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22. Juni 2017 – Ausgabe 26

 

Leserbrief zu „Mehr Chuzpe“ von Marc Brost

Martin Schulz fehlt in der Tat Mut. Er müsste viel mehr provozieren, viel aggressiver agieren. Die SPD hat so viel Angst, ihre Wähler und insgesamt die Wähler in Deutschland zu verschrecken, dass sich diese Haltung und Einstellung auch in ihrem recht langweiligen und emotionslosen Wahlkampf zeigt. Dabei war doch gerade Martin Schulz zu Beginn zu voller Emotionen. Was ist passiert? Die SPD muss den Stier bei den Hörnern packen! – Yves Pulst


Leserbrief zu „Stille Rebellion“ von  Cathrin Gilbert

den nächsten Knick könnte der Fußball erleiden, wenn ab 2018 die Champions League nur noch via PayTV verfügbar ist. Ich bezweifle ernsthaft, dass alle Fans bereit sind, zukünftig dafür Geld zu auszugeben.

Ich habe früher sehr gern Fußball geschaut…In den früher neunziger Jahren… Als der Sport noch im Fokus Stand… Und vor allem die Mannschaft.

Dies ist leider schon lange nicht mehr der Fall. Fußball ist ein Instrument, ein Werkzeug geworden. Und ein Spielball für allerhand Themen und Interessen. – Yves Pulst


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Ich finde ihr Interview mit Frau Bajic auf sehr niedrigem Niveau. Von beiden Seiten. Lifestyle und Freibier? Ist das hier meine Zeit oder die Bildzeitung? Fragesteller – schlecht informiert und vorbereitet. Antworten von Frau Bajic –  fast schon anbiedernd.

Schon die Einstiegsfragen zu Rheuma taugen nicht für ein seriöses Gespräch. Auch die Schulmedizin kann Rheuma nicht heilen. Nur die Symptome wie Schmerzen und Entzündungen bekämpfen. Nicht mal eine simple Erkältung kann die Schulmedizin heilen. Hier werden wiederum nur Symptome unterdrückt – nicht ohne Nebenwirkungen, denn Ibuprofen oder Partacetamol sind keine Lifestyleprodukte und nicht „gesund“. Meist dauert die Krankheit dann doch eine Woche.

Ich bin Heilpraktikerin und habe eine dreijährige Vollzeitausbildung genossen bin also medizinisch nicht ungebildet,aber auch bei uns gibt es Solche und Solche. Manche haben ihre Ausbildung nur in Abendkursen gemacht. Ebenso kann man bei den Ärzten die Zusatzqualifiktion Hömöopthie in berufsbegleitenden Kursen erwerben.

Dass die Homöopathie zu teuer sei kann nur jemand behaupten, der die nicht bis zum Schluss rechnet. Die Arzneimittel sind sehr billig und sind nur ein winzigkleiner Faktor unter den Kosten der Krankenkassen und auf jeden Fall ohne Nebenwirkungen. Demgegenüber stehen teure Statine oder Säureblocker wie Omeprazol, die seit vielen Jahren immer häufiger und sehr leichtfertig verordnet werden. Erst in den letzten Jahren thematisiert man die Nebenwirkungen wie verminderte Kalziumaufnahme über die Nahrung und das darausfolgende Osteoporoserisiko (hier hat aber die Pharmaindustrie gleich das passende sehr teure Medikament parat) oder die Vermehrung von Keimen im Verdauungstrakt da die Magensäure sie ja nicht mehr abtöten kann.

In meine Praxis kommen viele Kinder auch Säuglinge.Warum wirkt da die Hömöopathie besonders gut? Wie soll das mit dem Placeboeffekt zu erklären sein?

Zu den Heilsversprechen könnte ich dutzende Beispiele nennen in denen  Ärzte meinen Patienten gegenüber behauptet haben mit der Rückenoperation, dem neuen Kniegelenke, der neuen Hüfte wären alle Probleme beseitigt. Leider nicht immer.

Ich bin für ein friedliches und entspanntes Nebeneinander. Über Missstände sollte man aufklären, schwarze Schafe benennen dürfen.

Jedoch sollten die Diskussionen auf hohem Niveau geführt werden. Gerne würde ich mich mit einem Kritiker austauschen, der sich wirklich umfassend über die homöopathische Therapie informiert hat und nicht nur oberflächliche Gemeinplätz abfragt.

Diese negative Berichterstattung macht mir richtig Angst, denn ich fände es schade, wenn uns diese wunderbare Therapie genommen würde.

Andererseits existiert die Homöopathie schon seit über 200 Jahren. Diesen Sturm wird sie hoffentlich auch überstehen. Mit sehr freundlichen feinstofflichen homöopathischen Schwingungen für die gesamte Redaktion Leserbriefe  – Doris Reinfeld


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Auch ich habe meine Vorbehalte gegen das mediale Theater, das nun um den Tod von Helmut Kohl inszeniert wird. Dabei will ich die politische Leistung dieses Kanzlers gar nicht in Abrede stellen. Er wird sicherlich immer als sogen. Einigungskanzler in die Analen der Geschichte eingehen. Obwohl auch viele andere Politiker(Gorbatschow, Mitterand, etc.) und vor allen Dingen viele demonstrierende Bürger in der ehemaligen DDR daran einen grossen Anteil haben. Vielmehr geht es um die richtige Einordnung von Kohls Leistungen und da wird mir doch mit ein wenig zu viel Schönfärberei und Legendenbildung gearbeitet!. Und schliesslich darf man bei allem Respekt vor Helmut Kohl nicht vergessen, dass ihm bei der Parteispendenaffäre das Ehrenwort wichtiger war als all unsere Gesetze und die deutsche Verfassung! – Thomas Henschke


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Neun Seiten Helmut Kohl – viel zuviel Bohei um einen Kanzler ohne jede innere Größe ( siehe das von ihm verantwortete Getue um die Trauerfeierlichkeiten), dem das Geschenk der Wiedervereinigung in den Schoß gefallen ist ( Ein Grünen-Abgeordneter damals im Parlament:  Herr Bundeskanzler. Sie haben mehr Glück als Verstand!“). – Lutz Landorff


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Schön, dass Sie in diesen alternativfaktischen Zeiten mal so richtig den Daumen in die Wunde drücken; allerdings fragt man sich : wozu?  Kommt demnächst ein Streitgespräch mit jemandem, der glaubt, die Erde sei eine Scheibe? Da haben Sie noch ein weites Betätigungsfeld vor sich! – Jürgen Wißner


Leserbrief zu Janosch-Zeichnungen im ZEIT Magazin

Vielleicht können sie mir weiterhelfen: Es wäre super, wenn Sie Herrn Eckert/Janosch ein riesengroßes Dankeschön ausrichten könnten. Meine Freundin ist auch noch mit 29 Jahren großer Janoschfan (Kalender, Bettwäsche, Tassen etc.), daher wollte ich ihr zum
30. Geburstag gerne etwas von Janosch schenken. Leider gab es zwei Probleme:

1. Herr Eckert hat aus der Marke Janosch wohl nicht wirklich viel Kapital schlagen können und ist auf Anfragen nicht immer gut zu sprechen (habe ich aus verschiedenen Interviews so herausgelesen)

  1. Da er großen Wert auf seine Privatsphäre legt, ist es quasi unmöglich, an seine spanische Adresse zu kommen.

    Trotzdem habe ich mich nicht entmutigen lassen, einen Brief mit meinem Anliegen verfasst und diesen auf gut Glück an verschiedene Ortschaften auf Teneriffa geschickt. Ich dachte mir, mit ein bisschen Glück erwische ich die richtige Ortschaft, mit richtig viel Glück kommt der Brief sogar ohne Straßennamen an und wenn es richtig, richtig gut läuft, bekomme ich vielleicht sogar eine Antwort.

    Long Story short: Nach wenigen erfolglosen Versuchen (Brief konnte nicht zugestellt werden) hat Janosch tatsächlich geantwortet und sogar etwas gezeichnet! Als ich den Brief im Briekasten fand, hätte ich vor Freude fast laut losgeschrien; und als ich ihn meiner Freundin schenkte, sind viele Freudenträne gekullert.

    Ich habe mir die spanischen Adressen damals nicht aufgeschrieben, daher weiß ich nicht mehr, mit welcher es nun schlussendlich geklappt hat

    -> Falls Sie Herrn Eckert/Janosch mal wieder kontaktieren und Lust haben, dürfen Sie ihm gerne herzliche Grüße von Laura und Martin ausrichten – Martin Döring


Leserbrief zu „Sie lieben die Kunst, die sie bewachen“ von Henriette Schroeder und Gene Glover

Ich bin auch im Museum als AufsichtsKraft tätig und ich liebe es sehr. Die Tiere bei uns im naturkundemuseum haben Namen von mir erhalten, zudem haben wir einen lieben Boss also alles gut.  – Amina fritz


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

In Anbetracht des aktuell selektiven Homöopathie-Bashing frage ich mich  als „Schulmediziner“ und Homöopathie-Skeptiker, wo die Kampagnen gegen Therapieverfahren bleiben, für die es ebenfalls keine Evidenz positiver Effekte gibt, die teilweise belastend oder gar schädlich sind und Milliarden kosten. Zu nennen wären interventionelle Schmerztherapie,  Fusionsoperationen und unkritischer Opioid- Einsatz beim chronischen Kreuzschmerz, Osteopathie, Akupunktur, manuelle Therapie und zahlreiche Physiotherapieverfahren. Nicht zu sprechen von der täglich tausendfach durchgeführten Körperverletzung in Form von  Verabreichung von Antirheumatika und Steroiden in den Gesäßmuskel beim Kreuzschmerz. Warum so einseitig? Wo bleiben die Kampagnen? – Mathias Rosenbaum


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Leider habe ich in 5 Jahrzehnten ZEIT-Lesens noch kein einziges Mal einen Artikel gefunden, der den Begriff der Heilung definiert und somit den wesentlichen Unterschied zwischen Schulmedizin (Symptom-Bekämpfung als vermeintliche Heilung) und Homöopathie als Anregung zur Selbstheilung des Körpers .

Der so despektierlich erwähnte Placebo-Effekt zeigt eigentlich den positiven gedanklichen Einfluss, im Gegensatz zu der schulmedizinischen Praxis, in der man bei jedem kleinen Eingriff die Möglichkeit des Exitus unterschreiben muss – von den ellenlangen Listen der Nebenwirkungen auf den Waschzetteln ganz zu schweigen. – Henning Dörpholz


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

eine frage an josephina maier? wer hat sie für dieses interwiev bezahlt??? haben sie die studien, die sie anführen, kontrolliert? wer hat sie gesponsert? bekannt ist,daß es kaum noch unabhängige studien gibt!!! – marlene schumacher


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Es ist und war nicht und wird niemals Helmut Kohls Europa sein, zum Glück.

Nicht Helmut Kohl hat Europa dort vorangetrieben, wo es ein menschenfreundliches und sinnvolles gemeinsames Miteinander verschiedener Staaten ist.
Sein Ziel war die Wirtschaft, nicht der Mensch, denn (die) Menschen waren ihm egal, wenn sie ihm nicht nutzen konnten.

Ich bin nicht bereit einen Politer (und auch keinen Menschen) für etwas zu loben und zu ehren, nur weil er den Weg alles Sterblichen gegangen ist. – Ghita Cleri


Leserbrief zu „Hauptsache, Kampf“ von Thomas Assheuer

Leider scheint die Erkenntnis der Psychoanalyse immer noch nicht sehr bekannt  zu sein, nämlich dass vieles, was dem Gegner zugeschrieben wird, eine Projektion eigener Innerer Befindlichkeit darstellt. Ebenso gehen renommierte Vertreter dieser Fachrichtung davon aus, dass man aus Biographien gewöhnlich mehr über den Verfasser als über den Porträtierten erfährt.

Der im Titel von Thomas Assheuer verwendete Begriff „Kampf“,  wird als angeblicher Tenor des bekämpften Buches von Professor Sieferle „Finis Germania“ diagnostiert. Was eher als grundlegende Analyse gedacht war, wird  in die Reihe der Kampfschriften eingeordnet, wobei Assoziationen an „Mein Kampf“ wohl beabsichtigt sind. Das könnte eine Projektion sein, da Sieferles Buch besonders mit linksideologischen Kampfbegriffen angegriffen wird.

> In dieser meines Erachtens in der Luft schwebenden linken Theoriewelt ist der mythologische Riese Antaios, nach dem der Verlag von Sieferles Buch benannt ist, nicht mehr zuvörderst Sohn der Gaia (Erde) und des Poseidon (Meeresgott), der immer neue Kraft gewinnt, wenn er die Erde (festen Grund) berührt, sondern er wird nur durch ein makabres Detail charakterisiert: Er errichtete Tempel aus den Hirnschalen seiner Opfer.

Gemäß den Kunstgriffen der Eristischen Dialektik Schopenhauers werden weniger Argumente gegen das missliebige Werk vorgebracht, sondern vorwiegend Etikettierungen vorgenommen: „rechtsradikal“, rechtsnationale Büchsenspanner“, „schamloser Subtext“, „Ideenpool der internationalen Rechten“,“ Sound dünkelhafter Verachtung“, „von ausgesuchter Obszönität“, „läuft auf die Behauptung hinaus, die Juden seien unser Schicksal“ etc.- Besonders die letzte Wertung soll Sieferles Buch den Todesstoß versetzen.

Assheuer leugnet einfach, dass der Holocaust vor allem von Linken und Grünen schamlos instrumentalisiert wurde und noch wird, z.B. um Masseneinwanderung zu rechtfertigen. Dass dabei von der gedanklichen Basis einer Kollektivschuld ausgegangen wird und als Ziel das Aufgehen der „schuldigen Deutschen“ in einem Völkergemisch als Sühne angestrebt wird, kann man durch viele Zitate belegen.

Sieferle hat argumentiert in dieser Frage nicht antisemitisch, sondern deckt scharfsinnig die Mechanismen auf, mit denen der Holocaust jeglichem Vergleich, der nicht  Gleichsetzung bedeutet, entzogen wird. Der Ausdruck „letzter Mythos“ erscheint in diesem Zusammenhang gerechtfertigt, weil damit eine Irrationalisierung und Absolutsetzung gemeint ist. Übrigens ist auch der Begriff des Gottesmordes für einen gläubigen Christen nicht unwesentlich, zumal sich Sieferle bekanntlich von Kollektivschuld-Zuschreibungen aus Deutlichste distanziert. Besonders bedauerlich ist es auch, dass von linksgrüner Seite, z.B. In Hannover, Leute wie Clara Cetkin, die u.a. der Komintern angehörte und deren Urne 1933 von Stalin zur Beisetzung getragen wurde, sogar mit der Benennung eines Weges nahe am Rathaus geehrt werden, obwohl im Namen der von ihr vertretenen Ideologie allein bis 1933 16,5 Millionen großenteils grausam ums Leben gebracht wurden. Der kommunistische Massenmord wird also relativiert oder ganz ausgeblendet.

Neben dieser Doppelmoral wirkt es nicht gerade intellektuell, wenn negativ vermerkt wird, dass einige Gedanken „aus dem Portfolio eines Botho Strauß oder Ernst Jünger“ stammen. Denn die analytische Kraft der beiden Autoren gerade bei der Benennung von Zeitströmungen, die im Untergrund wenig sichtbar sind,  ist eher stupend. – Karl Seegerer


Leserbrief zu „Das was?“ von Fritz Habekuss und „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Es ist eine glückliche Fügung bzw. ein vom Unbewussten bewerkstelligtes kluges Arrangement, dass in der ZEIT Nr. 26 vom 22.6.17 in WISSEN zwei Artikel nacheinander abgedruckt sind: Das was? (S. 37f) und Homöopathie kann nicht alles (S.39). Das erlaubt, Zusammenhänge herzustellen und Unterscheidungen zu treffen. Beide Artikel handeln von dem, was man gemeinhein „Aberglauben“ nennt; nur hat der Homöopathie-„Aberglaube“ im Unterschied zu denen im ersten Artikeln betrachteten „Aberglauben“ den unschätzbaren Vorteil, dass dafür nicht (vielfach vom Aussterben

bedrohte) Tiere umgebracht werden; das halte ich für einen Unterschied, der einen Unterschied macht. Was nun die Homoöpathie als nicht-animalistischen und ökölogisch veträglichen, mithin also fortschrittlichen „Aberglauben“ anbelangt, so kann man die Homöopathie ihres „Aberglauben“-Charakters leicht entledigen, indem man – entgegen deren Verlautbarungen (kritisches Hinter-Fragen ist ja noch nicht

verboten) – nicht ihrer „Wirkstoff“-Hypothese folgt, sondern sie als eine besondere biopsychosoziale Intervention auffasst. Als solche – und eben nicht als „Wirkstoff“-Intervention! – scheint (ich spreche hier aus der Perspektive eines „Ungläubigen“ mit jahrzehntelanger breiter

Beobachtung) sie eine positive Wirkung zu haben: bei Menschen, die auf „heilende Begegnungen“ besonders gut ansprechen, für Menschen mit einem bestimmten (Mindest-)Maß an Autosuggestibilität und bei klinischen Symptomen (von Krankheitswert), die der Autosuggestion zugänglich sind (und das sind mehr, als die Schulmedizin einschließlich der akademischen Psychosomatik wähnt). – Prof. Dr.theol. Dr.phil.habil. Dipl.-Psych. Hans-Peter Heekerens


Leserbrief zu „Stille Rebellion“ von  Cathrin Gilbert

Vielen Dank für den treffenden Artikel zum Confed-Cup und die Problematik der halbleeren Fußballstadien. Zu Recht wird die zunehmende Instrumentalisierung des Sports durch Politik und Wirtschaft kritisiert; Dinge, die in der internationalen Fanszene der Fußballvereine schon seit langen Jahren Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen mit den Funktionären sind. Man denke nur an den Streit um RB Leipzig, Symbol der auf die Spitze getriebenen Indienststellung des Fußballs für die Vermarktung von Industrieprodukten. Weitere Beispiele ließen sich in loser Folge aneinanderreihen. Die schleichende Abkehr der Fans ist sicher damit zu erklären.

