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344. Prozesstag – Anwälte stellen weiter Fragen an Psychiater

 

Psychiater Henning Saß soll weiter Fragen zu seinem Gutachten über Beate Zschäpe beantworten. Befragen werden ihn heute die Verteidiger von Zschäpe, die einen anderen Sachverständigen mit der Erstellung einer methodenkritischen Überprüfung beauftragt haben. Sie stehen der Analyse von Saß in höchstem Maße kritisch gegenüber.

Der Psychiater kommt im Gutachten zu dem Schluss, dass Zschäpe weder durch Alkohol noch durch eine psychische Krankheit in ihrer Schuldfähigkeit beeinträchtigt war. Stimmt die Version der Anklage über Zschäpes Beitrag zur Tat und nicht die ihrer eigenen Aussage dazu, hält Saß die Voraussetzungen für eine Sicherungsverwahrung für erfüllt.

Der Sachverständige hat die Angeklagte von Verfahrensbeginn an im Sitzungssaal beobachtet, Schilderungen von Zeugen verarbeitet und Aktenmaterial gesichtet. Einem Gespräch mit ihm hat sich Zschäpe nicht gestellt, auch seine Fragen im Prozess nicht beantwortet. Sie äußerte sich lediglich zu den Gefühlen, die sie während des Verfahrens empfunden haben will.

Ebenfalls geladen ist ein Beamter des Bundeskriminalamts. Er berichtet zu Ermittlungsergebnissen.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.