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16. März 2017 – Ausgabe 12

 

Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Jahr für Jahr das gleiche Lamento über die „chronobürokratische Maßnahme“ Sommerzeit. Auch wenn im Artikel eine angebliche Ablehnung durch „drei von vier Befragten“ behauptet wird und die angeblichen negativen Auswirkungen auf jeden Einzelnen hervorgehoben werden, werden die positiven Auswirkungen auf die Menschen, mehr Sonnenlicht nach Feierabend und mehr Arbeitsstunden in den kühleren Morgenstunden (Klimawandel) nicht erwähnt. Für Kleinkinder und Nutztiere und alle anderen, die angeblich besonders unter der Zeitumstellung leiden, kann der „Schock“ leicht durch einen Umstellungsprozess von dreimal je 20 Minuten gemildert werden. Zu erfragen wäre im Zukunft auch die Reisegewohnheiten der Gegner, schon ein Urlaub auf den Kanaren oder in der Türkei bringt genau eine Stunde Zeitumstellung mit sich. – Gudrun Schmied


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Überzeugender Artikel. Ich finde ohne Sommerzeit bei den heute flexiblen Arbeitsbedingungen, kann fast jeder seinen Tagesablauf der Sonne anpassen, z.B. im Frühling jeden Tag ein wenig eher aufstehen.

A propos: es gibt keine zeitumstellung (wie sollte das gehen?), es gibt nur eine Uhrumstellung ;-) – Christian Voss


Leserbrief zu „Schulz sieht rot“ von Peter Dausend und Fabian Klask

Das wäre in der über hundert Jahren Sozialdemokratie, das erste Mal, das ein Regierungschef aus der SPD für Wohlstand sorgen kann. Warum soll ich so einen wählen.? –  Gunter Knauer


„Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen (…) wird immer noch der Völkermord ameuropäischen Judentum herangezogen“ von Paul Middelhoff

Es mag den ehrwürdigen Ablauf des hohen Hauses im ehemaligen Reichstag natürlich stören, wenn da so ein Ewiggestriger Alterspräsident würde (die vorauseilende Panik ob eines noch nicht eingetretenen Ereignisses ist auch irgendwie amüsant).

Allerdings könnte das dochmal ein bißchen Butter bei die Fische für all die Sonntagsreden vom „Nie wieder!…“ bedeuten.

Verstehen Sie mich nicht falsch! So ein Geschichtsklitterer ist abscheulich, aber wenn dann der Hühnerhaufen etwas aufgeschreckt wird und der eine oder andere endlich mal im Angesicht des „Bösen“ Farbe bekennen muß, kann das durchaus heilende Wirkung für eine gelebte Demokratie haben!

Nach dem Motto: laßt sie doch kommen die Verwirrten, wir werden ihnen den Kopf schon zurechtrücken. – Wolfgang Michel 


Leserbrief zu “ Gegenrevolution“ von Josef Joffe

Vom Patriarchat kann keine rede sein. Bleiben Sie auf dem Teppich. Es geht um unsere Rechtsordnung die versagt hat. Alles andere ist mehr oder weniger Dichtung. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Ich habe wirklich kein Verständnis dafür, dass so ein Quatsch auf der Titelseite steht. Da jettet ein Gutteil der Bevölkerung (zumindest der Zeitleser) permament beruflich durch die Gegend und fliegt obendrein noch 5x im Jahr in Urlaub, jeweils mit mehreren Stunden Zeitverschiebung versehen, und hier wird ein Faß aufgemacht für zweilmal 1h Verschiebung, noch dazu am Wochende, was jeder halbwegs normale Mensch problemlos zwischen Bier- und Weinkomasaufen am 1. Mai und Vatertag versteckt.

Es ist lächerlich, wenn hier wie bei Folgen von Dieselfahrzeugnutzung von tausenden früh Verstorbener rumgefaselt wird, und das bei ständig steigender Lebenserwartung. Um es auch mal für Journalisten verständlich zu formulieren: Statistiken sind in den seltensten Fällen dazu da, Zusammenhänge aufzuzeigen; in der Regel geht es darum, beliebige Fakten so zusammen zu stellen, dass frei erfundene Behauptungen untermauert werden. Es wäre Zeit für eine wirkliche Zeitumstellung, nämlich der Abkehr von Die Zeit von solchem Blödsinn. – Gilbert Brands


Leserbrief zu „Prominent Ignoriert: Der kluge Wirt“ von GRN

Der sehr amüsante Artikel erinnert mich an das“Holtmanns“ (Café) im Museum für angewandte Kunst, Köln. Lange Zeit wure dort eine Serviette mit folgendem Aufdruck ausgegeben:

„Unbeaufsichtigte Kinder erhalten einen doppelten Espresso und ein Haustier nach Wahl.“ – Claudia Westermann


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Eigentlich könnte mich das Gejammere über die alljährliche Zeitumstellung völlig kalt lassen. Ich bin Rentner und kann meinen Tag  gewöhnlich so einteilen, wie ich es möchte.  Aber vor nicht allzu lange Zeit habe ich die Umstellungen auf die Sommerzeit geradezu herbeigesehnt.  Endlich war der Winter vorbei, bei dem Arbeitsbeginn und –ende in die Dämmerung fielen. Da die Arbeit bei den meisten Arbeitnehmern (nicht so sehr bei Journalisten) an Tageszeiten gekoppelt ist, bedeutet ein früher Arbeitsbeginn (in der Sommerzeit eine Stunde früher) bei Vollzeitbeschäftigten, dass man vielleicht in der Dämmerung beginnen muss, dafür aber die Chance hat, bei Sonnenschein den Feierabend genießen zu können.

Ich wundere mich, dass die Diskussion über diese ach so gesundheitsschädliche Zeitumstellung in Deutschland diesen Raum einnimmt. Als Reiseweltmeister werden Jetlags infolge oft mehreren Stunden Zeitverschiebung in beiden Richtungen innerhalb kurzer Zeit  von vielen Jammerern klaglos hingenommen.

Falls es fundierte Studien an großen Kollektiven über einen langen Zeitraum gibt, die eindeutig einen Zusammenhang zwischen mehr als die Befindlichkeit betreffenden Erkrankungen und der Zeitumstellung nachweisen, lasse ich mich gerne belehren. Aber man kann ja auch erkranken, wenn man sich über die obrigkeitsverordnete Maßnahme nur ordentlich ärgert.  – Dipl.Ing. Dr.med. J. Hanse


Leserbrief zu „Riechst du das?“ von Joachim Bessing

Sehr gelungen, der Artikel von Joachim Bessing. Das Duft-Thema hat aber noch eine ganz andere Seite: nämlich die, dass immer mehr Menschen durch die Überparfumierung erkranken.

Es wäre toll, wenn Sie da weitere Aufklärungsarbeit leisten würden – viele wissen es einfach noch nicht. Der DAAB hat nur knapp verhindern können, dass die Hamburger S-Bahnen beduftet werden… – Frauke Lippens


Leserbrief zu “ Wie geht’s, Doktor?“ von Johannes Gernert und Kristiana Ludwig

Chapeau für diesen Beitrag.

Die Frage: Ist die Privatisierung schuld ? ist leider irreführend. Es ist nicht die Privatisierung. Es ist Gier. Krankheitssymptom zur Abklärung: ==>Verdacht auf Abrechnungsbetrug auf allen Ebenen (Labor anbei-Googlesnapshot)

Ursache: ==>via deregulierte Gesundheits-Ökonomie mit jährliche Wachstumsziel: „15% unter INEK“ (Institut für Entgeltwesen im Krankenhaus), will heissen „Entlasse die Patienten 15% schneller als der Mittelwert“-bei gleichem Erlös.

Diagnose: ==>Diese finden Sie in DIE ZEIT (Heft 4 aus 2015) im Gespräch von Adam Soboczynski mit Suhrkamp-Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwic:

==> „Das, was uns geschehen ist, ist über das Manifeste hinaus ein symbolisches Geschehen. Es ist der Krieg des Kapitals wider den Geist.

Nur auf dem Feld des Gesundheitswesens zu Ungunsten derjenigen, die sich im Krankenhaus nicht wehren können: Kinder, Alte, Menschen mit Demenz, Menschen mit Migrationshintergrund, Behinderte, Patienten mit sprechender Medizin, Angestellte u.v.m.. – Dr.med. R.Thiesemann MSc, Krankenhausarzt seit 1994, Chefarzt a.D. 2017


„Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen (…) wird immer noch der Völkermord ameuropäischen Judentum herangezogen“ von Paul Middelhoff

Der AfD-Politiker Wilhelm von Gottberg könnte neuer Alterspräsident werden. (Zeit Nr.^2/2017). Er ist 77. Der offenbar verdiente CDU-Kommunalpolitiker sei, so schreibt Autor Paul Middelhoff,  seiner Partei „irgendwann zu antiquiert“ geworden, wurde ausgemustert und wechselte zur AfD. Sollte man nicht mal bei den anderen Parteien fragen, warum Ältere für die Politik, geschweige denn für den Bundestag, „zu antiquiert“ sind? Die „fitten Alten“ dürfen die Stützen der Zivilgesellschaft sein, gern auch als Quereinsteiger; fast ein Viertel der über 60 jährigen ist erstmals bürgerschaftlich engagiert, so die Generali Altersstudie 2013.

Selber schuld, wenn nun über einen AfD-Quereinsteiger aus dem Lager der Älteren gejammert wird. – Henning v. Vieregge


„Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen (…) wird immer noch der Völkermord ameuropäischen Judentum herangezogen“ von Paul Middelhoff

Ich habe keine Einwände an der Kritik am AfD Politiker von Gottberg. Ich halte nicht nur die Partei aber auch deren Politiker für widerlich und bekämpfenswert.

Aber Verharmlosung des Nationalismus, gibt es bis tief in unsere bürgerliche , Bildungsgesellschaft hinein. Ich war in der Paulskirche dabei ,als Martin Walser seine Preisrede hielt und von “ einer Instrumentaliasierung der Schande“- der Moralkeule  Auschwitz sprach (Höcke??) und dafür standing ovations bekam.

Und ich erinnere mich noch an das Entsetzen von Ignaz Bubis und seiner Frau ,die in der ersten Reihe saßen. Ich habe damals mit meiner Frau die Paulskirche verlassen. – Wilhelm Staudacher


Leserbrief zu „Riechst du das?“ von Joachim Bessing

vielen Dank für diesen Artikel – Sie sprechen mir aus der Seele! Ergänzen möchte ich einen weiteren Effekt synthetischer Duftstoffe: Es handelt sich um chemische Substanzen, die Allergien auslösen können.

Mit der Zunahme synthetischer Duftstoffkombinationen steigt auch die Zahl der Menschen mit Unverträglichkeitsreaktionen. Seit ich selbst betroffen bin kenne ich neben den direkten Allergiefolgen (z.B. Schmerzen, Entzündung) auch die weiteren Folgen.

Es sind dies: Suche nach duftstofffreien Produkten, Bitte um Rücksichtnahme und die oft vergebliche Suche nach ‚sauberen‘ Räumen (in Restaurant, Kino, Theater, U-Bahn,.. ). Dies kann sehr mühsam sein und auch zu Unverständnis führen.

Eine Allergie oder Abwehrreaktion des Immunsystems auf synthetische Duftstoffe ist keine „elitäre Befindlichkeitsstörung“! – Ulrike Schmidt


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Immanuel Kant schreibt in seiner Kritik der reinen Vernunft:  Wir leben auf einer kleinen Insel des Wissens umgeben von einem Ozean des Nichtwissens.

Es erstaunt mich immer wieder, mit welcher Vehemenz viele Ärzte und ihre Apologeten Wirkungen homöopathischer Medikamente in den Bereich von Hokuspokus und Placebo verbannen – so als hätte die Schulmedizin für Gesundheit und Krankheit eine vollständige Erklärung.

Der Dogmatismus dieser Abwehr hat mit Aufklärung (s.o.) jedenfalls nicht das Geringste zu tun! – Dr. Michael Parys


Leserbrief zu “ Wie geht’s, Doktor?“ von Johannes Gernert und Kristiana Ludwig

Es ist offentsichtlich, dass die „Fallpauschalen“ abgeschafft gehören, da sie falsche finanzielle  Anreize geben, die dem kranken Menschen nicht gerecht werden. Die Beschwerden und Krankheiten des Patienten gehören in den Fokus einer vernünftigen Medizin, die am Ende auch wirtschaftlicher wäre.

Kein Arzt möchte mehr unter den in Ihrem Beitrag beschriebenen  Bedingungen in Deutschen Krankenhäusern arbeiten, und kein Patient möchte unter diesen menschenunwürdigen Bedingungen behandelt werden. Vieler meiner Patienten bestätigen nach ihrer Entlassung die katastrophalen Zustände in den Notaufnahmen und Abteilungen der großen Krankenhäuser, einschließlich den Unikliniken in Berlin. Die Aufsichtsbehörden in Bund und Ländern versagen völlig, in dem sie die Augen verschliessen.

Der Gesetzgeber ist in der Pflicht, Mindest-Versorgungsstandards mit der erforderlichen Personaldichte festzulegen. Es ist zudem ein Skandal, dass die Leitung von Krankenhäusern Kaufkeuten überlassen wird, deren Hauptinteresse im Profit und nicht in der Behandlung kranker Menschen liegt, bei der selbstverständlich der medizinische Sachverstand von Chefärzten mit einzubeziehen ist. Ein gutes Beispiel einer menschenwürdigen Krankenhausversorgung auf hohem fachlichen Niveau  im pflegerischen und ärztlichen Bereich geben Dänemark und Schweden. –  Dr. med. Charles Woyth


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Hände weg von der Sommerzeit! Was für die Einen ein  „Ärgernis“ darstellt ist für viele Menschen ein Grund zur Freude. Den langen, dunklen Herbst/Winter überdauert man in Erwartung der helleren Jahreszeit – erster Höhepunkt: die Umstellung der Uhr und damit abends eine Stunde länger hell!……für Arbeiten im Garten, draußen sein, nach Feierabend noch mal ins Freibad gehen u.v.m.

Stadtneurotiker haben damit vielleicht ein Problem und verschlucken sich  an dieser vergleichsweise lächerlichen „Taktstörung“. Wenn solche Neurastheniker-Themen neuerdings auf die Leitartikel-Seite vorrücken dürfen, dann muss man sich wohl ernsthaft Sorgen machen um den Zustand einer Zeitung  mit überregionalem Anspruch oder um einen Teil deren Leserschaft. – Ulrich A. Fay


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Ist es nicht merkwürdig, dass zwei Mal im Jahr “eine halbe Milliarde Europäer” unter einem inzwischen ausgeleierten Theater der Zeitumstellung leiden, andererseits aber überhaupt keine Probleme haben,  regelmäßig Urlaub zu machen in Ländern in anderen Zeitzonen? Was in der Heimat eine Katastrophe ist, ist im Urlaub oder auf Geschäftsreisen kein Problem? Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Sollte es tatsächlich so sein, wie Sie schreiben, dann kann ich  mir die großen weltweiten Touristenströme nicht erklären. Andere Völker müßten doch auch unter Zeitumstellungen leiden.

Wenn die Zeitumstellung abgeschafft würde, plädiere ich dafür, die Winterzeit abzuschaffen, weil die Sommerzeit erheblich mehr Lebensqualität bietet. – Klaus Haack


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Der Artikel über die Zeitumstellung auf der Titelseite der ZEIT wunderte mich doch sehr, findet man Ähnliches in der Regel unter ‚Dies und Das’ eines Auto- oder Modemagazins. Die Umstellung auf Sommerzeit ist ein echtes Geschenk, haben wir doch, zumindest gilt das für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, eine ganze Stunde mehr Tageslicht.

Normalerweise, also ohne Umstellung, würde in Berlin die Sonne zum Sommeranfang bereits um 20:33 Uhr untergehen, aber schon um 03:42 Uhr aufgehen. Die morgendlichen Sonnenstunden würden den Wenigsten zugute kommen. Helle Abendstunden dagegen können fast alle genießen – das ist echte Lebensqualität!

In Zeiten des Jet-Sets und der Schichtarbeit sich Gedanken über die Verträglichkeit der Umstellung zu machen ist sehr müßig. Fährt oder fliegt man zum Beispiel von Berlin nach Stuttgart, so ergeben sich im Sommer unterschiedliche Sonnenaufgangszeiten von 37 Minuten. Ist das Ziel Paris, so liegt zwischen den Sonnenaufgängen beider Hauptstädte etwas mehr als eine Stunde! Würde jemand auf diese Reisen aus Gründen des ‚Biorhythmus‘ verzichten?

