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V-Mann Piatto: Der Geheimdienst mauert – Das Medienlog vom Dienstag, 28. Oktober 2014

 

Am Dienstag der kommenden Woche soll der Brandenburger V-Mann Carsten Sz., Deckname Piatto, im NSU-Prozess aussagen. Dagegen sträubt sich jedoch das Innenministerium und verlangt, dass während seiner Vernehmung die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Zudem soll der Zeuge per Video befragt und verfremdet werden. „Die Störmanöver des Verfassungsschutzes, der die Aussage von Carsten Sz. nun verhindern oder zumindest behindern will, machen umso neugieriger“, kommentiert Christian Rath von der taz. Schließlich gehöre die Gewinnung von Informationen durch V-Männer zu den Aufgaben des Geheimdienstes.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Sz. lebt in einem Zeugenschutzprogramm, seit seine Spitzeltätigkeit bekannt geworden ist. Dass Piatto im NSU-Komplex eine entscheidende Rolle zukommt, ist unbestritten: „Mit dem, was dieser V-Mann ablieferte, hätte das Neonazi-Terror-Trio schon früh gestoppt und deren Mordserie verhindert werden können“, schreibt Alexander Fröhlich in den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Der Informant lieferte Hinweise auf Kontaktmänner zu den dreien.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 29. Oktober 2014.