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18. Mai 2017 – Ausgabe 21

 

Leserbrief zu „Wie gut sind sie wirklich?“

Ich war etwas bis ziemlich irritiert, als ich Herrn Thielmanns Beitrag über Mouhanad Khorchide las. Wie kommt Herr Thielmann zu der Behauptung, es gäbe von Herrn Khorchide ein neues Buch, dessen Titel fragt, >>Ist der Islam noch zu retten? <<;  und diese Frage in besagtem Buch klar bejaht wird, indem Herr Khorchide 95 Thesen raus „haut“?

Herr Thielmann meint wohl eher die gemeinsame Streitschrift in 95 Thesen, zwischen Mouhanad Khorchide und Hamed Abdel-Samad, welche den Titel trägt: >>Ist der Islam noch zu retten? <<.

Entweder: Herr Thielmann  bezieht sich in seinem Beitrag, allen Ernstes, auf ein Buch, von dem er nicht einmal dessen Cover gesehen geschweige denn gelesen hat.

Oder: Er hat das Buch gelesen und ist der Auffassung, dass die Thesen Abdel-Samads dermaßen halt- und belanglos sind; dass man sie als bloße Bestätigungen der Thesen, des( in den Augen Thielmanns) Überreformators Khorchide, ansehen könne und sollte.

Da ich weder von Khorchide noch Abdel-Samad bislang etwas las, sah ich das oben genannte Buch als gute Gelegenheit mal beide Sicht- und Denkweisen kennen zu lernen, und das Ganze auch noch in Konfrontation zueinander. Es ist kein literarisches Meisterwerk, sondern seinem Zweck nach einfach und verständlich geschrieben. Auch wenn die Form(was für mich so oder so ein primäres Kriterium für ein Argument ist) Abdul-Samads Argumente hin und wieder zu wünschen übrig lässt, hat er meines Erachtens, im Großen und Ganzen doch die stichhaltigeren. Was mich am meisten stört, ist der Titel des Buches der die Frage stellte, ob der Islam zu retten sei. die Frage ob der Islam zu retten sei, suggeriert, dass der Islam an sich gerettet werden müsse, weil er bspw. vom Untergang bedroht sei – was jedoch nicht der Fall ist.

Deswegen streiten sich die Autoren in dem Buch auch darum, ob der Islam reformiert und nicht ob er gerettet werden kann. Genauer, ob es möglich ist eine Lesart des Korans zu etablieren, die(grob gesagt) alle friedlichen und verbindenden Verse im Koran extrahiert, die eher trennenden Verse relativiert und die strikt trennenden sowie feindseligen Verse ignoriert.um seines selbst willens, hat der Islam eine solche Reformation nicht nötig. Eine solche Reformation, ist einzig und allein für die Integration gläubiger Moslems in westliche Gesellschaften zwingend Voraussetzung. Deshalb geht es auch nicht um die Frage ob der Islam zu retten ist, sondern, ob das friedliche und konstruktive Zusammenleben in den westlichen Gesellschaften gerettet werden kann, wenn der Einfluss des Islams in diesen sowie auf diese Gesellschaften zunimmt. – Tobias Meisborn


Leserbrief zu „Geld futsch, Daten futsch“ von Stefan Schmitt

Den Artikel über den WannaCry-Virus habe ich fast schon mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Dem Autor mangelt es offenbar am Fachwissen, denn die vierte und wichtigste „Ebene der Verantwortung“ wurde komplett ausgelassen: der Dilettantismus der Computer-Benutzer. Es gibt nämlich nur einen einzigen Grund, wieso der Virus sich überhaupt verbreiten konnte: mindestens ein völlig unbedarfter Benutzer hat den Link angeklickt, der in der Spam-Flut der vorhergehenden Woche in einem Email mitgeliefert wurde. Solange Handy-Kunden von T-Mobile eine Email-PDF-Rechnung von O2 öffnen, solange Menschen glauben, Sie hätten bei Euro Millions gewonnen, obwohl Sie nie gespielt haben, oder solange sie DHL-Tracking-Infos öffnen, obwohl Sie nichts bestellt haben, solange werden die Computersysteme weltweit in die Knie gezwungen.

Und anders als es der Autor darstellt, können dafür die „Profis“ in den IT-Abteilungen oftmals gar nicht verantwortlich gemacht werden. Was bereits für viele Heimanwender wegen Ahnungslosigkeit ein Problem darstellt, ist für die IT-Abteilung einer Bank bzw. eines Krankenhauses schlicht nicht möglich, nämlich sämtliche Patches von Microsoft und aller anderen Software-Hersteller sofort nach dem Erscheinen zu installieren. Diese Patches sind teils fehlerbehaftet und müssen vor jeder Installation zuerst auf „Verträglichkeit“ getestet werden, und das mit sämtlichen Applikationen und Hardware-Versionen, die im Einsatz sind. Das kostet Zeit, aber es gewährleistet, dass der Benutzer mit seinem PC jeden Tag arbeiten kann, auch wenn das auf Kosten der Sicherheit geht. Wer das nicht beachtet, wird erleben, dass Dutzende oder Hundert PCs nach dem Neustart einen Bluescreen haben – so erlebt vergangene Woche bei einem der aktuellen Windows-Patches.

Der Gesetzgeber wird nicht umhin kommen, irgendwann einen „PC-Führerschein“ einzuführen, denn die Gefahr, die von einem ahnungslosen Computernutzer ausgeht, ist mindestens so gross wie die von einem Autofahrer. Es hat einfach noch keinen Schaden gegeben, der gross genug war, um das zu verstehen. – Andi Pfaff


Leserbrief zu „Die Gut(en)menschen“ von Jochen Bittner und Sarah Schaschek

Mit Ihrem Beitrag in der letzten Ausgabe der „Zeit“ liegen Sie völlig neben dem Thema.

Mit Gutmenschen werden nicht bezeichnet  Kirchentagsbesucher,  nicht Menschen, die sich für Frieden, für Unterprivilegierte, Machtlose, Ausgegrenzte und gegen die anhaltende Ausbeutung und Zerstörung der Natur einsetzen.

Nein, das sind durchaus ehrenwerte und hoch zu schätzende Mitbürger und die sind nicht gemeint mit dem Begriff „Gutmensch“.

Der Gutmensch ist etwas anderes, er/sie  zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

– er/sie definiert alleine , was gut und was böse ist, was richtig und was falsch ist, er/sie lässt sich auf keine Diskussion  über seine Vorstellungen des „Guten“ ein, seine Meinungen und Handlungen sind alternativlos, er/sie duldet keinen Widerspruch und Andersdenkende sind, ohne dass sie angehört wurden, ahnungslos, abgehängt, reaktionär, egoistisch, rassistisch,  rechtsradikal, gelegentlich auch Nazi und vieles mehr. Es gibt aber immer Alternativen und zwar durchaus wohl durchdachte und ehrenwerte!

– der Gutmensch setzt sich für seine guten Ziele niemals selbstlos ein, handelt niemals im Stillen, sondern er/sie sorgt immer für Öffentlichkeit, in der sein Gutsein möglichst hell strahlen soll. Das zeigt sich, wenn Frau Göring-Eckart ein Selfie mit einem Flüchtlingskind von einer griechischen Insel postet, wenn Frau Roth ihren Auftritt auf dem Gezi-Park in Istanbul, wo sie eine völlig nebensächliche und unbedeutende Rolle spielt,  in die Presse drückt oder wenn der Mann aus dem Norden, der ein Schiff zur Rettung von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer ausgerüstet hat, seinen Fernsehauftritt inszeniert . Oft agiert der Gutmensch ohne eigenen Einsatz, ohne eigenes Risiko, die Drecksarbeit machen in der Regel die Stillen.

Man kann das alles auch kurz zusammenfassen: Der Gutmensch ist das Sinnbild von Intoleranz, Arroganz und Selbstverliebtsein – Dr. Wilfried Kurz


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

„Wird er es noch schaffen?“ Nee, „so wird das nix, Herr Schulz“. „Warum schwächelt die SPD?“

Eine Antwort dafür finden Sie vielleicht schon in den von mir zitierten Überschriften aus Ihrer Startseite. Leider muss ich mir jeden Morgen wieder einen Artikel darüber durchlesen, wieso die SPD, Ihrer Meinung nach, gerade auf dem absteigenden Ast sitzt. Wenn ich Glück habe, ist auch mal ein Artikel über die AfD dabei – endlich mal Abwechslung!

Mein Kritikpunkt ist nicht Ihre Kritik an der SPD – die Artikel sind alle ausgezeichnet recherchiert und gut lesbar. Ich kritisiere, dass ich mich langweile, wenn ich auf Ihre Startseite gehe. Und das leider jetzt schon seit mehreren Wochen. Kann es sein, dass Sie gerade Artikelrecycling betreiben? Das Gleiche gilt für Donald Trump – jeden Morgen der gleiche Mist…

Dabei haben Sie doch auch interessante abwechslungsreiche Artikel, nur muss man die leider suchen. Der Teilchen-Blog nimmt beispielsweise immer wieder Themen auf, die im Grunde sehr interessant sind. Nur weiter ausgebaut müssten Sie werden…

Bitte, liebe Zeit-Redaktion, ich lese gerne Ihre Artikel! Aber ich möchte nicht jeden Tag das Gleiche lesen. Zeitungen sollten verschiedene Meinungen und Themen abbilden. Nehmen Sie sich das mal wieder zu Herzen und lassen Sie nicht nur Leute mit verschiedenen Meinungen miteinander reden.
Uta Lambrette


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Jeder der den Begriff nutzt, um sich abzugrenzen oder andere damit zu diffamieren, bezeichnet sich dadurch selbst als „Schlechtmensch“…

Wie blöd kann man sein? – Rainer Brings


Leserbrief zu „Der Rausschmiss“ von Kersten Augustin Und Sebastian Kempkens

Sie schreiben, dass die Vermieter der zweiten Generation das Haus verkauft haben. Ich vermute folgende Ursachen:

  1. mit einer Miete von etwas mehr als 4 € pro m² ließen sich keine großen Rücklagen bilden.
  2. es besteht Unsicherheit über den Zustand des Hauses (vermutlich Altbau) und damit die Befürchtung, dass unerwartet Schäden auftreten, deren Beseitigung die Rücklagen übersteigen.

Schäden, die liegen können

in der allgemeinen Bausubstanz, im Zustand der Wasserleitungen, Abwasserleitungen, im Zustand der Elektroinstallation, im Zustand des Dachs

  1. es sind jetzt schon notwendige Baumaßnahmen bekannt für

Energieeinsparung, Brandschutz, Erneuerung von Böden usw.

Der Verkauf der Wohnung löste für die Besitzer (die vielleicht nur Einnahmen aus Renten haben) alle diese Probleme, zusätzlich verfügen sie über Bargeld (zur eigenen Sicherheit, vielleicht auch für den einen oder anderen Luxus).

Der neue Besitzer übernimmt die Probleme. Das Gerichtsurteil sorgt für Rechtssicherheit – eines unserer höchsten Güter – löst aber die oben erwähnten (wirtschaftlichen technischen ) Probleme nicht.

Wie könnte eine Lösung ohne „Rausschmiss“ aussehen, bei der auch dem neuen Besitzer keine unzumutbaren Risiken aufgebürdet werden? – Gerhard Raible


Leserbrief zur Grafik zum Titelthema: „Wie Gutmensch bin ich?“ von Jochen Schievink und Stefan Schirmer

Sexismus in der ZEIT – Nein, danke!

Ich bin seit vielen Jahren Leserin der ZEIT. Ich schätze die Vielfalt an Meinungen, die kritischen Diskurse, die klugen Beiträge. In der letzten Ausgabe der ZEIT haben Sie einen Test veröffentlicht, der Auskunft darüber geben sollte, ob man/frau sich selbst als Gutmensch einschätzt.

Einige der Fragen habe mich sehr irritiert, z. B. Sie sehen eine Kollegin in engem Rock und auf hohen Schuhen und denken: a) Geil! (6), b) Schon schön, dass Emanzipation und Attraktivität heute zusammengehen.  (3), c) Das dumme Ding. Übt Verrat an 100 Jahren Freiheitskampf. Und weiß es noch nicht einmal. (2).

Für mich handelt es sich um Sexismus pur! Aus diesen Textstellen tritt Feindseligkeit gegenüber Frauen und eine damit einhergehende Abwertung des weiblichen Geschlechts deutlich hervor. Ich hatte gehofft, dass zumindest die ZEIT sich nicht mehr zu solch unwürdigen Beiträgen hinreißen lässt. Es sollte möglicherweise ein witzig-ironischer Beitrag werden, er ist es für mich als Frau nicht. Ich bin sehr verärgert. – Dr. Michaela Köller


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

1.Thema Gutmenschen – Pro und Kontra – Zum Text von Herrn Bittner Im Rahmen Ihrer Zeit-Akademiereihe bieten Sie ein Seminar an, mit dem Sie, eine Auswahl von Zeitredakteuren, vermitteln wollen, was guter Journalismus ist, sein sollte oder auch vielleicht könnte. Der Artikel von Herrn Bittner im Rahemn der Gegenüberstellung unterschielicher Positionen zum oben genannten Thema, belegt nicht ganz diese Anspruch.

Damit meine ich nicht das Handwerkliche des Schreibens, sondern die sich entlang von festen Vorbeurteilungen – man kann auch sagen:  Ettikettierung von Menschentypen – im Kreise drehende Argumentation des von Ihnen, Herr Bittner, verfassten Artikels zur Gegenposition. Getreu dem Motto: „Für manche Menschen bedeutet Denken das Ummöblieren ihrer Vorurteile.“, bleiben Sie, Herr Bittner, in Ihrem Artikel, leider in der von Ihnen selbst gewählten „Wohnung“ und schieben Ihre Argumente –  Ihre „Möbel“ – hin und her ohne damit eien überzeugende antwort auf die anstehende Frage/Thematik zu vermitteln.

Das ganze wirkt daher wenig durchdacht und in diesem Vorurteilshinundhergeschiebe nicht erhellend, sondern ärgerlich, überflüssig: Also, entweder besser oder die Spalte leer lassen – zumal ja das Redaktionsteam den  oben erwähnten Anspruch erhebt.

2.Text: „Bei den Helden von Marxloh“ Dürfen Sie mir die Kontaktadresse des Projekts “ Tausche Bildung fürn Wohnung“  übermitteln? Wenn ja, senden Sie Ihre Nachricht an meine oben ersichtliche E-Mail-Adresse.   Dann nichts für ungut! – Hans-Josef Nieder


Leserbrief zu „Merkel, die Instanz“ von Tina Hildebrandt

„Die Kanzlerin steht für Sicherheit“ – diese Behauptung erfordert wahrlich Chuzpe!

Ist hier wirklich die Frau Merkel gemeint, die Massenüberwachung und unsichere Privatsphäre von Anfang an zugelassen hat, die prekarisierende „Austeritätspolitik als alternativlos“ sakrosankt sprach und die mit dem Hinweis darauf, dass „nationale Grenzen nicht gesichert werden können“, zahlreiche moslemische Terroristen ins Land ließ, die seitdem viele Anschläge verüben und die innere Sicherheit destabilisieren?

Vor dem Wahlkampf jetzt bitte nicht schon wieder diese merkelfromme Berichterstattung; es ist einfach zu weit hergeholt. – Dr. André Hempel


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

Der Artikel ist eine interessante Analyse, die von großer Sympathie für Martin Schulz geprägt ist. Wohl deshalb fehlt eine entscheidende Frage, der sich die SPD stellen muss: ob es nicht doch ein kapitaler Fehlgriff war, ihn als Kanzlerkandidaten auszuwählen. – Horst F. Koops


Leserbrief zu „Du siehst aus wie ich mich fühle“

Danke, liebes ZEIT – Team für das wöchentliche Tierfoto „Du siehst aus wie ich mich fühle“. Jede Woche schneide ich das Foto aus und schicke es per Post an die kleine Tochter meiner Nichte. Die Fotos sind so schön und manchmal so lustig, dass es mir nicht reicht, wenn ich sie alleine anschaue. Die zweijährige Lilli freut sich „tierisch“ über diese Überraschung aus dem Briefkasten. Hoffe, dass es noch viele davon gibt. – Andrea Hoferer


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Das Gute an der Debatte zu den sogenannten „Gutmenschen“ ist, dass sie bald wieder vorbei ist. Betrüblich hingegen wäre, wenn jemand den Eindruck bekäme, Beiträge wie jene von Jochen Brittner oder Sarah Schaschek hätten das Thema bereits in seiner Tiefe und Breite im Wesentlichen ausgelotet. Rational und fast zynisch der Eine, emotional und fast frömmelnd die Andere.

In Wirklichkeit ist das Menschenbild ein zentraler Dreh- und Angelpunkt unserer Gesellschaftskonzepte. Auch wenn heute auch christlich inspirierte Kreise vielerorts wertvolle menschliche Arbeit leisten: die christlich-abendländische Tradition hat in ihrem Kern ein sehr pessimistisches Menschenbild.

Psychologie, Soziologie, Hirnforschung und Sprachwissenschaft haben jedoch hinlänglich gezeigt, dass der Mensch ein zutiefst gutmütiges und soziales Wesen ist und dass schädigendes und asoziales Verhalten eine Folge von Irritation und Not ist. Moralische Empörung und marktschreierische Forderungen haben derzeit weltweit Konjunktur, sind aber im Grunde bloss phantasielos.

Nicht weil sie einer bestimmten Moral anhängen oder weil sie berühmt werden wollen, kümmern sich Grossmütter um Enkelkinder, gründete Daniel Barenboim ein grenzüberschreitendes Orchester, hat Alexander Fleming die Entdeckung des Penicillin der Öffentlichkeit ohne Profitinteresse zur Verfügung gestellt oder helfen Abertausende weltweit Flüchtlingen und Menschen in Not, sondern rein aus dem Gefühl und dem Bewusstsein, ein Mensch zu sein: aus Mitgefühl.

Haben vielleicht jene, die nicht so grosszügig sind, ein Interesse daran, die Grossherzigen zu verunglimpfen? Das wäre zu bedauern. Womöglich liegt aber gar kein Konflikt vor, ausser die Kirchen und die Ökonomen hätten Angst davor, ihr Meinungsmonopol zu verlieren. Vermutlich wäre das aber für die Menschen insgesamt gesünder. – Dr. Peter H. Boller


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Gutmensch, du bist – ganz im Gegensatz zu Mephisto – „ein Teil von jener Kraft, die stets das“ Gute „will und stets das“ Böse „schafft“ – wenn du die denkbaren fatalen Folgen deines gegenwärtigen, vermeintlich moralischen Handelns für die Zukunft ausblendest, wenn du den Leitsatz aller verantwortlich Handelnden mißachtest: quidquid agis, prudenter agas, e t  r e s p i c e  f i n e m ! – Dr. med. Ulrich Pietsch


Leserbrief zu “Vielfalt der Pflege” von Marcus Rohwetter

Kompliment zur Analyse der Crême. Kompliment an jene Köpfe, die erkannt haben wie Menschen denken, fühlen, handeln und genau maßgeschneidert diesen Konsumenten die Befriedigung ihrer Bedürfnisse ermöglichen. Siehe Motivforscher Ernest Dichter. Das gilt für den Gottesdienst, das Popkonzert, das Handy, den Film, den Sport, Guide Michelin, Gault Millau, die Festspiele, die Mode, bis zum Auto. Die Menschen sind nun mal so. Übrigens: die Rezeptur für die Tages- und Nacht-Crême gegen Volksverdummung ist noch immer nicht erfunden. – Johann ERNST


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

Vor lauter Freude, den Vizekanzler-Kandidat endlich los zu sein, jubelten die Genossen den einfachen Buchhändler aus Würselen mit 100 % in den Himmel.

Ganz schön naiv zu glauben, dass der Wähler jetzt überzeugt wäre, man kümmere sich ab sofort um die Belange der hart arbeitenden ärmeren „kleinen Leute“ und um die Beseitigung der Ungerechtigkeiten bei Mieten, Renten, EEG, HartzIV usw.