In Paris und London wiederum findet der Sonnenaufgang Mitte Mai eigentlich nahezu gleichzeitig statt, allerdings liegt London nicht in der mitteleuropäischen Zeitzone. Fährt man durch den Eurotunnel mit dem Zug von Frankreich nach England (Fahrtzeit 35 Minuten) muss die Uhr um eine Stunde verstellt werden. Würde man von dieser Reise aus gesundheitlichen Gründen abraten?

Wenn nun jemand mit dem Umstellen von zwei, drei Uhren an den Rand der Verzweiflung gebracht wird, hat er natürlich mein vollstes Mitgefühl und ich wünsche ihm, dass er von anspruchsvolleren Aufgaben in seinem Leben verschont bleibt.

Ich selbst würde gern von unreflektierten Artikeln verschont bleiben. Oder glaubt ein aufgeklärter, selbst denkender Mensch ernsthaft, dass die Zeitumstellung gesundheitsgefährdend ist? Die meisten stellen ‚ihre innere Uhr‘ jedes Wochenende um, oft nicht nur um eine Stunde (und kommen dann montags vielleicht etwas unausgeschlafen in die Redaktion, zum Beispiel). Weit mehr als eine tickende Uhr wirkt sich das natürliche Tageslicht auf unseren Biorhythmus aus, auch heute noch, trotz künstlicher Beleuchtung. Da kommt uns die Zeitumstellung eher entgegen. – Stefan Bayer


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Übers Schimpfwort “Lügenpresse” ist DIE ZEIT meilenweit erhaben. Unwahr ist trotzdem Stefan Schmitts Vermutung, unübersehbar auf Seite 1, die alljährliche Umstellung auf die Sommerzeit “ärgere jeden”. Mich nicht ! Binnen ein, zwei Tagen pendelt sich mein Schlafrhythmus ein, und dann freue ich mich auf die Sommerabende bei verlängertem Tageslicht.

Jenen Unflexiblen und allzu Bequemen, die das Wecker-Umstellen überfordert, empfehle ich Empathie mit unseren Busfahrern, Triebfahrzeugführern und anderen Nachtschichtlern, die allwöchentlich ihren Taktgeber umstellen müssen. – Joachim Conseur


Leserbrief zu „Wie sie euch gefällt“ von Franziska Brantner

Frau Brantner beschreibt eine schöne neue EU, wie sie meine volle Begeisterung zurückgewinnen könnte. Nur eines schreibt sie nicht: Wie dahin kommen? Nach allem, was ich weiß, ist die EU dank des ungebremsten Idealismus, um den Begriff  Naivität zu vermeiden, ihrer Gründerväter wie ihrer Nachfolger so festgezurrt und unbeweglich, dass nur eine voraus gehende formelle Auflösung zu einem Neuanfang führen könnte. Nach den bestehenden Verträgen, die nur einstimmig geändert werden können, ist es wohl unvorstellbar, dass Länder ihrem zwangsweisen Ausschluss zustimmen würden, die zwar die Milliarden aus Brüssel weiter kassieren wollen, auf die fundamentalen Grundrechte einer liberalen Demokratie jedoch pfeifen. Schon ein überfälliger Ausschluss eines Euro-Landes aus der gemeinsamen Währung  ist ja nicht einmal möglich. – Gebhard Boddin


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Ich gehöre zu den 75 von Ihnen beschriebenen Prozent, die die Umstellung auf Sommerzeit ablehen. Jedes Jahr um dieses Zeit erscheinen ähnliche Artikel in allen möglichen Medien. Es wird viel geschrieben aber nichts unternommen. Im Gegensatz zu mir steht Ihnen folgende Möglichkeit zur Verfügung: Sie haben als Journalist Medien samt Kollegen zur Hand,  womit Sie mit einem entsprechenden Artikel, Aufruf, was auch immer, mobilisieren können. Ich alleine weiß nicht, was ich tun soll, um dem Unfug Sommerzeit ein Ende zu setzen. Aber Sie, jammern Sie sich nicht in einem Artikel aus, der nichts verändert, sondern, bitte, handeln Sie. Sie wissen, Sie haben 75 % der Bevölkerung hinter sich. – Regina Winkler


Leserbrief zu „Frei zu reden“ von Elisabeth Von Thadden

Im 4. Absatz ist gedruckt worden:

Und setzt ruhig auf die eigene Resilienz gegen Kontaminationsgefahren.

Resilienz habe ich im Großen Meyer nicht gefunden.  Ihr Kollege in der Druckerei der den Text eingegeben hat, war nicht resistent gegen einen „Druckfehlerteufel“. – Hartmut Wagener


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Ich sehe Parallelen zwischen der Zeitumstellung und dem Ansehen Europas. Man hat sich an Beide so gewöhnt, dass man nicht mehr die Vorteile sieht, sondern nur noch nach Nachteilen sucht.

Bei einer dauerhaften Wiedereinführung der permanenten Winterzeit würden wahrscheinlich viele Menschen die schönen langen Sommerabende und die relative morgendliche Frische (es wäre dann eine Stunde früher warm) schmerzlich vermissen. Wer braucht in Hamburg wirklich einen Sonnenaufgang um 03:51 Uhr?

Warum sollte man dann nicht eine permanente Sommerzeit einführen?

Es gibt nicht viele Nachteile für die Einführung der dauerhaften Sommerzeit, aber leider einen gravierenden: Sonnenaufgang am 21.12. in Hamburg 09:34 Uhr, weshalb der zitierte Chronobiologe Till Roenneberg dies auch ablehnt. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, welche Auswirkungen dies auf meinen Winterblues hätte. Interessant wäre eine Studie, wie sich dieses Phänomen auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirkt.

Eine permanente Anpassung der Uhrzeit an die Sonnenzeit, wie von Prof. Roenneberg in dem Artikel vorgeschlagen, scheint mir utopisch. Selbst eine 2 monatige Übergangszeit, in der täglich die Uhrzeit um eine Minute angepasst wird, dürfte die finanzielle und logistische Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft sprengen.

Welche realistische Alternativen bleiben?

Wir verzichten auf die langen Sommerabende und die relative Morgenfrische, oder wir verfallen einer noch schlimmeren Winterdepression. Da erscheint mir doch die Alternative jedes halbe Jahr das Jetleg eines Fluges von London nach Hamburg in Kauf zu nehmen geradezu himmlisch. Noch dazu wird einem die Umstellung auf die „dunkle Zeit“ durch einen Tag versüßt, der endlich einmal 25 Stunden hat, und für das Ende der „dunklen Zeit“ nehme ich die eine Stunde Schlafentzug gerne in kauf.

Wenn Sie am Sonntag spazieren gehen, werden Sie vielleicht in etwas übermüdete Gesichter blicken. Aber auf fast jedem werden Sie ein kleines Lächeln über das Ende der „dunklen Zeit“ erkennen. – Georg Unterlinner


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Jede Provinzpostille setzt eine redaktionelle Gebetsmühle unter die zweimal  im Jahr erscheinende grau schattierte Info-Grafik zum Thema `Zeitumstellung´. Der Aufstand gegen diese Umstellungswillkür lässt seit 37 Jahren auf sich warten. Ist der Beitragsplatz auf der ersten Seite der ZEIT nicht zu prominent für verstaubte Nischenmeldungen mit etwas Empörung zu bekanntem wie übersichtlichem Inhalt? Bitte mehr Information und weniger Murmeltier. – S. Albers


Leserbrief zu „Prominent Ignoriert: Der kluge Wirt“ von GRN

„brave“ Kinder in Restaurants sind der Horror und wenn sich Kinder in Restaurants genau so benehmen wie Erwachsene, geht jedes Leben verloren. Und wer den kindlichen Spieltrieb mit einem Rabatt auf die Kosten, die ein Kind verursacht, einschränkt, tickt für mich nicht richtig (wie kommt gerade ein italienischer Wirt auf so einen Schwachsinn?). Aber dass Sie, liebe Zeit, das Benehmen von Erdogan und Trump oder gar des polnischen Europa-Abgeordneten Korwin-Mikke mit einem sich nicht benehmenden Kindes vergleichen, ist eine Beleidigung für unseren Nachwuchs und verbietet sich. Eine verkleckerte Tomatensoße oder das Herumschreien von Kindern ist Leben, das Benehmen von Erdogan und Co. einfach nur abstoßend. Da hilft auch kein Rabatt für die anderen Gäste, sondern nur noch Lokalverbot. – Christof Hafkemeyer


Leserbrief zu “ Niemand will privatisieren, oder?“ von Felix Rohrbeck

„Konzerne bereichern sich auf Kosten der Allgemeinheit“? Konkret: die Besitzer der Konzerne werden reicher. Aktienbesitzer also. Im Großen und Ganzen Reiche. Die Allgemeinheit sind alle. Im Großen und Ganzen also die weniger Reichen und relativ Armen. Umverteilung von Unten nach Oben. Hübsch versteckt, natürlich. Ach, noch eine Frage. Oder zwei. Gibt es Abeordnete ohne Aktiendepot? Wohl kaum? Den Rest kann sich jeder selbst denken: Das Gesetz wird kommen. Und die Dritten als Betreiber unseres Autobahnnetzes werden es auch. – Fritjof Möckel


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Die dagegen plädierende Fr. Dr. Maier hat zuerst einen wichtigen Übersetzungsfehler gemacht: informed concent bedeutet Einwilligung nach Aufklärung und nicht Einwilligung gegen Aufklärung, das keinen Sinn ergibt, aber wiederum gerade deswegen „lustigerweise“  die baseline des Beitrages bestimmt….

Der ganzen Diskussion liegt eine veraltete Vorstellung vom so genanten „Placeboeffekt“ zugrunde. Dieser Effekt  ist eine Behandlung/Heilung/Therapie im Kontext. Diese Art der Therapie ist in jedem nicht chirurgischen oder technischen Medizinfach präsent:  bei der Schmerztherapie, in der Allgemeinmedizin, in der Kinderheilkunde, in der Inneren Medizin u.s.w.. Man kann es auch „die innere Verbindung“ zwischen Leidenden und Therapierenden nennen.

Die Naturheilkunde benutzt die tatsächlich real vorhandene Fähigkeit des Menschen der Linderung/Heilung sucht, sich Zusammenhalte meist nur durch den Kontext zu erklären. Das Benutzen des Begriffs „Placeboeffekt“ ist einfach irreführend und gehört zur Medien des 20 Jahrhunderts….und zeigt letztendlich dass man die ganzheitliche Herangehensweise in der Medizin nicht versteht. Dem Problem der Behandlung/Heilung käme man näher wenn man sich dem Menschen zuwendet und nicht einer Therapiemethode.

Die Fragen könnten lauten: Welche Therapiemethode ist für diesen Menschen die geeignete? Sollen überhaupt „die Krankenkassen“ entschieden welche Therapiemethode wirksam ist?

Aus meiner über 35 jährigen Erfahrung als Allgemeinarzt mit einer sehr umfangreichen Ausbildung in der Biomedizin, der Naturheilkunde und als Psychotherapeut kann ich nur sagen dass so ein „Pro“ und „Kontra“ am Problem vorbei geht. Es ähnelt der Frage „Wer ist besser,  FC Barcelona oder Real Madrid?“

Und Zaubereien a la von Hirschhausen, der nie eine Arztpraxis von innen gesehen hat, verleiten dazu, die wichtigen Fragen auf dem Niveau  des  Show Klim-Bims zu diskutieren und für Medizin zu halten. Manche Menschen mögen sich von diesem Showmaster behandeln lassen…das wäre dann ein „Plazeboeffekt“, eben Heilung durch den Kontext, der von einem sympathischen Showmaster ausgeht….

Dass Sie überhaupt der Institution Krankenkasse zugestehen, über die Wirksamkeit der Therapien zu entscheiden ist eine Bankrotterklärung! Mit dieser Diskussion stimmen Sie zu, dass die Geldgeber über die Wirksamkeit von Therapien entscheiden. Es wird Zeit diese Entscheidungen Medizinethikern und praktizierende Ärzte aller Fachrichtung zu überlassen, die dann mit den Geldgebern zusammenzukommen. Wir Mediziner müssen uns den Fragen stellen „Was ist innovativ? Was ist konservativ? Was ist ganzheitlich?“.

Ich hätte mir von der „Zeit“ ein anders Niveau der Diskussion gewünscht, leider sind Sie auf dem Show Master Niveau geblieben! – Dr.med.Dip.Ing Bogdanov


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Offenbar   ist   die  Welt  schon  fast  wieder  heil.  Ansonsten  ist unverständlich,  wieso es die halbjährliche Zeitumstellung bis auf die Titelseite einer renommierten Wochenzeitung schaffen kann. Oder wollte man   auch   etwas   von  dem  Wolfsgeheul  der  Boulevardpresse,  den selbsternannten     Schlafforschern,   Philosophen,  Psychologen  usw. abbekommen und sich an die Speerspitze der Aufreger stellen?

Seit   Jahren   bekommen   wir  zweimal  im  Jahr  erklärt,  dass  die Zeitumstellung  doch  so  schädlich für den Körper wäre und jetzt will man  auch  noch  vermehrt  Herzinfarkte etc. festgestellt haben. Dabei haben  Millionen  von  Urlaubern kein Problem, mal eben für eine Woche eine  Zeitumstellung  von sechs Stunden oder mehr auf sich zu nehmen – trotz Herzinfarktrisiko, Jetlag.

Dass  andererseits  Sonnenlicht  für  den Körper und das Gemüt wichtig ist,  dass  es im Winter ziemlich nervig ist, im Dunkeln zur Arbeit zu fahren und im Dunkeln zurück zu kommen – das berücksichtigt keiner.

Schließlich  wird auch noch der Volkeswille bemüht, 75% wünschten sich den  Wegfall  der Umstellung. Da  könnte  ich  auch  gut  mit  leben – dann machen wir doch nur noch Sommerzeit das ganze Jahr! Aber das wird man in Europa auch nicht so einfach geändert bekommen. – Ulrich Behrens


Leserbrief zu „Gegen den Rhythmus der inneren Uhr“ von Miray Caliskan

Ihren Artikel habe ich mit Aufmerksamkeit gelesen, obwohl jedes Jahr im März ähnliche Beiträge in Zeitungen erscheinen, immer dann, wenn die Zeitumstellung ansteht. Insofern habe ich nicht viel Neues gelernt, wohl aber, dass bestimmte Fragestellungen völlig ausgeblendet werden, und das sind z. B. Geschäfts- und Urlausbsreisende, die unsere Zeitzone +1 verlassen.

Sie verweisen auf Fallzahlen bei in-vitro-Fertilisation, wobei nicht klar ist, ob die Fallzahlen groß genug sind, um allgemeine Urteile zu erlauben. Auch Fallzahlen zu Schlaganfällen bleiben vage. Eine Zunahme um 8% hilft niemandem, solange man nicht konkrete Zahlen und auch Vergleichszahlen hat.

Wenn es heißt, Ende März würden wir normalerweise mit der Sonne aufstehen (das wäre in Karlsruhe am 20. 3. zu Frühlingsanfang um 6.29 und am 26. zu Beginn der Sommerzeit um 7.17, aber EIGENTLICH um 6.17 ohne Sommerzeit), so vermag ich den Sinn nicht zu erkennen. Was ist mit all den Menschen, die jeden Morgen eine Stunde und mehr zur Arbeit brauchen und immer früh aufstehen müssen? Leiden die noch mehr? Was ist mit SchichtarbeiterInnen, die in ständig wechselnden Schichten arbeiten müssen? Was ist mit Nachtdienst, der dem Biorhythmus völlig entgegenläuft? Was ist mit dem gesamten Flugpersonal auf Langstreckenflügen? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. All diese Menschen kommen aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit praktisch nie zu ihrem „normalen“ Biorhythmus.

Dass die Sommerzeit uns „teilweise drei bis vier Wochen“ zurückwirft, scheint mir erstaunlich angesichts aller freiwillig erfolgenden Urlaubsreisen, die unsere Zeitzone verlassen. Da reicht schon eine Reise zu den Britischen Inseln oder nach Griechenland, ganz zu schweigen von Thailand oder den USA, um nur  zwei zu nennen. Zunächst also würden wir die drei bis vier Wochen nach Umstellung auf die Sommerzeit zurück geworfen, dann erneut mit der Urlaubsreise in eine andere Zeitzone, was einem den gesamten Urlaub vermiest, und dann nochmals nach Rückkehr. Geschäftsreisende und PolitikerInnen leiden dann das gesamte Jahr.

