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113. Prozesstag – Zeugen schildern den Banküberfall in Eisenach

November 2011: Dramatische Stunden mit einem Banküberfall und einer erfolgreichen Ringfahndung der Polizei enden mit dem Tod der mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in einem Wohnmobil in Eisenach. Wenig später steckt Beate Zschäpe die Fluchtwohnung des Trios im sächsischen Zwickau in Brand.

Zum ersten Mal beschäftigt sich der NSU-Prozess nun mit dem Banküberfall von Böhnhardt und Mundlos am 4. November 2011. Dem Tag, der zur Aufklärung von zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen führen sollte – und am Ende zutage förderte, dass eine rechtsextremistische Terrorgruppe viele Jahre lang an Polizei und Verfassungsschutz vorbei agieren und Morde planen konnte. Am Dienstag geht es um den letzten der vielen Banküberfälle, mit denen sich das NSU-Trio das Leben im Untergrund finanziert haben soll. Die fünf geladenen Zeugen werden ein anderes Bild der beiden Uwes malen als etwa Urlaubsbekanntschaften auf Fehmarn: kein Bild von netten Nachbarn auf dem Campingplatz, sondern von brutalen Bankräubern.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Wie groß war das Terrornetzwerk wirklich? – Das Medienlog vom Montag, 19. Mai 2014

Mehrere Tage musste der Prozess wegen einer Erkrankung der Hauptangeklagten Beate Zschäpe pausieren. Nun wird er mit der Vernehmung von Jürgen H. wieder aufgenommen, der nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes als Kurier für den NSU tätig war. Doch während sich das Gericht mit der Frage befasst, wie das 1998 untergetauchte NSU-Trio seine Kontakte zur Außenwelt organisierte, wachsen die Zweifel daran, ob der NSU tatsächlich nur aus drei Mitgliedern bestand.

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112. Prozesstag – Kontakt zur Außenwelt Jürgen H.

Kurz nach dem Untertauchen des NSU-Trios 1998 observierten Zielfahnder des thüringischen Landeskriminalamtes den wegen Beihilfe zum Mord mitangeklagten Ralf Wohlleben. Dabei fiel ihnen ein Kurier auf, der sich immer wieder auf einem Parkplatz mit Wohlleben getroffen habe. Vorher habe der Kontaktmann Jürgen H. stets eine Mailbox abgehört und mutmaßlich Nachrichten des NSU-Trios empfangen.

Am Montag sagt Jürgen H. als Zeuge aus. Er soll Aufschluss darüber geben, wie die untergetauchten Terroristen ihre Kontakte zur Außenwelt organisierten. Der Kurier soll auch Exemplare des judenfeindlichen “Pogromly“ -Spiels bei sich zwischengelagert haben, das Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im Untergrund produziert haben sollen. Die Spiele sollten verkauft werden und der Erlös an das NSU-Trio fließen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Eine Analyse veröffentlichen wir auf diesem Blog. Weitere Berichte fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess – das Medienlog vom Freitag, 16. Mai 2014

Auch heute gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien, wie schon am Mittwoch, 14. Mai und am Donnerstag, 15. Mai. In dieser Woche ist Prozesspause.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 19. Mai 2014.

 

Von Kosten und Nutzen des NSU-Prozesses – Das Medienlog vom Dienstag, 13. Mai 2014

Geladene Zeugen, wartende Juristen,  Straßensperrungen und ein voller Verhandlungssaal 101 im Oberlandesgericht München. Alles war angerichtet in der vergangenen Woche für die Fortsetzung des NSU-Prozesses gegen Beate Zschäpe. Doch der Angeklagten ging es nicht gut – und so fielen drei angesetzte Verhandlungstage einfach aus. Allein dafür würden sich die Kosten auf rund 450.000 Euro belaufen. Bezahlt vom Staat – umsonst. „Das ist der Preis“, rechnet die Thüringer Allgemeine vor.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Montag, 12. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien. In dieser Woche ist Prozesspause.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 13. Mai 2014.

 

Zermürbt der Prozess die Angeklagte? – Das Medienlog vom Freitag, 9. Mai 2014

Beate Zschäpe scheint ernsthaft erkrankt zu sein: Zum dritten Mal in Folge verhinderte ihr Gesundheitszustand am Donnerstag die Verhandlung in München – am Dienstag war die Verhandlung nach einer halben Stunde unterbrochen worden, am Mittwoch kam die Hauptangeklagte gar nicht erst ins Gericht. Diesmal war Zschäpe zwar wieder gekommen, doch Götzl brach um kurz nach 12 Uhr die Sitzung ab. „Beate Zschäpe scheint derzeit dem NSU-Prozess nicht mehr gewachsen zu sein“, analysiert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Ihr Anwalt Wolfgang Heer erhob Vorwürfe gegen die Justiz.

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Zschäpe will sich nicht begutachten lassen – Das Medienlog vom Donnerstag, 8. Mai 2014

Zuschauer und Journalisten, Ankläger und Angeklagte – bis auf Beate Zschäpe waren am Mittwochmorgen alle auf ihren Plätzen. Dann kam Richter Manfred Götzl ohne Robe in den Saal und verkündete, dass die Sitzung ausfällt. Beate Zschäpe ist offenbar erkrankt. Am Vortag hatte sie angegeben, ihr sei nach Erhalt einer Mitteilung übel geworden. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Ankündigung des Gerichts, drei Briefe von ihr zu beschlagnahmen. Sollte es dazu kommen, „würde Zschäpes Persönlichkeit halbwegs transparent“, analysiert Frank Jansen im Tagesspiegel. „Daran hat die Angeklagte (…) offenbar kein Interesse.“

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Verhandlungstag erneut abgebrochen

Wie am Vortag konnte das Gericht am Donnerstag wegen einer Erkrankung der Hauptangeklagten Beate Zschäpe nicht weiter verhandeln. Richter Manfred Götzl brach die Sitzung ab. In der nächsten Woche tritt der Senat nicht zusammen, der nächste Prozesstag ist Montag, der 19. Mai.

Geladen waren zunächst zwei Frauen, die das NSU-Trio im Urlaub kennenlernte. Im Anschluss wollte der Senat von zwei Zeugen Erkenntnisse über das Wohnmobil gewinnen, mit dem Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt beim Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter unterwegs waren, die 2007 in Heilbronn erschossen wurde.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Schafft der Prozess, was von ihm erwartet wird? – Das Medienlog vom Mittwoch, 7. Mai 2014

Gestern vor einem Jahr begann der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer des NSU. Weit über 100-mal trat der Staatsschutzsenat seitdem zusammen, er hörte Opfer, Zeugen und mögliche Helfer.

Was hat das Gericht in dieser Zeit erreicht? Zum Jahrestag spiegelt sich das Verfahren umfangreich in den Medien wider. ZEIT ONLINE hat den markanten Termin genutzt, um Übersicht in dem komplexen Verfahren zu schaffen: In einer Infografik lassen sich alle wichtigen Orte anzeigen, die einen Bezug zum NSU haben. Jeder kann nachvollziehen, mit welcher Streuwirkung das Trio seinen Kampf aus dem Untergrund führte – und wie nahe der rechte Terror ihm selbst gekommen ist.

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