Was der eine in Berlin bisher nicht versuchte, hat der andere in Brüssel stets vermieden und der Wähler hat auch nicht vergessen was der ehemalige SPD- Vorsitzende Franz Müntefering eins sagte: Es ist sehr unfair die Politiker an ihren Wahlaussagen zu bewerten. So isses. – Anonymer Leser  


Leserbrief zu „Wie empfinden wir Schönheit?“ von Christoph Drösser

Es ist sehr erfreulich, dass die Forschung Kants Ästhetik „bestätigt“. Aber von einem „verkopften Königsberger“ Philosophen zu reden ist Unsinn.  So schrieb er in der Kritik der Urteilskraft (AA V, 467-468):  „Allein meinen, daß es reine, ohne Körper denkende Geister im materiellen Universum gebe … heißt dichten … Ein solches Ding ist ein vernünfteltes Wesen …, kein Vernunftwesen …“  Schon in der Kritik der reinen Vernunft schrieb er (B 75): „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind,“ und er betonte, wenn wir etwas richtig verstehen wollen, müssen wir immer zuerst und so ausführlich wie möglich mit der „mechanischen“ Erklärung beginnen (s. KU AA V, 377-378, 415, 418, 429), weil es ohne eine materielle Welt kein Verständnis gibt (s. Metaphysik Mrongovius (Göttingen:  VI/II, 869). Dass Kant „seine … Studierstube praktisch nie verlassen hat“ und deswegen mit dem „Psycho-Labor“ gefremdelt“ hätte, steht im Widerspruch zu seinen ersten Schriften und seiner Lehrtätigkeit. Während seiner gesamten Karriere hat er Mathematik und Naturwissenschaften gelehrt und wissenschaftliche Entdeckungen von erstem Rang gemacht (s. Volker Gerhardt, Immanuel Kant. Vernunft und Leben (Stuttgart [2002]: 35-37). Zwar betonte Kant, dass wir nicht allein durch Öffnen unserer Augen die Wahrheit sehen können. Wir müssen auch Elemente, die nicht mit den Erscheinungen selber gegeben sind, hinzufügen, um etwas zu verstehen (z.B. ein kohärentes Begriffssystem wie in der Mathematik) und zu handeln (wie z.B. moralische Maxime). Aber das bedeutet nicht, dass Verständnis keine Erfahrung braucht. – Douglas McGaughey


Leserbrief zu „Roh, kraftvoll, intensiv” von Ijoma Mangold

Ein Interview mit erfrischend klaren und einfachen Antworten von Karl-Ove Hausgard, um das Werk von und den Maler Edvard Munch besser zu verstehen.

Eine besondere Bitte dazu, zugegeben, ein bisschen weit hergeholt:   Ist es möglich von dem Bild  Maler an der Hauswand  einen farbigen Druck bis max. DIN A 4  aus Ihrer Druckvorlage zu bekommen ?   Grund meiner Bitte: Als sog. „Pate im Ehrenamt“ bereite ich im Moment den 18. Geburtstag eines aus Guinea Geflüchteten vor. Er hat das große Glück, Praktikum und Ausbildung nach dem Schulabschluß im Beruf Maler und Anstreicher zu bekommen.   Das Bild von Munch würde seiner Geburtstagsmappe beziehungsreich bereichern.   Kosten ? Evtl. für Postversand in starkem Couvert „Nicht knicken“ –  Hartmut Wagener


Leserbrief zur Grafik zum Titelthema: „Wie Gutmensch bin ich?“ von Jochen Schievink und Stefan Schirmer

Ich möchte eine Anmerkung zu dem Quiz „Wie gutmensch bin ich?“ in der neuen Ausgabe der Zeit vom 18. Mai machen, da ich als regelmäßige Zeit-Leserin – online und print – geradezu schockiert über die Qualität und die Assoziationen war, die darin gemacht wurden! Als eine seriöse Zeitschrift, die das Quiz auch noch ausgerechnet im Wissensteil angesiedelt hat, hätte ich erwartet, dass man eine Differenzierung zwischen dem Willen, etwas zu verbessern, und Klischees, die das einfache Schubladendenken vorantreiben und unterstützen, schaffen kann. Darin sehe ich nicht nur Sie als Informationsmedium diskreditiert, sondern auch einen Wert, für den Sie bisher für mich einstanden, verletzt, nämlich den Versuch, verschiedene Perspektiven auf eine respektvolle Art abzubilden. Ich hatte mir unter diesem Quiz etwas völlig anderes vorgestellt und man hätte es deutlich besser gestalten können, eine derartige Diffamierung von Gutmensch sein mit so wenigen Worten war unnötig. Ein guter Mensch sein zu wollen hat hier einen Anstrich bekommen, der keine andere Schlussfolgerung zulässt als die, dass der Versuch zur Korrektheit (siehe letzte Frage, was gestört hat) lediglich etwas ist, über das man sich lustig macht. Aber vielleicht ist das ja auch das Bild, das Sie erreichen wollten.

Für mich passt es nicht zur Zeit und zu der Vielfalt, die sie sonst meist abbildet und ich möchte hiermit meine Enttäuschung zum Ausdruck bringen. Ich hoffe, ich konnte das Klischee eines „empörten Gutmenschen“ aus der McDonaldsfrage mit meinem „Beschwerdebrief“ hiermit ausreichend für Sie erfüllen. – Alina Krobok


Leserbrief zu „Unsere Soldaten“ von Benedikt Erenz

Ihrem Artikel kann ich vom Fazit her zustimmen. Aber dass die Tradition nur deshalb infrage steht, weil die Wehrmacht Ihren verheerenden Feldzug verloren hat und nicht als Sieger hervorgegangen ist, kann kein Argument sein. Man stelle sich vor, sie hätten gesiegt!!! Grausam!

Also dieser Aspekt hätte unbedingt noch in Betracht gezogen werden müssen! – Jutta Hartlich


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

Es dämmert der „Zeit“, dass Martin Schulz, der „Heiland“ und „Heilsbringer“, bloß ein Strohfeuer entzündet hat. Auf die Frage, ob mit der SPD oder Schulz etwas nicht stimmt, gibt es die Antwort: Bei beiden stimmt etwas nicht. Sigmar Gabriel hat durch seinen Vorschlag, Martin Schulz zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten zu wählen, bewiesen, wie wenig es ihn interessierte dass der Präsident des EU-Parlaments durch korrupte Beförderungsbeschlüsse und Prämienzahlungen an Freunde wie Markus Engels und „kritikwürdigen Umgang mit Steuergeldern“ („Das

Parlament“) aufgefallen war. Die SPD-Delegierten, die Gabriel zu 100 Prozent enthusiastisch gefolgt sind, haben sich von Sprüchen („Die SPD wird stärkste Partei. Und ich werde Bundeskanzler“) bezirzen lassen.

Helmut Schmidt hätte den Genossen geraten: „Wer Visionen hat, sollte einen Arzt aufsuchen“. Doch auch in der „Zeit“ wurde die „Die Rückkehr des Politischen“ bejubelt, Schulz „Charisma attestiert“ und Politik „neu gemischt“. Erst später („Der vage Europäer“) wurde hinterfragt, welche Rolle Schulz bei seinem Tingeln durch Europas Hauptstädte gespielt hat.

Außer leeren Versprechungen (Eurobonds) und Begeisterungssprüchen ist nichts entdeckt worden. – Theobald Groß


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

Jawohl, Florian Illis, das Wehrmachtsbild von Helmut Schmid soll nicht nur in seiner Kaserne, sondern auch in allen anderen hängen mit dem Zusatz „Ihr habt großes Glück, nicht missbraucht zu werden“! Das wäre ein verantwortungsbewusst er Umgang mit der Vergangenheit der Wehrmacht. Es ist eine Schande, wie eine Verteidigungsministerin mit dem Schicksal einer ganzen Generation umgeht, die in den Krieg gezwungen wurde. Immerhin haben unsere Großväter und Väter, soweit sie es gegen das Regime vermochten, soldatische Tugenden hochgehalten,auf die keine Armee der Welt verzichten kann. In diesem Sinne müssen Traditionen weiter gepflegt werden und nicht die Truppe verstört werden.Die Generalität hat dazu anscheinend gar keine Meinung? Sie sind doch auch Staatsbürger in Uniform! – Siegfried Linn


Leserbrief zu „Wo laufen sie denn?“ von Marc Brost et al.

Ich finde die Aussage „Wer die Linke wählt unterstützt die CDU“ eine ziemliche Zumutung. Gerade nach 8 Jahren großer Koalition, da kann sich jeder SPD-Wähler an die Nase fassen. Bei dieser Partei habe ich das Gefühl dass man seit Jahren versucht nichts falsch zu machen um irgendwie an der Macht zu bleiben. Aber außer den Stammwählern kauft das langsam keiner mehr ab. Dann wegen mir sogar vier weitere Jahre Merkel-Imperium.

Aber den Vorwurf der Unterstützung lasse ich nicht gelten. Der trifft auf Artikel wie diesen hier zu, oder im Zweifel auf SPD, FDP und die Grünen auch. – Michael Marquardt


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

Florian Illies offenbart Wunschdenken, wenn er Geschichtsklittung bzw. Übermalen unserer Vergangenheit darin sieht, in einer Kaserne ein Helmut Schmidt-Foto in Wehrmachtsuniform abzuhängen – das seiner Meinung nach doch grade zur Auseinandersetzung mit dessen Weg zum Demokraten bzw. unserem Aushalten solcher schmerzenden, lehrenden Bilder der Vergangenheit beitrage. In seinem Fall, in meinem Fall, bei zig-tausend anderen – ja!

Aber ich bin mir recht sicher, dass in etlichen Kasernen heimlich stramm gestanden wird vor solchen Aufnahmen und es Helmut Schmidt hoch angerechnet wird, dass er „als junger, noch unverbogener Mann“ für die deutsche Sache angetreten sei. Das ist nicht typisch für unsere Soldaten, sondern drückt genauso die Einstellung vieler „unbescholtener“ Mitbürger aus, die sie im Bewusstsein äußern, einer der wackeren Streiter gegen die Political correctness zu sein.

Im zivilen Umfeld finden sich zum Glück genügend Leute, die Gegenposition beziehen. Aber im Kasernenleben? Abhängen, solche Bilder! Passendere Formen finden, um die Auseinandersetzung mit früheren und heutigen Strammstehern neu aufzunehmen!   – Dr. Christa Fischer


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

„Schafft er das noch?“ – Falsche Frage! Erst für ein unerreichbares Ziel kämpfen und dann aus Pflichtgefühl als Juniorpartner in die Große Koalition mit der CDU? Das schadet der Person Martin Schulz, das marginalisiert die SPD weiter und nützt nachhaltig den Populisten. Es ist alternativlos: Die SPD muss im September 2017 raus aus der Unterstützerrolle für die CDU und rein in die Oppositionsrolle, um sich echt zu erneuern und mit einem überzeugenden Profil als dringend benötigte Alternative 2021 parat zu sein. En Marche ! – Reinhard Koine


Leserbrief zu „Geht vor die Tür!“ von Michael Allmaier

Als Versandhändler mit „echtem“ Ladengeschäft kann ich Ihnen zu diesem Artikel nur gratulieren! Sie sprechen mir aus der Seele…denn wenn ich mich auch als Versandhändler über steigende Umsätze und tolle Zahlen freue, so bin ich dennoch zugleich auch Bürger einer kleinen Stadt  in NRW. Und hier auch kommunalpolitisch tätig. Somit kenne ich die Probleme von Handel und Politik und sehe das Sterben des Handels vor Ort. Gerade in kleineren Orten ist eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt worden welche nun – durch die rege online Bestelltätigkeit der Kunden – noch mehr Dynamik bekommt.

Und es gibt nur einen der diese Spirale stoppen kann: der Kunde, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Nur wer vor Ort einkauft engagiert sich auch für seine Heimat, sorgt dafür das die Stadt lebendig bleibt. Und zwar nicht lebendig durch Paketboten auf der Straße sondern durch Menschen und Begegnungen auf Straßen und Plätzen. – Martin Achatzi


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

Die Reaktion auf vereinzelte rechte Umtriebe in der Bundeswehr in dieser Form halte ich für überzogen. Als wir in den 70-ger Jahren auf dem Flur meiner damaligen Kaserne, von einer Platte mit dem Radiobeitrag Hitlers „Ab 05.45 Uhr wird zurückgeschossen“ geweckt wurden, hielt ich dies für einen makarberen Scherz. Reaktionen der Vorgesetzten gab es nicht, denn es waren junge Unteroffiziere, die sich diesen Spaß erlaubten. Rückblickend muss ich sagen, vielleicht hätten dies Offiziere zum Anlass nehmen müssen, um mit uns über das Dritte Reich zu sprechen, statt in Einweg-Kommunikations-Veranstaltungen der Politischen Bildung Soldaten zu langweilen.

Trotzdem entstand in dieser Atmoshäre die Idee zur Gründung einer Kompaniezeitschrift der Fernspähkompanie 100 mit dem Titel „Oculus Excercitus“. Mein erster Artikel setzte sich mit der noch fehlenden Wahlberechtigung von uns 18-Jährigen auseinander. Wir wurden mit 18 Jahren eingezogen, durften aber erst als 21-Jährige wählen. Dies war der Beginn meiner politischen Sozialisation. Wir sollten heute, statt Bilder zu verbannen, Soldaten ermutigen den politischen Diskurs, zwischen der Situation der Wehrmacht damals und dem was ehemals mit dem Begriff „Bürger in Uniform“ beschrieben wurde, zu führen. – Peter Voß


Leserbrief zu „Die mächtigste Schule der Welt“ von Roman Pletter

Der Artikel geht gibt einen hervorragenden Einblick in die Macht der amerikanischen Ökonomen. Die Schüler des Nobelpreisträgers Robert Solow besetzen viele wichtige Stellen der Finanzwelt. „Eine Idee hält sie zusammen. Aber was, wenn sie falsch ist?“

Dazu ein kurzer Kommentar:

„Einkommen (Output) ist eine Funktion von Kapital und Arbeit.“ Dieser Satz von Solow ist die Grundlage der neoklassischen Ökonomik. Aber dieser berühmte Satz ist falsch!

Das lässt sich schnell zeigen: Alle ökonomischen Größen lassen sich entweder vorher (ex ante) oder nachher (ex post) bestimmen. Das Einkommen lässt sich nur „ex post“ bestimmen, man kann seine Steuererklärung erst am Ende des Jahres abgeben. Dagegen ist eine Funktion „ex ante“ immer berechenbar, wenn man die Werte einsetzt. Da „ex post“ nicht gleich „ex ante“ ist, kann Einkommen nicht eine Funktion (von Kapital und Arbeit) sein! Dieses Resultat bedeutet eigentlich das Ende der neoklassischen Ökonomik. Aber die mächtigste Schule der Welt kann dies Ergebnis leicht ignorieren, abweichende Resultate werden vom Mainstream nicht wahrgenommen. Sie könnten die Macht der mächtigsten Schule der Welt erschüttern.

Dabei ist die mathematische Korrektur relativ einfach. Mikroökonomik und Finanzwesen arbeiten erfolgreich mit statistischer Mathematik, weil die „realen“ und „wahrscheinlichen“ Größen der Statistik genau den ökonomischen Begriffen „ex ante“ und „ex post“ entsprechen.

Makroökonomik basiert auf Differenzialrechnung. Der Satz von Solow führt zum Widerspruch, weil die ökonomischen „ex ante“ und „ex post“ Größen nicht durch die mathematisch entsprechenden „exakten“ und „nicht exakten“ Differenziale beschrieben werden. Diese Mathematik ist in der Makroökonomik unbekannt. Auch die mit diesen Differenzialen verknüpften Größen „Gradient“ und „Rotation“ findet man in keinem Lehrbuch der Makroökonomik. Dabei führt der Gradient (das Gefälle) des Wohlstands zurzeit zum Flüchtlingsstrom nach Europa, und die „Rotation“ ist die Grundlage für den Kreislauf der Wirtschaft, dem zentralen Problem der Makroökonomik.

Ökonophysik ist eine neue Disziplin, welche Ökonomie mit physikalischen Methoden untersucht.

Sie erklärt die „Rotation“ am Beispiel des Kreislaufs von Motors und Wirtschaft. Der Motor benötigt zwei Niveaus, heiß und kalt, die periodisch durchlaufen werden. Je größer die Temperaturdifferenz ist, umso größer ist seine Effizienz. Auch der Wirtschaftskreislauf durchläuft zwei Niveaus, er muss immer billig produzieren und teuer verkaufen. Je größer die Differenz der Niveaus ist, umso größer ist die Rentabilität. Ein gut laufender Motor wird immer heißer, in einer gut laufenden Ökonomie nimmt die Effizienz, die Schere zwischen Arm und Reich, immer zu. Auch die verschiedenen Staatsformen sind Feineinstellungen der Niveaus. Ein starker Motor mit großer Niveaudifferenz entspricht dem Kapitalismus, ein schwacher Motor mit geringer Niveaudifferenz eher dem Sozialismus. Wenn im Kommunismus die Niveauunterschiede verschwinden und das Proletariat das Kapital besitzt, geht die Effizienz auf null und der Wirtschaftsmotor bleibt stehen, wie bei einem offenen Kühlschrank, bei dem sich warm und kalt vermischen.

Solange Wirtschaft und Motor ruhig laufen, braucht niemand einzugreifen. Aber wenn Motor oder Wirtschaft bocken, muss der Mechaniker bzw. der Staat wissen, was zu tun ist. Hier hat die Salzwasserschule Recht und Solow und seine Schüler haben reichlich praktische Erfahrung. Aber diese Erfahrung muss auf einem wissenschaftlichen Fundament beruhen, nur dann können wir sicher sein, dass die Reparatur des Wirtschaftsmotors auch gelingt. – Prof. Dr. Jürgen Mimkes


Leserbrief zu “So süß ist das Verderben“ von Jan Schweitzer

Sie führen in Ihrem Artikel die WHO an, die eine Zuckersteuer fordert und finden das eine gute Idee – vorausgesetzt, dass „gesunde“ Lebensmittel von der Steuer befreit werden. Ich würde von Ihnen gerne wissen, nach welchen Kriterien Sie ein Lebensmittel als „gesund“ beurteilen und ab wann ein Lebensmittel ungesund ist.

Ferner zitieren Sie eine Untersuchung, nach der die Preise für Softdrinks seit 1990 deutlich gesunken sind im Vergleich zu Wasser. Welche Lebensmittel sind nicht billiger geworden in diesem Zeitraum? Mineralwasser bekommt man auch schon für 19 Cent pro Liter. Und wer sagt, dass die Leute vermehrt zu Soft Drinks greifen, seitdem sie angeblich mehr Geld im Portemonnaie haben? Kaufen sie nur zuckergesüßte Soft Drinks? Die Lights und Zeroes haben einen dramatischen Erfolg in den letzten 20 Jahren gehabt.

Seit 1990 trinkt die Welt nicht einfach nur schwarzen Kaffee, sondern man sieht viele Leute mit Bechern voller Latte Macchiato oder Cappuccino durch die Gegend eilen. Milch hat eine ganze Menge Kalorien, mehr als eine vergleichbare Menge Soft Drink. Der Kalorienbeitrag aus diesen Getränken spielt komischerweise in der Diskussion über Übergewicht gar keine Rolle.

Geärgert habe ich mich über die Überschrift. Sie ist einer Bild-Zeitung würdig, aber nicht einer Zeit. Zum Glück fand ich dann im Magazin die sehr persönliche Verteidigung des Zuckers von Matthias Stolz. Ein erfreuliches Kontrastprogramm. – Dr. Bernd Sumfleth


Leserbrief zu „Versteckte Schuld“ von Peter Dausend

Vielen Dank für ihren Artikel zu dem abgehangenen Bild in der Bundeswehrhochschule, Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform. Seit Februar 2017 beschäftigt mich das Thema „Wehrmachtspropaganda im öffentlichen Raum der Gegenwart“.

Hier einige Informationen zur Erläuterung.

In der Wallfahrtskirche Kappl (http://kapplkirche.de) sahen wir im Rahmen einer Studienreise das Fresko der Gottessohn-Halbkuppel von Oskar Martin, Amorbach. Seit 1940 werden dort die Soldaten in Wehrmachtsuniform und die Werke der Barmherzigkeit dargestellt. Ich bin der Meinung, dass die Darstellung „deutscher Soldat reicht dürstenden Kriegsgegnern seine Wasserflasche“ nicht unkommentiert in unsere Gegenwart passt.

Nachdem in Bayern die Denkmalpflege in die Zuständigkeit der jeweiligen Regierungsbezirke fällt, habe ich mich an die Regierung der Oberpfalz gewendet.

Am 10. März 2017antwortet der zuständige Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz Dr. Appl:

„Dr. Schüller   versucht darin eine Interpretation des von Ihnen angesprochenen Bildes“ Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit“, die für mich weitgehend nachvollziehbar klingt. Ihre Reaktion auf das Gemälde war eine andere, wobei ich bei der Interpretation der von Ihnen angesprochenen Szene „deutscher Soldat reicht dürstenden Kriegsgegner seine Wasserflasche“ zwar durchaus den nationalsozialistisch geprägten Maler Martin-Amorbach erkenne, allerdings doch bemerkenswert finde, dass 1940, also schon mitten im Krieg, ein Soldat dargestellt wird, der seinen Feinden die Wasserflasche reicht.“

Am Ende des Briefes schreibt Dr. Tobias Appl:„Ich stimme Ihnen zu, dass es wohl sinnvoll wäre, diese Bilder für die Besucher der Kappel besser zu erschließen und zu erklären. Hier besteht sicherlich noch Nachholbedarf. Die Auseinandersetzung mit einer solchen Kommentierung und die Gestaltung etc. liegen allerdings in der Zuständigkeit der Pfarrei Münchenreuth, zu der die Kappel gehört.“

Wenn im halbprivaten Teil der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr“ das Bild „Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform“ entfernt wurde, wie gehen wir mit der Kunst in einer öffentlichen Einrichtung, vor allem in einer Wallfahrtskirche um?

Ich meine, die kritische Auseinandersetzung mit dem Künstler, seinem Schaffen und zu Form und Inhalt des Gemäldes sollte selbstverständlich und der Öffentlichkeit deutlich, unentgeltlich und an zentralem Ort (im Eingangsbereich) zugänglich sein.