Mein konkrete Frage ist, ob Sie bei den Recherchen für Ihren Beitrag irgendwo Untersuchungen zu Auswirkungen der Zeitumstellung auf die Urlaubsqualität der Reisenden oder deren Wohlbefinden gefunden haben? – Prof. Dr. Dr. h.c. Liesel Hermes


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Eine professionelle Zahnreinigung sei gut geeignet, einer Parodontis vorzubeugen – sagt der Zahnmediziner an der Hotline meiner Krankenkasse, und auch, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernähme. Meinem Argument, dass damit später höhere Kosten vermieden würden, stimmt er zu, allein: „Wir müssen sparen, ich kann da nichts machen, wenden Sie sich an die Servicehotline“.  Bei Homöopathie tut meine Krankenkasse sich weniger schwer, denn „viele Kunden schätzen Naturheilverfahren. Wir bieten deshalb bei der Homöopathie eine besondere Leistung“.

Diesen Satz könnte man auch anders formulieren: „Wenn nur genügend Kunden wollen, machen wir es.“ oder auch schlicht „Die Nachfrage bestimmt das Angebot.“. Das ist fatal, wissenschaftsfeindlich und nirgendwo sonst so fehlplatziert, wie in der Gesundheitsversorgung. Therapien sollten streng evidenzbasiert angewendet und bezahlt werden – alles andere ist Mittelalter, denn wer oder was sollte sonst eine Grenze ziehen, wenn allein die Nachfrage bestimmt? Warum nicht auch – wenn nur ausreichend viele Versicherte das wollen und daran glauben – Aderlass, Pendeln oder Geisteraustreibung finanzieren?

Wer eine homöopathische Behandlung möchte, soll sie bekommen – aber er soll sie dann auch selbst bezahlen. Die Homöopathie gehört in den Bereich, den Ärzte auch sonst gerne nutzen, um Kasse zu machen, und der für so etwas wie gemacht ist: Die IGeL-Leistungen. – Dr. Markus Holt


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Seit Ende Februar zähle ich dich Tage bis zu dem Tag, an welchem das „chronische Ärgernis“ stattfinden wird. Die „Idee, die nichts bringt“ und „jeden ärgert“ macht für mich den schönen Teil des Jahres um ein Vielfaches lebenswerter. Die Jahreszeit des Lichtes! Endlich. Abends bei Tageslicht laufen gehen, draussen ein Bier trinken gehen, ein Gefühl zu bekommen, dass noch nicht alles vorbei ist am Tag, wenn man aus dem Büro kommt. Ein Gefühl der Unbeschwertheit und der Aktivität. Es geht hier nicht ums Energiesparen, Herr Schmitt, es geht um mehr Lebensqualität. Wenn Sie Ideen beschreiben wollen, die „nichts bringen“, dann schreiben Sie doch einfach einen Artikel über Herrn Dobrinth. Und zwar draussen in einem Café. Um 21:05h, mit einem Glas Wein. Und bei Tageslicht. –  Hauke Krämer


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Ich schätze Die Zeit seit sehr vielen Jahren, besonders wegen Ihrer differenzierten Berichterstattung. Mutig fand ich die Ausgabe zur Selbstreflektion Ihrer Arbeit. Entsetzt bin ich allerdings über Ihre Berichterstattung, seit mehren Jahren, zum Thema „Homöopathie“, zuletzt im Artikel in Die Zeit No 12/2017  „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen?“.

Sie nehmen als Grundlage ausschließlich Forschungen die gegen die Homöopathie sprechen, stellen diese Therapierichtung sogar in eine Ecke mit Magie. Das ist unseriös! Und einer seriösen und in der Regel sehr gut recherchierten Zeitung wie Die Zeit in keinster Weise angemessen.

Vielleicht schauen Sie einmal in das amtliche Arzneibuch der Bundesregierung HAB Homöopathisches Arzneibuch 2009, auf die Seiten der Karl und  Veronika Carstens-Stiftung (www.carstens-stiftung.de/studien-kurz-und-knapp.html), in den Reader der aktuelle Stand der Forschung zur Homöopathie von 2016 (www.homoeopathie-online.info/wp-content/uploads/Der-aktuelle-Stand-der-Forschung-zur-Hom%C3%B6opathie-2016-WissHom.pdf). Hier ist folgendes zu lesen: Studien aus derVersorgungsforschung zur Homöopathie unter Praxis-Bedingungen zeigen klinischrelevante Verbesserungen von Symptomen und Lebensqualität, häufig vergleichbar mit denen konventioneller Therapien; jedoch werden weniger Nebenwirkungen berichtet.

In der Hälfte aller gesundheitsökonomischen Evaluationen geht die Homöopathie mit geringeren Kosten einher. Eine Kausalbeziehung zwischen Arzneitherapie und Therapieergebnis lässt sich aus methodischen Gründen allerdings aus diesen Studien nicht ableiten. Die hier untersuchten randomisierten kontrollierten klinischen Studien (ausschließlich methodisch hochwertige Studien zur individualisierten Homöopathie mit Hochpotenzen) ergeben, in Übereinstimmung mit früheren Untersuchungen, Hinweise für eine Überlegenheit der klassischen Homöopathie im Vergleich zu Placebo, mithin für einen spezifischen Effekt von Hochpotenzen.

Eine endgültige wissenschaftliche Aussage ist aufgrund der heterogenen Studienlage und der geringenAnzahl qualitativ hochstehender Studien aber derzeit nicht möglich. Eine Betrachtung der Meta-Analysen zur Homöopathie zeigt überwiegend statistisch signifikante Ergebnisse gegenüber Placebo, die auf eine spezifische Wirksamkeit potenzierter Arzneien hinweisen. Je nach den verwendeten Selektionskriterien werden hierbei unterschiedliche Studien in die Auswertung eingeschlossen. Die Mehrzahl der Studien, auch der methodisch hochwertigen, weist in allen untersuchten Übersichtsarbeiten (inkl. Shang et al.) auf die Überlegenheit der homöopathischen Therapie gegenüber Placebo hin. Diese Befunde werden von den Autoren der jeweiligen Meta-Analysen zum Teil stark relativiert.

Die angeführten Vorbehalte, z. B. hinsichtlich der Studienqualität, entsprechen hierbei nicht immer den üblichen wissenschaftlichen Standards, oder sie berufen sich sogar ausdrücklich auf eine postulierte Implausibilität der Wirksamkeit hochpotenzierter Arzneimittel. In der Grundlagenforschung finden sich viele qualitativ hochwertige Studien, die spezifische Wirkungen auch für Hochpotenzen beobachteten, darunter mittlerweile auch unabhängig replizierte experimentelle Modelle. Zum physikochemisch-pharmazeutischen sowie zum biologischen Wirkprinzip gibt es erste empirische Hinweise, aber noch keine ausgereifte Theorie.

Eine zusammenfassende Betrachtung klinischer Forschungsdaten belegt hinreichend einen therapeutischen Nutzen (effectiveness) der homöopathischen Behandlung.“  Auf der Datenbank Homeopathic Basic Research experiments database finden sich über 1000 Grundlagenstudien zur Homöopathie. Die Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ (www.homoeopathie-stiftung.de/index.php?menuid=22) dokumentiert vieles. Ein Blick lohnt sich auch in die Studien der Grundlagenforschung der Interuniversität Graz (www.inter-uni.net/de/Komplementaerheilkunde#homoe.) Hier wird seit Jahren solide Grundlagenforschung betrieben.

Ich habe selbst eine verblindete Studie „Weizenkeime (40 Stunden) unter dem Einfluss von Gibberellin (10e-30), ein Wachstumshormon in einer  homöopathischen Hochpotenz, durchgeführt. Pflanzenkeime können bekanntlich nicht über einen Placeboeffekt beeinflusst werden. Im Institut für Komlementärmedizin der Universität Bern (www.ikom.unibe.ch/forschung/publikationen/artikel_in_peer_reviewed_journals/index_ger.html) finden sich ebenfalls zahlreiche Publikationen.

Somit finde ich die Aussage eines Journalisten zur Homöopathie „Sie sei nach wissenschaftlichem Verständnis unwirksam…Die Welt wolle betrogen werden… GROB FAHRLÄSSIG und zeitlich etwa im Neandertal der Forschung angesiedelt, in dem wahrscheinlich vor allem Magie praktiziert wurde! Zudem spricht die Praxis der Homöopathie, die Tausenden von Krankenhäusern, Ärzten und Heilpraktikern auch in den armen Ländern dieser Welt, die erfolgreich mit dieser Therapierichtung arbeiten, wohl sehr deutlich eine andere Sprache, die man seriöserweise nicht ignorieren sollte.

Artikel können auch etwas zerstören was wertvoll ist! Auf Seite 31 der gleichen Ausgabe Die Zeit kritisieren sie zudem zu Recht unter „Der Zugutachter“ die Ablehnung der American Psychological Association eines Reviews ihrer Fachartikel. Das  kann ich nur unterstreichen! Ich hoffe daß Sie in den nächsten Ausgaben der Zeit einmal eine umfassende, ausgewogene Darstellung der aktuellen Forschung zur Homöopathie und ihrer weltweiten Anwendung veröffentlichen und darin auch Forscher wie zum Beispiel den Physiker PD Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner (Universität Bern) zu Wort kommen lassen. Ich bin gespannt. – Hagar Hartung, Master of Science für psychosoziale, integrative und komplementäre Gesundheitswissenschaften, Heilpraktikerin


Leserbrief zu „Scholz sieht Hoffnung“ von  Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Warum war die SPD erfolgreich, wenn sie neben der sozialen Frage auch für Wirtschaftskompetenz stand? 1. Sie war nicht erfolgreich, weil sie Wahlen und massenhaft Mitglieder verloren hat, vom Einbruch in den Meinungsumfragen ganz zu schweigen. 2. War die Schröder-Politik von Wirtschaftskompetenz geprägt? Nicht im Geringsten: durch die Unternehmenssteuersenkungen 2000 (Eichel) und 2008 (Steinbrück) wurden die Einnahmen des Staates deutlich verringert und der Boden für die Verrottung der öffentlichen Infrastruktur und des öffentlichen Bildungswesens bereitet.

Die sog. Arbeitsmarktreformen haben durch den dadurch ausgelösten Lohndruck den bereits hohen Leistungsbilanzüberschuss weiter vergrößert und damit die negativen wie positiven Leistungsbilanzsalden in der Eurozone (und in der Welt) auf Kosten anderer Länder erhöht und damit die Währungsunion an den Rand des Zerfalls gedrängt. Schröders und Eichel Wirtschaftskompetenzen waren minimal, Schröder hatte die seine im Aufsichtsrat von VW und damit auch von Piech erhalten, eine Kompetenz, die durch die Sucht nach sozialen Aufstieg getrieben wurde und insofern bloß mikroökonomisch auf das Wohl von Unternehmen ausgerichtet war.

Di Lorenzo und Wefing folgen dem Mythos vom deutschen Beschäftigungswunder, das auf prekärer Arbeit und dem Export von Arbeitslosigkeit in andere Länder basiert. Die ZEIT findet diesen Wirtschaftsnationalismus offensichtlich gut und präsentiert sich damit de facto als antieuropäisches Medium. – Michael Wendl


Leserbrief zu „Mit eigenen Waffen“ von Holger Stark

Darf ich „den eigenen Waffen“ noch ein wenig Pfeffer beigeben?

Einige Unternehmen, vornehmlich die finanziell fettleibigsten, die nun angesichts des Getrumpels jenseits des Atlantiks um ihre Gewinne fürchten, gehen mit ihrem Image recht sorglos um. Da werden – auch und besonders in Trumpland – auf Deubel komm raus krumme Finanz-Geschäfte getätigt (DB) und Fachbehörden hinters Licht geführt bis das Umweltschutzgetriebe knirscht (VW, Audi, Mercedes). Mutti wird’s schon richten.

Nebenbei wird mit Boni um sich geschmissen, daß es nur so klimpert in den Taschen der verdienten Empfänger.

„Wir können uns das leisten, wir garantieren Arbeitsplätze…“ Nun gut, wollte ich nur erwähnen.

Nachfolgend einige Links auf meine Anmerkungen zum grassierenden Trumpoganismus, unter dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“.

http://www.literatpro.de/gedicht/080317/hilferuf

http://www.literatpro.de/gedicht/080317/der-poli-ticker

http://www.literatpro.de/gedicht/180217/wenn-maerchen-wahr-werden

http://www.literatpro.de/spruch/220516/nahoestliche-erfahrung

http://www.literatpro.de/spruch/181116/aktueller-ratschlag

http://www.literatpro.de/gedicht/170317/im-westen-was-neues

Dieter J Baumgart


Leserbrief zu „Scholz sieht Hoffnung“ von  Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Die Argumentation von Olaf Scholz greift zu kurz. Zum einen erfordert eine faire Regelung beim Kindergeld, die nicht gegen den Europa-Gedanken verstößt, dass man das Preisniveau der Länder, wo die Kinder leben, nicht nur bei Regionen anrechnet, wo jenes niedriger, sondern auch höher als in Deutschland liegt, wie etwa in Skandinavien. Zum anderen bedarf ebenfalls der geöffnete Arbeitsmarkt einer besseren Regulierung, da es zum Beispiel im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg einen sogenannten Arbeiterstrich gibt, wo Migranten als Tagelöhner ausgebeutet werden. Deshalb muss sich die Politik auch mit diesem Thema befassen, zumal sich hier im erheblichen Maße eine rückläufige Moral innerhalb der deutschen Wirtschaft widerspiegelt, die sich bei einer Tolerierung über kurz oder lang auf die gesamte postmoderne Arbeitswelt negativ auswirken wird! –  Rasmus Ph. Helt


Leserbrief zu “ Die Feldherren von Washington“ von Illustrationen Von Uli Knörzer

Die zweite Seite Ihrer Ausgabe Nr. 12, vom 16.3., würde sich in einem “Compact”-Heft gut machen. Eine Aufstellung der Kriege der “Feldherren von Washington” ohne die Gründe zumindest in Klammern anzugeben, ist einfach infam. Unter Rooswelt steht “Beteiligung am Zweiten Weltkrieg 1941-1945”; nachdem USA durch Japan angegriffen worden ist und Deutschland den USA den Krieg erklärte. Die Kriege in China, Korea und in Indochina sowie Cuba und anderswo sind geführt worden, um dem Anspruch der Achse Moskau-Peking die ganze Welt nach der Ideologie des Marxismus-Leninismus zu verwandeln („Proletarier aller Länder, vereinigt euch!”), einen Einhalt zu gebieten. Dieser Standhaftigkeit der USA verdankt das heutige Deutschland übrigens nicht nur die Wiedervereinigung, aber auch den Wiederaufbau des westlichen Teils (Marshall-Plan).  – Jiri Havrda


Leserbrief zu „Frei zu reden“ von Elisabeth Von Thadden

Wenn ich Ihren Artikel richtig verstehe, ist dieser ein intelligentes Plädoyer für all das Positive, was zwischenmenschliche Kommunikation für den EInzelnen und die Gesellschaft bewirken kann. Deshalb solle man Andersdenkende vom freien und öffentlichen Diskurs nicht ausschließen. So weit, so gut. Da treffen Sie sicherlich auf breite Zustimmung. Auch von meiner Seite als Psychiater und Psychotherapeut, für den das Gespräch ein wichtiges berufliches Instrumentarium darstellt.

Ich erkenne jedoch zwei grundlegende Fehler in Ihrer Argumentation. Definieren Sie Volk (wer immer das auch sein möge) als Wahlvolk in einer Demokratie,  kann vielleicht wirklich alles diskutiert werden. „Demokratie“ bedeutet dann nur, dass Menschen zu einer Abstimmung gehen dürfen (siehe Russland, die Türkei, Afghanistan, und, und, und). Demokratie ist dann oberflächliche Beschreibung, keine inhaltliche Qualität.

Wir aber leben in einer pluralistischen, freiheitlichen Demokratie. Wir haben uns ein Grundgesetz gegeben, das Explizit die unantastbare Würde des Menschen (und damit aller Menschen)  an oberste Stelle gesetzt hat. D.h. wer Fremdenfeindlichkeit und Fremdenhass das Wort redet, wie die Demagogen und Führungspersönlichkeiten der AfD, stellt sich außerhalb des Diskursforums unserer deutschen pluralistischen Demokratie, die den vom mir genannten „kleinsten“ gemeinsamen Nenner voraussetzt (Art. 1 Grundgesetz).