Aus dieser stillen Rebellion, wie Sie das Phänomen zutreffende benennen, wird jedoch die totale Abkehr folgen, wenn die Pläne der FIFA durchgesetzt werden wonach u.A. die Nettospielzeit eingeführt wird und die „90 Minuten“ beerdigt werden, nur um in den Unterbrechungspausen Werbeblöcke politischer oder wirtschaftlicher Art verkaufen zu können. Dann, liebe Redaktion, tritt das ein, was die Formel 1 bereits erfahren musste: auf eine Dauerwerbeveranstaltung oder Dauerwerbesendung mit Sportunterbrechungen und unübersehbarem Regelsalat hat niemand Lust. Schön ist , dass es im Unterschied zur Formel 1 im Fußball eine Art „ grasroots“ – Bewegung gibt, die versucht, auf unterschiedlichen Ebenen die Freude am Spiel zu erhalten, wie etwa der FC United of Manchester, ein von Fans gegründet und geleiteter Fußballverein. Hoffen wir, dass die Männer und Frauen dieser Bewegung das Fußballspiel über die Zeiten retten werden. – Stefan Schröder


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Nun gut – das “ Fossil “ ist nun tod !  Einigung – ich bin 1955 – geboren – echt unfassbar !!!! Aber – Er- war – damals schnell …..! Kenner der Scene ……!!Wusste um die Anti – Deutschland Recken – und hat – das Ding- hinbekommen !!!Gratulation ! Nur -‚in den letzten Jahren – war ER-  wie schon – Tod !!!!  Ich habe – furchtbar – viel Erfahrung- mit langjähriger-!Demenz !!!!!  Unser Vater – Chemieprofessor – war 10 !!!!!!  Jahre schwer dement-   …..vor seinem Tod  Unsere Mutter -‚Doktorin der Biologuw – ist es – nun seit 4 Jahren …..!!!!  Natürlich gibt es “ Schwere Schicksale „! Aber : unseres empfinde ich Als besonders :FIES!!!!!!  –  Heike Knof


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Danke! Endlich mal ein Streitgespräch, „hart aber fair“ (sorry, das ist ein anderes Format!) und damit weit seriöser als entsprechende Meldungen im „Spiegel“ oder anderswo! Allerdings ist der Hinweis auf die „Australien-Studie“ problematisch: deren Fazit „Es gibt keine medizinischen Indikationen, bei denen eine zuverlässige Evidenz für die Wirksamkeit der Homöopathie existiert“ wird immer wieder als Beweis für die faktische Unwirksamkeit der Homöopathie herangezogen. Aber: diese Studie hatte wohl eine Vorgängerin, die zum gegenteiligen Ergebnis kam und dann nicht publiziert wurde.

Erst Änderungen am Studiendesign ergaben das offenbar erwünschte, negative Ergebnis. Freiheit der Wissenschaft? Oder absichtliche Manipulation? Die sorgfältige Klärung dieses – potentiell skandalösen! –  Vorgehens sollte auf jeden Fall abgewartet werden, bevor man sich weiterhin auf diese Studie bezieht! Und weil es natürlich auch für praktizierende HomöopathenInnen unerfreulich ist, wenn eine angenommene Arzneiwirkung nicht zweifelsfrei belegbar ist sollten wesentlich mehr Gelder in die Grundlagenforschung, aber auch in die Versorgungsforschung fließen, was manche Kritiker der Homöopathie aber vehement ablehnen.

Ablehnung von Forschung bei offenen Fragen ist aber selbst unwissenschaftlich! Die Ablehnung einer Kostenübernahme für homöopathische Arzneien wäre allerdings erst dann plausibel, wenn die Wirkungslosigkeit homöopathischer Arzneien nicht nur behauptet, sondern auch bewiesen wäre! Ist sie aber – noch – nicht! Also weiter mit Forschung, kritischen Streitgesprächen und konstruktivem Erfahrungsaustausch! Die „Zeit“ zeigt, wie´s geht! – Dr. med. Ulf Riker


Leserbrief zu „Freislers rechte Hand“ von Robert Pausch

Obwohl mir der geschilderte Sachverhalt seit Jahrzehnten bekannt ist, stellt sich bei mir jedes Mal auf Neue nicht nur Fassungslosigkeit über die Verbrechen der NS-Justiz, sondern auch darüber ein, dass diese „furchtbaren“ Juristen nie strafrechtlich belangt wurden und die Freisprüche mit geradezu abenteuerlichen Argumenten begründet wurden. Danach hätte wohl außer Hitler niemand verurteilt werden dürfen. Auch nach dem Zusammenbruch der SED-Diktatur wurden die Juristen „geschont“, so dass man als Bürger den Eindruck vermittelt bekommt, dass diese „Kaste“ entgegen dem Grundgesetz der Strafverfolgung nicht unterliegt.

Das wird übrigens dadurch nachhaltig bestätigt, dass der  1989 gebildete SPD/AL-Senat von Berlin  nach einem Strategiepapier mit gefälschten Vorschriften und unzutreffenden Gründen unter schlimmstem Missbrauch der Verwaltungsgesetze unbescholtene Bürger wie Verbrecher jagte, während man letztere unbehelligt zum Schaden der Stadt und zum Entsetzen der Bürger schalten und walten liess, weil die damalige Justizsnatorin „Täter interssanter als Opfer fand“. Oppositionsführer Diepgen (CDU) prangerte zwar im Abgeordnetenhaus „die schlimmste Gleichschaltung.seit dem Ende der NS-Zeit von Politik, Ämtern, Justiz und sogar der Wissenschaften an“, handelte aber aus unerfindlichen Gründen nicht. Etliche Staatsanwälte schrieben der Justizsenatoren einen offenen Brief, in dem sie ihr vorwarfen, dass sie „mit ihren Massnahmen die Berliner Bevölkerung den Verbrechern ausliefere“,  was sie nicht von ihrem ververfrlichen Tun abhielt.

Was ich persönlich mit dieser Berliner Justiz infolge meiner Aufklärung von diesen staatlichen Verbrechen erlebt habe, das war so entsetzlich, dass ich verstand, dass sich die Justiz als ein Instrument zur Unterdrückung versteht, aber nicht als das eines demokratischen Rechtsstaates. Gefälschte Gesetze und unzutreffende Gründe waren das eine und das andere waren u. a. Zeugenerpressung, Verfolgung Unschuldiger, 2 Tage  bestialisches Gebrüll der Richterin B. im „Volksgerichtshof“ Tiergarten, wütendes Wegwerfen von Beweismaterial, Verlesen eines konfusen Urteils, und anschliessend die wortwörtliche Abschrift eines von einem ganz anderen Gericht, Femeprozess in einem versteckten Saal des Kammergerichts Berlin usw,usf..

Die Medien deckten das Ganze oder beteiligten sich an diese Verbrechen, genau so, wie sie auch in der NS- oder SED-Zeit gehandelt haben. Es hat sich also nichts geändert und so wollte mir  der Bundesrichter Fischer nach einem Kommentar zu  einem seiner Beiträge behilflich sein, nach Nairobi oder Tanger auszuwandern. Dabei bin ich 1999 nach  diversen Morddrohungen und Übergriffen nach Mexiko geflohen und hatte die Erwartung, dass diese abscheulichen Verbrechen endlich aufgeklärt werden. Stattdessen muss man erfahren, dass die Justiz „schwarze Listen“ über  misslieboige Bürger führt, die dann keinen Prozess mehr gewinnen können. – Horst Jungsbluth


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Warum muss DIE ZEIT die bekannte kurzschlüssige Deutung der Geschichte aufwärmen, nach der das Sykes-Picot-Abkommen von 1916 als Ursache für alle heutigen Probleme des Nahen Ostens herzuhalten hat? Aus Bastian Berners Artikel kann ich keine einzige neue Erkenntnis gewinnen, die es rechtfertigen würde, die Argumente der islamistischen Feinde von Freiheit und Menschenrechten zu verbreiten. Dass die arabischen Staaten nichts anderes seien als künstliche Gebilde, eine Erfindung der europäischen Kolonialmächte, deren Ziel es sei, Muslime im Allgemeinen und Araber im Besonderen in Abhängigkeit zu halten, gehörte seit Beginn der Zwanzigerjahre zur Propaganda der Muslimbrüder, die dazu diente, allen postkolonialen Führern dieser arabischen Staaten jede Legitimität abzusprechen. Durch den Artikel entsteht der Eindruck, die Terroristen des IS (die behaupten, mit der Errichtung ihres „Kalifats“ die künstlichen Barrieren zwischen dem Irak und Großsyrien eingerissen zu haben) übten berechtigte Rache an der Arroganz der Europäer. – Jürgen Thiede


Leserbrief zu „Mehr Chuzpe“ von Marc Brost

Die großen Baustellen (Flüchtlinge, Kriminalität, Terror) sind Tabuthemen für alle Politiker, ausser der AfD Da scheinen alle Parteien einig zu sein.  Wenn Herr Schultz gewählt werden will, das ruft er ja jede Woche aus, dann muß er viel mutiger sein.Da er aber ähnlich wie Frau Merkel gestrickt ist, haben die Wähler an ihn kein großes Interesse. Warum auch!?

Die „Mutter“ der Nation, macht ständig Fehler über Fehler und kaum einer regt sich auf. Selbst der Terror wird ertragen. Hallo, auf welchen Planeten leben wir eigentlich.?

Das ist für einen klar denkenden Menschen unverständlich. Die einzige Erklärung dafür ist für mich die Tatsache: die Verblödung der Menschheit in unseren Breitengraden hat immer mehr zugenommen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „ZEIT:Hamburg „Die G20-Gegner haben ein neues Protest-Symbol: Die Zahnbürste. Sauber!“ von Daniel Haas

Die Zahnbürste als Symbol ist älteren Ursprungs, sie kommt vor in einem Lied der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und signalisiert mehr als Widerborstigkeit.

Von Martin Luther King ist die „Story vom kleinen Johnny“ überliefert, im Kehrvers heißt es: „Hast Du Deine Zahnbürste dabei? Du wirst sie noch gebrauchen. Man sperrt heut viele Menschen ein, die gegen Unrecht sind.“ 

Die Zahnbürste stand für die Entschlossenheit, für die verfochtene Sache auch ins Gefängnis zu gehen – und um dort für die Körperpflege um der Selbstachtung willen das Nötigste zu haben.

Das Lied wurde in den 80er Jahren auch adaptiert in meiner ehemaligen Martin Luther King-Kirchengemeinde in Hamburg-Steilshoop, und es wurde gesungen auf Sitzblockaden in Brokdorf (gegen das AKW) und in Kellinghusen (gegen die Lagerung von Atomsprengköpfen). Als Symbol und ganz real trugen wir damals eine Zahnbürste bei uns. (ich selber habe sie nicht gebraucht: Die Polizei nahm mich zwar fest, doch nicht über Nacht. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung wurden wir stundenlang in einem Gebäude der Polizei in Itzehoe festgehalten). – Christoph Störmer


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Die fast kritiklosen Huldigungen für Herrn Kohl sind für mich widerlich. Unstrittig ist, dass er für ein einiges Europa gekämpft hat, aber die deutsche Einigung hätte viel behutsamer vollzogen werden müssen, außerdem müsste mehr berücksichtigt werden, dass sein familiäres Verhalten nicht eines Staatsmannes würdig ist, denn seine Frau wurde durch ihn krank und hat schließlich den Lebensmut verloren, und dass seine Kinder und Enkel sich nicht einmal im Tod von ihm verabschieden dürfen ist unfassbar . – Bernd Roth


Leserbrief zu „Wir“ von Bodo Morshäuser

Der Autor des Hauptbeitrages, Herr Bodo Morshäuser , hat mir indirekt bestätigt,  daß  meine laienhaften Gedanken zur gesellschaftlichen Situation des Landes nicht einer persönlichen pessimistischen Sichtweise entspringen, sondern l e i d e r  der realen Lage entsprechen. Ich wünsche mir als ZEIT-Leser, daß weiterhin solche Äußerungen im Klartext erscheinen. Da ich anderthalb Jahrzehnte älter als der Autor bin, meinte ich zuweilen schon, ein „Schwarzseher“ zu werden. Wenn man beispielsweise die grundsätzliche Rentenpolitik oder mietenrechtliche Regelungen in den benachbarten deutschsprachigen Staaten wie Österreich und der Schweiz betrachtet, kann man doch an Deutschland langsam zweifeln. Diese „WIR“-Heuchelei hat Herr Morshäuser verständlich entlarvt. Dafür meinen Dank ! – Klaus Schröter


Leserbrief zu „Hauptsache, Kampf“ von Thomas Assheuer

Im Grunde kann man den seit längerem schon ausfallenden, wenn überhaupt jemals gelungenen oder überhaupt möglichen herrschaftsfreien Diskurs gar nicht schöner dokumentieren, als das anhand dieses Textes über das „Skandalbuch“ des im vergangenen Jahr verstorbenen Rolf-Peter Sieferle geschieht. Es hätten ja Gedanken sein können über einen Text, Gedanken, in denen dieser kritisch gelesen und begutachtet wird. Stattdessen wird dem Leser dann ein moralisches Gutachten über den Verfasser des „Skandalbuches“ vorgelegt. Das Gutachten stützt sich dabei auf einige „ekelhafte“ Sätze und ihre Überleitung auf ein rechtes Gesamtbild, in den sie sich angeblich einfügen. Es geht also nicht um mögliches oder zwingendes Textverständnis, es geht um ein Moralverständnis, und bekanntlich gilt hier die Faktizität des Normativen. Arnold Gehlen hat dazu schon 1969 bemerkt: „In der Krise wächst die Neigung, den Meinungsgegner zum Dissidenten zu machen, zum Abgesonderten, und das geschieht wirksam durch moralische Ächtung.“ Wie das funktioniert, hat Ihr Autor mit seinem Text wirksam vorgeführt. – Uwe Kaiser


Leserbrief zu „Sicherheit und Sinn“ von Thomas Fischer

Thomas Fischer hat so was Recht!!! Der jeweils in Aussicht gestellte Zuwachs an Sicherheit, wenn noch dies und das erlaubt (aktuell das Überwachen von Messenger- Diensten wie WhatsApp) ist so illusorisch wie der Preis hoch. – Magda Weidenfeller


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Das war kein Interview, das war pure Inquisition. Die Statements–das waren keine Fragen – waren länger als die Antworten. Keine Chance für eine ehrliche Ärztin.. „Eine Heilung sieht für uns anders aus.“ Tja, wie denn?  Kucken Sie doch mal in die Schulmedizin, was die heilen kann. Rheuma. Ischias, Allergien, Krebs ? Alles nur symptomatisch, auch der berühmte 7-Tage Schnupfen.

Wenn Sie nicht dauernd einreiben, kommt das Rheuma wieder. Pro-Studien werden nicht nachgefragt, sondern negiert, Contra- Studien aus dem Stehgreif erfunden: „Es gibt Studien, dass Homöopathie  teuerer ist“ -aua, der Verfasser kennt die Preise nicht und fabuliert drauf los. “ Es kommt bei vielen Krankheitsbildern vor, dass sie auch ohne Behandlung von allein wieder verschwinden.“

Da hat der Autor recht, geht aber dem Gedanken nicht nach, er ruft nach Schulmedizin, wobei die Krankheiten auch ohne Schulmedizin verschwinden, das fällt ihm aber nicht auf..  Warum verschwinden die Krankheiten von alleine? Das ist die eigentliche Frage, die aber keiner zu stellt, darüber kann man keinen volkstümlichen Artikel schreiben. Und noch was: die ganzen Studien, die als Ultima Ratio angeführt werden, tja, wer bezahlt die denn eigentlich? Doch die Konkurrenz, die Schulmedizin-Arzneimittelhersteller Lobby. Und die bezahlt nicht nur Studien..

