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332. Prozesstag – Gericht will Zschäpe-Gutachten hören

 

In dieser Woche steht das psychiatrische Gutachten über Beate Zschäpe auf dem Programm des NSU-Prozesses. Psychiater Henning Saß sollte eigentlich bereits am Dienstag seine Einschätzung der Hauptangeklagten vortragen. Das verhinderten jedoch zunächst Zschäpes Anwälte, die einen Ablehnungsantrag gegen Saß stellten. Heute entscheidet sich, ob dafür der Prozess unterbrochen wird oder der Gutachter vernommen werden kann.

Saß bewertet in seiner Expertise, ob bei einer Verurteilung zusätzlich die Sicherungsverwahrung für Zschäpe angebracht ist. Aus einer bekannt gewordenen Fassung des Dokuments ist bereits bekannt: Saß empfiehlt die Sicherungsverwahrung, sofern das Gericht Zschäpes Selbstbeschreibung als ohnmächtiges Anhängsel ihrer Komplizen als nicht glaubhaft auffasst. Der Gutachter selbst deutet Zweifel an ihrer Version an.

Er hat Zschäpe von Verfahrensbeginn an im Sitzungssaal beobachtet, Schilderungen von Zeugen verarbeitet und Aktenmaterial gesichtet. Einem Gespräch mit dem Gutachter hat sich Zschäpe nicht gestellt, auch seine Fragen im Prozess nicht beantwortet.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.