Außerdem missachten Sie die Tatsache, dass mit Radikalen und Fanatikern nicht zu reden ist. Der norwegische Staat, i.e. das norwegische Volk, hat mit gutem Grund den Massenmörder Breivik isoliert. Menschen, die Schießbefehle auf Flüchtlinge fordern, den Holocaust leugnen und, und, und wird es immer geben und sie werden sich nicht durch irgendeine Art von Dialog beeinflussen lassen Dies haben Sie am Beispiel entsprechender Versuche von Herrn Leggewie und Herrn Nassehi eindrücklich dargestellt. Diesen Fanatikern ein Forum zu bieten, wertet sie auf, sonst nichts.

Auch „verständnisvolle“, gefühlige Artikel, wie zuletzt „Die Bundesbrüder“, in dem rechtsradikale Studenten als nicht zu Ende sozialisierte, eine politische Heimat suchende junge Menschen beschrieben werden, die zwar Sätze wie „Der Islam ist zu domestizieren und kann dann herausgezüchtet werden“ raushauen, aber doch nette Musik hören und die Dönerbude um die Ecke empfehlen, ist der falscher Ansatz im Umgang mit Radikalen und Neonazis.

Nun könnten man zu guter Letzt einwenden, eine freiheitliche Gesellschaft müsse radikale Sprache aushalten. Herr Böhmermann mit seinen unflätigen Pöbeleien gegenüber dem türkischen Präsidenten ist  Liebling des Feuilletons und durfte einem Ihrer Kollegen im Interview schon androhen, ihm in die Fresse zu schlagen, sofern noch missliebige Fragen gestellt werden, Also, was solls? Aber vielleicht bringe ich hier etwas durcheinander, das ist ja hohe Kunst. Oder müssen wir das wirlich aushalten, egal ob von Rechts, von Links oder von „Künstlern“? – Dr. med. Th. Lukowski


Leserbrief zu “ Österreichs Penis-Affäre“ von Tomasz Kurianowicz

Dichtung und Wahrheit – Frau Sargnagel und Co. Sind doch nur Symptome einer sich selbst beliebäugelten, um sich selbst kreisenden Gedankenschau. Hoch subventioniert, öffentlichkeitsgeil und bis zur Selbstentfremdung ausgeartete Kunstgestalten. Meilenweit entfernt von satirischen Lichtgestalten. Was der berüchtigte „Sargnagel“ an satirischen Ergüssen von sich gibt spottet jedweder Ironie, Tucholsky würde sich vor Gram im Grab umdrehen, wenn ihm dieser Aberwitz hinzu gelegt würde. Diese sogenannten selbst ernannten Literaten sind politisch derart desorientiert, abgehoben und überhaupt nicht fähig, die Gesellschaft und ihre Doktrin kritisch zu hinterfragen, sondern verkaufen ihre pubertären Albernheiten als literarische Großkunst und heischen sogar vom literarischen Mainstream noch den Applaus ein.

Wenn sie dann frontal angegriffen werden, was sicher in diesem Fall von Frau Sargnagel zu weit gegangen ist, dann spielen sie die Oberbeleidigten, sie, die doch genau mit dieser Öffentlichkeit herumjonglieren, sie ständig in ihren Dreck ziehen und dabei in ihren goldenen Badewannen herumplantschen. Diese selbst ernannten Lichtgestalten sind nicht fähig, sich von sich abzukoppeln, da sie ständig um sich kreisen, eine Kunst, die sich selbst entwertet, da sie keine Regung und Empathie auf das Gegenüber hin entfacht. Ein Lämpchen, das schwach leuchtet und kein bleibendes Licht hervorbringen wird. – Christian Wiesinger


„Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen (…) wird immer noch der Völkermord ameuropäischen Judentum herangezogen“ von Paul Middelhoff

Es ist unter Strafandrohung verboten, das Dogma der von den Siegermächten geschriebenen Geschichte des Holocaust auch nur annähernd in Frage zu stellen. Da drängt sich ein Verdacht auf: Was gibt es zu verbergen, wenn sie doch korrekt ist?

Der Jude Gerard Menuhin, Sohn des berühmten Geigers, hat akribisch Unmengen von Zahlen, Daten und Fakten zum Holocaust gesammelt. Sein daraus entstandenes Buch „Wahrheit sagen – Teufel jagen“ widmet er „Deutschland und allen Deutschen, die es noch sein wollen“. Er hat die deutsche Fassung kostenfrei ins Netz gestellt, denn es darf nicht in Europa verlegt und auch nicht aus den USA hierhin verschickt werden. Wer kann ein Interesse daran haben, dass das ehemals zu Recht so stolze Volk der Dichter und Denker mit gesenktem Kopf über Generationen hinweg seine offenbar erbliche Schuld tilgen muss? Und es sich in Toleranz bis zur Selbstaufgabe seiner Identität übt, um nur ja nie wieder als rassistisch zu gelten?

Was, wenn die Geschichtsklitterung schon damals im Interesse fremder Mächte stattfand und die rechten Parteien womöglich gar nicht so unrecht hätten? Diesen Fragen sollte man sich mutig stellen, anstatt  Andersdenkende mit allen Mitteln daran zu hindern.  – Eva Maria Griese


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Die  Vergütung der Beratungszeit des Arztes ist nur die eine Frage.

Weiteren Klärungsbedarf sehe ich bei den Homöopathika. Wenn diese an sich wirkungslos sind, dann darf für sie auch nicht mehr als der Materialwert der Zuckerglobuli von der Kasse übernommen werden. An Stoffaktivierer, Verdünner und Consorten darf kein Cent aus der Solidargemeinschaft fließen. – Christoph Schröder


Leserbrief zu „Viel Sorgen, viel Hype“ von Petra Pinzler

Befragt wird der Generaldirirektor der Welthandelsorganisation (WTO). Diesen Job hat Herr Roberto Azevedo. Die WTO ist vermutlich eine Internationale Organisation mit steuerfreien Gehältern.Generaldirektoren haben gewöhnlich Spezialverträge ausserhalb der Gehaltsskala. Das sollte gründlich vor  dem Interview recherchiert werden.Da muss man sich nicht wundern,wenn Herr Azevedo die WTO so hochjubelt. Der Mann  ist doch nicht blöd,und redet sich um seinen Job. – Hans-Emil Schuster         


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Aber sicher sollen die Kassen für die Kügelchen und die bis zur  Endlosigkeit verdünnten Wässerchen bezahlen, Dann aber etwa nach folgendem Modell. Wer unbedingt Homöopathie will, muss erhöhte Beiträge zahlen. Entsprechend der Zusatzbeiträge sind die Extraleistungen gedeckelt. Es ist ein Skandal,wenn Kassen Homöopathe anbieten ,aber alle Mitglieder,auch die Gegner dieser Methode,kräftig mitzahlen müssen. – Hans-Emil Schuster       


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Ich vermute, werter Herr Schmitt, dass Sie ab 20 Uhr vor dem Fernseher sitzen und es eher lästig finden, wenn es  lange hell ist. Für alle anderen ist die Sommerzeit ein großer Gewinn  an Lebensqualität.

Fragen Sie Schichtarbeiter z. B. aus dem Krankenhaus, die nach Dienstende um 18 Uhr noch ausreichend Zeit für Tätigkeiten im Freien haben.

Auch Menschen, die nicht um 17 Uhr mit der Arbeit aufhören, können noch Wandern oder Sport treiben. Der gesundtheitsfördernde Effekt der Bewegung wird Immer beschworen! Aber in diesem Zusammenhang ignoriert.

Ärgerlich ist nur ihr Artikel. – Dr. Götz Dyckerhoff


Leserbrief zu „Bye-bye Britain“ von Khuê Pham

Seit geraumer Zeit stellt es für mich ein wirkliches Ärgernis dar, dass Artikel, die sich laut Ressort eigentlich mit Politik, Wissenschaft oder Wirtschaft beschäftigen sollten, sehr häufig mit der Beschreibung des Aussehens und der Bekleidung der artikelrelevanten Person begonnen werden.

Jüngstes Beispiel, die britische Premierministerin Theresa May: Ist es für ihr politisches Handeln wirklich von Bedeutung, welche Schuhe sie trägt?

Scheinbar schon, wenn „Die Schuhe aber flüstern: Achtung vor der wilden Seite!“ Wenn ich derartige Schlussfolgerungen lesen möchte, existiert in der deutschsprachigen Presselandschaft ein ausreichendes Angebot.

Wenn ich mich jedoch über Politik informieren möchte, interessieren mich weder „graue Föhnwelle“ noch „dicke Perlen“

Vielen Dank für die Berichte „Selber schuld“ auf der Seite Glauben und Zweifeln! –  Wiebke Siebenhaar


„Als wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen (…) wird immer noch der Völkermord ameuropäischen Judentum herangezogen“ von Paul Middelhoff

Wo Herr Paul Middelhoff in der Überschrift Recht hat, hat er Recht. Das Deutschland dadurch erpressbar ist, wurde mir schon vor über 30 Jahren von meinen türkischen Schülern mitgeteilt. Darin sahen sie auch Deutschland als künftige Kolonie der Türkei.

Abgesehen davon, dass in Verbindung mit dem Holocaust noch Aufklärungsbedarf besteht, stellt sich mir die Frage, aus welchem Grunde die Eröffnungsrede im Bundestag auch in Israel, den USA und Russland zu hören ist? Einfach auf die Übertragung ins Ausland verzichten. Ist die einfachste Lösung. Abgesehen davon haben ausländische Zeitungsberichte doch schon immer wieder auf ein bis heute bestehendes NS-Deutschland aufmerksam gemacht (Frau Merkel in braun mit NS-Symbol usw.). Von Abbildungen solcher Art ist mir seitens eines AfD-Mitgliedes keine bekannt. Was also sagt und macht Frau Merkel, dass sie als Nazi wahrgenommen wird?

Beiträge dieser Art von Herrn Paul Middelhoff wecken zumindest bei mir kaum den Wunsch, die ZEIT dauerhaft zu abonnieren. Ich wünsche mir von seriösen Journalisten eine sachliche Berichterstattung und keine einseitigen Hetzkampagnen. – Ellen Renate Koesling


Leserbrief zu „Radikal gewendet“ von Gary Gerstle

George Bernhard Shaw soll gesagt haben: „Der hundertprozentige Amerikaner ist ein neunzigprozentiger Idiot.“ Ob er wohl  Recht hatte? Der Bericht sagt JA! –  Martin Hardt


Leserbrief zu „Warum ist das ärmste Land der Welt so arm?“ von Mark Schieritz

Mark Schieritz als Hohepriester des freien Unternehmertums singt das neoliberale Hohelied von privater Firmengründung und internationalem Kapital, das angelockt werden muss Das ist die banale Standardargumentation, kein Kommentar.

Aber der Geschichtsklitterung und den absurden politischen Vergleichen – ist die „Zeit“ in ihrem Wirtschaftsteil nun auch im postfaktischen Zeitalter angekommen? – muss widersprochen werden. Kann man eine historische Erklärung hinnehmen, die sich auf den frühkapitalistischen Sklavenhandel bezieht, aber die modernere Form der Versklavung, die französische Kolonialherrschaft, einfach ignoriert, obwohl der genannte Staat nichts anderes ist als die Fortsetzung einer Provinz dieses Kolonialreichs?

Und dann wird noch der Vergleich ausgerechnet  mit China draufgesetzt. Der ist  absurd wegen der Größenverhältnisse bei 4,9 Millionen gegen 1,2 Milliarden Einwohner. Aber noch absurder ist der Schnelldurchlauf durch die chinesische Geschichte und Politik, wonach vor dreißig Jahren in einem „bitterarmen“ Land plötzlich „gewaltige Produktionsstätten“ errichtet wurden. Da passt offenbar nicht ins Weltbild, dass in China eine kommunistische Revolution stattgefunden hat, die die vielzitierten korrupten alten Eliten beseitigt und die Industrialisierung eingeleitet hat.

Bei Schieritz fällt die Industrialisierung offenbar vom Himmel. Ich verstehe ja, dass er nicht vom Hohelied des Neoliberalismus zum Hohelied der führenden Rolle der kommunistischen Partei Chinas überleiten und dies der Zentralafrikanischen Republik als Entwicklungsmodell empfehlen kann. Soweit ist das postfaktische Zeitalter noch nicht vorangeschritten. Aber etwas mehr intellektuelle Redlichkeit bei Umgang mit Geschichte und Politik würde ich mir wünschen, auch im Wirtschaftsteil. – Thomas Isensee


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Nein, nicht jeder ärgert sich über die Sommerzeit. Das sie in Deutschland als Energieeinsparung verkauft wurde, ist typisch. In den USA heißt sie „Daylight’s saving time“ und sie beschert auch deutschen Arbeitern und Angestellten, die im allgemeinen erst gegen 18.00 Uhr zuhause sind, schlicht und einfach eine Stunde länger Tages- und hoffentlich im Sommer auch Sonnenlicht. Dann können auch sie nach Feierabend vielleicht noch mit ihren Kindern toben oder sogar draußen Tennisspielen. Hat Herr Schmitt diesen Teil der „hart arbeitenden Bevölkerung“ übersehen? –  Martin Lindner


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Jedes Jahr zwei Mal schwappt das Genöle über die verheerenden Folgen der angeblich so unbeliebten Zeitumstellung durch die Medien und hat es nun auch bis auf die Titelseite der ZEIT geschafft.. Bisher dachte ich, was ist schon dabei, wenn die Uhr gerade mal um eine Stunde vor- oder nachgestellt wird. Während ich dies schreibe, läuft im Fernsehen gerade Wintersport. Die Athleten pendeln in der Saison von Korea über Europa bis nach Kanada quer durch die Zeitzonen und erbringen dennoch bewundernswerte Leistungen.

Selbst meine beiden Hunde, die über eine außerordentlich präzise funktionierende innere Uhr verfügen, vor allem wenn es um die Futterzeiten geht, bewältigen die Zeitumstellung in kürzester Frist ohne merkbare gesundheitliche Probleme wie Inappetenz oder Haarverlust. Jetzt aber müssen wir wohl umdenken: Schlimme Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall drohen!

Schon seit jeher gibt es bei den medizinstatistischen Daten jahreszeitliche Schwankungen. Im Herbst und am Ende des Winters verzeichnet man eine erhöhte Mortalitätsrate. Bisher nahm man an, dies hinge mit der erhöhten Anzahl der Grippeerkrankungen zu Beginn und gegen Ende der kalten Jahreszeit  zusammen, die nicht selten alte oder chronisch kranke Menschen dahinraffen. Vermehrt Depressionen bis hin zum Selbstmord im November?

Folge des Mangels an Tageslicht in diesem grauen, nebligen Monat. Oktober / November werden weniger Babys als im September geboren? Sehr viele der Septembergeborenen wurden unter dem Weihnachtsbaum gezeugt. Anfang April mehr Schwangerschaftsabbrüche als sonst? Vor ca. sechs Wochen war Karneval. Zu Beginn des Frühjahrs fühlen sich viele Menschen matt und ausgelaugt? Das nannte man früher einfach nur Frühjahrsmüdigkeit.

All diese Gegebenheiten und Vermutungen müssen nun unter dem Aspekt der Zeitumstellung in einem neuen Licht betrachtet werden. Man vergesse dabei auch nicht die volkswirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe durch krankheitsbedingte Ausfälle! Die Unternehmen befürchten sogar einmal mehr (horribile dictu!) den Verlust von Arbeitsplätzen. Jedoch: Jedes Jahr pilgern Millionen deutsche Touristen an die Küsten der Kanaren (-1 Stunde) oder Griechenlands und der Türkei (+1 Stunde). Dabei riskieren sie freiwillig, sich durch Befindlichkeitsstörungen oder gar Krankheit die kostbarsten Wochen des Jahres zu verderben.

Ja, nicht wenige Todesmutige reisen sogar bis in die Karibik („DomRep“) oder die USA oder an die Strände Thailands. Auch ich bin eigentlich ein Gegner der Zeitumstellung, würde aber im Falle ihrer Abschaffung für eine Beibehaltung der Sommerzeit plädieren. Im Winter muss man ohnehin im Dunkeln aufstehen und zur Arbeit gehen, da spielt es doch keine größere Rolle, ob die Sonne nun eine Stunde früher oder später aufgeht.

Die Nordeuropäer machen uns ja vor, dass man damit ganz gut leben kann. Auf der anderen Seite gäbe es einen Großteil des Jahres lange genug Tageslicht, um nach Feierabend noch gesundheitsförderlichen Freizeitaktivitäten an der fischen Luft nachzugehen. Hat eigentlich je mal jemand diesen positiven Effekt der Sommerzeit untersucht? Die Wirtschaft würde natürlich auch enorm profitieren.

Es entstünden höchstwahrscheinlich sogar neue Arbeitsplätze, da viele Firmen ihre Produktionsstätten aus Ländern, in denen es sich die Arbeitnehmer nicht leisten können, wegen einer Zeitverschiebung von einer Stunde zweimal im Jahr tagelang krank zu feiern, nach Deutschland zurück verlagern würden.