Ich hatte mal Pollenallergie, hab den ganzen schulmedizinischen Irrweg durchlaufen- Cortisonspritzen, zweimal desensibiliert, Tabletten, Spray –kleine Homöopathiekur und ich hab ich jetzt nix mehr. GEHEILT. – Wolfgang Mühl


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Nun haben Sie, Frau Maier und Herr Schweitzer,  eine Fachfrau interviewt. Ihren Gesprächsductus empfand ich als herabwürdigend (z.B. „ Freibier“ ), Negatives unterstellend ( „in diese Lücke stößt die Homöopathie“ „ es hilft ihnen genauso gut“) und wenig informativ.  Sie hatten eine Ärztin vor sich, die sich offensichtlich mit schulmedizinischen und anderen Methoden für Patienten einsetzt und ihre Alternativmethode berufspolitisch vertritt. Meiner Ansicht fehlte in Ihrem Interview bereits der grundlegender Respekt vor dieser Person und das Interesse an ihr.

Ihre Fragen schienen allein darauf ausgerichtet, der Homöopathie jegliche medizinische Seriosität zu absprechen zu können. Ein guter Artikel  dieser Länge hätte mehr Informationen transportieren können, um die Leserschaft selbst  ihre Meinung finden zu lassen.Das Thema „ Heilung“ wird überdies meiner Meinung nach von Ihnen  stark vereinfacht dargestellt. Die Zuordnung von Homöopathie zum Lifestyle-Bereich erscheint mir, die ich oft von dieser Methode profitiert habe, skurril. – Lisa Gatzhammer


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Den Schlussfolgerungen des Bastian Berbner, dass die entscheidende Ursache für den Nahostkonflikt das eigenmächtige und egoistische Handeln der drei von ihm angeführten Personen ist, kann ich nicht folgen.

In einer Region mit 274 Mio Bewohnern von höchst unterschiedlicher Ethnie, Kultur und Religion wird es gar nicht möglich sein durch eine bestimmte Grenzziehung und Bildung entsprechender Staatsgebilde ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.

Der historische Rückblick auf diese drei abenteuerlichen Personen ist interessant. Aber darin  den Grund  für diesen  jahrzehntelangen, grausamen Konflikt zu sehen halte ich für überspitzt. – Günther Barzal


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Ein Leben für Deutschland und Europa, für nie-wieder-Gewalt und Krieg zwischen den Völkern unseres Kontinents.  Helmut Kohl hatte den Willen, die Macht, den Mut und gewiss auch die Gunst des Schicksals, während seiner Kanzlerschaft in diesem Sinne maßgebende Stellschrauben justieren zu können und im richtigen Augenblick das Richtige zu tun. Und eben dies zeichnet die Größe und Bilanz von Staatsmännern und -frauen entscheidend aus.

Die politischen Verdienste von Helmut Kohl sind und bleiben so zweifellos von herausragender Strahlkraft, weltweit. Der studierte Historiker hat sich damit selbst einen hohen Rang in den Geschichtsbüchern gesichert und ein eindrucksvolles Andenken gesetzt.

Die abschließende Einsicht ist deshalb nicht neu: Das Europa des 21. Jahrhunderts bräuchte einen Helmut Kohl des 21. Jahrhunderts, folglich um die eine oder andere Einsicht und Erkenntnis weiter.Ira Bartsch


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Wir haben seit Jahren ein Abo und schätzen ihre informativen, objektiven Artikel, sowie
den Ton und Schreibstil ihrer Zeitung.  Warum begeben sie sich mit dem neuesten Artikel über Homöopathie, Interview mit Frau Bajic , auf das Niveau der Bildzeitung? „Die Allgemeinheit will auch Freibier“ Der abfällige Tonfall von Frau Maier und Herrn Schweitzer zieht sich durch das ganze Interview!  Sehr enttäuschend ,unsachlich, emotional, ein Grund,das Abo zu kündigen. Auf der ersten Seite, Prominent ignoriert ist auch gnadenlos  niveaulos. Interessiert das die Zeitleser??? Bleibt die Hoffnung , sie kriegen die Kurve noch… – Frida Mirow


Leserbrief zu „Ein europäisches Wunder“ von Matthias Krupa und Bernd Ulrich

Ein europäisches Wunder ist in der Tat erforderlich, um Europa bei der Stange zu halten. Jetzt nach dem Tod von Helmut Kohl sollten all Ihre Kollegen und Intektuellen, die ihn niedergeschrieben oder diffamiert haben, auf Knien vor seinem Grab um Verzeihung bitten. Der Mann fehlt heute an allen Ecken und Kanten in Europa aber auch auf unseren ganzen Planeten. Es zeigt uns aber auch, wie verdammt Ekelhaft der Mensch sein kann. – Gunter Knauer


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Mein Kompliment, ein schöneres Foto von Helmut Kohl hätten Sie für das Titelbild nicht finden könnnen. ! – Herman van der Woude


Leserbrief zu „Hauptsache, Kampf“ von Thomas Assheuer

Ich habe Ihren Artikel zu Finis Germania vom 22.06 gelesen. Ich kenne dieses Buch nicht und kannes deshalb auch nicht beurteilen, will aber Ihre Begriffsverwendungen und Ableitungen dabei infrage stellen.

Was mir nur in weiten Strecken sofort ins Auge springt: Alle Begriffe, die sie als typisch rechtsradikal aufzählen, kommen aus dem französischen Jakobinertum und dem jungen französischen Nationalismus der Linken, d.h. Linke haben das alles ganz leicht nachweisbar erfunden.

Nation ist hier ab 1789 politische Gemeinschaft, das Volk nun souverän: das ist sicherlich nicht rechts!!! Die Rechten (oberste Stände inkl offiz. Kirche) liefern seinerzeit gerade dagegen Sturm!

Das ist Ihnen doch bestens bekannt? Was die Rechten machen: sie bestehen genau auf diese Errungenschaften, die überall in der westlichen Welt als progressiv gelten, weil Liberalisten genau diese Volkssouveränität zugunsten einer neuen übernationalen Weltelite abschaffen wollen!

Als Philosoph sollte Ihnen das auch geläufig sein, nicht nur mir, oder nicht? Auch merkwürdig: Gemeinschaft ist für sie rein rechter Begriff, obwohl ja jede Familie eine Gemeinschaft ist, es sich also erstmal um einen vorpolitischen Begriff handelt.

Sie sagen: Gesellschaft wäre liberal, Gemeinschaft reaktionär. Dann schreiben sie aber  von der Weltgemeinschaft angeblich als einer liberalen Idee  (es ist wohl eher eine sozialistische, und Sozialisten sind bekanntlich Gegner des Liberalismus), die die Rechten ablehnen würden. Was nun?

Dieser klar normannisch- faschistische Bannon ist übrigens ein Sozialdarwinist in übelster englisch- normannsicher Tradition  (kommt ganz klar aus dem englischen Liberalismus, wie übrigens auch die normannisch- anarchistische  Mussolinibwegung und als dessen Kopie der Nationalsozialismus) und damit sicherlich kein  Konservativer, sondern ein Progressiver!

Nur was dieser Bannon mit Leuten wie Jakobiner- Sieferle (aus dem SDS, nicht erwähnt!) zu tun hat, konnten sie uns elider nicht erklären, hätte ich aber gerne gewußt: der Verweis ist allzu dürftig – also kein konstruierter Zusammenhang. SO bricht der Bau des Artikels zusammen.

Wir sehen, die Welt ist komplexer, also solche Artikel im Märchenonkel- Stil, die für uns die Welt in Böse und Gute aufteilen,  uns weismachen wollen. Fazit: Ihr stil ist absichtlich (wie ich nachwies) manipulativ.

P.S: Ich sehe mich im übrigen als Liberaler, das ist aber was ganz anderes als ein Liberalist (und Positivist), also ein materialistischer oder idealistischer Ideologe des Liberalen, der das Liberale nur mißbraucht für seine kleinlichen Machtzwecke und narzistischen Spielchen. – Rüdiger Willmann


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Vielen Dank für die tolle Serie Geschichte.  Für mich persönlich ist das ein ganz besonderes Stück Zeit. Es rundet Die Zeit sehr schön ab.  Jede Woche ein vergessenes oder fast vergessenes Stück Geschichte.   Der Artikel Freislers rechte Hand hat mich wieder begeistert.  – Marko Becker


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

… Erbschaften und Gerechtigkeit

Eine genial komponierte Kolumne, HERR MARTENSTEIN !

Wegen des Themas habe ich mich immer wieder mit meiner Freundin (vom Steuer-Fach, also voreingenommen) angelegt – zugegeben, es bereitete mir auch Freude: ein Vermögen, um das es im Erbfall geht, wurde i.d.R. bereits einmal versteuert und hat „den Staat“ nicht noch einmal zu interessieren !

Abgesehen von diesem „sachlichen“ Standpunkt – mir geht das „Gerechtigkeits“-Geschwafel -Einheitssound, wie Sie es nennen- schon lange auf den S… . – Wolfgang Martis


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Das ist der erste Leserbrief meines Lebens und ich möchte es auch nur als eine erstaunte Rückmeldung sehen und darum bitten, ihn nicht zu veröffentlichen. Ich bin über Jahrzehnte treue ZEIT-Leserin und auch Abonnentin und schätze an Ihrer Zeitung sehr, dass Sie (soweit ich das einschätzen kann) unabhängig und vor allem unter Einbezug ganz unterschiedlicher Perspektiven über Themen berichten.

Umso erstaunter war ich vor einigen Wochen über den einseitig geschriebenen Artikel, den Sie zum Thema Homöopathie veröffentlicht haben. Vermutlich haben Sie jede Menge erboste Leserbriefe darauf erhalten, weshalb Sie sich nun entschieden haben, dieses Mal „ganz objektiv die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen“. Diesen Anspruch lösen Sie jedoch leider in keiner Weise ein. Die Interviewte wird auf dem Titel BILD-mäßig und reißerisch als „Deutschlands oberste Homöopathin“ angekündigt. Das Interview selbst ist dann dermaßen tendenziös, kleinlich und rechthaberisch, dass ich mir die Augen gerieben habe, ob ich hier tatsächlich einen ZEIT-Artikel lese. Auf dem Titel haben Sie es als „Streitgespräch“ angekündigt, was nach meinem Verständnis die ausgewogene und moderierte Darstellung zweier unterschiedlicher Positionen aus Expertensicht sein sollte – aber doch nicht zwischen einem Experten und zwei Journalisten!? Was ist in Ihre Redaktion gefahren? – Katja Kubietziel


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Zum Streit in der Familie Kohl kann ich nur sagen: „Das Wort ‚Familienbande‘ hat einen Beigeschmack von Wahrheit“ ist ein altes Bonmot von Karl Kraus mit offenbar ewig neuem Wahrheitsgehalt. Das sollte aber nicht das Urteil über eine ganze Kanzlerschaft bestimmen. Als jemand, der an die 16 Jahre Kanzlerschaft von Helmut Kohl nicht nur gute Erinnerungen hat und eher auch an eine „bleierne Zeit“ denkt, möchte ich aber eines bemerken: Als Berliner schäme ich mich noch heute für die Pfiffe, die Kohl einen Tag nach dem Mauerfall im November 1989 vor dem Berliner Rathaus Schöneberg entgegengellten, als er ohne lange zu zögern seinen Warschau-Besuch abbrach um nach Berlin zu eilen.

Denn der Pfälzer Kohl war offenbar auch ein verkappter Preuße, ohne dessen leidenschaftliches Eintreten in der entscheidenden Debatte im Bundestag es keinen Umzug von Regierung und Parlament von Bonn nach Berlin gegeben hätte. Wenn es nach vielen Mitgliedern seiner eigenen Partei und zum Kummer von Willy Brandt auch nach vielen Sozialdemokraten gegangen wäre, wäre das „Mondfenster“ deutsche Einheit ungenutzt vorübergegangen. Kohls Besuch am Sterbebett von Willy Brandt sagt mehr als tausend Worte. Für  beide stand die „Hauptstadt Berlin“ nicht nur auf dem Papier des Grundgesetzes. Dass Kohl allerdings auch die negative Seite des Preußentums mit der berüchtigten „Nibelungentreue“ verkörperte, zeigte sein Verhalten in der Spendenaffäre, in der er meinte, ein „Ehrenwort“ nicht brechen zu können und damit seine gesamte Kanzlerschaft unnötigerweise überschattete.  – Wilfried Mommert


Leserbrief zu „Auf die ganz harte Tour“ von Peter Dausend

Diese „Praktiken“ erinnern mich ein bißchen an mein eigenes Verhalten als 8-10 jähriger, wo man so langsam das Sexuelle anfing zu erkunden. Ist die Bundeswehr in diesem Altersfenster steckengeblieben? Darüberhinaus stellt sich die Frage, ob nur entsprechend „gebrochene“ Menschen dann in letzter Instanz bereit sind ihr Leben „für die Sache“ zu geben?

Jeder Staatsbürger in Uniform würde ja erstmal mit seinem gesunden Menschenverstand den Irrsinn des Krieges hinterfragen (und somit „untauglich“ für etwaige Kampfhandlungen sein). Also muß ein zum äußersten (dem eigenen Tod) bereiter Mensch nicht zwangsläufig „konditioniert“ werden, um diesen Wahnsinn sehenden Auges zu bejahen? Ein unüberwindliches Dilemma! –  Wolfgang Michel


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Für Behandler, die sich in Homöopathie weiterbilden und dafür viel Zeit, Geld und Leidenschaft aufbringen, weil sie wissen, wie viel sie mit einer solchen Methode bewirken können, ist es äußerst frustrierend, wenn sie immer nur danach gefragt werden, wie man sich das Wirkprinzip denn „wissenschaftlich“ erklären könne.

Viel interessanter wäre es, endlich mal darüber zu berichten oder zu lesen, warum der Homöopath die Zeit für das Anamnesegespräch benötigt, welche Informationen er braucht, um zu einer guten Verschreibung zu kommen, was er denn da eigentlich macht… und dass es unterschiedliche Anamnesemethoden gibt sowie gerade in den letzten Jahren neue Erkenntnisse über die Systematik der Arzneien aus dem Mineral-, dem Tier- und dem Pflanzenreich.

Es gibt aber durchaus Ärzte, die sich speziell mit dem Stand der Homöopathie-Forschung beschäftigen. Ich möchte Ihnen da z.B. Dr. Jens Behnke von der Carstens-Stiftung ans Herz legen. Wenn Sie wirklich einen kompetenten Streitgesprächspartner suchen, mit dem Sie über Studien diskutieren können, dann wenden Sie sich doch bitte an ihn.

Es würde mich freuen, vom Ergebnis zu lesen. – Elisabeth Ketterl


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Ich habe mich selten so geärgert über einen Beitrag in der ZEIT! Angekündigt wird das Interview damit, dass hier jemand zu Wort kommt, die keine Kritikerin der Homöopathie ist. Aber die Interviewer sind es dafür um so mehr und stellen aggressive, suggestive Fragen gespickt mit polemischen Kommentaren und provozieren damit eine argumentatorische Endlosschleife von Offensive und Defensive. Ich hätte gern mehr Ansichten von Frau Bajic erfahren und mir eine offenere Haltung ohne diese demonstrierte Überlegenheit aufseiten der Interviewer begrüßt. Dann wäre es auch interessant zu lesen und nicht nur ärgerlich! – Susann Schmeißer


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Ich habe Ihre Überlegungen zur Erbschaftsteuer in Ihrer Kolumne mit Interesse gelesen. Ehrlich gesagt, Ihr Unbehagen darüber, geerbtes Vermögen zu besteuern, habe ich, seitdem ich das erste Mal darüber nachgedacht habe, immer geteilt. Da sträubt sich etwas in einem, nicht wahr?
Trotzdem – obwohl ich die Erbschaftssteuer für „ungerecht“ in einem gewissen Sinne halte – denke ich, dass es so etwas geben muss, und zwar aus einem Grund, den Sie in der Kolumne nicht aufgegriffen haben: Unser Wirtschaftssystem (das ich übrigens genauso wie Sie für den besten Kompromiss halte und keineswegs ersetzen möchte) sorgt neben all seinen guten Effekten auch dafür, dass Vermögende von ganz allein immer vermögender werden. Ja, leistungslos. Ob das gerecht oder ungerecht ist, ist egal, jedenfalls führt das über kurz oder lang in eine Katastrophe, da muss man kein Prophet sein, um das zu erkennen. Einfach mal statt zehn 100 oder mehr Jahre weiterdenken. (Ja, ich bin Mathematiker.)

Wenn wir unsere Gesellschaft in der aktuellen Form stabilisieren oder erhalten wollen, kommen wir also aus meiner Sicht nicht umhin, Mechanismen einzusetzen, die das zu starke Auseinanderdriften der Vermögen kompensieren. Das ist gerechter als die Folgen einer Revolution!

Auch die Frage, wer mit dem Geld etwas sinnvolleres macht, halte ich deswegen für irrelevant. Sehen wir Steuern doch einfach als relativ billigen Preis dafür, dass wir ein friedliches Leben führen können und dass dies hoffentlich auch für unsere Kinder gelten wird. – Jörn Lütjens


Leserbrief zu „Hauptsache, Kampf“ von Thomas Assheuer

Ich habe das Buch (leider) nicht gelesen. Aber:

So viel Schaum vor dem Mund kannte ich bisher eher von Goebbels & Co. Irgendetwas muß an dem Buch wohl richtig und interessant sein, sonst wäre so viel „Gegengift“ eher unangebracht. Wenn das Buch allerdings auch nur annähernd die Diktion und Unsachlichkeit (warum wird z.B. indirekt zitiert statt mit „…“?) des Rezensenten*) widerspiegelt, wäre es einfach nur ekelhaft. Ich kann mir das allerdings kaum vorstellen. Dank der „Rezension“ werde ich das Buch wohl lesen müssen. Ansonsten wäre es mir sicher kaum aufgefallen. Immerhin ein Verdienst von Herrn Assheuer.