Durch Ihren Artikel machen Sie mir Hoffnung, dass auch über das vorhandene und nicht entfernbare Fresko von Kappl berichtet wird. – Christian Lorenz


Leserbrief zu „Kommt noch ein Aufschrei?“ von Götz Hamann

‚Herr Hamann hat Recht: Man muss in den Gesetzentwurf einsteigen, um ihn nachvollziehen zu können. Allerdings hat er selber es offenbar versäumt, sich hinreichend mit ihm zu befassen. Damit stellt er sich auf eine Stufe mit der  panischen Verlags-Kampagne gegen einen angemessenen Ausgleich der Interessen der Rechteinhaber (z.B. Verlagen) mit denen der Studierenden, Lehrenden und WissenschaftlerInnen.

Dabei bedient er sich – ebenso wie einige Verlagslobbyisten, einer klaren Verzerrung des Textes, den die Bundesregierung auf den Tisch gelegt hat. Für die Nutzung von Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen in der universitären Lehre soll sich nämlich im Prinzip nichts ändern: Sie war vorher schon in gleichem Umfang erlaubt. Die Nutzung ist dabei keinesfalls ‚freizügig‘ möglich, sondern es geht um die Zugänglichmachung innerhalb von Seminaren, beschränkt auf die Artikel, die innerhalb der Lehrveranstaltung genutzt werden oder der Nacharbeit des Unterrichtsstoffes dienen. Wie kommt er darauf, dass da plötzlich ganze Zeitungsjahrgänge im Universitäts-Netz landen ? Das ist abwegig und wäre weiterhin  klar gesetzwidrig.

Die Abonnements digitaler Zeitungsarchive für den gesamten Campus wären davon also überhaupt nicht betroffen. Der Missbrauch von Studierenden durch Unternehmenskunden zur Recherche in den von Universitäten bezahlten digitalen Zeitungs-Artikeln ist insoweit auch jetzt  schon möglich. Es ist durch die Reform also kein Umsatzrückgang zu befürchten. Das auf auf Zitate in nachgewiesenen wissenschaftlichen Publikationen beschränkte Archiv der Deutschen Nationalbibliothek wird, wie Herr Hamann ja selbst sagt, nicht frei zugänglich sein. Trotzdem lässt er sich, anders, als ich es von einem seriösen Journalisten erwartet hätte, vor den Karren einer bewusst irrführenden PR-Offensive spannen.‘ – Armin Talke


Leserbrief zu „So gelingt das Leben mit der Burka“ von Eva Weber-Guskar

Gelegentlich überkommt mich beim Lesen auch der ZEIT eine ziemliche Wut über offenbar weitgehend ahnungslose Arikelschreiber. Nun ist es anlässlich des o.g. Artikels von Frau Weber-Guskar mal wieder soweit, und ich habe ein wenig Zeit für die Qualität der ZEIT, weshalb ich mich zu Wort melde, auch wenn ich keine weitere Ahnung von Philosophie habe, außer vielleicht die, die man sich als Religions- und Mathelehrerin so nebenbei erwirbt. Nun zur Sache:

Alle vorhandenen Zehennägel sträuben sich mir, wenn ich lesen muss, dass man ein autonomer Salafist sein kann, nur weil man sich dafür entschieden hat, ein Salafist zu sein, und sich dann vielleicht ein Kochrezept frei aussuchen kann.

Meines Wissens ist „autonom“ keine Näherbestimmung realer Entscheidungen, sondern eine Näherbestimmung der Begründung moralischer Entscheidungen. Reale Entscheidungen nun können nie ganz autonom sein (da kein Mensch unabhängig von seinem Umfeld, insbesondere von seinen Mitmenschen sein kann), und sie können nie ganz heteronom sein (da eine Entscheidung eben vom Individuum getroffen werden muss und von niemandem sonst). Somit beinhaltet die Entscheidung, ein Salafist zu sein, durchaus ein wenig Autonomie, insofern nämlich eine Entscheidung gefällt wurde, aber eben auch Heteronomie, da es eines Umfeldes bedarf, welches das „Salafist-Sein“ als Möglichkeit vorgibt und als erstrebenswert darstellt. Aber dies trifft, wie oben gesagt, auf alle menschlichen Entscheidungen zu, weshalb es nichts explizit Autonomes am „Salafist-Sein“ gibt.

Folglich sollte klar sein, dass es keinen Sinn macht, reale Entscheidungen als „autonom“ oder „heteronom“ zu qualifizieren. Jede Entscheidung enthält, wie gesagt, beide Aspekte.

Somit bliebe, soweit ich gerade sehe, die andere Möglichkeit, dass nämlich „autonom“ eine Näherbestimmung der Begründung moralischer Urteile ist. Hier würde nun kein Salafist für sich beanspruchen, autonom entschieden zu haben oder zu entscheiden, da er eben gerade davon ausgeht, dass er mit seinem Handeln dem allgemeingültigen Willen Gottes folgt, womit er originär heteronom argumentiert. Er wird vielmehr sagen, dass er Salafist sei oder seine Frau schlage etc., weil das dem allgemeingültigen Willen Gottes entspreche.

Wenn nun diese beiden Philosophinnen, also die Rezensentin Frau Weber-Guskar und die rezensierte, noch krass denkschwächere Frau Beate Rössler, sich ihr Gehirn verbiegen, um den Burka-Frauen eine letzte Ehre zu retten, dann verwischen sie den Begriff „autonom“ so sehr, dass davon nichts Sinnvolles mehr übrigbleibt. Vielleicht enthält das Buch von Frau Rössler tatsächlich interessante weitere Gedanken, die hier von Frau Weber-Guskar dargestellten Aspekte des Buches sind aber abstruser Blödsinn. – Angela Gatzoflias


Leserbrief zu “Klauen Chinesen unsere Jobs?” von Petra Pinzler

Der Sonnenkönig Frank Asbeck hat versäumt, zu erkennen, dass es seiner Branche ähnlich wie der Textil-, Stahl o. ä. Industrien ergehen wird, wo, auch unter Mithilfe deutscher Anlagentechnik, in Fernost Produktionsstätten hoch gezogen wurden. Den Verbot des Verkaufs deutscher Fabriken hätte er auch noch fordern können.

Bei der Speichertechnologie hat er trotz seiner Marktstärke nichts anderes gemacht, als zugekauft. Dieser  Batteriemarkt wird jetzt von Fernost und teilweise deutschen Firmen beliefert.

Wer über die Jahre durch das EEG verwöhnt wurde, hat es schwer, um zu schalten. Er ist ganz einfach an sich selbst gescheitert. Dafür kann er jetzt in seinem Schloß in Remagen teuren Rotwein trinken, beides dank EEG. – Christian Heinitz


Leserbrief zu “So süß ist das Verderben“ von Jan Schweitzer

Geht es nicht noch ein bisschen drastischer? Ich finde „Verderben“ an der Stelle etwas blass. Ach nein! Kurz dahinter kommt es ja noch: „Das ist fatal“. Echt jetzt? Diese Katastrophenrhetorik im Zusammenhang mit Cola & Co. ist fehl am Platz und ziemlich drüber.

Die Preispolitik von Softdrinks als „fatal“ zu bezeichnen, ist schon rein begrifflich der falsche Ansatz. Definiert man „Fatum“ nämlich als Götterspruch, kann der Mensch gar nicht anders, als zur Limonade zu greifen, fett zu werden und in der unausweichlichen Folge an allen fiesen Zivilisationskrankheiten zu verenden, die die Natur so in petto hat – es ist ihm ja von den Göttern genau so vorherbestimmt. Nimmt man denselben Begriff in seiner gottlosen Variante, die mehr dem Zufall die Ehre gibt, stößt der böse Softdrink dem unschuldigen Menschen unverhofft zu – quasi unerwartet beim Tatort auf dem Sofa. Egal, in welchem Kosmos man sich eher zu Hause fühlt, beiden ist per definitionem gemeinsam, dass die menschliche Entscheidung darin nicht vorgesehen ist.

Tatsächlich entscheidet der Mensch aber, und zwar eigenverantwortlich und das ist gut. „Fatal“ ist deshalb irreführend und falsch. „Dumm“ oder „unvernünftig“ wäre treffender. Man könnte auch von „kurzsichtig“, „genussorientiert“ oder schlicht „gleichgültig“ sprechen. Wer mag auch von „asozial“, weil die ganzen Diabetiker der Allgemeinheit vermeintlich selbstverschuldet auf der Tasche liegen. Diese Wortwahl wirkte dann aber überheblich oder Oberlehrerhaft und das will man wohl auch wieder nicht.

Jetzt mal ganz ehrlich – warum sollte man denn Wasser trinken, wenn einem die süße Alternative besser schmeckt und man die langfristigen körperlichen Folgen dafür billigend Kauf nimmt? Weil Schreckensbilder auf der Limoflasche sind? Wohl kaum. Ich finde diese Idee zur Umerziehung via Angstpädagogik ziemlich fehlgeleitet. Konsequenterweise müssen wir dann auf die Lenksäule schneller Autos bitte auch zerquetschte Unfallopfer drucken, Süßwaren ebenfalls besteuern, eine Fettsteuer einführen und Sportmuffel mit hohen Krankenversicherungstarifen bestrafen. Die Liste der ebenso unerfreulichen wie sicherlich gutgemeinten Risikohinweise ließe sich endlos fortsetzen. Entsprechende Studien und WHO Hinweise fänden sich bestimmt. Letztendlich ist nahezu alles in zu großen Mengen gefährlich – von Geschwindigkeit über Wasser bis zu freiflottierenden Sorgen.

Übergewicht, Diabetes und Krebs – falls man letzteren ernsthaft in die realistischen Risiken von Softdrinks aufnehmen will – sind Folgen eines Lebensstils, der vor allem durch leicht verfügbare Nahrung und zu wenig Bewegung gekennzeichnet ist. Die Weichen für eine Änderung müsste man tatsächlich zügig stellen und zwar möglichst früh: In der Kindheit. Indem man überall sichere Zonen schafft, in denen sich Kinder frei bewegen können. Weitläufige Verkehrsberuhigte Zonen in Innenstädten, bespielbare Innenhöfe und Schulhöfe, die zur Bewegung animieren, wären ein Anfang.

Vielleicht sollte man Eltern auch daran hindern, ihre Kinder überall hin zu kutschieren und sie stattdessen dazu motivieren, die Brut zu Fuß zur Schule zu bringen. Oder wie wäre es mit einer Computersteuer? Man könnte auch Konsolenspiele, fernsehen und lesen verbieten – Tätigkeiten, die man vor allem sitzend erledigt. Im Gegenzug wäre die Einführung von Wandelboni denkbar – einem geldwerten Vorteil von Denkarbeit im Gehen. Das hat Tradition und regt die grauen Zellen an. Bevormundende Eingriffe in die Entscheidungsfindung oder persönliche Prioritätensetzung per Ekelbild wären dann sicher überflüssig. – Nina le Viseur


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

Ihren Artikel (ZEIT No.21, „Masken des Lebens“) bezüglich der aktuellen Wehrmachtsdebatte habe ich mit Verwunderung und auch einer gewissen Verärgerung gelesen. Bei mehreren Aspekten müssen und dürfen Sie sich meiner Ansicht nach Kritik gefallen lassen, denn nicht alles was sie dort verfasst haben, erscheint plausibel bzw. zutreffend.

Die Bundeswehr ist dem Sinne nach als Armee gedacht, die die Werte und Ideale der Bundesrepublik repäsentieren und verteidigen soll und damit eine bewusste Abkehr von der Wehrmacht. Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass sich die junge Bundesrepublik in der Debatte einer Wiederbewaffnung im Kalten Krieg sehr schwer mit dem Erbe der Wehrmacht getan hat. Die schmerzhafte Erinnerung, die negative Konnotation, die Verbrechen, die mit dem Begriff „Wehrmacht“ einhergehen, sie sollten möglichst nicht Teil des Neuen sein. Der Bruch wurde gesucht, er war gewollt. Dass zwangsläufig, auch aus Gründen des Mangels an politisch und militärisch unbelasteten Personals, ein Rückgriff auf die Wehrmacht und ihre Offiziere erfolgte, ist ein Problem, an dem die Bundeswehr nach wie vor knabbert. Eine „unbefleckte“ Geburt der Armee wurde angesichts der komplexen Rahmenbedingungen unmöglich. Dennoch ist sie keine Wehrmacht 2.0.

Das große Problem für die „Truppe“ blieb über Jahrzehnte, dass es die Bundeswehr nicht geschafft hat, sich aufgrund des „Gründerstamms“ vom „Dritten Reich“-Duktus zu distanzieren. Rechtes Gedankengut konnte in der Bundeswehr florieren, weil die Rahmenbedingungen dies erlaubten. Die Offiziere der jungen Bundeswehr, als auch etliche Bundestagspolitiker, wie etwa Strauss, taten nachweislich das ihrige, die „Wehrmachtglorifizierung“ in der noch jungen Armee salonfähig zu machen. Sei es durch die Benennung von Kasernen nach den Namen von Kriegsverbrechern des Ersten und Zweiten Weltkriegs (Rommel, Hindenburg, Mackensen u.a.), durch das beständige Singen von Liedern aus der Kaiserzeit und dem Dritten Reich und anderen Aspekten.

Nun ist Helmut Schmidt sicher kein Bürger, der als Sinnbild für Ideale und Verbrechen der Wehrmacht verstanden wird. Sein Konterfei in einer Institution der Bundeswehr abzuhängen ist dennoch angebracht – solange es ihn in einer Wehrmachtsuniform zeigt. Denn Schmidt war in der Bundesrepublik nicht als Wehrmachtsoffizier angestellt, er war dort als Verteidigungsminister tätig – und später als Kanzler. Es wäre daher von vornherein angemessener gewesen, ihn in seiner Funktion als Verteidigungsminister im Foto zu präsentieren. Das wäre historisch korrekter, es wäre schicklicher und würde einmal mehr verdeutlichen, dass die Bundewehr kein Hort für sehnsüchtige Wehrmachtstümelei sein soll und darf. Und es ist ein großer Unterschied, ob in den Fotoalben der Familien Väter und Großväter in Wehrmachtsuniform zu sehen sind oder in Kasernen. Denn letzere sind Institutionen des Staates und verfügen somit über einen politischen Bildungsauftrag, strahlen ein Bild nach außen. Zu diesem gehört es nicht, Wehrmachtstümeleien zu hofieren.

Dass eine nun angeblich erfolgende, kontraproduktive damnatio memoriae forciert werde, die – so, wie behauptet, wie immer – eine Fetischisierung der Vergangenheit erzeuge, die sie verhindern solle, ist zu bezweifeln. Denn eine damnatio memoriae hat wahrlich nicht immer eine Glorifizierung bzw. Fetischisierung einer Epoche hervorgerufen. Ich müchte in diesem Sinne nur auf den Caesaren Nero verweisen, dessen Wirken in der Nachwelt immer noch überaus negativ behaftet ist, und auf König Richard II von England, dessen Regentschaft allgemein nach wie vor als „schlecht“ wahrgenommen wird. Dort hat die damnatio ihre Wirkung voll entfacht. Eine Glorifizierung beider Herrscher ist nicht erkennbar.

Dass Sie die Protagonisten des Kampfes von „Nazis gegen Nazis“, also die Gruppe der Attentäter von 1944 als „größte Helden der Zeit des Nationalsozialismus“ bezeichnen, ist so deplaziert, dass einem die Worte fehlen. Opportunistische Heuchler à la Gördeler, der einem „Lebensraumkrieg“ gegen Russland positiv gegenüber stand und einen Erhalt der Konzentrationslager wünschte, oder Menschen, wie Rommel, denen der Tod tausender Menschen durch seine Hand völlig kalt ließ, derart zu erheben, ist geschmacklos und ein Schlag in das Gesicht all jener Opfer, die wahrlich Einsatz für Humanität, Friede und Toleranz zeigten. Und die diesen Einsatz mit dem Leben einbüßten – etwa in Konzentrationslagern.

Dass der „Vorgang“ nicht Gegenstand eines Leitartikels ist, weil Helmut Schmidt einst Herausgeber bei der ZEIT war, wirkt allen Beteuerungen zum Trotz, unglaubwürdig. Es bleibt ein „Geschmäckle“, dass auf biegen und brechen der Altherausgeber gegen alle Eingriffe und mögliche Vorwürfe verteidigt werden sollte. Alleine schon aufgrund der eindeutigen Befangenheit in der Causa hätte es der ZEIT besser zu Gesicht gestanden, zu dieser expliziten Sache zu schweigen – oder aber unbefangene Kollegen, etwa bei der Süddeutschen Zeitung oder der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zu bitten, sich der Angelegenheit zu widmen. So bleibt ein mehr als fahler Nachgeschmack. – Fabian Schindler


Leserbrief zu „Kopfschuss: Glatte eins!“ von Jana Gioia Baurmann

Gut möglich, dass sich Schule immer wieder neuen und auch ungewöhnlichen Inhalten und Methoden öffnen sollte – vielleicht auch den Ego-Shootern. Ich glaube nicht, dass es das braucht, aber das mag an mir liegen. Jedoch würde ich erwarten, dass jemand, der für die ZEIT schreibt, sich einen letzten Rest an Objektivität und Distanz bewahrt anstatt eine Art Werbebeitrag zu etwas zu verfassen, wozu es noch gar keine belastbaren Erfahrungen gibt. Aber von jemandem, der „Kopfschuss: Glatte Eins!“ für eine angemessene Überschrift für den Bereich ´Bildung´ hält, ist das vielleicht zu viel verlangt.

Zuletzt stellt sich mir die Frage, ob man pädagogische Ziele wie Motivation und Konzentrationsfähigkeit bei Kindern so von Werten und Inhalten trennen sollte. Ob wir demnächst ein, sagen wir, rassistisches Kriegsspiel auf den Lehrplan nehmen, wenn jemand herausfindet, dass Schüler nach dem Spielen „besser in Mathe“ sind… – Christian Hafner


Leserbrief zu „Die schweigende Mehrheit darf nicht länger schweigen“ von Heiko Maas

Das Internet ist ein internationaler Raum, als solches wäre es naiv zu versuchen nationale Gesetze dort zu verankern. Dies lässt es selbstverständlich nicht zu einem rechtsfreien Raum verkommen, allerdings sollte die Umsetzung nationalen Rechts von nationalen Behörden für die Bürger der entsprechenden Nation übernommen werden.

Sollte eine Nation in der Lage sein den Plattformbetreibern moralische, rechtliche o.Ä. Interessen aufzuzwingen, so werden auch andere Organisationen dazu in der Lage sein. Die Stärke des Internets liegt aber gerade in der Freiheit, nicht von lokalen gesellschaftlichen oder politischen Normen gegängelt zu sein. Sollten Nationen mit illiberalen Normen das Verbreiten von demokratischen Gedanken, Freiheit sexueller Orientierung oder religiöser Toleranz nicht nur lokal sondern auf den Plattformen, die für Viele den Hauptzugang zum Netz darstellen, unterdrücken, wären große Teile der Errungenschaften der Netzgemeinde augenblicklich vernichtet.

Sollte die rechtliche Lage tatsächlich dazu ausreichen Bundesbürger von gewissen Inhalten unter allen Umständen fernzuhalten ist es also die Aufgabe der Exekutive dies sicherzustellen, indem die Zensur – egal wie moralisch integer die Beweggründe dahinter sind, es bleibt Zensur – auf lokaler Ebene durchgeführt wird. Andere Staaten zeigen dass dies durchaus möglich, wenngleich mMn nicht wünschenswert, ist. Wenn aber andere Gruppen die Grenzen der Meinungsfreiheit und der Strafbarkeit von Aussagen anders legen, hat der deutsche Staat keine Handhabe seine Interpretation dieser Werte weltweit verbindlich umzusetzen.

Gerade in Netzwerken wie Facebook, in denen es oft üblich ist unter Klarnamen zu kommunizieren, dürfte es für Strafverfolgungsbehörden nur geringe Schwierigkeiten darstellen Straftäter zu stellen.

Was das Moderieren von Beiträgen angeht, so bieten die meisten Plattformen eine Community- oder Gruppenstruktur an, in der die Community eigene Moderatoren stellen kann um den Austausch im Rahmen selbstgewählter Richtlinien zu halten. Im Gegensatz zur Idee die Betreiber für diese Zensur einzuspannen – was zusätzlich die Gefahr von übervorsichtigem Löschen aus Angst vor Strafen beinhaltet – ermöglicht dieses Modell Teilgruppen, die mit der vorherrschenden Dialogkultur unzufrieden sind, eigene Subsektionen mir entsprechend angepassten Regeln zu gründen, anstatt vor der Wahl zu stehen entweder unter aufgezwungenen Vorschriften weiter zu diskutieren, oder aber den Diskurs komplett zu verlassen. Dadurch ist es möglich sowohl mit ähnlich Denkenden Ideen auszuarbeiten bzw. Gedankenspiele durchzuspielen, ohne ständig auf Einwände, die das Grundlegende Konzept in Frage stellen, eingehen zu müssen, als auch Diskussionen mit Andersdenkenden zu führen, die durch bessere argumentative und mentale Vorbereitung sowohl fachlich ertragreicher, als auch, durch die bewusste Entscheidung zur Konfrontation, ziviler ablaufen, als es in einem nicht moderierten Umfeld zu erwarten wäre.