Verlierer wären allenfalls die Hersteller von Stirnlampen für Jogger oder Flutlichtstrahlern für Fahrräder. Doch dieser Wunsch wird wohl Utopie bleiben. Der seltene Fall, dass sich sämtliche EU-Länder mal einvernehmlich auf einen Beschluss einigen, wird wohl so schnell nicht wieder eintreten, zumal dies die ohnehin jetzt schon übermächtige Wirtschaftskraft Deutschlands noch weiter stärken würde. – Dr. Wolfgang Frey


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Der Analyse von Stefan Schmitt antworte ich mit einem heftigen und zustimmenden Kopfnicken!

Diese Sommerzeit könnte auch als Zeichen für die vermeintliche Überlegenheit des Menschen über die Natur gesehen werden: seht her zu was wir alles fähig sind!

Andererseits ist dieses Triumphgeheul als Ablenkungsmanöver von der stillen (un)heimlichen Erkenntnis zu interpretieren, dass dieser menschengewollte Zeitsprung eigentlich ein ausgewachsener Blödsinn ist!

Daher bleibt nur eins: schaffen wir sie ab – mit der gesichtswahrenden Erkenntnis, dass irren eben menschlich sei.  – Wolfgang Sauer


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

„Die Zeit“ ist mir wertvolle Lektüre und  für meine Meinungsbildung eine wichtige Quelle. Was mir jedoch immer wieder aufstößt, ist die negative Darstellung der Homöopathie in Ihrer Zeitung. In der aktuellen Ausgabe vom 16.03.17 bringen Sie im Artikel „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ selbst in der „Ja“-Spalte sämtliche Negativa, die in schöner Regelmäßigkeit in der Presse immer und immer wieder durchgekaut werden.

Ich kann es wirklich nicht mehr hören, dass Homöopathie lediglich auf dem Placeboeffekt beruht und dass homöopathische Arzneimittel aufgrund der Tatsache, dass kein chemisches Molekül mehr nachweisbar ist, nicht wirken. Die Erfahrung in der Behandlung und in der Praxis spricht doch eine ganz andere Sprache!

Ich weiß nicht, wer Ihre Texte über die Homöopathie verfasst. Es kann kaum jemand sein, der die Homöopathie studiert hat, in der täglichen Praxis anwendet, die Wirkungen an seinen Patienten beobachtet hat oder auch selber eigene Erfahrungen an sich erlebt hat. Warum lassen Sie nicht mal einen der vielen erfahrenen homöopathischen Ärzte oder Heilpraktiker zu Wort kommen anstatt immer in die gleiche Kerbe zu schlagen? Ich frage mich: Wer steckt dahinter? Wer hat so große Angst vor der Homöopathie, dass es diese regelmäßigen Negativkampagnen braucht? – Anita Schachtner, Heilpraktikerin


Leserbrief zu „Die Bildungsangst der Pädagogen“ von Manuel J. Hartung

Der Autor supponiert, dass Computerisierung in Bildungseinrichtungen wünschenswert sei. Internetsucht, Smartphone-Zombies und Asoziale Medien belegen aber eindrücklich den Abbau von Bildung, Freiheit und Humanität durch die Herrschaft des Digitalen. Zudem gelingt Lernen vor allem durch persönlich-pädagogischen Bezug. Womöglich ignorieren „bildungsängstliche“ Lehrkräfte das Diktat des Silicon Valleys, weil sie diese Verwerfungen täglich miterleben und weil sich der Einsatz des Popanz E-Learning in ihrer Praxis schon als drittmittelaffin, aber didaktisch wertfrei erwiesen hat? – Dr. André Hempel


Leserbrief zur Rubrik “Damals”

Die von mir sonst sehr geschätzte „Heute/Damals“-Rubrik ließ mich beim Lesen heute (Ausgabe vom 16.3.) irritiert zurück: Sie schließen den fotobegleitenden Text über Heidi Hetzers Oldtimer-Fahrt mit dem Zitat „Die Schwarzen klauen, wenn sie nur eine Jacke … sehen. Die klauen alles.“ Diese Aussage bedient Stereotypen. Sie sollte meiner Meinung nach so nicht unkommentiert bzw. ohne kritische Einordnung in einer seriösen Zeitung stehen.

Das vorliegende Textformat kann dies verständlicherweise nicht leisten (Platz, Unterhaltungsanspruch statt kritischer Auseinandersetzung in dieser Rubrik). Dann sollte aber bitte alternativ ein Zitat verwendet werden, das lediglich den berechtigten Anspruch der Rubrik bedient. Falls die Autorin / der Autor durch das Setzen in Anführungszeichen ihre/seine Distanzierung von Frau Hetzers Äußerung deutlich machen wollte, so kommt das bei mir als Leserin nicht deutlich genug an. Meine Bitte: Geben Sie derartigen Pauschalisierungen keinen Raum, bzw. nur dann, wenn auch Raum für kritisches Einschätzen und journalistisches Durchleuchten des Gesagten gegeben ist! – Susanne Zastrau


Leserbrief zu „Warum ist das ärmste Land der Welt so arm?“ von Mark Schieritz

Afrika ist und bleibt ein Sorgenkind. In der ZEIT Nr. 45 vom 29.10.2009 ist auf den Seiten 26-27 unter der Überschrift „Afrikas gierige Herrscher“ zu lesen, woran der Kontinent krankt: „Die afrikanischen Eliten betrachten ihre Staaten als Goldesel. Sie äffen den Lebensstil der Kolonialherren nach. Sie haben keinerlei Verantwortungsgefühl für ihre Länder und sind nicht an deren Entwicklung interessiert.“ Weiter ist zu lesen: „Die Kapitalflucht aus Afrika beträgt jährlich rund 30 Milliarden Euro. Das ist mehr, als die gesamte Entwicklungshilfe, die auf den Kontinent fließt.“ Was es sonst noch in dem Beitrag zu lesen gibt, kann man unter „haarsträubend“ zusammenfassen. Wie ist dem Übel beizukommen?

Eigentlich müsste das doch die Weltbank mit ihren 10.000 Mitarbeitern wissen. Nun ein Blick auf die Zentralafrikanische Republik: Dem Präsidenten Faustin Touadéra fehlt all das, was einen Staat ausmacht. Hoffnung macht, dass mit dem Mathematikprofessor offensichtlich der richtige Mann am Steuer sitzt. Der Austausch der ‚korrupten Elite’ durch eine am Gemeinwohl orientierte Regierungsmannschaft ist das allergrößte Problem vieler afrikanischer Länder.

Neben Geld braucht Touadéra Hilfestellung durch manpower, damit die Verwaltung, das Rechtswesen, der Staatshaushalt richtig arbeiteten. Ein funktionierender Staat ist Voraussetzung für Investitionen. Die Weltbank hat nun Gelegenheit, mithilfe des Hoffnungsträgers Touadéra ein Vorzeigebeispiel in Afrika zu schaffen. – Reinhold Biggeleben


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Es wird höchste Zeit zu akzeptieren, dass sich ebendiese durch das Drehen an der Uhr weder ökonomisch noch ökologisch überwinden lässt. Wir Menschen sollten uns daher besser erst mit der Zeit messen, wenn wir Sonne, Mond und Sterne beeinflussen können. Laut Albert Einstein stehen diesem Vorhaben jedoch relativ gewichtige Gründe entgegen. – Matthias Bartsch


Leserbrief zu „Ganz ohne Krawall“ von Christoph Vratz

Schmerzlich habe ich Christine Lemke-Matwey oder Volker Hagedorn vermisst bei dem Artikel über den jungen, hübschen, sportlichen…, ach ja, Klarinettisten Andreas Ottensamer.

Eine neue CD wurde aufgenommen mit Werken der Mannheimer Schule, die doch nicht so belanglos ist wie oft behauptet, da… hmm, weitgehend Fehlanzeige. Die Galanterien lassen sich jedenfalls besser auf der „modernen“ Klarinette realisieren, weil die historischen Instrumente ja noch so unvollkommen waren…, puh!

In der Rubrik „Musik“ hatte dieser Artikel meiner Meinung nach jedenfalls wenig zu suchen, und auch sonst will mir keine geeignete innerhalb der ZEIT einfallen. – Bernd Schäfer


Leserbrief zu “ Gegenrevolution“ von Josef Joffe

Über gegenaufklärerische Bewegungen, die sich in liberalen Gesellschaften ohne realen Anlass auszubreiten scheinen, äußert Josef Joffe s   ein Unverständnis. Vielleicht gründet dieses in einem Missverständnis.

„Dass Wahrheit möglich sei, stand im Zentrum der Au fklärung“, heißt   es in der Kolumne. Das ist das nicht wahr.  Aufklärung stand und steht für das Gegenteil, dass Zweifel möglich und   Kritik nötig sei. Konservative, die gerne dem Wahrheitsglauben anhängen und sich heute über die Konjunktur des ‚Postfaktischen‘ wundern, sollten ihren Umgang mit Kritikern des ‚Weiterso‘ überdenken.

Wenn Politik als alternativlos, Sachzwänge als vernünftig und medial   verstärkte Mainstream-Behauptungen stets als richtig gelten, also ernsthafte Kritik ignoriert wird, dann untergräbt das die Glaubwürdigkeit liberaler Institutionen und überlässt sie dem zynischen Zugriff   autoritärer Bewegungen. – Bernward Bergmann


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Die Herzklappenoperation meines Vaters verlief schlecht, zweimal hatte er massiv nachgeblutet und musste so zweimal nachoperiert werden. Er lag zehn Tage auf der Intensivstation, auch dort gab es Komplikationen. Die Ärzte waren sehr engagiert, verloren aber zusehends die Hoffnung, meinen Vater retten zu können, weil er nicht mehr aus der Bewusstlosigkeit erwachte: „Wenn er nicht in den nächsten zwei Tage aufwacht, dann schafft er es nicht!“ In meiner Verzweiflung wandte ich mich an meinen Hausarzt, der ein erfahrener Schulmediziner mit  großer Offenheit zu alternativen Heilungsmethoden ist.

Er gab mir ein Brieflein mit drei Globuli, ich solle sie meinem Vater in einem unbeaufsichtigten  Augenblick unter die Zunge legen. Die Möglichkeit ergab sich am nächsten Vormittag gegen 10.00 Uhr. Als ich ihn am Nachmittag erneut besuchte, rief er mich beim Eintreten ins Zimmer bereits an, ich solle ihn losbinden, die Pfleger hätten ihn fixiert‘. Er sei gegen 11.00 Uhr völlig überraschend erwacht und hätte versucht, sich von allen Schläuchen zu befreien, es sei ein Wunder geschehen‘, war die Auskunft des Arztes. Mein Vater lag bei der Einnahme der Globuli im Koma, er konnte an nichts glauben, der Placeboeffekt konnte hier nicht greifen, es war einfach ein magischer Moment.

Das Mittel war Opium C 200: „Wir bekämpfen Gleiches mit Gleichem, die Narkosemittel, die ihn ins Koma gelegt haben, mit Opium C 200.“ Die Worte meines Arztes haben sich bei mir eingegraben. Ich brauche keine wissenschaftlichen Erkenntnisse – „Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit!“  Es gab auch Zeiten, da haben wir das „Dampfross“ für ein Werk des Teufels gehalten. So hatte mein Vater noch viele schöne Jahre. Danke an die Homöopathie und die mutigen Ärzte und  sonstigen Heiler, die daran glauben. – Klaus Kuchlmaier


Leserbrief zu „Scholz sieht Hoffnung“ von  Giovanni di Lorenzo und Heinrich Wefing

Zu o.g. Artikel stelle ich mir die Frage, ob es nicht auch Sinn macht AfD zu wählen, damit sich Personen wie Herr Scholz so äussern, wie sie es z.B in diesem Interview tun. Sehr ausgewogen, aber sicherlich auch bedingt durch den Druck der AfD. – Christian Voss


Leserbrief zu “Wir müssen die Lebensläufe entzerren” von Kerstin Bund

die Situation der Familie wird hier als Sorgenkrise beschrieben:  Arbeit zu Hause – in aller Regel von der Frau & Mutter – , Kinder, Alte, wobei eben dieser Aufwand von der Gesellschaft nicht anerkannt wird, obwohl sie ohne diese Leistung gar nicht funktionieren würde. Die Behebung dieser Schieflage soll mit verschiedenen Mütter- Eltern- Arbeits- und Freizeiten erfolgen. (siehe Familienleistungsausgleich, u.a.) Dafür kommen fast jedes Jahr neue Vorschläge.

Der jetzige sogenannte  Generationenvertrag muß von 1 auf 2  erweitert werden, weil er nur die Generation 2, Erwerbstätige  < –— >  Alte, berücksichtigt, während die Generation 1, Erwerbstätige < –— >  Kinder,  „leer ausgeht“. Der Knackpunkt liegt im mittleren Teil der Darstellung, wenn die Erwachsenen / Erwerbstätigen den Aufwand für  2 Generationen aufbringen müssen, für die Kinder und die Alten.

Diese Schieflage versucht man z.Z. mit allen möglichen Zuwendungen aus dem Familienleis-tungsausgleich zu beheben, die den Zeit – und Geldaufwand betreffen.

In der Gesellschaft, insbesondere in der Wirtschaft, ist  anerkannt, daß der Aufwand für eine Leistung bezahlt werden muß, wenn  „Andere“, Rentner, Pflege – u. Sozialfälle, davon profitieren. Hier angewandt bedeutet das:  von dem Aufwand für Betreuung, Ernährung und Erziehung der Kinder profitieren nach ca. 30 Jahren zeitversetzt die „Anderen“, vor allem die, die keine Kinder großgezogen haben. Wenn man Aufwand und Vergütung gerecht zuordnen will, muß die/der Erziehungsberechtigte seine Kosten zeitnah Zug um Zug erstattet bekommen.

Dabei taucht sofort die Frage auf:  und wer bezahlt das.?

Die Gesellschaft allgemein, wie die Familienleistungen bisher auch. Wenn man unterstellt, daß so ein  „Müttergehalt“ – um das würde es sich in aller Regel handeln, trotz Gender-Ideologie – zu teuer wäre, müßten Sie mal die Kosten für Kindertagesplätze und Fremdbetreuung durch Erzieher(innen) gegenrechnen, und zum Vergleich die in der Statistik ausgewiesenen Erziehungskosten je Kind heranziehen.

Ein gravierender Aspekt, warum man obige Betrachtung nie ernsthaft in Erwägung gezogen , ist die Tatsache, daß dann ein Großteil der „billigen Arbeitsräfte“  auf dem Markt fehlt. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, daß die Frauen immer noch nicht gleichen Lohn wie die Männer erhalten.

Ferner muß man unseren Lebenslauf  Kinder – Eltern – Großeltern nicht als „Sozialfall“ sehen, sondern als einen essentiellen Bestandteil unseres Daseins, der gesellschaftlich und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gestaltet werden muß. – Gerhard Bünger


Leserbrief zu “Speed-Dating in Teheran” von Stefanie Kara

es ist hinreichend bekannt, dass die deutschen Medien viel Schrott produzieren.Ob das auch in anderen Ländern so ist, mag ich nicht beurteilen. Auch das was ich bisher über Iran gelesen habe spottet oft jeglicher Beschreibung. Ihr Blatt gehört selten dazu. Eher klären sie auf, so wie sie das mit dem in Rede stehenden Beitrag tun.

Meine iranische Zahnärztin hat mir schon vor 8 Jahren gesagt: „in Deutschland wird in den Medien zuviel gelogen.“Ich könnte viele andere Berichte aufzählen, in denen es nicht anders aussieht. Ist das schlechte Recherche oder ist das politisch gewollt? Letzteres wäre fatal. In Amerika war es offensichtlich politisch gewollt.

Meinen Sie nicht, dass es an der „Zeit“ wäre, den Presserat aufzufordern, Öffentlich dazu Stellung zu beziehen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu “ Wie geht’s, Doktor?“ von Johannes Gernert und Kristiana Ludwig

Danke, daß die vier Kolleginnen und Kollegen sich so deutlich zu ihren Arbeitsbedingungen geäussert haben – der Artikel gehört auf’s Titelblatt! Hoffentlich bekommen die Vier am Arbeitsplatz keine arbeitsrechtlichen Probleme…

Jeder, der weiß, wie die Krankenhausfinanzierung gestaltet ist – Tagesgeschäft durch Krankenkassen, (ungenügende) Investitionen durch Träger und/oder Staat – kann nicht nachvollziehen, daß noch Renditen erwirtschaftet werden sollen für Aktionäre! Das kann nur funktionieren, wenn am Personal gespart wird! Daraus folgt zwingend, daß Zeit und Zuwendung den Patienten entzogen werden – bestimmt nicht zu deren Vorteil! Die unsägliche Mischung zwischen Plan- und Marktwirtschaft führt zu den geschilderten Auswüchsen.