Früher war „Die Zeit“ übrigens ein seriöses Blatt, das ich während meiner Studienzeit immerhin lesenswert fand. Lang ist´s her!

*) wenn das denn überhaupt eine Rezension gewesen sein soll. – Konrad Alt


Leserbrief zu „Das Ende des Bargelds“ von Lisa Nienhaus und Jens Tönnesmann

„So sparen die Banken jene Kosten, die Bargeld verursachen.“ (Zitat S.26)Fallbeispiel:Banken wollen sparen ! Der Kunde verliert jedoch jeglichen Schutz vor Diebstahl. Bei Diebstahl verliert der Kunde i.d.R. nur einen geringen Barbetrag.  Bei Diebstahl einer Bankkarte  verliert er aber in kürzester Zeit – so z.B. am 15.03.2016 (vermutlich gegen 19:30 bis 21:30 Uhr) und bei sofortiger Sperrung ca. 22:49 Uhr deutscher Zeit – Tausende.

Banken sichern sich in diesem Fall dadurch ab, dass sie behaupten, das Verfahren mit einer PIN sei sicher, die PIN sei fahrlässig vom Kunden notiert bzw. weitergereicht worden. Wie kürzlich erfahren, wird dem Kunden – auch unter Bezug auf ein früheres Gerichtsurteil -nicht geglaubt und die Fahrlässigkeit unterstellt, obwohl er beschwören will, dass die PIN im Tresor verwahrt wurde und er diese nie weitergereicht hat.Der Kunde kann nicht nachweisen, wie es möglich ist, dass diese PIN, die er seit Jahren nicht benutzt hat, ausgespäht oder manipuliert werden kann.

Bei einem erst kürzlich verlorenen Gerichtsverfahren, kam es zu einem  Vergleichsangebot, bei dem der Kunde 2/3 des Verlustes und 2/3 aller sonstigen Kosten zu tragen hat. Der Kunde war infolge der längeren Auseinandersetzung mit der Bank ermüdet und resigniert. Er stimmte somit dem Vergleich zu. Der Kunde will in Zukunft möglichst ganz auf eine Bankkarte verzichten und plant, diese bei Auslandsreisen nicht mehr mitzunehmen.   Auch dieser hier dargestellte Fall untermauert den Aufruf – Zitat: „Zeit, sich zu wehren“.  – Norbert Thomas


Leserbrief zu „Das Ende des Bargelds“ von Lisa Nienhaus und Jens Tönnesmann

Besten DANK an Lisa Nienhaus &  Jens Tönnesmann für deren sehr wichtigen & ausführlichen Artikel  „Das Ende des Bargelds“!  Sehr gut auch die Unterzeile „…Zeit, sich zu wehren“.  Mit der Warnung vor den Gefahren der geplanten ( und hoffentlich scheiternden)  Bargeldabschaffung  leisten die Autoren sowie DIE  ZEIT einen sehr wichtigen Schritt zur Erhaltung rudimentärer Bürgerrechte hinsichtlich freier Entscheidung bezüglich der Bezahlungsweise.  Bitte verfolgen Sie daß Thema mit noch nachlassendem Interesse! – Paul  Zendo


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Zuviel des Guten oder wem gehört Helmut Kohl?  – Unwürdiges Trauerspiel um Totenkult und Monumentalisierung

Neben dem Gerangel um die Besitzrechte an Helmut Kohl und seinem politischen Erbe zwischen Maike Kohl-Richter und den Söhnen des Exkanzlers  geht ein noch nie dagewesener Ehrungs- und Nachrufwirbel durch unser Land. Im Vergleich dazu nahm in anderen Ländern, etwa in den USA vom Tod des Politikers kaum jemand Notiz.

In unsicheren Zeiten sehnen sich viele Deutsche wieder nach einem Übervater und nach mächtigen Führern. Da kommt der Tod von Helmut Kohl gerade recht.

Die FAZ nannte Kohl etwa in ihrem Nachruf einen Pater patriae übersetzt: „Vater des Vaterlandes“. Das erinnert mich etwas an Atatürk – heißt übersetzt „Vater der Türken“. Im Umkehrschluss hieße Kohl dann Ata Alman “Vater der Deutschen”. Ich persönlich würde auf eine solche Vaterschaft gerne verzichten.

Zweifelsfrei war Helmut Kohl ein bedeutender Politiker und sicher ein bekennender Europäer. Er hat sich um EUROPA verdient gemacht. Aber das haben andere große Europäer auch. Denken wir an De Gaulle, Mitterrand, Giscard d’Estaing oder an andere deutsche Kanzler wie Konrad Adenauer, Helmut Schmidt oder Willy Brandt welche sich für den Frieden und den Ausgleich der Völker Europas einsetzten. Für den einen oder anderen wäre sicher auch eine Europäische Ehrung angebracht gewesen. Es kommt bei unseren französischen Nachbarn und anderen europäischen Staaten sicher nicht gut an, wenn hier wieder ein Deutscher über Gebühr hervor-und auf den Schild gehoben wird und das mit europäischen Steuermitteln.

Das Gerangel um die Deutungshoheit von Kohls Lebenswerk und eine angemessene Ehrung zwischen den verschiedenen Lagern (Witwe, Familie, Politikern, Medien, etc.) ist unsäglich. Man kann nur vermuten, dass hier verschiedene Interessen ihr Spielchen mit dem Toten spielen wie etwa die Witwe, die Politik (immerhin ist Wahlkampf), Jean-Claude Juncker (PR –Coup) oder der Verstorbene via Testament selbst.

Auf jeden Fall haben wir es mit einer überbordende Geschichtssymbolik zu tun, bei welchem nicht der Verstorbene im Mittelpunkt steht sondern der Kampf um den Nutzen, den man aus dem Leben des Politikers ziehen kann. Heraus kommt dabei wahrscheinlich nur Geschichtsklitterung.

Für mich steht fest, die Wiedervereinigung ist Kohl in den Schoß gefallen. Der Preis gehört m. E. Gobatschow. Von einem Erfolg würde ich nicht sprechen wenn ich an die immensen Kosten (Soli) oder an „Dunkeldeutschland“ denke. Auch die Machenschaften Kohls um den „Bimbes“ oder seine Liaisonen mit dem rechten Ultra und Undemokraten Orban werfen große Schatten auf den Verstorbenen. – Conrad Fink


Leserbrief zu „Ein europäisches Wunder“ von Matthias Krupa und Bernd Ulrich

Im zweiten Absatz dieses Artikels heißt es: ….durch die übereilte und unvollständige Einführung des Euro ….

Dem wäre noch Folgendes hinzuzufügen: Die ebenfalls übereilte Einführung der D-Mark in der damaligen DDR zu einem Kurs 1 : 1, über den Kopf der Bundesbank hinweg und dem damit verbundenen Rücktritt des Bundesbankpräsidenten, Karl Otto Pöhl.  – Ruth Kirchstein


W Leserbrief zu „Sie lieben die Kunst, die sie bewachen“ von Henriette Schroeder und Gene Glover

ieder einmal komme ich in den Genuss einer Ihrer Artikel, der verdeutlicht wie vielseitig Kunst doch sein kann. Erst vor kurzem war ich mit einer Freundin in Berlin und mein großer Wunsch war es die Büste der Nofretete zu sehen, diese sagenumwobene Schönheit.

Ich war fasziniert und beeindruckt von diesem Kunstwerk und es hat mich nicht mehr losgelassen. Nun fühle ich mich durch die Ansichten, der einzelnen Museumswärter noch einmal bestätigt, dass Kunst jeden berührt, zum nachdenken anregt und einen bereichert auf allen Ebenen.

Danke für diese interessanten Einsichten, in andere Personen und Kunstobjekte.  – Kristof Schumacher


Leserbrief zu „Finale Erbitterung“ von Benedikt Erenz

Als ich obigen Artikel las, musste ich mich ständig fragen, warum dieser wohl geschrieben wurde: gibt er Erklärungen über das Sieferle-Büchlein „Finis Germania“, weswegen er ja wohl geschrieben sein sollte? Nein!

Dafür hat man das Gefühl, dass der Autor stattdessen mit nassen Lefzen Hass und Wut am kürzlich verstorbenen Herrn Sieferle loslassen wollte und hierzu alles nur Denkbare bemühte, das nur einigermaßen (wenn vielfach auch weit hergeholt) in seinen Rundumschlag passte: dadurch konnte man noch den Autor aufgrund seiner einschlägigen Polemik politisch verorten. Doch wen interessiert das und wofür geht ein derartig nichtssagender Artikel überhaupt in Druck? Ist ein derart triviales Gelabere Niveau der „Zeit“?

Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass es Herrn Erenz mit seinen Zeilen eher um die Abarbeitung eines Neidkomplexes geht (womit der Artikel doch wohl besser mit „Finale Verbitterung des Herrn Erenz“ überschrieben wäre): Akademiker mit 4-5.000 EUR Pension, Jägerzaun mit eigenem Vorstadtanwesen, 200 qm Altbauwohnung, Chapeaucalque-du-Pape trinkend – was soll das? Und was dann dieser schneidig-weißhaarige Akademiker auch noch wählt, weiß Ihr Autor durch Blick in seine Glaskugel genauso wie dass er vor einer Sattelleder-Ausgabe von Jünger sitzt. Dann muss man sich auch nicht mehr wundern, dass Beatrix von Storch bereits einen Schießbefehl erteilt hat: hat ja alles mit Sieferles Buch zu tun.

Lächerlich wird das Ganze dann, wenn der Autor auch noch vom schwarzen Dampf eines „akademischen Hassbürgertums“ redet, obwohl offener Hass aus jeder Zeile seines Ergusses trieft. Was ist überdies ein „akademisches Hassbürgertum“? Hat Erenz ein Akademiker-Trauma?

Als Nicht-Geisteswissenschaftler war mir Rolf-Peter Sieferle nicht bekannt, bis ich dann auf einen Artikel von Gustav Seibt (Süddeutsche Zeitung, 09.12.2016) stieß, in dem Gedanken des „Zivilisationshistorikers Sieferle“ aus der Zeit kurz vor seinem Tod summarisch zusammengefasst waren. Diese Gedanken waren für mich in sich schlüssig, so dass ich diesen Artikel aufhob. Auch erwähnt Seibt, dass „linke Vordenker“ (Sarah Wagenknecht, Wolfgang Streeck) ähnliche Überlegungen zu einem mit der Globalisierung zusammenhängenden Strukturproblem umtreiben: was also soll dann die Aussage vom „Horst-Mahler-Syndrom“ oder eine „Stimmung, die das AfD-Milieu umgibt“? Das ist einfach nur unterste journalistische Schublade mit aufgereihten Allgemeinplätzen. Und dann wundert man sich, dass man sich selbst und seine Zunft lächerlich macht?

Was steht jetzt eigentlich in „Finis Germania“? Das hatte ich erwartet als ich den Artikel begann und nicht eine Hasstirade auf den Autor dieses „Büchleins“!

Nur noch eine nebensächliche Anmerkung (die allerdings das Niveau des gesamten Artikels noch mehr verdeutlicht): das „Vorstadtanwesen mit Jägerzaun“ (üblicherweise, wenn überhaupt, anzutreffen auf dem Land) kann wohl nicht gleichzeitig eine „200-qm-Altbauwohnung mit Bücherwand“ sein (üblicherweise anzutreffen in der Stadt) – wo wohnt jetzt eigentlich der „schneidig-weißhaarige Akademiker“? Das würde ich ja wirklich gerne als Quintessenz des Artikels verinnerlichen! – Dr. Georg Steger


Leserbrief zu „Auf die ganz harte Tour“ von Peter Dausend

Jetzt schreibe ich Ihnen doch mal. Nachdem ich nun zum wiederholten Male den Fehlerteufen entdeckt habe, der sich in einem Ihrer Artikel aus dem Ressort Politik, wo es über die Bundeswehrskandale ging, eingeschlichen hat.

Es handelt sich um die Ausgabe 26 Seite 11. Die Stadt in Thüringen heißt Sondershausen und nicht Sonderhausen :-) – Maria Wetzel


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Der Beitrag „Warum ist da immer Krieg?“ in der neuesten Ausgabe der “ZEIT” hat mich zu folgenden Überlegungen angeregt, die ich Ihnen hiermit nachstehend übermitteln möchte:

>>Es wurde Zeit, dass der Autor Bastian Berbner einmal genau recherchiert und die Machenschaften der drei Hauptakteure – Lawrence, Weizmann und Sykes – vor hundert Jahren in dem Beitrag „Warum ist da immer Krieg?“ ereignisgetreu wiedergegeben hat.

Demnach haben diese drei Briten dafür gesorgt, daß sich Großbritannien und Frankreich die Vormundschaft über den ganzen Nahen Osten, wo es sieben Jahrhunderte lang „recht friedlich“ zugegangen sein soll, anmaßten und so durch willkürliche Grenzziehungen die Voraussetzungen für das in der Folge nacheinander entstandene Chaos, inklusive des IS, geschaffen wurden.

Geradezu grotesk ist es, wenn nun heute auch noch die Deutschen und etliche andere Europäer die Auswirkungen dieser unverantwortlichen Einmischungspolitik in Form des Flüchtlingszustroms aus diesen Ländern mittragen, dem islamistischen Terror ausgesetzt sein und Erstere sogar an militärischen Aktionen vor Ort teilnehmen müssen.

Ein Ende dieses Zustands permanenter Kriegsführung in Nahost sieht Autor Berbner nicht. Durch die inzwischen erfolgte zusätzliche militärische Einmischung der USA und Russlands ist zudem die Gefahr einer größeren Konfrontation noch gewachsen.

Die 2 verheerenden Weltkriege des vorigen Jahrhunderts bewirkten bei den Verantwortlichen aller beteiligten Nicht-Nahoststaaten leider keinen Lernprozess. Sie wollen von weiterer Einmischungspolitik absolut nicht Abstand nehmen. Die indigenen Völker dieser Region könnten ohne die Waffenlieferungen aus den Industriestaaten gar keine Kriege dieser Art führen. Auch das wollen die Vorgenannten partout nicht zur Kenntnis nehmen.

Daher bleibe ich bei meiner bisherigen Erkenntnis über die genetische Determiniertheit des Menschen in Bezug auf Besitz-, Machthunger und Geltungsbedürfnis, jeweils verstärkt durch die ethnische Komponente und religiösen Fanatismus. Soll heißen: Der Allmächtige hat bei der Schöpfung der „Krone“, also des Menschen, leider einige Schrauben vergessen, bzw. diese nicht fest genug angezogen, und das ist für alle Zeit irreversibel in den Genen verankert.

Entgegen aller rationalen Erkenntnis werden deshalb weiter verbrecherische Kriege geführt und anschließend heuchlerisch die vielen Opfer beklagt werden.

All dies bedeutet aber auch, dass das Ende der Menschheit lange vor dem naturgesetzlich festgestellten Termin besiegelt ist. – Hans Anhoeck


Leserbrief zu „It’s gender, stupid!“ von Tina Hildebrandt und Bernd Ulrich

Manchmal frage ich mich, wie alt die Redakteure sind, deren Artikel ich lese und was sie wohl in ihrer Jugend so gelesen oder zu sich genommen haben.

Als ich Jugendliche war, haben alle aus meiner Familie „Der Herr der Ringe“ gelesen, zuerst mein Vater direkt an Heilig Abend, dann ich, dann mein Bruder, dann haben wirs auf Englisch gelesen, dann wieder auf Deutsch. Wir haben das Buch quasi by heart gelernt.

Ich beziehe mich auf Ihren Verweis auf Tolkien im allerletzten Abschnitt Ihres Artikels.

Mit „Hexenmeister“ meinen Sie wohl den Anführer der Nazgul. Keinen Zauberlehrling.

Der Anführer der Nazgul konnte erst in der Filmversion von Peter Jackson (der mit den vielen Oscars, Kulisse ist Neuseeland) von einer Frau getötet werden,
meiner Erinnerung nach geht der FilmDialog so: „no living man can kill me“ (sagt der Nazgul); „I am no man“ sagt sie, nachdem sie ihn tödlich verwundet hat.

Die Frau. Die tragende FrauenRolle, die es bei Tolkien noch nicht gab. War zu früh. Peter Jackson hat die Rolle für die Frau dazu erfunden. Auch noch andere. Es wären sonst so wenige gewesen für die heutige Zeit.

