auch hier wird klar, dass der Immobilienmogul die angeblichen Hitler-Sätze nicht gesagt hat.

Dass Ihre Zeitung in einer so aufgeheizten politischen Zeit, in der Begriffe wie „Lügenpresse“ und „Fake News“ zum weitverbreiteten Vokabular werden, einen so gewichtigen Fehler macht, hätte ich nicht erwartet. Sie unterstellen dem Mann Hitlers Worte zu plagieren, was er nachweisbar nicht getan hat. Aber er hat von seiner „Bewegung“, vom „Blut der Patrioten“ gesprochen und gefordert, dass „Amerikaner nur bei Amerikanern“ kaufen sollen. Das sollte doch schon Hinweis genug für die These des Artikels von Herrn Soboczynski sein. Leider ist Ihr Autor nicht nur übers Ziel hinausgeschossen, er hat mit seiner weitergehenden Behauptung die Glaubwürdigkeit Ihrer Zeitung beschädigt. Denn sein Artikel verbreitet sich weiterhin bei Facebook und Co.. Ich hoffe mein Hinweis ist hilfreich. – Olaf Kröck


Leserbrief zu „Einer wird fehlen“ von Bernd Ulrich

Bitte lassen Sie die Kirche im Dorf. Auch wer Sigmar Gabriel mag, sollte ihn nicht zum „zweitwichtigste(n) Politiker des wichtigsten Landes Europas“ hochstilisieren. Nach dieser Logik wäre Mike Pence ja der ‚zweitwichtigste Politiker der Weltmacht USA‘. – Heinz Dieter Mück


Leserbrief zu „»Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen«“ von Adam Soboczynski

In Ihrem Zeitartikel vom 26.1.2017 mit dem o.g. Titel behaupten Sie, dass D. Trump einen kompletten Artikel aus Hitlers Sportpalastrede vom 10.2.1933 übernommen hat und lediglich „deutsch“ und „Deutschland“ durch „amerikanisch“ und „Amerika“ ausgetauscht hat.

Wenn man sich die Antrittsrede von D. Trump, wie Sie in dem Zeitartikel vom 20.1.2017 wörtlich  wiedergegeben wurde, durchliest, sucht man allerdings diese Passage vergebens.

Würde hier nur schlampig recherchiert oder ist das ein weiterer Beweis für „alternative Fakten“!

Wenn Ihre Behauptung allerdings zutrifft ist es unerklärlich, warum namhafte amerikanische Zeitungen diese Ungeheuerlichkeit nicht aufgegriffen haben. – Lothar Matthies