Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Spiel mit dem Haushalt

 

Haushalt Newsgame NYT Budget
In der NYT kann jeder Hand an den Haushalt legen

Kaum ein Datensatz ist prominenter als der Haushalt eines Staates. Hier findet sich in Zahlen gegossen, wie Politik gemacht wird – zumindest quantitativ lassen sich entsprechende Schwerpunkte identifizieren. Und kaum einer ist komplexer. Kein Wunder, dass sich diverse OpenData-Projekte an diese meist riesigen Informationsmengen heranwagen, um sie zu durchdringen, aufzuarbeiten und verständlicher zu machen: In Deutschland gibt es den Offenen Haushalt; in England findet sich Where does my money go? und auch in Österreich wird sich dem Thema gewidmet.

Eine spielerische Annäherung an den Haushalt der USA bietet seit wenigen Tagen die New York Times. Unter dem Slogan „You fix the budget“ wird der User aufgefordert, Haushaltsposten zu kürzen, um das Defizit der Vereinigten Staaten in den Griff zu bekommen. Ein jeder darf sich an der Lösung des Problems beteiligen.

So lässt sich die Entwicklungshilfe streichen. Wer will, kann aber auch neue Steuern erheben, um nicht nur an der Ausgaben-, sondern auch an der Einnahmenseite zu fummeln.

Insgesamt 32 Stellschrauben werden angeboten und anschließend der Abbau des Haushaltsdefizit bis 2015 und 2030 grafisch dargestellt. Die eigene Lösung dafür lässt sich mit anderen teilen und diskutieren.

Im englischsprachigen Blog Intellitics ist eine ausführliche Analyse des Budget Puzzle zu lesen. Und auch die NYT selbst erläutert den Hintergrund der datenjournalistischen Anwendung.

Sich trockenen Themen spielerisch zu nähern, ist sicherlich keine schlechte Idee. Schon länger wird ab und zu über das Potential von so genannten Newsgames philosophiert; großes Problem dieses Genres ist allerdings, dass solch ein Spiel meist einen enormen Entwicklungsaufwand bedeutet. Der ist weder im Tagesgeschäft, noch für kleinere Medienhäuser finanziell umsetzbar.

Zuletzt sei im Zusammenhang mit Haushaltszahlen noch auf einen interessanten Beitrag bei kooptech.de verwiesen. Dort wird das „mühesame Unterfangen“ beschrieben, Zahlen zur Innovationsförderung in Deutschland zu recherchieren.