Ach, wenn doch die Politik endlich mal ein klares Konzept für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung entwickeln würde – einzig mit dem Ziel, ernsthaft Kranke gut, schnell und vernünftig zu versorgen! Das muss und darf nur das einzige Ziel der gesundheitlichen Versorgung in unserem Land sein! – Dr. Ursula Stüwe


Leserbrief zu „Frei zu reden“ von Elisabeth Von Thadden

frei zu reden: für wen?  Das ist die alles entscheidende Frage. Nur für die, die eine grenzenlose Freiheit oder für die, die lieber das Nationale wollen – und nur eine bedingte Freiheit akzeptieren. Für mich läuft alles aus dem Ruder, wenn ich ihre gesamte Ausgabe lese.

Zuhauf wird gestritten bis der Arzt kommt. Manchmal komme ich mir vor als wenn ich mich nur noch unter pupertierenden Teenager bewege. Sind wir nun in einer Demokratie oder wo bin ich?  Ebenso verhält es sich mit Trump oder Erdogàn.  Trump ist kein deutscher Präsident. Ich traue mich kaum das zu sagen: er ist ein amerikanischer Präsident.

Mit Erdogàn ist es ähnlich. Der Mann macht das was auch seine Bürger wollen.  Kai Dickmann hat in seinem Buch von „Selbstbetrug“ gesprochen, den die Deutschen anheim gefallen sind. Freunde, so wird das alles nix. Ihre Autorin sollte damit anfangen, von dem Selbstbetrug abstand zu nehmen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Und schon wieder Thema: die Zeitumstellung! Sollte die „Winter“zeit zukünftig statt des Wechsels im Sommer weiterlaufen und sich – wahrscheinlich oft die gleichen – Propheten des Biorythmusses auch immer mehr mit immer längerer Ganztagsschule durchsetzen, dann wird die Zeit der Kinder, draußen in der Sonne zu spielen und zu kicken täglich nochmals um eine Stunde eingedampft.

Weltmeisterschaft a.D. Wenn denn nun die Energieeinsparung ein Fake ist, dann sollte doch ruhig die Sommerzeit zukünftig im Winter weiterlaufen. Damit wäre ich sehr einverstanden. Vielleicht ergänzt durch ein generelles Fernreiseverbot für alle   ……wegen des heiligen Biorythmusses. – Wolfgang Frings


Leserbrief zu „Riechst du das?“ von Joachim Bessing

Ganz toll, dass Du dieses Thema aufgreifst!

All diese künstlichen Düfte, die so billig hergestellt und dafür breit eingesetzt werden, „vernebeln“ einen wichtigen Wahrnehmungskanal , übertünchen die natürliche Wachsamkeit und sind alles andere als „fein“.

Es ist hier in der Schweiz manchmal richtig schwierig, unparfumierte Produkte im Körperpflegebereich zu finden. Fast alles und jedes wird mit einer Allerwelts-Duftnote überstrichen. Ich bin froh, dass Du die Sensitivität für diesen Aspekt und eine schleichende um sich greifende Monotonie zur Diskussion stellst.  – Gianni Zanetti


Leserbrief zu “Leben im Befehlston” von Manuel J. Hartung

ich fand etwas schief an Ihrem Artikel und habe eine Weile darüber nachgedacht. Mittlerweile glaube ich, den Punkt gefunden zu haben: die Annahme, dass der „Befehlston“ imperativer Programmiersprachen die Persönlichkeit von uns Nerds beeinflusst, ist zwar plakativ, aber halt auch nicht wirklich bewiesen. Nach meinem Eindruck haben andere Faktoren einen größeren Einfluss, z.B. die Notwendigkeit strukturiert zu denken. Ohne diese kann man größere Probleme nicht sinnvoll in kleinere zerlegen, was für die Entwicklung von Software entscheidend ist.

Im professionellen Bereich, in dem man typischerweise mit anderen Entwicklern zusammen arbeitet, kommt man ohne die Fähigkeit zur Kommunikation nicht weit. Ständig muss Arbeit aufgeteilt, müssen Schnittstellen zwischen Komponenten abgestimmt und Anforderungen analysiert werden (nicht in dieser Reihenfolge). Ohne den erfolgreichen Austausch mit Kollegen oder gar Kunden kommt man da nicht weit.

Wenn Sie interessiert sind, können wir uns ein wenig weiter über das Thema austauschen. – Robert Klemme


Leserbrief zu “ Wie geht’s, Doktor?“ von Johannes Gernert und Kristiana Ludwig

Wann setzen Sie sich mit KlinikCHEFärzten an den Abendbrottisch, wann mit Klinikgeschäftsführern?

Mir scheint, das Gesundheitswesen ist ein gutes Beispiel, um die Ursachen unserer derzeitigen gesamtgesellschaftlichen Stimmung zu studieren. – Susanne Sänger


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen Artikel zur Zeitumstellung. Die Autoren übersehen dabei, daß auch die Mitteleuropäische Zeit in ihrer Ausdehnung nicht unproblematisch ist, Sonnenauf- und -untergänge differerieren erheblich  zwischen den östlichen und westlichen Grenzen der Zeitzone. Je weiter man nach Norden kommt, und das ist auch in Deutschland schon spürbar, um so länger bleiben die Tage hell, bis hin zur Mitternachtssonne. Ich persönlich bin für die Sommerzeit, denn die langen hellen Abende bieten einen Ausgleich für die kurzen, meist trüben Tage des Winters und fördern das Wohlbefinden. – Dr. Karl Klaus Walther


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Die Sommerzeit ist eine hervorragende Einrichtung. Ich möchte nicht darauf verzichten. Der Gewinn an Lebensqualität überwiegt gegenüber allen anderen möglichen Nachteilen. Was nützt es, wenn es morgen um Fünf hell ist, dafür aber Abends um Acht schon wieder dunkel wird. Ich behaupte auch, dass das Sommermärchen bei der WM2006 ohne Sommerzeit nicht so möglich gewesen wäre. Zur Zeit ist es „IN“ gegen die Sommerzeit zu sein. Dafür werden alle möglichen Studien heran gezogen, um die Sommerzeit zu diskreditieren. Ich traue aber keiner Studie, die ich nicht selbst in Auftrag gegeben habe. (siehe Zeit 16.03. Seite 31 Halbwissen Der Zugutachter. Wessen Brot ich es, dessen Lied (muss) ich sing(en)). Ist die Sommerzeit auch Schuld, dass die Krebserkrankungen sich seit 1970 verdoppelt haben? Beim Feiern geht es doch auch, wenn man mal etwas weniger schläft. Bevor man die Sommerzeit abschafft, sollte man erst die Schichtarbeit verbieten, die ist schädlich. Deshalb: Freuen wir uns auf die schönen langen Sommerabende (von April bis Oktober), die wir gemeinsam draußen verbringen können. – Lothar Kaulbarsch


Leserbrief zu “Der Elefant ist im Raum” von Peter Kümmel

Ihr Autor nimmt die Vergangenheit zu hilfe, um das Wunder Trump zu rechtfertigen.  Im Klartext: die etablierte Politik hat nur Dummköpfe hervorgebracht. Da ist in der Tat etwas dran. Jetzt wo es zu spät ist oder das Kind im Brunnen liegt, jammern die Etablierten und keilen gegen einen Mann, den sie selbst hervorgebracht haben. In Deutschland ist es nicht viel anders. Ihr Kollege Michael Jürgs hat das schon in seinem Buch  „Seichtgebiete“ und „Warum wir hemmungslos verblöden“ verarbeitet.

Die Verflachung, Verblödung und Verrohung hat Konjunktur. Und ich mache dafür unsere liberale und grenzenlose Toleranz für verantwortlich. Das hören die Intellektuellen nicht gern. Und das ist das zweite Hindernis. Die Rechten werden jetzt durchs Dorf getrieben und keiner bietet ihn eine Unterkunft.

In ihrer Notlage (die Etablierten) begehen sie einen dritten Fehler, indem sie verbal munter auf sie losdreschen und jeden Kontakt vermeiden als hätten sie alle Krätze. Wenn sie so wollen ist das auch eine Art Dummheit.  Die „Röhre“, wie Ihr Autor schreibt, ist von den 68ern besetzt worden, die uns heute das Leben schwer machen.

Die heutigen Studenten sind Produkte der 68er Generation. Auf die kann die AfD nicht hoffen. Die wollen weiter ihren Jux und die Selbstfindung ausprobieren. Die AfD ist eigentlich von seinerzeit abgehängten Wissenschaftlern platziert worden, die nicht mit dem Zeitgeist einverstanden waren.  Hatte also die Verblödung der Verantwortlichen Methode.? – Gunter Knauer


Leserbrief zu “Was, wenn er zuschlägt” von Jörg Lau Und Michael Thumann

in einem alten Arbeiterlied aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts heißt es: …“Nur zum Spaß macht man Gas, weil’s noch keiner kennt, Panzerkreuzer sind das beste Friedensinstrument“…

Der Frieden kostet Geld, der Krieg bringt Gewinne und Profite für die Waffenproduzenten. Und wenn es dann noch heißt, „Wir gewinnen die Kriege, wir machen Amerika groß“ und was dergleichen Phrasen sind, dann kommt mir das Grausen, der Ekel auch vor soviel Selbstgerechtigkeit und Menschenverachtung.

In Syrien können wir live mit verfolgen, was ein Krieg anrichtet!  Vietnam, Afghanistan? Die Bilder sind längst vergessen, nur die Soldaten leiden noch heute ebenso wie die Menschen in diesen Ländern.

An die Machenschaften der deutschen und internationalen Waffenproduzenten und ihren Lobbyisten dürfte ein Journalist sich vermutlich nur unter Lebensgefahr wagen. Ja, beides hängt in meinen Augen zusammen, das Säbelrasseln von Trump und die Waffenindustrie. – Angelika Ezzeldin


Leserbrief zur Rubrik Traumstück “Dezenter Radical Chic” von Caspar Shaller

Es wäre ein Leichtes gewesen, diesen Artikel fehlerfrei zu schreiben: Banksy ist keine Künstlerin. – Marta Nowakowski


Leserbrief zu “Der Elefant ist im Raum” von Peter Kümmel

Ich war an der Uni als „Network“ rauskam. Ich fand den Film damals übertrieben und blöd. Leider muß ich jetzt gestehen, dass ich Bekannte habe, die in den letzten Jahr genau den Satz gesagt haben („I’m as mad as hell, and I’m not going to take this anymore“). Muß ich sagen, dass diese Leute für Trump gestimmt haben? An einem Punkt muß ich Herrn Kümmel wiedersprechen. Herrn Trump hat seine Rhetorik nicht von dem Film gelernt. Herr Trump guckt bekanntlich keine Filme an. Der, der das gelernt hat war Rupert Murdoch. Es heißt, bevor der Sender angefing hat man die Nachrichtensprecher mehrere Monate trainiert, und die Sprecher auf Fox News in USA benutzen genau diesen wütenden Ton. In den 90er Jahren als Fox neu auf Sendung kam war dieser Ton zu rau für die meisten und viele Leute haben den Sender als Blödsinn abgetan. Jetzt ist genau dieser Ton allgegenwärtig in den Nachrichten in den USA. Hat Herr Lummet das vorhergesagt oder die Vorlage gegeben? Schwer zu sagen. – Sarah Johannsen


Leserbrief zu “Jagdszenen in Paris” von Elisabeth Raether

Ich finde es ungeheuerlich, mit welchen Worten Frau Raether  Emmanuel Macron abwertet. War sie dabei, als er angeblich mit drei Freunden und einem weißen Blatt Papier zusammensaß? Warum so negativ, sie stellt selber fest, ein begabter junger Mann. Ich entnehme seiner Miene nicht, dass er Angst davor hat, von seinem persönlichen Erfolg hängt die Zukunft Europas ab. Ganz im Gegenteil, innerhalb kurzer Zeit hat er gute Berater zur Seite und ein interessantes Wahlprogramm für Frankreich aufgestellt. Ich habe Alfred Grosser kürzlich zugehört, dessen Student er war und der ihn auch jetzt berät.  Es sieht doch derzeit sehr gut aus, dass Emmanuel Macron der nächste französische Präsident werden wir. Ich wünsche es den Franzosen!  – Gisela Maasjost


Leserbrief zur Rubrik Traumstück “Dezenter Radical Chic” von Caspar Shaller

Gleich zur Sache: in Ihrem Artikel über die Versteigerung des Banksy-Kunstwerks »Love is in the Air« nennen Sie Banksy eine weibliche Künstlerin. Zwar ist die Identität des Künstlers weitgehend unbekannt, aber er/sie wird bisher immer nur einer männlichen Künstlerrolle zugesprochen. Einige unscharfe Bilder und auch seine eigenen Dokumentation »Exit through the gift shop« lässt auf eine männliche Physiognomie schließen – außer er/sie lässt sich selbst für dieses Bildmaterial doubeln, um seine Identität vollends und nachhaltig geheim zu halten. Aber vielleicht haben Sie ja auch gesicherte Quellen aus erster Hand, die faktisch eindeutig eine weibliche Künstlerin (BankSIE) hinter der Identität belegen? Dann sind sie uns Unwissenden natürlich Äonen Lichtjahre voraus … – Daniel Sauthoff


Leserbrief zu „Wie sie euch gefällt“ von Franzisk A Brantner

Der „Pulse of Europe“ will alle Parteien und Anstrengungen von Politikern unterstützen, die sich für ein vereintes und starkes Europa einsetzen. Ihr Umbau-Vorschlag und die Grundrechtecharta der Europäischen Union sollten mehr auch in die öffentliche Debatte einfließen!!! – Walter Moritz


Leserbrief zu “Wir müssen die Lebensläufe entzerren” von Kerstin Bund

Man   kann   Frau  Jurcyk  nur   Recht   geben,   wenn   sie   sagt: „ Menschen,   die   zu   Hause  wichtige   Sorgearbeit   leisten- kleine   Kinder   betreuen,  kranke  oder    alte   Angehörige   pflegen -,  erfahren   in   unserer   Gesellschaft   kaum   Anerkennung.“

Um   dies   zu   ändern,  müssten   nicht   nur   bessere   Möglichkeiten   gefunden   werden, Familie   und   Beruf   miteinander   zu   vereinbaren.  Vor   allem  sollte   Menschen   bewusster   werden,   wie   wichtig   es   z.B.   für   eine   gesunde   kindliche   Entwicklung   ist,  besonders   in   den   ersten   Lebensjahren   täglich   viel   Kontakt   zu   den   leiblichen   Bezugspersonen  zu   haben. Diese   Zeit   ist   prägend,   baut   das   Kind   doch  dann  Urvertrauen   und   das   Gefühl   von   Geborgenheit   und   Sicherheit   auf.  Schäden   dahingehend   können   später   wohl   kaum   wieder   ausgeglichen   werden.

Vielen   Menschen,   insbesondere   den   Müttern,   würde   viel   Druck   genommen,  wenn   sie   ihre   Erwerbstätigkeit  für   einen   bestimmten   Zeitraum   leichter   unterbrechen   könnten.  Doch   kann   man   nicht   immer   nur  die   Hände   aufhalten   nach   dem   Motto „Der   Staat   wird´ s   schon   richten.“   Auch   die   Betroffenen   sollten      intensiver  darüber   nachdenken,   ob   sie   nicht   manchmal   zu viel   miteinander   vereinbaren   wollen,   letztlich   zu   hohe   Ansprüche   stellen. „Der   Staat   ist   kein   politisches   Versandhaus,“   hat   J.   Gauck   einmal   gesagt.  Darüber   sollten  Bürger   sicher   häufiger   nachdenken. – Gabriele   Gottbrath


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Es geht dabei nicht um die Homöopathie, sondern um ein weltweites gesellschaftliches Problem. Des Glaubens an Absurditäten und die damit verbunden Probleme. Schon Voltaire bemerkte:  «Wer dich veranlassen kann, Absurditäten zu glauben, der kann dich auch veranlassen, Gräueltaten zu begehen.» – Martin Novotny


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Was soll das denn: Da urteilen zwei Dr. med., die ganz offenkundig von Homöopathie nichts halten und sich nicht ernsthaft mit ihr beschäftigt haben, über deren Erstattung durch Krankenkassen. Ganz gleich, wie die Argumentation geführt wird: Wenn man voraussetzt, dass die homöopathischen Mittel wirkungslos sind, ist die Erstattung natürlich nicht zu verantworten…

Aber Ironie beiseite: Wenn es die Heilwirkung, die von der eigenen Überzeugungskraft bzw. von der des Behandelnden ausgeht, tatsächlich gibt, warum bezieht man sie dann nicht bewusst in die schulmedizinische Therapie mit ein, statt sie nur staunend festzustellen? Ist das Problem vielleicht nur die Zeit und Zuwendung, die dazu nötig sind?

