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Netzfilm der Woche: „Bruce Lee Played Badminton Too“

 

Nic Wooding ist ein typischer Teenager: Ein bisschen übergewichtig, ein wenig selbstzweifelnd, mit bescheidenen Mitteln, aber großen Träumen. Nics Traum ist es, ein Badminton-Star zu werden. Es sind nur noch wenige Tage bis zum nächsten großen Turnier in seiner Stadt, und Nic muss kräftig trainieren. Er will es seinem großen Idol Bruce Lee gleichtun und als Champion aus der Halle gehen.

Die Idee für Bruce Lee Played Badminton Too kam der australischen Filmemacherin Corrie Chen im Auto auf dem Weg von der Arbeit: Sie sah einen übergewichtigen, weißen Jungen mit Badminton-Klamotten an einer Bushaltestelle neben einer Gruppe asiatischer Teenager stehen. Für Chen war diese Szene, die es auch in den Film schaffte, eine Inspiration: „Er strahlte so ein Selbstbewusstsein aus, ich wünschte ihm, dass er der beste Badminton-Spieler der Welt wird“, sagt Chen.

Deshalb ist der junge Protagonist des Kurzfilms trotz seiner körperlichen Erscheinung nicht der klassische Loser. Nic hegt Selbstzweifel, die durch seinen kritischen Vater verstärkt werden. Aber er ist auch ein cleverer und vor allem talentierter Badmintonspieler, der das große Turnier abschließend in Karate-Kid-Manier bestreitet.

Doch trotz der heiteren Story ist nicht alles Comedy in Bruce Lee Played Badminton Too. Chen, die taiwanesische Wurzeln hat, verarbeitet gerade in der Vaterfigur und dem Duell zwischen Nic und seinen asiatischen Gegnern auch einen latenten Alltagsrassismus, durch den ausnahmsweise mal der weiße Junge zum Außenseiter wird.