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Genugtuung ist nicht zu erwarten – Das Medienlog vom Montag, 29. August 2016

 

Am Mittwoch nimmt der NSU-Prozess nach rund einem Monat Sommerpause die Arbeit wieder auf. Mittlerweile dauert das Verfahren schon mehr als drei Jahre. Eine Zumutung sei die Dauer für die Angehörigen der Mordopfer, außerdem „eine der schwierigsten Herausforderungen für diesen Rechtsstaat“, meint Pascal Durain von der Mittelbayerischen Zeitung. Genugtuung sei für die Hinterbliebenen jedoch nicht zu erwarten, da in dem Verfahren in erster Linie ein Strafmaß gefunden werden solle. „Allerdings ist der NSU-Prozess schon immer mehr als das gewesen“, da er sich auch mit dem Versagen der Behörden beschäftigt habe.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Ginge es ausschließlich nach dem Willen der Richter, „würde der Prozess wohl zügig beendet werden“, zumal diese die Anklage erkennbar für plausibel befunden hätten, schreibt dpa-Reporter Christoph Lemmer. Allerdings versuchten die Angeklagten Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben weiter, das Urteil zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Das dauere. Allerdings soll das Gericht bei dem psychiatrischen Gutachter Henning Saß angefragt haben, wann eine Expertise über Zschäpes Psyche fertig werden könnte. Eine solche markiere üblicherweise das Ende der Beweisaufnahme.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 30. August 2016.