Sollten gewisse Konzepte rechtlich geächtet werden, wäre nur noch eine einseitige Debatte möglich und Gegenargumente müssten, ohne vorher durch interne Prüfung verbessert worden zu sein, vorgebracht werden, wobei der Vorteil der von allen Beteiligten gewünschten Auseinandersetzung nicht mehr gegeben wäre und das Argument, unabhängig von fachlicher Qualität, bei Meldung einfach entfernt werden würde.

In den vorgebrachten Bereichen von Hass, Drohungen, Lügen und offener Feindschaft scheint es durchaus sinnvoll nach Lösungen zu suchen, die die Vorteile von Toleranz und journalistischer bzw. wissenschaftlicher Meinungsbildung klarstellen. Aber dies muss argumentativ geschehen und nicht durch das Diktat einer vorherrschenden Meinung, welches die Probleme nur verdrängen, keinesfalls aber lösen würde und die Gefahr birgt, Vertreter abweichender Meinungen ins Abseits zu drängen und somit eine Spaltung der Gesellschaft voran zu treiben. – Adrian Feilhauer


Leserbrief zur Grafik zum Titelthema: „Wie Gutmensch bin ich?“ von Jochen Schievink und Stefan Schirmer

Mit großem Befremden habe ich die Zeit-Grafik im Wissen-Teil zum Thema „Gutmenschen“ angeschaut (Ausgabe Nr. 21).  Ich bleibe ratlos zurück.  Ist das jetzt ironisch gemeint? Wenn ja: Dann bin ich wohl nicht zynisch genug, um diese spezielle Sorte Humor lustig zu finden.  Sollte der Test darüber informieren, was die Zeit-Redaktion von den Menschen hält, die in den Medien oft als Gutmenschen bezeichnet werden?  Wenn ja, haben Sie mich beleidigt.  Meines Erachtens spricht aus dieser Grafik eine Haltung, die sozialem Engagement und Mitmenschlichkeit das Wasser abgräbt. Ein gefährliches Spiel in diesen Zeiten.  – Veronika Chakraverty


Leserbrief zu „Die mächtigste Schule der Welt“ von Roman Pletter

Mann, mann, mann, mann – und das nicht nur, weil die von Pletter dargestellte Ökonomengesellschaft ungefähr so männlich ist, wie die oberen Ränge der katholischen Kirche. Der Autor erweckt den unzutreffenden Eindruck als seien Solow und seine Schüler sämtlich Keynesianer. Wenn dem so wäre, hätte es die Cambridge-Cambridge-Kontroverse nie gegeben, in der die Keynesianer aus Cambridge (GB) den Neoklassikern aus Cambridge (USA) (unter ihnen Solow) nachweisen konnten, dass ihre Ein-Gut-Modellwelten teils auf Tautologien hinauslaufen, teils zu falschen Schlussfolgerung etwa in Bezug auf Arbeitsmärkte führen.

Wirklich beunruhigend ist, dass die wissenschaftliche Schule, aus der diese zweifellos mächtigen Männer stammen, nicht zur Kenntnis nehmen will, dass die Ökonomie eine Sozial(!!)-wissenschaft ist. Ökonomische Prozesse laufen nicht wie von Naturgesetzen gesteuert oder wie eine gut ausgedachte Maschine. Ihre Resultate hängen vielmehr immer von Entscheidungen der beteiligten Menschen ab, über die man begründete Vermutungen anstellen, die man aber nicht sicher voraussagen kann. Keynes war das sonnenklar, weshalb er die Ungewissheit über die Zukunft systematisch in seine ökonomischen Überlegungen mit einbezog. Zu der Begeisterung für ausgefuchste mathematische Modelle, die nicht zufällig Mathematiker und Ingenieure anzieht, passt diese einfache Einsicht allerdings nicht. Eine an Keynes anschließende ökonomische Wissenschaft müsste viel stärker mit den Mitteln der historischen und empirischen Sozialforschung arbeiten als das bis heute üblich ist. – Ferdinand Burghardt


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Gerade habe ich den Artikel über „die“ Gutmmenschen gelesen. Sie nerven und wir brauchen sie. Wer sind denn die Gutmenschen überhaupt? Sind es die Tierschützer und Menschenrechtler? Oder die, die gut finden, was Tierschützer und Menschenrechtler tun und darum spenden? Oder die, die einfach nur gut finden, ohne zu spenden? Oder die, die von Schützern und Rechtlern genervt sind und trotzdem spenden? Sind es Veganer oder Halbveganer oder Viertelveganer? Gehören Vegetarier überhaupt noch dazu oder sind die schon zu lame? Und was ist, wenn ich kein Veganer bin, dafür aber nicht in den Urlaub fliege? Was ist mit Radfahrern? Christen?

Herr Bittner, warum sollen diese ominösen „Gutmenschen“ eine Gefahr für die Meinungsfreiheit und Demokratie sein? Es sind doch Menschen, die zu einem bestimmten Thema oder mehreren bestimmten Themen eine bestimmte Haltung oder Meinung haben und diese äußern. Ist doch voll im Rahmen von Demokratie. Muss ja nicht jedem gefallen, was z. B. ein Veganer über Tieresser oder Frau Roth über Sylvester in Köln denkt. Und seit wann sind „gutmenschliche“ Meinungsbeiträge diskurstötend? Im Gegenteil, macht doch richtig was her, über Gender, Bio, Feminismus und Co. zu sprechen und zu schreiben. Also wer sich dadurch zum Rechtswählen genötigt fühlt…

Frau Schaschek, „die“ Pragmatiker, Durchblicker, Anpacker und Macher sollen an der Weltmisere Schuld sein? Ich dachte immer, ich wäre irgendwie selber Schuld, wenn ich mir aus reiner Eitelkeit, innerer Leere, Geltungsbedürftigkeit oder aus sonst einem niederen Beweggrund mal wieder eine neue Klamotte kaufe, die so ein „Macher“ für fast nichts in Armerleutehausen fertigen lässt. Da kann ich noch so viel gegen Krieg und Hungersnöte sein. Macht mich diese Einsicht jetzt zum Gutmenschen? Wohl kaum ich habe auf die Verwendung von /- innen verzichtet. – Mark Pufal


Leserbrief zu „Die Gut(en)menschen“ von Jochen Bittner und Sarah Schaschek

Die Verfasserin hat das Problem mit den Gutmenschen überhaupt nicht richtig erfasst. Das Bild, das sie zeichnet: gute Menschen, die still und beharrlich daran arbeiten, Missstände zu beseitigen und die Welt besser zu machen, ist kennzeichnend für die Idealisten, die zwar unverdrossen an ihren Idealen festhalten, aber sich doch halbwegs auf die Realitäten dieser Welt einstellen. Als Gutmenschen werden dagegen die selbstgerechten Eiferer bezeichnet, für die  nur die gute Gesinnung zählt, gleichgültig, welche Folgen und Konsequenzen die Umsetzung ihrer Ansichten haben könnte. Damit eng verbunden ist die Diffamierung aller anderer Ansichten und Meinungen, die dem entgegenstehen.

Die schärfsten Kritiker der Gutmenschen sind daher meistens auch gar nicht die „Macher und Anpacker“, denen sie eher gleichgültig sind, sondern jene große Zahl der gemäßigten Normalbürger, die auch meinen, nach moralischen Maßstäben zu handeln  und das  Gute  im Blick zu haben, aber doch dabei die Realität nicht aus dem Auge verlieren und die Probleme wahrnehmen wollen, an denen sich jedes gesellschaftliche und politische Handeln abarbeiten muss.

Daraus entsteht der Ärger über die Gutmenschen, die eben jede Abweichung von der politisch korrekten und moralisch einwandfreien Gesinnung, wie sie von Ihnen definiert wird, gnadenlos ab -qualifizieren und inhaltlich darüber, dass diese Gutmenschen eine realistische Aufnahmen und Diskussion der gesellschaftlichen und politischen Probleme verhindern, wenn diese ihnen nicht genehm sind, und jeden Versuch dazu wahlweise als rassistisch, fremden- oder frauenfeindlich usw. abstempeln und es damit unmöglich machen, Missstände und Problemfelder überhaupt erst einmal angemessen wahrzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Diese Art von Gutmenschentum braucht niemand!

Es trägt nicht dazu bei, Probleme ins Bewusstsein zu heben und wirklichkeitsnah anzugehen – das tun eher die moralisch sensiblen und auf realistische Problemlösungen ausgerichteten Normalbürger – sondern blockiert ihre angemessene Wahrnehmung und Diskussion. – Dr. Hans Gerhard Bergmann


Leserbrief zu „Die mächtigste Schule der Welt“ von Roman Pletter

Schulden? Zinsen entmündigen.

Schulden an sich sind doch völlig uninteressant, erst deren Zinsen wirken! Die Zinsentwicklung der letzten Jahre hat doch einen größeren Einfluss auf den fianziellen Spielraum der Bundesregierung als jede mir bekannt politische Entscheidung der letzten 70 Jahre.

So schnell wie sich der Zinsfuss ändern kann, so schnell kann kein Land seine Schulden anpassen. Vermutlich wurde deshalb im Maastrichter Abkommen die 60% Grenze auf die Schulden bezogen und nicht darauf, welcher Anteil des Haushaltes für Zinszahlungen verwendet werden muss (was viel relevanter ist, aber/weil auch volatiler). Wenn die Zinslast erdrückend wird, dann verliert das Parlament seinen Handlungsspielraum. Was dann passieren kann sieht man beispielsweise in Griechenland. Der Souverän wählt, aber die Regierung ist nicht mehr frei in Ihrern Entscheidungen. Sie kann nur wählen ob sie den Bedingugen der Geldgeber für neue Kredite folgt, oder die Staats-Pleite vorzieht.

D.h. in der Diskussion um Staatschulden sollte es viel weniger um deren ökonomischen Nutzen gehen, sondern vielmehr darum, dass man langfristig die Nachfahren in Ihrer Freiheit beschneidet. Politiker wie Bürger (=Souverän) gleichermaßen. Und mit jedem Schritt ein kleines bisschen mehr. Ein Staat, der immer weiter Schulden macht, verpfändet die Demokratie; ein (zu?) hoher Preis für wirtschaftliche Stabilität. – Sebastian Fontaine


Leserbrief zu „Die Trump-Show“ von Josef Joffe

Die Eigenart, sich um „Deals“ zu bemühen, ist laut Trump genetisch („It’s in the genes“). Der ‘Ad-hoc-Präsident‘ folgt dem wie aus der Pistole geschossenen Muster: Übertreibung, Attacke, nötigenfalls Rückzug.

In seinem Buch von 1987 The Art of the Deal schreibt Trump: „I aim very high, and then I just keep pushing, pushing, pushing to get what I’m after. Sometimes I settle for less than I sought…“

Trumps jüngst ad hoc getwitterte Übertreibung und Attacke gegen die Medien meint, er sei Opfer der größten Hexenjagd („greatest witch hunt“), die es je gegen einen US-Präsidenten gegeben habe. – Frank Müller-Thoma


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

In Ihrem aktuellen Leitartikel in der Zeit („Masken des Lebens“, Nr. 21 vom 18. Mai 2017, S. 1) schrieben Sie: „Die Fotografie von Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform darf nicht einfach abgehängt werden“ und urteilen: „In der aufgeregten Diskussion um die Traditionen der Bundeswehr wäre es das Klügste gewesen, das Foto des ehemaligen Wehrmachtsoldaten und späteren Verteidigungsministers nicht abzuhängen, sondern in jeder deutschen Kaserne aufzuhängen“…

Nun kann man Helmut Schmidt sicherlich einiges zugute halten (ich ihm z.B. seine unverbesserliche Raucherei); seine Beteiligung am Überfall auf die Sowjetunion als Offizier einer Panzer-Division gehört aber sicher nicht zu seinen Ruhmesblättern, und auch wenn dies natürlich nicht totgeschwiegen werden sollte, begreife ich nicht, wie Sie daraus schließen können, eine solche Abbildung sei geeignet für den Schmuck von Bundeswehrkasernen.

Ihr Artikel gipfelt in dem Satz: „Der größten Helden aus der Zeit des Nationalsozialismus, der Widerstandskämpfer vom 20. Juli, gedenken wir in Bildern, die sie in Wehrmachtkleidung zeigen.“ Nun waren diese Herren, unter ihnen radikale Antisemiten und Kriegsverbrecher, mit Hitlers Politik und dem Vernichtungskrieg eine ganze Weile sehr einverstanden gewesen und hatten erst nach Stalingrad kalte Füße bekommen, als sie befürchten mussten, dass es Ihnen selber an den Kragen und die Pfründe gehen könnte; und dann waren sie auch noch zu eitel und feige, ihrem Führer selber eine Kugel zwischen die Augen zu knallen (schließlich wollten sie sich nicht wirklich opfern, sondern nach dem Putsch noch selber groß Karriere machen), und zu blöd, ihn mit ihrem Bömbchen auch wirklich zu erwischen.

Wer solche Typen (und nicht etwa die vielen Widerstandskämpfer in Deutschland – etwa die hingerichteten Mitglieder der „Weißen Rose“ – und den besetzten Gebieten) als die „größten Helden aus der Zeit des Nationalsozialismus“ ansieht, ist wohl selber diesem „falschen Korpsgeist“ verfallen (haben Sie eigentlich „gedient“?), den die jetzige Kriegsministerin nach etlichen Jahren im Amt plötzlich abmahnt und ausmerzen zu wollen vorgibt – voraussichtlich ohne großen Erfolg, denn Militär und faschistische Gesinnung gehören nun einmal untrennbar zusammen. – Anonymer Leser


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

VW und Konsorten betrügen millionenfach Kunden, pfeifen auf Umweltschutz, nehmen erhöhte Gefährdung von Gesundheit  und Leben der Menschen in unseren Städten in kauf. Diskutiert wird immer noch unter der Überschrift:  „Schummel-Software“, und geistig wie sittlich verwahrloste Vorstände brauchen nach wie vor keinerlei  ernsthafte Konsequenzen zu fürchten.

Bekommt das Kind eines Hartz IV Empfängers zum Geburtstag  vom Opa ´nen Fuffi zugesteckt, läuft man Gefahr, als Sozialbetrüger entlarvt und von einem einfachen Sach-  bearbeiter des Job-Centers angeklagt und, gewaltenverschränkt, sofort verurteilt und mit Leistungskürzungen  bestraft zu werden, falls diese „Sondereinkünfte“ nicht rechtzeitig erklärt werden.  Solange es solche Schieflagen in der öffentlichen Wahrnehmung und Bewertung gibt, reichen bloße Fakten-  checker nicht aus. Es lesen, leider, nicht alle DIE ZEIT.

Um gesellschaftlich relevante Diskussionen in die  Breite zu bringen, braucht man nicht nur Gutmenschen – man braucht nervende Gutmenschen.  Es ist dabei auch erstmal egal, ob es sich um Selbst-  ernannte oder von anderen so Bezeichnete handelt. Denn fehlerfrei ist sowieso niemand. Wer sich dafür hält,  ist eh ein Arsch – oder Dax-Vorstand.  Jedenfalls sollten Diskussionen auch  hierüber weniger mit Tucholsky („Das  Gegenteil von gut ist gut gemeint.“), sondern eher mit Kant (…das Ding mit dem kategorischen Imperativ)  begleitet werden.  – Claus Marquardt


Leserbrief zur Werbeanzeige: Türkei

Da ich unter anderem einen Lehrauftrag in der Türkei habe, beobachte ich die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes sehr genau. In den letzten Wochen ist mir die Werbeanzeige für die Türkei im Wirtschaftsteil aufgefallen, welche seit zwei Wochen auch redaktionelle Beiträge haben. Leider ist aus den Anzeigen nicht ersichtlich, wer diese Beiträge verfasst hat bzw. von wem die Anzeigen finanziert wurden. Könnten Sie bitte darüber Auskunft geben? – Moritz Botts


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

Spät kommt er – aber er kommt. Nach drei krachend verlorenen Landtagswahlen sieht der zuerst umjubelte Kanzlerkandidat der SPD ein, dass die gebetsmühlenartig wiederholte inhaltsleere Floskel „soziale Gerechtigkeit“ nicht ausreicht um Wahlen zu gewinnen, sondern dass da noch mehr Inhalt sein muss. Es wird zwar immer wieder gesagt, dass die Landtagswahlen eben nur das Land betreffen, dass ist aber nur teilweise richtig. Irgendiwe schwebte über allem doch Martin Schulz und speziell die Wahl in NRW hat er ja vorher schon für die SPD gewonnen gesehen und für sich zur Schicksalswahl erklärt – und dann dieses Ergbnis. Der jetztige Versuch, die innere Sicherheit zu thematisieren kommt sehr spät und ist nur eine billige Kopie des CDU-Programms mit ihrem erfolgreichen Innenminister de Maiziere. Aber warum soll der Wähler die Kopie nehmen, wenn er das Original haben kann? – Helmut Jung


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Aus meiner Sicht sind Gutmenschen jene die sich selbst dafür ernennen und zu allem Überfluss noch andere Menschen für Ihre hundsgemeinen Zwecke missionieren ? ! Gutmenschen “ echte gibt es Heute nicht mehr “ und solche die sich selbst dazu ernennen sind ein enormer Schaden für die gesamte Gesellschaft und unsere Nachkommen ! ! mit den Gutmenschen läuft es wie mit “ politischer Korrektheit “ das hat man halt für Politiker erfunden die damit alle Bürger zu sich und Ihren scheiß Machenschaften verpflichten wollen ! ? das ist wie CUM – EX wenn Sie bei Cum sind dann sind Sie drinnen, bei Ex sind Sie draußen ! ? was für eine Scheißwelt ist das Heute ? ? – FPJ.


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Ein kurzes Feedback zu Ihren – wie immer lesenswerten – Worten: Ich bin doch der Meinung, dass Jürgen Todenhöfer eine erheblich strittigere Agenda verfolgt als Claudia Roth oder Beyoncé Knowles – denn für „edle Absichten“ allein betreibt Herr Todenhöfer seine Projekte mit einem äußerst ausgeprägten Sinn fürs Geschäft und einfache, polarisierende Wahrheiten. Von den in Teilen höchst umstrittenen Ansichten und Äußerungen des neuen Freitag-Herausgebers zu Israel ganz zu schweigen.
Ich freue mich auf die neue ZEIT-Lektüre! – David Stellmacher


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

Am 15. Mai 2017 wurde von Katarina Barley der Entwurf eines Leitantrag des SPD-Parteivorstandes versandt.

https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Beschluesse/Bundesparteitag/170515_Entwurf_WP_nach_PV.pdf

Zu den folgenden Stichworten Fehlanzeige:

  • Wirtschaftliche Konzentration
  • Kartelle
  • Fusionen
  • Monopole
  • Marktbeherrschung
  • Kartellverbot
  • Entflechtung

Habe ich etwas übersehen ?

So sehr man die Bemühungen der SPD, sich jeweils nach ganz links und rechts abzugrenzen, verstehen könnte, die Ordnungspolitik gehört nicht dazu. Sie ist das Fundament der Sozialen Marktwirtschaft für einen funktionsfähigen Wettbewerb. Nicht zuletzt gegen die Köhler‘schen „Monster“ der Finanzmärkte … – Dr. rer. pol. Rainer Feuerstack


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Differenzanalysen sind sicherlich das tägliche Brot des Journalismus, und das hilft ja auch für „Schubladen“ und Etikettierungen. Wenn Sie – wie ich – quasi zeitgleich eine Nachricht erhalten (vgl. Anlage), nach der sich vermeintliche „Gutmenschen“ noch für die Rettung von Leben, von Würde, für Versorgung und für Menschenrechte einsetzen, dann wird mir bei Ihrer Ankündigung eines Leitartikels über sog. Gutmenschen eiskalt!

Was ist denn Ihre Alternative? Der nicht-gute-Mensch, das Mittelmaß, der schlechte-Mensch, die Ignoranz? Es gibt mehr unter dieser Sonne als die Auflage und die Verkaufszahlen einer durchaus geschätzten Zeitung! – Dr. Lutz Müller


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

Es ist mehr als bedenklich, dass die sonst so rational tätige Frau Ursula  v. d. Leyen im Übereifer nach der Verhaftung des terrorverdächtigen Bundeswehr-Offiziers A. alle Bundeswehr-Kasernen mit den Namen von Wehrmachtsoffizieren umbenennen will.

Ich denke an die Henning-von-Tresckow-Kaserne in Hamburg. H. v. Tresckow war der mutigste, der tapferste Widerstandskämpfer bis zu seinem Tod 1944.

„Das Kind mit dem Bade ausschütten“ verändert nicht unsere Vergangenheit. Aber vielleicht ändert ja v. d. Leyen noch ihre Meinung, hoffentlich noch rechtzeitig. Ich habe meinen Vater, Oberst G. Hansen, in Uniform in lieber Erinnerung. Er wurde nach dem 20. Juli 44 von NS-Schergen ermordet. – Anonymer Leser


Leserbrief zu „Der Rausschmiss“ von Kersten Augustin Und Sebastian Kempkens

Es macht sich immer gut, die bösen Kapitalisten an den Pranger zu stellen. Unser Fall ist etwas anders gelagert:

Zu aktiver Zeit haben meine Frau und ich unsere Ersparnisse in den Kauf einer Einzimmerwohnung gesteckt in der Hoffnung, unsere Altersversorgung etwas aufbessern zu können.

