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Netzfilm der Woche: „Love’s Routine“

 

Routine bestimmt unser Leben. Und auch wenn es niemand gern zugibt: Sie bestimmt auch unsere Beziehungen. Im Kurzfilm Love’s Routine von Shirlyn Wong dreht sich alles um Routine. Das ungleiche Paar Barry und Margie lebt seit Jahrzehnten in trauter Harmonie zusammen. Zum Abendessen gibt es Fisch und später ein Eis vor dem Fernseher. Ein gutes Leben. Bis eines Tages die Zweisamkeit abrupt endet.

Für die New Yorker Filmstudentin Wong war die Produktion Love’s Routine in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Nicht nur durfte sie während des Drehs das Gesicht des Hauptdarstellers und Hollywoodstars Willem Defoe in Position kneten. Sie fand sich auch zwei Tage lang an einem professionellen Set mit einer Crew wieder und musste dafür ausnahmsweise nichts bezahlen.

Wong gehört nämlich zu den drei Gewinnern des diesjährigen Jameson First Shot Wettbewerbs. Mit ihrem Drehbuch zu Love’s Routine konnte sie die Jury überzeugen, zu der auch Kevin Spacey gehörte. Der Schauspieler, der sich vergangene Woche für Online-Videos aussprach, spielte im vergangenen Jahr die Hauptrolle in den Kurzfilmen. In diesem Jahr übergab er diese Aufgabe an seinen Kollegen Willem Defoe und kümmerte sich stattdessen um die Betreuung des Wettbewerbs.

Alle drei Filme sind nicht zuletzt dank Willem Defoes Darbietung sehenswert. Doch Love’s Routine sticht heraus. Obwohl der Film ausschließlich in drei Räumen im Haus des Ehepaars spielt, gelingt Wong eine erstaunliche Detailgenauigkeit. Denn in Love’s Routine ist nichts, wie es zunächst scheint. Erst am Ende erkennen die Zuschauer, dass die Auflösung schon die ganze Zeit vor ihren Augen lag.