Warum lässt man in der ZEIT nicht – gerade was die Potenzierungen betrifft – einen erfahrenen Homöopathen (da gibt es auch Dr. med.!) zu Wort kommen, auch jemand aus dem Bereich der anthroposophisch arbeitenden Ärzte und Heilpraktiker (womit ich natürlich auch die weiblichen Vertreterinnen meine)? Vorschlag: eine ausführliche Behandlung in einer ZEIT-Doctor-Ausgabe.

Wenn man dazu noch bedenkt, wie es in den medizinischen Einrichtungen zugeht (s. letzte ZEIT-Ausgaben!), wie wenig Zeit ein Dr. für seine Patienten hat, wie sehr die Pharma-Industrie hineinredet, wie hoch der Kostendruck ist, darf man sich außerdem nicht über das gestiegene Misstrauen gegen die Schulmedizin wundern. – Ernst Simon


Leserbrief zu “Was, wenn er zuschlägt” von Jörg Lau Und Michael Thumann

In einem alten Arbeiterlied aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts heißt es: …“Nur zum Spaß macht man Gas, weil’s noch keiner kennt, Panzerkreuzer sind das beste Friedensinstrument“…

Der Frieden kostet Geld, der Krieg bringt Gewinne und Profite für die Waffenproduzenten. Und wenn es dann noch heißt, „Wir gewinnen die Kriege, wir machen Amerika groß“ und was dergleichen Phrasen sind, dann kommt mir das Grausen, der Ekel auch vor soviel Selbstgerechtigkeit und Menschenverachtung.

In Syrien können wir live mit verfolgen, was ein Krieg anrichtet!  Vietnam, Afghanistan? Die Bilder sind längst vergessen, nur die Soldaten leiden noch heute ebenso wie die Menschen in diesen Ländern.

An die Machenschaften der deutschen und internationalen Waffenproduzenten und ihren Lobbyisten dürfte ein Journalist sich vermutlich nur unter Lebensgefahr wagen. Ja, beides hängt in meinen Augen zusammen, das Säbelrasseln von Trump und die Waffenindustrie. – Angelika Ezzeldin


Leserbrief zu „Die Bildungsangst der Pädagogen“ von Manuel J. Hartung

Dass Bertelsmann einen „Monitor Digitale Bildung“ herausbringt, ist das eine; das andere, wie die Frage, ob Schulen und Hochschulen auf den digitalen Wandel vorbereitet sind, denn erfasst und beantwortet werden soll. Ich lese, dass die technische Ausrüstung der Hochschulen gut ist.

Prima, gut so. Ob sie nun aber gut auf die digitale Welt vorbereiten, von der Frage abhängig zu machen, ob Hochschullehrer digitale Präsentationstools einsetzen (und sich den Zwängen wohlaufbereiteter Power-Point-Präsentationen unterwerfen), lenkt von der Vorbereitung auf digitalisierte Arbeits-, Lern- und Lebenssituationen schlicht ab. Geht es in allen Fächern um die perfektionierte Präsentation von „Lernstoff“?

Welche Rolle spielt die Herauspräparierung des Arguments, seine Infragestellung oder Kritik? Wenige laden Texte online hoch, heißt es im Artikel – als sei die Arbeit am Thema in allen Fächern auf kanonisierte Texte reduzierbar (von der Frage abgesehen, ob die Auswahl relevanter Texte nicht Teil der Lernprozesse selbst sein kann und – in manchen Fächern – auch sein soll). Digitale Lernformate wie Lernspiele, Simulationen, Foren usw., in denen das lernende Verhalten von Studierenden selbst vorformatiert und kontrolliert ist, also eben nicht in der Auseinandersetzung mit Stoffen, Thesen, Haltungen etc. besteht…

Der Artikel wirft Fragen auf, ob man die Bertelsmann-Meßlatte an alle Fächer anlegen kann und welche Vorstellung akademischen Lernens (und

Lehrens) das alles denn übergreift, vor allem: welche Vorstellung von „Bildung“ ist im Titel eigentlich abgerufen. Es ist gut, über den „Monitor“ zu berichten; aber eine wenigstens kurze Problematisierung hätte die so selbstgewiss sich gebende Studie verdient. – Hans J. Wulff


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Über Sinn und Unsinn der Homöopathie wird seit vielen Jahrzehnten gestritten. Was mir in der aktuellen ZEIT-Debatte fehlt, sind folgende Argumente:

  1. Homöopathie ist nicht gleich Homöopathie: sog. Niedrig-Potenzen enthalten sehr wohl messbare Wirkstoffkonzentrationen.
  2. Die vom Arzt Samuel Hahnemann begründete Lehre setzt zwingend voraus, dass sich der geschulte Behandler sehr intensiv mit seinem Patienten beschäftigt. Dieses sog. Repertorisieren beträgt beim Erstgespräch im Regelfall ein bis zwei Zeitstunden. Welcher Mediziner nimmt sich dafür heute Zeit? Dabei lernt der Behandler nicht nur den Patienten kennen, sondern löst sich – gewissermaßen verhaltenstechnisch – auch aus der so weit verbreiteten rein symptomatischen Therapie. Der Therapeut lernt also vom Patienten! Insofern ist die argumentative Fokussierung auf Placebo-Effekte einseitig, spart sie doch aus, dass gute Therapeuten nie ausgelernt haben. Auch ärztliche Intuition scheint auf laufend angereichertem Erfahrungswissen zu beruhen. Dieses Immer-besser-Kennenlernen von Patienten inkl. der familiären und generationenübergreifenden Zusammenhänge zeichnet auch von jeher gute Hausärztinnen und -ärzte aus, ob konventionell oder homöopathisch ausgerichtet. – Dr. med. vet. Gero Beckmann

Leserbrief zu “Da muss Zug rein!” von Kerstin Bund und Claas Tatje

Es wäre schön, wenn die Aussage des Artikels, dass die Politiker der Regierungsparteien die Bahn wieder verstärkt als Dienstleister für die Allgemeinheit betrachten, zutrifft.

Die ganzen Privatisierungsbestrebungen gehen bezgl. der Bahn in die falsche Richtung.  Dieses Unternehmen gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge und kann nicht unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten vernünftig betrieben werden. Hinsichtlich des Güterverkehrs wäre es z.B. auch aufgrund der durch den Straßengüterverkehr verursachten Emissionen dringend notwendig, wieder mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen.

Warum investiert man nicht in zusätzliche Gleise , um den Güter- vom Personenverkehr zu trennen und so einen reibungsloseren Verkehr auf der Schiene zu gewährleisten ? Stattdessen wird von der Politik  immer mehr auf LKW-Verkehr gesetzt bis hin zu dem Pilotprojekt, LKW’s unter Strom auf der Straße fahren zu lassen.  – Axel Brunkow


Leserbrief zu “Blaue Noten aus Tel Aviv” von Ulrich Stock

Ihre differenzierte, lebensnahe Reportage über Jazzmusik in Israel habe ich mit Interesse und Genuss gelesen.

Dabei reflektieren Sie auch deren politisches Umfeld, mit der Feststellung, dass „in diesem Landstrich 13 Millionen Einwohner leben, von denen 5 Millionen rechtlos“ seien. Die nächsten Worte lassen nur den Schluss zu, dass damit die Araber in Israel und in den umstrittenen Gebieten unter der Herrschaft eines jüdischen „Apartheits“-Staats gemeint sind.

Die israelischen Araber (1,6 Millionen der 8 Millionen Israelis) haben volle Bürgerrechte, eigene Parteien in der Knesset, nicht wenige von ihnen dienen freiwillig in der Polizei und der Armee. Die Situation der ca. 0,5 Mill. Palästinenser in den umstrittenen Gebieten Westjordanland und Gaza ist sicherlich sehr viel schwieriger, aber auch Palästinenser in den von Israel kontrollierten Teilen der Westbank (Zone C) können sich an israelische Gerichte wenden, und haben wiederholt Recht bekommen, zum Beispiel was eine Korrektur des Verlaufs des Sicherheitszaunes angeht. In den palästinensisch kontrollierten Teilen des Westjordanlandes (Zone A) führte dagegen 2006 die letzte freie Wahl, in der die Hamas über die Fatah gesiegt hatte, zu einem Putsch der Fatah, die seitdem diese Gebiete beherrscht, während es unter der islamistischen Hamas im Gazastreifen es z.B. noch nicht einmal Frauen gestattet ist, einem Fußballspiel zuzusehen. Das ist „Rechtlosigkeit“ von Arabern unter palästinensischer Herrschaft.

Ihre pauschale, unreflektierte, durch keinerlei Recherche belegte Verurteilung des Staates Israels als Apartheid, von den oben genannten Fakten und Zahlen klar widerlegt, macht mich sehr ärgerlich und besorgt. Die Juden haben in ihrer gesamten Geschichte grundlosen Hass und schlimme Verleumdungen erleben müssen, die immer wieder zu tödlicher Gewalt gegen sie geführt haben und führen. Es ist mein Bedürfnis, dass zumindest von deutscher Seite, und dort zumindest in einer der führenden, aufgeklärten Zeitungen, die sonst durch klare politische Analyse besticht, dieses Gift nicht weiterverbreitet wird, damit Juden (weltweit und in Israel) so etwas möglichst erspart bleibt.

Ich bitte Sie daher dringend, bei zukünftigen Reportagen zu jüdischen Themen in jeder Hinsicht sauber zu recherchieren und fair zu berichten.  – Eberhard Schmiedeke


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Gründe zum Unausgeschlafensein gibt es viele. Zu den heftigsten gehören kleine kranke Kinder, aber auch Sorgen bei der Arbeit oder im privaten Umfeld. Wie viele Menschen würden in einer Umfrage, ob sie immer gut ausgeschlafen sind, mit einem fröhlichen „ja“ antworten? Quasi niemand! Auch nicht Stefan Schmitt.

Und wieviele Menschen kommen um sechs Uhr abends von der Arbeit, widmen sich dann Kindern, alten Eltern, Rechnungen, der Wäsche und all den täglichen Kleinigkeiten? Endlos viele! Wer möchte dann nicht um neun Uhr abends gerne zur ZEIT greifen und sich noch eine Stunde seufzend auf die Terrasse/den Balkon setzen und bei Tageslicht und Wärme lesen? Ich! Dieser Ausbruch aus dem Hamsterrad gelingt mir im Mai, Juni, Juli. Dank wunderbarer Sommerzeit! – Ulrike Wallrabe

PS: Die ewig Ausgeschlafenen müssen zum Urlaub leider in deutschen Landen bleiben. Im Ausland könnte man eine Stunde Zeitverschiebung erleiden.


Leserbrief zu “ Wie geht’s, Doktor?“ von Johannes Gernert und Kristiana Ludwig

(Selbst-) Mord am Humanismus in der Medizin

Meine Hochachtung vor den vier Medizinern, die den Mut und die Offenheit hatten, dieses Gespräch mit Kristiana Ludwig und Johannes Gernert zu führen. Es ist an der Zeit/ZEIT, Fragen zu stellen anstatt Gegebenes hinzunehmen und zu resignieren.

Wenn sich Mediziner in Friedenszeiten bei ihrer Arbeit wie Militärärzte fühlen, dann stehen grundlegende gesellschaftliche Werte auf dem Spiel. Ich habe erlebt, wie es sich anfühlt, mit einem Kind in der Notaufnahme – mit weiteren 30 Personen – 4 Stunden lang auf dem Flur zu warten. Kriegsähnliche Zustände. Ich habe ebenso die im Interview beschriebene Unvereinbarkeit ärztlicher Aufgaben erlebt, als ich mit meinem lebensgefährlich erkrankten Kind auf der Intensivstation weilte. Später stellte sich heraus, dass ein Pfleger auf jener regelmäßig unbesetzten Station über acht Jahre Patienten missbrauchen konnte, weil der Personalschlüssel nicht stimmte.

Dieser Text ist kein „J’accuse!“. Es ist eine Kritik an Fallpauschalen, keine Pauschalverurteilung.

Und es ist in erster Linie der Versuch, den Schmerz eines Vaters fühlend begreifbar zu machen. – Martin C. Löffler


Antwort auf Leserbriefe zum Artikel “Prostitution kann niemand »einhegen«”

Ich finde es sehr schade, dass sich unter den Leserbriefen vier Männer darüber höchst empört äußern, dass man Prostitution verhindern/vermindern/abschaffen möchte. Sie beschweren sich darüber, dass der Mann als das Böse und als der Übeltäter dargestellt wird. Anstatt Vorschläge dazu zu machen, wie man die schrecklichen Verhältnisse bezüglich Zwangsprostitution verändern könnte. Das ist das Hauptproblem! Es scheint aber die meisten von ihnen kaum zu beschäftigen. Warum? – Debbi Benavides


Leserbrief zu „Riechst du das?“ von Joachim Bessing

Meines Erachtens geht es bei der Sinnesassoziation von Marcel Proust mit der in den Tee getauchten Madeleine um Geschmack und nicht um Duft. – Wiltrud Klundt


Leserbrief zu „Schulz sieht rot“ von Peter Dausend und Fabian Klask

Im Artikel heißt es Kurt Beck ist in Hessen 2008 an den Linken gescheitert. Kurt Beck regierte jedoch in Rheinland-Pfalz. – Christos Ioannidis


Leserbrief zu „Warum ist das ärmste Land der Welt so arm?“ von Mark Schieritz

Laut einem Artikel der „le monde diplomatique“ fließen derzeit ca. 1000 Milliarden Dollar/Jahr – durch Korruption erworben – aus schlecht regierten, meist sehr armen Ländern in die Finanzwelten der reichen Länder – also zu uns. Vielleicht empfangen wir diese Gelder allzu gerne und reden nicht gerne darüber. Was halten Sie von dieser Zahl? Ist sie nicht auch ein Grund, warum die ärmsten Länder so arm sind? Gehört diese Zahl nicht auch in Ihren Bericht hinein?!

Und kennen Sie Grand Inga? Gegen diesen werdenden Staudamm des Kongo (der leider ökologisch desaströse Folgen haben wird), ist der Dreischluchtendamm in China recht klein. Von daher verstehe ich nicht recht, warum es aus der Mode gekommen sein soll, in Entwicklungsländern Staudämme zu bauen. – Dr. Christian Voll


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Die Hybris des Journalisten, jeden ärgere die Zeitumstellung. Sie dürfen nicht meinen, in Ihrer Person und Meinung spiegele sich jeder. Das Überhebliche bedarf der kleinen Demutsbremse um im Wahrhaftigen anzukommen. – Otto Kaufmann


Leserbrief zu „Mit eigenen Waffen“ von Holger Stark

Im Fall der türkischen Wahlkampfauftritte wird jedoch ein entscheidender nicht zu akzeptierender Aspekt übersehen, der sich darin begründet, dass Propaganda mit faschistoiden Inhalten zur Mobilisierung gegen andere Völkergruppen ( z. B. Kurden ) und Gesinnungen ( z. B. Gülenisten ) praktiziert wird.

Propagandaauftritte, die gegen eine rechtsstaatliche, demokratische Verfassung gerichtet sind, auf demokratischem Staatsterritorium zu dulden, und diese Praxis mit dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu rechtfertigen, hat die Demokratie nicht verstanden.

Diplomatie ist ein zweischneidiges Schwert, doch nicht der Verleumdung demokratischer Grundgesetzgebung wert.

Daher stellt sich die Frage der Entscheidung, welche Strategie in rationem vorzuziehen ist:

— Provokationen in‘ Leere laufen lassen. Nach „Jiu- Jitsu-Methode“.

oder

— Klare Position beziehen, Propagandaauftritte unterbinden, sowie auf Provokationen nicht reagieren.

Die ewigen Abwägungen und Rechtfertigungen der Journalisten zur Politik der Bundeskanzlerin sind kaum noch zu ertragen.

So kam auch der Ratschlag von „Can Dündar“ ( Hürriyet ) bgl. „Provokationseindämmung durch Erlaubnis der türkischen Wahlkampfauftritte“ der Kanzlerin – wie auch den Journalisten – recht, um aus Ratlosigkeit eine „Strategie“ zu formulieren.

