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Alan Turing, aus dem Leben eines Genies

 

Alan Turing ist dieser Tage wieder schwer angesagt. Der britische Logiker und Mathematiker formulierte 1950 den Turing-Test, in dem ein Fragesteller anhand zweier Gesprächspartner herausfinden soll, bei welchem der beiden es sich um einen Menschen und bei welchem um eine Maschine handelt. Am Wochenende dann die scheinbar große Sensation: Ein Chatbot namens Eugene Goostman habe den Turing-Test bestanden! Zum ersten Mal in der Geschichte! Die Roboter sind da und es gibt kein Entkommen!

Nun, nicht wirklich. Denn an dem Test und der Meldung gibt es durchaus berechtigte Kritik. Was aber nicht die Arbeit von Alan Turing schmälern sollte. Im Zweiten Weltkrieg hat er als Codeknacker die Nachrichten der Nazis entschlüsselt, später trug er mit seinen Schriften maßgeblich zur Entwicklung früher Computersysteme bei.

Allerdings war Turing auch eine tragische Figur. Nur zwei Jahre nachdem er den Turing-Test formulierte, wurde er aufgrund seiner Homosexualität zur „chemischen Kastration“ verurteilt, in der er mit dem weiblichen Hormon Östrogen behandelt wurde. Gezeichnet von Depressionen, nahm sich Turing am 7. Juni 1954 das Leben.

Zum 60. Todestag vergangene Woche hat die Universität von Cambridge dem Vordenker eine kurze Dokumentation spendiert. Weitere Arbeiten über Turing und sein Werk hatte ich bereits vor zwei Jahren anlässlich seines 100. Geburtstags zusammengetragen.