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Weltbank stellt alle Studien unter CC-Lizenz ins Netz

 

Wie viel Prozent der Spanier nutzen das Internet? Wie hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit in den USA? Nimmt der griechische Staat, gemessen an der Wirtschaftsleistung des Landes, wirklich weniger Steuern ein als der Deutsche? Wie groß ist die Fläche, die in Afghanistan durch Landminen verseucht ist? Hat Venezuela das Millenniumsziel schon erreicht, die Zahl der Armen zu halbieren? Wie gut ist die Ausbildung der Menschen in der arabischen Welt?

Antworten auf diese und viele andere Fragen finden sich in der Online-Datenbank der Weltbank. Schon seit längerer Zeit stellt die Weltbank der Öffentlichkeit viele ihrer Statistiken zur Verfügung. Zum Teil reichen die Daten Jahrzehnte zurück – eine echte Fundgrube. Nicht alle Statistiken sind bisher öffentlich, aber die wichtigsten lassen sich in der Online-Datenbank oder über eine Programmierschnittstelle (API) durchsuchen. Man kann sie auch herunterladen und dann mit Excel oder anderen gängigen Tabellenkalkulationsprogrammen weiterverarbeiten.

Jetzt will die Weltbank ihre Arbeit noch stärker in die Öffentlichkeit tragen. Ab dem 1. Juli sollen alle neuen Publikationen von Weltbank-Mitarbeitern im Netz frei verfügbar sein, ebenso neue Forschungsarbeiten, die von der Bank finanziert wurden. Damit sei jedermann „frei, die meisten Wissensprodukte und Forschungsergebnisse der Bank zu nutzen, wiederzuverwenden und weiterzuverbreiten, sei es zu kommerziellen oder nicht kommerziellen Zwecken“, teilt die Institution mit.

Einzige Bedingung: Die Weltbank muss als Urheber genannt werden (Creative-Commons-Lizenz CC BY). Um das gesammelte Wissen möglichst leicht zugänglich zu machen, will die Weltbank die Dublin-Core-Standards für Metadaten und das Open-Archives-Initiatives-Protokoll befolgen.

Was bringt das der Entwicklungspolitik? Darüber wollen zwei Weltbank-Leute am heutigen Montag mit Peter Suber, dem Direktor des Harvard Open Access Project, und Michael Carroll, Gründungsmitglied von Creative Commons diskutieren. Wer wollte, konnte vorab Fragen einschicken oder kann sich über Twitter (Hashtags: #wblive oder #openaccess) an der Debatte beteiligen.