It’s gender memory, … – Susanne Herbig


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Endlich stellt einmal jemand sachkundig die Situation im Nahen Osten dar. Dies sollte jeder der großmäuligen Politiker und –innen lesen, der allzu leicht verkündet, man müsse nur die “Ursachen” in Betracht ziehen, ohne daß er die historischen Kenntnisse besitzt. Vielen Dank für diese Darstellung, die ich meinen Oberstufenschülern schon vor fast 50 Jahren vermittelt habe. – Dr. Wilhelm Forke Erlangen


Leserbrief zu „Finale Erbitterung“ von Benedikt Erenz

Woher kommt das? Wer therapiert das, bevor es Amok schreibt? Oder sind das falsche Fragen?

Denn schließlich könnte es auch sein, dass sie ein ganz angenehmes Lebensgefühl ist, diese finale Erbitterung. Ein vitaler, stimulierender Kitzel, der einem im finalen Alter neue, viagrane Kicks und scharfe vibrations gibt. Der einen belebt, erfrischt, dem Stahlbad gleich.Finis Germaniae? Nein: GermaniA! Wenn auch der Rücken sich krümmt und das Knie arthritisch quietscht, wir bleiben ungebeugt.

Na, wenn dem Autor nichts Besseres einfällt, verdient er sein Gehalt ganz sicher nicht – auch kein Zeilenhonorar. Als Boxer würe er sofort disqualifiziert werden.  Disqualifizierung für pseudo-intellektuelle Tiefschläge gibt es nicht. Psychologisierung mangels intellektueller Masse. Niveaulos!

Selbst ein Goebbels war da „ehrlicher“ und besser. Er stand zu seiner Propaganda, gab gar nicht erst vor, eine vernünftige Rezension zu schreiben. Das war zum einen ehrlicher, und, was die Propaganda anlangt, insgesamt sicher auch besser. – Ein Leser


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Wie immer hat es Spaß gemacht Ihre neue Kolumne zu lesen. Ich würde aber gerne drei Punkte anmerken:

– Es macht einen Unterschied ob demokratisch gewählte und legitimierte Institutionen oder Staaten entscheiden wie große Summen verwendet werden, oder Privatpersonen. Wenn eine Regierung nicht pfleglich mit Geldern umgeht kann ich sie das nächste Mal nicht wählen – bei Millionären ist das deutlich schwieriger.

– Das Akkumulieren von Kapital in den Händen immer weniger Personen, nicht zuletzt durch Erbschaften, lässt auch in Deutschland die gesellschaftlichen Schere weiter auseinandergehn und gefährdet den sozialen Frieden.

– Private Spenden für karitative Projekte machen eine sinnvolle Planung der Verwendung, selbst für große Organisationen wie die UNHCR, immer schwieriger, da diese Zweck- und oft auch an ökonomische Interessen gebunden sind. – Jens-Ole Kracht


Leserbrief zu „Hauptsache, Kampf“ von Thomas Assheuer

Vor einigen Stunden schrieb ich unten aufgeführten Leserbrief bzgl. des Artikels „Finale Erbitterung“ von Erenz, direkt nachdem ich mich bis zur Seite 23 der „Zeit“ vorgearbeitet hatte. Dass weiter hinten (Seite 43) ein weiterer Artikel zu Sieferle folgte, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst (ein Bezug darauf wäre vielleicht sinnvoll gewesen, denn dann hätte ich mir Ärger und Zeit sparen können!).

Mit dem Artikel von Assheuer wurden einige für mich interessante Fragen und Aspekte geklärt, so dass ich ihn – im Gegensatz zu dem von mir verrissenen Artikel von Erenz – als informativ bezeichnen kann. Hierbei wird auch ein erheblicher Niveau-Unterschied zwischen den beiden Autoren deutlich: Hasskommentar gegen ein ausgewogenes Meinungsbild!

Assheuser überzeugte mich mit seinen Worten davon, dass man „Finis Germania“ nicht gelesen haben muss, ja dass man sich nur ärgerte, wenn man es läse, wohingegen Erenz eher aufreizt, das Buch zu lesen: so kann man eigentlich, s. Erenz, auch das Gegenteil von dem erreichen, was man eigentlich erreichen möchte.

Und dass ich vom Autor Sieferle, abgesehen von der unten erwähnten Replik von Gustav Seibt in der SZ (aus der sich keinesfalls auf die unsäglichen Rechtstendenzen von Sieferle schließen lässt), nichts weiter wusste, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass ich mich für „Rankings“ auf Bestsellerlisten nun absolut nicht interessiere, sondern mir allenfalls über Buchkritiken Meinungen über Lesenswertes oder nicht Lesenswertes bilde! – Dr. Georg Steger


Leserbrief zu „Die Sprache der Liebe“ von Sandra Roth

Mit Sicherheit bekommen Sie ein Berg von positiven Rückmeldungen für Ihren Artikel im ZEIT-Magazin, und ich möchte mich anschließen. Sie schreiben ganz wunderbar und berührend über Ihren Alltag mit Lotta. Ich kenne einige behinderte Kinder etwas näher und der Alltag ihrer Familien ähnelt Ihrer sehr. Sie haben eine Menge Kraft und strahlen über den Text hinaus.

Sie haben über Ihren Traum gesprochen, dass Lotta einmal in einer inklusiven WG wohnen könnte, wie Sie in der Zeitung gelesen haben. Meine Tochter (nicht-behindert, Studentin in München) wohnt in genau so einer WG des Vereins „gemeinsam leben lernen“. Seit ihrem FsJ in einer Tageseinrichtung für Behinderte in Israel ist sie ein echter Behinderten-Fan geworden.

Ich selber bin Lehrerin und habe gerade gestern einen Streit zweier Zweitklässler mitbekommen: „Mann, du bist doch behindert! Du hast mich die ganze Zeit ausgepfiffen.“ „Ey, der hat mich behindert genannt!“
Ich habe die ganze Klasse ins Zimmer beordert und ihnen erklärt, warum das meiner Ansicht nach kein geeignetes Schimpfwort sei. Ich habe von meiner Tochter erzählt und deren Mitbewohnern – alles nette Menschen. Man, war das spannend. Wer die sind, was die haben, wo die Hilfe brauchen und so.  – „Behindert“ kein Schimpfwort, klar? Kar!

Vor allem Ben hat so eine erfrischende Art, unkompliziert zu kommunizieren und Sie haben eine Gabe, das so eindrücklich aufzuschreiben! Ich wünsche Ihnen, dass immer wieder die guten Tage die schlechten überwiegen, dass Sie Energie haben für den Alltag und eine himmlische Macht spüren, die Sie trägt.

Herzliche Grüße auch an Ihren Mann, Ben und Lotta – Corinna Schäfer


Leserbrief zu „Das Ende des Bargelds“ von Lisa Nienhaus und Jens Tönnesmann

Es ist etwa ein Jahr her, da ist mir folgendes passiert:

Ich wollte auf dem Markt ein paar Sachen einkaufen, aber die Verkäuferin konnte auf 50,- € nicht rausgeben. Kein Problem, ein paar Meter weiter gab es einen Geldautomaten. Aber der hat kommentarlos meine Karte einkassiert. Das Geldinstitut hatte noch geöffnet, ich also rein und nachgefragt. Da könne man nichts machen, an den Automaten kämen sie nicht ran. Aber sie haben bei der Bank, bei der ich mein Konto habe, angerufen und erfahren, dass ein Versehen passiert sei.

Der – lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen! – Lehrling hat beim Sperren einer Karte einen Zahlendreher fabriziert und mit einem Tastendruck war ich vom meinem Geld abgeschnitten. Für eine ganze Woche, bis endlich die Ersatzkarte bei mir eintrudelte. Auch Internetbanking ging nicht in der Zwischenzeit, weil man auch dafür die Karte braucht. Ein Missgeschick, das einem nicht alle Tage widerfährt.

Aber es hat mir gezeigt, wie leicht es ist, jemanden totzuschalten – und das ist im Extremfall wörtlich zu nehmen – wenn es nicht noch ein paar Scheine in der Geldbörse gibt, mit der man sich wenigstens die Fahrkarte für nachhause kaufen kann.

Und wer sagt uns, dass künftig alle Regierungen so vergleichsweise rechtstreu sein werden, wie die , die ich bisher in meinem Leben erfahren habe?

Es hat schon andere Zeiten gegeben, und es wird auch wieder andere Zeiten geben. Wer das nicht wahrhaben will, der ist – mit Verlaub – ein kindlicher Träumer. Bargeld ist überlebenswichtig. Nicht immer, aber wenn es drauf ankommt. – Ein Leser


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Bisher habe ich Ihre Kolumnen in der ZEIT mit großem Vergnügen gelesen – zumeist jedenfalls.

Allerdings hat mich Ihre letzte Kolumne in der Zeit vom 22. Juni unter dem Titel „Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ nun doch etwas verwundert. Sie haben sich darin eingesetzt für – nein nicht für Hartz IV-Bezieher oder für Menschen mit geringer Pension oder prekären Arbeitsverhältnissen – nein für Erben und zwar für reiche Erben, denn um die geht es ja bei der Diskussion um Erbschaftssteuern. Dazu möchte ein Beispiel – und durchaus kein fiktives – aus meinem Bekanntenkreis anführen: ein Architekt hat von seinem Onkel 1,5 Mill Euro geerbt ohne dafür einen Euro Steuern zu zahlen. Ich müsste dafür 25 Jahre arbeiten und davon noch die Hälfte an Steuern und Abgaben abliefern. Nun vielleicht finden Sie das okay Allerdings haben wir dann  offensichtlich unterschiedliche Vorstellungen von Gerechtigkeit und Solidarität.

Dass der Staat nicht immer sorgsam mit den Steuergeldern umgeht, sollte nicht dazu führen einen „schlanken Staat“ zu fordern. Wohin das führt sieht man derzeit in England oder in den USA, wie ein Bericht in der gleichen Ausgaben der ZEIT „Wenn nicht schnell etwas passiert….“ aufzeigt. Auf jeden Fall geht eine Reduktion des Steueraufkommens immer auf Kosten der ärmeren Bevölkerung, da die Reichen ohnehin ihre Kinder in Privatschulen schicken können und nicht angewiesen sind, auf das öffentliche Bildungssystem oder sich in Privatkliniken legen, wenn sie erkranken.

Damit stellt sich für mich jedenfalls die Frage nach Ihrem Gesellschafts- und Menschenbild. – Hermann Spielhofer


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Schon die Überschrift des Interviews mit Cornelia Bajic, der Vorsitzenden der homöopathischen Ärzte deutet darauf, dass Josephina Maier und Jan Schweitzer als ZEIT-Autoren wohl froh sind, endlich mal eine Spitzenvertreterin der Homöopathie dazu bewegen zu können, dem Götzen „Homöopathie“ endlich abzuschwören und zurück in die Arme der etablierten Wissenschaft zu kehren.

Es mag zur Zeit mit heute üblichen Versuchsmethoden  nicht möglich sein, Wirksamkeiten homöopathischer Behandlung nachzuweisen. Genausowenig wird der Nachweis  möglich sein , im Falle von Heilungen nach homöopathischer Behandlung  Arzneimittelwirkungen über den vielstrapazierten Plazeboeffekt hinaus kategorisch auszuschließen.

Genausowenig  sind Plazebowirkungen bei jedem Einsatz von Medikamenten in der Humanmedizin auszuschließen.  Nach Studien sollen die Plazeboeffekte sogar umso stärker wirken, je drastischere Nebenwirkungen auf den Beipackzetteln aufgelistet sind.  Insofern wäre einmal eine Studie zum um den Plazeboeffekt bereinigten Wirkungserfolg aller eingesetzten Arzneimittel aufschlussreich. Als Landwirt kann ich berichten, dass in unserem Betrieb seit Jahren erfolgreich Milchkühe und Rinder homöopathisch behandelt werden. Kenntnisse über Wirkungsprinzipien der Homöopathie sind auch mir nicht bekannt. Wir arbeiten nach dem alten Spruch „wer heilt, hat recht“ und haben dabei den Vorteil, uns über eventuelle Rückstände in von uns erzeugten Lebensmitteln oder Entstehung von Resistenzen gegen Antibiotika keine Gedanken machen zu müssen.Dennoch trifft die Aussage „Homöopathie kann nicht alles“ natürlich zu.

Plazeboeffekte bei Haustieren mögen nicht auszuschließen sein, was aber Folgendes noch nicht erklärt: In der Praxis kommt es mal vor, dass man nicht auf Anhieb das richtige homöopathische Mittel findet. Wo bleibt da der Plazeboeffekt? Warum spricht eine Kuh auf irgendein homöopathisches  Mittel, was ihr gegen chronische Mastitis verabreicht wurde,  nicht an und reagiert erst bei der Gabe des passenden homöopathischen Mittels im gewünschten Sinne, d.h. zuerst mit Besserung des Allgemeinbefindens und nach und nach mit Ausheilung der chronischen Mastitis? Bei uns werden auch Klauenerkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen homöopathisch behandelt und mehr als einmal haben mich schon Heilungen verblüfft und mir Respekt vor der einen oder anderen Arznei abgenötigt.

Leider hat man in der Tierhaltung oft das Gefühl, was Homöopathie angeht noch in der Pionierphase zu sein, denn der nachhaltige Heilerfolg hängt noch relativ stark von der Qualität der homöopathischen Tierheilpraktiker ab, wobei sich mir  auch hier wieder die Frage nach dem Plazeboeffekt stellt. Woher weiß das Rind, welchen Tierhomöopathen ich zur Aufstellung einer Therapie hinzugezogen habe?

Homöopathisches Heilpotential zu negieren  ist Symptom einer Haltung dass nicht sein darf, was nach schulmedizinischer Lehre nicht sein kann. In der Wissenschaftsgeschichte hat es immer wieder Grenzen gegeben , deren Überschreitung erst nach späterem Erkenntnisgewinn möglich war. Auch für die Homöopathie ist die Zeit wohl in dieser Hinsicht noch nicht reif.

Diejenigen, die ihre Milchkühe oder auch wertvolle Reit-und Zuchtpferde homöopathisch behandeln lassen geht es nicht um Lifestyle oder Bestätigung für irgendwelche esoterischen Anschauungen, sondern   allein

um den Heilerfolg. Zur Wirtschaftlichkeit kann ich sagen, dass wir einen besseren Gesundheitsstatus unserer Herde bei  gesenkten Kosten für Tierarzneimittel zu verzeichnen haben. – Reinhard Langenberg


Leserbrief zu „Sicherheit und Sinn“ von Thomas Fischer

Man reibt sich die Augen und kann nicht glauben, dass der Artikel „Sicherheit und Sinn“ (ZEIT Nr. 26) von einer Persönlichkeit wie dem (ehemaligen) Vorsitzenden des Bundesverfassungsgericht geschrieben sein soll. Es handelt sich um eine viel zu vereinfachte Brandmarkung jede Art verbesserter Sicherheitpolitik als Einfallstor eines Überwachungsstaates, und der Autor schreckt dabei nicht vor massiv unsachlicher Argumentation zurück. Warum sollen zur Sinnhaftigkeit verbesserter Fahndungsmethoden diese nicht nur in Deutschland, sondern auch gleichzeitig in Mexiko-Stadt umgesetzt werden müssen?

In welcher Weise macht die Tatsache, dass es auch Wirtschaftskriminalität zu bekämpfen gibt, das Treffen von Maßnahmen zur Bekämpfung schwerer Gewaltdelikten überflüssig? Und ein philosophischer Diskurs darüber, wie viele Definitionen von „Sicherheit“ man mit viel Muße finden könnte, ist hier unangebracht, es geht nämlich ausschließlich  um körperliche Unversehrtheit sowie Sicherheit der persönlichen Privatsphäre. Unsachgemäß auch, wie der Autor die Angst vor der Zunahme solcher spezifischer Delikte als reine Panikmache abtut. Es gab Einbruchsdiebstahl in der Tat schon immer, stimmt, Herr Fischer! Aber die Einbruchsstatistik ist nur einen (seriösen) Klick entfernt, die da sagt, dass 2005-2016 ein Anstieg um 38% zu verzeichnen ist.

Vergleichbares ist bei schweren Gewaltdelikten festzustellen, und was für Blüten dies in Problemvierteln treibt, darf gerne – aus der Praxis –  z.B. in Büchern von Kirsten Heisig oder Tania Kambouri  nachgelesen werden. Auf die Spitze treibt Fischer seinen Relativismus, als er die wachsende Gefahr durch islamistischen Extremismus (auch hier reicht schon ein Blick auf die Webside des Verfassungsschutzes, oder auch viele Insiderberichte, z.B. Ahmad Mansour: „Generation Allah“) mit russischer Propaganda zur Ukraine gleichsetzt. Ich bin froh, dass unsere Regierung die geänderte Sicherheitslage ernst nimmt und mit Augenmaß Gegenmaßnahmen trifft. Hingegen würde eine weltanschaulich motivierte Politik auf Basis von „wehret den Anfängen“-Dogmen wie dem des Autors dazu führen, den Rechtsstaat  in solchen Zeiten handlungsunfähig zu machen, ihn damit erst recht zu untergraben und Populismus und Demokratieverachtung Vorschub zu leisten.  – Carsten Gerbrand


Leserbrief zu „Das Ende des Bargelds“ von Lisa Nienhaus Und Jens Tönnesmann

Mit Interesse habe ich Ihren Bericht über die drohende Abschaffung des Bargeldes in der aktuellen Ausgabe der ZEIT gelesen.

