Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Google veröffentlicht Karten von Nordkorea

 

Straßenkarte von Pjöngjang bei Google Maps / Screenshot ZEIT ONLINE
Straßenkarte von Pjöngjang bei Google Maps / Screenshot ZEIT ONLINE

Im Programm Google Earth, das Satellitenbilder der Welt sammelt, war Nordkorea schon lange kein weißer Fleck mehr. Seit Jahren gibt es ein Projekt, das versucht, mehr Informationen über das abgeschottete Land zu sammeln und bei Google Earth einzustellen. Nun sind solche Informationen auch bei Google Maps zu sehen, wo Nordkorea bislang noch terra incognita war.

Ansicht von Pjöngjang bei Google Maps / Screenshot ZEIT ONLINE
Ansicht von Pjöngjang bei Google Maps / Screenshot ZEIT ONLINE

Seit Dienstag bietet Google Maps ein vergleichsweise detailliertes Bild des kommunistischen Landes. Gebäude, Straßen, Gulags – was bislang nur in der Software zum Herunterladen zu sehen war, ist nun auch in der Kartenanwendung sichtbar. Dort sind die Bilder zusätzlich mit Straßennamen versehen, oft auf Koreanisch, manchmal aber auch auf Englisch.

Ansicht von Pjöngjang bei Google Earth / Screenshot ZEIT ONLINE
Ansicht von Pjöngjang bei Google Earth / Screenshot ZEIT ONLINE

Die Daten sind eine Mischung aus den üblichen Satellitenbildern und Informationen, die Nutzer beigetragen haben. Google bietet ein Programm, mit dessen Hilfe jeder die Karten aktualisieren kann.

Die Schwierigkeit ist, zu bewerten, ob die Daten korrekt sind. Schließlich gibt es keine offiziellen Karten Nordkoreas, mit denen die Angaben verglichen werden könnten. Die Software arbeitet daher so ähnlich wie die Wikipedia – Daten, die ein Nutzer einstellt, können von anderen korrigiert werden. Je mehr bei solchen Projekten mitmachen, desto besser ist die Qualität der gesamten Daten. Im Fall Nordkorea ist das durchaus ein Problem, nicht viele Menschen haben Gelegenheit, das Land zu besuchen.

Im Firmenblog der Kartenanwendung heißt es: „We know this map is not perfect.“ Man wisse, dass die Karte nicht perfekt sei, aber jeder sei aufgerufen, sie besser zu machen, um Daten für alle bereitzustellen.

Karten seien wichtig, damit Menschen neue, ihnen unbekannte Regionen der Welt kennenlernen könnten, heißt es in dem Blogpost. Nordkorea war die bislang wohl unbekannteste Region. Bei Google Maps zumindest war es das letzte unkartographierte Land.

Nordkoreanern selbst wird das nichts nützen, normale Bürger haben dort keinen Zugang zum Internet, schon gar nicht mobil. Google schreibt, die Daten seien vor allem für Südkoreaner interessant, die Verwandte im Norden haben.