Verantwortungsvolle Politik zeichnet sich nicht dadurch aus, dem Staatsvolk „political correctness“ zu verordnen ( „autokratisches Tool“ ), mittels „appeasement-policy“ sich vor der Verantwortung zu drücken, sondern mittels repräsentativer Kompetenz bewusst zu handeln.

Demokratisches Regieren heisst gestalten und Diskurs betreiben.

In einer omnikulturellen Gesellschaft erwartet man, dass die Repräsentanten mittel demokratischer Präsenz in der Lage sind, Konfliktpotential, das sich aus ihren Entscheidungen entwickelt, nicht zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt.

„Wehe die Dummheit befiehlt der Intelligenz…“- Sonette 66 – Shakespear. Falls Interesse diesen Leserbrief zu veröffentlichen, erhalten Sie hiermit die Erlaubnis. – Dirk Bachem


Leserbrief zu „Mehr als Kaffeesatz“ von Christoph Drösser

in Ihrem Artikel beschreiben sie sorgfältig die Methoden und auch die Probleme der politischen Meinungsforschung, die nach Brexit und Trump-Sieg enorm an Glaubwürdigkeit verloren hat. Dennoch können oder wollen die Medien (z.B. das ZDF-Politbarometer) aber auch die politischen Redaktionen noch immer nicht davon lassen. Keine Wahl in Sicht, dennoch werden Meldungen wie „Merkel um 2 % abgestürzt“ rausgehauen, obwohl die Autoren die methodische Streuung, mehr als 2 % , eigentlich kennen sollten.

Die Präsentation ist zum Entertainment verkommen ohne politische Relevanz. Was unterscheidet die monatliche Erhebung die Beliebtheitsskala einzelner Politiker von DSDS? Und dennoch interessieren sich die Akteure: Politiker, Parteien, das TV-Volk und besonders Polit-Redaktionen brennend dafür. Es soll sogar Parteien und Redaktionen geben, die diese Erhebungen beauftragen und bezahlen, z.B. das ZDF. Das ist mir ein Rätsel.

Leider geht Ihr Bericht auf dieses Phänomen überhaupt nicht ein.

Warum genügt es nicht über den Martin-Schulz-Hype und die Euphorie des SPD-Lagers zu berichten OHNE %-Werte? Es ist doch politisch völlig irrelevant, ob die Zustimmungswerte zur SPD zur Zeit (!) mit 24, 28 oder 32% ermittelt werden. Und dennoch sind auch CDU und CSU darüber ganz aus dem Häuschen. Wenn es draußen „lausekalt“ ist, reicht das als Beschreibung; die Angabe von Grad Celsius bringt kaum Erkenntnisgewinn. – Thorvald von Uthmann


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Die zwei Meinungen, die von Ärzten vertreten werden, die erkennbar keine Ahnung von der Homöopathie haben sind nichts wert.

Warum dürfen sich auf diesem Gebiet völlige Dilletanten äußern?

Homöopathie bedarf durchaus einer Ausbildung in Theorie und Praxis. Diese hat keiner der beiden „Fachleute“ genossen. Die Erklärung der Wirkung über das Placebo  sticht insofern nicht als sie auch bei Tieren und Säuglingen wirkt und hier sogar besonders gut.

Eine Heilkunde wie die Homöopathie die es seit über 200 Jahren gibt hat sich bewährt, denn sonst würde sie keiner anwenden.

Die Arzneimittel der Homöopathie kosten meist nur ein paar Euro und sind sehr ergiebig. Da kann man sich kaum vorstellen, dass dies den Kostenrahmen einer Krankenkasse messbar beeinflusst. Die Kassen zahlen z.B. zigtausende von Euro für Medikamente mit fraglichen Nutzen etwa Statine.

Warum in der letzten Zeit soviel Hass über die Homöopathie publiziert wird erschließt sich mir nicht wirklich. Sie hilft, der Patient verlangt danach und ist zufrieden. Sie schadet in der Regel nicht im Gegensatz zu den meisten schulmedizinischen Medikamenten, die alle auch Nebenwirkungen haben.

Was soll damit bezweckt werden?

Gerade die Schulmedizin mit ihrer 90 Sekunden-Konsultation ist vielleicht ein bißchen neidisch auf den Homöopathen, der sich soviel Zeit nehmen kann, muss, darf.

Viele Grüße von einer Heilpraktikerin und Homöopathin mit drejähriger Vollzeitausbildung in Theorie und Praxis, Prüfung am Gesundheitsamt mit amtsärztlicher Bescheinigung keine Gefahr für die volksgesundheit darzustellen (sowas hat kein Arzt) und selbständiger Praxis seit 1994. – Doris Reinfeld


Leserbrief zu „Bye-bye Britain“ von Khuê Pham

Welche  persönlichen Ambitionen die britische Premierministerin Theresa May treiben, ist nicht bekannt. Da sie in der BREXIT-Frage eine 180 Grad-Wendung vollzogen hat, kann man Theresa May nicht in die Kategorie verläßlicher Politiker einordnen. Der Ausgang der Brexit-Verhandlungen dürfte davon abhängen, ob die Briten überhaupt zu den in ihrer Mitgliedschaft zur EU eingegangenen rechtlichen und damit auch finanziellen Verpflichtungen stehen. Dies gilt nicht nur für das Thema: Pensionsverpflichtungen für bei den EU- Institutionen angestellte Briten.^^

Ein besonderes Kapitel sind vielmehr auch diejenigen EU-Angehörigen,  die im UK seit langem leben und arbeiten, aber keine britische Staatsangehörigkeit besitzen. Sollte der Brexit auch auf deren Rücken abgeladen werden… in Klartext, sollten diese genötigt werden, ihren Arbeitsplatz im UK aufzugeben, so wäre dies ein frontale Ansage fehlender Bereitschaft, auch zukünftig irgendwie mit der EU zusammen zu arbeiten. ^^ Theresa May hat mit nur etwas über 51% Befürworter-Stimmen für das  Brexit kein Mandat des gesamten Landes , Großbritannien total von Europa abzukoppeln.  Wenn man, wie Theresa May , vor allem junge Briten, gegen sich hat, sollte man sich eigentlich dessen bewußt sein, daß man gegen die Interessen der jüngeren Generationen schlecht regieren kann. – Sigurd Schmidt


Leserbrief zu „Schulz sieht rot“ von Peter Dausend und Fabian Klask

Der historisch schon frühzeitig vollzogene Bruch zwischen kommunistischen Parteiungen und der Sozialdemokratie ist endgültig. Auch in der „LINKE“  sind immer noch viel zu viele Erbschaften aus der DDR-Zeit versammelt, als daß auch eine SPD unter Martin Schulz es dem Wahlvolk zumuten könnte, durch eine Koalition mit der „LINKE“ unüberblickbare Risiken einzugehen. Eher gehen CDU und CSU noch mit der AfD zusammen als die SPD mit der LINKEN. ^Sollte die SPD auch nur eine hauchdünne Mehrheit im September 2017 im Bundestag erreichen, dann sollte man aus politologischer Sicht eine Minderheitsregierung nicht ausschließen. Denn dann könnten sich Mitglieder aus allen Fraktionen an Gesetzesabstimmungen für die Regierung beteiligen. Auch dies ist natürlich nicht unproblematisch und eine sehr stabile Regierung wird hierdurch nicht erleichtert. Aber völlig  ausschließen sollte man eine Minderheitsregierung nicht !! – Sigurd Schmidt


Leserbrief zu „Die Bildungsangst der Pädagogen“ von Manuel J. Hartung

Dieser Artikel trägt eine falsche Überschrift !

Viele Pädagogen haben keine Angst , digitale Medien einzusetzen, sie erkennen vielmehr , dass Lernfortschritt und Lernen wenig mit digitalen Medien zu tun haben. Erkenntnisgewinne, Auseinandersetzung mit Thesen, Suchen nach Lösungsansätzen und diese sich bewähren lassen im Versuch und Irrtum finden im Tun, und vor allem im Hirn und mit genug Zeit statt.

Ob man einen Text aus dem Buch anschaut oder per Beamer : es bleibt die Aufgabe, ihn zu verstehen, ihn einzuordnen , ihn zu zerlegen. Copy and paste sind keine Werkzeuge , die Zusammenhänge und Querverbindungen generieren.

Im Experimentalunterricht muss man selbst Hand anlegen, bei fremdsprachlichen Texten muss man selbst Vokabeln lernen , muss man Sequenzen selbst sprechen , um voran zu kommen.

Lernen geschieht mit allen Sinnen und in kleinen Schritten: „to act and to do“.  Der menschliche Geist  ist keine Modulmaschine, die man wie beim Nürnberger Trichter mit Digitalisaten füttern kann, und seien sie noch so bunt und beweglich. Gute Filmsequenzen , die abstrahierten und durchsichtig machten, gab es auch früher schon ; sie mögen gerne aus dem Beamer kommen. Aber man möge doch endlich akzeptieren, dass es vor allem auf Klarheit, auf eine positive Zugewandtheit dem Lernenden gegenüber und auf eine individuelle Lerngeschwindigkeit ankommt.

Nicht umsonst braucht der Mensch ca 2 Jahrzehnte, um erwachsen zu werden. – Alois Lienhard


Leserbrief zu „Weg mit der Lücke!” von Elisabeth Niejahr

Gerade habe ich Ihren Artikelt zur Lohnungleichheit (zwischen Männern und Frauen) gelesen. Dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in unserer Gesellschaft noch nicht erreicht ist, kann ich nur bestätigen.

Allerdings habe ich Zweifel, dass der von Ihnen zitierte Equal Pay Gap von 22% diese Ungleichheit tatsächlich belegt. Soweit ich es erkennen konnte, handelt es sich bei dieser Zahl um einen unbereinigten Wert, der nach fest gelegten EU-Vorgaben erhoben wird. Die bereinigten Zahlen fallen tatsächlich deutlich geringer aus. Wenn man Ihrem Kollegen Thomas Moser (https://www.heise.de/tp/features/Ten-Years-Gender-Pay-Gap-Mistake-Ein-Irrtum-wird-zehn-Jahre-alt-3652060.html) glauben darf, beträgt der bereingte Equal Pay Gap nur noch 6% bzw. 2%.

Über Statistik lässt sich mit Sicherheit streiten und es war mir auch nicht möglich alle Aussagen von Herrn Moser anhand einer Internet-Recherche nach vollziehen. Trotzdem hätten Sie meiner Meinung nach die Erhebung des Equal Pay Gap genauer beleuchten können.

Die Schlußfolgerung von Herrn Moser, dass mit dieser „gefakten“ Zahl von der tatsächlich viel gravierenderen Lohnungleichheit zwischen Mindestlohn- und Großverdienern abgelenkt werden soll, erscheint mir durchaus plausibel.

Vielleicht könnten Sie in einem separaten Artikel noch einmal auf die Plausibilität des Equal Pay Gap eingehen. – Julian Jentjens


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Die Zeitumstellung zweimal jährlich ist tatsächlich ein wenig lästig – die Sommerzeit selbst jedoch bedeutet für mich eine große Erleichterung. Je früher es morgens hell wird, desto früher wache ich auf, unfreiwillig, und durch die Verschiebung gewinne ich eine Stunde Schlaf. Von „Diebstahl“ kann also keine Rede sein.

Eine dauerhafte Beibehaltung der Sommerzeit wäre mir recht – womöglich ließe sich damit im Winter nachmittags tatsächlich zumindest Beleuchtungsenergie sparen. – Bettina Ziegler


Leserbrief zu „Ein Siegel ist nicht genug“ von Fritz Habekuss

Zunächst stimme ich ihnen voll und ganz zu, dass Deutschland bzw. die EU nur zertifiziertes palm(kern)öl importieren sollten.  Leider sind aber einige wesentliche dinge in ihrem artikel nicht korrekt:

  1. europa steht an dritter stelle  der weltweiten importeure,
  2. der bodenbürtigen pilz fusarium kommt nicht nur in afrika , sondern  durchaus auch in südostasien vor,
  3. heutige bestände sind gegen diesen pilz allgemein nicht resistent
  4. der anbau in westafrika ist nicht durch fusarien zurückgegegangen, sondern aus mangel an geld/investoren
  5. eine bekämpfung erfolgt allgemein nur durch eleminierung befallener pflanzen im bestand, was die wirtschaftlichkeit beeinträchtigt
  6. nach einer 20-30-jährigen nutzung bzw. neu-anpflanzung besteht erhebliche gefahr durch übertragung des pilzes von den wurzelresten

der gerodeten palmen, die aber über eine biologische prävention (impfung mit mykorrhiza-pilzen, oder andere anbaumaßnhmen) zu kon-

trollieren ist. die nachhaltigkeit wird durch den pilz  im grundsatz nicht infrage gestellt

  1. eine ölpalmen-plantage ist keine monokultur, sondern eine DAUERKULTUR, was ökologisch einen fundamentalen unterschied bedeutet. – Prof. H.Herzog, (ehem. leiter des fachgebietes trop.pflanzenbau, humboldt-universtät zu berlin)

Leserbrief zu „Das wird ein Fight!“ von Thomas E . Schmidt

Martin Schulz klagt über die Ungerechtigkeiten in unserem Land, was so verkehrt nicht ist. Was mich persönlich auf die Palme bringt ist die Armut der Alten.

Diese Generation hat unseren Staat mit aufgebaut und das waren oft entbehrungsreiche Zeiten, die uns heute den Wohlstand gebracht haben. Und jetzt müssen viele im Alter Armut ertragen. Das sollte  ein Staat, der im Wohlstand lebt, nicht zulassen. Und trotzdem liegt Martin Schulz falsch, wenn er das übers Geldausgeben ändern möchte oder die Variante der Umverteilung.

Darüber hat er sich noch nicht richtig ausgelassen, bis auf die Kürzung der Militärausgaben. Was mich aber jetzt schon stört, ist die Tatsache der Eigenverantwortung vieler Bürger, welche völlig verloren gegangen ist. Darüber habe ich noch kein Wort von ihm gehört.  – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Das problem ist nicht die zeitumstellung, sondern das fruehe aufstehen im allgemeinen, und an den montagen im speziellen. jeder montag morgen bringt verdruss fuer kinder, eltern, arbeitgeber, arbeitnehmer, aerzte, auto fahrer und auto fabriken. montag/ morgens gibt es jede menge tote und verletzte. 7 von 9 deutschen wuerden den montag/ morgen abschaffen. – Christian Alberti


Leserbrief zu „Sollen Krankenkassen Homöopathie bezahlen“ von Dr . Med. Harro Albrecht und Dr . Med. Josephina Maier

Die Erde drehte sich bereits 4 Mrd. Jahre um die Sonne, ohne dass es wissenschaftlich bewiesen war, Menschen wissen seit 50.000 Jahren, dass ein Boot schwimmt, bevor Archimedes die wissenschaftliche Erkenntnis dazu hatte, und das Gegenstände zu Boden fallen, wussten Menschen auch schon lange vor Newtons wissenschaftlicher Erkenntnis des Gravitationsgesetzes.

Deshalb ist es immer wieder überraschend, die Überheblichkeit eines Teils der Ärzteschaft hinsichtlich ihrer eigenen Allwissenheit wahrzunehmen, begründet aus dem Stand der Wissenschaft (hier die Homöopathie betreffend) , der immer nur ein Augenblickszustand ist und sich mit fortschreitender Entwicklung bekanntermaßen in immer kürzeren Zeitabständen erneuert. – Thomas Hillig


Leserbrief zu „Risiken und Nebenwirkungen“ von Stefan Schmitt

Kann das wirklich sein? Herzinfarkte, Schlaganfälle, Fehlgeburten, erhöhter Schlafmittelkonsum usw. wegen einer einzigen Stunde zweimal im Jahr? Müssten wir Nacht-und Schichtarbeiter dann nicht längst alle tot sein? – Rainer Steinmair


Leserbrief bezüglich der Literaturbeilage zur Leipziger Buchmesse

Alle Jahre wieder. …Und es nervt mich :

17 der 19 vorgestellten Buchautoren sind männlich. 17 der 20 von Ihnen vorgestellten  „wichtigsten Titel für den intellektuellen Smalltalk “ sind ebenfalls von Männern verfasst.

Der Anteil der weiblichen Autoren liegt in dieser Literaturbeilage somit bei ca 10%! Warum sind für Sie die Werke weiblicher Autoren so wenig erwähnenswert? !

Wie wäre es mit einer Quote?  Sie verreissen ja auch so manches Werk….schlimm ist es, dass Frauen hier unsichtbar sind und der weibliche Blick auf die Welt fehlt. – Agnes Kellermann