Ich gehöre zu denjenigen, die über dieses Vorhaben unendlich wütend sind. Ihr Bericht zeigt einmal mehr, dass es überwiegend die Interessen von Konzernen sind, denen die Abschaffung des Bargeldes dient, nämlich den Banken. Die politischen Parteien äußern sich gar nicht oder eher zurückhaltend. Bei mir erweckt das den Eindruck, man will es sich mit der Wirtschaft mal wieder nicht verderben und lässt die unüberhörbaren Proteste der BürgerInnen wie so oft verpuffen.

Das in der Debatte immer an erster Stelle aufgeführte Argument, ohne Bargeld könne man Kriminellen das Handwerk legen, ist aus meiner Sicht ein lächerliches Täuschungsmanöver. Sicherlich – konsequentes Vorgehen gegen Kriminelle kann ja kaum jemand ablehnen. Aber dass die versprochene Methode wirklich wirksam ist, bezweifeln ja nicht nur die von Ihnen zitierten Befürworter des Bargeldes wie der schwedische Polizist, sondern die Argumentation täuscht auch darüber hinweg, dass sich mit der Abschaffung des Bargeldes und der Verengung jeglicher Zahlungsoptionen auf den elektronischen Geldverkehr vielfältige neue Möglichkeiten für Kriminelle ergeben.

Selbstverständlich hat es sich etabliert, größere Summen nicht in bar zu bezahlen. Ich möchte weder mein Gehalt wieder in der Lohntüte beim Arbeitgeber abholen, noch sämtliche Rechnungen bei Versicherungen, Krankenkasse oder beim Vermieter in bar bezahlen. Ein solides Überweisungssystem am Bankautomaten ist hier das Mittel der Wahl.

Aber meine Brötchen mit einer App zu bezahlen, kommt für mich überhaupt nicht in Betracht. Es ist ja kein Geheimnis, dass Onlinegeldgeschäfte große Sicherheitslücken aufweisen. Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, wie man privaten Anbietern irgendwelcher Apps Zugriff auf sein Konto gewähren kann. Geht alles nur noch über das Smartphone und den privaten Computer, wird außerdem die Verantwortung bei Hackerangriffen auf den privaten Nutzer verschoben, dem unterstellt wird, dass er seinen PC nicht genug geschützt hat oder seine PINs und TANs nicht ordentlich anwendet. Da ist die Bank natürlich fein raus!

Für mich ist es auch keine Option, jede Kleinigkeit mit der EC-Karte zu bezahlen. Welche Auswüchse das haben kann, habe ich im vergangenen Sommer bei dem Besuch einer gebührenpflichtigen öffentlichen Toilette in Schweden gesehen. Da wurde ich genötigt, meine EC-Karte auf einem Klo am Hauptbahnhof in so einen wilden Schlitz zu stecken, von dem ich wirklich nicht das Gefühl hatte, dass das ein sicherer Ort ist.

In allen Bereichen des Lebens wird Sicherheit heute in Deutschland gerne groß geschrieben. Um den unbaren Zahlungsverkehr wirklich sicher zu machen, die Daten zu schützen und Hackern keine Chance zu lassen, sind aus meiner Sicht auch hohe Investitionen nötig. Ob die so viel günstiger sind als der Schutz von Geldtransportern, möchte ich bezweifeln.

Was mich aber am meisten ärgert, ist die drohende Erhebung von Negativzinsen durch die Banken. Das ist wirklich empörend! Wie kann man es zulassen, dass Menschen für eine Leistung Gbühren aus der Tasche gezogen werden, die sie gar nicht in Anspruch nehmen wollen? Ich erwarte von der Politik, dass mir die Option der Wahlfreiheit belassen wird, ob ich mein Geld unterm Kopfkissen aufbewahre oder auf der Bank. Und ich erwarte, dass meine Freiheit geschützt wird, mein Geld auf einem Konto für die Zukunft zu sparen, statt durch Negativzinsen genötigt zu werden, es in unseriösen Immobilien- oder Aktiengeschäften anzulegen – das kann sich ja im Übrigen gar nicht jeder leisten. Käme der Negativzins, würde Menschen mit kleinem Sparguthaben auch noch die Möglichkeit genommen, sich etwas mehr für die Zukunft anzusparen.

Das wäre wieder ein Vorgehen, das auf Kosten der weniger Wohlhabenden die Interessen der Konzerne bedient.

Zu guter Letzt: Nicht alle Menschen können verantwortungsvoll mit Geld umgehen. Die hohe Verschuldung der Deutschen aufgrund von Konsumschulden belegt dies. Wie soll ein Mensch, der kein gutes Gefühl für den Umgang mit Geld hat, den Überblick behalten, wenn nichts in der Geldbörse ist als Plastikkarten? Wie entwickeln Kinder ein adäquates Verhältnis zum Geld, wenn sie nie einen 50- oder 20-EUR-Schein oder 5 Cent in der Hand hatten?

Und was für eine kaltherzige Gesellschaft ist das, in der es nicht mehr möglich ist, einem Bettler im Vorübergehen 50 Cent zuzustecken, weil es gar kein Bargeld mehr gibt?

Aber diese Argumente sind natürlich für die Banker Peanuts.

Im neo-liberalen Kapitalismus legt man ja gerne Wert auf die Freiheit. Politiker – vor allem die von der Union und der FDP – wollen den Menschen ja angeblich keine Vorschriften machen, wie sie ihr Leben zu gestalten haben, was sie essen oder tun sollen. Aber bei einer derart sensiblen Frage wie dem Umgang mit Geld spielt die Freiheit plötzlich keine Rolle mehr!

Ich erwarte von den Regierenden, dass sie den Menschen die Handlungsoptionen bar oder unbar erhalten und sie nicht bevormundend auf ein bargeldloses System trimmen.

Bei Musik vom MP3-Player habe ich die Wahl, mich auf meine alten CDs oder Schallplatten zu beschränken, wenn ich dabei nicht mitmachen will. Aber ohne Geld kann man am gesellschaftlichen Leben nicht teilhaben. Daher muss die Wahlfreiheit hier erhalten bleiben.

Ich begrüße es, dass Sie in Ihrem Artikel schreiben, es sei Zeit, sich gegen die Abschaffung des Bargeldes zu wehren. Das sehe ich auch so. Gleichwohl bin ich äußerst pessimistisch, dass dies verhindert werden kann. Es wird so laufen wie immer: wie bei den Freihandelsabkommen, wie bei der Autobahnprivatisierung.

Ein Teil der Medien und ein Teil der Bevölkerung erhebt Protest, die Masse bleibt träge oder bringt ihren Unbill nur im privaten Zwiegespräch zum Ausdruck. Und die Politik macht daraus dann eine breite Zustimmung für die Abschaffung des Bargeldes und gibt wie immer den Konzerninteressen nach. So wird es laufen.

Aus welchen Gründen niemand der politisch Verantwortlichen bereit ist, den Zusammenhang zwischen solchen Entwicklungen und der Politik- und Demokratieverdrossenheit der Menschen zu erkennen und entsprechend zu handeln, ist mir immernoch schleierhaft.

Bitte bleiben Sie dran an diesem Thema und bauen entsprechenden Druck auf, damit vielleicht doch eine kleine Chance besteht, einmal die Konzerne zu bremsen und die Menschen im Blick zu behalten. – Erika S. Becker


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Der verstorbene Altbundeskanzler Helmut Kohl wird In der ZEIT in Nr. 26 in zwölf Artikeln ausgiebig gewürdigt. Aber es fehlt an Fakten, beispielsweise die von Kohl selbst genannte Begründung, wer ihn darin bestärkte, zu seinem Ehrenwort zu stehen und den/die Millionenspender für die CSU nicht zu nennen. Der Name seines Beichtvaters fehlt, welcher von zwei möglichen auch immer. Kann ich „röm. kath.“ als sein Bekenntnis auf acht Seiten auch nur einmal lesen? Unbegreiflich, nein. Sollten unsere Medien immer noch einen Hauch von Kulturkampf transportieren wollen und Kohls katholische Geradlinigkeit negieren? Dieser Verdacht erhebt sich, wenn man an die Behandlung der letzten katholischen Bundespräsidenten Horst Köhler und Christian Wulff denkt. Übrigens war es einmal guter Brauch, BundesanzlerInnen und -Präsidenten aus beiden großen christlichen Konfessionen zu wählen. Tempi passati. Immerhin erwarten wir den Katafalk Kohls  im Salierdom von Speyer feierlich wie bei Exequien der Habsburger in der Kapuzinergruft in Wien. – Fritz Werner


Leserbrief zu „Wir“ von Bodo Morshäuser

Danke für diesen Artikel. Endlich schreibt jemand über diesen unseligen Begriff „Wir-Gefühl“, der in der Sprache des dritten Reiches (LTI) anzusiedeln ist. Er wird so häufig benutzt, ohne dass die jeweiligen Autoren sich bewusst sind, dass dieses Gefühl eine Illusion ist oder ideologisch von oben indoktriniert wird. Es gibt allenfalls das Gefühl der Zugehörigkeit oder der Kohäsion.

Der Begriff sollte als fake für immer gelöscht werden! – Dr. Sigrid Jürgensen


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Da sitz ich nun samstags viel zu früh in Tegel am Flughafen und lese Ihre Kolumne.

Trotz der unsäglichen Zeit von 7.36h bin ich hellwach – Erbschaftsteuer ist „Leistungsloses Einkommen für den Staat“. Grandios! Schlicht, sachlich und für jeden normal denkenden Menschen zu verstehen.

Wird man bestraft, für folgende Generationen vorzusorgen ? In der Tat – bereits hoch versteuertes Geld wird ohne Gegenleistung des Staates nochmals besteuert. Noch mehr Argumente für ungerechte Verteilung, gegen Innovationsbemühen und wirtschaftliches Handeln?

Wenn ich es verstehe, vielleicht schafft es die Bundesregierung auch. Bald ist ja Wahl!

Ich würde mich freuen – man sollte ja nicht vergessen, dass genau die Familienunternehmen, die diese Erbschaftsteuer an härteren trifft, das Rückrad unsere Nation sind. Beiße nicht die Hand dich die füttert, liebes Deutsche Steuersystem!

Vielen Dank für die so simpel doch wahren Worte auf Seite 6. – Anne Schorn


Leserbrief zu „Auf die ganz harte Tour“ von Peter Dausend

Wenn das nur halbwegs stimmen sollte, dann gehören die Ausbilder auf den Prüfstand und nicht der normale Soldat. Es sollte nur die körperliche Fitness und der unbedingte Wille sein Land im Notfall zu verteidigen zählen. Die ständigen Demütigungen sollten ausgedient haben. Es soll darüber Studien geben, die genau das zum Ausdruck bringen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „It’s gender, stupid!“ von Tina Hildebrandt und Bernd Ulrich

Die Damen mögen mir verzeih’n. Das weibliche Wesen ist ungeeignet für die Politik bis auf ganz wenige Ausnahmen. Nicht weil Sie dümmer sind (das Gegenteil ist eher der Fall) sondern, das liegt an ihrem sozialen Gehabe. Ich weiß, das ist eine steile These aber deswegen nicht falsch. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, zu diesem Thema keinen weiteren Leserbrief an die ZEIT zu senden. Ignoranz kann man nur ignorieren.

Wenn nun aber der Wunsch der Menschen nach homöp. Behandlung mit dem Wunsch nach Freibier gleichgesetzt wird, dann ist wirklich der Abgrund an Unsachlichkeit erreicht.

Wenn Sie sich einmal der Mühe unterziehen würden, die von Ihnen so über den grünen Klee gelobten „wissenschaftlichen Studien“ in der Arzneimittelforschung zu überprüfen, dann würden Sie problemlos herausfinden können, dass gut zwei Drittel von der Pharmaindustrie gesponsert werden  – unter Verschweigen der teils üblen Nebenwirkungen. Aber das passt ja nicht zur ‚Wissenschaftlichkeit‘ der ZEIT. Oder hätte es Auswirkungen auf die Werbeaufträge??

Heute wird Ihnen jeder Chemiker belegen, dass ein ‚wissenschaftlicher‘ Beweis über die EINDEUTIGE Wirksamkeit eines Medikamentes gar nicht erbracht werden KANN, weil das Studienobjekt ein lebender Mensch ist. Hier können Sie dann Ihr zweites dümmliches Beispiel mit dem „Regen beim Klingeln an der Tür“ gegen sich selbst richten.

Doch auch wenn die ZEIT den 105. Artikel gegen die Wirksamkeit der Homöop. veröffentlicht, wird sich das gebildete Publikum nicht von ihrer Nutzung abhalten lassen. Schließlich haben wir ja durch die guten Artiikel in der ZEIT gelernt, kritisch zu denken. Auch und gerade der Wissenschaftsredaktion der ZEIT gegenüber!

Fröhliches Globuli-Verdammen! – Dr. Peter Michel


Leserbrief zu „Alle lieben Macron“ von Insaf Rezagui

„links“ ist out, „rechts“ ist jetzt gefragt.Ich bin weder links noch rechts, dafür aber vernünftig.Die Sozialisten haben die Länder ruiniert. Wer soll sie noch wählen.?Das können nur die Unvernünftigen tun. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Mehr Chuzpe“ von Marc Brost

Man muss, wie ich, nicht mal SPD-Anhänger sein, um sich von der Presse etwas mehr ausgleichende Gerechtigkeit im Umgang mit den Kanzlerkandidaten zu wünschen. Da tritt mit Martin Schulz plötzlich ein Kandidat mit viel Chuzpe und Schulz-Effekt auf die bundespolitische Bühne, schon mäkelt die Presse unisono über die fehlenden Inhalte. Kaum liefert er relativ konkrete Zahlen, wird mangelnde Chuzpe angeprangert.

Nur die Kanzlerin schafft es seit Jahren sich ohne beides – weder Inhalt noch Chuzpe – unter dem kritischen Radar der Medien geschickt hindurch zu ducken! Wäre es nicht Aufgabe der Presse, auch eine Kanzlerin endlich einmal auf Inhalte festzunageln. Wie kann eine kritische Presse sich damit abfinden, dass sie bei der Rente „erst nach der Wahl inhaltlich werden“ will, dass der Schuldenschnitt für Griechenland so sicher wie das Amen in der Kirche kommen wird, nur dass man es den Wähler eben nicht vor der Wahl sagen will, dass andere Staaten die Flüchtlingskrise vermeintlich vorerst gelöst haben, während die Kanzlerin nur eine Raute und ein „Wir schaffen das!“ beizusteuern wusste. Nun kommen noch medienwirksame Bilder mit Macron dazu – und fertig ist der CDU-Wahlkampf? Schlimm genug, wenn sich der deutsche Wähler derart einlullen lässt, aber von seriösen Medien erwarte ich mehr! – Dr. Holger Falk


Leserbrief zu „Sicherheit und Sinn“ von Thomas Fischer

So kann nur ein ehemaliger Richter schreiben. Unsere Rechtssprechung ist fast so schlecht wie unsere Politik. Recht & Unrecht wird nicht mehr erkannt. Es ist zuviel an unseren Gesetzen herumgedoktert worden. – Gunter Knauer


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Ich muss zugeben, Sie haben es sehr gut geschafft über Helmut Kohl zu schreiben und Ihn zu würdigen. Ich jedoch kann nichts Gutes an ihm finden:

– In Europa war er gern gesehen, denn er hat immer Geld mitgebracht und damit die Schulden Deutschlands erheblich erhöht.

– Die Einführung des EURO war längst kein Segen wie das Beispiel Griechenland zeigt. Der Name EURO war so einfallslos wie es nur geht. Dieser Name war längst für alles mögliche in Verwendung von Zahnpasta (Euro Dont) bis zu Hubschraubern (Eurocopter).

– Zur Wiedervereinigung hat er nichts beigetragen, sie ist ihm in den Schoß gefallen! Er hat sie missbraucht für seine Wiederwahl. Er hat behauptet sie würde nichts kosten „keine Steuererhöhungen“ – tatsächlich zahlen wir heute noch. Auf die „blühenden Landschaften“ warten viele Ostdeutsche bis heute. Das Prinzip Rückgabe vor Entschädigung war ein Schlag ins Gesicht für viel ehemalige DDR Bürger.

– Falschaussagen wurden schnell mal mit einem „Black Out“ (Heiner Geißler) begründet.

– Die Tatsche, dass die unbekannten Parteispender Kohl nicht von seinem Versprechen entbunden haben, obwohl er dadurch so einen immensen Schaden erlitten hat, beweist eindeutig, dass diese Spenden illegal waren!

– Kohls Kanzlerschaften waren mehr oder weniger Zufall: 1983 durch die abtrünnige FDP, 1987 infolge guter Wirtschaftsdaten durch das billige Öl, mit dem Iran und Irak ihren Krieg finanziert haben, 1990 Wiedervereinigung, 1994 wegen des sehr schwachen Rudolf Scharping. – Uwe Dieckmann


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Ich wüsche den Journalisten/ Journalistinnen der „Zeit“ allzeit Gesundheit.