Unser neuer Mieter hat aber ein Jahr nach seinem Einzug einfach die Mietzahlung eingestellt. Die Nebenkostenabrechnung bleibt er ebenfalls schuldig. Das heißt, dass er seit mehreren Monaten auf unsere Kosten lebt – Hausverwaltung, Wasser, Heizung, usw.  werden ja weiter von unserem Konto abgebucht. Auf einen Kompromissvorschlag unseres Anwalts – Halbierung des Zahlungsrückstands und freiwilliger Auszug – kam keine Antwort……………

Was bleibt uns übrig, als auf Räumung zu klagen. – Heiner Pabst


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

Als einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen einer schlimmen Zeit deutscher Geschichte und Verfehlungen begrüße ich den unter Betreff genannten Artikel. Ich verweise hierbei auf meine Homepage www.veriweber.de mit dem Untertitel “Zukunft braucht Erinnerung”—> Startseite—> Sturmläuten über der Eifel—> Hitlers Wehrmacht? – Veri Josef Weber


Leserbrief zu „Masken des Lebens“ von Florian Illies

leider verstehe ich den Zusammenhang zwischen ihrer Einleitung und dem eigentlichen Thema nicht. Oder geht es hier nur um

die Synchronozität der Ereignisse in New York und Hamburg?

Jedenfalls können nach dieser Logik die Rekruten sich ja ein Poster von Christoph Waltz als SS-Offizier Hans Landa aus Tarantinos Inglourious Basterds in den Spind hängen oder ein Poster des Films Salon Kitty. Das ist dann ambivalent und die Vorgesetzten können rätseln, ob das geht. Eine prima Lernoption für alle Beteiligten!

Und wenn ein Foto von Helmut Schmidt in einer Kaserne an der Wand hängen soll: Warum nicht als Verteidigungsminister? – Johannes Lenz


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Gute Menschen sind seltene Tiere und sollten beschuetzt werden.

Warum sie heute selten ist, liegt an den Regeln der Evolution, in denen nicht der Beste, sondern der rauheste ueberlebt. Nun gibt es auch „rauhe aber herzliche“ Menschen, aber diese sind eben auch nur aeusserlich hart – eben um ihre Verletzlichkeit zu verstecken – sind also auch, im Grunde, Gute Menshen – vielleicht sogar mit mejhr Ueberlebenschancen!

Offen gut zu sein ist heute nahezu eine heldenhafte Idiotie, denn es muss notwendigerweise auch den Konflikt mit der Umwelt bedeuten – und die ist immer ruecksichtsloser geworden mit ihren Anspruechen der „Individualitaet“ – im Sinne des „ich (allein) bin zu allem berechtigt!“

Das „allein“ wird zwar oft versteckt hnter der groesseren Masse einer (selbst-)bestimmten Gruppe, und es ist erstaunlich, wie sehr diese vielen „Individuen“ im Grunde leere Masse geworden sind – ein wenig wie, meine Frau sagte mir das, die Miniroecke in England weiland von allen Maedchen als Ausdruck der eigenen Individualitaet und des Selbstausdrucks verstanden wurden – wenngleich sie allgemeine Uniform waren.

Gute Menschen haben eben keine „Mode“, sind nicht „modern“, auch nicht „progressiv“ und „liberal“, sondern, in ihrer Verbindung zum erfahrenen Guten und Schlechten, dem Wissen zugeneigt, wie auch der machbaren Zukunft, und der Offenheit gegeueber allen und allem, das in seinen Wuenschen nicht schaedlich ist. Kurz gesagt: ein Kantianer. – Dr. Joern Boost


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Beide Autor-en/innen sprechen offensichtlich nicht über das gleiche Thema. Während Herr Bittner sich über schlechte und schädliche Unarten von Mainstreamvertretern beklagt, weist Frau Schaschek zu Recht darauf hin, dass einer Gesellschaft der Beitrag von Menschen, die Gutes bewirken wollen, gut tun kann. Die Beiträge wären interessanter oder vielleicht überflüssig gewesen, wenn sie auf einer gemeinsamen Definition des “Gutmenschen” basieren würden; wie z. B. “Gutmensch”, der Gesinnungsethiker (der eine Verantwortungsethik prinzipiell nicht benötigt) und “guter Mensch”, der Verantwortungsethiker, der vom Ergebnis her denkend die Gesinnungsethik mit einschließt und beide gegeneinander abwägt. – Dr. Hergen Heinemann


Leserbrief zu „Die mächtigste Schule der Welt“ von Roman Pletter

Es gibt keinen Ökonomie- oder Wirtschafts-Nobelpreis, lediglich einen Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Dieser wird nicht vom Nobelkomitee sondern von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben. Wirtschaft ist weder Naturwissenschaft noch um Frieden bemüht. Sie ist heute ein ausbeuterisches, ungerechtes den Naturgesetzten widerstrebendes System. Alfred Nobel wird sich im Grabe umdrehen. – Martin Novotny


Leserbrief zur Grafik Zum Titelthema: „Wie Gutmensch bin ich?“ von Jochen Schievink und Stefan Schirmer

Wie objektiv (wie versprochen) ist ein Test, wenn keine der vorgegebenen Antworten meinem Empfinden entspricht, ich nur das „geringste Übel“

wählen kann (oft mit der geringsten Punkzahl)? In manche Ausgangssituationen kann ich mich nicht hineinversetzen: ich kann mir nicht vorstellen, doch einmal in meinem (bisher 70-jährigen) Leben in ein Fussballstadion zu gehen; das Canetti-Buch habe ich nicht gelesen, werde ich wohl auch nicht. Manche Themen werden im Test nicht angesprochen (z.B. Müllvermeidung, Flugverkehr). Eine Mutter Teresa bin ich nicht – auch nicht im übertragenen Sinn. Heilig bin ich nicht. In Slums gehe ich auch nicht, allein schon deshalb nicht, weil ich dann in ein Flugzeug steigen müsste – oder auf andere Weise einen ziemlichen Batzen Umwelt verbrauchen müsste.

Fazit: Der Test gehört nicht ins „Wissen“, allenfalls in die Beilage „Z“, wie Zeitvertreib. –  Adolf Ronnenberg


Leserbrief zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Ich bin froh, dass wir in Deutschland Zeitungen wie die ZEIT geniessen können. leider geniesse ich die Topthemen, mit denen Sie um die Aufmerksamkeit Ihrer Leser am Zeitungsstand buhlen immer weniger. Ich frage mich einerseits, wozu stellen Sie derart lapidare Themen  wie z.B „Elternliebe“, „Für immer jung“, „Lügen nach Zahlen“, „Himmlisch schön“ als Ihr prominentes, bestes Kaufargument einer renommierten Wochenzeitschrift an diese Position? Das verstehe ich nicht.

Darüber hinaus finde ich es andererseits auch sehr unglücklich, dass unschuldige ZEIT-Leser mit solchen nichtssagenden Titelgeschichten assoziiert werden müssen. Als hätte ich als „ZEIT-lesender Gutmensch“ keine wichtigeren Interessen in meinem Leben.

Und damit komme ich direkt zum aktuellen Titelthema der Ausgabe Nr 21/2017 „Gutmensch“. Jetzt sogar mit einem einseitigen, illustrierten Selbsttest. Liebe Redaktion, wozu? Für wen? MIt welcher Intention? Soll das lustig sein? Soll das selbstironisch sein? Soll es mich zur Reflexion einladen oder gar informativ? Nichts von alledem. Leider hat es für mich nur eine weitere wertvolle Seite in der ehemals anregenden, journalistisch durchgängig anspruchsvollen ZEIT verschwendet. Dabei ist zumindest die Richtung, in die die ZEIT im letzten Jahr verstärkt geht, konsistent. Denn die Bedeutung und der Mehrwert eines Zeitungsteils wie „moderrnes Leben“ hat sich mir bis heute leider immer noch nicht erschlossen. Wenn der Qualitätstrend so weiter geht, verabschiedet sich die ZEIT schneller als ihr lieb ist vom attraktiven Journalismus, den die ZEIT einmal als Herausstellungsmerkmal aufweisen konnte. – Maic staebler


Leserbrief zu „Versteckte Schuld“ von Peter Dausend

Mein Vater war Jahrgang 1930 und kam zuletzt in die HJ.

Wenn er von dieser Zeit erzählte, bekam er immer ein Leuchten in den Augen und schien um Jahre verjüngt.

Lange habe ich ihn dafür verurteilt, bis ich begriff: das war seine Jugend! Das war seine Zeit, in der er die Welt als Individuum anfing wahrzunehmen.

Nun: dumm gelaufen! Aber kann ich ihn dafür verurteilen, daß seine Jugend mißgeleitet und mißbraucht war?

Dies erkennend konnte ich ihm verzeihen und diese Zeit als Teil seines Lebens sehen (ähnlich wie die seines Namensvetters Helmut Schmidt – sie sahen sich sehr ähnlich)

Die Auseinandersetzung mit der persönlichen Geschichte dieser Menschen in Wehrmacht und später Bundeswehr scheint mir viel wichtiger als das – für mich – bedeutungslose Festhalten am Aushängeschild des „Widerstands“ von 1944 (sic!), der nach meinem Dafürhalten einfach zu spät kam (als sich eben alles als auswegslos erwies!) und somit einfach unglaubwürdig ist.  – Wolfgang Michel 


Leserbrief zu „Schafft er das noch?“ von Bernd Ulrich, Stefan Willeke und Dominik Butzmann

Natürlich hat Martin Schulz Fehler gemacht, die er inzwischen ja auch einräumt, und seine Partei hat sich vom Mitgliederjubel und -zuwachs nach seiner „Inthronisierung“, die allerdings viel zu spät kam, täuschen lassen. Hinzu kommt ein offenbar ziemlich unprofessionelles Wahlkampfteam. Aber man muss Schulz auch Gerechtigkeit widerfahren lassen. Die jetzt so großmäulig geäußerte Forderung an ihn, nun „endlich zu liefern“ und konkret zu werden, verkennt doch die – allerdings von der SPD verursachte – Ausgangslage: Die SPD hat wie „Kai aus der Kiste“ im Januar einen Spitzenkandidaten gekürt, der sich in Brüssel ein hohes Ansehen verschafft hat, aber die innenpolitischen Zusammenhänge in Deutschland seit Jahren nicht mehr aus der Nähe verfolgen konnte wie es ein politischer Mandatsträger im Inland nun mal kann. Dass Schulz damit „aus dem Stand“ von Januar bis September 2017 nicht sofort „liefern“ und „aus allen Rohren“ Merkel mit zahlreichen inhaltlichen Kritikpunkten angreifen kann, versteht sich doch von selbst.

Die Bewerbung um das Kanzleramt in der Bundesrepublik ist doch kein „Lehrlingsjob“ bzw. Anlernberuf. Dazu muss man bereits mit handfester innenpolitischer Erfahrung ausgestattet sein, um mit entsprechenden konkreten Forderungen die Amtsinhaberin angreifen zu können. In dieser Frage muss man Sigmar Gabriel eine Mitschuld geben, zu spät gehandelt zu haben. Es war wesentlich früher als zur Jahreswende 2016/17 erkennbar, dass er keine Chance gegen Merkel haben würde. Aber Martin Schulz kann sie nicht haben, wenn man ihm nur wenige Monate Anlaufzeit gibt, von einer angemahnten „Augenhöhe zur Kanzlerin“ ganz zu schweigen, wie sie von manchen Kritikern gefordert wird.

Besonders geärgert habe ich mich über Schulz-Merkel-Berichten, in denen der populistische Vergleich „Weltbühne Merkel“ und „Provinztheater Schulz“ angestellt wurde und wird. Es ist ein demokratiefeindlicher Vergleich „Merkel auf der Weltbühne – Schulz in den Dörfern“. Merkel ist Bundeskanzlerin und hat ihre Arbeit zu machen, dass das in Wahlkampfzeiten ihr zugute kommen kann, liegt in der (Medien-) Natur der Sache, Schulz würde im umgekehrten Fall ja genauso handeln und davon profitieren. Aber Sätze in den Kommentaren und Berichten wie „Merkel empfängt Macron während Schulz über die Dörfer tingelt“ zeugen von einem merkwürdigen, staatshörigen Verständnis von Demokratie und Wahlen.

Das „über die Dörfer tingeln“ ist, wenn Wahlen anstehen, genauso wichtig wie in der Hauptstadt Regierungschefs zu empfangen, mit denen oft nicht mehr als Kaffee getrunken wird. Ein Martin Schulz muss sich derweil auf den Dörfern so manche konkreten Sorgen der Bürger anhören, die ihn wählen sollen oder eben nicht, wenn seine Antworten im Ungefähren bleiben wie das ständige Reden von der „Gerechtigkeit“ – welche Partei will das denn nicht?

Im übrigen hätte ich Merkel von einer vierten Kanzlerkandidatur abgeraten, eingedenk der unrühmlichen „Kohldämmerung“, offenbar fehlte aber wohl jede ernsthafte Alternative in der CDU – was nicht für die von Merkel geführt Partei spricht. Aber die so dramatisch gewandelte Weltlage mit Trump, Putin und Erdogan lässt Merkel wie einen Fels in der Brandung erscheinen, was wohl viele Wähler genauso sehen. Schulz ist das vielleicht eines Tages auch, beim nächsten Mal – mit mehr Erfahrung. – Wilfried Mommert


Leserbrief zu “ Die schweigende Mehrheit darf nicht länger schweigen“ von Heiko Maas

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine bodenlose Frechheit, geschrieben von einem „so genannten Justizminister“, um einmal eine Anleihe bei Donald Trump zu machen, wobei es sich bei dieser Bezeichnung nach einem der letzten ZEIT-Dossiers um alles andere als einen Fake handelt.

Herrn Maas geht es ausschließlich um Zensur ihm unangenehmer Gegner, was aus mehreren Passagen hervorgeht: es ist ausschließlich die Rede von „Rechts“. Plattformen wie indymedia.org, auf denen sich seit mindestens 10 Jahren regelmäßig Linksextremisten zu Straftaten verabreden, über ihre „Erfolge“ berichten, und auf der sogar zum Polizistenmord aufgerufen wurde, kümmern Herrn Maas nicht – im Gegenteil, diese Plattform wurde sogar früher von Rot-Grün mit Preisen bedacht. Er kritisiert, dass Pornografie automatisch rausgeworfen wird, Wortbeiträge aber nicht.

Ich erkläre ihm gerne einmal, abgestimmt auf einen IQ von 80, wieso das Eine softwaremäßig geht, das Andere nicht – aber Herr Maas sollte eigentlich auch so Berater haben, die ihn auf diese Fake-News hinweisen. Herr Maas verweist auf journalistische Meldungen – doch die sind zwangsweise auch nicht frei von Irrtümern oder persönlichen Meinungen. Das Kollektiv Correctiv beispielsweise hinterfragt vielfach nicht Sachverhalte bei den Urhebern, sondern veröffentlicht eigene Interpretationen als absolute Wahrheit und outet sich so als weitere linke Gesinnungsplattform. Und Herr Maas (nicht etwa ein Richter) bestraft einen Betreiber facebook, wenn dieser (und nicht etwa ein Richter) einen Beitrag beanstandet, sondern irgendein Privatier (und nicht etwa ein Richter). Selbst ein Franz Gürtner, Reichsjustizminister von 1932 – 1942, hat wohl mehr Recht auf den Titel „Justizminister“ als Heiko Maas.

Für die Entscheidung, was justiziabel ist und was nicht, ist in einem Rechtsstaat ein Richter verantwortlich – und nicht ein Konzern, ein Journalistenkollektiv oder ein Politiker. Und wenn ein Heiko Maas durchsetzen will, dass niemand ungestraft gesetzwidrige Hetze betreibt, genügt es, den gesetzlichen Anforderungen des herkömmlichen Rechtssystems auch im IT-Bereich Geltung zu verschaffen: niemand darf im Internet unter einen Pseudonym auftreten. Wenn jeder mit dem echten Namen (und Anschrift) in facebook auftreten müsste, wäre dem Spuk schnell ein Ende bereitet, denn selbst ein Lemur würde es sich verkneifen, „Heil Hitler“ zu schreien, wenn sein Name offen daneben steht. Wobei man aber auch einmal das Strafmaß überdenken sollte, denn für die im Artikel genannten 1,5 Jahre für Verbaldelikte kann man in der heutigen Praxis auch zwei Frauen vergewaltigen oder drei Kinder missbrauchen. Aber darum geht es Politikern wie Maas ja nicht, sondern nur darum, Angriffe auf die eigene Macht effektiv zu unterbinden. – Gilbert Brands


Leserbrief zu „Bitte anschnallen!“ von Jörg Lau

Es mutet beinahe ironisch an, im gleichen Artikel über die Reduktion der Redebeiträge der Staatsoberhäupter beim NATO-Treffen aufgrund der kurzen Aufmerksamkeitsspanne des Präsidenten Trumps zu berichten und im Nachgang demselben Herren hochkomplexe geopolitische Analysen zu unterstellen. Kaum vorzustellen, dass diese Person, die sich offenbar keine fünf Minuten auf eine Rede konzentrieren kann, imstande sein soll,  konkrete Vorstellungen bezüglich der Verwendung von NATO-Truppen hat, die über ein mageres Ziel hinausgehen.

Insofern erscheint es fast, als wolle man ihm mehr zutrauen als er in den letzten 119 Tagen seiner Amtszeit bewiesen hat: Nichts.

Wenn das mal nicht zu viel verlangt ist.. – Tobias Pollmann


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Die Aufarbeitung Von Rechtsextremismus In Der Bundeswehr Sollte Transparent, Konsequent Und Umfassend Erfolgen.

Somit Bedarf Jeder Sachverhalt Und Jedes Symbol, Der Oder Das Öffentlich Zugänglich Ist, Einer (Zeit)Gerechten Wie Sachlichen Einordnung Und Kontextuellen Einbettung.

Es Kann Dabei Also Weder Um Etwa Private Erinnerungsfotos, Noch Die Unsinnige Fragmentierung Von Lebensläufen Gehen.

Im Übrigen, Altkanzler Helmut Schmidt Hat Dem Staat Und Der Gesellschaft So Viel Authentisches Und Würdiges Hinterlassen, Das Deutlich Und Bedeutend Mehr Geeignet Wäre, Ins Bild Gesetzt Zu Werden. – Ira Bartsch


Leserbrief Zum Titelthema „Die Gutmenschen“

In Aller Kürze:

Die Subtilste Art, Jemandem Zu Schaden, Ist, Ihn Lächerlich Zu Machen. Ihre Titelseite Macht Gute Menschen Lächerlich. Und Wem Nutzen Sie Damit?

Ich Gehe Davon Aus, Dass Das Nicht Ihre Absicht War – Das Macht Es Aber Auch Nicht Besser. – Susanne Seidel


Leserbrief Zu „Kopfschuss: Glatte Eins!“ Von Jana Gioia Baurmann

Wir Unterhalten Uns Über Politik, Literatur, Kindererziehung Und Wie Wir Uns Dem Moment Gefühlt Haben, Als Wir In DARK SOULS Über Den Wall Geflogen Sind Und Anor Londo Mit Eigenen Augen Gesehen Haben. Wir Bezeichnen Uns Gerne Als Die Neuen Männer Und Die Neuen Frauen, Deren Rollen Gerade Neu Definiert Werden. Wir Spielen Computer Und Sind Längst In Dem Alter Angekommen, In Dem Man DIE ZEIT Liest Und Die Kriegskritik Von SPEC OPS THE LINE Versteht. Metathemen Im Computerspielbereich Sind Spannend, Aber Warum Immer Killerspiele? Warum Nicht Mal Darüber Reden, Ob Gegen Extremrabatte Eine Spielpreisbindung Wirksam Wäre? Und Warum Immer Meta? Uns Würde Auch Interessieren „Was Diesen Winter Gespielt Wird“. Wir Wünschen Uns Die Gleichstellung Mit Anderen Medien Und Die Herausarbeitung Des Alleinstellungsmerkmals „Interaktion“ Durch Die Eine Gefühlstiefe Erreicht Wird, Von Der Man Bei Anderen Kunstformen Nur Träumen Kann. – Elefantenjongleur


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Dank Florian Illies Wissen Wir Es Nun Also: Helmut Schmidt Wurde Deshalb Zum Vorbildlichen Demokraten, Weil Er Die Wertvolle Erfahrung Des Dienstes In Der Wehrmacht Genossen Hatte. Und Wen Es Stört, Dass Sein Bild Als Fescher Leutnant Im „Ehrenkleid Der Nation“, Ausgestellt In Einer Bundeswehrkaserne, Ungewollt Die Kontinuität Zwischen Wehrmacht Und Bundeswehr Heraufbeschwört, Der Betreibt Geschichtsklitterung.

