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Das könnte Beate Zschäpe aussagen – Das Medienlog vom Montag, 23. November 2015

 

Der geplante Tag von Beate Zschäpes Aussage vor Gericht, der 8. Dezember, rückt näher. Unterdessen mehren sich Überlegungen, was Zschäpe im Gericht durch ihren Anwalt verlesen lassen will. Mögliche Aussagestrategien fasst Jens Eumann von der Chemnitzer Freien Presse zusammen. Geradezu abwegig scheint demnach angesichts zahlreicher Beweise, dass Zschäpe sich unwissend gibt. „13 Jahre gemeinsam im Untergrund ohne jede Ahnung? Eine solche Erklärung ist sehr unwahrscheinlich“, schreibt der Autor. Wahrscheinlicher sei, dass sie den NSU als eine Art Familie darstellt, aus dessen Fängen sie nicht ausbrechen konnte. Zudem könnte sie versuchen, in ihrer Einlassung mögliche Unterstützer der Terrorzelle reinzuwaschen.

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Zur angekündigten Aussage von Zschäpe hat sich nun auch der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, geäußert. „Es ist ganz wichtig auch mit Blick auf die Angehörigen der Opfer, dass Frau Zschäpe redet, damit endlich Klarheit besteht“, sagte er der Funke-Mediengruppe. Maaßen ging auch auf den Fall ein, dass sich Zschäpe zu einer kolportierten Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz äußern könnte: „Ich hoffe, dass es nicht zu weiteren Spekulationen über die Rolle der Sicherheitsbehörden kommt. Ihre Aussage ist auch eine Chance, Verschwörungstheorien zu entkräften.“

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 24. November 2015.