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Schwimmende Drohnen sammeln Daten im Ozean

 

"Wave Glider", ein autonomer Roboter zum Datensammeln, dessen im Wasser hängende Paddel die Wellenbewegung in Vortrieb umwandeln Quelle: http://liquidr.com/

Das folgende Projekt ist nur zum Teil offen, es steht also nicht vollständig der Allgemeinheit zur Verfügung. Doch es beschäftigt sich mit Daten – und zeigt dabei, wohin sich das Thema Datensammeln bewegt.

Es geht um den sogenannten Wave Glider, einen autonomen Roboter, der allein durch Wellenbewegungen angetrieben wird und sich dadurch lange Zeit auf dem Meer herumtreiben kann. Die Technik hat schon Preise gewonnen und befindet sich derzeit in einem Langzeittest.

Golem hat ein Videointerview mit Suneil Thomas veröffentlicht, dem Vizepräsidenten des Herstellers Liquid Robotics. Denn darin sagt er, worum es den Entwicklern geht: Der Wave Glider revolutioniere die Kosten des Datensammelns auf See, so Thomas, da er keine Besatzung brauche und keinen Treibstoff. „Und diese Daten werden unser Verständnis über die Ozeane verbessern.“

 

Autonome Systeme sind beim Sammeln beispielsweise von Wetterdaten längst selbstverständlich. Und auch in den Meeren wird seit langer Zeit beobachtet, ohne dass Menschen dabei sind. Bislang vor allem mit verankerten Bojen, an Tieren befestigten Messgeräten oder durch Zufälle, wie Tausende herumtreibende Plastikenten.

Roboter wie der Wave Glider sind ein neuer Weg. In der Luft wird dieser schon beschritten. Sogenannte Drohnen können Stunden bis Tage am Himmel kreisen, um ganze Regionen zu beobachten. Berichtet wird über sie derzeit vor allem im Zusammenhang mit Kriegen, da Armeen weltweit mehr und mehr dieser Flugroboter einsetzen und damit ein heftiges Für und Wider auslösen. Doch gibt es auch verschiedene zivile Projekte, die sie nutzen.

Nun ist das Meer dran. Der Wave Glider wird angetrieben vom Hub der Wellen. Der bewirkt, dass sich Paddel heben und senken, die sieben Meter unter der an der Wasseroberfläche schwimmenden Plattform hängen. Diese Paddel sorgen für Vortrieb. Solarpaneele auf dem Deck liefern Strom für die Messgeräte und die Kommunikation.

Die Schwimmdrohne hat mehrere Langstreckentests absolviert und gezeigt, dass sie funktioniert. Garantiert wird sich daher bald auch das Militär für die Technik interessieren. Bislang aber waren ihre Einsätze friedlich. Entwickelt wurde sie ursprünglich, um die Kommunikation von Walen aufzuzeichnen.

Beim aktuellen Test, der Überquerung des Pazifiks, sammeln die vier eingesetzten Wave Glider verschiedene Daten wie Wetterbedingungen, Wassertemperatur, Salz- und Sauerstoffgehalt und Wellenhöhe. Das Unternehmen stellt diese Informationen, schätzungsweise 2,25 Millionen Datenpunkte, jedem Interessierten zur Verfügung. Heruntergeladen werden können sie nach einer Registrierung hier.