Unser Exbundeskanzler Möge Die In Dieser Welt Nicht Zu Beweisende Hypothese Verzeihen, Aber Ich Wage Zu Behaupten, Er Würde Zum Bilderstreit Knurren: „Gebt Den Kram Ins Archiv“ Und Zu Jedem, Der Eine Staatsaffäre Daraus Macht: „Dösbaddel!“ – Michael Fritzen


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Welch Eine Hysterie Auf Seiten Der Hardthöhe Und Bei Teilen Der Öffentlichkeit! Wie Lange Noch, Bis Aus Kasernen Und Schulbüchern Auch All Die So Schrecklich „Wehrmachtsverherrlichenden“ Fotos Von Graf Stauffenberg In Uniform Verbannt Werden?

Und Wenn Man Schon Dabei Ist: Sollten Nicht Auch Alle Fotos Von General De Gaulle Oder Präsident Eisenhower In Uniform Aus Dem Öffentlichen Raum Verbannt Werden? Immerhin Stehen Diese Uniformen Ebenfalls Für Armeen, Die Sich Willig Für Massenhafte Kriegsverbrechen In Algerien Und Vietnam Instrumentalisieren Ließen. Müssten Wir Nicht Dringendst Unsere Verbündeten Dazu „Erziehen“, Dass Eine Solche Vergangenheit Nicht „Traditionsbegründend“ Sein Kann, Vielmehr Mit Einer Damnatio Memoriae Zu Belegen Ist? – Dr. Sören Kaschke


Leserbrief Zu „Unsere Soldaten“ Von Benedikt Erenz

Bravo Für Ihr Fazit Am Schluss: Die Bundeswehr Braucht Keinen Neuen Traditonserlass…Sondern Eine Neue Tradition: Diejenigen Zu Ehren Die Als Deutsche Militärs Für Die Sache Der Freiheit, Des Rechts Und Des Friedens, Die Für Unseren Staat Gekämpft Haben.

Sie Sprechen Mir Hier Aus Der Seele. Und Ich Gehe Noch Ein Stück Weiter: Nicht Nur Die Bundeswehr, Sondern Wir Alle Sollten Und Müssen Uns Unserer Freiheitlich, Demokratischen Wurzeln Mehr Bewusst Werden, Diese In Unser Bewusstsein Rufen. Wir Haben Hier Eine Lange Tradition, Wir Haben Unsere Jetzige Demokratie Nicht Erst Seit 1949. Nein, Unser Jetzige Demokratie Hat Ihre Wurzeln Bereits In Der Frankfurter Paulskirche Von 1848, Im Hambacher Fest, Im Mainzer Club Der Demokraten Von 1972! Und Es Gab Viele Freiheitlich, Demokratisch Denkende Männer Und Frauen Die Trotz Unterdrückung Und Verbot Für Diese Grundwerte Gekämpft Und Teilweise Ihr Leben Gelassen Haben.

Nur Sind Wir Uns Dieser Tradition Nicht, Oder Nur In Sehr Geringem Umfang, Bewusst. Und Hier Tragen Aus Meiner Sicht Sowohl Die Medien Als Auch Die Staatlichen Organisationen Und Deren Vertreter, Allen Voran Die Bildungsministerien, Eine Große „Mitschuld“. Unsere Geschichte Wird Allzuoft Nur Auf Die Finsteren Jahre Des Dritten Reiches, Des Kaisereichs Und Des 1. Weltkrieges Und Das „Versagen“ Der Weimarer Republik Reduziert Und An Den Schulen (Meist Mehrfach, In Mehreren Jahrgangsstufen Wiederholend) Gelehrt.

Es Wäre Für Uns Alle Gut, Wenn Sich Der Fokus Auch Und Vermehrt Auf Unsere Positiven Geschichtserfahrungen Mit Freiheit Und Demokratie Verschiebt. Deren Errungenschaften, Auch Wenn Sie Vermeintlich Wieder Untergegangen Sind, Mehr- Und Vor Allem Positiv- Herausgestellt Werden. Und Die Weimarer Republik Nicht Nur Als „Vorbereitung“ Für Den Nationalsozialismus Und Als Reiner Fehlschlag Gesehen Wird. Auch Andere Demokratien (Z.B. Frankeich) Mussten Erst Herbe Niederlagen Hinnehmen Bis Sie Sich Tatsächlich Etabliert Hatten. Nur, So Mein Eindruck, Gehen Diese Nationen Selbstbewusster Und Positiver Mit Ihren Demokratieversuchen Um Als Wir Deutsche.

Von Daher Wünsche Ich Mir Mehr Solcher Artikel, Mehr Aufklärung In Allen Medien Über Unsere Demokratischen Vorkämpfer Und Vergangenheit. Und Ich Hoffe, Dass Dies Auch Bei Unseren Staatlichen Organisationen Einzug Hält Und Wir Unserer Demokratischen Tradition Bewusst Werden, Auf Die Wir Durchaus Stolz Sein Können! – Robert Spiers


Leserbrief Zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Vielen Dank Für Diesen „Punktierten“ Artikel!

Mein Größter Wunsch Wäre Jetzt Noch, Dass Sie Ihre Beiden Artikel In Der Art Kombinieren, Dass Das Gute Aus Beiden Artikeln Zur Symbiose Kommt Und Dann Hoffentlich Alle Menschen Dann So Werden!

Denn Ein Bisschen Recht Haben Sie Meiner Meinung Nach Beide, Aber Nur Die Kombination Von Beidem Hilft Die Beiden Extreme Sich Annähern Zu Lassen – Denn Keiner Kann Ohne Den Anderen! – Joachim Fischer


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Als Ehemaliger Soldat Und Absolvent Der Helmut Schmidt Universität (Zu Meiner Zeit Trug Sie Leider Noch Nicht Diesen Ehrenwerten Namen) Bedaure Ich Es Sehr, Dass Herr Schmidt Nicht Mehr Am Leben Ist. Ich Hätte Seinen Kommentar Zu Dieser Traurigen Aktion Zu Gerne Gelesen!! – Joachim Fischer


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Meinen Großvater Kenne Ich In Der Tat Hauptsächlich Von Fotografien, Die Ihn In Wehrmachtsuniform Zeigen Und Ich Käme Auch Nie Auf Die Idee, Diese Bilder Aus Den Familienalben Zu Entfernen Oder Die Uniform Zu Übermalen. Wie Er Sich Selbst Im Krieg Verhalten Hat Und Was Er In Dieser Zeit Gedacht Hat, Habe Ich Nicht Erfahren. Die Bilder Meines Großvaters Sind Mir Aber Mahnung, Mein Eigenes Verhalten In Schwierigen Moralischen Konflikten Zu Hinterfragen.

Soweit Kann Ich Florian Illies Folgen – Aber Hier Hört Mein Verständnis Für Seinen Artikel Auf. Vieles, Was Helmut Schmidt Zu Seiner Zeit In Der Wehrmacht Gesagt Hat, Gereicht Ihm Nicht Zur Ehre. Sein Bild Mit Einem Kommentar Zu Versehen – Wie Es Peter Dausend In Seinem Artikel Vorschlägt – Ist Das Mindeste, Was Man Im Umgang Mit Dem Traditionsverständnis Der Bundeswehr Erwarten Konnte; Die Entfernung Des Bildes Vor Dem Hintergrund Der Letzten Ereignisse Nur Konsequent.

Ebenso Kommentarbedürftig Wäre Allerdings Auch Illies Letzter Satz Gewesen. Die Männer Des 20. Juli Als „Größten Helden Aus Der Zeit Des Nationalsozialismus“ Zu Bezeichnen Und Sie Damit Über Alle Zivilen Widerstandskämpfer Zu Erheben, Die Sich Dem Naziregime Bedeutend Früher Und Entschiedener Gegenübergestellt Haben Ist Schlicht Widerwärtig. Dieser Artikel Hat Keinen Platz Auf Der Titelseite Der ZEIT Verdient. – Frank Arnold


Leserbrief Zu „Wo Laufen Sie Denn?“ Von Marc Brost Et Al.

Kanzlerin Merkel Wäre In Der Geschichte Der Bundesrepublik Die Erste Regierungschefin, Die Ihre Nachfolge Rechtzeitig Regeln Würde. Weder Die Altkanzler Adenauer, Schmidt Und Kohl Noch Mächtige Ministerpräsidenten Wie Strauß Oder Späth Können Als Blaupause Dienen.

Auf Mich Macht Angela Merkel Den Eindruck Einer Kühl Kalkulierenden Frau Mit Guten Nerven, Die Ihre Macht Unter Allen Umständen Erhalten Will.  Sie Selbst Hat In Strategischer Weitsicht Dafür Gesorgt, Dass Es In Ihrer Partei Auf Längere Sicht Keine Echte Alternative Zu Ihr Geben Wird.

Denn Als Gewiefte Taktikerin Versteht Sie Es, Potenziell Gefährlich Werdende Gegner Frühzeitig Ins Politische Aus Zu Manövrieren Und Sich Selbst Dadurch Zu Einem Alleinstellungsmerkmal Zu Verhelfen.

Obwohl Sie Ihre Erneute Kandidatur U.A. Mit Den Globalen Verwerfungen Begründete Und Sie Sich Selbst Als „Retterin“ Der Freien Welt Sieht, Fällt Bei Genauerer Betrachtung Ihrer Bisherigen Amtszeiten Auf, Dass Ihr Eine Krönung Ihrer Kanzlerschaft Durch Außergewöhnliche Politische Erfolge Verwehrt Geblieben Ist.

Dies Dürfte Vermutlich Einer Der Wesentlichen Gründe Gewesen Sein, Warum Frau Merkel Nach 12 Amtsjahren Ihren Hut Ein Weiteres Mal In Den Ring Geworfen Hat.

Nach Meiner Überzeugung Sollen Die Spekulationen Um Ihre Nachfolgeregelung Lediglich Ein Ablenkungsmanöver Für Den Teil Der Union-Anhänger Darstellen, Deren Vertrauen In Die Politik Merkels In Den Zurückliegenden Jahren Stark Gelitten Hat.

Deren Wahlentscheidung Am 24. September Soll Dadurch Offensichtlich Erleichtert Werden. Die Politikverdrossenheit Früherer Jahre Ist Bei Vielen Bürgern Mittlerweile Zu Einer Politikerverdrossenheit Mutiert.

Das Verbreitete Politische Desinteresse Der Vergangenen Jahre, Das Sich U.A. In Sinkenden Wahlbeteiligungen Ausgedrückt Hatte, War Einer Der Ursachen Dieser Entwicklung.

Die Spaßgesellschaft Und Deren Medialen Auswüchse, Die In Den Neunziger Jahren Ihren Ursprung Hatten, Werfen Bis Heute Ihre Schatten.
Politisches Interesse War Bei Einem Großen Teil Der Bevölkerung Lange Zeit Nicht En Vogue.

Frau Merkel Hat Sich Diesen Umstand Zunutze Gemacht Und Über Die Jahre Einen Kultstatus Als „Mutti“ Aller Bürger Entwickelt. Sie Hat Den Menschen Ein Gefühl Der Sicherheit Vermittelt, Getreu Dem Motto „Liebe Kinder, Lebt Euer Leben, Ich Kümmere Mich Um Alles Andere“.

Spätestens Nach Merkels Entscheidung Im Herbst 2015, Über Viele Monate Eine Unkontrollierte Einreise Von Asylsuchenden Zuzulassen, Sind Viele Bürger Aus Ihrem Politischen Dornröschenschlaf Erwacht.

Nach Monaten Des Staatlichen Kontrollverlustes Hat Merkel Rechtzeitig Vor Der Bundestagswahl In Der Flüchtlings- Und Sicherheitspolitik Wieder Auf Die Harte Tour Umgestellt.

Sie Geriert Sich Den Bürgern Mittlerweile Als Fels In Einer Brandung, Die Sie Zum Großen Teil Selbst Geschaffen Hat. Das Zu Schaffen, Ist Auch Eine Politische Leistung.

Bei Den Beiden Großen Demokratischen Parteien Ist Weit Und Breit Keine Politische Persönlichkeit In Sicht, Die Merkel In Den Kommenden Jahren Politisch Gefährlich Werden Könnte.

Wie Verbreitet Die Frustration Vieler Bürger Über Ihre Kanzlerschaft Ist, Zeigten Ihre Stark Fallenden Umfragewerte Nach Der Kandidatur Von Martin Schulz. Ich Persönlich Bin Weder Von Der SPD Noch Von Schulz Überzeugt.

Dennoch Verband Ich Anfang Des Jahres Mit Der Nominierung Von Schulz Kurzzeitig Die Hoffnung, Dass Meine Befürchtung, Egal Wen Ich Im September Wähle, Am Ende Gewinnt Doch Immer Merkel, Sich Vielleicht Doch Nicht Bestätigen Würde.

Ich Hege Nicht Den Geringsten Zweifel, Dass Merkel Einen Grandiosen Erfolg Bei Der Kommenden Bundestagswahl Einheimsen Wird. Umso Mehr Wird Sie Sich Auch In Der Kommenden Legislaturperiode Als Unentbehrlich Präsentieren Können.

Für Mich Als Seit Meiner Jugendzeit Politisch Sehr Interessierten Bürger Ein Grund, Mich Zukünftig Der „Fraktion“ Der Politisch Desinteressierten Anzuschließen. –  Alfred Kastner


Leserbrief Zu „Schafft Er Das Noch?“ Von Bernd Ulrich, Stefan Willeke Und Dominik Butzmann

Vielen Dank Für Die Umfassende Information. Sicher Wäre Es Noch Interessant Gewesen , Den Titel Des Songs Zu Erfahren Der Von Martin Schulz Berichtet. Ich Vermute, Dass Es Der Etwas  Abgewandelte Titel “Wärst Du Doch In Würselen  Geblieben…” War.

Was Das Erscheinungsbild Anbetrifft Werden Erinnerungen An “Nah-Ost” Wach. Ich Frage Mich  Seit Seinen Ersten Auftritten-Wo Habe Ich Dieses Gesicht Schon Mal Gesehen… – Ulrich Werner


Leserbrief Zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Mit Freude Habe Ich Ihre Beiden Artikel Über Den Gutmenschen Gelesen.  Das Hat Mich Tatsächlich Zum Denken Angeregt, Und Ich Möchte Sie Deshalb Gerne Ein Wenig An Meinen Gedanken Teilhaben Lassen. Ich Halte Wenig Von Diesem Entweder – Oder.

Will Sagen, Wir Brauchen Gutmenschen, Auch Wenn Sie Nerven. Und Sie Haben Auch Häufig Einfach Unrecht. Z.B. Fällt Mir Bei Meinen Recherchen Im Internet Folgendes Auf: Das Kapital Konzentriert Sich Immer Mehr In Den Händen Weniger (Schlecht), Aber Gleichzeitig Geht Der Hunger In Der Welt Zurück (Gut). Es Gibt Aktuell Schreckliche Kriege Auf Unserem Planeten (Schlecht), Aber Langfristig Betrachtet Geht Die Zahl Der Menschen, Die In Kriegen Sterben Zurück (Gut).

Wir Essen Immer Mehr Industriell Verändertes Zeugs (Schlecht), Aber Wir Sind Im Alter Im Schnitt Gesünder Als Vor 50 Jahren (Gut). Die Klimaforscher Versuchen Die Globale Erwärmung Abzumildern (Gut), Aber Dazu Rasen Sie Wie Verrückt Mit Flugzeugen Durch Die Welt Und Produzieren So Eine Menge Erderwärmung (Schlecht). Das Ließe Sich Jetzt Noch Eine Weile So Weiterführen…

Denn Was Mich An Den Gutmenschen Nervt, Ist, Dass Sie So Tun, Als Würden Sie Mit Ihrem Leben Nicht Auch Immer Einen Teil Dessen, Was Sie Ablehnen Mitverursachen. Sicherlich Hat Auch Der Grüne Volker Beck Ein Schönes Großes Haus, Das Nicht Angefüllt Ist Mit Zahllosen Unberührbaren Aus Indien.

Und Meine Öko-Freunde Verbrauchen Mit Ihrem Lebensstil Auch Alle Mehr Als 2 Erden Beim Ökologischen Fußabdruck Trotz Ihres Idealismus. Zusammengefasst: Wir Sind Eigentlich Alle In Widersprüchen Gefangen. Aber Ohne Die Mahner Wird Auch Nichts Besser. – Ralf Seyfried  


Leserbrief Zu „Satte 750 000 Euro“ Von Claas Tatje

Die Kurzmeldung Stammt Zwar Augenscheinlich Nicht Von Ihnen, Sondern Ist Von Irgendwo Übernommen, Aber Als Aufmerksamer ZEIT-Leser Frage Ich Mich Doch, Ob Die Redaktion Die Eigenen Beiträge So Aufmerksam Liest, Wie Sie Dies Vom Leser Gerne Hätte.

Die Meldung Strotzt Nur So Von Populistischen Propaganda-Merkmalen, Deren Beachtung Sie Selbst Uns Lesern Noch Wenige Ausgaben Früher Ans Herz Gelegt Haben (Mal Abgesehen Von Den Offensichtlichen Falschaussagen, Die Für Den Fachmann Obendrein Drinstecken). Nur Einmal Nach Ihren Kriterien: 107 600 Verfrühte Todesfälle – Bezogen Auf Welche Gesamtzahl Und Auf Welche Verfrühung (Mit Bezug Zum Absolutalter Bitte) ? Und Wieso Eigentlich Nur Durch Dieselfahrzeuge ? 38.000 Vorzeitige Tote Hätten Vermieden Werden Können, Wenn Die Autos Auf Der Straße Die Normen Einhalten Würden, Die Für Das Labor Gelten. Das Verleumderische Propaganda Pur, Denn Nicht Die Hersteller Haben Die Normen Gemacht, Sondern Die Politik. Die Fahrzeuge Halten Die Gesetzlichen Normen Ein (Das Sie Es Nicht Tun, Abgesehen Von VW, Ist Eine Lüge), Nur Die Normen Sind Falsch Definiert.

Auf Den Rest Gehe Ich Jetzt Nicht Ein, Auch Wenn Es Ein Leichtes Wäre, Vieles Als Wissenschaftlich Unzulässigen Unfug Zu Entlarven. Aber Noch Mal Zurück Zum Eingangssatz: Lesen Sie Ihre Eigenen Artikel Nicht Gut Genug ? Oder War Das Nur Ein Test Der Leser, Die Ihnen Solche Beiträge Als Kandidaten Für Den Dr.Josef-Goebbels-Preis Für Angewandte Propaganda Vorschlagen Sollen ? Falls Letzteres Der Fall Sein Sollten, Können Sie Das Gerne So Verbuchen. – Gilbert Brands


Leserbrief Zu „Sie Wollen Nur Spielen“ Von Moritz Müller-Wirth Und Jeannette Otto

Zu Dem Artikel „Sie Wollen Nur Spielen“, In Dem Um Die Verbindung Von Vereinssport Und Schulsport Geworben Wird, Habe Ich Folgende Anmerkungen:

  1. Wichtig Ist Auf Die Grundlegenden Strukturellen Unterschiede Zwischen Schulsport Und Vereinssport Hinzuweisen, Damit Die Zusammenarbeit Von Lehrer Und Vereinstrainer So Aufgezogen Werden Kann, Dass Der Lehrplanziele Umgesetzt Werden Können Und Die Schüler Als Team Ein Anforderungsprofil Erhalten, In Dem Sie Sie Sich Persönlich Weiterentwickeln Können.
  2. Der Schulsport Hat Zentral Zum Ziel, Anzuleiten Zum Lebenslangen Sporttreiben (1) Und Fördert Massiv Sozialisation (2) Aufzubauen, Außerdem Soll Die Gesundheit (3) Und Allgemeine Leistungsfähigkeit (4) Im Alltag (4 A) Und Im Beruf (4 B) Gestärkt Werden.
  3. In Der Form Wie Vereinssport Und Schulsport Aktuell In Deutschland Umgesetzt Werden, Bestehen Zwei Zentrale Unterschiede.

3.1. Erstens:

Der Schulsport Wird 1-2 Mal Maximal 3 Stündig Durchgeführt Und Behandelt In Der Regel 10 Sportarten, Nämlich Die Ballsportarten Fußball, Basketball, Handball, Volleyball, Hockey, Badminton Und Die Individualsportarten Turnen, Schwimmen, Leichtathletik, Tanz – Gymnastik; Der Vereinssport Dagegen Wird Wöchentlich In 2-3 Trainigseinheiten Durchgeführt Und Wird In Der Regel Begleitet Von Einer Wettkampfsaison Mit 10-16 Wochenendterminen. Ausgebildet Wird Hier Zumeist Nur In Einer Sportart, Seltener Werden Andere Ballspiele Ins Begleitprogramm Aufgenommen, Zur Abwechslung Beim Aufwärmen Oder In Der Wettkampfpause.

3.2. Zweitens:

Der Schulsport Verläuft Aufgrund Der Lehrrichtlinien Weisungsgebunden Über Die Selbsterarbeitung Und Die Selbstreflexion Der Schüler.

