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Bitte etwas nüchterner, Herr de Maizière!

Zu den Stärken von Bundesinnenminister Thomas de Maizière gehört gemeinhin, dass er beruhigend nüchtern über bedrohliche Szenarieren referieren kann. Zusammen mit Angela Merkels betont unhysterischer Art ergab das einen Regierungs-Soundtrack, der – auch im Angesicht der Flüchtlingssituation und allen an ihr hängenden Unwägbarkeiten – so etwas wie Zuversicht ausstrahlte.
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Warum IS-Kämpfer desertieren

Wer nach Mallorca auswandert und nach einem Jahr feststellt, dass sein Biergarten gar nichts abwirft oder dass ihm das Wetter doch nicht behagt, dem steht der Weg zurück offen. Für Dschihadisten, die sich dem „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien oder dem Irak angeschlossen haben und im „Kalifat“ leben, gilt das nicht. Die IS-Kommandeure betrachten jeden Ausreiseversuch als Verbrechen und Verrat; es gibt glaubwürdige Hinweise, dass Dutzende ausländische IS-Kämpfer vom IS getötet wurden, nur weil sie (tatsächlich oder vermeintlich) desertieren wollten; es sind den deutschen (und gewiss auch anderen) Sicherheitsbehörden mehrere Fälle bekannt, in denen aus Deutschland ins Kalifat Ausgewanderte am liebsten wieder zurückkehren würden. Weiter„Warum IS-Kämpfer desertieren“

 

Merkel unplugged, bitte!

Ich weiß nicht, wer Angela Merkels Reden schreibt. Ebenso wenig, wie viel Hand sie selbst an ihre Manuskripte anlegt. Sicher bin ich nur, dass eine Kanzlerin, die so lange fast nichts zu brennenden Asylbewerberheimen gesagt hat, und dann (am morgigen Mittwoch) doch noch nach Heidenau reist, nachdem ihr Vizekanzler Sigmar Gabriel bereits dort war („Pack!“) – dass eine Kanzlerin, die sich also zu diesem Schritt entscheidet, eine gewisse Fallhöhe aufgebaut hat. Weiter„Merkel unplugged, bitte!“

 

Wir müssen über Ägypten reden…

Ahmed Mansur, prominenter Journalist des arabischen Satellitensenders Al Jazeera, ist wieder frei. Normalerweise müssen arabische Journalisten eher in arabischen Staaten damit rechnen, festgenommen zu werden; Ahmed Mansur widerfuhr das am Samstagvormittag in Berlin. Wobei es, technisch gesehen, keine Festnahme war, es sich stattdessen vielmehr um eine „Festhalteanordnung“ handelte. Die Folgen waren dieselben: Ahmed Mansur durfte seinen Flug nach Katar nicht nehmen. Er verbrachte nach Angaben seines Anwalts fast 10 Stunden auf dem Flughafengelände, später wurde er in die Haftanstalt Tempelhof verlegt. Weiter„Wir müssen über Ägypten reden…“