Sollte die Einheit von Körper, Geist und Seele doch mal aus der Balance geraten (sprich Krankheit), so wünsche ich den Zweiflern Vertrauen in die eigenen Selbstheilungskräfte und das Erfahren der Heilkraft des passenden homöopathischen Arzneimittels. – Veronika Shah


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Ich bin sehr erfreut festzustellen, dass eine Auseinandersetzung mit dem Thema der Homöopathie stattfindet. Andererseits bleibt nach dem Artikel die Frage nach der Intention des Artikels. Die Initiative von Frau Bajic wird meiner Meinung nach von Ihnen nicht ernstgenommen.

Tatsächlich ist die Wirksamkeit von homöopathischer Medizin ein wissenschaftliches Streitthema, Studien fehlen oder sind ungenügend, auf diesem Wege die Homöopathie abzulehnen ist begründet. Die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln wird jedoch von Patienten wahrgenommen. Natürlich, ein Placebo hätte es auch getan, vermutlich stimmen Sie auch zu, dass der Gedanke ein Placebo an den Verbraucher zu vermitteln haarsträubend wirkt. Das mag der Knackpunkt sein, trauen wir uns alternative Wege in der Heilung von Menschen zu beschreiten und Forschung auszubauen?

Für einen wissenschaftlichen Ansatz gehen Sie mit einem kindlichen Trotz an den Artikel. Wenn laut Bajic eine Personengruppe von entsprechender Größe an Homöopathie interessiert ist, dann erwarte ich in der Antwort einen Bezug auf die Statistik, Zustimmung oder Rückweisung, nicht jedoch einen Verweis auf Freibier.

Trotz der Bezeichnung ‚Streitgespräch‘ rechne ich weiterhin damit, keine abwertende Wortwahl vorzufinden sondern Neutralität. Wörter wie ‚Schamützel‘ wirken doch recht plump in der geforderten wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Auch rhetorische Fragen wie, zum Beispiel, die Frage nach der Wirksamkeit von homöopathischer Medizin sind doch relativ nutzlos. Einen anderen Sinn als die Provokation des Gesprächspartners wird nicht ersichtlich.

In einem Artikel der Rubrik ‚Wissen‘ erwarte ich, auch im Streitgespräch, einen wissenschaftlichen Ansatz mit Neutralität. Zugegebenermaßen ist das Thema wissenschaftlich schwer zu erschließen, da wie bereits festgestellt die Homöopathie nicht ausreichend erforscht ist, jedoch machen Sie es sich zu leicht. Lassen Sie sich auf das Thema und den Gesprächspartner ein, argumentieren Sie wissenschaftlich und belassen Sie es dann dabei, dass die Homöopathie im Moment keiner wissenschaftlichen Untersuchung standhält, es wirkt als genießen Sie das regelrecht. – Robert Ziolkowski


Leserbrief zu ZEIT Schweiz

Sollte eigentlich ZEIT ZÜRICH heissen.. Es wohnen  auch noch ein paar Millionen nicht-Zürcher hier. aber vielleicht können die einfach nichts…Mag ja sein – Peter Quitt


Leserbrief zu „Mehr Chuzpe“ von Marc Brost

Die Analyse von Marc Brost führt noch nicht weit genug. Denn wenn Martin Schulz die Bundestagswahl wirklich noch gewinnen will, dann müsste er vor allem die prägnante Botschaft unter die Menschen bringen, dass der „merkelsche Mehltau“ alles andere als Stabilität und Wohlstand garantiert. Schließlich hat die Perfektion des „kohlschen Aussitzens“ von Problemen mit dazu geführt, dass hierzulande eminent wichtige Themen wie zum Beispiel die Digitalisierung über viele Jahre komplett verschlafen wurden und eigentlich immer noch kein Masterplan im Kanzleramt existiert, der das Etikett einer echten digitalen Agenda verdient. Deshalb kommt es nicht nur auf mehr „Chuzpe“, sondern einen starken sozialdemokratischen Modernisierungsschub an, der die Frage provoziert, was die zukunftssichernden Visionen der bisherigen Amtsinhaberin sind! – Rasmus Ph. Helt


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Ich bin etwas ratlos. Soll Ihr Text „Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ die Diskussion über die Erbschaftssteuer anheizen, oder sollte es gar ein flammendes Plädoyer gegen diese ungerechte Steuer werden? Dann wäre es journalistische Pflicht gewesen, einige Kernargumente Ihrer Gegner (Eigentum verpflichtet, Ungleichheit schadet der Gesellschaft usw.) aufzugreifen. Um sie dann genüsslich zu zerpflücken.

Oder meinen Sie, dass Erbschaftssteuer nicht zu zahlen sei, weil der Staat das Geld sowieso verschwenden würde? Warum dann überhaupt Steuern zahlen?

„Halt“ können Sie sagen, „für Sachthemen haben wir tolle Leute in der ZEIT; ich bin die lockere Seite des Magazins, nur dafür da, die Leser auf die ganzseitigen Anzeigen für Uhren zu lenken“. Aber warum schreiben Sie dann? Auch beim Thema Gerechtigkeit hätten Sie noch Möglichkeiten gehabt: Gibt es eine absolute Gerechtigkeit? Ist Gerechtigkeit nicht auch immer kontextsensitiv?

Ihre These, dass es die „herrschende Ideologie“ sei, „alles gehöre dem Staat“ ist natürlich Quatsch. Weder mein Gemüsehändler, noch mein Zahnarzt oder ich vertreten diese Ideologie. Die Stichprobe ist allerdings klein.

Ihr möglicher Einwand „Ach, ich will die Leute doch nur unterhalten und bewegen“ führt auch nicht weiter. Weder ist mir eine ganz besondere Formulierung in Ihrem Text aufgefallen, noch hat mich dieser zum Lachen gebracht, unterhalten oder sonstwie bewegt.

„Es ist doch nur ein Text“. Nun gut, aber Sie schreiben Ihn nicht für sich, sondern für Tausende. Ihr Berufsstand hat es nicht leicht. In der Türkei verfolgt, in Deutschland missachtet von vielen. Sie haben alle Möglichkeiten, Sie sind nicht bedroht. (Jetzt geht der Pathos mit mir durch). Sie könnten die Flamme der Schreibkunst hochhalten. Und etwas für das Ansehen des Journalismus tun. Es sollte nicht reichen, dass „Harald Markenstein“ unter dem Text steht (in Ihrem Fall sogar darüber), damit dieser in der ZEIT veröffentlicht wird.

Was Ihr Text sollte, weiß ich nicht. Meiner hat nur eine Aussage: Bitte geben Sie sich mehr Mühe, Herr Martenstein! – Frank Schröder


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Seit Jahren ZEIT- Leser und stets begeistert.  Aber die Nr.26 hat mich doch, milde ausgedrückt, schockiert: Musste über 6 Seiten Kohl mehr oder weniger gelobhudelt werden?  Sicher sollte man ihn würdigen, trotz vieler persönlicher und etlicher politischer Negativa. Aber muß es gleich so gehäuft sein. Peinlich! – Manfred Löhmer


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Darauf habe ich schon seit langem gewartet. Endlich mal jemand, der fundiert und sachkundig darstellt, wem wir das ganze Elend auf der arabischen Halbinsel letzten Endes zu verdanken haben. Jahrhundertelang haben die verschiedensten Ethnien und Religionen im Osmanischen Reich relativ friedlich zusammen gelebt. Bis dann insbesondere die Engländer aber auch die Franzosen mit einer intriganten Politik und spätkolonialistischer Machtgier dieses Gefüge zerstören. Dass sie die schrecklichen Folgen ihres destruktiven Handels möglicherweise nicht völlig vorhersehen konnten, kann man, positiv gesehen, vielleicht noch begreifen. Aber, dass ausgerechnet die Engländer sich mal wieder „britisch“ vornehm in der Flüchtlingspolitik zurückhalten und den ganzen Schlamassel dem übrigen Europa und insbesondere Deutschland überlassen, zeugt von deren borniertem Charakter. Da befinden sie sich in bester Gesellschaft mit den USA, die in dieser Sache ebenso Schuld tragen. Es wäre gut, wenn man die Leser öfter über die „Wohltaten“ unserer Freunde informieren würde. – Klaus Szogas


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Es ist bitter, dass die von mir sehr geschätzte bis geliebte ZEIT sich immer wieder in die Homöopathie verbeißen muss.

Unter dem Vorwand, Befürworter der Homöopathie zu Worte kommen zu lassen, schickt man also zwei Reporter zu einer Ärztin (Hat sich einer allein nicht getraut?), um sie in die Enge zu treiben.

Ein großes Kompliment an Frau Bajic, dass sie sich nicht hat provozieren lassen und sich ihr freundliches Lächeln für den Photographen bewahrt hat, wenngleich ihre Hände eine andere, für mich sehr nachvollziehbare Sprache sprechen!

Sie fragen nach „zuverlässiger Evidenz für die Wirksamkeit der Homöopathie“, dabei ist es gerade das Besondere, dass die Mittel auf den speziellen Einzelfall hin ausgewählt werden und eben nicht 500 Leute mit Kopfschmerzen das gleiche Mittel in der gleichen Potenz bekommen.

Der „Placebo-Effekt“ und die Selbstheilungskräfte scheinen Ihnen besonders viele Bauchschmerzen zu machen – wer hat Sie dafür bezahlt, dass Sie so darauf beharren, Cortison zu verabreichen?
Meine Asthma-Erkrankung wurde zunächst mit Cortison behandelt, nach der Verabreichung einiger Globuli konnte ich die Medikamente absetzen und bin seitdem beschwerdefrei – Placebo, Selbstheilung oder vielleicht doch die Wirkung der Kügelchen – ich bin gesund – gönnen Sie mir das nicht?

Immer wieder fordern Sie „Studien“  – mein Mann starb vor 20 Jahren an Krebs, nachdem er ein Jahr lang in den Genuss diverser medizinischer Studien gekommen war – Hochdosis Chemo- und Immuntherapien an mehreren medizinischen Hochschulen – im Alter von 32 Jahren.
Natürlich hätte ihm auch die Homöopathie nicht geholfen, natürlich wurden die 100 000 Euro, die seine Behandlung gekostet hat, von der Krankenkasse finanziert – davon hätte man sehr viel Freibier spendieren können, wenn Sie schon beim Zynismus sind.

Erst vor wenigen Wochen haben Sie mich beglückt mit dem Satz: „Wissenschaftliches Wissen ist vorläufiges Wissen unter dem Vorbehalt späteren Besserwissens.“
Kranke werden nach Statistiken behandelt – zunächst bekommt man die Mittel, die bei den meisten Patienten wirken, dann das zweitplatzierte und wie Frau Bajic ganz richtig sagt – frühestens in der dritten Runde landet man dann vielleicht bei einem Homöopathischen Arzt. Warum ärgert es Sie, dass es dem Patienten dann möglicherweise besser geht?

Selbstverständlich zahlt die Solidargemeinschaft für den Lungenkrebs eines Rauchers und den Herzinfarkt eines Übergewichtigen, für den Unfall eines Freizeit-Skifahrers und den Entzug eines Alkoholikers. Warum das nicht für die Homöopathie gelten soll und woher Sie die Gewissheit nehmen, dass diese teurer sein soll als die Schulmedizin, erschließt sich mir nicht.

Warum Ihre beiden Reporter es nötig haben, unsachlich und frech zu werden, ebenfalls nicht.
Niemand verbietet ihnen, Antibiotika und Cortison zu schlucken – aber lassen Sie den Andersdenkenden bitte ihre Nebenwirkungsfreien Globuli! – Julia Barthe


Leserbrief zu „Weil ich es so will“ von Oliver Fritsch und Cathrin Gilbert

Die ZEIT-Journalisten  Cathrin Gilbert und Oliver Fritsch sprachen mit Bundestrainer Joachim Löw „…über den schwierigen Umgang mit der politischen Situation in Rußland, dem Gastgeberland des Confed Cups“ „Zeit“-Nr. 26 vom 22. Juni 1976. Und sie blieben bei diesem Titel,  obwohl Joachim Löw dazu kein Wort sagte. Sie fragten ihn sogar ganz unsportlich, ob es vertretbar sei,…“in einem Land wie Rußland, in dem Kritiker des Präsidenten Wladimir Putin gewaltsam unterdrückt werden, eine Fußball-WM auszurichten?

Joachim Löw negierte diese Frage und entgegnete, „Ich habe das Gefühl, die Menschen hier freuen sich genauso, Gastgeber einer WM zu sein, wie wir es 2006 getan haben. Natürlich würde ich mir wünschen, dass jedes Land, in dem wir antreten, demokratische Grundregeln beachtet. Aber ist es nicht ein wenig zu viel von einer Fußballmannschaft verlangt, die politische Situation zu verändern?…. Wir wollen zur Verständigung beitragen

.Die beiden Auoren taten es jedenfalls nicht. Aber das ist wohl allemal so, wenn das Thema Rußland heißt. – Hans Brandt


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Inquisition – Es gibt Artikel, die sind einfach nur ärgerlich. Dieser war so einer. Grund: Unfähigkeit gepaart mit viel Motivation. In diesem Fall: es den Geister-Heinis mal richtig zu zeigen. Ging leider daneben. Also, noch mal zum Mitschreiben: jeden Tag nehmen Millionen von Menschen wegen irgendwelcher Beschwerden von Schniefnase über Kopfschmerzen bis zu was weiss ich alles kleine Zuckerkügelchen oder Tropfen. Und siehe da: es gibt oft eine positive Wirkung. Sogar bei Tieren. Dafür zahlt man Geld.

Im Vergleich zu den restlichen Medikamenten ein lächerlicher Betrag. Aber Kleinvieh macht auch Mist und der soll nicht auf den falschen Acker. Sondern zu Pfizer und Co.. Also hat man irgendwann einmal angefangen für sich eine evidenzbasierte Wissenschaftlichkeit zu reklamieren. Studien eben. Und diese Studien sagen, daß nur die schulmedizinischen Medikamente heilen. Die Kügelchen seien Humbug, Geisterkram, Placebowirkung. So, und unsere beiden tapferen ZEIT-Redakteure, ausgestattet mit dem Nimbus der absoluten Wissenschaftlichkeit, zeigten ihre Instrumente und veranstalteten mit Frau Bajic ein richtiges Autodafé.

Zugeben solle sie endlich, daß Homöopathie nur Lifestyle sei. Millionen nehmen Globuli? „Die Allgemeinheit will auch Freibier!“ Dieses Argument war dann so ziemlich der Tiefpunkt dieses Interviews, das an Peinlichkeit, Voreingenommenheit und völligem Fehlen jeglichen Kontextdenkens nicht zu überbieten war. „Liebe Nerds!“, möchte man ihnen zurufen, Lest doch einfach mal was anderes, z.B. den Artikel von Christoph Drösser in der vorletzten ZEIT über den amerikanischen Medizinstatistiker John Ioannidis  „Warum sind die meisten Studien falsch, Herr Ioannidis?“ – Achim Hauck


Leserbrief zu „Die Sprache der Liebe“ von Sandra Roth

…. ich heule und finde keine Worte…. – Ralph Szeymies


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Ich bin sehr empört über die inquisitorische und denunziatorische Art und Weise, wie dieses Verhör („Interview“ war es ja nicht) von Frau Josephina Maier und Herrn Jan Schweitzer geführt wurde. Frau Dr. Bajic muss sich ja wie eine Angeklagte in einem Mordprozess gefühlt haben.

Ohne jeden journalistischen Anstand und Achtung vor Menschen wurde hier eine persönliche Meinung als Weltanschauung vertreten.

Übrigens: Ich bin kein Anhänger der Homöopathie – in meinen 71 Lebensjahren habe ich noch nie einen homöopathischen Arzt oder Heiler konsultiert und kein einzige homöopathisches Mittel genommen.

Ich möchte übrigens auch nicht, dass die Solidargemeinschaft Erkrankungen über die Kassenbeiträge mitfinanziert, die ein Erkrankter selber, z.B. durch Rauchen, verursacht hat. – Hartmut H. Rübenkamp


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Die genannten acht Seiten heben sich für mich wohltuend vom üblichen Kohltod-Bohay anderer Presseorgane ab. Allerdings fehlt mir in der langen Würdigung von Herrn Hofmann (S. 3) mehr als nur der eher randständige Hinweis auf Willy Brandts Politik (Sp. 3., Abs. 3). Kohl wäre nämlich zum Nichtstun und zur Weiterverfolgung der unseligen Hallsteindoktrin verurteilt gewesen, hätte es Egon Bahrs und Brandts Wandel durch Annäherung nicht gegeben.