Der Vereinssport Wird Fast Ausschließlich Weisungsgebunden Vermittelt. Das Heißt Der Trainer Sagt Den Schülern Genau, Was Sie Ausführen Sollen, Seltener Begründet Der Trainer Die Übungen. Das Heißt, Ein Problematisieren In Form Eines Warum? Wieso? Weshalb?, Das Die Gründe Offenlegt Und Die Grundlagen-Strukturen Erstellt, Ist In Dem Vereinssport Wie Er Im Aktuell Praktiziert Wird, Nicht Vorgesehen.

  1. Deswegen Ist Zentral, Dass Die Vereinstrainer Die Methodisch-Didaktischen Vermittlungsstrukturen Des Schulsports Mit Seiner Implizierten Zielsetzung Übernehmen. Zum Einen In Der Vermittlung Ihrer Kernsportart Und Zum Anderen In Der Vermittlung Von Anderen Schulsportarten. Damit Können Die Trainer Längerfristig In Der Klasse Arbeiten Und Dadurch Können Trainer Und Schüler Eine Produktive Lehr-Lern-Beziehung Zueinander Aufbauen. Außerdem Stehen Die Trainer Dadurch Für Organisatorische Nachfragen Z.B. Nach Noten, Oder Pädagogischer Führung, Etc. In Einem Bestimmten Zeitlichen Rahmen Zur Verführgung.
  2. Dieses Würde Auf Eine Gemeinsame Unterrichtsplanung Hinauslaufen. Damit Liegt Hier Ein Produktiver Lernimpuls Für Beide Sieten Vor.
  3. Für Die Dritte Seite, Die Der Schüler, Wäre Diese Entwicklng Sehr Produktiv, Weil Eine Sehr Gute Kompetenz-Vernetzung Vorliegt Und Zwei Lehrer-Choaches Bzw. -Manager Zur Verfügung Stehen.
  4. Für Die Vierte Seite, Die Vereine, Wäre Dieses Sehr Produktiv, Weil Hier Qualifiaktionniveaus Erstellt Werden Und Interessen Geweckt Werden, So Dass Eine Nachfrage Nach Vereinssport Geweckt Wird. Extrem Förderlich Ist Die Genannte Vernetzung, Wenn Lehrer Auch Vereinstrainer Sind Und Trainer Als Lehrer-Coaches Und Lehrer-Manager Agieren.
  5. Wichtig Ist Auch Die Erkenntnis, Dass Die Masse Der Leistungs- Und Hochleistungssportler Aus Dem Breiten-Leistungssport Der Vereine Hervorgehen, Z.T. Sogar Noch Mit 18-20 Jahren Noch In Lokalen Vereinen Aktiv Sind, Wie Dieses Zum Beispiel Bei Miroslav Klose Im Fußball Oder Wolfgang Kuck, Einem Langjährigen Nationalmannschaftskapitän Im Volleyball, Der Fall Gewesen Ist. – Harald Koeniger

Leserbrief Zu „Kopfschuss: Glatte Eins!“ Von Jana Gioia Baurmann

In Der Ausgabe Vom 18.Mai Im Artikel „Kopfschuss: Glatte Eins!“ Wird Über Eine Schule In Norwegen Berichtet, Die Nun Auch „E-Sports“ Als Ein Eigenes Unterrichtsfach Anbietet. Ich Möchte Im Folgenden Meine Persönliche Meinung Zu Dem Artikel Äußern.

Der Erste Satz Im Ersten Paragraph, Ich Zitiere: „Es Ist Freitagmittag, Viertel Vor Eins, Als Ein Schüler In Klassenraum 4 Seinem Lehrer In Den Kopf Schießt. Blut Spritzt, Der Lehrer Geht Zu Boden, Um Dann Zu Sagen: „Super Gemacht!“. Die Waffe, Das Blut, Die Zu Boden Sinkende Gestalt – All Das Besteht Aus Pixeln.“, Malt Zunächst Ein Sehr Übertriebenes Bild.

Die Intention Ist Offensichtlich: Es Wird Eine Parallele Zwischen Gewaltdarstellenden Computerspielen Und Einem Amoklauf Gemacht. Diese Absicht Bestätigt Sich, Da Später Im Artikel Auf Einen Terroranschlag In Oslo Hingewiesen Wird, Mit Der Anmerkung, Der Täter Solle Angeblich „World Of Warcraft“ Gespielt Haben. Nun Ist Es So, Dass Es Sich Bei „World Of Warcraft“ Nicht Um Einen Ego-Shooter Handelt (Die Art Von Spielen, Die Im Artikel Als Gewalt Fördernd Dargestellt Werden). Zusätzlich Wird Komplett Darüber Hinweg Gesehen, Dass Es Sich Beim Dem Attentäter Andres Behring Um Einen Rechtsextremen, Islamfeindlichen Massenmörder Handelt, Der Von Psychiatern Als Paranoider Schizophrener Psychopath Diagnostiziert Wurde. Im Ersten Teil Als Auch In Diesem Soll Also Klar Gemacht Werden, Dass Gewaltspiele Die Aggressivität Steigern, Ja Sogar Menschen Zu Mördern Machen. Diese Aussagen Sind Irreführend, Nach Einer Forschung Vom Deutschen Bundestag (2006) Haben „Gewaltdarstellungen […] Auf Die Große Mehrheit […] Keine Oder Nur Schwache Effekte […]“. Die Überwiegende Mehrheit Der Studien Zu Dem Thema Sind Sich Hier In Einem Punkt Einig: Gewaltspiele Sind Höchst Unwahrscheinlich (Wenn Überhaupt) Die Ursache Extremer Gewalttaten.

Sie Gehen Auch Kurz Auf Diese Erkenntnis Ein Und Schreiben „Wissenschaftliche Belege Für Einen [Zusammenhang Zwischen „Killerspielen“ Und „Killern“] Fehlen Jedoch“. Trotzdem Wird Im Text Gesagt, Dass Unter Eltern Und Lehrern Immer Noch „Die Angst Vor Computerspielen Wie Counter-Strike“ Herrscht. Worauf Basiert Sich Diese Aussage?

Allgemein Gibt Der Artikel Den Eindruck Als Wurde Hier Wenig Recherchiert. „Demnächst Soll Auch Dota 2 Angeboten Werden, Ebenfalls Ein Taktik-Shooter.“, Heißt Es Im Artikel. Eine Kurze Google Anfrage Und Ein Klick Auf Wikipedia Zeigt: Nein, Es Handelt Sich Nicht Um Einen „Taktik-Shooter“, Sondern Um Ein Sogenanntes „MOBA“ (Multiplayer Online Battle Arena) Video Spiel, Ähnlich Wie „League Of Legends“, Dass Wiederrum Einem Shooter Nicht Ähnelt.

Meiner Meinung Nach Verfehlt Der Artikel Das Eigentliche Thema. Es Wird Versucht Eine Diskussion Über Gewalt Und Computerspiele Anzusprechen Obwohl Diese Schon Vor Jahren, Und Seit Dem Immer Wieder, Zum Selben Ergebnis Kam. Ein Beispiel War Die Debatte Von ZDF Info „Sind Games Wirklich Nur Ein Spiel“  Von 2014. Dem Gymnasium Arna Vidaregåande Skule Geht Es Um Den Sport, E-Sport, Der Nach Ihrer Meinung Immer Populärer Wird Und Aus Diesem Grund Gefördert Werden Sollte. Der Artikel Gibt Allerdings Den Eindruck, Dass Die Spiele, Die Im E-Sport Gespielt Werden, Gewalt Hervorrufen Und Somit Im Sport, Geschweige Denn Im Klassenraum, Nichts Zu Suchen Haben. Der Leser Wird Hier Falsch Informiert.

Ich Würde Mir Wünschen, Dass Auf Solche Offensichtliche Vorurteile Mehr Geachtet Wird Und Die Informationen Sachlicher Dargestellt Werden. – Falk David


Leserbrief Zu „Kopfschuss: Glatte Eins!“ Von Jana Gioia Baurmann

Ihr Artikel „Kopfschuss: Glatte Eins!“ Läßt Im Untertitel Erhoffen, Dass Hier Ausgewogen Analysiert Wird. Der Artikel Ist Allerdings Eine Einzige Aneinandereihung Von Völlig Unreflektiert Übernommener Argumentation Der Spieleindustrie. Das Ist Kein Journalismus, Das Ist Ein Von Der Spieleindustrie Gekaufter Artikel.

Die Argumente Bewegen Sich Auf So Niedrigem Niveau, Dass Es Zum Weinen Ist. Beispiel: „Viele Erfolgreiche Gründer Sind Spieler, Beispielsweise Mark Zuckerberg.“. Toll! Ich Kenne Auch 90jährige, Die Ihr Leben Lang Geraucht Haben. Folglich Verlängert Rauchen Die Lebenserwartung Und Tägliches Stundenlanges Morden Am Bildschirm Macht Einen Zum Gründermilliardär. – Heiko Friedrichs


Leserbrief Zu „Versteckte Schuld“ Von Peter Dausend

Ich, Jahrgang 1935 – Weißer Jahrgang – Habe Nie Begriffen, Wie Die 12 Jahre Währende Wehrmacht Überhaupt Vorbild Für Die Bundeswehr Werden Konnte – War Sie Doch Eine Looser-Armee Und Fast Noch Schlimmer Teilweise Auch Eine Verbrecher-Armee – Siehe Kommissar-Befehl Und Judenmord. Unser Ideal War Und Ist Doch Immer Noch Der Bürger In Uniform. Als Sogenannter Weißer Jahrgang Ist Das Alles Für Mich Sowieso Nur Theorie, Weil Ich Nie Gedient Habe, Aber Nun Zu Sehen, Wie Stahlhelme, Koppel, Abzeichen, Orden, Alte Waffen, Ein Helmut-Schmidt-Foto Oder Ein Hakenkreuz Ein Problem Sein Sollen, Ist Mir Unverständlich – Wird Hier Nicht Vieles Zu Hoch Gehängt ? – Hans Jürgen Krohn


Leserbrief Zu “ Die Schweigende Mehrheit Darf Nicht Länger Schweigen“ Von Heiko Maas

Mit Seiner Selbstbeschränkung, Die Debatte „Ohne Technikskeptizismus“ Führen Zu Wollen, Greift Herr Maas An Einer Entscheidenden Stelle Zu Kurz. Aus Dem Fatalen Beispiel Der Atomtechnologie, In Der Die Technikgläubigkeit („Das Wird Schon!“) Sich Über Den Skeptizismus („ Keine Nukleartechnologie Ohne Lösung Der Entsorgungsfrage!“) Hinwegsetzte, Wäre Zu Lernen.

In Der Heutigen Debatte Über Die Digitaliserung Der Welt Wird Vergessen: Der Mensch Ist Ein Analoges Wesen Und Wirkliche Empathie Funktioniert Nur Analog. Empathie Im Gebrauch Einer Tastatur  Ist Nicht Wirklich Möglich. Insofern Muss Man Sich Über Die Auswüchse Der Digitaliserten Kommunikation Nicht Wundern. Diese Sind Systemimmanent, Da Die Digitaliserung Des Analogen Menschen Eine Entmenschlichung Darstellt. Der Kampf Von Herrn Maas Gleicht So Einem Kampf Gegen Windmühlenflügel.

Ja, Die Schweigende Mehrheit Darf Nicht Länger Schweigen. Aber Diese Wichtige Debatte Ist Mit Technikskeptizismus Zu Führen, Da Sie Sonst An Einer Entscheidenden Frage Vorbei Geht. – Dietrich Dasenbrook


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Ein Helmut Schmidt Bild In Wehrmachtsuniform Gehört Nicht In Eine Bundeswehrkaserne. Ich Bin Entsetzt, Dass Dieses Foto Dort Überhaupt Aufgehängt Worden Ist. Die Bundeswehr Steht – Auch Wenn Sie Bedauerlicheerweise Von Ehemaligen Wehrmachtsoffizieren Aufgebaut Worden Ist – Nicht In Der Tradition Der Wehrmacht Des Dritten Reichs. Die Wehrmacht Hat Im Zweiten Weltkrieg Zahlreiche Kriegsverbrechen Begangen. Sie Huldigte Dem Führer. Sie Verhinderte In Ihrem Bedingungslosen Führergehorsam Nicht Die Zum Scheitern Verurteilte Kriegspolitik Hitleres, Geschweige Denn Stoppte Sie Sie, Als Sich Abzeichnete, Dass Der Krieg Verloren War. Selbst Auf Dem Rückzug Aus Der

Sowjetunion Wütete Sie Weiter Und Brachte Unzählige Zivilisten Um.

Die Bundeswehr In Einem Demokratischen Staat Kann Sich Nicht Auf Diese Vergangenheit Berufen. Sie Muss Ihre Eigene Tradition Begründen. Offensichtlich Sind Die Grundsätze Des Staatsbürgers In Unikform Vernachlässigt Worden, Wenn In Den Kasernen Wieder Devotionalien Der Wehrmacht Ausgestellt Werden. Die Verteidigungsministerin Verdient Bei Ihrem Vorgehen Volle Unterstützung. Florian Illies Auffassung Ist Äußerst Bedenklich. Die Frage Stelt Ich Doch, Warum Ausgerecht Ein Bild Helmut Schmidts Als Jungemwehrmachtsodat Und Nicht Eins Als Verteidigungsminister In Der Kaserne Hängt. Letzteres Wäre Geeignet, Eine Neue Tradition Der Bundeswehr Zu Begründen. Diese Überlegungen Stellt Florian Illies Leider Nicht An.Seine Stellungnahme Ist Kein Guter Einstand Als Neuer Herausgeber Der ZEIT Und Bedeuter Hoffentlich Keine Trendwende Der ZEIT. – Hans-Wilhelm Groscurth


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Es Ist Eine Schlechte Posse, Das Foto Des Früheren Verteidigungsministers Und Bundeskanzlers Helmut Schmidt In Wehrmachtsuniform Vom Schwarzen Brett Einer Bundeswehr-Universität Zu Entfernen Und Erinnert An Die Lächerlichkeit Der Zensur. Wir Haben Es Bei Derartigen Fotos, Wie Florian Illies Zu Recht Schreibt, Mit Schmerzenden, Lehrenden „Bildern Der Vergangenheit“ Zu Tun,  Die Man Aushalten Muss. Die Bundeswehr Hat Daher Auch – Und Das Ist Ihr Hoch Anzurechnen – Frühere Angehörige Der Wehrmacht Und Deren Nachkommen Bei Gedenkfeiern Tatkräftig Unterstützt. Es Wurde Stets Wert Darauf Gelegt, Dass In Würdiger Weise An Alle Gefallenen, Ganz Gleich Welcher Nation, Erinnert Wird.  Würde Diese Hilfe Entfallen, So Wäre Dies Für Die Noch Lebenden, Sehr Alten Menschen Ein Schlag Ins Gesicht. Es Gibt Mehr Gemeinsamkeiten Zwischen Den Soldaten Der Wehrmacht Und Der Bundeswehr Als Mancher Sich Eingestehen Möchte, Schon Deshalb, Weil Je Nach Einsatzort Auch Dem Heutigen Soldaten Ein Risiko Für Leib Und Leben Zugemutet Wird.  – Walter Kaspers


Leserbrief Zu „Masken Des Lebens“ Von Florian Illies

Deutschland Wird Immer Bigotter. Einerseits Werden Aus Kasernen Und Der Bundeswehrhochschule Bilder Des Ehemaligen Wehrmachtsoffiziers Helmut Schmidt Entfernt, Andererseits Wird Pompös Das Lutherjahr Gefeiert. Im Gegensatz Zu Helmut Schmidt Ist Mir Martin Luther Nicht Als Philosemit Bekannt. – Rolf Schikorr


Leserbrief Zu „Unsere Soldaten“ Von Benedikt Erenz

Die Im Artikel Von Benedikt Erenz In Nr. 31 DER ZEIT, S. 17, Geäußerte Meinung Spricht Mir Aus Dem Herzen. Es Werden Die Traditionen Verherrlicht, Die Der Großmannssucht Der Deutschen Gedient Haben Und Nicht Oder Nur Spärlich Diejenigen Anderer Traditionslinien, Die Für Eine Parlamentsarmee Viel Wichtiger Sind. In Dieser Hinsicht Sind Meine Befürchtungen Noch Gestiegen Mit Der Abschaffung Der Wehrpflicht. – Dorothee Reißmann


Leserbrief Zu „Kommt Noch Ein Aufschrei?“ Von Götz Hamann

Seit Jahrzehnten Schätze Ich Als Leser Der ZEIT Die Wohlabgewogene Berichterstattung Über Die Unterschiedlichsten Themen. Tendenziöse Und Einseitige Darstellungen Sind Mir In Der ZEIT, Ganz Im Gegensatz Zu Anderen Presseorganen, Noch Nie Aufgefallen. Leider Scheint Der Journalistische Ehrencodex, Nämlich In Beiträgen Über Eigeninteressen Von Verlagen Besonders Sorgfältig Zu Recherchieren Und Gegenargumente Nicht Zu Verschweigen, Im Zitierten Artikel Grob Missachtet Zu Sein.

Zum Verhältnis Von Verlagen Und Bibliotheken, Besonders Zu Den Gesetzlich Zur Sammlung Und Nutzbarmachung Von Verlagserzeugnissen Verpflichteten Bibliotheken Wie Der Deutschen Nationalbibliothek Hatte Das Bundesverfassungsgericht Im Beschluss Vom 18. Juli 1981 (Bverfge 58, 137 (148 F.) Mit Hinweis Auf Bverfge 31, 229) Festgestellt:

„Vom Zeitpunkt Seiner Publikation An Entwickelt Jedes Druckwerk Ein Eigenleben. Es Bleibt Nicht Nur Vermögenswertes Ergebnis Verlegerischer Bemühungen, Sondern Wirkt In Das Gesellschaftsleben Hinein. Damit Wird Es Zu Einem Eigenständigen, Das Kulturelle Und Geistige Geschehen Seiner Zeit Mitbestimmenden Faktor. Es Ist, Losgelöst Von Privatrechtlicher Verfügbarkeit, Geistiges Und Kulturelles Allgemeingut. Im Blick Auf Diese Soziale Bedeutung Stellt Es Ein Legitimes Anliegen Dar, Die Literarischen Erzeugnisse Dem Wissenschaftlich Und Kulturell Interessierten Möglichst Geschlossen Zugänglich Zu Machen Und Künftigen Generationen Einen Umfassenden Eindruck Vom Geistigen Schaffen Früherer Epochen Zu Vermitteln.“

Bibliotheken Stellen Gerade Auch In Zeiten Des Medienwandels Die Institutionelle Garantie Für Die Informationsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG) Dar. Auch Für Verlage Gilt Die Sozialpflichtigkeit Des Eigentums (Art. 14 Abs. 2 GG). – Harald Müller


Leserbrief Zu „Besser Nicht Zum Arzt“ Von R . Und J. Schweitzer

Sie Wissen Nicht, Was Sie Tun Mit Ihrem Artikel! Es Ist Sache Der Ärzte, Auf Wichtige Oder Banale Arztbesuche Angemessen Zu Reagieren. Ich Gehörte Gewiß Nicht Zu Den Arzt-Rennern Wegen Jeder Warze. Aber Mein Anhaltender Rücken- Und Bewegungsschmerz Wurde Viel Zu Lange Von Mehreren Ärzten Nicht Ernstgenommen. Mehr Bewegung, Eine Schmerzspritze, Ein Paar Massagen Waren Angesagt. Keine Ordentliche Diagnostik! Nach Über 2 Monaten Wartezeit (Als Kassen-Patientin) Auf Einen Orthopäden-Termin Endlich Eine Überweisung Zum MRT. Nach Weiteren 5 Wochen Warten Auf Diesen Termin Das Niederschmetternde Ergebnis:

Knochen-Metastasen! Dann Endlich Wird Man Durch Einen Hochaufwendigen Medizin-Betrieb Geschoben. Viel Zu Spät, Alles Zu Spät. Jetzt Gibt Es Nur Noch Das Unterdrücken Der Schlimmen Schmerzen Und Das Sich Selbst Beim Abbau Zusehen. Hätte Man Das Verhindern Können? Man Weiß Es Nicht, Aber Man Hätte Es Versuchen Müssen! – Brigitte Krüger


Leserbrief Zu „Schafft Er Das Noch?“ Von Bernd Ulrich, Stefan Willeke Und Dominik Butzmann

Bei Der Landtagswahl In NRW Ist Etwas Für Eine Demokratie Eigentlich Ganz Normales Passiert, Was Nur Leider In Letzter Zeit Durch Populismus Oder Die Fokussierung Auf Einzelne Personen Nicht Mehr So Häufig Stattgefunden Hat: Die Bürger Haben Sich Die Leistung Der Landesregierung Angesehen Und Festgestellt, Dass Es Da Nicht Sonderlich Viel Auf Der Haben-Seite Zu Verbuchen Gab. Genau Dieser Umstand Wurde Dann Durch Die Stimmabgabe Bewertet, Was In Dem Bekannten Desaster Für Die SPD Endete. Eigentlich Sollte Das In Einer Demokratie Die Regel Statt Die Ausnahme Sein. – Priv.-Doz. Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Andreas Zabel


Leserbrief Zu “So Süß Ist Das Verderben“ Von Jan Schweitzer

Das Sind Ja „Harte Worte“!

