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Netzfilm der Woche: „Fear of Flying“

 

Pompöse 3D-Effekte reißen im Jahr 2013 niemanden mehr vom Hocker, die großäugigen Fantasiefiguren im Pixar-Stil geraten langsam aus der Mode. Wer also einen Animationsfilm entwirft, muss mehr vorweisen als Effekte und eine ansprechende Erzählung. Eine ganz eigene Handschrift. Das heißt in diesem Genre immer öfters: die kreative Kombination verschiedener Techniken.

„Animationskunst eignet sich so hervorragend zum Experimentieren, dass es eine Schande wäre, es nicht zu tun“, sagt der irische Animationskünstler Conor Finnegan. Schon in seiner Abschlussarbeit vor einigen Jahren verband er Stop-Motion mit 2-D-Animation. Für seinen neuen Kurzfilm Fear of Flying hat er sich für eine Kombination aus Puppenspiel und anschließender 2-D- und 3-D-Animation entschieden.

Dreharbeiten (© Conor Finnegan)
Dreh (© Conor Finnegan)

Fear of Flying erzählt von Dougal, einem Vogel, der von Absturz-Albträumen geplagt wird und daher lieber läuft statt zu fliegen. Das ist im Sommer kein Problem. Im Winter dagegen schon: Denn während seine Kollegen gen Süden abhauen, muss Dougal den irischen Winter ertragen und sich mit fiesen Nagetieren auseinandersetzen. Glücklicherweise findet er dann doch noch rechtzeitig eine – ebenso simple wie unerwartete – Lösung für sein Problem.

Für seinen Kurzfilm hat Finnegan erstmals mit einem größeren, internationalen Team gearbeitet: Die Kostüme kamen von einer australischen Designerin, die Schnäbel designte ein Animationsfilmer aus Südafrika, die Synchronisation fand in Deutschland statt, ein irisches Studio steuerte den Soundtrack bei.

Die Arbeit hat sich gelohnt. Nicht nur hat Finnegan mit Fear of Flying langsam seine eigene Animationshandschrift gefunden. Er konnte mit seiner liebevollen Geschichte auch die Jury diverser Festivals, etwa des LA Shorts Fest, überzeugen.