Kohl hätte sich auch das Auspfeifen durch die Berliner erspart, als er auf dem Balkon des Schöneberger Rathauses erschien und Brandt im Hintergrund hielt; die Berliner wussten nämlich sehr gut, wem sie diesen Augenblick eigentlich zu verdanken hatten: Willy Brandt, der ihnen fast elf Jahre nach Ulbrichts schändlichem Mauerbau diese erstmals wieder durchlässig machte, wenigstens in eine Richtung. Haben Sie, Herr Hofmann, das nicht selbst miterlebt, wie man an Pfingsten 1972 zwar lange warten musste, aber schließlich doch nach Ostberlin kam? Kohls Wiedervereinigung war also ohne Willy Brandts Vorarbeit undenkbar. Daher muss sich Kohl auch gefallen lassen, das Fundament, auf dem er stand, auch genannt zu bekommen. – Volker Morstadt


Leserbrief zu „Warum ist da immer Krieg?“ von Bastian Berbner

Berbner strickt auf drei vollen Seiten der Zeit an neuen Legenden: vor allem sticht seine antizionistische Mache hervor,  wenn nicht gleich antisemitische Klichees. Er apostrophiert Weizmann zu einem mächtigen und einflussreichen zionistischen Anführer. Kein Wort in diesem sensationellen Artikel, dass Hussein-Klan aus Mekka durch das Haus Saud vertrieben wurde. Die schwachste Stelle dieses Artikels sind seine Spekulationen und das sensatinell romantische Hervorheben von Lawrence. – M. Pelc


Leserbrief zu „Sind Sie neoliberal, Herr Lindner?“ von Lisa Nienhaus

Das Trauma, als Klientelpartei wahrgenommen zu werden und potentielle Wähler zu verschrecken, scheint die FDP und ihren Vorsitzenden noch immer derart zu ängstigen, dass er seine Position zum Versandhandel von Arzneimitteln als Abkehr von den Interessen seiner vermeintlichen Apotheker-Klientel unwidersprochen inszenieren konnte. Dabei entbehrt diese „Wahrnehmung“ seit langen jeder Grundlage. Die FDP in Regierungsverantwortung mit Herren Rösler und Bahr hat die Apotheker(innen) nicht „bedient“, wie auch Die Zeit unterstellt, sondern die bisher härtesten Einschnitte (AMNOG, Rabattverbot 2012) auf die Ertragslage der Apotheken verantwortet. Nur weil die FDP unter den selbständigen Apothekern und den Beschäftigten keine Wähler mehr verlieren kann, muss dieser Berufstand für ein primitives taktisches Schauspiel herhalten!

Im Übrigen ist der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln seit 13 Jahren erlaubt, jedoch mit einen Marktanteil von ca. 1% bedeutungslos geblieben. Dieser ist schlicht umständlich und nicht wettbewerbsfähig, das ängstigt keine Vor-Ort-Apotheke. Die mit dem EUGH-Urteil kürzlich entstandene Problematik besteht vielmehr im faktischen Fall der Preisbindung und damit der einseitigen Bevorzugung ausländischer Kapitalgesellschaften. Hier mangelt es der FDP an konstruktiven Vorschlägen, diesem Problem und vielen weiteren damit entstandenen komplexen Fragen zu begegnen.

Aber selbst wenn sich die CDU-Lösung eines Versandhandelsverbotes von verschreibungspflichtigen (nur diese!) Arzneimittel durchsetzen ließe: es träfe einen so marginalen Versorgungsanteil, deren Auffangen in der Praxis nicht ernsthaft in Zweifel gezogen werden dürfte. Keine der insbesondere von den Verbotsgegnern in der SPD aufgebauschten, angeblich entstehenden Versorgungslücken ist stichhaltig begründet. Ich schlage vor, Herrn Lindners neue FDP stellt sich der intellektuellen Herausforderung die oft bemühte Fairness durch Strategien zum Erhalt des Preisbindung (wie bei Büchern) unter Beweis zu stellen – ein Versandhandelsverbot wäre obsolet. – Dr. Jens Hansen


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Selten habe ich mich so über die Zeit  geärgert, als beim lesen des Artikels „Homöopathie kann nicht alles“ in der Ausgabe 26. Und das, obwohl ich selbst keine Homöopathie nutze. Um so länger der Artikel andauert, um so unverschämter werden die Einlassungen der Autoren – bis hin zur vollkommenen Verblödung. So intelligente Bemerkungen wie „die Allgemeinheit will auch Freibier“,  lösen in mir eher die Frage aus, von welchem Pharmakonzern die Zeit eigentlich gesponsert wird. Seriöse Pro- und Contra Berichterstattung die es dem Leser ermöglicht sich eine eigene Meinung zu bilden, würde der Zeit besser anstehen als das pubertäte Gesülze von Josephina Maier und Jan Schweitzer. – Alfred Wenger


Leserbrief zu „Mehr Chuzpe“ von Marc Brost

Ich freue mich, dass die ZEIT langsam aber sicher einen unverstellten Blick auf Angela Merkel entwickelt. Die Erkenntnis, dass sie „alle inhaltlichen Debatten ignoriert und jeder innenpolitischen Auseinandersetzung aus dem Weg geht“, hätte sich bis vor Kurzem sicher nicht auf Ihrer Titelseite gefunden.

Es ist dies aber ein umfassender Charakterzug der gesamten Merkel-Politik, die von einer seltsamen Beliebigkeit geprägt ist. In Wahrheit gestaltet sie nichts, Entscheidungskraft wird nur simuliert.

Ich warte auf den Artikel „Was will Merkel?“. Werden Sie auch hier, wie bei Kohl, zu dem Schluss kommen, dass „der Kanzler schwer zu enträtseln bleibt“? – Gerhard Reinelt


Leserbrief zu „Schafft die Kuratoren ab!“ von Stefan Heidenreich

Partizipatorisches Kuratieren

Heidenreich will provozieren. Glückauf! Er öffnet allerdings auch die Box der Pandora: Demokratie und Kunst. Leicht ist es, über den Faschismus der Kunst und in der Kunst sich zu einigen, die Demokratie hat es schwerer und versucht es u.a. mit musealen Besucherzahlen. Die Crux ist, dass sich der Markt, auch der scheinbar demokratisch legitimierte, seine eigenen Erfolgsgeschichten schreibt und sie allgegenwärtig verbreitet.

Einmal Warhol, immer Warhol. Mit dem Kurator – übrigens sind  es heute ebenso die Kuratorinnen – sollte man nicht das Kind (die Kunst) aus dem Bade schütten. Vielfalt wäre gefragt. Und da weist Heidenreich zurecht auf die (kunst)produktiven Impulse von Künstlergruppen. Der Deutsche Künstlerbund mit seinen Künstlerjuries war so etwas. Nur: Es gibt keine Maikäfer und keine Künstlergruppen mehr.

Da wir an allen möglichen Ausbildungsstätten auch das Kunstkuratierenlernen anbieten, müßten wir hierbei auch die Demokratie neu definieren. Der Kunststratege Perikles war kein lupenreine Demokrat. Die Sammlungsheros Wilhelm von Bode (Berlin) und Hugo von Tschudi (München) waren hochinformierte, jedoch eigenmächtige Direktoren, Kuratoren, Juroren. Jetzt müßten wir in unseren Ausstellungshäusern von einer Delegations- und Zuweisungsdemokratie zu einer partizipatorischen Praxis übergehen. Da könnte man mit Heidenreich ansetzen! – Prof. Jürgen Claus


Leserbrief zu „In einem unbekannten Land“ von Gunter Hofmann

-wunschgemäß-als Kanzler abgwählt worden?

Wahrscheinlich habe ich mir den großen Zapfenstreich am „Kaiserdom zu Speyer“ nicht angesehen, er ist mir nicht in Erinnerung geblieben.

Stets präsent ist mir, als Bürger, die Scham und Empörung, die ich über die unwürdige, nächtliche Aufräumaktion im Kanzleramt durch den Kanzler dieses Landes und seine Mitarbeiter empfunden habe. – Albert Stockmann


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Die Überschrift ist nicht korrekt: Helmut K. „Doch sein Europa lebt“ Es sollte heißen „Unser Europa lebt“.  Allein hätte Kohl nichts ausgerichtet, hätte er nicht zur richtigen Zeit die richtigen Menschen getroffen. So bleibt sein politisches Vermächtnis erhalten  während seine persönliche Entwicklung durch die zweite Frau in den „Orkus“ fiel. Wie viele „Freunde“ wurden total verprellt bis in die Familienspitze. Es ist ein Trauerspiel ohne Vorbild. – Gerd Hummert


Leserbrief zu „Drei sind einer zu viel“ von Matthias Geis

Wenn jemand viele Leserbriefe schreibt kann es sich um einen Nörgler oder einen aufmerksamen, kritischen Leser handeln. Für mich trifft beides zu. In diesem Fall bin ich am Thema besonders interessiert und einigermaßen kundig. Herr Geis schreibt zur Windenergie in NRW: “Durch neue Vorschriften etwa, die einen größeren Abstand zu Wohngebäuden fordern – man könnte es für eine Form von Bürokratismus halten – , wurden die infrage kommenden Flächen für die Windenergie um 80 Prozent reduziert”. Herr Geis sollte sich über die gesundheitlichen Folgen einer Dauerbeschallung durch Windkraftanlagen bei zu geringen Abständen zu menschlichem Wohnraum befassen. Es gibt im In- und Ausland verlässliche medizinische Studien über den negativen Einfluss von Schall und Infraschall auf die Gesundheit von Anwohnern. So wie ich ihn kenne, bin ich überzeugt, dass er danach Verständnis für die Belange der Betroffenen und die Notwendigkeit größerer Abstände haben wird.

Nachdem ich am 20.5.17 eine langen Leserbrief zum Thema Energiewende an Frau von Thadden geschrieben habe, der aus nachvollziehbaren Gründen unbeantwortet blieb, verstärkt sich bei mir der

Eindruck, dass es in der Redaktion der ZEIT niemanden gibt, der sich intensiv und tiefschürfend mit allen Aspekten des so wichtigen Themas “Energiewende” und “Alternative Energien” beschäftigt hat. Dazu gehört auch eine kritische Würdigung der Tücken, Gefahren und Hindernisse auf dem Weg zur Eindämmung des Klimawandels. Nicht nur unter den Stichworten “Vernunftkraft” und “Gegenwind” findet sich hierzu im Internet umfang- und aufschlussreiches Material.

Ich bin kein besonderer Freund von Herrn Prof. Hans-Werner Sinn. Ich empfehle trotzdem, sich seine Fernsehvorlesung vom 27. Februar 2016 anzuschauen, in der er in seiner radikalen Art “Die Grenzen der Energiewende” aufzeigt. Bislang habe ich keine überzeugenden Thesen und Argumente gehört, die seine mit Daten und Fakten belegten Ausführungen widerlegen und hoffnungsfroh stimmen könnten. – Sven Herfurth


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Es fällt Ihnen in Ihrer Voreingenommenheit offenbar schwer sich vorzustellen, daß es in der Naturwissenschaft Raum für Wirkungen gibt, von der sich unsere Schulweisheit nichts träumen lläßt. Wenn Sie Ihren hohen Maßstab an Heilung anlegen, kann auch die Schulmedizin nicht heilen. Nun ja: medicus curat, natura sanat. – Dr.med. Gerd Röhling


Leserbrief zu “Über Erbschaften und Gerechtigkeit“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Martensteins Kolumne im Zeit Magazin fordert meinen Widerspruch heraus.

Er schreibt „Für die Erbschaftssteuer gibt der Staat dem Verstorbenen nichts zurück, und um dessen Geld geht es ja.“ Das ist aber ein Irrtum, nicht nur, weil es technisch nicht möglich ist, einem Verstorbenen Infrastruktur und soziale Sicherheit anzubieten. Es ist vor Allem deshalb ein Irrtum, weil es nicht um das Geld des Verstorbenen geht, sondern um das Geld des Erben. Er ist der neue Besitzer, er wird besteuert, und er ist Nutznießer der staatlichen Fürsorge. Besteuert wird nicht das Geld, besteuert wird der Mensch, der es hat.

Auch wenn der reiche Mensch sein Vermögen erworben und dafür Steuern gezahlt hat, gehen diese bereits gezahlten Steuern nicht auf den Erben über – er hat das Geld ohne eigene Leistung erhalten. Wenn man als Prinzip erklärt, dieses geerbte Vermögen sei nicht als Einkommen zu werten und müsse deshalb steuerfrei sein, dann müsste man doch noch viel eher das Einkommen, das ein Mensch aus Arbeit und Leistung bekommt, von der Steuer befreien. Sonst bekennt man sich dazu, dass Leistung bestraft und Nichtstun belohnt wird. Das kann auch nicht im Interesse Martensteins sein, es sei denn, er erwartet gerade das für ihn günstige Ableben eines nahen Verwandten. Dann hätte er natürlich allen Grund für seine eigenwillige Einstellung zur Gerechtigkeit im Steuerrecht. Würde er allerdings daran arbeiten, diesen Vorgang zu beschleunigen, wäre es kein leistungsloses Einkommen mehr. Dann müsste auch nach Martensteins Logik das Erbe so besteuert werden wie jedes andere Einkommen auch.  – Manfred Blöth


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Homöopathie – eine Heilmethode mit physikalisch nachvollziehbaren Schwingungen.

Die Homöopathie ist eine Resonanztherapie. Deshalb gelten die Gesetzmäßigkeiten der Schwingungsphysik. Unter Anwendung einer Hochfrequenzspektroskopie und Einschaltung eines biologischen System (zum Beispiel dem Menschen) wird man feststellen, dass jeder Krankheitszustand ein definiertes Schwingungsspektrum erzeugt. Gelingt es ein homöopathisches Mittel zu finden, welches das gleiche Schwingungsbild der zu behandelnden Krankheit entspricht, erfolgt Interferenz und damit Löschung. Deshalb postulierte Samuel Hahnemann das Prinzip „Gleiches mit Gleichem“ zu behandeln. Die Stärke eines Krankheitszustandes wird an der Amplitude der Grundschwingung erkenntlich: Das Schwingungsbild (Amplitude) der homöopathischen Arznei muss mit dem Schwingungsbild der Krankheit identisch sein. Das erreichte Hahnemann durch das „Potenzieren“.

 

Für das Phänomen der Interferenzlöschung finden wir in der Technik vielfältige Anwendungen. Um ein Arzneimittel herzustellen benötigen wir ein Speichermedium. Das kann Wasse sein oder es sind unarzneiliche Kügelchen, wie sie in der Apotheke erhältlich sind.

Wassere oder jene Eiweißglobuli werden mit dem Schwingungsbild einer vom Schwingungsbild passenden Heilpflanze o.ä. Informiert. Weil Homöopathie ein rein physikalischer Vorgang ist, findet man bei hoch potenzierten Mitteln auch keine Substanz mehr. Aber die Schwingung ist gespeichert, vergleichbar einem Tonband.

Das eine Mittel für das Schwingungsbild der Krankheit zu finden, ist die große Kunst in der medizinischen Anwendung. Hier spielen Erfahrung und sorgfältige Anamnese ein Rolle. Die moderne Spektralanalyse kann aber ein Hilfe sein.

Ein Beispiel: Ein Zweig berührt den Augapfel bei einer Wanderung. Das schmerzt stark, wenn auch keine Verletzung vorliegen muss. Ein Tropfen der homöopathischen Potenz D3 von Euphrasia löscht den Schmerz augenblicklich. Der Volksmund hat für diese Pflanze den richtigen Namen gefunden: Augentrost. – Prof. Eike Georg Hensch


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Seit 50 Jahren lese ich Ihre Zeitung, treu und gerne. Bin zwar erstaunt über die so völlig überflüssige Z-Beilage- doch die kann ich ja ungelesen gleich zur Seite legen.

Aber was ich heute las, entsetzt mich: „Homöopathie kann nicht alles.“ Wie die Reporter ihre Fragen stellen ist unverschämt.

Die Einseitigkeit der „Zeit“ zu Grenzfragen ist borniert. Mehr mag ich nicht sagen, muss mir aber diesen Schmutz des Interviews  von der Seele schreiben. – Harald Jordan


Leserbrief zum Titelthema „Helmut Kohl ist tot. Doch sein Europa lebt.“

Den Lesern aus meiner Generation sind Kohls Verdienste durchaus bewusst. In Angsicht seines Todes wollen wir ihrer gedenken und auch die Schwächen des Staatsmanns an seinem Grabe vergessen. Doch braucht es für unsere Pietät dieses Paukenschlages von neun Seiten? Die Erfucht für Kohl und für Europa wird hier nicht aufgerufen, sondern dem Leser aufgedrängt. Weniger ist mehr als Zuviel. – Louis Hay


Leserbrief zu „Homöopathie kann nicht alles“ von Josephina Maier und Jan Schweitzer

Ihr Interview mit Frau Bajic hat mich ziemlich enttäuscht. Ihre Fragen zeigen kein inhaltliches Interesse sondern eine vorgefertigte Meinung, die Sie keinesfalls zur Diskussion stellen, sondern nur immer wieder fast stereotyp wiederholen. Die ZEIT lese ich wegen ihrer journalistisch fairen Haltung, der häufig wirklich ausnehmend klugen Analyse, dem Interesse am Gegenüber und der auf gute Recherche basierende Interviews. Kein einziger dieser Gründe wird mit diesem Interview bedient. Im Gegenteil, es scheint mir einfach nur verbohrt. Schade – Thema verschossen. Entweder sind Sie beide bei der Recherche den Lobbyisten der Schulmedizin auf den Leim gegangen oder ihren eigenen Vorurteilen. Das meine ich ganz nüchtern und ohne jede Polemik. – Andrea Lotter