Ihren O.G. Artikel Habe Ich Mit Einem Lachenden Und Mit Einem Weinenden Auge Gelesen:

Lachend, Weil Es Endlich Eine Offiziell, Anerkannte Erkenntnis Zum Fatalen Zucker Zu Geben Scheint, Dass Sogar Die WHO Eine Zuckersteuer Empfiehlt, Um Wahrscheinlich Die Folgekosten Zu Decken, Die Der Übermäßige Zuckerkonsum Verursacht, Und Um Evtl. Aufklärungskampagnen Weltweit Zu Forcieren, Und Bestimmt, Um In Den Gerichtsverhandlungen Gegen Den Goliath „Cola-Zucker-Lobby“ Erfolgreich Und Wegweisend Zu Bestehen.

Lachend, Weil Es Eindeutige Belege Geben Soll, Dass Zuckergesüßte Getränke Schneller Übergewichtig Und Sogar Adipös Machen Und Folgen Wie Diabetes, Krebs Und Herzinfarkte Riskieren Sollen. Ich Freue Mich Zu Lesen, Dass Dies Alles Schon Lange Bekannt Sein Soll.

Weinend, Weil In Vielen Regionen Dieser Erde Das Trinkwasser Verseucht Und Verkeimt Ist, „Cocacola & Co.“ Die Einzig „Sichere“ Flüssigkeitszufuhr Für Die Menschen Darstellt, Weil „Nestlé & Co.“ Weltweit Trinkwasserbrunnen Aufkauft Und Sauberes Trinkwasser Nur Noch Für Privelegierte Zugänglich Ist, „Cola“ Dann Die Einzig Erschwingliche Alternative Für Die Fast Mittellosen; Dass „Mafiosi“ Hilfsorganisationen Daran Hindern, Wasserquellen Für Heimatlose Zu Renaturieren Und Zu Reinigen.

Weinend, Weil Der Suchtfaktor Dieser Getränke Auf Mehreren Ebenen (Zucker Und Koffein, Taurin Bis Hin Zu Anerkennung Und Prestige, Das Gefühl, Modern Und Fortschrittlich Zu Sein) So Stark Ist: Wer Will Dem Besuch Schon Das Banal-, Kriegs- Oder Arme-Leute-Getränk Wasser Servieren?

Weinend, Weil Die WHO Empfehlungen Herausgeben Kann Wie Sie Will. Da Hört Kein Süchtiger Drauf, Auch Keine Machtsüchtigen In Den Regierungen, Keine Geldsüchtigen In Den Wirtschaftskonzernen. Regierungen Sind Abhängig Von Steuereinnahmen. Wer Die Steuert, Sollte Auch Bekannt Sein. Man Könnte Ja Versuchen, Die Steuer Für Produkte Des Täglichen Bedarfs, Die Industriezucker Beinhalten, Wieder Auf 19% Zu Setzen. Wie Hoch Blieben Damit Die Umsätze Für Die Süßwaren-, Getränke-, Brot- Und Fertiggerichteindustrie? Was Würde Das An Mehrsteuereinnahmen Für Den Bund Bedeuten? Was Würde Sich Ändern (Konsumverhalten / Verschiebung Von Krankheitsbildern / Krankheits- Und Reha- Ersatz- Und Hilfsmittelkosten / Umsätze In Der Pharmazie Und Kosmetik)? Was Würde Der Staat Mit Den Mehreinnahmen Machen? Würde Er In Bildung Und Aufklärung Investieren? Das Könnte Die Produktumsätze Und Damit Die Steuereinnahmen Reduzieren… Er Könnte Die Löcher Im Gesundheits- Und Kranken/Pflegewesen Stopfen, Z. Bsp. Angemessene Löhne Fürs Personal Zahlen, Höhere Berufsunfähigkeitsrenten. Dann Könnten Sich Mehr Menschen An Sonnigen Tagen Eine Kugel Eis Für Einen Euro Leisten ….

Bevor Ich Weiterheule, Hier Ein Paar Fragen Und Hinweise:

Was Ist Der Medizinische Unterschied Zwischen Übergewicht Und Adipositas – Weil Sie Das Im Artikel Getrennt Erwähnen? Wußten Sie, Dass Diabetes Auf Deutsch „Zuckerkrankheit“ Auf Englisch „Saccharine Disease“ Heißt, Der Verursacher Also Klar Benannt Wird Und Darum Auch Lieber Der Begriff Diabetes Etabliert Werden Soll Um Genau Das Zu Vertuschen? Inspizieren Sie Einmal Diabeteskliniken Für Kinder. Das Ist Immer Ein Zuckerl Für Die Kleinen Drin! Seit Wann Konkret Sind Die Zusammenhänge „Zucker – Fatale Krankheiten“ Bekannt Und Durch Wen, Welche Studien? Sie Erwähnen Das Ja In Ihrem Artikel. Zucker Als Schadstoff Anzuerkennen, Dass Urteil Gibt Es Beim Oberlandesgericht Hamburg Nachzulesen. Einen Guten Ersten Einblick Gibt Ihnen BINDER, Franz/WAHLER, Josef (2004): Zucker – Der Süße Verführer. Alles Wissenswerte Und Praktische Tipps. Kirschzarten Bei Freiburg.

Bitte Recherchieren Sie Doch Einmal Offenkundig! – Birgit Lehnert


Leserbrief Zu „Die Mächtigste Schule Der Welt“ Von Roman Pletter

….Es Ist Aber Auch Die Erfolgloseste Schule, Da Es Ihr Lediglich Gelingt, Mit Staatlich Verordneten Preisuntergrenzen Auf Arbeits- Und Gütermärkten, Mit Abschaffung Flexibler Wechselkurse Und  Mit Schuldenfinanzierten Ausgabenprogrammen Den Anschein Wirtschaftspolitischer Kompetenz Zu Erzeugen. Die Rechnung Geht Jedoch Wegen Der Auf Wählerstimmen Abzielen Politik Nicht Auf. Die Schulden Und Preise Steigen  Und Das Wirtschaftswachstum Dümpelt „In The Long Run“ Weiter Vor Sich Hin (Was Auch Der Blick Nach Japan Zeigt!) – Hans Hardenberg


Leserbrief Zu „Wie Empfinden Wir Schönheit?“ von Christoph Drösser

Es Ist Sehr Erfreulich, Dass Die Forschung Kants Ästhetik „Bestätigt“. Aber Von Einem „Verkopften Königsberger“ Philosophen Zu Reden Ist Unsinn.  So Schrieb Er In Der Kritik Der Urteilskraft (AA V, 467-468):  „Allein Meinen, Daß Es Reine, Ohne Körper Denkende Geister Im Materiellen Universum Gebe … Heißt Dichten … Ein Solches Ding Ist Ein Vernünfteltes Wesen …, Kein Vernunftwesen …“  Schon In Der Kritik Der Reinen Vernunft Schrieb Er (B 75): „Gedanken Ohne Inhalt Sind Leer, Anschauungen Ohne Begriffe Sind Blind,“ Und Er Betonte, Wenn Wir Etwas Richtig Verstehen Wollen, Müssen Wir Immer Zuerst Und So Ausführlich Wie Möglich Mit Der „Mechanischen“ Erklärung Beginnen (S. KU AA V, 377-378, 415, 418, 429), Weil Es Ohne Eine Materielle Welt Kein Verständnis Gibt (S. Metaphysik Mrongovius (Göttingen:  VI/II, 869).

Dass Kant „Seine … Studierstube Praktisch Nie Verlassen Hat“ Und Deswegen Mit Dem „Psycho-Labor“ Gefremdelt“ Hätte, Steht Im Widerspruch Zu Seinen Ersten Schriften Und Seiner Lehrtätigkeit. Während Seiner Gesamten Karriere Hat Er Mathematik Und Naturwissenschaften Gelehrt Und Wissenschaftliche Entdeckungen Von Erstem Rang Gemacht (S. Volker Gerhardt, Immanuel Kant. Vernunft Und Leben (Stuttgart [2002]: 35-37). Zwar Betonte Kant, Dass Wir Nicht Allein Durch Öffnen Unserer Augen Die Wahrheit Sehen Können. Wir Müssen Auch Elemente, Die Nicht Mit Den Erscheinungen Selber Gegeben Sind, Hinzufügen, Um Etwas Zu Verstehen (Z.B. Ein Kohärentes Begriffssystem Wie In Der Mathematik) Und Zu Handeln (Wie Z.B. Moralische Maxime). Aber Das Bedeutet Nicht, Dass Verständnis Keine Erfahrung Braucht. – Douglas Mcgaughey


Leserbrief Zu „Chef Des Gutmenschenclubs“ Von Evelyn Finger

Ich Bin Empört Über Das Foto Mit Der Unterschrift: Bedford-Strohm Besucht Obdachlose In München. Hat Ihr Fotograf Baumann Nicht Recherchiert, Wer Der Mann Ist Mit Dem Sich Bedford-Strohm Unterhielt?

Ich Teile Es Ihnen In Kurzform Mit: Es Ist Einer Der Dienstältesten Angestellten Der Straßenzeitung Biss In München.

Weit Über 70 Jahre Alt, Kein Bettler, Kein Obdachloser, Er Verdient Stattdessen Seinen Lebensunterhalt Mit Dem Verkauf Der Zeitung Und Hat Eine Eigene Wohnung.

Ich Erwarte Eine Berichtigung In Der Nächsten Ausgabe Und Eine Entschuldigung Bei Herrn Tibor Adamec, Dessen Anschrift Über Biss, Straßenzeitung München Zu Erfahren Ist. – Heinrich Dartmann-Korsch


Leserbrief Zu „Roh, Kraftvoll, Intensive” Von Ijoma Mangold

Das Abgedruckte Bild Von „Maler An Der Hauswand“ Passt Nicht Zum Interview-Text, Rechte Spalte, Ende Von Absatz 1,  „Anstreichen Der Hauswand“; Der Dargestellte Maler Streicht Nämlich Nicht Die Wand, Sondern Den Fensterrahmen Blau An. Die Diskutanten Hatten Offensichtlich Ein Anderes Original Des Bildes Im Sinn Oder Vor Sich. Fazit: Der Bildredakteur Hat Leider Den Text Nicht Richtig Gelesen. – Volker Morstadt


Leserbrief Zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Mit Sehr Großem Unverständnis Habe Ich Ihre Glorifizierung Zu Der Mit Abstand Miserabelsten Politikerin Deutschlands, Claudia Roth Gelesen. Was Hat Sie Geistig Geritten Eine Persona Non Grata (Zumindest Für Normal Denkende Bürger) Wie Roth – Ihr Motto: Deutschland Verrecke- Zu Einer Gutmenschen Person Zu Stilisieren?

Das Die Redakteure Der Zeit Grünrot Gestrickt Sind, Ist Ja Allgemein Bekannt, Einer Der Gründe Warum Ich Die Zeit Nicht Mehr Im Abo Habe- Ihre Permanente Grünrot Gefärbte Ideologie Ist Nur Noch Nervig. Ich Wundere Mich, Dass Ihr Real-Denkender Kollege Bittner Noch Für Die Zeit Schreiben Darf. Die Gut 5,00€ Für Die Aktuelle Zeit Hätte Ich Besser Einem Obdachlosen Gegeben, Zumindest Hätte Ich Mich In Diesem Moment Als Gutmensch Gefühlt. – Peter Kappert


Leserbrief Zu „Besser Nicht Zum Arzt“ Von R . Und J. Schweitzer

Wenngleich das Beispiel Ihres Sohnes sich wie das klassische Drama eines Fluchs der guten Tat darstellt, so ist das Auftreten eines Leistenbruches vom Auslösemechanismus her zufällig Folge der krankengymnastischen Übung gewesen. Es hätte genauso in der Sportstunde der Schule oder beim Rangeln mit Freunden auftreten können. Wenn die Bauchwand-„lücke“ da ist, bleibt der Auslöser zufällig. Ich vermute aber, dass Ihnen das auch klar ist, und sie diese Episode als dramaturgischen Auftakt für die These Ihres Artikels brauchten.

Dass die Dinge leider nicht immer so eindeutig liegen, möchte ich Ihnen an einem Beispiel verdeutlichen.

Die Briten haben ein sehr gutes Niveau in der Untersuchung über die Nützlichkeit medizinischer Maßnahmen. So hat sich z.B. gezeigt, dass das Risiko, bei einem Menschen ein EKG zu schreiben, z.B. in einer Vorsorge-Untersuchung, ohne dass ein klinischer Hinweis auf eine Herzerkrankung vorliegt, für den Patienten größer ist (nämlich durch Komplikationen bei Folgeuntersuchungen), als das Risiko, eine Herzerkrankung zu übersehen, wenn das EKG in diesem Fall nicht geschrieben wird. Das erzähle ich auch allen Patienten, die bei mir in der Vorsorgeuntersuchung sind und den Wunsch nach einem EKG äußern. Und trotzdem sind meine medizinischen Fachangestellten angehalten, dass bei allen unseren Patienten einmal im Leben ein EKG geschrieben wurde (muss nicht unbedingt in meiner Praxis gewesen sein) – was als Vorsorge auch reicht. Etwa 2% aller Menschen tragen eine Variante der Herzreiz-Ausbreitung in sich, die potentiell durch eine Herzrhythmusstörung zum sofortigen Herztod führen und andererseits mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten leicht behoben werden kann. Deswegen werden in Italien bei den Schulkindern zur Einschulung EKGs geschrieben.  Wie der Zufall es will, kam es bei einem Trainer meiner Herzsportgruppe, die ich betreue, vor 2 Jahren zu solch einem tragischen plötzlichen Herztod. Natürlich ist es hier nur eine Vermutung, weil ich bei diesem Ereignis nicht zugegen war; aber er hatte das Alter und die körperlichen Gegebenheiten, dass unter solch einer Reizleitungsvariation eine sonst eher ungefährliche Herzrhythmusstörung (das Vorhofflimmern) sofort in ein komplettes Herzflimmern übergeht unabhängig vom Alter oder der Konstitution des Patienten.

„Besser nicht zum Arzt“ ist daher auch nicht immer die richtige Lösung; neulich erschien in dieser Rubrik der DIE ZEIT das Beispiel einer „banalen“ Handverletzung, die beinahe zum Tod des Patienten geführt hatte.

Normalerweise ist diese Abwägung von gelassenem Abwarten, gezielten Untersuchungen und dann medizinischer Intervention das „normale Alltagsgeschäft“ hausärztlichen Handelns mit dem Patienten. Nachdem in den 80er Jahren die Arztwahl für die Patienten mit der Krankenkassen-Chipkarte freigegeben wurde, haben die Hausärzte allerdings verpasst, sich ein inhaltlich neues Selbstverständnis im Gesundheitssystem zu erarbeiten. Es wird in den Verbänden dann immer argumentiert, dass sich zwar die gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert hätten, aber der Inhalt der hausärztlichen Arbeit doch nicht! Die Chance, die Ihnen aus dem Konzept der hausarztorientierten Versorgung von der ersten rot-grünen Regierung Anfang der 2000er Jahre eröffnet wurde, haben die Verbände leider auch verpasst. Stattdessen entwickelte sich ein geradezu paradoxes Szenario: von den Verbandsfunktionären wurde quasi nur über Geld geredet, statt über Inhalte. Und diejenigen, die sonst vornehmlich mit den Finanzen beschäftigt sind, die Krankenkassen, haben in dieser Folge dann die Inhalte definiert. Und so sehen leider die „Hausarztverträge“ heute auch aus.

So bleibt den Betroffenen, sich individuell einen Hausarzt auszusuchen, der einerseits genau hinsieht, andererseits zur gegebenfalls gemeinsamen Beobachtung der Beschwerdeentwicklung gemeinsame Gelassenheit mit dem Patienten entwickelt. – Michael Parbs-Dalitz


Leserbrief Zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Mir hat gefallen, daß Jochen Bittner, ungeachtet der gegenwärtigen  Stimmungslage insbesondere einiger Grünenpolitiker hinsichtlich der Flüchtlingspolitik couragiert Dinge beim Namen nennt, die von einer Großzahl von Journalisten, selbst von Qualitätsmedien, tunlichst unerwähnt gelassen werden.

Die ständige Empörung vieler Grünen, häufig genug in Form politischer Religion vorgetragen und  von Claudia Roth meistens auch noch schrill geäußert, über Andersdenkende ist unerträglich. Die Gegenargumente von Sarah Schaschek haben mich nicht überzeugen können. Ich empfehle der Autorin einmal „Die Niederlage der politischen Vernunft“ von Egon Flaig zu lesen.  – Klaus Grasenick


Leserbrief zu „Merkel, die Instanz“ von Tina Hildebrandt

In diesem Artikel erhält die Bundeskanzlerin viel Lob als eine „Instanz“, als ein Garant für Sicherheit, als Kanzlerin, die doch immer viel Zustimmung für ihre Art und ihren Kurs bekommt. Tatsächlich? Hier wurde wohl außer Acht gelassen, dass es Angela Merkel  „gelungen“ ist, die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl auf 70 Prozenz runterzudrücken. Früher waren 80 Prozent und mehr das Normale. Und zweitens: Das Aufkommen einer nationalistischen Protestpartei, der AfD, und die Zustimmung für deren Kritikhaltung gegen die „Altparteien“ etc. gehen zum großen Teil auf MerkelsPolitikstil – das Vage und Unklare und ihr Desinteresse an Innenpolitik – zurück. Das fehlt leider in diesem Artikel! –André Maßmann


Leserbrief Zu „Schafft Er Das Noch?“ Von Bernd Ulrich, Stefan Willeke Und Dominik Butzmann

Leider fühle ich mich genötigt, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr oben erwähnter Artikel für mich eine herbe Enttäuschung ist. Wenn ich das  Niveau dieses Artikels vergleiche mit den Aussagen der Journalisten in der Sendung vom Sonntag ARD um 12.00 Uhr, die dasselbe Thema diskutierten, dann muss ich Ihnen zu meinem großen Bedauern mitteilen, dass das Niveau Ihres Artikels der Bildzeitung zuzuordnen ist und nicht der ZEIT. – Ina Reppekus


Leserbrief Zum Titelthema „Die Gutmenschen“

Dass die Zeit sich ausgerechnet mit dem  Begriff „Gutmensch“, der im Jahr 2015 zum Unwort des Jahres gewählt wurde, in der Titelgeschichte befasst, wundert mich sehr. Das Wort Gutmensch wird verwendet, um Menschen die nach ethischen Prinzipien handeln, als naiv und weltfremd zu diffamieren. Begründet wurde die Wahl als Unwort damit, dass insbesondere diejenigen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren, mit diesem Wort abqualifiziert wurden. Will die Zeit mit dieser Debatte einen neuen Leserkreis gewinnen? – Winfried Wolf


Leserbrief zu „Kaiser der Kritiker“ von Christine Lemke-Matwey

so wie ich alle Texte von Ihnen mit Begeisterung lese (egal, ob ich einverstanden bin oder nicht), so natürlich auch den Nachruf auf Joachim Kaiser: Wunderschön, absolut „plastisch“, man meint, ihn gestikulierend vor sich zu sehen. Sie haben ihn fast wieder zum Leben erweckt!!! – Irmgard Hammer


Leserbrief „Unter Deutschen“ von Dmitrij Kapitelman

Als Bautzner bekam ich vor Pfingsten zufällig die Ausgabe Nr.21 vom 18.05.2017 Ihrer Wochenzeitung in die Hände. Da ich die Gaststätte „Zum Zollhaus“ seit Jahren kenne und schätze, bin ich vom Artikel „Unter Deutschen“ nicht nur enttäuscht, sondern auch maßlos empört. Meine zahlreichen Freunde und Kollegen unterstützen mich in meiner Meinung. Dieser Journalist namens Kapitelman erinnert uns an Stasimethoden – horchen und gucken – sich ja nicht zu erkennen geben…… Nein, dieser Herr Kapitelman ist noch schlimmer, in DDR-Zeiten hätte es so einen Artikel in einer Zeitung nicht gegeben. Er äußert sich herablassend und geschäftsschädigend über das angesehene Bautzner Lokal und dessen Inhaber. Was die Tagesdecken und das Tagesmenü betreffen, muss er wohl mal zum Augenarzt: Die Decken sind keine „Lappentücher“ und das Tagesmenü kostet nur 4.50 Euro und nicht 4.95 Euro. Ausdrücke wie „Schnili“ und „Beffi“ , die Herr Kapitelman mehrmals im Artikel anführt, verwendet in Bautzen und Umgebung niemand. Seine Ohren scheinen also auch nicht mehr die besten zu sein….

Ich kann nur hoffen, dass Herr Kapitelman das alles bewusst falsch aufgeschrieben hat, damit der Begriff „Lügenpresse“ täglich aufs Neue Bestätigung findet. Im zweiten Teil seines Artikels sucht er krampfhaft Belege für das „braune“ Bautzen. Wenn der Gutmensch Herr Kapitelman seine politischen Überzeugungen für die einzig wahren hält, warum sucht er dann nicht das Gespräch mit den Wirtsleuten und dem „Herrn an der Theke“? Wäre doch interessant gewesen, ob seine Argumente genügt hätten, offene Kritiker der gegenwärtigen Regierungspolitik zum Nach-und Umdenken zu bringen. – Wilfried Müller