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Die späte Erkenntnis der sächsischen Ermittler – Das Medienlog vom Mittwoch, 9. März 2016

 

Gleich fünf Raubüberfälle untersuchte das Gericht im NSU-Prozess am Dienstag. Die Taten sollen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zwischen 1999 und 2005 in Chemnitzer Postämtern und Sparkassen begangen haben. Die Delikte wiesen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf – dennoch erkannte die Chemnitzer Polizei sie erst sechs Jahre nach dem ersten Fall als Serie, wie ein als Zeuge geladener Polizist aussagte.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Auf mehreren Überwachungsfotos war beispielsweise ein Repetiergewehr mit abgesägtem Lauf zu sehen. Außerdem habe einer der Täter stets einen Revolver in der linken Hand gehalten – NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt war Linkshänder, wie es im Bericht von dpa heißt.

Heute beschäftigt sich das Gericht mit Beweisstücken, die Ermittler in Eisenach aus dem Wohnmobil bargen, in dem sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November nach einem Bankraub erschossen hatten. Dazu gehören Waffen, Ausweise, die auf die Namen von Unterstützern ausgestellt wurden, und ein Kinderschuh mit unbekannter DNA. „Was die Ermittler fanden, erzählt heute vom Leben der Terrorzelle“, bilanzieren wir auf ZEIT ONLINE. Auf kleinstem Raum fanden sich Hinweise auf Morde, falsche Identitäten und die Urlaube des NSU-Trios. Den Einsatzkräften musste daher „noch vor Ort in Eisenach klar geworden sein, dass sie es mit mehr zu tun hatten als mit gewöhnlichen Bankräubern“.

Im Gerichtsreporter-Tagebuch des Bayerischen Rundfunks erzählt Eva Frisch aus ihrem Alltag als Berichterstatterin im Terrorprozess.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 10. März 2016.