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Giftiges Geld

 

Die Lage bleibt diffus: Die Eurokrise dominiert zwar weiterhin die Schlagzeilen, aber die tatsächlichen Konturen der Krise sind oft nur für Fachleute erkennbar. Denn neben Griechenland, dessen Staatsschulden das Land zu erdrücken drohen, sind mittlerweile auch zahlreiche europäische Banken von der Krise betroffen.

So wurde heute bekannt, dass die belgisch-französische Bank Dexia zerschlagen wird. Der belgische Staat wird 100 Prozent des belgischen Anteils der Bank erwerben. Eine weitere Episode in der langen Geschichte vergemeinschafteter Schulden. Denn auch in Belgien rettet auf diese Art und Weise der Steuerzahler das marodierte Geldhaus. Um die Dimension der Dexia-Krise zu veranschaulichen, hatten die Kollegen der französische Zeitung Libération schon vor Tagen eine Infografik veröffentlicht, die die Streubreite der sogenannten toxischen Papiere der Dexia in Frankreich darlegt. Auf der interaktiven Landkarte wird offenkundig, wie bedrohlich die Lage für die Städte und Kommunen jenseits des Rheins werden könnte. Denn die Großbank Dexia ist der größte Kreditgeber für Kommunen und Städte. Sie könnte der Infarkt der Dexia teuer zu stehen kommen, da das Ausmaß der flächendeckenden Kontaminierung durch giftiges Geld atemberaubend ist.