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Zschäpes quälendes Schweigen – Das Medienlog vom Mittwoch, 6. Mai 2015

 

Heute vor zwei Jahren hat der NSU-Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht begonnen – für die Medien reichlich Anlass für Zwischenbilanzen. Mit einem Web-Spezial dokumentiert der Bayerische Rundfunk den aktuellen Stand im NSU-Prozess. In mehreren Videos kommen Prozessbeteiligte, Beobachter und Experten zu Wort. Dazu gehören etwa der beim Kölner Anschlag von 2004 verletzte Sandro D’Alauro, Zschäpes Verteidiger Wolfgang Heer und der ehemalige Richter Bernd von Heintschel-Heinegg, der bis 2010 den Staatsschutzsenat am Münchner Oberlandesgericht leitete.

In den Interviews geht es um die öffentliche Wahrnehmung des Verfahrens, aber auch um die Hauptangeklagte Beate Zschäpe. Die Sitzungen gingen ihr „an die Nerven und an die körperliche Substanz“, sagt Anwalt Heer.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Auch Patrick Guyton von der Südwest Presse hat Zschäpe für seinen Rückblick beobachtet: „Anfangs konnte Zschäpe sehr gut die Regungslose, Teilnahmslose geben.“ Nun sei jedoch zu sehen, „dass es in ihr arbeitet, dass das selbst auferlegte Schweigen eine Höllenqual ist“. Falls die Angeklagte deswegen dauerhaft krank wird, könnte der Prozess platzen – dies wäre ein „Horrorszenario“.

In einer Chronologie blickt die Nachrichtenagentur dpa zudem auf Zeugenaussagen zurück, die den Prozess besonders geprägt haben.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 7. Mai 2015.